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Olafs Urlaub

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An diesem Urlaub war nichts freiwillig.
19.9k Wörter
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Olafs Urlaub

„Annalena", dachte Olaf vor sich hin. Dreimal tickte die Zungenspitze den Gaumen an, das doppelte „n" als Sprungbrett nehmend, hüpfte sie vom ersten zum zweiten „a" über das „e" um endgültig auf dem „a" zu ruhen. Es hatte ihm immer dies sinnliches Vergnügen bereitet, ihren Namen auszusprechen. Nun war das Vergnügen quälender Obsession gewichen. Vor zwei Monaten hatte sie ihn verlassen. Kurz nachdem sie ihren Urlaub zusammengespart, organisiert und endgültig gebucht hatten. In zwei Wochen wäre es soweit gewesen. Tatsächlich, exakt in zwei Wochen um diese Uhrzeit würde sie statt seiner mit ihrem Neuen den Flieger besteigen.

Seufzend wandte er sich wieder seiner Arbeit zu. Im Krankenhaus war es ihm nicht möglich, den schon im November des vorigen Jahres geplanten Urlaub einfach zu verschieben. Der Urlaubsplan stand und basta. Er würde in zwei Wochen den Urlaub nehmen müssen, ohne viel damit anfangen zu können. Solche Schwierigkeiten kannte der neue Lover Annalenas wohl nicht. Jetzt war er noch zu allem Überfluss auf diese Station geschickt worden. Nicht dass auf seiner Station wenig zu tun gewesen wäre, aber die Kolleginnen hier hatten mal wieder laut geschrien und die Pflegedienstleitung musste sich wenigstens den Anschein geben, etwas gegen den Personalengpass zu tun. Also sollte er bis zu seinem Urlaubsbeginn einspringen.

Urologie war schon sein Fach. In der Hauptsache hatte er alte Männer zu versorgen, deren Krankheiten irgend etwas mit Pinkeln zu tun hatten. Hier war es auch Urologie, aber der Chef hatte hier seine Privatpatienten. Deswegen musste natürlich alles etwas anders sein. Galt sonst das Prinzip, dass Männer von Männern versorgt werden sollten, hatte der Chef hier darauf geachtet, dass möglichst hübsche, junge Schwestern eingestellt wurden. Auch wurden hier alle weiblichen Patienten der Urologie versorgt. Die Station war in drei Bereiche aufgeteilt. Wie es sich für die Urologie - Männerheilkunde, dachte Olaf bei sich - gehörte, zwei Gruppen Männer, eine Gruppe Frauen. Die Kolleginnen waren froh, dass Olaf gekommen war.

Er wurde in seinen Schichten immer als Zuständiger für die Frauen eingeteilt. „Die alten Damen fressen dir doch aus der Hand", hieß es immer wieder, „unter Weibern gibt es bloß Gezicke". Tatsächlich hatte Olaf bei den Damen, die seine Großmütter hätten sein können, einen Stein im Brett. Wenn er im Frei war, fragten sie gezielt nach ihm. „Ist ja kein Wunder", sagten die Schwestern, „du bist ja auch son' richtiger Frauentyp, dunkelblonde Locken und braunäugiger Dackelblick." Ihn tröstete das wenig, ihn interessierte nur eine Frau. Und die war im Begriff mit irgend einem blöden Banker den mit ihm geplanten Urlaub zu machen.

Heute morgen mussten drei Frauen mit Nierensteinen zur Steinzertrümmerung vorbereitet und losgeschickt werden. Ok, die Privatpatientin würde als erste drankommen, also los. Viel war's nicht, war ja auch kein Eingriff, der Stein wird mit Stoßwellen berührungsfrei zerkleinert, und der Sand geht auf natürliche Weise ab. Also als erstes in das Privatzimmer, die nötigen Sachen nahm er auf dem Weg aus dem Schrank. Mit den Gedanken noch halb bei Annalena klopfte er an und öffnete wie gewohnt die Zimmertür. Die Patientin lag noch im Bett, aber stand sofort auf, als er eintrat.

Ihm fielen fast die Augen aus dem Kopf, so etwas hatte er auf dieser Station noch nicht gesehen. Diese Frau sah aus, wie einem Hochglanzkatalog entstiegen. Hochgewachsen, gertenschlank aber mit deutlich weiblichen Formen, die von ihrem kurzen schwarzen Nachthemd nur unvollkommen verhüllt wurden, endlos lange Beine. Das Gesicht war von einer schwarzen Mähne umspielt, aus der ein Paar grüne Augen hervorblickten. Sie trug jenen routiniert-abweisenden Gesichtsausdruck zur Schau, den schöne Frauen manchmal vorsorglich aufsetzen, um sich zudringliche Männer vom Hals zu halten. Verstärkt wurde der abweisende Eindruck noch durch eine scharfgeschnittene Nase und die schmale Form ihres Gesichts, was ihr einen strengen Ausdruck verlieh. Er brauchte einen Moment, um sich zu fangen, aber seine Routine half ihm über den Augenblick hinweg.

„Guten Morgen. Ich bin Pfleger Olaf", reichte er ihr die Hand, „und heute für Sie zuständig. Ich gebe Ihnen hier das Flügelhemd und das Einmalhöschen, die Sie bitte für die Steinzertrümmerung nachher anziehen sollen. Wenn Sie noch etwas brauchen, bin ich gerne für sie da." Zum Glück war er nicht ins Stottern gekommen, aber er musste sich schon beherrschen, seine Routine beizubehalten. Sie ergriff die angebotene Hand und strahlte ihn an. Schlagartig war alle Strenge aus ihrem Gesicht verschwunden. Ihr Lächeln fiel wie ein wärmender Sonnenschein auf Olafs Gemüt, gleichzeitig musterte sie ihn jedoch eingehend und kritisch.

Die Hand hielt sie einen kaum merklichen Moment länger als für eine gewöhnliche Begrüßung. „Hallo, wenn du Pfleger Olaf bist, dann bin ich Ricarda. Schön, dass hier auch mal ein Mann ins Zimmer kommt und nicht nur die Schwestern." Ihre Stimme verschlug ihm den Atem. Tief, voll und warm, wie ein schnurrendes Pantherweibchen, kam es ihm in den Kopf. Er war gerade dabei, vollends die Contenance zu verlieren, als sie seine Hand wieder freigab. Mit den Worten: „Dann wollen wir mal, bei einem Pfleger muss ich mich ja wohl nicht genieren", ging sie in Richtung Dusche, streifte sich das Nachthemd über den Kopf und ließ es nonchalant auf den Boden fallen.

Mit offenem Mund starrte er hinter ihr her, als sie durch die Tür in der Dusche verschwand. Dieser Körper war einfach perfekt. Unter der straffen Haut spielten ihre Muskeln geschmeidig. Die Figur war ein Traum. Automatisch nahm er das Nachthemd auf, legte es zusammen und auf die Ablage, dazu die anderen Dinge und verließ das Zimmer.

"Ricarda" - auch ein Tanz der Zunge auf dem Gaumen, sie hatte ihren Namen mit rollendem "R" gesprochen. Der Tanz der Zungenspitze war rasanter als "Annalena", energischer. Im Dienstzimmer sah er noch einmal verstohlen in der Krankenakte auf das Geburtsdatum und rechnete nach. Mit 36 Jahren war sie ein Stück älter als er; sie musste verdammt gut auf sich achten, sah deutlich jünger aus. Er hätte sie nicht älter als Ende 20 geschätzt. Als die Transportpfleger kamen, um sie abzuholen, ging er mit ihnen ins Zimmer, gab ihnen die Krankenakte und verabschiedete seine Patientin: „In etwa zwei Stunden nehme ich Sie wieder in Empfang." Sie schenkte ihm noch einmal dieses strahlende Lächeln, dann rollte das Bett den langen Krankenhausflur hinunter.

Er arbeitete weiter wie ein Automat, ohne recht bei der Sache zu sein. Bisher waren seine Gedanken immer bei Annalena gewesen, nun verwirrte ihn, dass diese Frau ihn so beeindruckt hatte. Die Stimme, das Lächeln und diese unglaubliche Figur gingen ihm nicht aus dem Kopf. Aber noch mehr beschäftigte ihn dieser strenge Gesichtsausdruck. Es wäre ihm ganz selbstverständlich erschienen, vor diesem Blick in die Knie zu sinken. Das war natürlich ganz und gar unmöglich, aber die Vorstellung ließ sein Herz pochen und seinen Mund trocken werden.

Die nächsten Tage hatte Olaf bei ihr im Zimmer wenig zu tun, aber er gab sich mit der Nachsorge so viel Mühe, wie noch nie bei einer Patientin. Er wusste, dass das eigentlich nicht anging, alle hatten den gleichen Anspruch auf seine Fürsorge, er suchte aber die Vorwände, in ihrer Nähe sein zu können. Er kam sich in ihrer Gegenwart immer wie ein kleiner, dummer Junge vor. Sie war einfach so ungeheuer souverän, schien aber auch nachsichtig mit ihm zu sein. Es kam ihm vor, als berühre sie ihn immer ein wenig öfter und länger, als im Rahmen der Pflege unbedingt nötig. Er bedauerte insgeheim, dass sie nur wenige Tage bleiben würde. Immerhin - länger als andere. Kassenpatienten wären schon am nächsten Tag wieder entlassen worden. Aber für die Privatrechnung musste der Chef ja noch einen Ultraschall hier und eine Röntgenaufnahme dort haben.

An ihrem letzten Tag erwischte die Stationsschwester sie im Dienstzimmer. Sie stand vor dem Dienstplan, der dort aushing, als sie etwas rüde angefahren wurde: „Patienten haben in unserem Dienstzimmer nichts zu suchen, nun mal raus hier!" Ohne ein Wort zog sie ab und verschwand wieder in ihrem Patientenzimmer. Olaf ging hinterher, weil ihm der Ausfall seiner Chefin peinlich war und er sich entschuldigen wollte. „Das finde ich lieb von dir, dass du dich für sie entschuldigen willst", bemerkte sie freundlich, „aber in der Sache hat sie ja sogar recht. Ich finde es nett, wie du dich die ganze Zeit um mich gekümmert hast. Du bist ein wirklich feiner Kerl und deine Freundin muss blöd sein, dass sie dich verlassen hat."

Verblüfft wollte Olaf entgegnen: „Woher ...", als sie ihn unterbrach: „Du hast sowas von gar keinem Pokergesicht, das ist einfach zu schön. In dir kann ich lesen, wie in einem offenen Buch. Wenn einer so trübsinnig dreinblickt wie du und dann bei meinem Anblick derartig notgeil ist, bleibt doch nur noch eine Möglichkeit." Sie legte einen Arm auf seine Schulter und sah ihn ernst an: „Aber wie heißt es so schön: Man begegnet sich immer zwei mal im Leben. Vielleicht ist es bei uns schon bald. Und jetzt geh' wieder an deine Arbeit, sonst zerreißen sich deine lieben Kolleginnen noch ganz und gar das Maul." Damit schob sie ihn sanft zur Zimmertür hinaus.

Die zweite Begegnung

Die Woche bis zu seinem Urlaub verbrachte Olaf arbeitend wie ein Automat, in Gedanken ganz woanders. Zum Glück unterlief ihm kein größerer Fehler. Er wusste immer noch nicht, was er mit seinem Urlaub anfangen sollte, als der letzte Arbeitstag begann. Die alte Schnepfe von Stationsschwester hatte ihn ausgerechnet an seinem letzten Arbeitstag noch zum Spätdienst eingeteilt. Normalerweise hätte er sich geärgert, aber unter diesen Umständen war es ihm einfach egal. Es war ein herrlicher Spätsommerabend, als er spät die Klinik verließ.

Auf dem Weg zur Bushaltestelle öffnete sich plötzlich eine Autotür vor ihm. Ricarda schlängelte sich aus dem Fahrzeug und stand mit einem Mal vor ihm. Sie war auf ihren hohen Absätzen groß genug, um etwas auf ihn herunterzublicken. Sie hatte ihr strenges Gesicht aufgesetzt und sah ihm mit zwingendem Blick in die Augen. Er musste sich beherrschen, nicht hier auf offener Straße vor ihr auf die Knie zu sinken. Die Panterin! - schoss es ihm durch den Kopf. Nicht als das schnurrende Weibchen. Sie war auf Beute aus, entschlossen und rücksichtslos. Schweigend sah sie ihn an, wer weiß wie lange. "Ich will dich", waren ihre einzigen Worte. Das war nicht die Samtstimme, die er aus dem Krankenhaus kannte. Die Raubkatze knurrte. Schließlich öffnete sie die hintere Tür und zeigte hinein. Olaf gehorchte ihrem wortlosen Befehl wie in Trance.

Ohne etwas zu sagen steuerte sie den Wagen durch den Verkehr. Nach einer knappen Stunde waren sie vor einer Einfahrt. Ein Druck auf ihren Schlüssel und das Tor öffnete sich auf eine sich dahinschlängelnde Auffahrt hin. Ein Garagentor öffnete sich auf einen weiteren Knopfdruck und schloss sich hinter ihnen. Ricarda schloss eine schwere Metalltür auf, die von der Garage ins Haus führte. Auf dem Weg ins Haus fiel sie über ihn her. Als sie in der Wohnung ankamen, hatte er kein Stück Kleidung mehr am Leib. Das würde kein zärtliches Stelldichein werden, dachte Olaf bei sich. Bei ihrer Gier ähnelte das eher einer Vergewaltigung. Mit Annalena war Sex anders gewesen. Liebevoll, zärtlich, in letzter Zeit etwas routiniert. Jetzt fühlte er sich in den Fängen der Panterin. Aber es gefiel ihm und er beschloss, das Spiel mitzuspielen.

Er wollte sich gerade an ihrer Wäsche zu schaffen machen, als ihm plötzlich jemand ruckartig die Hände hinter dem Rücken zusammen und nach oben zog. Völlig überrascht war er in einer vornübergebeugten Zwangshaltung, als Ricarda sich seinen Kopf zwischen ihre Schenkel steckte und kräftig zusammenpresste.

Das Ganze war schneller geschehen, als er sich der Situation bewusst werden konnte. Er stand in unbequem gebückter Haltung und konnte außer dem Fußboden nicht sehen, was um ihn her war. Aus dieser Lage war kein Entkommen. Mit einem Klicken schloss sich etwas um seine Handgelenke, die nun aneinander gefesselt waren. Irgendwoher kam ein Kissen auf den Boden unter seinem Gesicht. Jemand hinter ihm trat hart in seine Kniekehle, Ricarda ließ kurz locker, und er plumpste hilflos mit dem Gesicht auf das Kissen, von dem er nun wusste, weshalb es hier war. Immerhin achtete Ricarda darauf, dass er sich nicht verletzte. Als er das dachte, spürte er, wie sich zwei Gesäße auf seinen Rücken fallen ließen. Zusammengekauert, die Hände gefesselt, war er unten und zwei Menschen saßen auf ihm.

Jetzt sprach Ricarda die ersten Worte: "Darf ich dir Chantal vorstellen, meine Assistentin. Du wirst sie demnächst noch besser kennen lernen." Ihre nächsten Worte waren nicht an ihn gerichtet: "Danke, liebe Chantal. Jetzt können wir die Handschellen durch Lederfesseln ersetzen. Die schneiden nicht so ein, wenn sie über längere Zeit getragen werden." Mit dem Gesicht im Kissen konnte Olaf ohnehin nicht antworten. Er war froh, überhaupt irgendwie Luft zu bekommen. Er spürte, wie ihm die Ledermanschetten um die Unterarme gelegt und verschossen wurden, schließlich kam das Metall weg. "Du bleibst jetzt da unten, während ich dir ein paar Dinge erkläre", sagte Ricarda und erhob sich von ihm, um sich auf einen Sessel vor ihn zu setzen. Chantal schien irgendwohin zu verschwinden.

Olaf blickte auf und sah nur die endlos langen Beine Ricardas vor sich. Sein Blick wanderte langsam höher, unter ihren kurzen Rock, ein Anblick, den er unter anderen Umständen sehr genossen hätte, weiter hoch, bis zu ihrem Gesicht. Zwei grüne Augen sahen ihn fest an. "Ich weiß, dass du drei Wochen Urlaub hast. Ich weiß auch, dass dich in dieser Zeit niemand vermissen wird. Ich weiß überhaupt eine Menge Dinge über dich. Doch dazu später."

"Du wirst drei Wochen mein Gefangener sein. Das ist mehr als ausreichend für das, was ich mit dir vorhabe. Aber jetzt zeige ich dir erst mal dein Urlaubsdomizil." Mit diesen Worten griff sie neben sich nach einem Hundehalsband, band es Olaf um und nahm ihn an die Leine. Daran zog sie ihn hoch, er versuchte, so gut es ging zu folgen, bis er schließlich stand. Erschreckt und verwirrt sah er seine Entführerin an. Sie lächelte zum ersten Mal und nahm den Verwirrten in die Arme. Ihre Nähe erregte ihn gegen seinen Willen. Die Erregung wuchs noch, als sie ihm ihre Zunge ins Ohr steckte und damit langsam an der Halsseite herunter glitt. Ehe er seine Gefühle sortieren konnte, ließ sie von ihm ab und zog ruckartig an der Hundeleine.

Es ging eine Kellertreppe hinab, durch eine schwere Metalltür, die von der Innenseite dick gepolstert war. Sie führte in einen Raum, der als eine Orgie in Rot und Schwarz erschien. Gerätschaften waren darin, die Olaf nicht identifizieren, geschweige denn sich ihren Zweck vorstellen konnte. Einzig einige Stühle, Sessel, ein Bett und eine Massageliege waren ihm vertraut. Durch eine andere Tür ging es in ein Bad, das ganz normal aussah, soweit Olaf es erkennen konnte. Ricarda führte ihn zu der Massageliege und befahl ihn hinauf, was mit den gefesselten Händen gar nicht so einfach war. Die Ledermanschetten wurde seitlich am Stahlrohrgestell der Liege befestigt. Er bekam ein Kissen unter den Kopf, Ricarda zog sich einen Stuhl heran und setzte sich neben ihn. Ihre grünen Augen schienen direkt in seine Seele zu blicken.

Schließlich fing sie an zu sprechen: "Gut, dass du nichts sagst. Auch wenn es jetzt mehr aus Verwirrung ist. Es ist eine Grundregel in diesem Haus, dass du nur dann sprichst, wenn du die Erlaubnis dazu hast. Du hast vor allem gut zuzuhören. Die zweite Grundregel in diesem Hause ist, dass hier alles geschieht, was ich will und wie ich es will. Und zwar nur das. Ich werde dir jetzt eine Reihe von Dingen erklären. Du hast keine Chance, hier rauszukommen. Keiner weiß, wo du steckst, alle denken, dass du in den Urlaub gefahren bist. Du bleibst bei mir, eingesperrt und gefesselt. Auf Chantal kann ich mich hundertprozentig verlassen. Den Gedanken, sie zu deiner Verbündeten zu machen, brauchst du gar nicht erst zu hegen. Sie ist viel mehr als meine Assistentin. Sie ist so etwas wie mein verlängerter Arm. Alles, was sie mit dir tut, das mache im Grunde ich mit dir. Was sie von dir verlangt, will ich von dir. Und ich rate dir, gehorsam zu sein."

Bei den letzten Worten hatte sie eine Gerte aus einem Eimer genommen, in dem eine ganze Reihe solcher Werkzeuge waren, und schlug damit einen sanften Trommelwirbel auf Olafs Körper. Nicht eben schmerzhaft, aber eine deutliche Warnung, zu der sie ihm in die Augen blickte.

"Aber ich habe gar keine Sorge, dass du ungehorsam sein wirst", fuhr sie in ihren Erklärungen fort, "wie ich dir schon gesagt habe, weiß ich eine Menge Dinge über dich. Nicht nur, dass ich in deinem Gesicht lesen kann. Ich konnte es zum Beispiel auch in deinem Computer. Du gehst sträflich leichtsinnig mit deinen Daten um. Ich habe eine komplette Kopie deiner Festplatte, deiner E-Mails, deines Facebook-Profils und ich weiß haarklein, welche Internetseiten du in letzter Zeit besucht hast." Bei den letzten Worten wurde Olaf rot wie eine Tomate.

"Ich weiß noch mehr über dich. Dinge, die dir selber noch nicht klar sind. Ich werde dir helfen, sie zu verstehen. Es gibt Menschen, die gerne andere beherrschen, aber auch welche, die nur glücklich sein können, wenn sie beherrscht werden. Die geborenen Sklaven. Ich weiß, dass du zu ihnen gehörst. Ich wusste es schon, als ich dich im Krankenhaus kennengelernt habe. Deine letzten Internetbesuche haben es nur noch bestätigt. Aber ich will nicht, dass du in die falschen Hände gerätst. Ich werde deine Angelegenheit selber in die Hand nehmen. Ich werde dir nicht nur helfen, deine verborgene Sklavenseele zu finden. Nein, ich werde dir auch helfen, deine Sehnsucht zu erfüllen: Ich werde dich versklaven."

Sie ist verrückt, dachte Olaf sich. Dieser Gedanke beruhigte ihn beinahe. Er brachte eine vernünftig klingende Erklärung in all das. Gleichzeitig konnte er sich doch nicht verhehlen, dass er diese Frau begehrte, wie er schon lange keine mehr begeht hatte. Hätte sie ihn jetzt tatsächlich vergewaltigt, wäre das die Erfüllung seiner Wünsche gewesen. Aber sie machte keine Anstalten. Stattdessen hielt sie ihn hier gefesselt und erklärte ihm in aller Seelenruhe ihre Verrücktheiten.

Sie sah ihn durchdringend an: "Sperr' dich nicht gegen dein Schicksal. Das verbraucht nur unnötig Energie. Die wirst du brauchen, für das, was noch auf dich zukommt. Ich sehe dir an, dass du es im Grunde willst. Du kannst es dir nur noch nicht eingestehen. Das ist normal. Sklavenseelen haben heutzutage eine allzu schlechte Reputation. Früher war man da schon mal klüger. Schließlich kommt das Wort 'Demut' vom Mut zu dienen."

Während sie weitersprach hatte sie angefangen, ihre Hände über Olafs Körper gleiten zu lassen. Sofort meldete sich seine Begierde wieder. Sie registrierte das mit einem maliziösen Lächeln: "Dein sexueller Notstand kommt meinem Plan entgegen. Er wird das Instrument sein, das mir dabei hilft, deine Sklavenseele aus ihrem verborgenen Dasein ans Licht zu holen." Sie nahm eine Brustwarze sanft zwischen ihre Zähne und ließ ihre Zunge darüber tanzen. Alles in Olaf drängte sich ihr entgegen, während sein Verstand rief: Sie ist verrückt! Sein Körper kümmerte sich nicht darum und drängte sich mit aller Macht ihr entgegen. Kurzerhand nahm sie ein Paar Ledermanschetten und fesselte seine Füße ebenfalls an die Liege. Ein Riemen in Bauchnabelhöhe um die Liege geschlungen und fest angezogen engte seine Bewegungsfreiheit weiter ein.

Jetzt gab es kein Entgegendrängen mehr, so sehr sie auch an ihm herumspielte. Er glaubte in Flammen zu stehen und verrückt zu werden, wenn sie so weitermachte. Sie bemerkte das: "So, du bist jetzt reif für die erste Lektion. Ich werde dich auf meinen Körpergeruch konditionieren. Seit Tagen meide ich Parfüms und Deo, wasche mich nur mit unparfümierten Waschlotionen. Jetzt riech mich."