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Servas 02: Neuanfang Teil 01

Geschichte Info
Nach er Versteigerung kommen die Servas zu ihren Herrschafte.
32.6k Wörter
4.68
10.4k
2
Geschichte hat keine Tags

Teil 9 der 33 teiligen Serie

Aktualisiert 06/11/2023
Erstellt 01/08/2022
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Mara war froh darüber, von Herrin Julia und keinem der anderen Bieter gekauft worden zu sein. Sie wusste zwar nicht, wo sie das hinführen würde, war sich allerdings sicher, es bei Herrin Julia noch recht gut getroffen zu haben.

Von Straßburg aus waren sie etwa zwei Stunden gefahren. Die Stadt, in der sie sich jetzt befanden, war nur ungefähr eine Autostunde von Wiesbaden, dem Ort in dem sie aufgewachsen war, entfernt. Doch für sie schien es unerreichbar weit weg. Und außer Kira, ihrer Schwester, zog sie auch nichts mehr dort hin.

Nun stand sie vor einem frei stehenden Haus, mitten in einer Stadt mit etwa 100.000 Einwohnern. Auf der anderen Straßenseite hatte sie mehrere große Wohnblöcke gesehen, doch dieses Haus, inmitten der Stadt, war von Bäumen und einem großen Garten umgeben. Fast sah es aus wie in einem kleinen Park. Sie blickte die schmale Nebenstraße entlang und sah Wasser zwischen den Bäumen hindurch glitzern.

Das Haus war zweigeschossig und gelb verputzt. Außer den großen Schaufenstern besaßen alle Fenster grün gestrichene Fensterläden aus Holz.

In den zwei großen Schaufenstern zu der Nebenstraße hin standen allerlei Möbel und andere Gegenstände aus dem letzten halben Jahrtausend und sie hatte fast den Eindruck, daß der Laden weiter hinten vielleicht sogar Julius Cäsars Lorbeerkranz beherbergen würde oder Excalibur, König Artus Schwert.

»Komm, hol deine Tasche und lass uns rein gehen«, sagte Herrin Julia aufmunternd und deutete am Haus vorbei.

Mara holte ihre Reisetasche mit dem Logo der Schule aus dem Fond des Wagens und ging zu ihr. Sie folgte ihr bis zur Hausecke, wo Herrin Julia auf einmal anhielt und sagte: »Warte, nicht erschrecken, das« sie deutete auf die Ecke »ist genau das wonach es aussieht.«

Mara fragte sich, was sie nun gleich zu sehen bekommen würde, was so erschreckend sein sollte, daß Herrin Julia sie davor warnte. Sie machte sich auf irgend welche riesigen Hunde oder etwas in der Art gefasst. In diesem Parkartigen Grundstück hielt sie sogar Fabelwesen wie geflügelte Löwen oder Einhörner nicht für ausgeschlossen. Sie folgte ihrer Herrin um die Ecke und sah ein weiteres großes Schaufenster. Sie vermutete dort genau die selben Antiquitäten wie in den Beiden ersten Fenstern und schaute erst gar nicht richtig hin. Vielmehr hielt sie Ausschau nach dem, was sie anscheinend so erschrecken sollte, doch dann warf sie einen flüchtigen Blick auf dieses Schaufenster und sah genauer hin.

Nun wusste sie, was Herrin Julia meinte. In diesem Schaufenster standen mehrere Schaufensterpuppen, keine wies etwas auf, was man als normale Kleidung bezeichnen würde. Eine davon trug ein schwarzes Unterbrustkorsett aus Leder, von diesem ging ein breites Band nach unten zwischen die Beine der Puppe. Nach oben führten drei weitere Lederbänder, eines zwischen den Brüsten entlang welches an einem sehr breiten Halsband endete, die anderen beiden mitten über die Brüste, diese waren in Höhe der Brustwarzen mit einem weiteren Band verbunden, welches in dieser Höhe anscheinend einmal herum lief. Weiter oben führten die Bänder über die Schultern. An den Armen und den Fußgelenken trug die Puppe Bänder, ebenfalls aus Leder und mit langen, spitzen Stacheln ausgestattet. Eine zweite Puppe trug ein ähnliches Geschirr, allerdings befanden sich an den Seiten mehrere breite Stahlringe. Auch der Kopf dieser Puppe war in ein Geschirr aus Lederbändern gezwängt worden. Es besaß sogar Scheuklappen und vor dem Plastikmund der Puppe hing eine echte Trense, von der zwei Zügel herab hingen. Die Arme waren unnatürlich weit nach hinten gebogen und steckten in einer einzelnen Lederhülle, welche beide Arme und die Hände fest umschloss. Komplettiert wurde dieses Kostüm noch durch ein Paar Lederschnürstiefel, die der Puppe bis zu den Knien reichten und die Füße fast senkrecht hielten. Statt Absätzen besaßen diese Stiefel sogar kleine Hufeisen. Hinter dem Rücken hing sogar ein echter Schweif an der passenden Stelle herab.

»Na, das scheint dich ja zu faszinieren«, hörte sie Herrin Julias Stimme wie aus weiter Ferne. Sie riss sich von dem Anblick los und schaute auf. Die Herrin war bereits um die nächste Ecke gegangen und schaute nun hinter dieser hervor. Sie kam zurück und stellte sich neben Mara. »Das hier ist mein Laden, der andere mit dem ganzen Gerümpel gehört eigentlich meiner Schwester. Aber die hat es vorgezogen vor ein paar Jahren weg zu ziehen, nachdem ihr Mann gestorben war. Jetzt führe ich beide Läden. Deshalb bin ich auch ein wenig überlastet damit«, sagte sie. »Scheint dich ja wirklich zu faszinieren.« Sie beobachtete Mara, die den Blick nicht von dieser Puppe mit dem Pferdegeschirr lassen konnte. »Ich hab im Lager einen Sulky. Wenn du willst, können wir damit ja mal durch den Park fahren«, sagte sie lachend.

Mara schüttelte den Kopf. Sie ahnte, worauf das hinauslaufen würde, aber darauf als Pferd verkleidet einen Wagen und in diesem ihre Herrin sitzend, zu ziehen, hatte sie nicht das geringste Bedürfnis. »Ich glaube, da laufe ich lieber jeden Morgen durch den Park«, sagte sie abwesend.

Herrin Julia lachte. »Schade eigentlich, ich glaube mit deiner hübschen roten Mähne würdest du dich als Pony sicher gut machen.«

Mara warf ihr einen ungläubigen Blick zu.

»Komm, lass uns mal rein gehen. Ich zeige dir erst mal dein Zimmer und dann trinken wir einen Kaffee, bevor ich dir das Haus und die Läden zeige«, sagte Herrin Julia. Sie ging wieder in die selbe Richtung wie eben. Dieses Mal folgte Mara ihr schnell. Sie wollte auf keinen Fall, daß ihre Herrin doch noch auf die Idee kam sie in solch ein Kostüm zu stecken und sich damit womöglich noch in der Öffentlichkeit zeigen zu müssen.

Sie folgte ihr in den Hintereingang des Hauses. Von einem kurzen Flur gingen mehrere Türen ab. »Da vorne geht's zu dem Antiquitätenladen, rechts zu meinem Geschäft. Hier vorne ist das WC und die Treppe nach unten geht's in den Keller.« Sie grinste breit als sie das sagte. Dann ging sie zu der zweiten Treppe, die nach oben führte. Mara folgte ihr diese Treppe und noch eine weitere hinauf.

»So, das ist das Dachgeschoss, weiter nach oben geht's nicht mehr.« Sie standen in einem recht großen Raum der über die gesamte Breite des Dachgeschosses ging und bis auf einen weichen Teppich komplett leer war. »Da links ist dein Zimmer. Das Bad ist daneben.« Sie deutete auf zwei Türen der Treppe direkt gegenüber. »Hier kannst du dich ausbreiten. Ich würde sagen, du machst dich ein wenig frisch und kommst dann in einer halben Stunde runter.« Mit diesen Worten ließ sie Mara alleine in dem großen Raum.

Sie ging zr linken der beiden Türen und fand sich in einem großzügigen Schlafzimmer wieder, in dem ein Bett mitsamt Nachttisch und ein Kleiderschrank standen. Der Rest des Zimmers war leer. Auf der freien Fläche hätte man sogar noch gut tanzen können fand Mara. Sie legte ihre Tasche auf das Bett und ging is Badezimmer. Hier gab es neben Waschtisch und Toilette eine Dusche und sogar eine Badewanne. In einem Schrank neben dem Waschtisch fand sie Handtücher. Sie wusch sich das Gesicht und die Hände und trocknete sich ab. Dann ging sie wieder nach draußen und sah sich noch einmal um. Gegenüber der Badezimmertür ging ein schmaler Gang neben der Treppe entlang. Dieser umrundete die Treppe und führte dann in ein weiteres, wesentlich kleineres Schlafzimmer in dem lediglich ein Bett und ein Schrank standen. Sie fragte sich, warum sie nicht dieses Zimmer bekommen hatte. Das andere Zimmer war für sie alleine viel zu groß, fand sie. Aber wenn die Herrin, das so wollte, war das sicher schon in Ordnung. Sie ging zurück in ihr neues Schlafzimmer und sah sich um. Dies war also von nun an ihr Zimmer. Sie hätte es wesentlich schlechter treffen können überlegte sie. Obwohl das Zimmer sehr leer war, fand sie es schön. Sie ging zum Fenster und schaute heraus. Von hier aus konnte sie das Wasser sehen, welches ihr vorhin schon aufgefallen war. Es war kein Fluss, sondern ein offenbar von Menschenhand errichteter Graben, vielleicht war es einmal eine Art Burggraben gewesen. Eine Brücke führte über diesen Graben wo der Weg zwischen den Bäumen verschwand.

Damit, ihre wenigen Sachen in den viel zu großen Kleiderschrank zu räumen, war sie schnell fertig. Anschließend zog sie eine saubere, einfache Tunika an und ging wieder in das große Zimmer, wo sie ebenfalls aus dem Fenster schaute. Auf der einen Seite konnte sie den Weg vor dem Haus und einen Teil der Straße mit den großen Wohnblöcken sehen, zwischen den Bäumen hindurch erkannte sie ein großes, modernes Gebäude, vor dem viele junge Menschen geschäftig herum liefen. Dies erinnerte sie an eine Schule oder vielleicht eine Universität.

Aus dem anderen Fenster konnte sie in den großen Garten sehen. Dieser folgte offenbar dem Gewässer zur Rechten und lief auf der ihr abgewandten Seite spitz zu. Auf der dem Wasser zugewandten Seite sah sie eine Art großen Schuppen mit mehreren breiten Toren. Dieser war, wie das Haus, gelb verputzt, allerdings waren die Türen und Fensterläden an diesem in einem dunklen Braun gehalten.

Aus dem Fenster zur Straße hin, konnte sie nicht viel sehen, denn ein großer Baum versperrte ihr den Blick. Sie konnte lediglich das gegenüberliegende Wohnhaus erahnen.

Sie erinnerte sich daran das sie nach einer halben Stunde herunterkommen sollte. Aber sie hatte nicht die geringste Ahnung wie viel Zeit bereits vergangen war. Sie schätzte allerdings daß die halbe Stunde bestimmt balde vorbei sein würde. Also beschloss sie nach unten zu gehen. Unten, auf dem Treppenabsatz, gab es zwei Türen. Wie Herrin Julia es gesagt hatte, nahm sie die rechte Tür und klopfte an. Als auch nach dem zweiten Klopfen keine Antwort kam, öffnete sie vorsichtig die Tür. Sie fand sich in einer großen, modern eingerichteten Küche wieder. Sie schaute sich um und bemerkte zu ihrer Rechten eine weitere Tür. Langsam ging sie auf diese zu und fand Herrin Julia mit Kopfhörern auf den Ohren in einem geräumigen Esszimmer. Sie trat in das Zimmer und knickste. Nun bemerkte sie die Herrin und nahm ihre Kopfhörer ab.

»Hallo, Mara, das ging aber schnell«, sagte sie freundlich.

»Verzeihung, Herrin, aber ich habe doch keine Uhr«, sagte Mara verlegen.

»Ich verstehe. Die sollten wir gleich mal auf die Einkaufsliste für Montag setzen. Wie gefallen dir denn deine Zimmer?«

»Sie sind sehr groß«, sagte Mara, weil ihr nichts Besseres einfiel.

Herrin Julia lachte. »Findest du? Du kannst sie dir später noch einrichten. Montag kaufen wir erst mal nur die wichtigsten Sachen und aus den Geschäften unten kannst du dir alles, was dir an Möbeln gefällt, mit nach oben nehmen. So ein großes Wohnzimmer sollte ja nicht so leer bleiben. Das sieht nur dann nicht albern aus, wenn man darin tanzen will. Du kannst doch tanzen, oder?«

»Ja, Herrin, das habe ich in der Schule gelernt«, sagte Mara und war über den plötzlichen Themenwechsel etwas verwirrt.

»Sehr schön, das freut mich. Dann muss ich nicht mehr dauernd irgend welche wildfremden ansprechen, ob sie mit mir tanzen wollen«, erklärte die Herrin. »Komm, dann lass uns mal Kaffee machen, dabei kannst du die Küche gleich ansehen dann weißt du schon mal wo alles zu finden ist.« Sie stand auf und ging an Mara vorbei zurück in die Küche. Mara folgte ihr und die Herrin zeigte ihr wo alles zu finden war. Mit der Zeit würde sie sich das sicher alles merken können doch im Moment war das einfach zu viel auf einmal. Sie erklärte ihr wie die vollautomatische Kaffeemaschine funktionierte und Mara kochte zwei Tassen Kaffee, während die Herrin einen fertigen Kuchen aus einem Schrank nahm und diesen an schnitt.

Mara brachte den Kaffee, Teller und Gabeln an den Esstisch und holte dann den Kaffee, Zucker und Milch.

»Setz dich«, sagte Herrin Julia, nachdem sie sich selbst an den Tisch gesetzt hatte.«

Mara nahm Platz und wartete bis diese anfing zu essen. Sie nahm sich ein Stück Kuchen auf den Teller und begann diesen zu essen. In ihren Kaffee schüttete sie sich viel Milch und trank diesen langsam.

»Sag mal, besonders gesprächig bist du aber nicht, oder?«, fragte Herrin Julia unvermittelt, nachdem sie ihren Kaffee ausgetrunken hatte.

Mara wusste nicht mehr als mit »Verzeihung, Herrin« zu antworten, was hätte sie auch sagen sollen?

»Na, ich nehme an, das gibt sich auch noch.« Sie stand auf und begann selbst das Geschirr weg zu räumen. Mara beeilte sich das restliche Geschirr in die Küche zu bringen und gleich in die Spülmaschine ein zu räumen.

»Dann zeig ich dir mal das Haus«, sagte Herrin Julia und ging gleich zurück ins Esszimmer. »Das hier ist die Essecke, aber ich esse lieber in der Küche, da sind die Wege nicht so weit und für mich alleine ist das praktischer. Und das muss ich jetzt auch nicht ändern.« Mara nickte darauf hin. »Das ist das Wohnzimmer.« Sie deutete auf die Couchecke die in der anderen Hälfte des Raumes Platz gefunden hatte. »Und da geht's in mein Bad und mein Schlafzimmer.« Sie öffnete eine Tür in einen schmalen Flur und zeigte Mara die beiden Räume. »Wenn du magst, kannst du gerne rein kommen, das überlass ich dir.« Mara schluckte und schaute sie ein wenig hilflos an.

Julia betrachtete Mara, die in das Schlafzimmer starrte und sehr unsicher aus sah. Kein Wunder, wenn sie bisher noch keine Erfahrung hatte. Sie hatte von Frau Becker zwar erfahren, daß es eine Art praktische Übung an sehr realistischen Puppen gegeben hatte, aber das war natürlich etwas vollkommen anderes als mit einem echten Menschen. Sie konnte ihr nicht verdenken das sie im Moment so hilflos und ein wenig verängstigt aussah. 'Mal sehen, wie sich das so entwickelt', dachte sie und schob Mara aus dem Flur heraus zurück ins Wohnzimmer.

'Was soll diese blöde Regel mit dem Schlafzimmer eigentlich?', fragte sich Mara. Sie fühlte sich ziemlich unwohl. 'Das wäre doch alles viel einfacher, wenn sie einfach sagen würde ich soll mit kommen. Jetzt hab ich den schwarzen Peter.«

Herrin Julia ging durch die Küche zurück ins Treppenhaus wohin Mara ihr folgte. »Da geht's ins Gästezimmer. Aber gibt es nur einen Schrank und ein Bett.« Sie ging die Treppe hinunter und öffnete die Tür links. Mara trat nach ihr in den Laden ein. In diesem standen recht ungeordnet jede Menge alter und uralter Möbelstücke, einige Vasen und zwischen den beiden Türen saß ein steinerner Löwe in Lebensgröße auf dem Boden. Wenn jemand den Laden durch die Vordertür betrat, würde er diesen direkt ansehen. Der Laden war U-förmig um das Treppenhaus herum gebaut und stand komplett voll mit Antiquitäten und offenbar auch Ramsch. In der hintersten Ecke gab es ein Regal mit Büchern aller Richtungen, davor standen Kommoden und kleine Schränke aller Art. In einem weiteren Regal befanden sich jede Menge Vasen. Es würde sicher Monate dauern hier alles auf zu räumen dachte sich Mara.

Schräg gegenüber der Eingangstür befand sich ein kleiner Tresen mit einer uralten Kasse darauf. »Meine Schwester hat auf jedem Teil ein Preisschild angebracht. Aber der Preis ist immer um die Hälfte teurer als die Sachen wirklich wert sind. Sie meint, damit sind die Kunden zufrieden, wenn man langsam mit dem Preis runter gehen kann und es freut die Kasse, wenn man es nicht tun muss«, sagte Herrin Julia grinsend. »Es wird wohl noch Jahrzehnte dauern das alles hier zu verkaufen. Und wenn das geschafft ist, gibt es im Schuppen noch ein Lager, das mindestens genau so groß ist.«

»Ich verstehe«, sagte Mara. Sie vermutete, daß dies die nächsten Jahre wohl ihre Aufgabe sein würde.

Wie richtig sie damit lag, erfuhr sie gleich darauf. »Wenn du dich hier etwas eingelebt hast und dich etwas auskennst, wirst du wahrscheinlich hier verkaufen und nebenbei die Buchhaltung machen, während ich den anderen übernehme.«

Wahrscheinlich sollte hier wirklich mal dringen aufgeräumt und Staub gewischt werden, überlegte Mara. Dann würde man sicher mehr verkaufen können.

Während dessen ging Herrin Julia wieder zurück in den Flur und schloss hinter Mara die Tür ab. Den Schlüssel hängte sie an einen Haken neben der Tür. Neben der nächsten Tür hing ebenfalls ein Schlüssel an einem Haken, mit dem sie diese nun auf schloss. »Das ist nur damit nicht zufällig jemand aus dem Laden nach hinten kommt«, erklärte sie und ging in den zweiten Laden. Dieser sah wesentlich aufgeräumter und sauberer aus, als der erste. Dennoch fühlte Mara sich hier ein wenig unwohl. Von der Tür aus konnte sie die beiden Puppen im Schaufenster sehen. Der Boden war mit einem weichen, hellen Teppich belegt und die Wände weiß gestrichen. Links von sich befand sich an der Wand ein großes Regal mit allerlei Sexspielzeug. Bei einigen Sachen war Mara klar, worum es sich handelte aber bei anderen Dingen konnte sie sich den Zweck nicht einmal vorstellen. Genau so erging es ihr mit den Dingen die sich in den beiden Regalen zu ihrer Rechten befanden. Sie ging langsam zwischen die Regale und schaute sich um. Dort fanden sich viele Dinge, die sie lieber nicht gesehen hätte, unter anderem gab es dort eiserne Ringe mit Ketten daran, deren Zweck die Bilder auf der Verpackung deutlich machten, es handelte sich ganz offensichtlich um Fesseln für Hände und Füße. Etwas verunsichert trat Mara wieder zwischen den Regalen hervor und betrachtete die Objekte, die auf der freien Fläche zwischen dem Schaufenster und den Regalen standen. So etwas hatte sie bei Miss Lin bereits gesehen, es handelte sich um ein kompliziert aussehendes Teil aus schweren Stahlteilen auf dem mehrere mit Leder bespannte Polster befestigt waren. Miss Lin hatte es damals einen Strafbock genannt.

»Leg dich ruhig mal drauf«, sagte Herrin Julia und riss sie schon wieder aus ihren Gedanken.

Mara schüttelte den Kopf und trat einen Schritt zurück. »Nun stell dich nicht so an, ich tu dir nichts«, sagte Herrin Julia lachend doch Mara trat vorsichtshalber noch einen Schritt zurück.

»Gelegentlich wirst du auch hier mal aushelfen«, sagte Herrin Julia ruhig, »Und da ist es sicher besser, du weißt, was das alles ist.« Sie schaute Mara gelassen an. »Aber das wird wohl noch eine Weile dauern.« Mara sah sie mit großen Augen an. Da sollte sie sich drauf legen und sich womöglich noch fesseln lassen? »Sehr wohl scheinst du dich hier ja nicht gerade zu fühlen«, sagte Herrin Julia und lachte. »Komm, lass uns raus gehen.«

Sie schob Mara zurück in den Flur und schloss die Tür ab. »Ich hab vorhin ja schon gesagt, wenn du was an Möbeln brauchst und hier findest.« Sie deutete auf die beiden Türen der Läden »Dann kannst du es mit nach oben nehmen. Du kannst dich nachher auch gerne alleine noch mal umsehen, wenn dir das peinlich ist«, sagte sie zwinkernd.

Mara sah sie erstaunt an. »Wirklich egal was?«, fragte sie. »Aus beiden Läden?« Sie schaute Herrin Julia zweifelnd an.

Diese musste lachen. »Ja, egal was aus beiden Läden. Also wenn du dir den Strafbock ins Wohnzimmer stellen willst, dann helf ich dir gerne ihn nach oben zu tragen.« Sie schaute Mara amüsiert an. »Aber ich nehme an, du meinst eher Sachen aus den Regalen.«

Mara senkte den Blick und spürte, wie sie rot anlief.

'Jetzt verstehe ich was Isabella damit meinte, das sie manchmal leicht verworrene Gedankengänge hat, die man nicht sofort versteht«, dachte sich Julia grinsend. Sie öffnete die Haustür und ging nach draußen. Mara war immer noch ein wenig rot im Gesicht, also beschloss sie, ihr erst einmal den Park zu zeigen. »Komm, wir gehen etwas spazieren«, sagte sie und ging ums Haus herum. Sie folgte den Weg und ging über die Brücke zwischen den Bäumen entlang. Als der Weg sich gabelte, folgte sie ihm nach links am Wasser entlang. »Das hier nennt sich der Küchengraben, keine Ahnung wie man auf so einen Namen kommt«, sagte Herrin Julia. Nachdem sie eine Weile schweigend den Weg entlang gegangen waren, sagte Herrin Julia »Du bist verdammt schweigsam. Jeder andere hätte schon längst mal gefragt was das hier für ein Park ist und so.«

Mara, die bisher ihren eigenen Gedanken nach gegangen war, schaute sie kurz an. »Entschuldigung, Herrin, aber das ist alles noch neu und ungewohnt und«, sie zögerte einen Moment, »ich will nichts falsch machen.«