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Samstag

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Eine erotische Geschichte.
22.5k Wörter
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Eine erotische Geschichte.

Das Copyright liegt ausschließlich bei mir. Veröffentlichung, Kopie und Weiterverwendung o.ä. bedürfen ausdrücklich meiner persönlichen Zustimmung.

*

Samstag.

Es war Wochenende. Unser erstes gemeinsames, freies Wochenende seit langem.

Ich war gemeinsam mit Anja, meiner Frau, noch unterwegs. Nach einem schönen Abendessen landeten wir in einem kleinen Club, den Anja von einer ihrer Freundinnen empfohlen bekommen hatte. Anja tanzt für ihr Leben gern. Für mich ist Tanzen ein Buch mit vielen Siegeln. Um es kurz zu sagen. Ich bin der perfekte Nichttänzer vor dem Herrn.

Dieser kleine Club war wirklich gut. Die Musik und das Publikum, es stimmte einfach alles.

Anja hatte ihren Spaß, ich sah ihr entspannt beim Tanzen zu.

Die Bar, an der ich saß, war perfekt ausgestattet. Vor mir stand ein achtzehn Jahre alter MacCallen, Oakwood. So bekam jeder von uns, was er liebte.

"Sie kommen wohl nicht oft hier her? Ich habe Sie hier noch nie gesehen?"

Ich drehte mich zur Seite. Ein gut aussehender, dunkelhäutiger Mann lächelte mich an.

"Bitte?"

"Entschuldigen Sie bitte, daß ich Sie einfach so anspreche. Mein Name ist Charles und ich spiele ab und zu hier. Ich wollte Sie wirklich nicht stören."

"Nein, alles ist ok. Ich war nur in Gedanken, hatte Sie nicht bemerkt und war etwas überrascht, von jemandem hier angesprochen zu werden.

Ich heiße übrigens Frank. Sie sind also Musiker?"

"Sagen wir es einmal so. Davon leben kann ich nicht wirklich. Das ist leider eher ein Hobby."

"Das tut mir leid für Sie. Aber sie können ihr Hobby immerhin hier ausleben."

Ich lächelte ihn freundlich an, nippte an meinem Glas und schaute kurz auf die Tanzfläche.

"Allein hier?"

"Nein, mit meiner Frau. Sie hatte von dem Club gehört und daß wollte hierher tanzen gehen. Wir werden wohl öfters hierherkommen. Ein cooler Laden.

"Die Dame mit den blonden Haaren?"

"Nein, die mit dem schwarzen Kleid und den kurzen, feuerroten Haaren."

"Wow, Sie Glücklicher, eine tolle Frau."

"Danke! Und Sie? Sind Sie alleine hier?"

"Leider ja, ich habe die Richtige noch nicht gefunden."

"Hat bestimmt auch was Gutes, oder nicht?"

"Na ja, wie man es sieht. Manchmal ist das ganz in Ordnung, aber den größeren Teil der Zeit ist man einfach alleine. Deshalb bin ich auch eher hier und nicht zu Hause.

"Stimmt."

"Hätten Sie denn etwas dagegen, wenn ich Ihre Frau zum Tanzen auffordern würde? Sie hat ein wunderbares Rhythmusgefühl."

Ich schaute ihn von der Seite an. Charles lächelte.

Er war mir sympathisch und deshalb war es völlig in Ordnung für mich.

"Warum denn nicht? Fragen Sie sie doch einfach."

"Ich möchte wirklich keinen Ärger machen . Sie verstehen?

Es gibt Männer, die reagieren sehr eifersüchtig und nicht so locker wie Sie."

"Nein, alles oK. Ich bin sehr entspannt, wie sie reagiert. Viel Glück bei ihr und viel Spaß."

Insgeheim dachte ich, daß er sich jetzt einen richtigen Korb abholen würde. Alles andere hätte mich dann sehr überrascht. Aber! Er schien wirklich Mut zu haben.

Charles stellte sein Glas ab und ging auf die Tanzfläche. Irgendwie fand ich diesen Typen cool.

Er sprach mich einfach an und fragte mich, ob er mit meiner Frau tanzen dürfte. Das muß man sich erst eimal trauen. Er sah gut aus, wie er sich bewegte, schlank, durchtrainiert. Und er bewegte sich gut zu der bluesigen Musik, die gespielt wurde. Damit hatte ich gerechnet.

Meine Frau sieht umwerfend gut aus, kann aber den Charme einer Rasierklinge haben, wenn sie will. Sie ist wirklich keine einfache Frau. Deshalb war mir schon vorher klar, daß sie ihm einen Korb verpassen würde.

Die Beiden redeten kurz miteinander und schauten dann zu mir. Ich grüßte lächelnd mit erhobenem Glas zurück. Das war für meine Frau wohl die Bestätigung, daß wohl alles in Ordnung war. Aus den Lautsprechern dröhnte mittlerweile richtig guter Blues, der selbst mir in die Glieder ging. Anja liebte diese Musik und bewegte sich atemberaubend. Und Charles war dafür der perfekte Partner. Ab und zu nippte ich an meinem MacCallan, während ich den Beiden zuschaute. Ich würde lügen, wenn ich jetzt behaupten würde, überhaupt nicht eifersüchtig auf Charles Fähigkeiten zu sein. Auf der anderen Seite erregte es mich zu sehen, wie die Beiden miteinander tanzten und dabei begannen zu flirten.

Charles, der große dunkelhäutige Mann und Anja, meine sehr hellhäutige Frau mit den kurzen feuerroten Haaren. Dieser Kerl war wirklich attraktiv. Anja hatte wirklich ihren Spaß. Sie unterhielten sich und lachten, während ich zusah.

Ich hatte mittlerweile eine Plauderei mit einem Nachbarn begonnen und die Beiden aus dem Blick verloren, registrierte sie dann aber wieder bei einem eher langsamen Stück. Charles tanzte inzwischen mit Anja auf eine sehr intime Art und Weise, oder sollte ich besser sagen, sie tanzte mit ihm?

Sie hing an ihm. Keine Frage, sie mußte seinen Körper durch ihr dünnes kurze Schwarzes spüren.

Ich hatte Flugzeuge im Bauch, bei diesem Anblick und meine Fantasien schlugen Kapriolen.

Irgendwann später kamen die Beiden dann lachend zu mir zurück an die Bar. Anja strahlte mich an.

"Vielen Dank Liebling, für diesen wunderbaren Abend. Und für den charmanten Tanzpartner".

Anjas Wangen glühten, Sie umarmte und küsste mich.

Sie schwitzte vom Tanzen und ihr Haut glänzte in dem dunklen Licht des Clubs. Dabei sah sie unwiderstehlich aus. In ihrer androgynen Art duftete sie nach sich selbst aber auch deutlich nach Charles Eau de Toilette. Und ihre Brüste zeichneten sich unverschämt unter ihrem Kleid ab.

Sie trug wie immer keinen BH, weil sie die Dinger einfach nicht mochte. Ich empfand eine tierische Lust, meine Frau so mit einem fremden Mann zu sehen.

"Charles ist ein wunderbarer Tänzer, aber ich muss jetzt erst einmal etwas trinken. Ich glühe."

"Das sehe ich." Und wischte ihr ein paar Schweißtropfen von der Schläfe.

"Das Kompliment gebe ich gern an Dich zurück. Es hat mir einen Riesenspaß gemacht.

Darf ich Euch denn zu einem Getränk einladen? Das würde ich wirklich sehr gern tun."

Ich staunte nicht schlecht. Die beiden verstanden sich auch außerhalb der Tanzfläche sehr gut. Meine, normalerweise so reservierte Frau, war schon beim "Du". Warum auch nicht?

"Lasst uns doch dort in die Ecke an den Tisch gehen, dort können wir uns besser unterhalten."

Charles, wie ich ja jetzt wußte, wandte sich zum Barkeeper.

"Jens, machst Du uns bitte 3 Wasser und...was möchtet ihr sonst noch"?

Er schaute Anja an.

"Für mich einen Mocchito".

"Und für mich noch einen MacCallan. Ich heiße übrigens Frank."

"Einen Mocchito, einen Whiskey und für mich einen Rotwein".

Jens bestätigte es mit einem nickenden Lächeln.

Zwischen uns entwickelte sich rasant ein lebendiges Gespräch. Über Musik, über Tanzen, Kunst, Politik, einfach über Gott und die Welt.

Die Bedienung kam noch das eine oder andere Mal, um unsere Gläser gegen volle zu tauschen. Kurzum, wir hatten eine Menge Spaß miteinander. Und ich genoß es, wie Anja unseren neuen Freund anflirtete.

"Seid mir nicht böse Jungs, aber ich ziehe mich kurz zurück. Ihr versteht?"

Natürlich verstanden wir sie, schauten ihr hinterher, als sie ging und grinsten uns gegenseitig an.

"Du hast eine wunderbare Frau. Und sie sieht absolut super aus. Meinen Glückwunsch."

"Da gebe ich Dir recht, aber sie ist auch eine Frau mit Prinzipien. Sie kann auch anstrengend sein. Sie hat ganz klare Richtlinien. Ihr System ist das System. Dagegen zu argumentieren, ist wirklich anstrengend, das kannst Du mir glauben". Der Alkohol hatte meine Zunge merklich gelöst.

"Das kann ich fast nicht glauben. Anja ist doch absolut locker. Ihre blauen Augen und diese roten Haare - sie machen mich wirklich verrückt. Wenn Sie nicht mit dir verheiratet wäre.......wer weiß?"

"Sie gefällt dir?"

"Gefallen ist gar kein Ausdruck. Ich darf garnicht......".

"Warum denn nicht? Sag doch einfach. Wir sind doch gerade unter uns".

"Sie ist absolut der Hammer."

"Geile Frau?"

"Absolut!"

Wir lachten und prosteten uns zu.

"Du sagst, sie ist so prinzipientreu. Hättest Du etwas dagegen, wenn ich Ihr System etwas durcheinander bringen würde, zumindest es zu versuchen."

"Was meinst du?"

"Du findest es doch gerade auch cool, oder? Sie hat richtig Spaß, etwas angeflirtet zu werden, und Du doch auch, oder?"

Ich weiß nicht mehr, was mich an diesem Abend ritt. Aber mich machte dieses Spiel zwischen uns Männern mächtig an.

"Wie willst Du das denn bewerkstelligen?"

"Was darf ich denn tun?"

Charles musterte mich von der Seite.

"Was du möchtest."

Wir lachten, wie es Männer untereinander tun, und prosteten uns zu.

"Das klingt wirklich gut. Gibst du mir ihre Nummer, Ich meine ihre Handynummer?"

Ich schaute unseren neuen Freund an, zog ich eine Visitenkarte aus meinem Sakko, notierte die Handynummer meiner Frau und gab sie ihm.

Als Anja zurückkam, waren schon wieder beim Thema Musik angekommen.

"Ihr Beiden scheint euch gut zu unterhalten. Sollen wir denn noch etwas trinken? Ich hätte noch Lust. Aber dieses Mal lade ich Euch ein."

Charles und ich schauten uns an und grinsten, als Anja Richtung Bar verschwand.

"Sie ist wirklich geil."

"Ich weiß."

Ich genoß seine Blicke und die Komplimente für meine Frau.

Charles und Anja tanzten danach noch länger.

Erst Viel später saßen wir beide im Taxi und fuhren müde nach Hause.

Tage später, ich hatte den feuchtfröhlichenAbend längst abgehakt, bekam ich eine Textnachricht auf mein IPhone..

"Hallo Frank, Charles hier. Gilt unsere Verabredung noch?"

Ich hatte mich mit Anja gerade wegen einer der üblichen Nichtigkeiten in der Wolle gehabt und schrieb auch deshalb spontan nur kommentarlos. "Ja, klar doch, ich wünsche Dir viel Erfolg." zurück und machte mir keine weiteren Gedanken mehr dazu. Ich hatte anderes und wichtigeres zu tun. Ich registrierte den folgenden post nicht mehr, der kurz danach ankam.

Abends saß ich schon mit einem leckeren Merlot vor dem Fernsehen, als Anja nach Hause kam. Es knisterte immer noch etwas zwischen uns, will sagen, es lag immer noch Ärger in der Luft,

"Frank, ich habe heute eine WhatsApp bekommen."

"Aha. Was ist daran jetzt so außergewöhnlich?"

"Hast Du Charles meine Handynummer gegeben?"

Es war gut, daß ich gerade mein Glas in der Hand hielt und zum Trinken ansetzte, das gab mir die Zeit, die ich benötigte, um mir eine Ausrede auszudenken.

"Ich kann mich nicht daran erinnern. Wir hatten ja viel geredet miteinander. Irgendwann an diesem Abend habe ich ihm eine Visitenkarte gegeben, weil er wissen wollte, was ich beruflich mache, das stimmt wohl. Vielleicht hatte ich Deine Nummer darauf notiert. Ich weiß es wirklich nicht mehr. "Warum denn?"

"Weil ich von ihm eine Nachricht bekommen habe."

"Ist das jetzt schlimm? War sie denn ausfällig?"

"Überhaupt nicht. Eher sehr charmant. Er hat sich noch mal bei mir für den schönen Abend bedankt und fragt mich, ob er mich denn einmal zu einem Kaffee einladen darf, oder falls ich Sport machen würde, auf eine gemeinsame Runde Sport."

"Und was willst Du mir jetzt damit sagen? Du möchtest mich doch nicht um Erlaubnis fragen.

"Nein, natürlich nicht, aber ich jogge ja tatsächlich regelmäßig. Vielleicht hat er ja Lust einmal mitzulaufen. Gemeinsam würde das sicher mehr Spaß machen."

"Dann frag ihn doch einfach."

"Und was meinst Du dazu?"

"Ich habe damit keine Probleme. Warum sollte ich denn auch? Wenn Du Lust hast, verabrede Dich doch mit ihm. Dann mußt Du auch nicht so einen Aufstand, wegen Deiner Handynummer machen, oder?"

"Bist Du immer noch sauer, wegen unserer Diskussion heute Vormittag? Du klingst jedenfalls so."

Jetzt hatte ich wieder Boden unter den Füßen.

"Ich empfand Deinen Aufstand wegen des Aufräumens einfach unnötig. Lass es damit einfach gut sein. Ja?"

"Es tut mir leid, wie ich da reagiert habe. Ich war auch wegen anderer Dinge bei der Arbeit etwas genervt."

"Es ist schon in Ordnung. Wir waren heute wohl beide mehr oder weniger daneben."

"Na dann, wenn es für Dich O. K. ist.

Ich würde trotzdem gern wissen, woher er die Nummer hat."

"Wahrscheinlich habe ich sie ihm gegeben. Trefft Euch und dann fragst du ihn, oder du rufst ihn einfach an. Übrigens, ich bin später noch einmal im Geschäft und es wird sicher etwas später, bis ich wieder zurück bin.."

"Na dann. Ich habe hier auch noch einiges zu erledigen. Das passt ja dann perfekt."

Als Anja allein war, nahm sie ihr Handy, setzte sich auf das Sofa, trank einen Tee und begann zu schreiben.

"Hallo Charles. Es hat mich sehr überrascht, von Dir zu lesen. Wie geht es Dir denn?"

Seine Antwort kam sofort.

"Hallo Anja. Mir geht es gut. Sollen wir nicht lieber telefonieren?"

Sie überlegte kurz und wählte dann seine Nummer.

"Hallo Anja, schön, daß Du anrufst."

"Hallo! Kein Problem. Ich hoffe, Dir geht es gut."

Anja druckste etwas herum.

"Sag mal, woher hast Du denn meine Nummer?"

"Die hat mir Frank neulich im Club auf eine seiner Visitenkarten geschrieben, als ich Dich nach der Tanzschule gefragt habe, in der Du tanzen gelernt hast. Erinnerst Du Dich nicht mehr? Ich hatte Dich nach der Telefonnummer gefragt. Du konntest Dich aber gerade nicht an sie erinnern. "

"Das mit der Tanzschule ja, aber nicht daran, daß Frank Dir meine Nummer gegeben hat. Es ist ja nicht schlimm, ich habe mich nur gewundert."

"Ich würde mich gern mit Dir treffen, wenn das für Euch O. K. ist."

"Das ist schon in Ordnung. Vielleicht könnten wir das Tanzen ja irgendwann einmal wiederholen? Es war ein wunderschöner Abend mit Euch."

Anja überlegte kurz.

"Sehr gern sogar. Hast Du Lust und Zeit ganz spontan etwas zu unternehmen?"

"Jetzt?"

"Ja, warum nicht? Spontan ist meistens gut."

"Ich würde glatt noch eine Runde laufen gehen. Wir könnten gemeinsam joggen."

"Wow, noch eine Gemeinsamkeit. Soll ich Dich abholen, oder treffen wir uns an Deiner Strecke."

"Frank ist gerade mit dem Wagen weg. Es wäre einfacher, du würdest kurz bei uns vorbeikommen. Das würde das Ganze beschleunigen."

"Wo wohnt ihr denn überhaupt?"

"Stimmt, das weißt Du ja überhaupt nicht. Dürerstrasse 176, hier in Krefeld. Ist im Bezirk Cracau.

"Ich benötige circa 15 Minuten bis ich bei dir bin, Ist das für Dich in Ordnung? Ich wohne übrigens im Stadtzentrum, ganz in der Nähe des Stadtgartens, in der Steinstraße"

"Das passt. Bis dahin habe ich mich umgezogen.

Anja stellte den Tee zur Seite und zog sich um.

Als Charles klingelte, Öffnete Anja bereits in Laufbekleidung die Tür und lächelte ihn an.

Er sah gut aus. Sie sah, daß er auch sonst Sport betrieb. Sein Körper war durchtrainiert, aber nicht übermäßig und an seiner Laufhose zeichnete sich eine mächtige Beule ab, auf der ihr Blick kurz hängen blieb. Sie konnte nicht anders. Charles sah jetzt bei Tageslicht so anders aus.

Sie hätte diesen Mann nie als den Charles erkannt, der mit ihr die Nacht durchgetanzt hatte.

"Schön, daß es so spontan geklappt hat."

"Das finde ich auch. Ich habe direkt vor der Tür geparkt. Du siehst übrigens sehr gut aus und ich hoffe wirklich, daß ich irgendwie mit dir mithalten kann."

Charles lachte sie an und begleitete sie zum Wagen.

Zwei Stunden später waren sie wieder zurück. Durchgeschwitzt und zufrieden.

"Vielen Dank für Deine Zeit, Charles Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, mit dir zu joggen. Wir sollten das unbedingt wiederholen, finde ich."

"Mir hat es auch viel Spaß gemacht. Und ich habe es tatsächlich geschafft."

Er grinste.

"Was denn?"

"Mit dir mitzuhalten. Du läufst sehr gut. Ich hatte fast Probleme. Vielleicht könnten wir ja dann die eine oder andere Dehnungs- oder Kräftigungsübung mit einbauen? Darin kenne ich mich gut aus. Und die würden das Laufen sicher gut ergänzen."

"Das ist eine super Idee. Ich jedenfalls hätte große Lust darauf. Was hältst du von Übermorgen?

Frank muss wahrscheinlich lange arbeiten und ich habe an diesem Tag frei. Wie ist das bei dir?"

"Das passt mir sehr gut. Soll ich dich wieder abholen?

"Ja, gerne. Ich freue mich schon jetzt darauf."

Anja umarmte ihn kurz zum Abschied. Sie spürte seinen durchtrainierten Körper, seinen Geruch. Er erwiderte ihre Umarmung und berührte, aus Versehen natürlich, kurz eine ihrer Brüste.

Anja registrierte das und es verunsicherte sie..

Sie zog sich gerade im Badezimmer aus und wollte unter die Dusche, als ihr Telefon klingelte.

Nach kurzem Zögern schaute sie doch noch, wer sie jetzt noch versuchte anzurufen.

"Hallo Liebling. Ich steh gerade im Badezimmer."

"Hallo Schatz. Ich hoffe, du hast einen schönen Abend. Ich habe eine dringende Reklamation bekomme. Wir müssen bei einem Auftrag nacharbeiten."

"Oje, das tut mir Leid, hoffentlich nichts dramatisches."

"Naja, ich weiß es noch nicht. Ich habe gerade Werkzeug gepackt und muß wegen der Reklamation morgen früh in Paris sein. Das heißt, ich fahre heute noch los, damit ich morgen Vorort auf der Baustelle ankomme. Es tut mir wirklich Leid, aber es geht leider nicht anders.

Es wird vermutlich 2 Tage dauern."

"Und du fährst heute noch los? Das klingt nicht gut. Brauchst du noch irgendetwas? Kann ich noch etwas für Dich tun? Du tust mir wirklich Leid."

"Ein Zimmer habe ich schon gebucht, und Kleidung zum Wechseln habe ich eh in der Werkstatt. Wenn ich hier fertig bin, fahre ich los und wenn ich zu Müde werde, lege ich mich etwas hin. Wir haben ja die Matratzen für den Urlaub machen lassen. Ich habe schon alles vorbereitet."

"Und ich kann wirklich nichts für dich tun, du Armer?"

"Nein, wirklich nicht. Genieße den Abend, wie auch immer und deine sturmfreie Bude."

"Naja, mir wäre lieber du wärst hier. In letzter Zeit hatten wir wirklich sehr wenig Zeit füreinander. Das ist nicht so schön. Du fehlst mir."

"Ich weiß, aber ich kann das gerade nicht ändern, sonst gibt es eine Menge Ärger. Aber das weißt du ja alles."

"Ja klar, aber schön ist es trotzdem nicht."

"Ich melde mich, sobald klar ist, wann ich in Paris fertig werde. Und dann machen wir ein paar Tage frei."

"Ist schon ok. Pass auf Dich auf und ich denke an Dich. Und melde Dich zwischendurch."

Anja legte auf, sah auf den Bildschirm, dachte kurz nach und tippte dann eine Nachricht.

"Hallo Charles. Frank muss spontan nach Paris. Hast du Lust auf ein gemeinsames Abendessen? Ich hatte schon alles vorbereitet und keine Lust allein zu essen."

Sie zog sich weiter aus und wollte gerade in die Dusche steigen, als sie direkt eine Antwort auf ihren post bekam.

"Das tut mir leid für Dich. Ich hätte Zeit und freue mich sehr über Deine Einladung. Wann soll ich denn bei Dir sein?"

"So gegen 8 Uhr - in einer Stunde. Ist das für dich ok?

"Das ist für mich machbar. Ich dusche nur kurz und bringe zumindest etwas zu trinken mit.

Und Anja! Ich freue mich."

"Das ist schön, ich freue mich auch. Bis später."

Dann stieg sie in die Dusche und versuchte das warme Wasser zu genießen, das über ihre Haut lief. Es kam in letzter Zeit immer häufiger vor, daß Frank länger arbeitete, als sie es sich wünschte. Der Abend, den sie gemeinsam in dem Musikclub verbrachten, war eine wunderschöne Ausnahme und kam viel zu selten vor.

Im Grunde war sie deshalb unzufrieden mit sich selbst und ihrer Beziehung.

Es wurde Zeit, daß sich etwas änderte. Alles war so eingefahren, so langweilig geworden.

Anja stellte das Wasser ab, griff nach dem Badetuch und ging ins Schlafzimmer.

Sie ärgerte sich immer noch, als sie vor dem Kleiderschrank stand. Aber auf der anderen Seite wollte sie heute einen schönen Abend verbringen und freute sich deshalb auf den Abend mit Charles.

Sie mochte seine charmante, höfliche und spaßige Art. Und er sah wirklich sehr gut aus. Natürlich war ihr das aufgefallen. Anstatt zu Jeans und Sweater zu greifen, wählte sie das leicht transparente T-Shirt-Kleid, das so wunderbar bequem war und das sie so liebte.