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Servas 02: Neuanfang Teil 01

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»Gut, fällt dir noch was ein?«, fragte diese.

»Im Moment nicht, Herrin«, sagte Mara. Ihr graute schon davor, die ganzen Sachen nachher ins Dachgeschoss zu bringen. Die Herrin hatte bisher keine Anstalten unternommen, ihr dabei zu helfen, alles auf den Wagen zu packen. Außer den Sachen, die sich bis jetzt auf dem Wagen befanden, hatte sie sich noch eine Couchgarnitur nebst Sessel und Tisch aussuchen müssen, die sie ganz sicher alleine weder in den Transporter, noch durch das enge Treppenhaus ins Dachgeschoss bewegen konnte. Zusammen mit dem Schreibtisch und dem dazu gehörenden Stuhl, sowie dem großen Sideboard, kam jetzt bereits einiges zusammen.

Julia beobachtete Mara eingehend, während sie die Sachen auf den Einkaufswagen packte. Seit sie den Schreibtisch aufgeladen hatte, schien sie immer missmutiger zu werden. Sie fragte sich, wann sie bei den großen Teilen endlich um Hilfe fragen wollte, doch sie hatte selbst die flachen Kisten mit dem Sideboard alleine auf den Wagen gestemmt, was ihr sichtlich schwer gefallen war. Nun standen sie im Bereich vor den Kassen. Sie hatte Mara gebeten, kurz zu warten, weil sie noch etwas holen wollte. Als sie zurück kam, stand Mara vor einem Regal mit großen Plüschtieren und schaute sich diese an. Sie machte dabei ein ziemlich trauriges Gesicht.

Nachdem sie an der Kasse alles bezahlt hatte, sagte Julia »Geh bitte schon mal zum Wagen und lad alles ein. Ich kümmere mich noch darum das die Couch morgen geliefert wird.«

»Ja, Herrin«, sagte Mara. Sie knickste als Julia ihr den Schlüssel gab und zu dem Schalter ging, wo man die Lieferungen beauftragen konnte. Dann schob sie den Einkaufswagen zum Transporter und begann, alles ein zu laden. Zuerst die beiden Kartons mit den Teilen des Sideboards und den Schreibtisch. Damit waren die größten Teile zumindest schon mal verstaut. Die restlichen Teile waren schnell eingeladen und halbwegs gut gesichert. Sie hatte keine Ahnung davon wie man sowas zusammen bauen sollte. Aber die Herrin hatte gesagt, daß das kein großes Problem wäre. Mara hoffte nur, daß sie damit recht hatte.

Gerade als sie den Einkaufswagen zurück brachte, kam auch Herrin Julia aus dem Laden. Sie trug eine Plastikkiste unter dem Arm, die sie auf die Ladefläche des Transporters packte. Dann setzte sie sich auf den Beifahrersitz und gab Mara den Autoschlüssel wieder.

»So, das war der erste Laden. Nur gut, daß am Montag nicht so viele Leute einkaufen gehen. Ich hasse es, samstags hier einzukaufen, da treten sich die Leute gegenseitig auf die Füße.«

Mara startete den Wagen und fuhr vom Parkplatz. Julia wies ihr den Weg und so waren sie nach ungefähr 15 Minuten auf dem großen Parkplatz einer großen Handelskette. Dort parkte sie den Wagen möglichst nah am Eingang. Wieder musste sie einen Einkaufswagen holen und ihn schieben. Noch war dieser leer, aber sie ahnte bereits, das auch dieser Wagen randvoll sein würde, wenn sie zum Auto zurück kommen würden.

Sie gingen in den Laden und die Herrin dirigierte sie gleich in die Abteilung für Kleidung. »Du brauchst was zum Anziehen«, meinte sie. Als Erstes bekam sie jede Menge Unterwäsche.

»Guck nicht so entgeistert. Erstens will ich nicht, daß du dich im Winter erkältest, zweitens sieht das echt schick aus an dir«, sie hielt ihr die schwarzen und weißen BHs, Strings und Hotpants unter die Nase. »Und drittens nehm ich dich so«, sie deutete auf Maras Tunika, »sicher nicht mit zum Tanzen«, sagte sie mit einem Augenzwinkern.

Sie wandte sich an eine Verkäuferin und hielt dieser eine Garnitur der Unterwäsche hin. »Wo kann man das denn mal anprobieren?«

»Am besten zu Hause, wenn sie die gekauft haben. Sowas müssen sie kaufen, wenn sie es einmal an hatten«, sagte die Verkäuferin leicht pikiert.

Julia wandte sich an Mara »Weißt du deine Größen?«

Mara schüttelte nur den Kopf. Sie wusste nicht, ob und wie weit sich ihre Kleidergröße in den letzten zwei Jahren geändert hatte.

»Na gut, dann können Sie uns doch sicher helfen die passende Größe zu finden, nehme ich an«, sagte Julia nun zu der Verkäuferin.

»Hören Sie, gute Frau, wir sind ein Kaufhaus und kein Kleidergeschäft. Entweder sie wissen ihre Größe oder sie müssen sie selbst messen«, sagte diese und ließ die Beiden einfach stehen.

Verärgert sah Julia ihr nach. Sie nahm den Einkaufswagen und schob ihn Richtung Eingang zurück. Mara folgte ihr in einigem Abstand. Am Eingang ging Julia direkt zur Information und packte alles, was im Wagen war auf den Tresen. »Einen schönen Gruß an ihre Kollegin,« sagte sie, »die mit den dunklen Haaren und dem antiken Dutt. Wenn sie der Meinung ist, wir sollten wo anders einkaufen, dann werden wir das einfach tun.« Ohne eine Antwort ab zu warten, verließ sie den Laden.

Mara hörte noch, wie die Verkäuferin an der Information hinter ihnen her rief »Sie können das doch nicht so einfach hier liegen lassen«, als sich die automatische Tür hinter ihr schloss.

Mit schnellen Schritten ging Julia zum Auto und setzte sich hinein. Als Mara wieder auf dem Fahrersitz Platz genommen hatte, schaute sie sie an und begann zu lachen.

Auch Mara musste bei dem Gesicht der Frau an der Information breit grinsen. Es dauerte einen Augenblick und die Beiden kamen aus dem Lachen nicht mehr heraus.

»Die hat vielleicht ein dummes Gesicht gemacht«, sagte Julia, nachdem sie sich beruhigt hatten. Sie öffnete die Ablage und holte ein Päckchen Zigaretten heraus. Sie nahm sich eine davon und steckte sie sich an. »Auch eine?«, fragte sie und hielt Mara das Päckchen hin. Diese schüttelte nur den Kopf. Darauf hin packte Julia das Päckchen wieder zurück und sagte »Dann mal los. Vom Parkplatz runter, dann links.«

Mara fuhr vom Parkplatz herunter und folgte Julias Wegbeschreibungen. Weitere 15 Minuten später fuhren sie auf den Parkplatz eines Einkaufszentrums. Sie stiegen aus und gingen, ohne einen Wagen zu nehmen, hinein. Das erste Geschäft, welches Julia ansteuerte, war ein Laden für Damenunterbekleidung. Sie betraten den Laden, in dem es nur Unterwäsche zu geben schien.

»Hallo, Julia«, sagte die Verkäuferin, »Schön dich mal wieder zu sehen, passen die Sachen von letzten Mal denn?«

»Hallo, Brigitte. Die passen perfekt, ich bin wie immer hellauf begeistert.«

»Das freut mich, was brauchst du denn heute?«

»Zuerst mal zwei Kaffee. Und dann braucht Mara hier eine gewisse Grundausstattung«, sagte Julia und deutete auf Mara die sich ein wenig abseits hielt.

»Grundausstattung? Was hat sie denn bis jetzt?«

»Soweit ich weiß, gar nichts«, gab Julia zurück.

Die Verkäuferin ging zu Mara und umrundete sie, wobei sie sie mit abschätzenden Blicken bemaß. »Welche Größen brauchst du denn Mara?«, fragte sie.

»Ich weiß es nicht, Miss«, sagte Mara ein wenig eingeschüchtert.

»Na, dann komm mal mit«, sagte die Frau und ging in den hinteren Bereich des Ladens. Dort zog sie einen Vorhang zurück und sagte »Zieh dich aus und stell dich da drauf.« Sie deutete auf das runde Podest eines Scanners. Mara ging hinter den Vorhang und die Frau zog diesen zu. Dann legte Mara die Tunika ab und stellte sich auf das Podest. »Wenn du fertig bist, die Arme weit ausstrecken.« Mara tat wie geheißen und kurz darauf blitzte es ein paar mal. »Danke, du kannst dich wieder an ziehen und raus kommen«, sagte die Verkäuferin. Als Mara aus der Kabine trat, saß diese mit Julia an einem kleinen runden Tisch, wo sie Kaffee tranken. Auch für Mara stand dort eine Tasse bereit.

»Nimm Platz und trink erst mal einen Kaffee. So wie ich Julia, entschuldige, deine Herrin natürlich, verstanden habe, dauert das hier etwas länger.«

Mara schaute zu Julia. Diese nickte leicht, worauf hin Mara sich neben sie kniete und die Tasse nahm. Während sie den Kaffee tranken, beschrieb Julia recht detailliert was sie sich so vorstellte. Die Verkäuferin machte sich auf einem Pad Notizen und zeigte Julia gelegentlich einige Bilder.

Nach einer ganzen Weile schien Julia zufrieden und die Beiden standen auf. Mara tat es ihnen gleich und stellte die Tasse auf den Tisch zurück. »Ich denke in einer Stunde hab ich alles zusammen«, sagte die Verkäuferin.

»Schön. Dann sind wir in einer Stunde wieder hier«, sagte Julia. »Nein, warte, einen einfachen BH, einen Schlüpfer und ein Paar Socken brauchen wir jetzt gleich.«

»Kein Problem, was ganz einfaches nehme ich an?« Die Frau holte schnell die Teile aus den Regalen und gab sie Mara. Zu Julia sagte sie »Bezahlen kannst du das nachher.«

»Prima«, sagte Julia lächelnd. Zu Mara sagte sie »Zieh das bitte gleich an, das brauchst du jetzt sicher.«

»Ja, Herrin«, sagte Mara, ging nach hinten in den Laden, zog den Vorhang vor die Kabine und zog sich die Sachen schnell an. So etwas hatte sie schon lange nicht mehr getragen. Obwohl es nur ganz einfache Unterwäsche war, kam sie sich ziemlich overdressed vor. Zudem fühlte es sich sehr ungewohnt für sie an. Sie ging zurück nach vorne und folgte Julia aus dem Laden.

Sie gingen durch das halbe Einkaufszentrum in ein Bekleidungsgeschäft. Sofort angelte Julia sich eine Verkäuferin. »Schönen guten Tag, wir brauchen einige Sachen für meine Serva. Ich würde mich freuen, wenn sie uns helfen könnten.« Mara hatte den Eindruck, daß ihre Herrin hier mit einer ganz anderen Einstellung anfing, als in dem Kaufhaus.

»Aber gerne doch«, sagte die Verkäuferin. »Was darf es denn sein?«

»Ich weiß noch nicht so genau. Wir brauchen erst mal etwas, was sie im Laden anziehen kann. Ich habe einen kleinen Antiquitätenladen. Aber zu altmodisch sollte es nicht aussehen.«

Die Verkäuferin schien kurz nachzudenken, dann sagte sie »Wenn Sie mir bitte folgen wollen« und ging zu den Umkleiden. Während sie durch den Laden gingen, nahm die Verkäuferin bereits einige Sachen von den Kleiderstangen. Sie musterte Mara immer wieder, hängte Sachen zurück und holte dafür andere von den Stangen. Als sie bei den Umkleiden waren, gab sie Mara einige davon »Dann probier das bitte mal an« sagte sie freundlich.

Mara ging in eine der Umkleiden und zog sich an. Als sie fertig war, ging sie wieder nach draußen, wo Herrin Julia mit einer Tasse in der Hand auf einem Sessel saß und sie musterte. Sie ließ sich Mara einmal drehen, sich knien und sich präsentieren. Dann schüttelte sie den Kopf und redete mit der Verkäuferin die Mara sofort andere Sachen gab. So ging es eine ganze Weile. Jedes Mal, wenn Mara aus der Umkleide kam, nickte Herrin Julia oder schüttelte mit dem Kopf. Nach einer gefühlten Ewigkeit, während der Mara sich wie eine Anziehpuppe vor kam, musste sie jede Menge Kleidungsstücke anprobieren. Sie zog andere Stücke an oder bereits heraus gelegte in anderen Kombinationen und manchmal auch komplett neue Outfits. Nach mehr als zwei Stunden endlich schien Herrin Julia zufrieden zu sein. Auf einem Tisch neben ihr lagen mehrere Outfits, welche Mara im Laden tragen sollte, unter anderem eines, welches sie wie eine Oberlehrerin aussehen ließ. Zu einer schwarzen Strumpfhose kam ein Rock mit einem schwarz-weißen Muster, eine weiße Bluse mit engem, gestärkten Kragen der von einer schwarzen Schleife, welche bis zum Rockansatz reichte, gebunden wurde und Strickjacken in einem dunklen Grün und welche im selben Rot wie ihre Haare. Diese Strickjacken hatten große hölzerne Knöpfe, obwohl sie offen getragen werden sollten. Das andere Outfit bestand aus schwarzen Nylonstrümpfen mit Rücknaht, einem knielangen, blauen Rock und einer Bluse mit schmalen blauen und weißen Streifen. Der weiße Kragen lag bei diesem wenigstens locker auf den Schultern, Mara beschloss, wenn sie die Wahl hatte lieber diese Bluse zu tragen, die andere lag für ihren Geschmack viel zu eng am Hals an.

Dann gab es noch ein Outfit zum Ausgehen in mehreren Varianten, einmal war der wadenlange Rock in einem dunklen Grau gehalten und die dazu gehörende Bluse schwarz, einmal waren die Farben vertauscht. Dazu gab es helle, durchsichtige Nylons die bis weit über die Knie reichten. Das nächste war ein Freizeitoutfit mit schwarzer Stoffhose und schwarz-weiß gestreifter Bluse. Als Letztes hatte sie noch ein Outfit, welches aus einem bodenlangen, gelben Rock bestand, der nur deshalb nicht durchsichtig war, weil er so viele Falten hatte, daß immer mehrere Lagen des dünnen Stoffes übereinander lagen und einem weißen Oberteil mit etwa handtellergroßen, schwarzen Punkten und einem recht tiefen Ausschnitt.

Mara hoffte schon, nun fertig zu sein, doch Herrin Julia winkte die Verkäuferin noch einmal zu sich und redete leise mit ihr. Sie verschwand und es dauerte ein wenig länger als zuvor, bis sie mit einem neuen Kleidungsstück wieder kam. Herrin Julia schaute es sich eingehend an bevor es Mara zum Anziehen gegeben wurde. Sie ging damit in die Kabine, zog sich aus und faltete dieses Teil auseinander. Es war eine schwarze Tunika. Sie zog diese an und fühlte sich sofort wohl darin. Außen war sie aus einfachem Leinen gefertigt und innen mit einem weichen Futter ausgestattet. Die Ärmel waren bis zu den Handgelenken, wo sie sich wieder etwas verjüngten recht weit und es gab sogar zwei Taschen im Futter. Zusätzlich hatte sie hinten eine gefütterte Kapuze. Mit dieser Tunika ging Mara wieder nach draußen. Sie musste sich, wie die letzten Male, drehen, einige Schritte gehen, sich knien und sich präsentieren.

»Wie gefällt dir die?«, fragte Herrin Julia.

»Die ist schön bequem«, sagte Mara. »Am liebsten würde ich sie gleich an behalten Herrin.«

»Das freut mich. Dann bring deine andere bitte mit, ich denke wir sind hier fertig.«

Mara holte die andere Tunika aus der Umkleide und legte sie sorgfältig zu den anderen Sachen auf den Stapel. Die Verkäuferin kam mit einem weiteren Stapel Kleider an und legte alles in einen Einkaufswagen, den sie besorgt hatte. Damit gingen sie zur Kasse und Herrin Julia bezahlte. Mara bekam einen Schrecken als sie den Betrag sah. »Herrin, das geht doch nicht, das ist doch viel zu viel für mich«, sagte sie leise.

Als sie den Laden mit mehreren vollen Tüten im Einkaufswagen verließen, hielt Julia sie an den Schultern und drehte sie zu sich. »Mara, ich finde es schon schlimm genug, das man Menschen bei der Versteigerung so einfach ein Preisschild aufdrückt. Was denkst du denn, was du wert bist?« Sie sah Mara eindringlich an.

»6000 Dollar?«, fragte Mara mit gesenktem Kopf.

»Scheiß auf die 6000«, sagte Julia. Sie schien etwas verärgert zu sein. »Ich wäre noch wesentlich weiter gegangen, wenn es nötig gewesen wäre. Ich habe dich nicht gekauft, weil du besonders billig gewesen wärst.« Sie nahm die Hände herunter und ballte sie zur Faust. Dann atmete sie mehrmals tief ein und wieder aus, dabei schloss sie die Augen. »Ich finde alleine schon diese Worte, wenn es um einen Menschen geht entwürdigend. Ich habe dich gekauft« sie zögerte kurz bevor sie dieses Wort aus sprach und spuckte es förmlich aus »weil du mir sympathisch bist. Ich finde, es ist ja wohl das allermindeste dir vernünftige Sachen zu kaufen, die ordentlich aussehen und in denen du dich wohlfühlst. Denk da mal drüber nach.« Sie fasste den Einkaufswagen und ging langsam zum nächsten Laden, einem Schuhgeschäft. Mara folgte ihr mit gesenktem Kopf und ging ihren Gedanken zu diesen Worten nach.

»So, hier geht's rein«, sagte Herrin Julia. Sie schien sich wieder beruhigt zu haben, wie Mara erleichtert fest stellte. Auch hier dauerte es eine Weile, bis sie mit mehreren Schuhkartons den Laden verließen. Nun hatte Mara zu einem weiteren Paar Sandalen noch neue Sportschuhe, bequeme Stoffschuhe, Pumps in rot und schwarz mit Riemchen und sechs Zentimeter hohen Absätzen in denen sie ein wenig Mühe hatte zu gehen. »Das gibt sich noch. Mit ein wenig Übung kannst du darin bald richtig laufen«, meinte Herrin Julia schmunzelnd. Zudem hatte sie noch sehr bequeme, gefütterte Hausschuhe und Schnürstiefel, die ihr bis zu den Knien reichten, deren Absätze allerdings wesentlich höher waren als die der Pumps. Jedes Paar Schuhe hatte Herrin Julia in zwei verschiedenen Ausführungen gekauft.

»Das ist kein Taschengeld, den Rest will ich also wieder haben«, sagte Herrin Julia als sie an einem kleinen Imbiss vorbei kamen und ihr einen Schien in die Hand drückte. »Du bringst jetzt die Sachen ins Auto und holst uns da was zu Essen. Ich nehme eine Margarita und ein großes Wasser. Was du willst, weißt du selbst besser. Bei mir wird es mindestens eine halbe, eher eine dreiviertel Stunde dauern, also lass dir Zeit.

»Entschuldigung Herrin«, sagte Mara wie so oft ziemlich leise, »Aber ich habe keine Uhr.«

Julia schaute sie an und lachte. Dann stellte sie sich hinter sie und fasste ihren Kopf mit beiden Händen. Sie drehte in sanft zur Seite und etwas nach oben. »Da ist eine. Also bis gleich«, sagte sie, ließ Maras Kopf los und strich ihr mit der Hand über den Arm bevor sie ging.

Mara machte sich mit dem voll geladenen Wagen auf den Weg zum Ausgang. Sie lud alles sorgsam in den Transporter und brachte den Wagen zu einem der Unterstände. Langsam ging sie zurück zu dem Imbiss. Sie hatte noch eine gute viertel Stunde zeit und schlenderte so lange an den Schaufenstern vorbei und betrachtete die Auslagen. Als es an der Zeit war, ging sie zu dem Imbiss und bestellte die Pizza und das Wasser für ihre Herrin und Pizzabrötchen mit Kräuterbutter und einen kleinen Salat sowie ein Wasser für sich selbst. Nachdem sie alles bezahlt hatte, nahm sie das Tablett und setzte sich damit an einen der Tische. Es dauerte nicht einmal eine Minute da kam auch schon Herrin Julia mit einer vollen Einkaufstüte aus festem Papier an und setzte sich zu ihr.

»Sehr schön, danke dir«, sagte sie und begann zu essen.

Die Beiden saßen sich schweigend gegenüber und aßen.

»So, noch deine Unterwäsche abholen dann können wir nach Hause fahren«, sagte Julia, nachdem sie aufgegessen hatten. »Einkaufen gehen wir morgen, dann zeige ich dir, wo es Lebensmittel und so zu kaufen gibt.« Sie stand auf und wartete bis Mara das Tablett zurück gebracht hatte. Dann ging sie zu Brigitte in den Laden und bezahlte die Unterwäsche. Zusammen gingen sie zum Auto und fuhren zurück zu Julias Haus.

»Halt mal an!«, rief Julia plötzlich. Sie griff an Maras Arm vorbei zum Lenkrad und betätigte zwei Mal die Hupe. Mara trat auf die Bremse und hielt den Wagen am Straßenrand. Eine junge Frau kam auf den Wagen zu und winkte. Julia ließ das Fenster herunter und lehnte sich heraus. »Hallo Katja«, begrüßte sie die Frau.

»Hallo, Julia. Schön dich zu sehen.«

»Du sag mal, kennst du vielleicht zwei oder drei Leute die sich etwas dazu verdienen wollen? Wir haben das ganze Auto voll mit Sachen, die ins Dachgeschoss müssen. Und die Möbel müssten noch aufgebaut werden«, kam Julia sofort auf den Punkt. »Du siehst ja, wir beide sind schwache Frauen und brauchen bei sowas ein wenig Hilfe.«

Katja sah Julia an und begann zu lachen. »Schwache Frauen, verstehe. Gerade du. Was bekomme ich denn für meine Vermittlertätigkeit?«

»Wie wäre es denn mit einer Stunde im Keller?«, fragte Julia grinsend.

»Du kannst Gedanken lesen. Abgemacht. Am besten gleich heute Abend. Am Wochenende bin ich wahrscheinlich unterwegs.«

»Dann seh mal zu, daß du jemanden findest, wir fahren schon mal vor«, sagte Julia. Zu Mara sagte sie: »Dann weiter nach Hause.«

Mara setzte den Transporter wieder in Bewegung. Es dauerte nur wenige Minuten, bis Mara den Transporter am Eingang zum Haus ab stellte und die Beiden aus stiegen. Mara holte auf Anweisung Julias die kleineren Einkäufe aus dem Wagen und brachte das Meiste nach Oben. Einige Teile nahm Julia mit in ihr Wohnzimmer.

Während Mara noch dabei war, die neuen Kleidungsstücke in den Waschkeller zu bringen, kam Katja mit zwei jungen Männern um die Ecke. »Hallo, der studentische Hilfsdienst ist da«, sagte sie lachend. »Was soll denn wo hin?«

»Die großen Sachen im Auto müssen alle unters Dach und dort aufgebaut werden«, erklärte Julia. Die beiden Männer schauten kurz in den Transporter und holten eine der größeren Kisten heraus. Damit gingen sie nach oben und kamen eine gute halbe Stunde später wieder herunter. Mara durfte während dessen nicht nach oben gehen. Daher nutzte sie die Zeit, um die Sachen in die Waschmaschine zu stecken. Doch das war schnell erledigt und so blieb ihr nichts anderes übrig, als in die Küche zu gehen und Kaffee für alle zu kochen. Dann klingelte es und Julia ging an ihr vorbei nach unten. Vor dem Haus sah Mara einen Möbelwagen stehen. Dieser fuhr kurz darauf nach hinten und Mara konnte nicht sehen was passierte. Eine Weile später ließ Julia sich von Mara sechs Tassen Kaffee auf einem Tablett geben und verschwand damit nach oben. Eine gute Stunde später fuhr zuerst der Möbelwagen wieder weg und dann gingen auch noch die beiden Männer am Haus vorbei.

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