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Sehnsucht nach dem Tod

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„Du bist es, die allen nur die Beine und die Hilflosigkeit vorhält. Du könntest genauso gut mit einem Schild vor der Brust herumlaufen, auf dem steht, ´Seht alle her, meine Beine funktionieren nicht und ich bin ein Krüppel´. Das ist doch Scheiße. Du musst schon auch ein wenig an dir selbst arbeiten und dich ändern. Du musst vor allem dich selbst akzeptieren, dann werden es auch die anderen tun", versuche ich sie zu überzeugen.

„Und du machst den Anfang. Oder was?", bleibt sie immer noch ein wenig reserviert.

„Du warst sicher nicht immer so garstig. Das stößt die Menschen ab. Du lässt ihnen ja keine Chance, dich zu mögen. Du lässt sie ja nicht an Dich heran, wie sollen sie da erkennen, was für ein Mensch du bist. Dabei bist du ein ausgesprochen attraktives Mädchen. Ich glaube, du könntest viele Freunde und viel Spaß am Leben haben."

„Ein ausgesprochen attraktives Mädchen mit nutzlosen Beinen. Was?", kontert sie.

„Verdammt nochmal, vergiss endlich die Beine und besinn dich auf das Schöne und auf dein Stärken", brause nun auch ich auf.

Sie schaut mich überrascht an. Mein Aufbrausen hat sie ein wenig aus ihrem Selbstmitleid gerissen, sie aufgerüttelt. Ich bin sonst wirklich ein geduldiger Mensch. Aber Sofie mit ihrer Verbohrtheit und ihrem verzerrten Selbstbild, nervt mich im Moment gewaltig.

„Du meinst das ehrlich?", meint sie etwas verwundert.

„Natürlich meine ich das ehrlich. Wir wollten doch ehrlich zueinander sein", antworte ich immer noch leicht genervt.

„Ich würde gerne das alles mit deinen Augen sehen", meint sie etwas traurig.

„Dann lass dich auf mich ein. Wehr dich nicht dagegen, dass ich dich mögen könnte. Ich fange nämlich schon damit an", sage ich.

Sofie bleibt eine Weile ganz still sitzen. Sie schaut zuerst mich und dann sich selbst an. Ich habe keine Ahnung, was in ihrem Köpfchen vorgeht. Aber sie denkt zum ersten Mal darüber nach, was ich ihr gesagt habe. Sie scheint zum ersten Mal tatsächlich in Erwägung zu ziehen, dass sie jemand mag.

„Und du findest mich hübsch", meint sie kokett.

„Ja, verdammt nochmal. Schau dich doch an", bin ich nach wie vor leicht genervt.

„Das hat schon lange niemand mehr zu mir gesagt", entschuldigt sie sich beinahe.

„Das hat sich wohl keiner mehr getraut, zu sagen", antworte ich versöhnlicher. Dabei grinse ich, weil ich es lustig finde, wie wir uns im Kreis drehen.

„Ehrlich? Was gefällt dir an mir?", will sie schüchtern wissen.

„Du hast ein ausgesprochen hübsches Gesicht, du hast wunderschöne Augen und auch dein Körper ist schön und weiblich", versuche ich auszuzählen, was mir besonders an ihr auffällt.

„Und ich habe kaputte Beine", kommt von ihr.

„Mein Gott, nicht schon wieder", entfährt es mir.

„Entschuldige! Ich bin es nur nicht mehr gewohnt, Komplimente zu bekommen."

Kapitel 3

Mit diesem Gespräch scheint das Eis allmählich gebrochen zu sein. Sofie und ich können recht sachlich klären, dass ich im Gästezimmer schlafe und zumindest diese Woche ganz für sie da bin. Sie hat nichts mehr dagegen, mich in ihrer Nähe zu wissen.

„Schiebst du mich auf dem Rückweg?", kommt schüchtern ihre Frage, als wir zurück ins Haus gehen wollen.

„Natürlich. Gerne!"

„Es war schön hier im Garten. Ich war seit meinem Unfall nicht mehr draußen", gesteht mir Sofie.

Als wir am Gemüsegarten vorbeikommen fällt mir auf, dass dort verschiedene Arten Gemüse geerntet werden könnten.

„Darf ich heute Abend für dich kochen?", frage ich deshalb.

„Du willst für mich kochen?"

„Ja, wenn ich darf."

„Natürlich darfst du. Ich finde das sogar lieb von dir", kommt ihre recht freundliche Antwort. Sie dreht dabei den Kopf, um mich anzusehen. Ihr Blick ist schüchtern und sie hat ein leichtes Lächeln, das ihre Lippen umspielt. Es ist noch sehr zaghaft aber ehrlich.

„Darf ich da einfach nehmen, was ich brauche?", frage ich vorsichtig. Dabei deute ich auf den Gemüsegarten.

„Natürlich. Bist jetzt ja hier zu Hause. Irgendwie zumindest", grinst sie vergnügt.

Ich nehme mir vom Rosenkohl, ein paar Zucchini, zwei Auberginen, Petersilie, Schnittlauch und ein Lauchstange. Dazu noch zwei rote Paprika und ein paar Tomaten. Sofie beobachtet belustigt, mit welchem Eifer ich ans Werk gehe. Sie zeigt mir, dass hinter ihrem Sitz am Rollstuhl eine Tasche angebracht ist, in die ich das Gemüse legen kann.

„Du kannst echt kochen?", will sie wissen.

„Für die Studenten-WG hat´s gereicht", antworte ich lachend.

„Und die leben alle noch?", neckt mich Sofie.

„Soweit ich weiß schon", antworte nun auch ich vergnügt.

Ich schiebe Sofie zurück ins Haus. Wir fahren zusammen mit dem Aufzug in den ersten Stock, wo sie mir ihr Zimmer und das Gästezimmer zeigt, in dem nun ich wohnen werde.

„Ich würde die Haushälterin anrufen, damit sie Dir das Zimmer herrichtet. Brauchst Du sonst noch etwas? Fürs Kochen zum Beispiel", erkundigt sich Sofie. Wir sind schon wieder auf dem Weg nach unten.

„Darf ich mich zuerst umschauen?", frage ich.

„Natürlich!", meint sie.

Ich suche in der Küche, nach den Zutaten, die ich für das Abendessen benötige, finde aber kein Mehl und keine Milch. Alles andere ist zu meiner Überraschung in der Küche. Ich hätte eigentlich erwartet, dass sie leer ist, weil Sofie meiner Einschätzung nach, sicher nicht kocht.

„Die Haushälterin füllt immer wieder auf, auch wenn ich eigentlich nur Kaffee und Brötchen für das Frühstück brauche. Zum Essen gehe ich normalerweise hinüber. Sie füllt dennoch auf, als sei es eine ganz normale Küche. Das ist wohl eine Macke von ihr", erklärt mir Sofie.

Sie telefoniert mit der Haushälterin und erklärt, was wir brauchen. Wenig später kommt sie und bringt das Gewünschte. Anschließend macht sie sich daran, mein Zimmer herzurichten. Ich hingegen mache mich ans Werk, das Essen vorzubereiten. Ich will Gemüse-Lasagne kochen und muss dazu erst einmal den Nudelteig herstellen. Ich finde nämlich, dass der selbst gemachte Teig viel weicher ist und viel besser schmeckt.

Sofie schaut mir aufmerksam zu. Sie sagt nichts. Sie hat sich ein Glas Rotwein geholt und beobachtet mich von der Seite her. Plötzlich läutet das Haustelefon.

„Ja, du hast richtig gehört, Tom kocht für mich ... Nein, du bist nicht eingeladen, ich möchte den Abend mit ihm alleine verbringen ... Jetzt lass uns die Luft zum Atmen, ich möchte ihn näher kennenlernen, wenn du ihn mir schon aufs Auge drückst ... Ja, eventuell essen wir morgen zusammen. Tschüss!", höre ich sie am Telefon sagen.

„Meine Mutter wollte sich zum Essen einladen", erklärt sie mir, als sie in die Küche zurückkommt.

„Es würde reichen, aber du hast Recht, zuerst sollten wir uns kennenlernen."

„Um ehrlich zu sein, will ich es genießen, dass endlich einmal ein Mann für mich kocht", meint sie etwas schüchtern.

Während ich koche, erzählt mir Sofie von ihrer Kindheit. Sie scheint ein aufgewecktes und glückliches Mädchen gewesen zu sein. Sie ist Einzelkind und sei etwas verwöhnt gewesen, erklärt sie ehrlich. Und sie war sportlich sehr aktiv, was ihr jetzt schon sehr fehlt, gesteht sie weiter.

Als ich die Lasagne ins Rohr schiebe, passt das zeitlich perfekt. Sie werden um 19 Uhr zum Abendessen fertig sein. Nun hole auch ich mir ein Glas Rotwein und ich stoße mit Sofie an. Ich muss ehrlich zugeben, ich erkenne sie kaum wieder. Die Zicke vom Nachmittag ist einer ganz normalen jungen Frau gewichen, die ganz locker mit mir plaudert.

„Essen wir auf der Terrasse?", frage ich vorsichtig.

„Warum nicht, der Abend ist lau und angenehm", antwortet Sofie gut gelaunt.

Ich decke den Tisch und Sofie hilft mir dabei. Es ist fast, als ob wir in einer ganz normalen WG leben würden. Zwischen uns herrscht bereits ein recht entspanntes Klima. Ich habe den Eindruck, Sofie hat vorübergehend ihre Behinderung vergessen. Das hätte ich heute Nachmittag noch nicht für möglich gehalten. Zumindest nicht so schnell.

Während des Essens werde ich über mein Leben und meine Studentenzeit ausgefragt. Dabei erfahre ich auch, dass Sofie Architektur studiert hat und damit das Studentenleben genauso kennt wie ich.

„Warum arbeitest du nicht als Architektin?", frage ich neugierig.

„Ich habe mein Studium nach dem Unfall nicht abgeschlossen. Mir fehlen noch ein paar Prüfungen", erklärt sie.

„Und warum machst du nicht weiter und legst die paar Prüfungen noch ab?", erkundige ich mich.

„Wer will schon eine Architektin im Rollstuhl?", wird sie schon wieder etwas abweisend.

„Man plant mit dem Kopf und nicht mit den Beinen. Außerdem könntest du dich auf behindertengerechtes Bauen spezialisieren. Wer kennt sich da besser aus als du. Mach dein Handicap zu einer Stärke. Nur so als Idee. Aber lassen wir das Thema", lenke ich ein.

Ich will nicht schon wieder das alte Thema durchkauen müssen. Der Abend ist so entspannt und harmonisch, dass ich diese Atmosphäre nicht stören will. Sofie ist von meiner Gemüse-Lasagne ganz begeistert. Sie isst mit richtig viel Appetit. Es scheint ihr wirklich zu schmecken.

„Ich würde noch gerne ein wenig Fernsehen. Leistest du mir Gesellschaft?", meint Sofie nach einiger Zeit auffallend schüchtern.

„Natürlich, da brauchst du doch nicht zu fragen", bin ich ehrlich überrascht.

„Ich würde gerne ein Sportprogramm schauen. Ich habe das seit meinem Unfall nicht mehr getan. Ich habe mich nie getraut. Ich weiß nicht, wie ich reagiere", erklärt sie zu meiner Überraschung.

„Und jetzt traust du dich?"

„Ja, weil du dabei bist", antwortet sie. Mir ist sehr wohl bewusst, dass dies ein echt großer Vertrauensbeweis ist.

Wir gehen zurück ins Haus. Ich räume noch schnell den Tisch ab. Als ich anschließend das Geschirr in die Spülmaschine einräumen will, meint Sofie, ich solle das der Haushälterin überlassen und zu ihr kommen.

„Fürs Geschirreinräumen bist du überbezahlt", grinst sie breit.

Also lasse ich alles stehen und komme zu ihr. Ich beobachte sie. Diese junge Frau fasziniert mich und tut mir andererseits leid, weil sie dermaßen in Selbstmitleid gefangen ist. Doch allmählich habe ich die Hoffnung, dass sie ein klein wenig aus ihrem Schneckenhaus herauskommt.

„Kannst du mich auf die Couch heben?", meint sie.

Ich beuge mich zu ihr hinab, dann fahre ich mit einem Arm unter ihre Beine und hebe sie hoch. Mit der anderen Hand stabilisiere ich sie am Rücken. Ich nehme sie in den Arm und sie legt ihre Arme um meinen Hals. Es ist ein schönes Gefühl. Ihr Gesicht ist direkt vor dem meinen und sie schaut mir tief in die Augen.

Ich kann ihren Geruch wahrnehmen, er ist betörend. Sie übt eine starke Anziehungskraft auf mich aus, wie ich sie noch bei keine Frau verspürt habe. Ich bin ein wenig verwirrt. Doch ich muss professionell bleiben. Auch wenn es mir schwer fällt, reiße ich mich von ihrer Magie los und setze sie auf die Couch. Ich schalte das Fernsehgerät ein und bringe ihr die Fernsteuerung.

„Leg dich bitte zu mir her", bittet sie mich und spielt dabei das kleine hilflose Mädchen.

Um ihre Bitte zu unterstreichen, klopft sie auch noch mit der Hand auf die Couch. Was soll ich tun? Ich komme ihrer Bitte natürlich nach und setze mich neben sie. Sofie krabbelt zu mir her und lehnt ihren Kopf gegen meine Schulter.

„Bereit?", meint sie zu mir.

„Du fragst mich? Bist du bereit?", antworte ich überrascht.

„Du musst mich ertragen, wenn es zu viel für mich wird", grinst sie etwas verlegen.

„Das schaffe ich schon", muntere ich sie auf.

„Du hast verdammt viel Gottvertrauen", staunt sie und wechselt Kanal.

Es wird Poolbillard gespielt, das ist noch zu verkraften. Als sie aber erneut wechselt, sind Wellenreiter zu sehen. Die Bilder sind wunderschön und spektakulär.

„Das habe ich geliebt. Wellenreiten habe ich echt geliebt", meint Sofie und erneut kullern Tränen über ihre Wangen.

Ich lege den Arm um ihre Schultern und drücke sie fest an mich. Mir ist klar, dass es für sie nicht leicht ist, zuzuschauen, wie andere den Sport betreiben, den sie so sehr geliebt hat und nun nicht mehr praktizieren kann.

„Das tut schon verdammt weh", höre ich Sofie flüstern. „Wie soll man da noch weiterleben wollen?"

„Es gibt sicher auch für dich Sportarten, die dir trotz deines Handycups Spaß machen. Wir müssen nur danach suchen", versuche ich sie aufzumuntern.

„100 Meter Krückenlauf? Oder so etwas?", meint sie zu meiner Verwunderung traurig und gar nicht aggressiv.

„Es wird doch einen Sport geben, den wir für dich finden", versuche ich sie aufmuntern.

„Dann muss ich ja wieder bei Null anfangen."

„Du machst mir nicht den Eindruck, als ob du nicht den Willen dazu hättest."

„Meinst du?"

„Such dir einen Sport aus und ich bin dabei. Ich beginne mit dir", biete ich an.

Sofie hebt etwas den Oberkörper, um mir besser in die Augen schauen zu können. Sie sieht mich staunend an. Und was mich besonders freut, ich erkenne in ihren tiefgründigen Augen einen Hauch von Hoffnung.

„Echt jetzt?", ist sie erstaunt.

„Ich stehe zu meinem Wort", versichere ich ihr.

„Du bist ein ganz schön gefährlicher Typ", meint sie. Ehe ich begreife, was sie tut, haucht sie mir einen Kuss auf die Wange. „Danke!"

Sie lehnt sich wieder zurück und schaut nun relativ emotionslos zu, wie sich muskulöse Männer und knackige Frauen in den Wellen tummeln. Hat sie neue Hoffnung geschöpft? Habe ich es geschafft, ihr doch etwas Lebensmut zu geben?

Sofie kuschelt sich wieder eng an mich. Ich habe das Gefühl, sie fühlt sich wohl und darüber bin ich wirklich glücklich. Die Betreuung von Sofie ist nicht nur ein Job oder ein Auftrag. Für mich zumindest nicht. Es müssen Vertrauen und gegenseitiger Respekt da sein. Nur dann funktioniert das hier auch.

Sofie ist ja auch nicht einfach ein Gegenstand, den man bewacht. Sie ist ein Mensch, ein sehr sensibler und vom Schicksal hart gezeichneter noch dazu. Sie ist aber auch sehr liebevoll. Wenn man einmal hinter ihre raue Schale geblickt hat, erkennt man eine unglaublich verletzte und mit ihrem Schicksal hadernde Sofie. Leicht hat sie es mit Sicherheit nicht. Man muss aber auch ehrlich zugeben, dass sie sich selbst ein wenig im Weg steht.

Deshalb ist das hier nicht einfach ein Job. Es geht auch mir an die Nieren. Als Arzt ist man ständig mit Krankheiten und Tod auf Tuchfühlung. Man bekommt viele schwere Schicksale mit. Im Krankenhaus schafft man es, sie nicht zu nahe an sich heran zu lassen. Sobald der Patient dann das Krankenhaus verlassen hat, muss man sich nicht mehr tagtäglich damit auseinander setzen. Bei Sofie dagegen ist es unerlässlich, dass ich mich ganz auf sie einlasse, mit ihr das Schicksal teile, sie verstehe. Nur so kann ich ihr neuen Lebensmut gebe. Aber das wird mit Sicherheit nicht einfach.

Kapitel 4

„Bringst Du mich zu Bett?", meint Sofie schließlich schlaftrunken.

„Ich?", bin ich ganz überrascht.

„Ja, oder siehst du noch jemand anderen hier?", meint sie belustigt.

Scheiße, ich soll ihr beim Ausziehen und beim Waschen helfen? Das habe ich nicht so verstanden. Ich dachte, da gibt es noch jemand, der zumindest diese Aufgaben übernimmt. Nun ja, als Arzt sehe ich schon öfter nackte Patienten, aber das hier ist dann doch etwas anderes. Doch was kann ich jetzt anderes tun. Es ist schon fast Mitternacht. Ich habe also keine andere Chance, als Sofie zu Bett zu bringen.

„Na dann komm!", sage ich und stehe auf.

Ich nehme Sofie in den Arm und setze sie in den Rollstuhl. Dann fahren wir mit dem Aufzug in den oberen Stock und in ihr Zimmer. Ich bin ein klein wenig unsicher, versuche das aber nicht zu zeigen.

„Hast du noch nie eine Frau nackt gesehen?", grinst sie von einem Ohr zum anderen.

Sie legt es echt darauf an, mich zu provozieren. Das kann ich an ihrem Leuchten in den Augen sehen. Sie will mir ganz offensichtlich zeigen, dass ihr Leben nicht so einfach ist. Und mir wird auch klar, dass ich so normal wie nur irgend möglich reagieren muss, um sie nicht in ihrem Weltverdruss zu bestärken.

„Das schon, aber ich habe noch nie eine Frau ausgezogen. Nicht so zumindest. Aber das kriegen wir schon hin", spiele ich die Sache herunter.

Sofie schaut mich überrascht an. Sie hat nicht mit dieser Reaktion gerechnet. Und das ist gut so.

„Wie machen wir es. Ich muss das auch erst lernen. Du wirst mir wohl oder übel ein wenig helfen müssen", fordere ich sie auf.

„Da drüben liegt mein Nachthemd. Würdest du es bitte holen?", ersucht sie mich ausgesprochen freundlich.

Ich hole das Nachthemd und beobachte, wie sie ihr T-Shirt und ihren BH auszieht. Mit dem Freilegen ihrer Brüste wartet sie, bis ich sie gut sehen kann und beobachtet mich dann genau. Ich versuche zwar, mich so normal wie möglich zu benehmen, aber ich muss doch anerkennend dreinschauen, als sie ihre weibliche Pracht präsentiert. Das sind unglaublich schöne Brüste. Ganz nach meinem Geschmack.

Mit einem zufriedenen Lächeln nimmt sie meinen anerkennenden Blick wahr. Ein leichtes Schmunzeln spielt um ihre Mundwinkel.

„Gefällt dir, was du siehst?", legt sie auch verbal nach.

„Ausgesprochen gut, du hast echt schöne Brüste", bestätige ich ehrlich.

„Nun musst du mich aufs Bett heben und mir die Hose ausziehen", weist sie mich an.

Ich komme ihren Wünschen nach und hebe sie aus dem Rollstuhl. Ich lege sie auf das Bett und öffne den Knopf und den Reißverschluss ihrer Hose. So bewusst habe ich noch nie die Hose einer Frau geöffnet. Ist es verwerflich, wenn ich daran denke, wie nahe ich ihrem Geschlecht bin? Sie ist zwar gehandicapt, aber sie ist trotz allem auch eine Frau, eine ausgesprochen hübsche, junge Frau sogar.

Ohne weiter zu überlegen hebe ich mit einer Hand ihren Po in die Höhe und streife mit der anderen die Hose darüber. Dann zieh ich sie ganz aus. Auch die Socken streife ich ihr ab. Nun liegt Sofie nur noch mit einem äußerst knappen String bekleidet vor mir. Das sieht zwar geil aus, ist aber für eine Querschnittgelähmte ein wenig unüblich.

Mir ist schon vorhin aufgefallen, dass Sofie keinen Katheder und kein Säckchen für den Urin hat. Sie trägt auch keine Windel. Ganz verstehe ich das nicht, denn bei einer Querschnittlähmung funktioniert ja auch das nicht. Als Arzt weiß ich so etwas und deshalb kommt mir dieser Umstand ein wenig sonderbar vor. Ihre Behinderung kann nicht auf eine Verletzung der Wirbelsäule zurückzuführen sein. So viel ist sicher.

„Ich bin es gewohnt unter dem Nachthemd nackt zu sein", lächelt mich Sofie an und ich habe den Eindruck, sie kokettiert ganz offen.

Ich muss grinsen, denn sie spielt ihre weiblichen Reize voll aus. Na gut, dann muss auch der String weichen. Ich fahre mit meiner rechten Hand erneut unter ihren Po und streife das winzige Stückchen Stoff über ihre Hüften. Dann ziehe ich es die Beine entlang nach unten. Sofie ist im Intimbereich rasiert, wie ich bei einem flüchtigen und ein wenig verschämten Blick auf ihr Geschlechtsteil erkennen kann.

Aber ich sehe da auch noch etwas anderes. Wenn mich nicht alles täuscht, erkenne ich ein Schimmern an ihrer Spalte. Sofie ist erregt! Sie ist feucht! Wie ist das möglich?

„Kannst du mich ins Bad tragen und dort auf´s Klo setzen?", kommt ihre nächste Anweisung.

„Willst du dir nicht vorher das Nachthemd anziehen?", frage ich vorsichtig.

„Wozu, ich möchte anschließend duschen", grinst sie mich herausfordernd an.

„Du bist nicht querschnittgelähmt? Nicht im herkömmlichen Sinne zumindest", frage ich nun doch nach.

„Nein, mein Unfall war anders. Meine Wirbelsäule ist dabei intakt geblieben. Das ist nicht das Problem, wie du vermutlich erkannt hast. Bei mir wurde beim Aufprall das Becken zertrümmert und zwar so schwer, dass ich die Beine nicht mehr benützen kann. Alles andere funktioniert. Ich kann sogar noch mit den Zehen wackeln. Aber die ganze Geschichte erzähle ich dir morgen. Jetzt bin ich müde", erklärt sie.

Ich hebe Sofie also hoch und trage sie ins Bad. Dort setze ich sie dann aufs Klo und verlasse den Raum. Ich möchte ihr doch so viel Privatsphäre lassen. Aus den Augenwinkeln heraus kann ich sehen, dass sie mir nachlächelt. Was aber in ihrem hübschen Köpfchen vor sich geht, das verschließt sich mir immer noch.