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Rotkäppchen Reloaded

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„Es -- es tut mir leid", murmelte er. „Sie war so hübsch."

„Ist sie immer noch." Dr. Steubenrath reckte das Kinn vor. „Ein bisschen Sex hat noch keinem geschadet. Sie wird bald darüber hinwegkommen, dass du sie ein wenig roh behandelt hast. Sie wollte ja unbedingt meine persönliche Unterstützung bei ihrer Promotion. Sie kannte den Preis."

„Das heißt -- es ist alles vorbei?", fragte er hoffnungsvoll.

„Ja. Sehr bald." Die Ärztin beugte sich vor und gab ihm einen Kuss auf die Stirn. „Du wirst uns verlassen können, Wolfgang. Du kannst zurück, in eine normale geschlossene Abteilung. Und schon nach ein oder zwei Jahren Beobachtung hast du die Chance auf einen offenen Vollzug."

Er blinzelte und schluckte.

„Danke, Frau Doktor", brachte er heraus.

„Bitte sehr." Sie lächelte. „Das ist mein Beruf. Ich helfe gerne Menschen, denen sonst niemand mehr helfen kann. Und außerdem..." sie blinzelte ihn komplizenhaft an „...war es sehr nett mit dir."

„Oh!"

Richtig. Sie hatte ihn immer an ihrer Muschi lecken lassen. Und war oft zu ihm gekommen, auf ihn. Auf der Pritsche. Er erinnerte sich an ihr enthemmtes Stöhnen beim Sex.

„Das war Teil der Therapie!", betonte sie schnell. „Wir mussten dich komplett auf Sexualität polen. Sonst hätte es nicht geklappt."

„Ja. Das verstehe ich. Ich fand es auch nett." Er wagte ein Grinsen.

Sie lachte und breitete eine Decke über seinen nackten, verschwitzten Körper. „Nachher wirst du gebadet. Jetzt hast du aber erst mal Pause. Ruh dich aus, Wolfgang. Und schließe Freundschaft mit dem Wolf."

„In Ordnung."

Ja. Ein guter Rat. Das würde er tun.

Die Tür schloss sich, und das Geräusch ihrer hochhackigen Schuhe verklang. Nur die ewige Stille blieb. Dieser Teil des Hospitals war streng abgeschirmt, das wusste er. Wegen ihm, unter anderem.

Freundschaft mit dem Wolf. Ein seltsamer Gedanke. Genau wie diese ganze, verquere Geschichte.

Schließlich gab es den Wolf ja überhaupt nicht.

***

Natascha ließ das Frotteetuch sinken, mit dem sie sich abgetrocknet hatte. Die lange, knallheiße Dusche hatte ihr gutgetan. Dennoch fühlte sie sich eigentümlich. Anders, irgendwie. Sie hob eine Hand vor die Augen. Ihre Finger zitterten.

Es lag nicht am Sex, da war sie sich sicher. Schließlich experimentierten sie seit Monaten mit Wolfgang, und auch mit drei anderen der Insassen in Abteilung W. W wie weggesperrt, laut den Gerüchten in der Cafeteria des Instituts. Bei männlichen Klienten lief es immer auf Sex raus, wenn Dr. Steubenrath die Märchentherapie ansetzte.

Vielleicht hätte sie sich doch nicht als Assistentin für diese Experimente melden sollen, überlegte sie zum tausendsten Mal. Wissenschaftlicher Ruhm, gut und schön. Aber manchmal hatte sie das Gefühl, dass sie mit Kräften spielten, die sie höchstens ansatzweise verstanden.

Eigentlich war alles Routine. Wie oft hatte sie schon mit Wolfgang geübt? Zehn Mal? Zwölf? Sie würde in den Protokollen nachsehen müssen. Und dennoch -- heute war etwas geschehen. Machte die Integration des analen Eindringens den Unterschied aus? Das war neu am Versuchsaufbau. Sie kannte Analsex, und sie mochte das. Aber so roh, so brutal? Ihre Kehrseite brannte immer noch lichterloh.

Was nur war dabei passiert?

„Tja, ganz schön verwirrend, was?", ertönte eine fast tonlose Reibeisenstimme, direkt hinter ihr. Alle Härchen an ihren Armen stellten sich hoch, sie konnte nicht mehr atmen. Sehr langsam drehte sie sich um.

Da saß ein Wolf, direkt neben der Kloschüssel. Ein großes, schwarzes Tier. Etwas schlanker gebaut, als sie sich den Wolf der Therapiesitzungen vorgestellt hatte. Doch mit denselben lohgelben Augen und denselben tödlichen Zahnreihen.

„Wer bist du?", brachte sie mühsam heraus.

„Komm schon. Du weißt es genau." Der Wolf verdrehte die Augen in einer eindeutig menschlichen Mimik.

„Du... du bist... NEIN!" Sie wich zurück, Horror in den Adern.

„Glaub´s ruhig." Das Tier schien zu grinsen. „Oder wenn du mir nicht glauben willst, überzeuge dich selbst. Schau in den Spiegel."

Natascha wollte diesem Rachen nicht den Rücken zudrehen, doch sie musste es einfach wissen. Sie fuhr herum, wischte sich die feuchten Haare aus der Stirn, und starrte in die beschlagene Scheibe.

Ihr Spiegelbild starrte zurück. Doch anstatt sanfter, veilchenblauer Augen brannten grellgelbe Pupillen in dem engelhaften Gesicht auf der anderen Seite der Glasscheibe.

Ein Blick auf die kauernde Kreatur. Dieselbe Augenfarbe.

Sie nickte langsam, verstand. Sie kannte den Mechanismus, sie hatte ihn lange genug studiert. Eine Wölfin, natürlich.

„Was machen wir jetzt?", fragte sie das Tier. „So werden wie Wolfgang?"

„Unsinn." Die scharrte sich mit einer Hinterpfote hinter dem Ohr und wirkte dabei wie ein zu groß geratener Welpe. „Du weißt, wozu das führen würde. Nein, alleine sind wir zu verletzlich. Wir müssen erst andere finden, und ein Rudel gründen. DANN werden wir auf die Jagd gehen. Gemeinsam."

Ein Rudel. Ja, das versprach Sicherheit. Geborgenheit. Das hörte sich gut an. Sie vertrauter dem Tier. Bedingungslos.

„Was ist mit Wolfgang?", fragte Natascha. „Wird er Teil des Rudels sein."

„Nein. Er hat seinen Wolf verleugnet, der Verräter."

„Was dann? Lassen wir ihn hier?"

„Das könnte gefährlich sein.", gab die Wölfin zu bedenken. „Er weiß, wie ich denke, und könnte das weitererzählen. Es ist besser, wenn wir bei ihm die Märchentherapie zu ihrem logischen Ende führen."

Frau und Wölfin sahen sich in die Augen.

„Du meinst...?" Natascha lächelte breit. Sie hatte verstanden.

„Weißt du, Schätzchen, Dr. Steubenrath hatte absolut recht." Die Wölfin klang amüsiert. „Du wirst dir einen Namen machen, bevor du mit diesem dummen Doktoratsstudium fertig bist. Nur etwas anders, als sie sich das denkt."

***

Wolfgang starrte an die Decke. Er fühlte sich alleine. Ein seltsames Gefühl, nach all den Jahren mit seinem Begleiter.

Die Tür öffnete sich. Und klappte wieder zu. Barfüßige Schritte. Er wandte den Kopf.

„Oh. Hallo Natascha." sagte er. Sie hatte einen weißen Bademantel an. Die hellen Haare hingen feucht über die Schultern.

„Hallo Wolfgang." flüsterte sie. Bei diesem Ton stellten sich Wolfgang alle Härchen am Leib auf.

„Willst du noch mit mir reden." fragte er beunruhigt.

„Reden nicht."

Mit einer schnellen Bewegung hatte sie ihm einen Knebel über den Mund gestreift.

„Mmmmm?" konnte er nur brummen, Lippen und Zähne von dem ekelhaften Gummiball aufgepresst. Hier stimmte etwas nicht! Wo war Dr. Steubenrath?

„Diese Märchentherapie ist wirklich phänomenal." sagte sie in neutralem Tonfall. „Wusstest du, dass es verschiedene Versionen von Rotkäppchen gibt? Ich finde, die Frau Doktor hat ein paar entscheidende Dinge ausgelassen. Wir beide müssen das jetzt nachholen, sonst gibt das nie ein Happy End. Glücklicherweise konnte ich das hier in der Küche und im Hof auftreiben."

Ein metallisches Geräusch. Sie hielt ein gewaltiges Fleischermesser hoch, ihm vor die Augen. Und mit der anderen Hand einen Pflasterstein.

„Dem Wolf wurde der Bauch aufgeschnitten, und mit Steinen gefüllt." erzählte sie, immer noch in diesem fürchterlich unbeteiligten Ton. „Als er dann in einem See trinken wollte, ist er hineingefallen, und die Steine haben ihn runtergezogen. Er ist jämmerlich ersoffen, der böse Wolf." Sie kicherte ein wenig.

„MMMMMMMMM!" Er wand sich hin und her. Zwecklos.

Sie brachte ihr Gesicht dicht über seines und starrte ihn an. Er fror zur Regungslosigkeit, arktisches Eis in den Adern. Nataschas Augen brannten wie gelber Schwefel.

„Danke, Wolfgang." Sie küsste ihn auf die Stirn, wie ihre Chefin vorhin. „Durch dich habe ich meine Wölfin kennengelernt. Sie lässt deinen Kollegen schön grüßen."

„MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMM!!!"

Abendliche Stille lag über der geschlossenen Abteilung W. Nur ein entferntes, weibliches Lachen schwebte durch die Gänge. Und andere Geräusche. Nasse Geräusche.

Dann nicht mehr.

ENDE

(c) 2021 Dingo666

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Anonymous
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6 Kommentare
AnonymousAnonymvor 6 Monaten

Finde die Geschichte echt klasse!

Der Schluss ist echt der Hammer!

29wordsforsnow29wordsforsnowvor mehr als 2 Jahren

Bitterböse, fein versteckt unter einer Prise Humor, klar verteilten Rollenmustern und der einen oder anderen Überraschung. Gut ausbalancierter Horroranteil erzeugt eiskalte Schauer, die dem abendlichen Vorlesen im elterlichen Bett wahrscheinlich ein paar prüfende Blicke folgen lassen dürften -- so wird Augenkontakt wieder zur vertrauensbildenden Maßnahme.

AnonymousAnonymvor fast 3 Jahren

Hammergeschichte!!!

Nicht nur der Sex stimmt, die Psychologie ist auch glaubwürdig beschrieben, das gefällt mir sehr.

Fünf Sternchen, mindestens.

AnonymousAnonymvor fast 3 Jahren

Tolle Geschichte, super! 5 Sternchen dafür und vielen Dank das wir sie hier lesen dürfen!

jason459jason459vor fast 3 Jahren

Vom allerfeinsten! Superidee.

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