Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Servas 02: Neuanfang Teil 01

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

»Das ist sie, ja«, antwortete Isabella.

»Darf ich?« Die Frau hielt ein Lesegerät hoch.

»Sicher doch«, entgegnete Isabella.

Darauf hin ging die Frau um den Wagen herum und Isabella öffnete das Fenster auf der Beifahrerseite. Die Frau beugte sich zu Frida und hielt das Lesegerät über ihren Oberarm. Es piepste kurz und sie schaute auf das Display.

»Alles klar«, sagte sie. »Herzlich willkommen. Bitte denk dran, so lange du noch kein Comm hast, darfst du dich nicht alleine auf dem Gelände bewegen.«

»Ich verstehe«, sagte Frida und sah Isabella fragend an.

»Das geht schon in Ordnung. Das gehört zu der Vereinbarung mit Emylia. Sie hat immer noch Angst das du irgend welche Firmengeheimnisse an deinen Vater weiter geben könntest«, beruhigte Isabella sie.

»Ich finde das ja reichlich übertrieben, aber die Chefin hat das persönlich so angeordnet«, sagte die Frau.

»Ich kann es ihr ja nicht mal übel nehmen. Ist meine Frau eigentlich schon hier?«, fragte Isabella die Wache.

»Die ist vor etwa fünf Minuten hier durch gekommen«, gab die Wache zur Antwort.

»Danke. Dann will ich mal hinterher, nicht das sie schon alleine ins Haus geht«, sagte Isabella grinsend.

Die Wache grinste ebenfalls. Sie tippte auf einem Gerät welches sie am linken Unterarm trug und das Tor öffnete sich. »Dann noch einen schönen Tag.« Sie trat einen Schritt zur Seite und Isabella fuhr durch das Tor.

Isabella lenkte den Wagen ein kurzes Stück die Straße entlang, von der aus man nur dichten Wald sehen konnte, bis diese einen Knick nach rechts machte. Dort fuhr sie allerdings gerade aus weiter auf eine schmale Nebenstraße. Nach ungefähr hundert Metern erreichten sie ein Gebäude. »Das hier ist die Schule«, sagte Isabella. Frida schaute sich das moderne Gebäude an, hier sah es ganz anders aus als in Straßburg wo die Gebäude zwar gut in Schuss aber alle recht alt waren. Die Straße führe in einem Bogen um das Gebäude herum und zwei andere Gebäude, die genau wie das Erste aussahen, kamen zum Vorschein. Diese drei Gebäude, sie waren zweistöckig und recht groß, standen in einem U um einen großen, Kiesbedeckten Platz herum. Auf diesem arbeiteten mehrere Frauen in Tunika mit breiten Rechen und glätteten den Kies und rechten heruntergefallene Blätter zusammen. »Das sind nur die Wohngebäude«, erklärte Isabella. Sie fuhr weiter den Weg entlang, der, hinter dem letzten Gebäude entlang, wieder auf die Straße führte, wo sie nach links abbog. »Das hier ist die Verwaltung der Schule und das da hinten sind Unterrichtsgebäude.« Sie deutete auf die Gebäude neben der Straße, die in einem weiten Bogen nach links schwenkte. Nachdem die Gebäude aus ihrem Blickfeld verschwunden waren, gab es eine Abzweigung. Isabella hielt an und schaute sich den Wegweiser an. »Sportplatz« stand darauf. Kurzerhand bog sie nach links ab und sie erreichten einen großen Sportplatz mit Aschebahn und Grünfläche in der Mitte. Auf der anderen Seite war ein Sandbecken für Weitsprung zu erkennen und dahinter befand sich ein langgestrecktes, flaches Gebäude mit rot gedecktem Dach. Rund um den Sportplatz der, mit einem niedrigen, weiß gestrichenem Zaun umrandet war, standen sechs hohe Masten mit Flutlichtscheinwerfern und Lautsprechern.

»Sehr praktisch, gleich einen Sportplatz nebenan. Da macht der Morgenlauf sicher gleich noch mal so viel Spaß«, sagte Isabella grinsend.

Frida schaute sie nur kurz an, sie war sich darüber im Klaren daß der Morgenlauf weiter fester Bestandteil ihres Tagesablaufes sein würde. »Ich weiß nicht, Herrin, durch den Wald laufen stelle ich mir schöner vor.«

Isabella sah sie an und lachte. »Da hast du wahrscheinlich sogar recht.« Sie fuhr weiter die Straße entlang die den Sportplatz umrundete und schließlich wieder auf der Hauptstraße endete. Sie bog erneut links ab und fuhr die Hauptstraße ein Stück weit entlang. Sie kamen an einem großen Wohnblock mit mindestens vier Stockwerken vorbei. Vor diesem standen einige Wagen. Sie bog nach rechts ab und fuhr an diesem Wohnblock vorbei, nach etwa 200 bis 300 Metern tauchte ein weiterer Wohnblock auf, während der andere bereits nicht mehr durch die Bäume zu sehen war. Hier lenkte sie den Wagen auf den Parkplatz und hielt neben einem Kleinlaster an. Vor dem mittleren der drei Eingänge stand ein leichtes aber sportlich aussehendes Motorrad an dessen Lenker zwei Helme hingen. Am Ende des Platzes stand Majas Sportwagen. Als Isabella und Frida aus stiegen, stieg auch Maja aus ihrem Wagen und kam auf die Beiden zu. Sie knickste vor Isabella und umarmte sie dann. »Hier gefällt es mir, alles ist so schön ruhig«, sagte sie.

Die drei gingen in den mittleren der drei Eingänge des vierstöckigen Hauses und fanden sich in einer geräumigen Lobby wieder in der sogar einige Tische mit Sesseln und große Blumenkästen standen. Die Frauen, die auf den Sesseln saßen und sich unterhielten, verstummten, als die drei eintraten und zwei von ihnen wandten sich ihnen zu.

»Hallo, Isabella. Hallo, Maja«, sagte die größere der beiden und kam auf sie zu.

»Hallo, Frau Aderra, was ist das denn für eine Versammlung hier?«, wollte Isabella wissen und deutete auf die anderen Frauen, die in Arbeitskleidung herum standen und ein wenig ratlos aus sahen.

»Wir waren beim Du, schon vergessen?«, fragte diese. »Es gibt ein Problem mit euren Sachen, einer der Laster hatte eine Panne und steht jetzt in einem Nest bei Erfurt in der Werkstatt. Der andere wird balde hier ankommen aber in dem kaputten Laster sind eure Betten und die Kisten mit euren Kleidern. Der wird nicht vor Montag Abend hier an kommen.«

Isabella sah die Frau entgeistert an. »Na fantastisch. Und was machen wir jetzt?«

»Ich lasse euch ein paar Matratzen besorgen, dann könnt ihr trotzdem in eurer Wohnung schlafen«, sagte die Frau.

In diesem Moment lief jemand an Frida vorbei und rempelte sie dabei leicht an. »Hey, pass doch auf Larissa«, sagte diese und schaute der Serva mit den blonden Haaren und der grünen Tunika leicht verärgert hinter her. Sie hielt es nicht einmal für nötig sich zu entschuldigen. Statt dessen knickste sie vor einer der anderen Frauen. Frida starrte ihr mit großen Augen hinter her. Sie sah von hinten tatsächlich aus wie Larissa, selbst die Größe stimmte. Doch als sie sich um drehte, sah Frida, daß es nicht Larissa war, sondern eine Serva die ihr nur etwas ähnlich sah. Sie hatte ein rundes Gesicht und war ein wenig kräftiger als diese. Nun kam sie zu Frida und hielt ihr lächelnd eine kleine Karte hin. »Entschuldigung« stand darauf.

Frida sah sie verwirrt an. »Schon gut, ist ja nichts passiert«, sagte sie und fragte sich, warum sie nicht redete.

»Mein Name ist Vivian«, stand auf der nächsten Karte die diese Frida vor die Nase hielt.

»Hallo, ich bin Frida.«

Vivian gab Frida die Hand und knickste dann vor Isabella. Sie lächelte freudig, machte einige Gesten mit ihren Händen und ging auf sie zu.

»Vivian?«, rief Isabella laut aus. »Du bist auch hier? Schön dich wieder zu sahen.« Sie ging zu der Serva und die Beiden umarmten sich fest. Beide freuten sich scheinbar über dieses unerwartete Wiedersehen. Vivian machte erneut einige Gesten die Frida nicht deuten konnte. Doch Isabella schien sie zu verstehen.

»Ja, ich habe von dem Unfall in der Zeitung gelesen. Ich hoffe, es geht dir wieder gut«, sagte Isabella.

Wieder machte Vivian einige Gesten.

»Dann werden wir uns ja demnächst öfter sehen. Dann aber schnell bevor deine Herrin sich fragt, wo du bleibst«, sagte Isabella, die Beiden umarmten sich noch einmal und Vivian knickste freudestrahlend vor Isabella. Dann verschwand sie durch die Eingangstür nach draußen. Isabella schaute ihr lächelnd hinter her.

»Wer war das denn? Und wieso spricht sie nicht?«, wollte Maja wissen.

»Das ist Vivian, eine meiner Schülerinnen. Sie kann von Geburt an nicht sprechen. Irgend was mit ihrer Zunge soweit ich weiß. Aber das hat sie nie daran gehindert, ununterbrochen zu reden«, sagte sie grinsend. »Sie hatte vor etwa zwei Jahren einen Unfall. Sie ist vor ihrem Herren weg gelaufen und vor ein Auto gerannt. Irgend jemand hat den darauf hin krankenhausreif geschlagen und sie ihm dann abgekauft. Jetzt ist sie anscheinend hier und es geht ihr offenbar ganz gut.«

»Das freut mich«, sagte Maja.

»Mich auch. Ich hatte bei dem Mann, der sie gekauft hatte gleich ein komisches Gefühl«, sagte Isabella. Sie schaute abwesend nach draußen.

»Was hast Du?« Maja schaute sie fragend an.

»Ich muss gerade an Kim und Georgia denken. Daß die Beiden bei dieser Baroness sind da hab ich auch ein ganz komisches Gefühl bei. Ich würde nur zu gerne wissen, warum die nicht auf einer der Sperrlisten stand«, sagte Isabella. Noch immer war ihr Blick auf die Tür gerichtet.

»Also ich hatte das Gefühl die Beiden haben sich gefreut. Und Kim weiß doch auch schon wie das da ist«, sagte Frida.

»Wieso das denn?« Isabella sah sie eindringlich an.

»Na, weil Kim ja damals ein paar Tage da war, als wir den Probemonat hatten«, sagte Frida. »Ich dachte, Sie wissen das, Herrin.«

»Nein, das hat sie nicht erzählt. Sie hat mir nur gesagt, sie war bei Konstanzes Schwester gewesen.«

»Das ist doch diese Baroness. Hat sie jedenfalls gesagt«, erklärte Frida.

»Mir nicht. So langsam frage ich mich, was mir Miss Wilhelmina noch alles nicht gesagt hat. Aber egal. Ich habe jedenfalls ein ganz mieses Gefühl bei der Sache, jetzt noch mehr als vorher.« Isabella kniff die Lippen zusammen.

»Kommt mal mit, ich zeig euch die Wohnung«, unterbrach Frau Aderra sie.

Isabella schaute sie unverwandt an, folgte ihr aber in den Aufzug. Maja und Frida folgten den Beiden und zusammen fuhren sie in den sechsten Stock. Direkt aus dem Aufzug heraus kamen sie in die Wohnung.

Frau Aderra zeigte den Dreien die gesamte Wohnung. Während dessen kamen einige Frauen in Arbeitskleidung und brachten die versprochenen Matratzen. Auch der erste Laster mit einem Teil der Möbel kam kurz darauf an. Und die Arbeiterinnen halfen dabei, diese nach oben zu bringen und auf zu stellen. So sah die Wohnung schon nicht mehr ganz so leer aus. Als der Laster leer war und die meisten Schränke dort standen, wo sie hin gehörten kam Isabella zu Frida. »Und, gefällt dir dein Zimmer?«

Frida überlegte kurz und legte den Kopf zur Seite. »Es ist so groß.«

Isabella fragte sich wieder einmal was in Frida so vor sich ging. Sie hatte bereits ein recht kleines Zimmer für Frida ausgesucht. Ein viel kleineres gab es, außer der Abstellkammer und dem kleinen Vorratsraum neben der Küche, nicht in der Wohnung. Beide waren für ihren eigentlichen Zweck recht geräumig doch sie wäre nie auf die Idee gekommen, dort jemanden wohnen zu lassen, schon gar nicht Frida. Also sagte sie: »Was willst du denn? Die Abstellkammer vielleicht?« Sie war sich sicher daß Frida das nicht wollte, doch ihre Antwort überraschte sie wieder einmal.

»Warum nicht? Ein Bett passt da doch gut rein. Und so viel Kleidung das ich einen riesigen Schrank brauche habe ich auch nicht.«

Isabella sah sie einen Moment lang verwirrt an. »Also das mache ich ganz sicher nicht, Frida.« Sie nahm zwei Sitzkissen, schob Frida in ihr Zimmer und schloss die Tür. Die Kissen warf sie auf den Boden und setzte sich im Schneidersitz auf eines der Beiden. Dann deutete sie Frida, sich ebenfalls zu setzen. Diese kniete sich ihr gegenüber. »Mal ganz davon abgesehen, daß du sie eigentlich nicht hast, was würdest du tun, wenn du die Wahl hättest?«

Frida sah sie an und machte einen recht hilflosen Eindruck auf sie. Isabella versuchte, ganz bei der Sache zu bleiben, obwohl sie noch immer dieses seltsame Gefühl wegen Kim und Georgia hatte und ihr die Beiden nicht aus dem Kopf gehen wollten. Sie schaute ihr in die Augen und wartete auf eine Antwort.

Diese kam auch nach einer ganzen Weile »Ich weiß es nicht, Herrin. Aber irgend was sagt mir, das da noch was ist. Ich weiß auch nicht, was das ist. Es fühlt sich einfach manchmal komisch an.« Frida lehnte sich vor, stützte die Ellenbogen auf die Knie und vergrub das Gesicht in den Händen.

Isabella war ein wenig ratlos und wusste nicht, was sie tun sollte. In Momenten wie diesem fragte sie sich, ob sie das Richtige getan hatte. Sie erinnerte sich daran das es bei Maja damals genau so war, kurz nachdem sie sie gekauft hatte und sie genau so verloren in ihrem Zimmer hockte wie jetzt Frida. Doch im Nachhinein war sie sich sicher, damals das Richtige getan zu haben. Es war anfangs nicht immer leicht gewesen doch sie bereute nichts von dem, was sie getan hatte.

Sie rutschte mit ihrem Kissen neben Frida und nahm sie in die Arme. Diese lehnte sich an ihre Schulter und lies einen langen Seufzer erklingen. Nach einer ganzen Weile ließ sie sie gehen und stand auf. »Am besten du gehst jetzt nach unten und holst deine Tasche aus dem Auto. Dann räumst du deine Sachen schon mal ein. Du hast ja wenigstens deine Kleidung dabei.«

Frida schaute sie an und grinste breit als sie auf stand. Sie knickste und sagte »Vielen Dank, Herrin.« Dann ging sie nach draußen.

Isabella schaute ihr ratlos hinter her. Schließlich stand sie auf, verließ ebenfalls das Zimmer und fand Maja in der Küche. Die Einrichtung hier gehörte zur Wohnung und so fehlte es an nichts, außer vielleicht einem Tisch und Stühlen. Irgend jemand hatte die Schränke bereits reichlich mit Lebensmitteln gefüllt. Maja war dabei die wenigen Kisten mit Küchengeräten und Lebensmitteln aus zu packen und alles ein zu räumen. Sie drehte sich um als Isabella hinein kam.

»Was ist denn los, Herrin?«, fragte sie und ging zu ihr.

Isabella erzählte ihr von dem Gespräch mit Frida. »Ich weiß auch nicht was mit ihr los ist. Vielleicht solltest du mal mit ihr reden. Ich verstehe einfach nicht, was in ihrem Kopf so vor sich geht«, schloss sie ab.

Maja hatte ein sehr tiefgründiges Lächeln aufgesetzt. »Das mache ich Herrin. Aber ich glaube, ich sollte damit noch etwas warten.«

»Tu das. Vielleicht wirst du ja aus ihr schlau.«

In diesem Moment öffnete sich die Aufzugtür und Frida kam mit ihrer Tasche aus dem Flur. Als sie an der Küche vorbei ging, sah Maja zu ihr. Ihre Blicke trafen sich und Maja lächelte ihr kurz zu.

Frida ging in ihr Zimmer und räumte ihre Sachen ein. Dann nahm sie das Betttuch, welches die Arbeiterinnen, die die Matratzen gebracht hatten, darauf gelegt hatten und breitete es auf der Matratze aus. Sie fragte sich, was mit ihr los war. Und sie fragte sich, warum Maja ihr eben so zu gelächelt hatte. Wusste sie vielleicht mehr und konnte ihr erklären, warum sie sich so komisch fühlte? Sie beschloss mit ihr zu reden, wenn Herrin Isabella anfing, zu arbeiten. Vielleicht konnte Maja ihr ja helfen, sich selbst zu verstehen. Mit hinter dem Kopf verschränkten Armen legte sie sich auf die Matratze und hing ihren Gedanken nach. Irgend wann fielen ihr die Augen zu und sie schlief ein.

- - -

Ein Klingeln riss Mara aus dem Schlaf. Sie schaute sich ein wenig verwirrt um.

Sie fühlte sich etwas seltsam aber gut und ausgeruht. Sie schaute sich nach der Ursache für dieses Klingeln um und sah den Wecker, der sich auf dem Nachttisch kreisend bewegte. Sie nahm die Hand unter der Decke hervor und bemerkte erst jetzt das sie etwas hielt. Es war die elektrische Zahnbürste. Langsam erinnerte sie sich an letzte Nacht und an diesen Traum der ihr die Schamesröte ins Gesicht trieb. Sie legte die Zahnbürste bei Seite und stellte den Wecker aus. Er zeigte sechs Uhr. Langsam stand sie auf und ging ins Badezimmer. Dort putzte sie sich die Zähne, mit einer einfachen Zahnbürste aus der Schule. Irgend etwas fehlte ihr, doch sie konnte nicht beschreiben, was es war. Sie überlegte kurz und ging dann unter die Dusche. Nun fiel ihr ein was ihr fehlte, es war der Morgenlauf. Vielleicht nicht gerade das Üben der Haltungen und die Schläge mit der Gerte. Oder doch? Fehlte ihr das etwa auch? Oder war es gerade das, was ihr fehlte? Sie schüttelte diesen Gedanken ab und beschloss, Herrin Julia zu fragen, ob sie morgens vielleicht im Park laufen durfte. Nach dem Duschen trocknete sie sich ab und ging nackt in ihr Zimmer, wo sie eine frische Tunika an zog. Dann ging sie nach unten in die Küche, es war gerade einmal 6:20 Uhr. Sie suchte Geschirr und Besteck aus den Schränken heraus und deckte den Tisch in der Essecke. In einer Schublade fand sie einige Servietten und Tischunterleger, die sie ebenfalls ins Esszimmer brachte. Dann stellte sie Aufschnitt, Marmelade, Honig und Butter auf den Tisch. Im Kühlschrank fand sie eine Flasche Orangensaft und füllte ein Glas damit, das sie ebenfalls auf den Tisch stellte. Für sich selbst füllte sie ein Glas mit Wasser. Als es kurz vor sieben war, kochte sie zwei Tassen Kaffee und gab zwei Eier in den Topf mit kochendem Wasser, welches sie eben aufgesetzt hatte. Da sie nicht wusste, wie die Herrin ihr Ei essen wollte, kochte sie eines davon vier und das zweite acht Minuten. Sie stellte noch Salz auf den Tisch und steckte vier Scheiben Toast in den Toaster. Pünktlich um sieben Uhr stellte sie die Kaffeetassen auf den Tisch und brachte den Teller mit Toast, den sie mit einem Tuch zu gedeckt hatte auf den Tisch. Dann stellte sie noch die Eier auf den Tisch und stellte sich selbst neben die Tür zur Küche und wartete.

Nach wenigen Minuten kam Herrin Julia im Bademantel aus dem Wohnzimmer. Mara knickste und sagte »Einen schönen guten Morgen, Herrin.«

Julia ging auf den Tisch zu und Mara rückte ihr den Stuhl zurecht. Als sie nickte, setzte sie sich ebenfalls. Sie nahm das Tuch vom Toast und sagte »Guten Appetit, Herrin.«

»Danke, Mara«, sagte Julia etwas verschlafen. Sie nahm sich eine Scheibe Toast und begann Butter darauf zu tun und es mit Schinken und Käse zu belegen. Als sie sah, daß Mara wartete, nickte sie und diese fing ebenfalls an sich ein Brot zu machen.

Während sie aßen, sagte Julia »Ich hoffe, du hast gut geschlafen.«

»Ja, Herrin, sehr gut sogar«, sagte Mara.

»Das freut mich. Ich hoffe, du hast was Schönes geträumt.«

Mara errötete darauf hin ein wenig.

»Weißt du, man sagt, was man in der ersten Nacht in einem neuen Bett träumt, das geht in Erfüllung.« Sie schaute unauffällig zu Mara die nun feuerrot im Gesicht wurde. Innerlich musste sie lachen als sie das sah. Sie konnte ungefähr erahnen, in welche Richtung Maras Traum wohl ging.

Nach dem Frühstück, als Mara den Tisch ab räumte und das Geschirr in die Spülmaschine räumte, ging Julia sich an ziehen und überlegte wie sie den Sonntag verbringen sollten.

»Geh bitte schon mal nach draußen und warte da. Ich komme gleich nach«, sagte Julia als sie in die Küche kam und sah das Mara mit dem Aufräumen fertig war.

»Ja, Herrin«, sagte Mara und knickste. Sie verließ die Küche und ging die Treppe nach unten. Sie fragte sich, was nun passieren sollte. Sie ging nach draußen und wartete. Sie schlenderte ein wenig umher und fand sich vor dem Schaufenster wieder, wo sich dieses Kostüm eingehend betrachtete. Irgend etwas faszinierte sie daran. Doch sie selbst würde so etwas ganz sicher nicht tragen wollen.

»Ich stell dir die Puppe am besten in dein Zimmer, dann kannst du sie ansehen solange du willst«, hörte sie Herrin Julia hinter sich sagen. Sie fühlte sich ertappt und drehte sich um. Herrin Julia schien sie schon eine ganze Weile beobachtet zu haben und grinste breit.

»Komm, wir gehen ins Museum. Da war ich schon lange nicht mehr«, sagte sie und ging zu dem Weg und über die Brücke. Mara ging links neben ihr. Julia warf ihr einen kurzen Blick zu »Erzähl doch mal was. Wie war es in der Schule so?«

Mara fühlte sich etwas überrumpelt, doch sie begann zu erzählen, von ihrem ersten Tag in der Schule, von ihren Erlebnissen dort und davon was sie alles lernen musste. Herrin Julia hörte ihr aufmerksam zu und fragte zwischendurch gelegentlich nach. Mara wurde langsam ein wenig lockerer. Als sie von der Versteigerung für den Probemonat erzählte lachten beide, als sie von Miss Isabellas sich auflösender Tunika erzählte.

Obwohl sie den Park nicht geradlinig, sondern auf recht verschlungenen Wegen durchmaßen, dauerte es nur gut eine halbe Stunde bis sie am Museum an kamen. Das Museum hatte eine Ausstellung über die Geschichte der Astronomie und über Technikgeschichte. Eigentlich war so etwas nicht Maras Fall, aber sie hatte als Kind schon gerne Museen besucht und wollte sich deshalb nicht beschweren. Herrin Julia ging zur Kasse und bezahlte den Eintritt. Für Mara musste sie wie erwartet keinen Eintritt bezahlen, jedoch sollte diese im Planetarium, für welches Herrin Julia gleich die Karten mit besorgt hatte, nicht auf einem Stuhl platz nehmen, sondern hätte sich neben sie knien müssen. Um es ihr zu ersparen eine Stunde oder länger kniend nach oben sehen zu müssen, kaufte sie deshalb auch für Mara eine reguläre Karte. Da es noch eine gute Stunde bis zur nächsten Vorführung dauerte, gingen sie zusammen durch die Ausstellungen und schauten sich die Ausstellungsstücke an. Als es soweit war, gingen sie ins Planetarium und nahmen Platz. Mara wollte sich neben Herrin Julia knien doch diese gab ihr die Karte und ließ sie auf dem Stuhl neben sich Platz nehmen, wofür Mara sich artig bedankte.