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Ehemaliger Ausdauersportler oder nicht, es dauerte bestimmt mehrere Minuten, bevor ich das Gefühl hatte, dass sich mein Atem und Herzschlag beruhigten. Sabrina schien auch so ihre Zeit zum Sammeln zu brauchen. Dann zog sie meinen Kopf heran und küsste mich.

Ich legte mich neben sie und strich ihr durch ihr verschwitztes Haar, brachte eine Strähne zum Stehen, was sehr witzig aussah. Versuchte mich dadurch von ihrem Blick abzulenken. Der durch und durch ging.

„Sorry, das war mehr als nur ein bisschen", nahm ich das Gespräch von zuvor wieder auf.

Sie konnte so schnell nicht folgen.

„Was?"

„Du hattest gesagt, ich sollte mich ein bisschen bewegen."

„Ach so. Sehr witzig."

Aus dem Schlafzimmer drangen lautes Klatschen und leisere, vermutlich von einem Tape oder Knebel gedämpfte Schmerzbekundungen. Also schien Pia sich ebenfalls nach ihrem Gusto zu amüsieren. Ich tauschte einen schnellen Blick mit Sabrina.

Wir verstanden uns zumindest in diesem Moment ohne Worte. Sie seufzte und kuschelte sich an meine Brust.

„Du wirkst zufrieden."

„Ja, das war der beste Fick meines Lebens, das wolltest du doch hören, oder?"

„Nein, wollte ich nicht. Dito. Warum glaubst du, dass es mir so wichtig ist, wie ich im Vergleich zu anderen abschneide? Meines Wissens ist Ficken weiterhin nicht im olympischen Programm und jährliche Bestenlisten sind mir auch noch nicht in die Hände gefallen."

„Komm, hör auf, da seid ihr doch alle gleich. Und was meinst du mit dito?"

„Dass es für mich ebenfalls wahrscheinlich der beste Sex war, den ich bisher hatte. Wenn du bereit wärst, mich wirklich kennenzulernen, würde dein Bild da vielleicht ein wenig ins Wanken geraten. So gleich bin ich sicher nicht."

„Wenn du das sagst", ruderte sie mit einem leichten Lächeln zurück. Das war nicht, was sie bewegte. Sondern der Satz davor.

Ich küsste sie kurz und nahm mir dann eine ihrer Hände, küsste auch die. Stutzte. Okay...

„Du hast dir eines deiner Hobbys aus deiner Aktiven-Zeit mit rüber gerettet?"

„Was meinst du?"

„Du drückst noch."

Das Lächeln verschwand von ihren Lippen. Alarmiert sah sie mich an, sah sogar zu Tür, obwohl nach dem Geräuschpegel aus dem Schlafzimmer da sicher keine Besucher zu erwarten waren.

„Das geht dich nichts an."

„Natürlich nicht. Aber auf dem Handrücken? Wenn er das nicht mitkriegen soll, wären andere Orte sinnvoller."

„Also gut, dann frage ich doch: Woher kennst du dich so gut aus?"

„Ich hatte auch so meine wilde Phase. Obwohl mir Schore nie wirklich zugesagt hatte, zumindest der Turn nicht, der Kick schon... besonders zusammen mit Koks, im..."

„Cocktail. Also warst du nicht drauf?"

„Nö, zweimal einen leichten Affen geschoben, wenn meine Urlaube in Amsterdam zu lang wurden, aber das war es dann auch schon. Und du bist noch fett dabei? Wenn ich dir eine Empfehlung geben darf: Lass es."

„Ich bin fast zwei Jahre clean. Na ja, was H angeht. Dass ich mir ab und zu einen K-Kick gönne, hat damit nichts zu tun. Das braucht Andreas nicht zu wissen."

„Und du hast echt durch den Sport damit angefangen?"

„Ja, scheiß Schulterverletzung. Irgendwann wurde sie so schwer, dass ich dann doch aufhören musste. Und du machst gar nichts mehr?"

„Nun... offiziell nicht. Ich kümmere mich um Leute wie dich."

„Was soll das denn heißen?"

„Ich bin Gesprächstherapeut. In der Drogenberatung. Vorher in einem Clean-Haus."

„Fuck, so ein Couch-Colombo?"

„Beruflich. Nicht privat. Du musst wissen, was du tust."

„Ich weiß genau, was ich tue."

Den Eindruck hatte ich allerdings nicht. Aber es sollte mich ja nichts angehen. Meine Karte hatte ich nicht dabei. Wäre auch sicher keine gute Idee. Sie kaute auf ihrer Unterlippe rum.

„Was heißt offiziell nicht?"

Oh, fuck.

„Ist das für den Abend relevant?"

„Es könnte es werden."

Scheiße.

„Lass man stecken. Den Kick, den ich mir von diesem Abend versprochen hatte, habe ich schon."

Bitte nicht nachfassen. Bitte, bitte, bitte.

„Dein Verlust."

Puh. Man gut, dass sie mich nicht gut kannte. Ein netter Kuss brachte sie sicher auf andere Gedanken. Mist, vielleicht hätte ich sie nicht drauf ansprechen sollen. Sie war mit den Gedanken ganz woanders.

„Die beiden sind sicher noch eine Weile beschäftigt", gab sie ihre Einschätzung bekannt, als sie ihre Lippen von meinen löste.

„Mag sein. Ich bräuchte noch ein längeres Päuschen, wenn's geht. Wobei nicht gesichert ist..."

„Ich könnte ein, zwei Hits vertragen."

Fuck.

„Ich könnte dich lecken..."

„Junge, ich habe in der Beziehung für heute echt genug, Ist dir klar, wie oft ich gekommen bin?"

„Es war mehr als einmal, daran kann ich mich dunkel erinnern. Deine Pussy scheint mich zu mögen."

„Könnte man meinen. Und du hast echt keinen Bock?"

„Weißt du, wie lange ich das nicht mehr gemacht habe? Natürlich hätte ich Bock. Das ist ja das Heimtückische daran. Wenn du den Kick erlebt hast, vergisst du ihn dein Leben lang nicht mehr. Aber ich war nie der Mann für ein, zwei Hits. Wenn man weiß, dass man nicht aufhören kann, soll man nicht anfangen."

„Das ist mir auch klar, aber ich kriege es hin. Im Moment. Aber hast Recht, ich will dich nicht in Versuchung führen. Es ist nur so verführerisch für mich, plötzlich durch Zufall auf jemanden zu stoßen, der weiß, wie ich ticke und warum ich so ticke. Es ist, als würde ich die ganze Zeit in einer Blase rumrennen. Da stehen jede Menge Leute außen vor, und sehen irgendwas, das sie als mich wahrnehmen. Ich lass nur das an sie heran, was sie sehen wollen. Und begreifen können."

„Ja, ich verstehe, was du meinst. Aber es ist einsam in dieser Blase, und es tut weh. Irgendwann wirst du was gegen die Schmerzen unternehmen wollen. Das wäre der falsche Weg. Der richtige wäre herauszukommen. Das weißt du selbst. Aber du weißt wahrscheinlich auch, was das bedeuten würde. Und davor hast du verständlicherweise Angst."

„Es ist erträglich. Noch. Vielleicht mache ich mir nur was vor, ich weiß es nicht. Jetzt werden wir doch persönlich. Eigentlich sollte es ums Ficken gehen."

„Kann ich was dafür, dass du so leicht zufriedenzustellen bist? Und so eine hochinteressante Frau?"

„Mach das nicht, mit mir flirten, meine ich."

„Ah, die Regeln. Man gut, dass wir zwei mit Regeln nun überhaupt keine Probleme haben."

„Komm hör auf. Bitte. Das kann nur nach hinten losgehen. Was machst du?"

„Dich streicheln. Sorry, ist das jetzt zu pervers?"

„Kerl. Du weißt, wonach mir jetzt wirklich der Sinn steht, oder?"

„Ja. Ich halte dich nicht auf, oder versuche es dir auszureden. Dein Leben, deine Probleme."

Sie schaute mich abschätzend an.

„Zu einer Nase würdest du nicht nein sagen."

Fuck.

„Kein Protest? Das ist der inoffizielle Teil von dir?"

„Wir wollten doch nicht persönlich werden. Aber ich sehe keinen Grund, nicht mit dir ehrlich zu sein. Ich habe Freunde, die sich nicht meinen Einschränkungen unterwerfen. Wenn ich in der richtigen Stimmung bin, ziehe ich auch mal ein Näschen mit, oder reiche die Tüte nicht nur weiter, wenn eine rumgeht. So als eine Art Belohnung dafür, dass ich sonst so vernünftig und tapfer bin."

„Okay, ist zwar Verschwendung, aber..."

„Lass mich dich da stoppen. Wir sind keine Freunde."

„Wir könnten es werden."

„Ich glaube eher nicht."

„Wieso?"

„Du würdest es mir als Flirten auslegen, wenn ich die Wahrheit sage."

„Du bist echt hartnäckig."

„Wärst du interessiert, wenn ich es nicht wäre?"

„Wer sagt denn überhaupt, dass ich interessiert bin? Wie alt bist du, Ende dreißig?"

„Versuchst du jetzt zu flirten?"

„Ernsthaft, älter?"

„Leg zehn Jahre drauf, dann kommst du langsam in die richtigen Regionen."

„Aber Pia..."

„Ist fünfzehn Jahre jünger als ich."

„Und du meinst, ich würde mich für einen Mann interessieren, der fast doppelt so alt ist wie ich?"

„Du würdest dich für einen Mann interessieren, der dir gewachsen ist."

„Bist du das?"

„Möglich."

„Ja. Möglich. Spielt aber keine Rolle. Ich liebe Andreas. Den ganzen Scheiß hier mache ich nur wegen ihm."

„Okay."

„Kein Spruch, einfach okay?"

„Jetzt bin ich dir nicht hartnäckig genug?"

„Alter, du machst mich langsam verrückt."

„Nein, du hast Recht. Du liebst Andreas, ich liebe Pia. Wir haben beide Menschen, Beziehungen, die uns wichtiger sind als alles andere. Weil nicht alles ideal ist, suchen wir nach gemeinsamen Inhalten, die uns helfen, das zu ignorieren. Bei Pia und mir sind es regelmäßige Hobbys, wie das Klettern. Bei euch sind es immer neue Kicks, immer etwas Neues auszuprobieren. Oder, in deinem Fall, manchmal auf bekannte zurückzugreifen."

Sie seufzte und sah mich lange an.

„Und was soll mir das sagen?"

„Dass es wahrscheinlich ganz natürlich ist, wenn wir aufeinander so stark reagieren, wie wir es tun, weil irgendwo im Hinterkopf die Idee ist, dass es ja sicher doch jemanden gibt, mit dem es besser klappen könnte. Wie im Bett."

„Nur darum ging es", antwortete sie und küsste mich.

Ja, klasse. So küsste man nicht, wenn es nur um Sex ging. Das war zärtlich, vertraut, voller Emotion. Wir streichelten uns dabei unablässig. Sie sah mich forschend an, als wir den Kuss lösten.

„Nein, ich möchte immer noch keine Nase."

„Das wollte ich nicht vorschlagen. Du bist ein komischer Typ. Wahrscheinlich dein Beruf."

„Wahrscheinlich."

„Und du meinst wirklich, wir können keine Freunde werden?"

„Ich glaube, Freunde küssen sich nicht so, wie wir eben."

„Vielleicht nicht."

„Es gibt etwas, wozu ich mich von dir verführen lassen würde. Aber da wirst du als Sportlerin..."

„Eine Kippe? Klar. Zieh dich an, wir müssen auf den Balkon."

„Auch das ein heimliches Hobby bei dir?"

„Nee, davon weiß er. Besonders nach dem Ficken rauche ich gern eine. Und... weißt schon."

„Zwischen den Hits."

„Genau. Du warst ein richtiger Raucher?"

„Wegen Pia aufgegeben. Ja."

„Macht Sinn, sonst könntest du nicht so krass ficken, wie du das tust."

„Ehm... davon hat sie nichts."

„Hm?"

„Sie kommt nicht davon. Nur vom Lecken. Sie mag es natürlich trotzdem."

„Das wollte ich eigentlich gar nicht wissen. Aber jetzt wird mir einiges klar."

Wir gingen auf den Balkon, wo sie eine Zigarettenschachtel unter einem umgedrehten Blumentopf deponiert hatte. Wir rauchten schweigend, während ich mir halbinteressiert die hell erleuchteten Fenster der gegenüberliegenden Häuser betrachtete, die vielleicht zwanzig Meter entfernt lagen.

„Kuschlig nah dran, eure Nachbarn."

„Hör bloß auf. Ich bin einmal nackt auf den Balkon, zum Rauchen. Seither verbringt der eine Typ gegenüber fast seine ganze Zeit auf dem Balkon, weil er hofft, das nochmal sehen zu können."

„Verständlich. Du siehst absolut geil aus."

„Ich weiß. Für dein Alter bist du auch ganz gut in Schuss."

„Richtig konsequent bist du mit dem Nicht-Flirten nicht unbedingt."

„Ist mir auch schon aufgefallen."

„Du kennst ja Andreas Ausdauer. Was meinst du, wie lange die beiden noch beschäftigt sind?"

„Keine Ahnung. Lange kann es nicht mehr dauern. Wieso, hast du von mir langsam genug?"

„Nur langsam genug, mich an Regeln halten zu müssen. Vielleicht ist es gut, dass wir uns wahrscheinlich nie wiedersehen."

Ihr Gesichtsausdruck verfinsterte sich, als sie ihre Zigarette ausdrückte.

„Das ist unfair."

„Was ist unfair?"

„Dass du mir das jetzt in die Schuhe schiebst. Du weißt genauso gut wie ich, dass es schiefgehen würde."

„Das wollte ich gar nicht. Aber du hast Recht. Zwei zu Unrecht Verurteilte sollte man nicht zusammen in eine Zelle stecken. Früher oder später würden sie den Ausbruch planen. Hast du zufällig ein Kaugummi, oder irgendwas anderes, was den Rauchgeschmack überdecken könnte?"

„Tic tacs, Moment, ich such sie dir."

Sie reichte mir die Schachtel und kuschelte sich wieder an, nachdem wir es uns auf dem Sofa bequem gemacht hatten. Küssten uns noch einmal lange. Dann kamen tatsächlich Pia und Andreas aus dem Schlafzimmer zurück. Pia sah zufrieden aus. Andreas vermutlich auch.

Wir tranken noch einen Wein zusammen, dann verabschiedeten wir uns, denn wir hatten noch ein ganzes Stück zu radeln, da sie am anderen Ende der Stadt wohnten.

„Und wie war es?", fragte ich Pia während der Fahrt.

„Oh, prima. Er hat mich gefesselt, das kann er richtig gut. Und bei dir?"

„Der Sex war klasse. Hat er dir gesagt, dass es eine einmalige Sache ist? Das hatte sie vorher vergessen, zu erwähnen."

„Ja, hat er. Bedauert er. Das war ihre Bedingung."

Schau an. Hätte ich mir aber irgendwie auch denken können.

„Und du, bedauerst du es auch?"

„Weiß nicht. Er macht Sachen, zu denen du keine Lust hast. Und, hast du sie kaputtgekriegt?"

„Nein, sie hatte noch einen Rest Selbsterhaltungstrieb und relativ schnell das Handtuch geschmissen."

Pia kicherte.

„Na, wenn du nicht zu erschöpft bist..."

„Ah, es gibt bei dir noch ein Defizit? Hat er dich nicht geleckt?"

„Doch, einmal. Nicht besonders gut, dafür waren andere Sachen für mich spannend."

„Banause. Da mach dir mal keine Gedanken, du kommst gleich auf deine Kosten. So oft du willst."

Komisch, jetzt fühlte ich mich ihr wieder verbundener denn je. Wir hielten sogar auf den letzten Kilometern Händchen beim Radfahren. Das hatten wir seit Beginn unserer Beziehung nicht mehr gemacht. Okay, Sabrina hatte mich verwirrt.

Mir aufgezeigt, dass es vielleicht andere Menschen da draußen gab, die besser zu mir passen, und mit denen ich anders harmoniere. Das änderte nichts an meinen Gefühlen für Pia. Eigentlich war ich froh, den Abend überstanden zu haben.

Und meiner geliebten Partnerin abschließend die positive Erfahrung des Abends zu vervollständigen. Zweimal. Dann wurde sie todmüde.

~~~

„Hey! Ich bin's, Sabrina."

Dabei war der Mittwoch der erste Tag nach unserem Partnertausch-Wochenende, wo ich nicht mehr mit ihrem Anruf gerechnet hatte. Die Sache für beendet hielt. Leider.

„Hallo Sabrina."

„Wir hatten doch darüber gesprochen, mal mit den Rennrädern zusammen auszureiten. Hättest du immer noch Bock?"

„Ah, es geht ums Radfahren."

„Ja, was dachtest du denn?"

„Radfahren, klar hätte ich Bock. Und das verstößt nicht gegen euer Regelwerk? Oder soll ich sagen, dein Regelwerk?"

Es wurde für einen Moment still am anderen Ende.

„Ich wüsste nicht wieso. Also machen wir das?", fing sie sich dann doch relativ schnell.

„Gern. Wann hast du Zeit? Und vor allem wo? Ihr wohnt ja doch eine ganze Ecke weg von uns."

„Ich kann mit dem Rad ein Stück in der U-Bahn fahren, obwohl die paar Extra-Kilometer machen mir nichts aus. Mauerradweg? Der geht doch bei euch irgendwo in der Nähe vorbei, oder?"

„Stimmt. Da fahre ich sogar öfter rum. Weißt du, wo sonntags der Flohmarkt am Kanal ist? Das wäre ein guter Treffpunkt, an der Brücke."

„Ja, ich weiß, welche du meinst. Morgen, vielleicht um fünf? Oder musst du da noch arbeiten?"

„Nee, donnerstags habe ich nur Sitzungen bis vier, das passt hervorragend. Arbeitest du eigentlich nicht?"

„Nur halbtags. Also gut, dann machen wir das. Ich freu mich auf dich."

„Du meinst doch sicherlich völlig regelkonform: ich freue mich aufs Radfahren. Ich natürlich auch."

„Spinner. Bis morgen."

Ja, natürlich ging es nur ums Radfahren. Dass ich ein bisschen Rennrad fahren wollte, erzählte ich Pia noch am Abend. Aber nicht mit wem. Sie freute sich, dass ich offenbar durch die Radtour wieder auf dem Geschmack gekommen war. Spätestens nach dem Spruch fühlte ich mich richtig beschissen.

Das setzte sich am Donnerstag weiter fort. Meine letzte Klientin erzählte mir zu allem Überfluss noch von ihrer Affäre, die sie trotz bester Vorsätze immer noch nicht beendet hatte. Fuck. Ich sollte mal auf mich selbst hören. Nicht anfangen, wenn man weiß, dass man nicht aufhören kann.

Und trotzdem wartete ich überpünktlich am vereinbarten Treffpunkt auf Sabrina. Die ebenfalls zehn Minuten zu früh da war. Ich hatte drüber nachgedacht, ob ich sie noch einmal anrufe, denn so klar war unsere Absprache nicht gewesen, es hätte genauso gut sein können, dass sie an einer anderen Brücke wartete.

Aber nein. Wir hatten uns mal wieder perfekt verstanden. Fuck. Ich kriegte richtig Herzklopfen, als sie zielsicher auf mich zusteuerte.

„Hey. Wartest du schon lange?", begrüßte sie mich.

„Nö. Cooles Rad, von Colnago habe ich noch einen Oldtimer im Keller stehen. Da hast du tief in die Tasche gegriffen, hm?"

„Ging so. Na dann los, du kennst den weiteren Weg am besten, also fahr voraus."

„Ich hoffe, Kopfsteinpflaster macht dir nichts aus? Sonst müssen wir ein bisschen Fußweg fahren."

„Ich werde vielleicht geil von der Rüttelei."

Na klasse, genau das wollte ich nicht hören.

„Also Fußweg?"

„Feigling."

Dann eben Kopfsteinpflaster. Waren ja nur ein paar Kilometer. Das nächste Stück durch einen Park, wo man höllisch aufpassen musste, weil auf einmal eine Straße kreuzte, da hatte ich mal fast vor einem Auto gelegen. Sie fuhr mittlerweile neben mir.

Hier war nicht viel los, auf dem Mauerradweg würde das anders sein. Gerade zu Beginn gab es da einige Radfahrer und vor allem Skater, die das herrlich asphaltierte Stück für ihr Hobby nutzten. Das erzählte ich ihr auch gleich noch.

„Ja. Vielleicht sollten wir hier eine Pause machen."

„Achtung, hier kommt jetzt eine Straße. Pause? Bist du tatsächlich den ganzen Weg gefahren?"

„Klar. Aber nicht deshalb."

Wir hielten an der Straße und mussten mehrere Autos passieren lassen. Fuck. Sie wich meinem Seitenblick nicht aus.

„Warum dann?"

„Ich mag Pausen mit dir."

„Ich dachte, du magst Regeln mehr?"

„Hier ist doch gut. Lass uns weiter da drüben hin, hinter die Büsche."

„Mädel, ernsthaft? Du willst ficken?"

„Ja, ich will ernsthaft ficken. Du nicht?"

Suggestivfrage. Völlig unzulässig. Und völlig überflüssig. Scheiße. Natürlich wollte ich. Natürlich war klar, dass es passieren würde. Warum zum Teufel hatte ich überhaupt dieser Runde zugestimmt? Nicht abgesagt, wie ich es hätte tun sollen? Warum zum Teufel hörte ich nicht auf mich selbst?

„Sabrina... wollen wir vielleicht drüber reden?"

„Nein, wollen wir nicht", sagte sie bestimmt und ließ ihr Rad einfach an dem von ihr auserkorenen Platz fallen.

Autsch. So ging man nicht mit so einem tollen Rad um. Aber das war nun meine geringste Sorge. Während ich mein Rad wie ein rohes Ei zu Boden beförderte, umfasste sie mich von hinten und brachte eine Hand in meiner Hose unter. Griff mir sofort an den Schwanz.

„Mädel, können wir vielleicht erstmal die Helme abmachen und so? Du kannst die Hose auch nicht so runterziehen, das ist ein Modell mit Trägern, gottverdammt."

„Nun beeil dich gefälligst, ich halte es kaum noch aus."

So sah das aus, sie schlüpfte in Windeseile aus ihrer zumindest für diese Aktion deutlich geeignetere Hose und legte sich demonstrativ mit gespreizten Beinen auf den Rücken. Fuck. Ich musste aus den Ärmeln meines Trikots schlüpfen, um meine runterziehen zu können.

Ich beeilte mich nicht wegen ihr. Sondern weil es mir ganz genauso ging. Sekunden später lag ich auf ihr drauf und war in ihr drin. Dann fing sie an zu lachen.

„Okay, die Reaktion hatte ich auch noch nicht, wenn ich eine Frau beglücke."

„Würdest du mit Helm und Brille eventuell öfter kriegen."

„Ach so, fuck, das ignorieren wir jetzt. Wer weiß, vielleicht nehmen wir ja genug Tempo auf, dass es sinnvoll wird."

„Laber nicht, fick mich", gab sie mit weiterem Glucksen bekannt.

Nur zu gern. Okay, Küssen war bei unseren Helmformen eher schwierig. Aber diese geile kleine Möse von ihr da richtig durchzupflügen, ging ganz hervorragend. Ich hielt ihr den Mund zu, als Stimmen in unmittelbarer Nähe hörbar wurden. Sie wurde nämlich langsam etwas lauter.

Das schien sie noch weiter anzumachen, denn sie kam nicht lange danach, gerade, als die Stimmen sich entfernt hatten. Dabei waren es wieder nicht mal zehn Minuten gewesen. Und mich hatte die Anwesenheit anderer zwar nicht runter, aber ein wenig rausgebracht.