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Polterabend - Mal Ganz Anders

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Irgendwann waren Nele, und dann auch Pia, alt genug gewesen, damit ihnen Madeleine gestand, was bei ihren Frankreichaufenthalten passierte, aber dummerweise hatten die beiden Spanisch als zweite Fremdsprache gewählt statt Französisch, und so hatten ihre Eltern keinen Grund gesehen, dem Wunsch, mit Laura mitzufahren, stattzugeben. Und bald hatten Nele und Pia dann auch genug eigene Verehrer.

Vroni war gerade erst angekommen; sie hatte bereits einen anstrengenden Arbeitstag hinter sich. In der Werkstatt machten sie bereits am Freitagmittag Schluss, aber der Verkauf konnte sich das nicht leisten. Im Gegenteil: Unter der Woche kamen nur die Firmenkunden, aber am Samstag war Hochbetrieb. Da kamen die allermeisten - vorzugsweise mit der ganzen Familie, inklusive plärrender Kinder, die sich an keine Absperrungen hielten und ihre Fingerabdrücke auf den hochglanzpolierten Karosserien hinterließen. Und die Väter wollten sich inzwischen ausgiebig beraten lassen und fingen dann an, langwierig rumzufeilschen und nach irgendwelchen abgedrehten Technik-Gimmicks zu fragen, die die anderen Hersteller angeblich serienmäßig hatten. Um es sich am Ende „doch nochmal überlegen zu müssen", statt zu unterschreiben. Vroni hasste Samstage.

Sie hatte noch nicht mal die Zeit gehabt, sich umzuziehen, und steckte immer noch in ihrem geschäftsmäßigen Nadelstreifen-Hosenanzug mit der weißen Bluse und dem unsexy Schuhwerk. Das erklärte, warum alle sie etwas irritiert anschauten; mit diesem Outfit war sie hier ein Fremdkörper.

Sie benutzte die erste Gelegenheit, um sich mit ihrer Tragetasche davonzustehlen und sich im Haus ihrer Verkleidung zu entledigen. Dabei musste sie an Roger vorbei, der freundlich „Hallo..." zu ihr sagte. Ihr eigenes „Hallo!" klang allerdings ziemlich ruppig und abweisend. Auf dem Weg ins Haus wunderte sie sich, dass Roger nicht irgendeinen blöden Spruch gemacht hatte. Überhaupt erschien er ihr verändert - viel gepflegter. Sogar gekämmt war er jetzt.

Im Hausflur wäre sie beinahe mit einer schon etwas älteren Frau kollidiert, die gerade Fingerfood auf einem Tablett durch die Gegend trug. Damit, dass Ben und Laura auch noch Personal angeheuert hatten, hätte sie nicht gerechnet.

Sie suchte nach dem Klo. Die erste Tür, die sie öffnete, war die der Abstellkammer, aber beim zweiten Versuch hatte sie Erfolg.

Eigentlich war es blöd, dachte sie, sich sittsam auf der Toilette umzuziehen, bei dem, was noch kommen würde, aber schließlich war die Orgie noch nicht eröffnet...

Als sie zurückkam, trug Vroni ein hellblaues Top in Babydoll-Schnitt, mit Spitzenborten besetzt, vorn viel kürzer als hinten, wo es V-förmig über dem Po auslief, und mit einer großen Schleife zwischen den Brüsten, deren Bänder fast bis zur Scham herunterhingen; dazu einen sonnengelben Minirock. „Boho-Chic", klassifizierte Chantal.

Frau Mattern war schon viel früher gekommen, um bei den Vorbereitungen mitzuhelfen. Sie fühlte sich sozusagen als Hausfreundin, obwohl sie das Haus von Bens Eltern heute zum ersten Mal betrat. Getroffen hatten sie sich meistens bei ihr, denn ihre Wohnung war deutlich geräumiger als das etwas spartanische Appartement von Laura und Ben.

Als ihr Ben die Tür geöffnet hatte, hatte er gleich gesagt: „Oh, eine neue Frisur... Steht dir gut!"

Frau Mattern hatte zufrieden gelächelt.

Auch Laura hatte sofort ihren neuen Look bemerkt und ihr darüber ein Kompliment gemacht. „Sehr elegant..."

Das war ein gutes Vorzeichen für diesen Abend.

Dann hatte Laura noch Frau Matterns Kleid als „scharf" gelobt, und Ben sie in den Po gekniffen und geflüstert: „Du hast keinen Slip an, stimmt's?"

Sie hatte giggeln gemusst wie ein Teenager. Bisher lief alles wie geplant.

Und das Kompliment mit dem scharfen Kleid hatte sie an Laura zurückgegeben.

„Nur das Unterkleid, das..."

„...das zieh ich später schon noch aus", war Laura ihr ins Wort gefallen.

Frau Mattern hatte frech gegrinst: „Später wirst du doch alles ausziehen, oder?"

„Mal sehen", war Lauras Antwort gewesen, „aber das Unterkleid bestimmt. Versprochen!"

Frau Mattern hatte da keine Zweifel.

Vroni war nach ihrer Umkleideaktion sofort Yannick in die Arme gelaufen, der in der Zwischenzeit eingetroffen war. Er drückte sie an sich und erinnerte sie, übers ganze Gesicht strahlend, an ihren Fick bei der Abifete.

Ja, sie erinnerte sich auch: war ganz ok gewesen, aber nichts Sensationelles. Das sprach sie aber nicht aus, sondern befreite sich nur aus seiner Umarmung.

Und dann kamen auch schon Josua und sein Bruder Joel. Josua hatte während seines Chemie-Studiums sein regelmäßiges Schwimmtraining aufgeben müssen und sah jetzt längst nicht mehr so muskulös und sportlich aus wie beim Abi -- aber immer noch gut. Die zweite Überraschung war, dass er offensichtlich jetzt mit Nele ging, zu der er sich sofort gesellte, um sie demonstrativ abzuknutschen. Joels Freundin war mit ihm zusammen gekommen; er stellte Alissa vor.

Die machte ziemlich jungen Eindruck, aber davon sollte man sich nicht täuschen lassen. Sie war durch die Männertauscherei der Schwestern Ebert, in die sie als Freundin von Joel, dem Bruder von Josua, dem Freund von Nele, der Schwester von Laura und Pia, den Freundinnen von Ben und Tim, einbezogen worden war, schon einiges und einige gewohnt. Aber bisher hatten sie nur die Paarungen getauscht, zu einer Orgie war es nie gekommen, das würde heute auch für sie die erste sein. Seit Tagen dachte sie an nichts anderes.

Inzwischen wurde Nele von ihren ehemaligen Kurskollegen mit neugierigen Fragen bestürmt: Wie das denn heute ablaufen werde? Ob es wieder ein Programm gebe? Galten auch die gleichen Regeln wie bei Abiball? In der Einladung war nichts dazu gestanden. Manche hatten die einwöchige Enthaltsamkeitsregel auch diesmal befolgt, manche schon längst vergessen, dass es sie damals gegeben hatte. Nele gab kichernd zu, dass sich heute keine der Ebert-Schwestern an diese Regel gehalten hatte.

Roger machte: „Hmm."

Till stellte Kai als seinen kleinen Bruder vor. Das beruhigte Laura. Kai war jetzt genauso alt wie Till damals bei der Abifete. Und seit einiger Zeit hatte er das Rasenmähen bei Frau Weingarten von ihm übernommen. Das erzählte er aber noch nicht.

Alissa und Vroni wechselten einen Blick. Sie verstanden sich ohne Worte.

Die beiden waren immer noch beste Freundinnen und tauschten öfters auch mal die Partner, aber nur untereinander. Nikos mit Bastian, und Bastian mit Nikos. Bloß heute Abend würden sie wieder eine Ausnahme machen.

Aber nicht für Ben: mit dem würden Alissa und Vroni nicht schlafen, weil sie immer noch beleidigt waren, dass er keine von ihnen beiden genommen hatte. Es war doch so schön gewesen! Überhaupt: warum hatte er es denn so eilig mit dem Heiraten? Nur weil er mit dem Studium fertig war und gleich einen guten Job bekommen hatte -- das war doch kein Grund! Sie schüttelten beide den Kopf. Vroni hatte auch schon einen Job, Alissa suchte gerade, und beide dachten überhaupt nicht ans Heiraten.

Seine Freundin hatte Till nicht mitgebracht -- die war erst fünfzehn, und das, was heute vermutlich ablaufen würde, wäre zu viel für sie - er wollte sie nicht überfordern, erklärte er.

Till begrüßte Renate mit einem verschwörerischen Lächeln, das sofort verschwand, als er realisierte, dass Sascha ihr fester Partner war. Er wusste ja nicht, ob der von ihrer Vögelei ein paar Tage nach der Abifete erfahren durfte. (Sascha wusste natürlich davon. Renate hatte keine Geheimnisse vor ihm.)

Deshalb konnte Renate auch genau das machen, was Till sich verkniffen hatte: sie küsste ihn. Lange. Dann strahlte sie ihn an.

Und dann gab es Bewegung unter den Anwesenden und fröhliches Hallo: Silke war eingetroffen.

Diesmal kam sie einigermaßen pünktlich. Ob das an ihr selbst oder ihrer aktuellen Begleitung lag, blieb offen. Immerhin hatte sie Liebhaber mitgebracht, keine Liebhaberinnen. Pia war zufrieden.

„Silke, ich weiß nicht, ob du dich noch an Laura erinnerst?" - Ben spielte den perfekten Gastgeber.

Lauras fast durchsichtiges schwarzes Kleidchen war am Ausschnitt mit einer gestickten schwarzen Girlande verziert, aber ansonsten war das Oberteil nur sehr spärlich mit einigen Pailletten besetzt, die nach unten hin immer dichter und mit schwarzen Stickereien ergänzt wurden. In Höhe ihres Schritts waren die Applikationen noch relativ löchrig, wirklich blickdicht wurden sie erst unten am knielangen Rock. Der V-Ausschnitt des Oberkleids endete ungefähr da, wo das Unterkleid anfing, das an dünnen Spaghettiträgern hing, und das Unterkleid endete irgendwo in dem Bereich, wo das Oberkleid ziemlich dicht verziert war.

Silke musterte sie interessiert.

„Hallo, Frau Weingarten", begrüßte Laura sie, und musterte sie ebenfalls.

Diesmal war es für Alissa und Vroni eindeutig, welche der Schwestern Laura war.

Ben schmunzelte: „Sie besteht immer darauf, dich Frau Weingarten zu nennen, weil du ihr nie das Du angeboten hast..."

„...obwohl ich so lange in ihrem Unterricht war...", dachte Laura.

„Die war nie in meinem Bett...", dachte Silke.

„Nun, das lässt sich nachholen, Laura", meinte Frau Weingarten, „natürlich darfst du Silke zu mir sagen..."

Laura stemmte eine Hand in die Hüfte und sah sie herausfordernd an: „Und was können wir sonst noch nachholen?"

Silke lachte: „Alles, mein Prachtstück, alles!"

Und als Vorschuss gab sie ihr schon mal einen langen Kuss auf den Mund. Mit Zunge.

Dann erst stellte sie ihre Begleiter vor. Stefan, geschätzt Ende Vierzig - ihn hatte sie kennen gelernt, als er der Vorsitzende des Elternbeirats gewesen war. Kurz, nachdem sein Sohn an eine andere Schule gewechselt war, hatten sie sich zufällig in der Stadt getroffen, und dann... Sie brach die Erzählung ab.

Den Rest konnten sie sich schon denken.

Konnten sie lebhaft.

Machten sie.

Und ihr zweiter Begleiter, Gregor (Mitte Dreißig) -- den hatte sie in der Oper kennen gelernt.

„Und am nächsten Morgen hat er bei mir unter der Dusche angefangen, Arien zu singen...", lachte Frau Weingarten.

Alles klar. Es waren Freudenarien gewesen.

Der nächste, der eintraf, war Julian, obwohl er sonst immer überpünktlich war. Und entgegen der Zusage kam er allein.

„Nina ist untröstlich, aber sie hat sich irgendwas eingefangen. Sie versucht sich jetzt auszukurieren, damit sie es am Montag zur Hochzeit schafft. Dabei hatte sie sich so gefreut auf die..." -- er sah sich um -- „Party..."

Die Anwesenheit dieser weißhaarigen Frau verunsicherte ihn. Die sah so... seriös... aus - älter eben! Zwar gar nicht so unattraktiv, aber trotzdem: Wie hatte die sich hierher verirrt? War sie Verwandtschaft? Oder vom Partyservice? Sie stand neben Nele am Ausschank. Gut, dass er sich nicht verschnappt hatte, in ihrer Hörweite. Wahrscheinlich würde man sie nach dem Poltern höflich verabschieden. Oder etwa doch nicht? Sollte sie etwa...?

Frau Mattern konnte das Erstaunen rund um sie, das ihre Anwesenheit auslöste, und die unausgesprochene Frage wahrnehmen. Aber selbstverständlich würde sie auch für den zweiten Teil dableiben, dachte sie, und wenn irgendwer auf die Idee kommen würde, sie freundlich hinauskomplimentieren zu wollen, dann würde er (oder sie) auf ihren resoluten Widerstand stoßen. Sie hatte auch das Recht, heute ihren Spaß zu haben, auch wenn sie doppelt so alt war wie der Durchschnitt. Sie war doch noch immer geil. Und wie!

Frau Mattern war eine Kollegin von Ben. Bei einem Sommerfest, das die Firma für die Mitarbeiter und deren Partner gegeben hatte, war sie mit Laura ins Gespräch gekommen und hatte ihr begeistert vorgeschwärmt, was für eine Bereicherung Ben für das Team sei: er könne alles, fachlich, menschlich, eben alles.

Laura hatte ihre Begeisterung für Ben gefallen, und ihr hatte Frau Mattern selbst gefallen. Verschmitzt ergänzte sie die Liste um: „...ja, und gut im Bett ist er außerdem!"

Laura war darauf gefasst gewesen, dass Frau Mattern irritiert oder entrüstet oder schamvoll auf diese intime Information reagiert hätte, aber die war ganz locker geblieben und hatte schelmisch gekontert, dann müsse sie mal einen geeigneten Moment abpassen, um das auszuprobieren.

Laura hatte gegrinst und gefragt: „Warum abwarten?" Dabei hatte sie Frau Mattern auf eine Art und Weise angeschaut, durch die klar wurde, dass Laura beabsichtigte, ein Teil des Arrangements zu sein.

Frau Mattern hatte sich gesagt, dass auch Laura ihr gefiel.

Ben und Laura hatten sie dann nach dem Ende der Party mit zu sich genommen. So war es zu ihrem Dreier gekommen, dem ersten. Für Laura und Marion war es der erste überhaupt. Und dann? Nun, man musste die Feste feiern, wie sie fallen, dachte Marion. Und heute gab es wieder ein Fest.

Als letzte kamen Corinna und Sven, die sich ganz besonders freuten, dass sie sofort auf Frau Weingarten trafen. Seitdem Sven an einer anderen Schule war, hatten sie sich nicht mehr häufig getroffen, und das letzte Mal lang mittlerweile schon an die drei Jahre zurück.

Corinna und Sven waren also immer noch ein Paar, und noch mehr. Der reich mit Fransen verzierte Rocksaum von Corinnas Kleids war vorn geradezu unanständig hochgezogen; viel fehlte da sicher nicht, und man hätte ihre Möse sehen zu können. Das lag aber nicht daran, dass das Kleid auf diesen Effekt hin zugeschnitten war, so wie im Fall von Vronis Top, sondern an dem dicken Bauch, der sich darunter wölbte. Dazu quollen ihre prallen Brüste aus dem knappen Dekolletee. Corinna war, ganz unübersehbar, hochschwanger. Und trotzdem blickte sie sich unternehmungslustig in der Runde um.

Den Mut dazu hatte ihr Sven gegeben. Seine Leidenschaft hatte niemals nachgelassen, während ihr Bauch immer größer wurde. Er hatte sie genauso oft gevögelt wie vorher, wenn nicht öfter. Wenn sie in der Lage war, ihn weiterhin aufzugeilen und zur Extase zu bringen, würde sie diese Wirkung auf andere vielleicht auch haben. Sie musterte die Umstehenden.

Mittlerweile war die Garageneinfahrt ziemlich voll geworden; sie standen dicht an dicht. Frau Weingarten schätzte die Zahl der Teilnehmer ab und kam auf etwa eine Klassenstärke. Sie freute sich schon.

Nele hatte schon mal die erste Sektflasche geöffnet; der Korken flog in hohem Bogen über die Hecke ins Meiersche Nachbargrundstück. Dann begann Pia, die gefüllten Gläser auszuteilen, während Nele die nächste Flasche öffnete. Diesmal landete der Korken auf dem Garagendach.

Als dann, als letzte, auch die beiden Gastgeber mit Getränken versorgt waren, stellten sich Ben und Laura nebeneinander in Positur und erklärten allen die Abfolge des Abends: Jetzt, als erstes, Poltern in der Garageneinfahrt, solange es noch hell war - sie müssten ja alles gemeinsam zusammenkehren, beide zusammen an einem Besen (Ben hob ihn hoch), dazu brauchten sie Licht. Im Anschluss daran werde man zum Essen auf die Terrasse umziehen, der Garten stehe ihnen dann auch zur Verfügung, „und für den abschließenden Teil ziehen wir uns ins Haus zurück".

Wie um zu erklären, warum Ben sich so vorsichtig ausdrückte, streckte gerade jetzt die Nachbarin, Frau Meier, neugierig den Kopf über die Tujenhecke, die die Garageneinfahrt vom Nachbargrundstück trennte. Als Vorwand hielt sie den Sektkorken hoch.

„Vorerst dürft ihr euch am mitgebrachten Geschirr austoben...", ergänzte Laura. Frau Meier lächelte aufgesetzt und zog ihren Kopf wieder zurück.

Chantal sah sich schon mal um. Die Männer waren alle ziemlich gleich angezogen: frische Hemden und Jeans. Gut, das Hemd von Ben war rot, die Franzosen hatten pastellfarbene an... und Jeans gab es in diversen blue-Schattierungen, abgesehen von den beiden schwarzen (Julian, Sascha) -- aber viel gab sich das alles nicht. Da waren die Damen doch viel phantasievoller. Zu blöd, dass sie sich für die nicht besonders interessierte. Das überließ sie Didi.

Die meisten Sommerkleider waren leicht, luftig und mittel bis sehr kurz. Nur diese Madeleine hatte ein langes Kleid an: lang und schwarz, die Seiten praktisch nur aus einer Abfolge von Schlitzen bestehend: unten die langen Beinschlitze, die am oberen Ende von einem Metallring geschlossen wurden, daran anschließend der nächste Seitenschlitz, Ring, Schlitz, Ring, und die Armöffnung. Durch die Schlitze konnte man gut erkennen, bis wo hin das Bein bestrumpft war und ab wo nackt. Und dass sie außer den Strümpfen keine Unterwäsche trug.

„Das wär mir zu warm, ein langes Kleid mitten im Sommer, noch dazu mit Strümpfen...", flüsterte Alissa Joel zu.

„Naja", meinte der, „das Kleid hat ja ziemlich viele Schlitze..." -- und witzelnd fügte er hinzu: „...vielleicht für die Lüftung?"

Damit versuchte er zu überspielen, dass er Madeleine schon ziemlich geil fand.

Alissa rollte mit den Augen.

Sonnenbrillen hatten die meisten auf, Frauen wie Männer, denn die Sonne stand schon relativ tief.

Gregor sah sich auch um und stellte fest, dass sich unter Marions Kleid ein BH, aber kein Slip abzeichnete. Er ließ die Augen bewundernd über ihr Kleid (und den Inhalt) wandern.

Er war nicht der einzige.

Eigentlich sahen sich alle um, mehr oder weniger offensichtlich.

Alissa hatte ein cremefarbenes Leinenkleid an, das vorn von oben bis unten durchgeknöpft war -- so war sie ganz flexibel, wie weit sie es oben und unten aufknöpfen wollte. Heute Abend hatte sie es unten bis zur Hälfte des Oberschenkels geöffnet, und auch die ersten beiden Knöpfe oben am Busen waren offen. Mehr erstmal noch nicht, obwohl ihr in dem festen Kleid mittlerweile ziemlich heiß war. Ihre Lederpumps klebten auch schon leicht an ihren Füßen.

Das weiße Oberteil, das Alissa anhatte, bestand im Wesentlichen aus einem schalartigen Stoffstreifen, der links und rechts vom Hals herunterfiel, dessen beide Enden in Taillenhöhe ausliefen und der unter den apfelgroßen, harten Brüsten, die er gerade so bedeckte, durch ein querlaufendes dünnes Band fixiert war, das vorne verknotet wurde. Dazu trug sie gehäkelte Hotpants, durch deren Maschen ihre nahtlose Bräune sichtbar war, und denen man ansah, dass man sie mit einem schnellen Ruck abstreifen konnte - genauso leicht, wie man das Bändchen des Oberteils durch Ziehen an den Schleifenenden entknotete.

An den Füßen trug sie weiße Segeltuch-Sneakers. Sie hatte mittlerweile wieder gelernt, auf ihren in der Pubertät zu ungeahnter Länge hochgeschossenen Beinen halbwegs grazil zu gehen, ohne zu schlurfen oder zu stolpern, da würde sie sich jetzt keine kippeligen Absätze unter die Fersen schnallen, nur um damit wieder unsicher durch die Gegend zu staksen. Außerdem war sie selbst auf den flachen Absätzen fünf Zentimeter größer als Joel.

Allen fiel auf (auch wenn es keiner sagte), dass Yannick seit dem Abi etwas aus der Form geraten war. Sein Gesicht war nicht mehr so frisch, sondern leicht teigig geworden, und er hatte offensichtlich deutlich zugenommen. Pia war doch etwas enttäuscht. Wenn sie sich selbst gegenüber ehrlich war, musste sie zugeben, dass Yannick sich zum Nachteil verändert hatte. Aber sie würde trotzdem ausprobieren, wie es wäre, mit ihm zu ficken, davon ließ sie sich nicht abbringen.

Yannick erkundigte sich bei Didi nach dessen Cousine, wie es ihr gehe, warum sie nicht gekommen sei? Didi zuckte mit den Achseln und meinte, es gehe ihr wohl gut, aber genaueres könne er auch nicht sagen, er habe nie besonders engen Kontakt mit ihr gehabt. Letzteres wollten nicht alle glauben, die die Antwort hörten, aber das bekam er gar nicht mit.

Auch Didi war enttäuscht. Als er die Einladung bekommen hatte, hatte er sich darauf gefreut, Alexandra wiederzusehen, vielleicht auch wieder ficken zu dürfen, aber dann, als er Ben fragte, wer von den Teilnehmern der Abifete zugesagt hatte (das musste er wissen, um sein Video schneiden zu können), hatte er erfahren, dass sie nicht kommen würde. Und Lynn auch nicht. Das alles war schlimm genug, aber jetzt musste er noch feststellen, dass Nele in der Zwischenzeit fülliger (man hätte auch sagen können: fraulicher) geworden war; jedenfalls reizte sie ihn nicht mehr so sehr.