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Sehnsucht nach dem Tod

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Ich setze mich im Zimmer aufs Bett und warte bis sie fertig ist. Auf was habe ich mich da nur eingelassen? Sofie spielt mit mir, das ist ganz eindeutig. Sie legt es immer wieder darauf an, mich zu schockieren. Dabei spielt sie ihren Ideenreichtum gekonnt aus. Deshalb ist es für mich recht anstrengend, nicht schockieren zu sein. Ich muss mich vielmehr so zu verhalten, als sei es problemlos möglich, mich auf ihre Situation einzulassen.

„Tom, ich bin fertig. Hilfst du mir beim Duschen?", flötet Sofie. Ich kann ihre Stimme aus dem Bad gut hören.

Ich soll ihr beim Duschen helfen? Wie meint sie das? Das kann ja noch heiter werden. Ich gehe also ins Bad und dort erwartet mich eine vergnügt dreinschauende Sofie. Was heckt sie denn schon wieder aus?

„Trag mich bitte zur Dusche und setz mich dort auf die Bank. Du musst aber vorher die Wandheizung einschalten, damit ich mir nicht meinen Arsch verkühle", erklärt sie.

Auf ihre Anweisung hin betätige ich einen bestimmten Schalter und warte, bis die Fließen angewärmt sind. Die Dusche ist speziell auf die Bedürfnisse von Sofie angepasst. Es ist eine sehr geschickt durchdachte Sonderanfertigung. An einer Wand verläuft eine breite Sitzbank. Da kann sie während des Duschens sitzen. Eine Stange an der Wand bietet ihr die Möglichkeit, sich zu halten, damit sie auf den nassen Fließen nicht wegrutscht.

Die Dusche ist nicht nur funktionell, sie ist auch ausgesprochen geschmackvoll gestaltet. Sie ist mit aquamarinfarbenen Mosaikfließen ausgekleidet. Natürlich ist sie bodengleich und sie ist auffallend groß. Bei der Planung wurde berücksichtigt, dass Sofie nicht alleine duschen kann. Sie braucht Hilfe.

Inzwischen sind die Fließen angewärmt und ich trage Sofie in die Dusche. Dort setze ich sie auf die Bank und will ihr die Brause in die Hand drücken.

„Das musst du machen. Ich muss mich an der Stange festhalten", grinst sie mich herausfordernd an.

„Wie soll ich das denn machen? Da werde ich ja nass", bin ich überrascht.

„Ja was machen wir denn da? Muss sich der Herr wohl ausziehen. Oder wie gehst du sonst unter die Dusche?", meint sie mit einem gemeinen Grinsen.

„Ich soll mich ausziehen?", entfährt es mir.

„Bist du prüde?"

„Du bist meine Patientin. Nicht meine Freundin", bin ich immer noch schockiert.

„Am Nachmittag hast du noch gesagt, du möchtest mein Freund sein", zieht sie mich weiter auf.

„Doch nicht so. Sofie, das geht zu weit!", protestiere ich.

„Jetzt zieh dich schon aus. Ich verspreche artig zu sein", grinst sie.

Sie scheint schon zu triumphieren. Aber diese Genugtuung will ich ihr nicht lassen. Also zeihe ich mich tatsächlich bis auf die Unterhose aus.

„Das gilt nicht. Runter mit dem Fummel. Ich bin auch nackt", meint Sofie.

Dabei überrascht sie mich völlig, indem sie mit ihren Händen an meinen Hüften den Bund meiner Unterhose nimmt und sie mit einem Ruck nach unten zieht. Bevor ich überhaupt reagieren kann, ist mein Schwanz in Freiheit und sie betrachtet ihn in aller Ruhe. Ihr Gesicht ist dabei leicht ernst bis konzentriert, so als müsste sie eine fachliche Expertise abgeben.

Zu allem Überfluss ist er schon halb steif und füllt sich nach ihrer Aktion noch weiter mit Blut. Mein kleiner Mann wird immer größer, was Sofie natürlich nicht entgeht. Sie grinst von einem Ohr zum anderen und in ihren Augen kann ich eine Mischung aus Lust, Überraschung, Schalk und Staunen erkennen.

„Das nenne ich ein ordentlicher Schwanz.", kommentiert sie. Damit jedoch treibt sie meine Erregung noch weiter in die Höhe.

„Lass uns das bitte professionell über die Bühne bringen", bringe ich nur hervor.

„Wer ist denn da unprofessionell?", grinst sie. „Ganz offensichtlich gefalle ich dir. Das sieht sogar ein Blinder."

„Was muss ich jetzt machen?", frage ich, während ich die Unterhose, die eh nichts mehr versteckt, ganz aus.

„Du musst mich nass machen. Mit der Brause meine ich natürlich", spielt sie weiter ihr Spiel mit mir. So gelassen und entspannt war Sofie vermutlich schon lange nicht mehr. Sie genießt ihr Spiel in vollen Zügen.

Ich nehme also die Brause und stelle die Temperatur des Wassers ein. Sofie prüft mit der Hand noch einmal nach und verlangt dann, die Temperatur noch etwas zu erhöhen. Das mache ich und darf sie dann abduschen.

„Und jetzt musst du mich einseifen", erklärt mir Sofie. Dabei deutet sie auf das Duschgel in der Ablage.

„Das kannst du nicht selber?", bin ich erstaunt.

„Ich muss mich festhalten", meint sie belehrend.

Ich gebe nach und hole das Duschgel, gehe vor ihr in die Hocke und beginne ihren Körper einzuseifen. Es ist echt schön, ihre zarte Haut zu spüren und über sie drüber zu streichen. Ich lasse dabei meine Hände zart über ihren Rücken kreisen. Sofie beugt sich genießerisch nach vorne und lehnt sich gegen meine Schulter.

„Du machst das gut. Und jetzt die Vorderseite", meint sie nach einiger Zeit und lehnt sich zurück.

Ich seife zunächst ihre Arme ein und zögere damit das Unvermeidliche nur noch weiter hinaus. Mir ist durchaus klar, dass sie darauf bestehen wird, dass ich auch ihre Brüste einseife. Also werde ich ihr zuvorkommen. Sie soll mich nicht schon wieder provozieren.

Deshalb nehme ich noch etwas Duschgel, verteile es in meinen Handflächen und lege sie dann ohne Vorwarnung direkt auf ihre Brüste. Das ist für Sofie so überraschend, dass sie deutlich Luft einsaugt und mir damit zeigt, dass diesmal der Überraschungsmoment auf meiner Seite ist. Ihre leicht geweiteten Augen bestätigen meinen Eindruck. Ich muss leicht schmunzeln und genieße den Teilerfolg.

Ich widme mich recht ausführlich ihren Äpfelchen. Sie liegen einfach wunderbar in der Hand. Sie haben genau die Größe, wie ich sie mag, laufen ein wenig spitz zu und die Brustwarzen schauen keck nach oben. Die Nippel sind hart, lang und voll erregt. Ich lasse sie zwischen Zeige- und Mittelfinger gleiten und klemme sie etwas ein, um sie leicht zu bearbeiten.

Sofia erregt das mächtig. Sie stöhnt leise, was nun ihr etwas peinlich zu sein scheint. Sie senkt nämlich den Blick und schaut ein wenig schuldbewusst drein. Nach einiger Zeit lasse ich von den Brüsten ab und seife den Rest ihrer Vorderseite ein. Einen Moment lang habe ich den Eindruck, sie möchte protestieren, scheint sich dann aber zu besinnen.

Ich nehme mir vor, dass ich mich von der süßen Kleinen nicht mehr provozieren lasse. Sie soll nicht ständig das Spiel bestimmen. Deshalb mache ich mich nach dem Oberkörper gleich an ihre Beine. Ich beginne am rechten Oberschenkel und mache dann am Unterschenkel sowie am rechten Bein weiter. Als ich damit fertig bin, will ich zur Brause greifen.

„Moment, etwas fehlt noch", meint sie. Diesmal ist sie zu meiner Überraschung ein wenig verlegen.

„Etwas fehlt noch?", bin ich überrascht.

„Ja, der Hintern und meine Muschi", meint sie fast schon kleinlaut.

„Und wie soll ich da drankommen?"

„Wenn du es schaffst, kannst du mich mit einem Arm hochheben und mit dem anderen waschen. Oder du legst mich, das mach meine Mutter immer, auf den Bauch", dabei deutet sie auf die Bank, auf der sie sitzt.

Himmel, mir bleibt auch wirklich nichts erspart. Ich tue mir fast schon selber leid. Aber irgendwie macht mir diese Situation auch klar, wie schwierig das Leben für Sofie ist. Wenn es für mich schon peinlich ist, wie muss es dann erst für sie sein. Ich könnte eventuell noch Nein sagen, aber Sofie ist auf diese Hilfe angewiesen. Sie kann sie von mir eventuell ablehnen, aber von irgendjemand muss sie am Ende notgedrungen gewaschen werden. Auch am Hintern und an ihre Geschlecht.

„Einfach ist dein Leben wirklich nicht", gestehe ich.

„Zumindest bist du ehrlich. Das mag ich an dir", meint sie. Dabei schaut sie recht ernst drein.

Ich will die Situation nicht noch peinlicher werden lassen, als sie sowieso schon ist. Deshalb hebe ich die recht leichte Sofie mit dem rechten Arm hoch, indem ich sie unter den Schultern nehme. Mit der linken Hand seife ich ihren Po ein. Es ist einerseits sonderbar, doch andererseits fühlt sich ihr Hintern überraschend knackig und trainiert an.

„Das kommt vom vielen Herumrutschen", interpretiert Sofie meine Gedanken wohl richtig.

Ich lasse mir Zeit mit dem Po und überlege, wie ich ihre Schamgegend am besten erreichen kann. Der einzige Weg wird wohl sein, mit der Hand von Vorne zwischen ihren Beinen hindurch auch ihr Geschlechtsteil zu waschen. Und das tue ich dann auch. Dabei muss ich die Beine etwas auseinander drücken. Sie selbst hat absolut keine Kontrolle darüber.

„Du musst auch die Schamlippen ein wenig auseinanderhalten und mich auch dort dazwischen waschen", weist sie mich an. Dabei muss sie aber doch zweimal vor Verlegenheit schlucken.

Ich habe schon so viel gemacht, also werde ich das auch noch schaffen, denke ich bei mir. Ich versuche nicht lange nachzudenken und bringe es hinter mich. Genau genommen ist es eine ganz alltägliche Handlung, die Millionen Frauen auf der Welt jeden Tag machen. Und doch, es ist schon etwas anderes, wenn ich als Mann es bei einer Frau tun muss.

„Willkommen in meinem Leben", meint sie kleinlaut. Traurigkeit schwingt dabei mit.

Ich weiß nicht, was ich darauf antworten soll. Sie hat vollkommen Recht, leicht ist ihr Leben bestimmt nicht. Ich brause sie nun mit dem warmen Wasser ab und beginne dann, sie abzutrocknen. Dabei fällt mir ein, ihre Muschi hätte sie doch auch selbst waschen können. Schon gut, dass ich sie hochheben musste, aber das Waschen hätte sie auch selbst übernehmen können. Sie wollte mir wohl richtig anschaulicher zeigen, wie ihr Leben wirklich ist.

Ich spreche meine Vermutung allerdings nicht an und lasse die Sache auf sich bewenden. Allerdings nehme ich mir vor, in Zukunft besser auszupassen und früher zu reagieren. Ich rubble sie fürsorglich trocken, trage sie zum Bett, ziehe ihr das Nachthemd über und lege sie dann hin. Das alles kommt mir inzwischen ganz normal vor. Ich habe zwar noch nie eine Frau zu Bett gebracht, aber das Duschen vorhin hat wohl alles andere in den Hintergrund gedrängt.

„Gute Nacht Sofie. Wenn du etwas brauchst, hier hast du dein Handy, meine Nummer habe ich eingespeichert", sage ich und gebe ihr je einen Kuss auf die Wangen.

„Das war ein ganz schön harter Tag für dich. Ich muss jedoch zugeben, du hast dich ganz wacker geschlagen", kommt schüchtern von Sofie.

„Hast du meinen Vorgängerinnen auch so hart klar gemacht, wie deine Lage ist?", frage ich, weil es mir in den Sinn kommt.

„So in etwa. Allerdings waren die viel weniger sensibel. Du hingegen hast dich echt gut gehalten und hast mir das Gefühl gegeben, dass man alles schaffen kann. Du hast nie gekniffen, obwohl vieles für dich neu war. Nehme ich zumindest an."

„Dann haben wir heute beide unsere Lektion erhalten", grinse ich und gehe in Richtung Tür.

„Gute Nacht", sagt Sofie. „Danke!"

Kapitel 5

Ich liege noch einige Zeit wach im Bett. Der Tag war wirklich nicht einfach. Ich hatte mir das alles ganz anders vorgestellt. Das war wirklich eine harte Schule für mich, aber gleichzeitig auch eine gute Lektion. Ich kann mich nun einigermaßen in Sofies Lage hineinversetzen. Man sieht einen Rollstuhlfahrer und bedauert ihn, aber wirklich Ahnung davon, was das für sein Leben bedeutet, die hat wohl keiner. Zumindest keiner, der nicht selbst in dieser Lage war.

Ich will Sofie wieder Lebensmut geben und sie von der Idee abbringen, ihrem Leben ein Ende setzen zu wollen. Ich kann sie inzwischen deutlich besser verstehen. Einfach hat sie es wahrlich nicht. Und dennoch lasse ich mich nicht von meiner Meinung abbringen, dass auch ihr Leben es wert ist, es in vollen Zügen zu genießen. Mit meinem Wissen um ihre Lage kann ich nun besser auf sie eingehen. Ich hoffe, sie überzeugen zu können.

Sofie ist ein verdammt hübsches und unglaublich sympathisches Mädchen. Unter der rauen Schale hat sie einen wunderbaren Kern. Gut, sie kann auch garstig sein, aber das ist wohl zu einem großen Teil die Verbitterung. Wenn man aber hinter ihren harten Panzer gelangt, dann erwartet einen ein sehr gefühlvoller und unglaublich sensibler Mensch. Wie soll ich es fertig kriegen, so einen Mensch gehen zu lassen? Das kann ich nicht!

Ich selbst bin vielmehr noch entschlossener als vorher, ihr neuen Lebensmut zu geben. Aber das muss ich erst einmal schaffen. So einfach wird das mit Sicherheit nicht.

Schließlich schlafe auch ich ein. Es ist ein unruhiger Schlaf, in den ich falle. Mich verfolgen die Bilder von Sofies nacktem Körper und vor allem ihre Erregung. Dass sie quer durch meine Träume geistert und mir immer wieder erscheint, zeigt mir deutlich, dass sie mich emotional nicht kalt lässt.

Ich erwache, als mein Handy klingelt. Was? Wie? Wo? Im ersten Moment muss ich mich erst orientieren. Wo bin ich? Ach ja, ich bin im Gästezimmer von Sofie. Aber warum ruft sie mich an? Braucht sie etwas?

„Hallo?", frage ich vorsichtig.

„Na du Schlafmütze, raus aus den Federn. Ich will den ganzen lieben Tag doch nicht nur im Bett herumliegen", meint eine gut gelaunte Sofie an der anderen Seite der Verbindung.

„Äh, ja, ich komme", sage ich und beende das Telefonat.

Was war das denn? Die hat ja eine Energie, die ich ihr so nicht zugetraut hätte. Gestern hat sie einen ganz anderen Eindruck vermittelt. Ich dachte, sie wäre eher lethargisch und nicht besonders unternehmungslustig. Aber die Sofie, die ich gerade am Telefon gehört habe, klang ganz anders.

Ich ziehe mich also rasch an und gehe zu ihr hinüber. Sofie sitzt in ihrem Bett und schaut mich übermütig an.

„Guten Morgen, Sofie. So viel Lebensfreude?", frage ich.

„Das ist nur deine Schuld. Die Geister die ich rief, oder so ähnlich heißt es doch im Zauberlehrling", lacht sie von einem Ohr zum anderen.

„Und du bist der Geist?", grinse ich.

„Als Geist hat mich noch keiner bezeichnet. Und ich kenne einige echt abgefahrene Anmachsprüche. Das kannst du mir glauben", lacht Sofie vergnügt.

Sie ist begeistert, sie hat Lebensfreude in sich und sie will aufstehen, um etwas zu erleben. Das ist schon mal ein gutes Zeichen. Also lasse ich mir von ihr zeigen, wo die Sachen sind und ziehe sie an. War sie gestern noch wie eine graue Maus mit Schlabberlook gekleidet, so sucht sie heute schon deutlich hübschere Kleidung aus. Sie wirkt sogar ausgesprochen sexy.

„Was möchtest du zum Frühstück?", frage ich, als wir in der Küche ankommen.

„Kaffee und ein Brötchen mit Butter und Marmelade. Die Brötchen müssten vor der Tür stehen, Butter und Marmelade sind im Kühlschrank. Den Kaffee koche ich. Ich trinke nicht jeden Kaffee", erklärt sie mir.

Ich gehe die Brötchen holen, die tatsächlich vor der Tür stehen, decke den Tisch und setze mich dann hin. Sofie kocht den Kaffee in einer original italienischen Mokka-Maschine. Der ist echt kräftig, schmeckt aber köstlich. Dieser Kaffee weckt mit Sicherheit auch Tote auf.

„Was machen wir heute? Ich will raus, unter Leute kommen, etwas erleben", meint Sofie nachdem sie ein ganzes Brötchen mit sichtlichem Genuss verspeist hat.

„Ich muss in meine Wohnung, um ein paar Sachen zu holen. Den Rest des Tages können wir machen, was immer du möchtest", biete ich Sofie an.

„Gut, dann holen wir deine Sachen und anschließend gehen wir in den Zoo. Die frische Luft tut mir sicher gut", meint Sofie.

Ich stimme zu und wir machen uns auf den Weg. Ich muss Sofie auf den Beifahrersitz heben und den Rollstuhl in den Kofferraum meines Wagens verfrachten. Dann fahren wir zunächst zu meiner Wohnung. Von der Tiefgarage aus fahren wir mit dem Aufzug hoch. Sofie schaut sich in meiner Wohnung aufmerksam um. Mir kommt vor, als ob sie neugierig ist, wie ich lebe. Sie erhofft sich dadurch wohl etwas über mich zu erfahren.

„Kleine Wohnung", meint sie.

„Mehr brauche ich nicht. Ich bin ja allein."

„Das stimmt. Hast du die Sachen? Dann können wir fahren."

Ich nehme den Koffer und rolle ihn in Richtung Aufzug. Als dieser auf der Etage hält, steigt meine Nachbarin aus. Sie schaut mich ganz verwundert an.

„Guten Tag, Herr Müller", meint sie und schaut dann neugierig zu Sofie.

„Guten Tag, Frau Krämer, darf ich Ihnen eine gute Freundin vorstellen? Das ist Sofie Gertens. Sofie, das ist meine Nachbarin, Frau Krämer", stelle ich die beiden einander vor.

„Freut mich", antworten beide Frauen unisono.

Allerdings mustert Frau Krämer Sofie recht genau. Ich sehe ihr an, dass sie etwas irritiert ist. Aber das ist mir egal. Ich ignoriere das und halte Sofie die Tür des Aufzuges auf. Sie schaut mich mit einem liebevollen Lächeln an und fährt dann hinein.

„Das war süß von dir, dass du mich als gute Freundin vorgestellt hast. Du hast mir als erster das Gefühl gegeben, mich so zu akzeptieren, wie ich bin. Das ist schön", meint Sofie, als wir im Aufzug allein sind.

„Das werden andere wohl auch tun?", bin ich etwas überrascht.

„Nein, eben nicht. Meine Mutter ist in solchen Situationen unsicher und weiß nie genau, wie sie sich verhalten soll."

„Nun ja, für sie ist die Situation ja auch neu", versuche ich die Mutter zu verteidigen.

„Das wäre sie für dich ja auch. Sie hatte inzwischen doch einige Zeit, sich an meine Behinderung zu gewöhnen. Und trotzdem reagierst du als ob nichts Besonderes dran ist, dass ich im Rollstuhl sitze."

„Ich war schon immer etwas unangepasst an die Gesellschaft. Ich habe mich nie in Schubladen stecken lassen", gestehe ich.

„Das sieht man. Und das ist echt schön. Ich mag dich. Ehrlich!", meint Sofie. Ich sehe ihr an, dass sie es so meint, wie sie es sagt. „Komm runter, ich will dich drücken."

Ich beuge mich zu ihr hinunter und sie drückt sich an mich. Es ist schön, dass sie meine Nähe sucht und bei mir auch den Halt bekommen will, den sie braucht.

In der Garage werfe ich meinen Koffer auf den Rücksitz, packe Sofie ins Auto und wir fahren zum Zoo. Den ganzen Tag verbringen wir dort. Sofie ist so herrlich unbeschwert, sie scheint die Tiere zu lieben. Vor allem die weitläufige Anlage für Menschenaffen fasziniert sie. Sie beobachtet die verschiedenen Tiere lange und hat dabei ein Strahlen auf im Gesicht, wie man es sonst nur bei Kindern sieht.

„Hätte ich eine Chance zu überleben, wäre ich einer von ihnen?", meint sie plötzlich nachdenklich.

„In freier Wildbahn wohl eher nicht", sage ich ehrlich. „Aber zum Glück sind wir keine wilden Tiere mehr."

„Glaubst du?", meint sie nachdenklich. „Ich glaube eher, die Medizin ist weiter, als die sozialen Kompetenzen der meisten Menschen. Als Behinderter bist du bei den meisten nur ein Mensch zweiter Klasse."

„Sei nicht so hart", werfe ich ein.

„Du bist eine wunderbare Ausnahme. Bei dir fühle ich mich, als hätte ich diese Behinderung gar nicht. Aber nicht bei den anderen. Ich sehe ja, wie sie mich anschauen."

„Kann es nicht sein, dass sie nur selbst unsicher sind und deshalb so reagieren?", gebe ich zu bedenken.

„Ja, das auch. Aber angenehm ist das auch nicht. Ich will ja nur als ein ganz normaler Mensch behandelt werden. Warum schaffen das nur die wenigsten?", spricht sie überraschend ehrlich über ihre Gefühle.

„Du musst mit den anderen ein wenig nachsichtig sein. Auch sie haben ein Handicap, sie sind emotional noch nicht so weit, mit deiner Behinderung richtig umzugehen."

„So habe ich das noch nie gesehen. Das ist eine recht interessante Sichtweise", lächelt sie mich an. „Es gibt körperliche und es gibt emotionale Krüppel, willst du damit sagen."

„Ich würde es nicht so krass ausdrücken, aber ja, so in etwa", lächle ich sie an.

Wir setzen unseren Zoobesuch fort und gehen weiter. Sofie lässt sich von mir schieben und wann immer es geht, nimmt sie meine Hand und hält sie fest. Es ist inzwischen eine liebevolle und keine hilfesuchende Geste mehr. Sie schaut mich auch immer wieder an und ich habe den Eindruck, sie studiert mich. Als ob sie herauskriegen möchte, was gerade in mir vorgeht.

Zu Mittag holen wir uns zwei belegte Brötchen und setzen uns auf eine Parkbank in die Sonne. Die Luft ist nicht zu warm, es weht ein leichter, angenehmer Luftzug. Es ist wohl die angenehmste Zeit des Jahres.