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Out of Africa - Teil 05

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John sackte schweigend in sich zusammen. Alles Leben schien aus ihm gewichen, sein Gesicht war jetzt aschfahl, die Lippen blutleer. Mit abwesendem Blick starrte er auf die Dokumente, seine Hände zitterten.

Dann, plötzlich, ruckte sein Körper nach oben. Mit erhobenem Kopf schaute er dem Anwalt direkt und kalt in die Augen, als er nach den Dokumenten griff.

"Sie haben gewonnen, Levin.", krächzte er mit ausgedörrter Kehle. „Aber glauben Sie mir, eines Tages wird Sie jemand besuchen. Sie werden nie wissen wann, Sie werden nie wissen wo, aber es wird grauenvoll und schmerzhaft für Sie werden. Das schwöre ich!"

Mit fahrigen Bewegungen griff John zu seinem Füllhalter. Kratzende Geräusche verrieten, wie rasch er seinen Namen unter die Schriftstücke setzte. Dann lehnte er sich zurück. Auf seiner Stirn hatte sich kalter Schweiß gebildet.

"Wann muss ich mit dem Eintreffen der Polizei rechnen?", fragte er tonlos.

Dr. Levin vermochte nicht mehr zu antworten. Er konnte durch das Fenster sehen, wie von Anna das schmiedeeiserne Tor geöffnet wurde und vier bewaffnete Männer in schwarzen Overalls in Richtung Haus liefen.

Jetzt musste er ein letztes Mal handeln!

Betont langsam beugte sich der Anwalt nach vorn, um die wichtigen Unterlagen wieder in seinen Besitz zu bringen. John belauerte jede seiner Gesten, wie eine Katze, die sich zum Sprung auf ihre Beute vorbereitet.

"Verdammter Hund...!", brach es jetzt aus John hervor.

Voller Hass sprang er auf, packte Dr. Levins Hals und drückte mit brachialer Gewalt zu.

Dem alten Mann wurde augenblicklich schwarz vor Augen, sein Herz raste, Blut rauschte in den Ohren. Er hatte auf Grund seiner unglücklichen Position keinerlei Möglichkeit, sich zu wehren.

Als Dr. Levin bereits eine nahende Ohnmacht fühlte, wurde die Tür des Arbeitszimmers aufgerissen.

Ein Mann mit roter Skimaske vor dem Gesicht stürmte in den Raum, ein entsichertes Maschinengewehr im Anschlag und brüllte John an: „Los lassen!"

John starrte für einen Augenblick wie versteinert erst auf Dr. Levin, dann auf den Fremden. Sein Griff lockerte sich und der Anwalt sank auf den Schreibtisch.

Der Fremde befahl: „Hände nach oben, hinter den Kopf und hinsetzen. Ganz ruhig. Tu was ich dir sage und niemandem wird etwas geschehen!"

John gehorchte wie in Trance.

Jetzt ließ sich Dr. Levin kraftlos auf seinen Stuhl fallen. In seinen Händen hielt er die unterzeichneten Dokumente.

In der Zwischenzeit waren die anderen drei Männer der „Red Ants" in das obere Stockwerk des Hauses gestürmt, wo sich nach Annas Angaben Julias Zimmer befand.

Ohne Vorwarnung traten sie die Tür zu dem Raum ein und rissen Julia so aus ihrem Dämmerzustand.

"Keine Angst!", rief einer der Männer, „Wir sind hier, um Sie zu befreien!"

Julias Herz raste vor Aufregung und Freude.

Auch wenn sie ihre Gedanken nur schlecht ordnen konnte, wurde ihr rasch klar, dass ihre Gefangenschaft hier auf der Farm nun ein Ende hatte.

"Helfen Sie mir!", bat Julia, als sie schwankend aus dem Bett aufstand. „Es fällt mir schwer, allein zu gehen."

"Wollen Sie eine Tasche packen?", fragte einer der Männer.

Julia überlegte kurz.

"Nein!", erwiderte sie dann entschlossen. „Ich will mit nichts mehr an die Zeit hier erinnert werden. Lassen Sie uns gehen."

Nur wenige Minuten später schien die Farm wie ausgestorben.

Heißer Wind wehte roten Staub trockener Erde in kleinen Wolken über den Hof.

Ein Schuss fiel.

Sekunden später schrie Anna um Hilfe.

Johns Körper lag blutüberströmt in seinem Büro. In der verkrümmten Hand lag eine Pistole, sein Finger steckte noch im Abzug.

Der Farmer war endgültig zum Opfer seines Hasses geworden.

***

EPILOG

Dr. Levin schaute in glückliche Gesichter. Mit einem entspannten Schnaufen brannte er eine dicke Zigarre an und lehnte sich zurück. Selten in seinem Leben war er so sicher, alles richtig gemacht zu haben.

Es war schon später Abend, als alle Beteiligten dieser Zusammenkunft ihre Champagnergläser hoben und einander zufrieden zuprosteten.

Der Anwalt hatte in den letzten Tagen viel Arbeit zu erledigen, schöne und weniger schöne:

Anna hatte ihn auf Julias Bitte hin aufgesucht. Die alte Frau hatte vor Freude geweint, als Dr. Levin ihr endlich die lang ersehnte Rente auszahlen konnte. Nun war es ihr endlich möglich, nach langer Zeit härtester Arbeit, zurück nach Hause gehen und ihre letzten Jahre mit ihrem Mann in einem kleinen, bescheiden Häuschen in Lesotho zu leben.

Ihre Träume waren so schlicht, dass es Dr. Levin rührte, als sie vom Anbau ihrer Kürbisse und ein paar Hühnern und Ziegen sprach, die sie sich nun endlich würde kaufen können.

Anna begriff nicht, dass das Geld, welches Dr. Levin ihr in bar auszahlte, nur ein Bonus war und ein Rentenfond ihr in Zukunft einen monatlichen Betrag zur Verfügung stellen würde. Sie hatte nie gelernt, sich über solche Dinge zu informieren. Es würde sicher noch einige Zeit dauern, bis die alte Frau begriff, dass sie wirklich versorgt war.

Schwieriger war das kurze Treffen mit Njoki. Auch wenn er sie nur für wenige Minuten sah, konnte der erfahrene Jurist doch erkennen, wie viel Kummer und Schmerz Tayo dieser Frau bereitet hatte. Es nützte nicht viel, sie zu bitten, positiv in die Zukunft zu blicken. Njoki hatte Angst, allein mit ihrem Sohn nach Simbabwe zurückzukehren und überlegte, bei Funani zu bleiben. Es war am Ende egal, ob ihr Leben als allein stehende Frau oder als Lebensgefährtin einer Lesbe in Gefahr war. Selbst die überaus großzügige Geldsumme, die Dr. Levin ihr im Auftrag von Julia zur Verfügung stellen konnte, beruhigte die verängstigte Frau wenig.

Dr. Levin musste sich eingestehen, dass afrikanische Verhältnisse für jemanden wie Njoki immer gefährlich sein würden. Es war und blieb eine Schande, egal ob für Südafrika oder Simbabwe!

Die Käufer von Johns Farm waren bei ihm gewesen und hatten trotz längerem Zögern den Kaufvertrag abgewickelt. Nach anfänglichen Versuchen, den Preis für die Farm beträchtlich zu drücken, mussten sie einsehen, dass mit Dr. Levin nur faire Geschäfte möglich waren und hatten am Ende den vereinbarten Preis für Land, Viehbestand und Haus gezahlt.

Das erfreulichste Geschäft der letzten Tage allerdings war einer der Gründe, weshalb er hier und heute zu einer Party in seinem Haus geladen hatte:

Dr. Levin war es gelungen, mit dem Anwalt des Ann van Dyk Cheeta Centre einen hervorragenden Vertrag abzuschließen. Die Stiftung hatte sich mit Julias Plänen einverstanden erklärt, bereits im nächsten Monat mit dem Ankauf von neuem Land zu beginnen. Auch die Bauanträge für diverse neue Ställe und ein Gästehaus durften in Auftrag gegeben werden.

Julia und Tayo mussten nur noch die Verträge unterzeichnen und waren dann offizielle Teilhaber des Geparden Centers.

Aber die beiden wussten noch nichts davon.

Die Verkündung seines Erfolges hatte sich Dr. Levin für diesen besonderen Abend aufgehoben.

Mit ein wenig Lampenfieber stand der Anwalt auf. Er nahm sein Glas in die Hand und ließ es mit Hilfe einer Gabel klingen. Bedächtig schaute er in die Runde.

Alle waren gekommen: Anna, Richter Cooper und Hedwig, die für diesen großen Tag extra aus Holland angereist war. Julia und Tayo, der gestern aus dem Krankenhaus entlassen wurde, saßen glücklich nebeneinander. Sie waren gezeichnet von den Strapazen der letzten Monate. Ihre Gesichtszüge waren härter geworden, auch erste graue Haarsträhnen zeugten vom Kummer der vergangenen Zeit. Aber die Augen der beiden leuchteten voller Hoffnung, in einer ungewissen Zukunft ihr gemeinsames Glück zu finden.

ENDE

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17 Kommentare
WespeWespevor fast 7 JahrenAutor
Computerallergie - Teil 1

Lieber Erotikfreund: "@Wespe: @Anonymous "Raceplay schön und gut"

Sorry, dass ich erst jetzt mit einer Antwort aufwarte...irgendwie habe ich derzeit eine akute Abneigung gegen alles, was mit PC zu tun hat.

Mach dir bitte keine Gedanken darüber, dass ich mich habe "provozieren" lassen. So lieb und nett das von dir gemeint sein mag, ich bewege mich lange genug im WWW, um "Dumpfbacken", wie du den Schreiberling des seltsamen Kommentars bezeichnest, händeln zu können. ;)

Es hätte mich einfach gereizt, eine genauere Auskunft darüber zu bekommen, was Leser - sofern er / sie denn tatsächlich die Geschichte gelesen hat - dazu bewegt, so einen Unfug von sich zu geben. Nenn es von mir aus Neugier. Aber wir sehen es ja....keine Antwort...nüscht! ;)

Beste Grüße

Wespe

AnonymousAnonymvor fast 7 Jahren
@Wespe: @Anonymous "Raceplay schön und gut"

Es ist aller Ehren wert, liebe Wespe, dass du dir die Zeit genommen hast, auf diesen "Kommentar" zu antworten. Allein, es ist vergebliche Liebesmüh, fürchte ich (okay, von Liebe sollte man in diesem Zusammenhang nicht reden).

Die Verwendung des Wortes "Nazikeule" zeigt schließlich überdeutlich, aus welcher Richtung der Wind weht. Hierzulande sind nun einmal verstärkt wieder Zeitgenossen unterwegs, die sich weigern, die Lehren der Geschichte oder gar deren Fakten zur Kenntnis zu nehmen. Vermutlich sogar Angehörige oder Sympathisanten einer bestimmten Partei. Die sind natürlich, Gott bewahre, keine Nazis. Sie mögen nur nicht, dass man die Erinnerung an deren Tatkraft immer als so schlecht hinstellt.

Lass dich von solchen Dumpfbacken nicht provozieren. Es lohnt sich nicht.

Erotikfreund

WespeWespevor fast 7 JahrenAutor
@ Anonymous "Raceplay schön und gut"

Gern würde ich mich auch für deinen Kommentar bedanken, allerdings ist er mir hierfür ein wenig zu unverständlich.

Du schreibst: "Ist natürlich vollkommen selbstverständlich, dass weiße Frauen sich nichts anderes ersehnen, als sich von Farbigen durchschnackseln zu lassen."

Meinst du echt, dass ich für die Geschichte 5 Teile bzw. 19 LIT-Seiten gebraucht habe, um eine "Selbstverständlichkeit" zu schildern? Entweder hast du die Story nicht gelesen oder schlichtweg nicht verstanden....

Du benutzt das Wort "Nazikeule". Auch hier: Unverständnis meinerseits auf ganzer Länge. Wo bitte habe ich die Nazikeule ausgepackt????

Die Tatsache, dass es in SA viele Juden gibt, deren Großeltern aus Nazideutschland geflohen sind, um dem Holocaust zu entgehen, kann ich nicht ändern. Ebensowenig den Umstand, dass eben diese Juden hervorragende Juristen, Ärzte ec. sind! Hätte ich das deiner Meinung nach verschweigen sollen? Und wenn, warum?

"Happy End. Alle glücklich" - wieder falsch! Es gibt am Ende der Geschichte einen Toten, weder Funani noch Njoki sind mit ihrem Schicksal glücklich.

Vielleicht solltest du doch noch mal "drüberlesen"????? ;)

AnonymousAnonymvor fast 7 Jahren
Raceplay schön und gut

Ist natürlich vollkommen selbstverständlich, dass weiße Frauen sich nichts anderes ersehnen, als sich von Farbigen durchschnackseln zu lassen. Und für den, der das nicht kapiert hat, wird dann noch die Nazi-Keule ausgepackt und der Holocaust-Überlebende bringt alles ins Lot. Happy End. Alle glücklich. Amen

WespeWespevor etwa 7 JahrenAutor
Danke!

Lieber Erotikfreund,

ich habe gerade mit wachsender Begeisterung (kein Sarkasmus!) deine aufschlußreiche Email gelesen. Vielen Dank dafür.

Beste Grüße

Wespe

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