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Servas 02: Neuanfang Teil 02

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Dann nahm Maja ihr Comm und wählte die Nummer die sie heraus gesucht hatte.

»Guten Tag Miss, mein Name ist Maja, meine Herrin ist die Lehrerin ihrer beiden Serva, Kim und Georgia.«

Sie sprach eine Weile mit einer Frau am anderen Ende und beendete das Gespräch dann.

»Und was machen wir jetzt?« wollte Frida wissen.

»Ich bin für Tee«, sagte Maja, stand auf und ging in die Küche wo sie zwei Tassen Tee kochte. Nachdem sie Wasser aufgesetzt hatte ging sie zurück ins Wohnzimmer und brachte den Computer zurück ins Schlafzimmer. Nur die Schachtel mit der Peitsche ließ sie auf dem Wohnzimmertisch liegen. Dann ging sie wieder in die Küche und machte den Tee fertig. Frida kniete während dessen noch immer neben der Couch und schaute ihr zu. Dann kam Maja mit zwei Tassen Tee aus der Küche und stellte sie auf den Couchtisch.

»Da wir sowieso gerade nichts anderes machen können und die Herrin auch gerade nicht fragen können ob wir ausgehen dürfen, wie wäre es wenn wir beiden mal über dich reden?«, fragte Maja und schaute sie aufmunternd an.

»Wo rüber sollen wir denn reden? Du weißt doch alles über mich.«

»Ach? Ich weiß zum Beispiel nicht, was du jeden Abend vor der Tür zum Schlafzimmer machst. Nein, halt, das weiß ich schon, aber mich würde interessieren warum du da stehst, hin und her läufst und immer wieder einen Rückzieher machst«, sagte Maja während sie ihren Tee um rührte.

»Woher weißt du das? Beobachtet ihr mich etwa?«, fragte Frida erstaunt.

»Eigentlich nicht. Aber ich hab schon am Sonntag Abend den Schatten deiner Füße unter der Tür gesehen. Also hab ich die letzten Tage darauf geachtet. Ein Einbrecher kann es nicht gewesen sein denn dann hätte das Alarmsystem angeschlagen. Und wenn du nur aufs Klo gehen würdest, würdest du ganz sicher nicht jeden Abend eine Stunde oder länger vor der Tür stehen.«

Frida schaute sie überrascht an. Sie hätte nicht gedacht, daß man das so offensichtlich sehen würde. »Vielleicht habe ich ja auch nur gewartet bis ihr Beiden schlaft um mich heimlich aus der Wohnung zu schleichen und nach irgend welchen Firmengeheimnissen hier zu suchen, die ich meinem Vater verraten kann«, sagte Frida.

Maja schaute sie an und begann zu lachen.

»Du brauchst mich nicht gleich aus zu lachen. Hätte ja immerhin sein können«, sagte Frida beleidigt.

»Entschuldige bitte. Aber das ist doch wohl wirklich an den Haaren herbei gezogen. Erstens wäre es schon der Gipfel der Blödheit sowas gleich in der ersten Woche hier zu machen, zweitens würde dann in den Protokollen ganz sicher stehen das du die Wohnung verlassen hättest, drittens wäre es sicher aufgefallen, wenn jemand ohne gültigen Ausweis in Bereiche kommt wo man sowas überhaupt finden könnte und viertens traut selbst Emylia dir sowas nicht zu«, erklärte Maja. »Also, warum bist du überhaupt hier?«

Frida sah sie kurz an und seufzte tief. »Als ich vor einem Jahr den Monat bei Euch war, da habe ich mich das erste Mal irgend wo richtig wohl gefühlt.«

»Und das ist für dich Grund genug dich gleich für ganze fünf Jahre bei uns zu verpflichten? Wenn es nur das ist, wärest du ziemlich blöd«, gab Maja unverblümt zurück.

»Dann bin ich halt ziemlich blöd«, sagte Frida trotzig. »Ich weiß doch auch nicht, aber es fühlt sich einfach richtig an hier bei euch zu sein«, fügte sie leise hinzu.

»Hier, trink mal deinen Tee, bevor er kalt wird«, sagte Maja und gab ihr die Tasse. Frida nahm diese und trank einen Schluck. Maja lehnte sich an der Couch an und schaute sie eingehend an. »Du weißt nicht warum das so sein könnte?«, fragte Maja und sah sie ernst an. Frida schüttelte darauf hin nur den Kopf und sah sie ein wenig hilflos an.

Maja schmunzelte und sagte »Na, du hast ja noch ein paar Jahre um das heraus zu finden. Aber ich hoffe ja, du brauchst nicht so lange.«

»Was ist denn?« Frida sah sie ein wenig beleidigt an. »Hab ich was lustiges gesagt oder warum lachst du?«

Nun brach es aus Maja heraus und sie lachte laut, was ihr wieder einen beleidigten Blick einbrachte. Sie nahm Frida in den Arm und streichelte ihr die Wange »Irgend wie schon, ja«, sagte sie.

- - -

»Fertig?«, fragte Emylia und sah Isabella an die auf dem Sitz des Copiloten saß. Diese nickte nur. »Na dann.« Emylia drückte den Schubhebel nach vorne und der Flieger beschleunigte. Die Startbahn vor ihnen wurde immer kürzer und kurz bevor sie deren Ende erreicht hatten zog Emylia am Steuerknüppel. Der kleine Frachtflieger hob recht schnell ab und gewann an Höhe. Isabella sah Emylia dabei zu, wie sie mehrere Schalter betätigte und spürte, daß das Fahrwerk einfuhr und die Abdeckungen verriegelt wurden.

»Seit wann kannst du eigentlich fliegen?« wollte sie wissen.

»Das ist doch nun wirklich kein großes Ding. Viel schlimmer als den Führerschein zu machen ist das auch nicht«, gab Emylia zurück. Auf einem großen Bildschirm in der Mittelkonsole erschien eine Landkarte und darauf eine geschwungene Linie. Sie drehte den Steuerknüppel ein wenig nach rechts und der Flieger folgte dieser Bewegung. »Sag mir jetzt bitte nicht, daß du Flugangst hast.«

»Nein, hab ich nicht. Aber ich frage mich gerade, ob wir das Richtige machen.«

»Du wolltest unbedingt da hin und die Beiden raus holen. Also mach jetzt ja keinen Rückzieher«, sagte Emylia und beschleunigte den Flieger noch etwas.

»Nein nein. Aber vielleicht wäre es besser wenn du im Flieger wartest. Du musst da nicht mit rein gezogen werden.«

»Blödsinn. Ich will doch auch wissen, was die alte Schachtel da so treibt.«

Nachdem sie etwa eine halbe Stunde geflogen waren, steuerte sie eine Wiese an und betätigte einen Hebel der die Triebwerke in eine senkrechte Position brachte. Dann hielt sie das Flugzeug mitten in der Luft an und schwebte einen Augenblick lang in etwa 20 Metern über dieser während sie die Kameras einschaltete. Langsam ließ sie den Flieger auf die Wiese zu sinken und fuhr das Fahrwerk aus. Mit einem leichten Ruck setzten sie auf und sie schaltete sofort die Triebwerke aus.

Emylia löste ihre Gurte und stieg aus dem Pilotensitz. Isabella folgte ihr in den kleinen Frachtraum. Dort holte Emylia zwei bunte Wetterjacken und gab eine davon Isabella während sie die andere selbst an zog.

»Willst du das wir auffallen wie bunte Gänse?«

»Es ist noch hell draußen Isa. Und wenn wir so rum laufen«, sie deutete auf Isabella, »dann fällt das noch mehr auf.« Nachdem Isabella endlich die Jacke übergezogen hatte gab sie ihr noch einen schweren Rucksack.

»Was ist da denn drinne?« wollte Isabella wissen.

»Da ist hoffentlich alles drinne was wir brauchen werden.« Sie öffnete ihren Rucksack und holte mehrere Handschellen heraus.

»Ernsthaft?«, fragte Isabella und sah sie zweifelnd an »Plüschhandschellen? In Pink?«

»Entschuldige bitte, aber andere hab ich auf die Schnelle nicht bekommen. Wir stellen nun mal Sexspielzeug her und keine Ausrüstung für militärische Sonderkommandos«, gab Emylia zurück. Sie holte aus den Seitentaschen des Rucksacks mehrere Rollen Klebeband heraus. »Das ist Bondagetape. Das eignet sich prima zum fesseln. Es klebt nur an sich selber, aber das ziemlich fest und zuverlässig.« Dann holte sie mehrere Bündel schwarzes Seil heraus. »Seelenloses Baumwollseil. Keine Angst, frisch gewaschen.«

»Gewaschen?«

»Natürlich, das ist aus Danas und meinem privaten Vorrat. Damit hab ich vorgestern...«

»Danke, ich will es gar nicht genauer wissen«, unterbrach Isabella sie entnervt.

Emylia zuckte mit den Schultern und holte zwei unbeschriftete Tuben aus dem Rucksack hervor.

»Und was ist das? Plastiksprengstoff aus der Tube?«

»Blödsinn.« sie öffnete eine der Tuben und drückte sich etwas davon in den Mund. »Das ist Huhn mit Currysauce.« Sie verschloss die Tube wieder und legte alles zurück in den Rucksack. Aus der zweiten Seitentasche holte sie ein kleines Gerät, etwas größer als einen Kugelschreiber. Isabella nahm ihr das Teil ab und wollte auf den seitlich angebrachten Knopf drücken. Sofort nahm Emylia ihr das Gerät wieder ab »Finger weg. Das ist ein Laserschneider. Wenn du nicht gerade ein Loch in das Flugzeug brennen willst, solltest du ihn besser nicht hier drinne einschalten. Außerdem hält die Energiezelle gerade mal drei Minuten. Und wer weiß ob wir ihn brauchen werden.

Nachdem alles wieder verpackt war, setzte sie ihren Rucksack auf und hieß Isabella, es ihr gleich zu tun. Dann holte sie aus einem Staufach ein Pad heraus und schaltete es ein. Auf dem Pad war eine Karte zu sehen auf der ein Pfeil ihren Standort markierte. Mit einem Druck auf einen Knopf öffnete Emylia die Tür zum Frachtraum und stieg aus dem Flieger. Isabella folgte ihr und die Tür schloss sich wieder. Die Beiden gingen geradewegs durch den Wald auf das Schloss zu. Dabei kreuzten sie mehrere Wege und kamen nach etwa 200 Metern an einem Weinberg heraus. Sie gingen diesen einige Meter entlang und bogen dann auf einen anderen Weg ab, der direkt in Richtung Schloss führte. Kurz vor dem Schloss machte der Weg eine Biegung und führte auf ein Tor in dem Zaun der das Gelände mit dem Schloss umgab.

»Ich frage mich ja, wieso jemand so einen massiven Zaun braucht, wenn er nichts zu verbergen hat«, sagte Isabella und deutete auf das Tor.

»Da muss ich dir vollkommen recht geben Isa. Am Besten ich lasse den Zaun um Horizons gleich Montag abreißen, damit jeder rein kann wenn er will«, meinte Emylia.

»So war das nun auch nicht gemeint.« Isabella verzog den Mund zu einem Schmollen und folgte Emylia einige Meter den Weg zurück, bis seitlich eine schmale Treppe hinunter auf einen Parkplatz führte. Auf diesem standen einige Leute herum und schienen auf etwas zu warten. Emylia ging zu der Gruppe und fragte einen Mann der etwas abseits stand »Entschuldigen Sie bitte, aber sind wir hier richtig für die Führung?«

»Ja, sind sie. Der Fremdenführer wird gleich hier sein«, erwiderte der Mann.

Emylia bedankte sich höflich, winkte Isabella zu sich und stellte sich zu der Gruppe.

Es dauerte noch ein paar Minuten, bis ein Mann zu der Gruppe kam und alle herzlich im Namen der Baroness von Fähenberg begrüßte. Er stellte sich als Justus Hardt vor und war der Fremdenführer. Nach der Begrüßung begann er sofort damit, die Gruppe mit Informationen über das Gebäude, neben dem sie standen zu versorgen. Nachdem er einiges über die alte Kellerei erzählt hatte, bat er die Gruppe, ihm zu folgen und ging die selbe Treppe hinauf, die Isabella und Emylia eben herunter gekommen waren. Er führte sie den Weinberg hinauf und bog dann nach links ab zu einem kleinen, achteckigen Gebäude. Er nannte es das Bellevue und erzählte etwas über dieses Gebäude, das früher eine Kapelle gewesen war. »Der Brunnen, den Sie von hier aus sehen können stellt den Gott Bacchus dar, den römischen Gott des Weines und des Rausches«, erklärte er und deutete auf eine kleine Wasserfläche vor dem Gebäude. Dann erzählte er über das Schloss, welches man von hier aus gut sehen konnte. Er erklärte einige architektonische Besonderheiten und wollte dann weiter gehen.

»Entschuldigen Sie, aber kann man das Schloss denn auch besichtigen?«, fragte eine Frau. Isabella schaute zu dieser Frau und hatte das Gefühl, sie bereits irgend wo einmal gesehen zu haben.

»Nein, meine Dame, das geht leider nicht. Da das Schloss bewohnt ist, ist das nicht möglich.« antwortete Herr Hardt. »Die Baroness möchte es lieber vermeiden, daß jeden Tag einige Dutzend Leute durch ihr Wohnzimmer laufen.

»Na, ich kann mir gut vorstellen, daß die das nicht will. Man munkelt ja so einiges über die Baroness«, sagte die Frau. Sie schien auf Konfrontation aus zu sein und schaute Herrn Hardt herausfordernd an.

Dieser blieb jedoch ruhig und erklärte »Ich kann mir denken, was Sie meinen, aber das sind alles nur leere Gerüchte. Wenn ich Sie nun bitten dürfte, mir weiter zu folgen«, sagte er und ging den Weg ein Stück zurück.

Doch die Frau ließ sich nicht so einfach abwimmeln und sagte »Sie wissen doch, an jedem Gerücht ist immer auch etwas Wahrheit.«

»Und Sie wissen sicher, daß die Menschen gerne Sachen erfinden wenn sie Geheimnisse wittern«, sagte Herr Hardt ruhig.

»Ich bin mir ziemlich sicher, daß balde an die Öffentlichkeit kommt, was hier gespielt wird. Und das dürfte ganz sicher für die ein oder andere Überraschung sorgen«, sagte die Frau.

Herr Hardt ging nicht weiter auf die Frau ein und führte die Gruppe nun durch die Weinberge hinauf zu einem anderen, kleinen Gebäude das laut seinen Aussagen früher eine Unterkunft für Erntehelfer gewesen war. Doch nun erfolgte die Lese der Trauben mit Hilfe von Maschinen, welche die Trauben zur Kellerei brachten und so wurden nun viel weniger Erntehelfer benötigt die zum größten Teil aus den umliegenden Gemeinden kamen.

Die Frau, sie war in etwa in Emylias und Isabellas Alter und trug auffallend viel und dickes Makeup, versuchte immer wieder das Gespräch auf die Gerüchte zu bringen die über das Schloss im Umlauf waren, doch Herr Hardt ging nicht darauf ein. So war die Führung bis sie bei der neuen Kellerei endete auch für Isabella und Emylia recht interessant. Doch außer das die Frau die Gerüchte über das Schloss wiederholt hatte, die sie bereits kannten, erfuhren die Beiden nichts was für sie von Nutzen gewesen wäre.

Emylia nahm Isabella nach der Führung bei Seite, nachdem die dem Führer, wie auch einige der anderen Mitglieder der Gruppe ein gutes Trinkgeld gegeben und sich bei ihm bedankt hatte.

»Und was machen wir jetzt?«, fragte Isabella.

»Wir gehen was essen.« Emylia deutete auf den Eingang zum Restaurant und ging voraus.

Sie betraten das Restaurant und ließen sich einen Tisch am Fenster geben von dem aus man das Schloss sehen konnte.

»Wie kannst du jetzt ans Essen denken?«, fragte Isabella und schaute Emylia verwundert an.

»Ganz einfach«, sagte Emylia während sie auf die Bedienung warteten, »ich habe Hunger. Und du solltest vielleicht auch etwas essen.«

»Meinetwegen«, sagte Isabella und verzog das Gesicht.

Emylia hatte bereits eine Karte in der Hand und schaute sich diese eingehend an. Als die Bedienung endlich kam bestellte sie ohne Isabella zu fragen eine große Winzerplatte und eine Flasche Traubensaft.

Isabella wollte protestieren, aber dazu war es bereits zu spät, denn die Bedienung war bereits gegangen. Sie schaute aus dem Fenster und betrachtete das Schloss. »Isabella, was ist denn, wenn wir falsch liegen?«

»Dann werde ich mich ganz offiziell bei der Baroness entschuldigen. Aber erst will ich es mit eigenen Augen sehen.«

»Du lässt nicht locker, wie?«

»Nein, was das angeht, ganz sicher nicht.«

»Was hast du eigentlich gegen die Baroness? Ich meine, abgesehen von den Gerüchten gibt es doch nun wirklich nichts, was sie sich hat zu Schulden kommen lassen.«

Emylia, die ebenfalls zum Schloss herüber gesehen hatte drehte sich kurz um und sagte »Das ist eine Sache zwischen ihr und mir. Da werde ich dich ganz sicher nicht mit rein ziehen Isabella. Aber ich habe meine Gründe.«

Isabella zuckte mit den Schultern und schaute wieder zum Schloss. Nach einer Weile brachte die Bedienung zuerst eine Flasche mit rotem Traubensaft und zwei Gläser, schenkte beiden einen Schluck ein und brachte dann das Essen.

»Schön. Und jetzt?«, fragte Isabella, nach dem sie gegessen hatten.

»Du, das ganze war deine Idee. Was hattest du denn vor? Wolltest du wie ein Sonderkommando einbrechen und die beiden entführen oder lieber mit einem Panzer vor der Tür stehen und sie dir übergeben lassen? Wenn du die Baroness zur Rede stellen willst, ich hab leider keine Waffen dabei und einen Panzer müsste ich erst besorgen. Das dauert aber mindestens eine Woche.«

»Red doch keinen Blödsinn, ich will nur endlich wissen, was hier wirklich vor sich geht«, sagte Isabella. »Ja, vielleicht war es wirklich eine sehr dumme Idee hier her zu kommen. Vielleicht habe ich wirklich überhaupt keine Ahnung, was ich machen wollte wenn ich erst mal hier bin. Aber irgend was geht hier vor, da bin ich mir sicher. Und irgendwas muss ich doch tun. Ich habe die beiden immerhin zwei Jahre lang unterrichtet und ob du es mir glaubst oder nicht, ich mache mir Gedanken um meine Schülerinnen. Und zwar um alle.«

»Also ich bin mir auf jeden Fall gerade sehr sicher, das du als Schulleiterin deine Arbeit gut machen wirst. Aber du kannst nicht alle zu dir nehmen so wie Frida. Aber wenn es dich beruhigt und bevor du wegen ihr auch noch ein ungutes Gefühl bekommst, diese kleine, Larissa heißt sie glaube ich, ist auf Horizons. Da brauchst du keine Geheimaktion draus zu machen wenn du wissen willst, wie es ihr geht. Bei ihr reicht es, einfach ein Haus weiter zu gehen und zu klingeln.«

»Was?« rief Isabella aus. »Woher weißt du das denn?«

»Na was denkst du denn? Erstens bin ich die Chefin auf Horizons und weiß über alle, die dort wohnen Bescheid oder kann mir zumindest wenn es nötig ist die Akten ansehen und zweitens«, sie machte eine kurze Pause, »habe ich mit Johanna, ihrer Herrin, gestern erst gesprochen. Sie ist in unserer Entwicklungsabteilung. Wir treffen uns sonntags immer zum Karten spielen. Wenn du willst, dann kommst du übermorgen vorbei und kannst mit ihr reden.«

»Oh toll«, rief Isabella aus, »Wieso weißt du mehr über meine Schülerinnen als ich selbst?«

»Ganz einfach. Ich bin öfter mal bei Miss Wilhelmina. Und wir sprechen nicht nur über unser Projekt oder über das meines Bruders sondern auch mal über ganz belanglose Dinge. Außerdem, warum sollte eine Lehrerin so viel über den Verbleib ihrer Schülerinnen wissen? Die Meisten wissen, das sie sowieso nichts machen können und fragen deshalb gar nicht erst. Und die Einzige, die sich so für ihre Schülerinnen einsetzt, sitzt irgend wann in einem Restaurant, starrt auf ein Schloss und weiß nicht, was sie machen soll.«

»Ja, toll, werf mir das doch noch vor«, gab Isabella beleidigt zurück. Dann sah sie Emylia an und fragte »Was denn für ein Projekt, eigentlich?«

»Als ob das im Moment so wichtig ist. Das erkläre ich dir bei einem Glas Wein, wenn wir wieder zu Hause sind. Jetzt lass uns da rein gehen. Ich hab keine Lust hier zu warten, bis es dunkel wird.«

»Rein gehen?«, fragte Isabella ungläubig, als sie vor einem schmiedeeisernen Tor standen und Emylia auf den Klingelknopf gedrückt hatte. »Einfach so klingeln? Was Besseres fällt dir nicht ein?«

Emylia wollte gerade etwas antworten als eine Stimme aus dem Lautsprecher der Sprechanlage ertönte »Ja bitte?«

»Hier sind Isabella Becker und Emylia Kroll. Wir würden gerne mit der Baroness sprechen«, sagte sie statt dessen.

»Einen Moment bitte.« ertönte die Stimme nach einer kurzen Pause.

»Ich finde, das klingt nach einer guten Idee. Scheint doch zu klappen.« Emylia deutete auf die Tür des Schlosses, die gerade geöffnet wurde. Jemand kam heraus und auf sie zu.

»Bitte folgen Sie mir, wir haben Sie bereits erwartet«, sagte die Serva, eine recht kleine Frau mit rotbraunen, schulterlangen Haaren, die ihnen das Tor geöffnet hatte. Sie ging voraus zum Schloss und deutete ihnen ein zu treten. Als sie nach den Beiden die große Eingangshalle betrat, in der zu beiden Seiten eine geschwungene Freitreppe nach oben führte, schloss sie die Tür hinter sich und ging dann zu einem, großen Portrait einer alten Frau, vor dem sie knickste. Dann erst führte sie sie weiter durch einen Raum, zwischen dessen Fenstern sich mehrere leere Nischen befanden, in einen kleinen, aber schönen Wintergarten, in dem an einem kleinen Tisch zwei barocke Sofas standen.

»Bitte, nehmen Sie doch Platz, die Freifrau wird in wenigen Minuten bei Ihnen sein. Wenn Sie etwas trinken möchten?«, fragte sie.

»Danke, im Moment nicht«, sagte Emylia die sich neben Isabella auf eines der Sofas gesetzt hatte. Darauf hin knickste die Frau und ließ sie alleine.

Die Beiden schauten sich um und betrachteten die Pflanzen, die auf erhöhten Beeten rund um die Sitzgarnitur wuchsen. Alle waren sehr gepflegt und selbst der Kies welcher den Boden bedeckte war säuberlich zu Streifen gerecht worden, die in einem leichten Schwung um die Pflanzen herum führten.

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