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Polterabend - Mal Ganz Anders

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Von denjenigen aus Bens Clique, die abgesagt hatten, hatte sie nur Lynn und Kevin gekannt, die anderen nicht. Das wären dann noch mehr unbekannte Menschen gewesen, unbekannte Körper, unbekannte Schwänze und Mösen. Aber es waren auch so mehr als genug, wenn sie sich's mal überlegte.

Laura spürte, wie sie feucht wurde.

Sie hatte noch nie eine Orgie mitgemacht -- Ben und Nele hatten ihr da was voraus. Sie fand, bei ihr wurde es nun wirklich Zeit!

Fast noch neugieriger war allerdings Pia, der kleine Wirbelwind, der seit Wochen in der Vorfreude schwelgte.

Laura atmete schwer.

Noch zwei Wochen...

Vorbereitungen und letzte Handgriffe

Nele hatte ihr weißes Satinhemdchen, das sie auf der Abifete angehabt hatte, ihrer Schwester angeboten - „geht so in Richtung weiße Braut..."

Laura hatte es nur oberflächlich betrachtet; Pia dagegen hatte es sich gleich danach gegriffen und sehr viel interessierter untersucht und prüfend gegen das Licht gehalten.

„Mir hat es damals viel Glück gebracht", meinte Nele grinsend. Trotzdem hatte sie sich selbst für den Polterabend etwas anderes ausgesucht.

Pia hakte indiskret nach: „Glück oder Fick?"

Nele warf ihr einen kurzen Blick zu - die Antwort erübrigte sich.

Laura hatte allerdings bereits ihre eigenen Ideen für den Abend. Und dazu gehörte wohl auch ein eigenes Kleid.

„Dann nehm' ich es", meinte Pia. Allerdings würde sie darunter komplett rasiert sein bei der Orgie - anders als Nele. Dass die beim Rasieren ihres Schamhaars ein kleines Dreieck stehenließ, das war über die Jahre gleich geblieben.

Lauras Eltern hätten nie eingewilligt, ihr Haus für den Polterabend zur Verfügung zu stellen und sich dann diskret zu verziehen. Sie hätten mitpoltern wollen, hätten darauf bestanden, schon allein um sicher zu gehen, dass nichts Verkehrtes zu Bruch ging. Stattdessen feierte man eben im Haus von Bens Eltern, die dankenswerterweise übers Wochenende zu Onkel Fritz und Tante Elfriede gefahren waren, „damit die Jugend unter sich bleiben kann", wie das Bens Vater formulierte. Er hatte ihnen dabei zugezwinkert, obwohl er nicht die blasseste Ahnung hatte, was wirklich abgehen sollte.

Damit hatten sie auch die benötigten Übernachtungsgelegenheiten für Madeleine und ihren Anhang, die extra für diese Gelegenheit aus Frankreich anreisten - sie alle in Lauras und Bens kleiner Wohnung unterzubringen wäre schwer möglich gewesen. So sollten dann Laura und Ben im breiten Bett seines ehemaligen Zimmers schlafen, Madeleine und Marc-Olivier im Elternschlafzimmer, Xavier und Jean-Luc auf der ausziehbaren Schlafcouch im Arbeitszimmer, Nele im Besucherzimmer, und Pia würde entweder auf der Wohnzimmercouch oder auf dem Matratzenstapel im Fitnessraum pennen. Das war jedenfalls das offizielle Arrangement, wie sie es beiden Elternpaaren verklickert hatte. Aber letzte Nacht war alles drunter und drüber gegangen.

Nina hatte sich die Sachen, die sie anziehen sollte, schon am Vortag zurechtgelegt. Sie wollte ein apricotfarbenes Kleid mit einer Seidencorsage und einem weit gebauschten Tüllrock anziehen, dazu cremefarbene Strümpfe mit Strapse und ebenfalls apricotfarbene Sandaletten. Einen Slip natürlich nicht, das war ganz klar. Julian war skeptisch gewesen, ob das Kleid nicht viel zu empfindlich sei für diese Gelegenheit, aber sie hatte nur schelmisch entgegnet, es wären doch keine Anfänger dabei, sondern lauter Erwachsene, die könnten doch mit sowas umgehen. „Naja, Pia ist manchmal immer noch nicht recht erwachsen, die kleine Göre...", hatte er nur noch gemurmelt, aber ansonsten keine Einwände gegen ihr Outfit mehr geltend gemacht.

In der Einladung war auch von Spielzeug die Rede gewesen -- unter den herausgelegten Accessoires war auch ein Vibro-Ei, das sie einzusetzen plante. Und jetzt konnte sie ihr Kleid gar nicht anziehen -- und (schlimmer noch) sich auch nichts ausziehen und herausziehen lassen. So ein Pech!

Vroni kontrollierte ihre „Tarnuniform", wie sie ihren Anzug selbst nannte: mit Nadelstreifen, dazu eine Bluse, dezentes Make-up, flache Halbschuhe -- sie wollte seriös wirken. Vertrauenswürdig. Kompetent. Überzeugend. Rothaarigen traute ja keiner was zu. Sie stapfte aus der Wohnung. Sie würde es ihnen schon zeigen. Irgendwen würde sie heute schon beschwatzen und aufs Kreuz legen!

Frau Mattern stand vor dem Spiegel. Ihr prüfender Blick glitt über ihren nackten Körper.

„So schlecht auch wieder nicht", dachte sie.

Der Ausdruck, der es nach ihrer Ansicht am besten beschrieb, war „drall". Aber das Wort war schon in ihrer Jugend unmodern gewesen, und heute kannten es die meisten kaum noch.

Man könnte auch „prall" sagen, das Wort war noch in Gebrauch, wenn auch meistens für Fahrradreifen. Das Gegenteil von prall war schlaff, und das war sie jedenfalls nicht. Naja, die Brüste vielleicht schon, zumindest ein bisschen.

Sie gefiel sich eigentlich immer noch ganz gut, im Großen und Ganzen. In vollem Saft. Sie würde schon jemanden finden, dem sie auch gefiel. Und wenn die Orgie so richtig wild wurde: vielleicht sogar zwei? Sie hatte noch nie bei einer Orgie mitgemacht -- also: wer weiß, wer weiß?

Am gleichen Tag mit zwei verschiedenen Männern zu ficken hatte sie erst ein einziges Mal in ihrem Leben gemacht, und das war schon sehr, sehr lange her. Da war sie noch ganz jung gewesen. Aber alt fühlte sie sich auch noch nicht, jedenfalls nicht zu alt - dafür.

„Positiv denken!", dachte sie.

Als erstes streifte sie sich ihre leicht golden glitzernden Strümpfe über. Halterlos, das fand sie am geeignetsten. Niemand sollte an irgendwelchen Schnallen herumfummeln müssen.

„Bin Schnalle genug...", grinste sie zu sich selbst. Aber auch dieses Wort war nicht mehr wirklich in.

Dann kam der BH. Sie stellte sich wieder vor den Spiegel, drückte ihre Brüste noch in den Schalen der Hebe zurecht, dann war sie auch damit zufrieden.

Bevor sie sich ihr grünes Kleid aus schimmernd-glänzendem Satin anzog, setzte sie sich noch den weinroten buttplug ein. Den mochte sie, sie war fast automatisch feucht, solange sie ihn trug.

In ihrem Kleid würde sie gut aussehen auf der Party. Es war sexy, aber auf eine elegante Art. Fand sie jedenfalls. Der Rock endete direkt unter den Knien, denn ihre Waden konnten sich wirklich sehen lassen. Drall und straff auch die.

Noch draller natürlich ihre Schenkel. Die waren jetzt unter ihrem Kleid versteckt. Aber sie musste den Kerlen ja was zum Entdecken lassen. Vorausgesetzt, sie würden sie entdecken wollen.

Die Knie fand sie nicht so toll, hatte sie noch nie gefunden. Bei niemandem. Knie waren immer so knochig, knubbelig, knollig. Ihre Röcke gingen immer über die Knie. Am besten gefielen ihr ihre Kniekehlen, und auch nur, wenn sie gerade geküsst wurden.

Auch mit ihrer neuen Kurzhaarfrisur war sie mehr als zufrieden; sie war extra für den Anlass zum Friseur gegangen. Seitlich und hinten füllig gebauscht, aber im Nacken ziemlich kurz -- sie fand, das sah recht flott aus.

Sie hatte kurz überlegt, ob sie sich die Haare nicht färben lassen sollte, aber Ben und Laura hatten immer behauptet, sie fänden den Kontrast zwischen den weißen Haaren und dem „jungen Gesicht" (sie hatten sich tatsächlich so ausgedrückt, diese Schmeichler!) ziemlich erregend. Sie hatte es dann gelassen. Wenn die Haare sie älter machten, als sie war, musste ihre Munterkeit das eben wieder ausgleichen.

Ihr Achsel- und Schamhaar hatte ihre ursprüngliche Tönung beibehalten, und Frau Mattern befürchtete immer, der Kontrast zu ihrem Kopfhaar würde dessen weiße Farbe dann besonders hervorheben. Deswegen rasierte sie sich beides immer besonders sorgfältig aus, wenn sie erwartete, es werde intim zugehen -- auch heute hatte sie das natürlich gemacht. Außerdem hatte sie gehört, dass eine rasierte Scham bei den jungen Leuten ganz in Mode sei.

Sie drehte sich im Spiegel, überprüfte sich von allen Seiten: ihr Satinstretchkleid bildete nicht nur die Konturen ihres Pos genau ab, sondern in der entsprechenden Pose (die sie kannte) auch die jeder ihrer Pobacken, und die Lichtreflexe des schimmernden Satins betonten den Effekt. Es lag überall hauteng an, so dass sich die Träger ihres BHs darunter abzeichneten. Sie hoffte, es würde dann aber auch auffallen, dass sich unter ihrem Rock eben nichts abzeichnete, weil sie auch nichts darunter trug... So würde sich die Tatsache, dass sie auf den BH nicht mehr verzichten konnte, doch noch etwas Gutes mit sich bringen. Zumindest war so der Plan.

Sie zog die Brille auf dem Nasenrücken nach unten, um sich selbst einen lasziven Blick darüber hinweg zuwerfen zu können, und raunte probeweise mit dunkler, lasziver Stimme: „Naaa..." Dann lachte sie über sich selbst und schob die Brille zurück.

Manche Männer, hatte sie gehört, fanden Brillen abtörnend -- kennen gelernt hatte sie noch keinen. Aber dass eine mittendrin im Fick verrutschte Kontaktlinse, die sofort wieder zurechtgerückt werden musste, ziemlich gründlich abtörnend wirken konnte, diese Erfahrung hatte sie mit einem ihrer Ex-Liebhaber schon mal machen müssen. Dann doch lieber Brille. Außerdem konnte sie die ja vor dem Sex absetzen, wenn sie wollte -- Vögeln hatte schließlich in erster Linie was mit Fühlen zu tun und nicht mit gucken.

Keine Handtasche, hatte sie entschieden. Handtaschen und Orgie -- das passte nicht zusammen, fand sie. (Nicht alle waren dieser Meinung, wie sich zeigen sollte.)

In ihre Schuhe schlüpfte sie zuletzt - direkt, bevor sie ging. Die waren auch elegant, aber nicht sehr bequem. Das goldene Oberleder mit Glitzersteinchen besetzt, und die Plateausohle bestand aus Plexiglas. Schon ein paar Jahre alt - gab es sowas überhaupt noch zu kaufen? Egal: Sie fand sie aber immer noch total sexy.

Der Tag versprach heiß zu werden. Unter dem Kleid würde sie nackt sein, damit hatte sie gute Erfahrungen. Als Oberbekleidung hatte sich Corinna für ein weites, locker fallendes Kleid mit Spaghettiträgern entschieden, dessen buntes Muster aus großen Blüten südamerikanisch anmutete und mit dem sie üppig wuchernde tropische Vegetation und temperamentvolle Ausgelassenheit assoziierte. Als Schmuck hatte sie passende Stücke ausgesucht: Silber und Türkis, Lederbänder, Holzkugeln -- nichts teures, aber dafür reichlich -- mehrere Halsketten, mehrere Armkettchen, viele Ringe. Mit den Füßen schlüpfte sie in leichte Pantoffeln ohne Absätze -- zu stürzen und auf den Boden zu knallen wollte sie unter allen Umständen vermeiden.

Kaum war Renate in ihr Lederkleid geschlüpft, das Sascha ihr kürzlich in Berlin ersteigert hatte, als der sie von hinten umarmte.

„Du siehst absolut geil aus!", versicherte er ihr, während er über ihre Ohrmuschel leckte, „alle werden dir zu Füßen liegen und dich anbeten."

„Ich hoffe, sie werden noch höher kommen. Die Verehrung sollte schon handfest ausfallen...", meinte sie ganz sachlich.

Renate war immer ergebnisorientiert.

Als sie das Haus verließen, trug sie bequeme flache Schuhe; die high-heels hingen von ihrer Hand. Es reichte, wenn sie sie anzog, wenn sie da waren. Die Absätze waren zwar nicht so hoch wie die legendären von Frau Weingarten, aber immerhin ziemlich hoch.

Gut, dass sie Hilfe hatten. Obwohl sie nicht den Anspruch hatten, ein Bankett auszurichten -- ein paar Kleinigkeiten zum Essen und Trinken anbieten mussten sie ihren Gästen schon. Also hatten sie Getränke besorgt, die jetzt aus dem Kühlschrank bereitgestellt wurden, zusammen mit einer großen Zahl von Gläsern. Als erstes würden alle mit Sekt anstoßen; für später hatten sie kleine Häppchen geplant, die angerichtet zu werden einige Zeit verschlang, die Knabbereien wurden auf Schälchen verteilt, die Süßigkeiten ebenfalls. Der Tisch zur Selbstbedienung war auf der Terrasse aufgestellt worden (glücklicherweise spielte das Wetter bei der ganzen Aktion mit), und ausgeräumt und umgeräumt und hergerichtet und dekoriert werden musste das Haus auch noch. Die letzte Nacht zerwühlten Betten wurden wieder gemacht, obwohl sie bald wieder zerwühlt werden sollten.

Als endlich alles soweit fertig war, zog sich Laura zurück, um sich selbst herauszumachen.

Sie hatte für diesen Anlass ein fast durchsichtiges schwarzes Kleidchen mit Spitzen- und Paillettenapplikationen ausgewählt. Das fleischfarbene Unterkleid, hatte sie sofort nach der Anschaffung herausgetrennt (die Verbindung hatte nur aus ein paar Stichen bestanden) -- wenn es erforderlich war, zog sie es darunter an, wenn nicht, dann nicht. Nach ihrem Empfinden rechtfertigte, nein, erforderte der heutige Abend eine festliche Kleidung, und das Kleid hätte selbst für einen Opernbesuch festlich genug ausgesehen. In der Oper erforderte es die Schicklichkeit allerdings, das Unterkleid anzulegen; auch heute würde sie das anfangs tun, plante es aber zum geeigneten Zeitpunkt auszuziehen.

Das Unterkleid war denn auch das erste, was sie sich überstreifte, dann das schwarze Überkleid. Vor den Spiegel prüfte sie, ob die beiden Teile korrekt saßen und gut fielen.

Sie hatte lange gehadert, ob sie halterlose schwarze Strümpfe darunter tragen sollte oder nicht, aber sich dagegen entschieden: zu viel schwarz, zu wenig Fleisch, und für einen heißen Sommerabend auch nicht zweckmäßig, fand sie.

Dann setzte sie sich wieder aufs Bett und streifte sich die schwarzen Samt-Sandaletten mit spitz zulaufendem Zehenteil und Fersenkappe über die Füße, um dann die dünnen Knöchelriemchen zu schließen.

Dazu dann ein eng anliegendes Collier mit einem Solitär und dazu passende Ohrstecker, ein paar Ringe und ein Armband, und dann fehlte nur noch das Make-up. Dafür nahm sie sich Zeit; sie wollte nichts verpatzen. Der Hochsteckfrisur hatte sie sich schon heute Mittag gewidmet.

Das Poltern

Heute Abend wollten sie so richtig Spaß haben. Didi und Chantal freuten sich schon. Vorher musste Chantal aber noch einen Parkplatz finden, und das war wieder mal nicht einfach. Als sie endlich einen hatten, waren sie schon lange an der angegebenen Hausnummer vorbeigefahren; sie würden wohl an die 300 Meter zurücklaufen müssen.

An der nächsten Einmündung trafen sie Renate und Sascha, die anscheinend in der Seitenstraße geparkt hatten. Didi erkannte die beiden sofort wieder, aber bei denen dauerte es etwas. Für einen erfolgreichen Geschäftsmann mit eigener Firma war Didi zwar immer noch etwas linkisch, aber im Vergleich zum Didi von damals hatte er sich doch sehr verändert und ordentlich an Statur gewonnen. Noch dazu trug er jetzt ein gebügeltes weißes Hemd, genauso wie Sascha.

Didi legte einen Arm um Renate und gab ihr einen dicken Kuss, so sehr freute er sich, sie wiederzusehen. Bei der stürmischen Umarmung klirrte es in der Tragetasche, die Didi trug, wie auch Sascha eine dabeihatte. Renate erwiderte den Kuss und erinnerte sich dabei an ihr Treffen in Didis Tonstudio Marke Eigenbau. Das war doch eigentlich ganz schön gewesen; dass Didi danach an der Tonqualität der Aufnahme herumgenörgelt hatte, war -- so ihr Verdacht -- nur eine Ausrede gewesen, um sie nochmal einzuladen.

Chantal sah gut aus in ihrem kurzen, roten Trägerkleid mit seinem goldenem Muster, das aus festerem Stoff geschneidert war, so dass der weit geschnittene Rock auch ausgestellt blieb und an ihren ziemlich schmalen Hüften nicht schlaff herunterhing. Vorn wies er vor den Oberschenkeln zwei Schlitze auf, die bis zum Beinansatz reichten. Ihre nackten Füße steckten in schwarzglänzenden Riemensandaletten, passend zu ihrem schwarzglänzenden Haar, das sie zu einem Pferdeschwanz gebunden hatte.

Sie folgte Didis Beispiel und küsste den etwas überraschten Sascha, aber deutlich kürzer. Sie kannte ihn nicht - Didi würde der einzige bei der Fete sein, den sie schon kannte, da wollte sie sich nicht zu früh festlegen. Woher sollte sie wissen, was für Prachtexemplare ihr später noch über den Weg laufen würden...?

Aus den Augenwinkeln taxierte sie Renate. Die trug einen leichten Kurzmantel, der vorn einen Spalt breit offen stand, weil man ihn wohl auch gar nicht schließen konnte - zumindest sah man weder Reißverschluss noch Knöpfe. Unter dem türkisfarbenen Stoff kam eine Handbreit eines durchbrochenen, schwarzen Lederrocks zum Vorschein; mehr ließ sich momentan nicht erkennen. Aber sie hatte ziemlich hochhackige Schuhe -- höher als die ihren waren - und einen Strohhut in der Form eines Tirolerhütchens, der stilistisch in eine ganz andere Richtung zog als der Rest des Outfits.

„Krass", dachte Chantal. Einordnen konnte sie Renate nicht.

Als sie ihn küsste, hatte Sascha automatisch seinen Arm um sie gelegt und sie an sich gezogen. Die Hand bestätigte den Augenschein: Chantals Po war ähnlich flach wie ihre Brüste. Aber sie schien ganz nett zu sein.

„Weißt du eigentlich, wer diese Laura ist?", fragte Didi unterwegs Renate.

„Ich kenn sie nicht, aber ich hab' mal gehört, Ben wäre mit der Schwester von Nele zusammen, und die hieß doch auch Ebert."

„Hatte Nele nicht sogar zwei Schwestern?", warf Sascha ein.

„Ja, das kann sein. Ich glaub, du hast recht. Eine ältere und eine jüngere, wenn ich mich nicht täusche."

Zu viert erreichten sie die Garageneinfahrt neben Bens Haus, wo, neben einigen anderen, auch schon Alissa und Vroni standen. Vroni hatte ihren Haaren jetzt eine Dauerwelle verpasst, dafür hatte Alissa die ihren lang wachsen lassen, die neuen Frisuren verfremdeten die beiden etwas - aber davon abgesehen sahen sie noch genauso aus wie damals.

Die beiden waren besser orientiert, natürlich, schließlich waren sie lange mit Ben gegangen. Sie bestätigten Renates Vermutung gleich nach den ersten Begrüßungsworten. Außerdem stellten sie noch Nikos und Bastian vor, aber Renate und Sascha wurde nicht recht klar, wer zu wem gehörte. Chantal fand das aber gar nicht wichtig, und auch Didi machte sich keine Gedanken darüber.

Ben war natürlich auch schon da, klar, obwohl ihn der Bart etwas verändert hatte, Nele erkannten sie auch gleich wieder, auch wenn sie ein wenig zugenommen hatte, und ihre beiden Schwestern erkannte man an der Ähnlichkeit. Vermutlich war die jüngere davon Laura.

Beinahe hätten sie alle Roger nicht erkannt, so sehr hatte er sich verändert. Aber doch, er war es. Obwohl er inzwischen eine Freundin hatte, war er solo hier; es hätte keinen Sinn gemacht, sie zu überhaupt zu fragen - die war für sowas nicht zu haben. Das fand er schade, aber da war nichts zu machen.

Der Rest der Gäste sollte wohl noch kommen. Oder waren sie die letzten? Auf Frau Weingarten hatten sie fest gezählt, aber die kam bestimmt viel später.

Die vier Neuankömmlinge steuerten auf Ben zu, um ihn zu begrüßen und sich mit den Umstehenden bekannt zu machen.

„Nele kennt ihr ja noch", meinte Ben zu den Gästen, „und das sind Pia und Laura. Und Tim, Pias Freund."

Nach dieser Reihenfolge hätte Laura die ältere sein müssen, aber vielleicht hatte Ben sich da verhaspelt. Er schien etwas unkonzentriert zu sein, oder vielleicht nur aufgeregt. Ja, aufgeregt war er auf jeden Fall, das merkten sie.

Als Renate ihr genannt wurde, fasste Laura sie genau ins Auge. Was war an der so Besonderes?

Ben taxierte derweil Chantal. Beim Durchsehen der Gästeliste hatte er festgestellt, dass sie und Madeleine die einzigen unter den Zusagen waren, mit denen er noch nicht gevögelt hatte. Und mit Madeleine hatte er das letzte Nacht schon nachgeholt.

Drei junge Männer und eine blonde Frau standen etwas abseits in einer Vierergruppe zusammen. Chantal fiel auf, dass die untereinander französisch sprachen, und wunderte sich.

Das klärte sich auf, als Madeleine ihren Mann Marc-Olivier (was sie, wenn sie selbst mit ihm sprach, zu „Marco" abkürzte) und ihre „kleinen brüdär, Xaviee und Jean-Lück" vorstellte. Laura musste grinsen, als sie sich daran erinnerte, was bei denen gar nicht klein war. Sie kannte die drei schon von ihren Besuchen bei Madeleine zu Schulzeiten, und sie kannten sie auch, aus- und inwendig. Als Laura noch zuhause wohnte, konnten ihre Eltern dort aufpassen, was sie trieb, aber was sie bei ihren Schüleraustäuschen machte, darüber hatten sie keine Kontrolle mehr. Und Madeleines Eltern waren deutlich großzügiger, was „das" anging, gewesen.