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No-LIMIT-Rooms 07

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Dann kamen wir zur Schlussszene:

„So, ich bin so weit durch", vermeldete Q.

„Gut, dann müssen wir nur noch eine glaubhafte Begründung finden, warum sie ohnmächtig geworden ist. Q, kann Hal ihr eine Kopfwunde verpassen, sodass sie eine leichte Gehirnerschütterung bekommt?" Rebeccas Stimme.

Q's Stimme: „Das ist verdammt gefährlich!"

„Mach es einfach!", rief Rebecca im Befehlston.

„Soll ich wirklich?" Q's Stimme klang etwas nervös.

Rebecca: „Kein Vertrauen in deine Konstruktion? Du bist der genialste Ingenieur, den ich kenne. Wenn du jetzt Bedenken bekommst, können wir die Shows auch vergessen. Los, zeig mir, was die KI kann. Platzwunde und leichte Gehirnerschütterung, mehr nicht!"

Obwohl ich auf das Geräusch vorbereitet war, zuckte ich doch zusammen, als ich hörte, wie das Rohr meinen Kopf traf. Diana zuckte ebenfalls zusammen. Ihr Gesicht wurde bleich und sie blickte vom Tablet auf.

„Das hat Rebecca dir angetan? Und du bist bereit, ihr weiterhin zu vertrauen?" In Dianas Stimme schwang Unglauben.

„Ich bin nur aus einem einzigen Grund hier: Ich will wissen, was mit meiner Schwester geschehen ist, und wenn möglich, sie zurückholen, wo immer sie jetzt auch ist. Wenn Herrin Rebecca das ermöglichen kann, bin ich dazu bereit."

Diana sah mich scharf an.

„Und es hat nichts damit zu tun, dass du selbst Rebecca niedergeschlagen hast, und für ihren jetzigen Zustand verantwortlich bist?"

Ich schüttelte meinen Kopf.

„Mit Rebeccas Zustand habe ich nichts zu tun. Das war ein Unfall, der von mir weder herbeigeführt noch gewollt war. Klar war ich sauer auf Herrin Rebecca, aber ich hatte ja vor sie anders zu hintergehen, indem ich Holger Zugriff zum System verschaffte. Und anschließend wollte ich spätestens nach Zypern mit Isabell abhauen. Ich hatte nicht vor, meinen Aufenthalt im Zirkelkeller neun Monate lang durchzuziehen."

„Kennt Isabell das Video?"

„Ja!"

„Wie hat sie darauf reagiert?"

„Ähnlich wie sie: Mit Unglauben und Entsetzen!"

Langsam nickte Diana.

„Ich kenne Rebecca schon so lange, aber das ...", sie sprach nicht weiter.

Unsicher, was ich dazu sagen sollte, schwieg ich.

„Also gut, Johanna, oder ist dir Laura lieber?"

„Ich bin jetzt schon so lange Johanna, daher ist mir der Name lieber. Außerdem sucht die Mafia noch immer nach Laura."

Diana nickte verstehend.

„Mir wird langsam etwas verständlicher, was ihr beide da ausgehandelt habt. Dein Vorgehen kann ich natürlich trotzdem nicht gutheißen, aber leider war Rebecca auch mir gegenüber nicht aufrichtig. Sie hätte mich informieren müssen. Und ich möchte selbst entscheiden, wem ich mein Vertrauen schenke. Also, woher stammen deine Papiere?"

„Vom BKA! Ich kam ins Zeugenschutzprogramm!"

Verblüfft sah mich Diana an.

„Hast du noch Kontakt zum BKA?"

„Ja, ich habe mich alle halbe Jahr zu melden. Außerdem meinen Wohnort und Arbeitsstelle bekannt zu geben."

„Hast du das hier gemeldet?"

„Natürlich. Sonst würden die meine Identität zur Fahndung ausschreiben."

„Weiß Rebecca das?"

„Sie hat nicht gefragt."

Ungläubig starrte Diana mich an.

„Was weiß das BKA über uns?"

Ich zuckte mit den Achseln.

„Dass hier Camgirls arbeiten."

„Sonst nichts?"

„Die haben mich nicht eingeschleust, wenn sie das wissen wollen. Tatsächlich war das BKA nicht begeistert, dass ich hier wohne und arbeite. Die hätten lieber, dass ich einen unauffälligen, bürgerlichen Beruf ausübe."

Zum ersten Mal, seit Beginn unseres Gespräches, lächelte Diana.

„Das kann ich mir vorstellen."

Schlagartig wurde sie wieder ernst.

„Trotzdem ist deine Nähe zum BKA eine Bedrohung!"

Nun sah ich Diana scharf an.

„Ich sehe es eher als eine Versicherung für mich an. Falls Herrin Rebecca doch falsch spielen sollte."

Diana wurde wieder sauer.

„Willst du uns erpressen?"

„Nein, das habe ich nicht vor. Sie wollten Offenheit, die haben sie bekommen."

„Warum hast du es Rebecca nicht gesagt?"

„Das hätte ich, bei passender Gelegenheit. Zurzeit warte ich immer noch auf die Beweise, dass ich hier nicht bei der Mafia bin, und die Mädels im Zirkelkeller nicht als Sexsklavinnen gegen ihren Willen verkauft werden."

„Also befinden wir uns wieder am Anfang unseres Gesprächs? Du willst die Beweise. Sonst was?"

Ein unschuldiges Lächeln kaschierte meine Worte.

„Würde sich mein Verdacht, dass hier Mädchenhandel betrieben wird, erhärten, müsste ich das BKA informieren!"

„Dir ist aber schon klar, dass wir dieses Gespräch nicht führen würden, wäre ich wirklich bei der Mafia? Dann wärst du längst spurlos verschwunden!"

„Vermutlich, ändert aber nichts daran, dass ich die Beweise haben möchte."

Diana lehnte sich zurück.

„Also gut, was würde dich überzeugen?"

„Isabell müsste frei mit einigen ehemaligen Zirkelkeller Absolventinnen sprechen können."

Sie überlegte einen Moment, dann nickte sie.

„Das sollte möglich sein. Zu den meisten haben wir noch Kontaktadressen. Was noch?"

Ich hatte mir schon die vergangenen Tage Gedanken gemacht: Was könnte noch beweisen, dass sie nicht verkauft wurden? Unschuldsbeweise sind immer schwieriger zu bringen als Schuldbeweise.

„Herrin Rebecca sprach von zertifizierter Ausbildung. Dazu würde ich gerne die Unterlagen sehen. Auch, dass der Keller als Schule zertifiziert ist."

„Gut, noch was?"

„Kann ich die Abschlüsse der Ehemaligen sehen?"

„Unterliegen dem Datenschutz!"

„Ernsthaft? In einem Haus voller versteckter, illegaler Überwachung?"

Diana sah zunächst überrascht aus, nickte jedoch anschließend. Sie tippte was auf ihrem Tablet.

„Also gut. Ich gebe dir und Isabell alle Daten frei. Ihr könnt sie unten im Zirkelkeller im Überwachungsapartment ansehen, wo sie gespeichert sind. War's das?"

„Im Moment ja. Es sei denn, ich hätte Rückfragen."

„Damit hätten wir das geklärt. Kommen wir zur Zukunft: Was hast du jetzt vor?"

„Wenn alles so ist, wie Herrin Rebecca mir gesagt hat, werde ich meinen Vertrag mit ihr erfüllen. Ich werde das Jahr im Zirkelkeller absolvieren und den Rooms anschließend zwei Jahre zur Verfügung stehen. Außerdem werde ich alles tun, um den Angriff auf die Rooms aufzuklären und Schaden abzuwenden."

Diana blickte ungläubig.

„Und das trotz dessen, was Rebecca dir angetan hat?"

Ich zuckte mit meinen Schultern.

„Wie gesagt: Ich habe die letzten zwei Jahre vergeblich versucht, meine Schwester zu finden. Wenn Herrin Rebecca mir hilft, sie zu finden, bin ich ihr verpflichtet. Es klingt blöd, aber darüber hinaus habe ich keine Ziele, daher kann ich genauso gut auch hierbleiben."

Nachdenklich nickte Diana.

„Wie passt Isabell da hinein?"

Damit hatte Diana mich aus dem Konzept gebracht. Ich senkte den Kopf.

„Überhaupt nicht. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass ich mich jemals verlieben würde. Mein Leben als Laura war in dem Moment vorbei, als mich die Mafia auf die Liste setzte. Alle meine Zukunftspläne waren dahin, und auch alle Gedanken an eine Beziehung. Und dann traf ich Isabell."

Zum ersten Mal sah ich wieder so etwas wie Mitgefühl in Dianas Augen.

„Isabell ist deine Privatsache, das geht mich nichts an. Aber es verkompliziert deine Zukunft im Haus für dich, das ist dir doch klar?"

„Keine Ahnung, ob wir jetzt noch eine Beziehung haben werden. Sie ist sauer auf mich."

Diana nickte verstehend. „Es wird schwer werden, wieder Vertrauen zueinanderzufinden. Für alle! Ich bin nicht sicher, ob das gelingt. Nicht bei mir und auch nicht bei Rebecca."

„Haben nicht alle Mädchen im Zirkelkeller Mist gebaut? Und trotzdem erhalten sie dort eine zweite Chance!", warf ich ein.

„Fast alle, ja!", bestätigte Diana. „Aber keine hat unsere Firma so nachhaltig gefährdet wie du. Wenn das bekannt würde, würden dir das sehr viele sehr übel nehmen."

„Ist das jetzt eine Drohung an mich?", fragte ich verblüfft.

„Eine sehr eindringliche Warnung!"

„Ich verstehe. Wie geht es nun weiter?"

Diana deutete auf ihr Pad.

„Die Aufnahme werde ich Rebecca geben. Und du wirst die niemanden mehr zeigen, klar?"

Da dies meine letzte Kopie war, hätte ich das auch nicht machen können. Daher nickte ich nur zustimmend.

„Mach deine Shows wie abgesprochen und beweise, dass wir dir vertrauen können. Sobald Rebecca aus der Reha zurück ist, wirst du wieder in den Keller gehen, wie vereinbart. Und dann sehen wir mal, wie du dich führst."

„Darf ich jetzt hinunter und noch mal mit Isabell sprechen?"

„Eine Freigabe für den Zirkelkeller? Gut, aber nur heute!"

„Was geschieht mit Isabell?"

„Nichts. Sie wurde ja offensichtlich von dir auch getäuscht."

„Gut, dann würde ich jetzt gerne zu ihr hinunter."

„Wir sind hier für heute fertig. Deinen Trainingsplan und den Termin für die Show mit Hal schicke ich dir, sobald du dich für ein Konzept entschieden hast. Das solltest du bald tun."

„Verhör!", antwortete ich wie aus der Pistole geschossen.

Sie sah mich verblüfft, aber auch etwas respektvoll an.

„Dein Ernst? Nach dem letzten Mal gleich wieder? Nun gut, die Show wird bestimmt gut gebucht. Aber ich warne dich: Das wird wieder heftig werden!"

„Ich hoffe doch: Nicht so heftig wie das letzte Mal?"

„Nein, das wollen wir wohl alle nicht!", antwortete Diana, bevor wir unser Gespräch beendeten.

Ich fuhr zunächst ins Erdgeschoss zum Snackautomaten, da sich langsam mein Magen meldete. Weil ich nicht wusste, ob Isabell inzwischen schon etwas gegessen hatte, wählte ich auch für sie etwas aus.

Dann begab ich mich in den Keller. Problemlos konnte ich den Zirkelkeller anwählen. Mit einem etwas flauem Gefühl betrat ich den Gang zum Gefängnis. Vor der Tür zum Überwachungsapartment zögerte ich einen Moment, nahm meinen Mut zusammen und klopfte an.

Isabell öffnete langsam und mit finsterer Miene die Tür.

„Was willst du?"

Ich hob die Packungen mit den Salaten.

„Lieferung Abendessen! Und ich möchte es dir erklären!"

Einen Moment lang dachte ich, sie würde die Tür wieder zuknallen, doch dann trat sie zurück und ließ mich ein.

Entschlossen ging ich an ihr vorbei, stellte die Packungen auf den Tisch und sah mich um.

„Hast du Besteck hier?"

Isabell hatte die Tür hinter mir geschlossen und deutete nun stumm in die Küchennische. Dort fand ich nach kurzer Suche das Besteck in einer der Schubladen. Damit kehrte ich zum Tisch zurück und reichte ihres rüber.

Wortlos machten wir uns über den Salat mit Ziegenkäse her.

Erst als wir fertig waren, sah Isabell mich an.

„Also, was möchtest du mir noch mal erklären?"

„Alles, von Anfang an! Und was bei dem Gespräch mit Diana vorhin noch zur Sprache kam."

„Da bin ich aber jetzt gespannt!"

„Zunächst: Ich liebe dich und möchte dich nicht mehr verlieren!"

Isabell lehnte sich zurück und kreuzte die Arme.

„Wenn ich dir nur glauben könnte."

„Ich möchte keine Geheimnisse mehr vor dir haben. Und möglichst auch sonst nicht. Daher habe ich auch Diana berichtet, dass ich Kontakt zum BKA habe, allerdings nicht, dass ich die ständig auf dem Laufenden gehalten habe. Das bleibt unser Geheimnis und unsere Rückversicherung."

„Warum hast du es dann überhaupt erwähnt?"

„Wegen meiner Identität. Die stammt nun mal vom BKA. Da einen Kontakt weiter zu leugnen, wäre unglaubhaft. Ich werde das BKA weiterhin kontaktieren, soweit ich kann, aber auf Abstand halten. Wenn diese Firma wirklich so ist, wie Rebecca und Diana sagen, kann ich das BKA eventuell sogar dazu bewegen, diese Firma aus ihren Ermittlungen zu nehmen."

Sie schüttelte den Kopf. „Die werden die Rooms dichtmachen, das ist dir doch klar?"

„Nur, wenn sie die finden. Noch kennen sie den Zugang zum Keller nicht. Die Server liegen im Ausland und sind vor dem Zugriff des BKA sicher. Sie haben noch immer keinen Beweis für die Existenz eines geheimen Kellerkomplexes unter dem Apartmenthaus."

„Du meinst also, du kannst das BKA auf Abstand halten?" Isabell schnaubte abfällig. „Du scheinst dich zu überschätzen."

„Glaube mir: Die sind so überlastet, die werden sich keine unnötige Arbeit aufhalsen. Ich bin ihre Informantin. Und wenn ich ihnen glaubhaft machen kann, dass hier nichts Gravierendes passiert, mischen die sich nicht ein. Die werden höchstens die lokale Polizei mal zur Kontrolle schicken. Und das ist hier ja wohl nicht ungewöhnlich, oder?"

„Nun gut, du hältst das BKA auf Abstand, absolvierst deine Ausbildung im Keller, was dann? Wie hast du dir das mit uns weiter vorgestellt?"

„Wie ursprünglich vorgesehen: Ich werde Rebecca die Ablösung für dich zahlen. Dann bist du frei, zu entscheiden."

„Und du bist sicher, dass Rebecca sich auch daran hält? Ich bin es nämlich nicht." Ihre Stimme klang besorgt.

„Ich denke, wir haben hier Waffengleichheit. Sie kann natürlich Druck machen, aber durch meinen Kontakt zum BKA darf sie es nicht übertreiben."

„Du unterschätzt Rebecca, ich sage es dir!"

„Rebecca hat keinen so sicheren Stand, wie du vielleicht glaubst. Das Video wurde von jemanden Dritten aufgezeichnet, der gegen sie agiert."

„Ein Dritter? Wer?"

„Keine Ahnung. In Betracht kämen sicher einige, aber sie müssen ganz oben sitzen. Diana kann ich zumindest ausschließen."

„Weshalb?"

„Weil ich ihr das Video vorhin vorgeführt hatte. Und wenn sie nicht eine supergeniale Schauspielerin ist, war sie sehr überrascht."

„Besitzt du noch eine Kopie?"

Ich schüttelte den Kopf.

„Das war die Letzte. Holger, Walter und diese Kopie. Diana gibt sie an Rebecca weiter."

„Also besitzt du nicht mal mehr dieses Druckmittel?"

„Walter hat doch eine, das sollte reichen."

Jetzt begann ich, das ganze Gespräch mit Diana zu berichten. Als ich fertig war, saß Isabell sehr nachdenklich da.

„Diana war immer schon die Ausgleichende zu Rebecca. Auf sie kann sich verlassen werden. Wenn sie vermittelt, kann es klappen. Aber sie ist und bleibt Rebeccas Freundin. Sie wird eher zu ihr, als zu uns halten. Und sie wird alles, was nötig ist, für diese Firma tun, sie zu schützen", dachte Isabell laut nach.

„Und das werde ich auch tun, sobald unsere Bedenken zerstreut sind. Jetzt kommt es auf dich an. Du musst mit den Ehemaligen sprechen und herausfinden, ob es ihnen gut geht."

Sie sah mich betrübt an.

„Einerseits würde es mich freuen zu erfahren, dass wir uns geirrt hatten, und es den Frauen jetzt gut geht, aber andererseits habe ich deshalb Rebecca niedergeschlagen."

Ich verstand ihr Dilemma. Doch konnte ich ihr dabei nicht helfen. Ihr Gewaltausbruch hatte auch mich überrascht und erschreckt. Möglicherweise musste sie eine Psychologin aufsuchen, um das aufzuarbeiten. In meinen Gedanken blendete ich die Szene einfach aus und nannte es, auch für mich selbst, nur noch ‚Unfall'.

„Rebecca wird sich wieder völlig erholen. Und wenn sie sich bis jetzt nicht erinnert hat, wird sie es auch in Zukunft nicht. Wir werden weiter auf Unfall beharren, egal was andere fragen oder sagen, und das wird unser Geheimnis bleiben."

Isabell schien noch immer nicht überzeugt.

„Ich habe wirklich Angst, Johanna!"

„Das brauchst du nicht! Alles wird gut werden. Vertrau mir einfach!"

So überzeugend ich diese Worte auch aussprach, innerlich war ich selbst nicht davon überzeugt.

Wir schwiegen einige Zeit.

„Johanna, mach es nicht!", fing Isabell plötzlich an.

„Was?"

„Den KI-Raum! Ich habe dabei ein sehr ungutes Gefühl!"

„Ich brauche das Geld! Eine andere Wahl habe ich nicht."

„Und wenn dir wieder etwas zustößt? Hast du auch mal an mich und meine Gefühle für dich gedacht?"

Betroffen schwieg ich.

Isabell lief eine Träne über die Wange.

„Das dachte ich mir. Du bist so auf deine Ziele fokussiert, dass du kaum bemerkst, was um dich herum kaputtgeht. Ich liebe dich nämlich auch! Doch du stößt mich immer wieder vor den Kopf! Wenn wir zusammen sein wollen, darfst du keine Entscheidungen alleine mehr treffen, die Auswirkungen auf uns beide haben!"

Ich wollte widersprechen, doch ich konnte nicht.

„Ich liebe dich! Aber mit Liebe und Beziehungen habe ich überhaupt keine Erfahrung", war alles, was ich als Rechtfertigung hervorbringen konnte. Es stimmte, ich liebte sie. Aber sie hatte recht.

„Ich muss in den Zellentrakt einen Vortrag halten", beendete sie unser Gespräch. „Das Thema lautet: korrektes Sklavinnenverhalten! Ich komme später zu dir."

War das jetzt Ironie, ein Wink mit dem Zaunpfahl, oder stimmte das tatsächlich?

Sie stand auf und öffnete die Arme.

„Also, wir beide, für deine Schwester, für uns, und gegen den ganzen Rest der Welt?"

„Für uns, und meine Schwester!"

Es folgte ein Versöhnungskuss, nicht leidenschaftlich. Aber voller Gefühl und einigen Tränen.

Erst als ich wieder vor der Tür stand, kam mir zu Bewusstsein, dass Isabell in meiner Reihenfolge vor Nadine gerutscht war.

52 Grüße aus Moskau

Den Kopf voller Gedanken darüber, über diesen Tag und den Planungen der näheren Zukunft, betrat ich den Aufzug nach oben. Mein Chip wurde akzeptiert und der Aufzug setzte sich in Bewegung. Erst als die Tür sich öffnete und ich aussteigen wollte, bemerkte ich, dass ich noch nicht ganz oben war. Ich hatte in der zweiten Ebene gehalten, wo in diesem Moment Jelena zustieg. Ihr Blick wurde finster, als sie mich erkannte.

„Was machst du hier unten?", fauchte sie mich an.

„Ich habe mich mit Isabell unterhalten, weshalb?"

Ehe ich mich versah, hatte sie mir eine Ohrfeige gegeben, dass ich Sterne sah.

„Wie redest du eine Herrin an? Was soll dieses respektlose Verhalten? Los, auf die Knie mit dir!"

Völlig verdattert sank ich auf meine Knie, meine schmerzende Wange haltend.

Jelena drückte die Halt-Taste am Aufzug.

„So du Miststück, entschuldige dich bei mir und bedanke dich für die Zurechtweisung!"

Zwar stieg in mir die Wut hoch, doch ich unterdrückte sie und beugte mich vor. Dabei entschuldigte ich mich wie verlangt.

„Es tut mir leid, dass ich Herrin Jelena nicht korrekt begrüßt habe, und danke ihr für die Zurechtweisung."

„Los, leck meine Stiefel, du Dreckstück!"

Widerwillig tat ich das Verlangte. Das waren so Rituale, die ich absolut nicht mochte.

Jelena spürte meinen Widerwillen.

„Los, geht es auch schneller? Soll ich dir dein Fell gerben?"

„Nein, Herrin, ich beeile mich!"

So schnell wie möglich leckte ich jeden Zentimeter ihrer halbhohen Schaftstiefel ab. Die Schuhcreme schmeckte bitter.

„Ich habe keine Ahnung, warum du hier noch im Haus sein darfst, aber ich werde dir dein Leben hier zur Hölle machen, das verspreche ich dir!"

Sie entzog mir den Schuh und stellte ihn in meinen Nacken.

„Du bist so ein widerliches Dreckstück, nicht Wert meine Schuhe zu lecken. Aber möglicherweise taugst du noch als Klo."

Die Tür zum Apartmentkeller öffnete sich. Ich hatte nicht mitbekommen, dass sie den Halt-Knopf losgelassen und der Aufzug sich bewegt hatte.

„Bleib am Boden, bis ich weg bin, ich möchte nicht mit dir zusammen durchs Haus gehen!"

Sie verließ den Aufzug, während ich vornübergebeugt auf meinen Knien wartete, bis sie die Geheimtür durchschritten hatte. Jelena würde wohl noch ein Problem darstellen.

Nach etwa einer Minute Wartezeit erhob ich mich. Jelena hatte mich völlig überrascht und auf falschem Fuß erwischt. Ich wusste nicht, inwieweit sie in alles eingeweiht wurde. Sie gehörte nicht zur Führung der Firma, obwohl sie im Zirkelkeller, und damit auch für mich, eine Herrin war. Was ich ganz bestimmt nicht wollte war, sie ein Jahr als Feindin zu haben.

Ich betrat den anderen Aufzug und fuhr zu meinem Apartment hoch. Dort zog ich mir die Ponyboots an, um noch eine Stunde zu trainieren. Sobald ich sie fertig angezogen hatte, fuhr ich wieder hinunter zum Fitnessraum, in welchem ich zu dieser Zeit alleine war. Mein Muskelkater machte mir ein wenig zu schaffen, doch ich ignorierte ihn. Laufbandtraining war nicht das Gleiche, wie Sulky zu ziehen. Die Bewegungen unterschieden sich deutlich, doch für die Fitness war es trotzdem nötig. Diana hatte mir noch nicht gesagt, wann und wo sie mich trainieren würde.