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Servas 02: Neuanfang Teil 04

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»Nein, Mara, wirklich nicht. Ess bitte und räum hier auf. Und dann geh bitte in dein Zimmer.« Julia ging, ohne sich um zu drehen, ins Wohnzimmer und setzte sich auf die Couch.

Mara nahm sich ein Stück Fleisch, etwas Reis und Gemüse und begann zu essen. Sie fragte sich, was mit Herrin Julia los war. Sie hatte vor nicht ganz zwei Wochen noch gesagt, daß sie nur einmal im Jahr in die Klinik zur Untersuchung müsste, doch heute war sie schon wieder den ganzen Tag dort gewesen und war vor zwanzig Minuten recht niedergeschlagen wieder gekommen.

Mara räumte den Tisch ab und packte das Essen in Plastikdosen, die sie in den Kühlschrank stellte. Dann reinigte sie die Arbeitsplatte und die Spüle. Im Wohnzimmer sprach Herrin Julia mit jemandem über das Comm. Doch Mara bekam von dem Gespräch nichts mit, da sie ziemlich leise redete. Mara klopfte laut an die offene Tür und wartete bis Herrin Julia sich ihr zu wandte.

»Ich gehe nach oben, Herrin«, sagte sie »Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht.«

»Danke, Mara, die wünsche ich die auch. Bis morgen«, sagte Julia und wandte sich wieder ihrem Gespräch zu. Mara knickste und ging nach oben. Sie duschte sich und zog das Nachthemd an. Dann ging sie in ihr Zimmer. Auf dem Nachttisch lag ein neues Spielzeug aus Herrin Julias Laden, vermutlich hatte diese es heute morgen bereits dort hin gelegt, wie sie es schon mehrmals getan hatte. Doch heute hatte Mara nicht die geringste Lust, es auszuprobieren. Ihr ging der Gesichtsausdruck ihrer Herrin nicht aus dem Kopf, als diese nach Hause gekommen war. Sie versuchte sich abzulenken und nahm das Buch welches sie heute Mittag angefangen hatte zu lesen als sie im Laden war. Irgendwann schlief sie ein und das Buch blieb aufgeschlagen auf der Bettdecke liegen. Sie schlief diese Nacht sehr unruhig und hatte sehr beunruhigende Träume die sie mehrmals aufschrecken ließen.

- - -

»Guten Morgen, Peter.« Yanna verbeugte sich tief vor ihm, nachdem sie ihm die Tür des Autos aufgehalten hatte.

»Guten Morgen, Yanna. Wie kommt es, daß wir uns hier treffen und nicht im Palast?«, fragte Peter und hielt der jungen Frau die Hand hin, um ihr auf zu helfen.

»Irgend wann werde ich die Sarai bitten müssen, mich dafür zu bestrafen. Aber nicht heute. Sie darf von diesem Treffen nichts erfahren. Noch nicht.« Sie ging voraus, am Brandenburger Tor vorbei zu einem kleine Café. Sie führte ihn in die hinterste Ecke und hielt ihm den Stuhl, während er sich setzte.

»Also, warum bin ich hier?«, wollte Peter wissen, nachdem auch Yanna Platz genommen hatte.

»Die Polizei sucht nach etwa 250 Frauen, die zwar aus dem Gefängnis entlassen wurden, aber nie bei ihren Sozialhelfern angekommen sind«, begann Yanna ohne Umschweife.

»Und was hat sie damit zu tun?«

»Nichts. Nun ja, fast nichts. In einigen der Transportern, die die Frauen nach Hause bringen sollten, war unsere Ware. Wir nutzen einige der Gefängnisse als Verladestellen. Da sucht niemand nach solchen Dingen. Aber die Polizei hat auf ihrer Suche nach den Frauen auch einen Teil unserer Ware gefunden. Dadurch sind sie jetzt auch uns auf der Spur.«

Eine Kellnerin kam an den Tisch und Yanna bestellte sich ein kleines Frühstück. Peter wählte dies ebenfalls.

»Außerdem haben wir erfahren, daß einige Anwälte ebenfalls etwas herausgefunden haben. Einer davon ist der Vater einer von Isabellas Schülerinnen. Ich habe jemanden bei ihm eingeschleust. Die Frau muss noch sieben Jahre als Serva dienen. Sie wird, wenn bei uns alles den Bach runter geht, dort bleiben. Da ist sie in Sicherheit und außerdem, kann sie auch für den Schutz des Mannes sorgen.«

Die Kellnerin brachte die Teller mit dem Essen und einen Korb frischer Brötchen. Peter belegte sich eines davon mit Schinken und begann zu essen. Nach ihm fing auch Yanna an zu essen.

»Das ist ja alles schön und gut, aber was habe ich damit zu tun? Ich bin Politiker. Und wenn man herausfinden sollte, das ich mit der Sarai in Verbindung stehe, ist meine Karriere zu Ende, bevor sie überhaupt richtig angefangen hat.«

»Das weiß ich. Und sie weiß das ebenfalls. Was denken Sie denn, warum wir uns so lange schon nicht mehr gemeldet haben? Die Sarai ist sehr um das Wohl derer besorgt die ihr am Herzen liegen. Wir wollen niemanden in irgend etwas hinein ziehen«, sagte Yanna leise.

»Um das wohl derer die ihr am Herzen liegen?«, wiederholte Peter Yannas Aussage »Und was ist mit gewissen Gegenständen die unter das Gesetz über Waffen und Technik zur Kriegsführung fallen?«

»Von irgend etwas muss man leben. Die Sarai würde niemals mit Waffen oder Drogen handeln. Und diese Gegenstände sind nunmal die Grundlage unserer Geschäfte«, sagte Yanna ruhig.

»Eine recht zweifelhafte Doppelmoral wie ich finde. Aber gut, ich nehme an, das wird irgendwann einmal ein Ende haben«, sagte Peter.

»Ich weiß. Und wir wissen auch, das Sie dieses Ende irgendwann herbeiführen wollen. Und genau darum möchte ich Sie bitten. Sie wollen der Polizei sowieso irgend wann einmal einen Tipp geben, wo sie uns finden können.« Yanna warf einen kurzen Blick zu Peter. »Schauen Sie nicht so, wir wissen, daß sie das irgend wann tun müssen. Uns ist vollkommen klar, daß Sie uns bisher nur deshalb decken, weil wir einige Leute in Sicherheit bringen konnten und das auch weiterhin tun werden, so lange es geht. Ich möchte Sie darum bitten, genau das zu tun, nämlich mich an die Polizei ausliefern.«

»Bitte?« Peter ließ das Brötchen sinken in welches er gerade hinein beißen wollte. »Jetzt?«

»Nein, nicht jetzt, erst wenn wir genug Beweise gegen diese Bande haben und auch deren Hintermänner kennen. Und erst dann, wenn die Sarai ebenfalls in Sicherheit ist.«

»Die Sarai? Wenn das alles passiert, sollte sie eine der ersten sein, die im Gefängnis verschwindet«, sagte Peter. Seine Stimme klang härter als er das eigentlich gewollt hatte.

»Das werde ich nicht zulassen. Wenn ich dafür töten muss, daß das nicht passiert, ist mir das genauso recht, wie wenn ich dafür selbst sterben muss. Entweder Sie helfen mir dabei, meine Herrin in Sicherheit zu bringen oder ich muss das selbst tun. Und ich fürchte, wenn ich das tue, wird es mehr unbeteiligte treffen, als wenn Sie das tun.«

Peter dachte einen Moment lang nach. »Und wie soll das passieren? Wenn sie einfach so verschwindet, wird es früher oder später irgend jemanden geben, der Fragen stellt und sie zu suchen beginnt.«

»Es gibt keine Sarai. Und Sarah Martino ist vor 18 Jahren in Straßburg im Rhein ertrunken. Es gibt lediglich eine Unbekannte, die einen großen Schmugglerring anführt. Und diese Frau wird in ihrem Palast verbrennen, wenn die Polizei ihr auf die Schliche kommt. Sobald meine Herrin in Sicherheit ist, wird die Polizei mich gefangen nehmen. Ich werde gestehen das ich die ihre Stellvertreterin bin und ins Gefängnis gehen. Vielleicht auch in die Schule, wenn die Richter das zulassen, aber nicht bevor sie in Sicherheit ist.«

»Ich verstehe. Und wie soll das nun passieren? Und vor Allem, wann?«

»Das wie, kann ich ihnen noch nicht genau sagen. Aber es wird passieren, nachdem der Palast abgebrannt ist.«

»Ich verstehe. Und wann genau soll ich der Polizei Bescheid geben?« Peter trank einen großen Schluck Kaffee.

»Ich werde ihnen rechtzeitig Bescheid geben.«

»In Ordnung, ich werde tun, was ich kann, aber versprechen werde ich nichts. Aber eine Frage noch, warum soll die Sarai nichts von diesem Gespräch wissen?«

»Können Sie sich das nicht denken? Sie würde genauso handeln wie ich. Sie würde zuerst versuchen ihre Dienerinnen in Sicherheit zu bringen, bevor sie an sich selbst denkt. Und genau das will ich nicht. Ich will nicht, daß sie sich für uns opfert. Sie hat nicht nur für mich sehr viel getan.«

Peter nickte lediglich und die Beiden beendeten schweigend ihr Frühstück. Es war alles gesagt, was gesagt werden musste. Nachdem sie aufgegessen hatte, verließ Yanna das Café.

- - -

»Hattest du nicht gesagt, daß du nicht kochen kannst?« Kira schaute verschlafen zu Melissa die gerade die Brötchen aus dem Ofen holte und in einen Korb legte.

»Brötchen aufbacken ist ja noch lange nicht kochen«, sagte Melissa und stellte Kira eine Tasse Kaffee auf den Tisch. »Hier, bitte sehr, mit viel Milch.«

»Danke«, sagte Kira und trank einen Schluck.

»Erzähl, wie war es in der Schule?«, fragte Melissa neugierig.

»Es war schon ein wenig anstrengend. Aber es hat mir gefallen. Nicht das wir jeden Morgen eine ganze Stunde laufen mussten. Und daß wir mit einer Gerte geschlagen worden sind, war auch nicht so toll. Aber ich glaube schon, daß es das Richtige für mich ist. Ich werde da auf jeden Fall hin gehen. Ganz ehrlich? Ich finde daß so eine Tunika schon ziemlich schick aussieht.« Kira grinste als sie den letzten Satz sagte.

»Ich möchten ja am liebsten nichts anderes mehr anziehen. Alleine im Winter mit Unterwäsche herumlaufen finde ich schon ziemlich komisch«, sagte Melissa und zwinkerte ihr zu »Aber du hast Recht, daß ich nicht mehr jeden Morgen laufen muss, finde ich gar nicht mal so schlimm.«

»Schade, ich hatte gedacht, wir könnten morgens zusammen laufen, bis ich in die Schule gehe«, sagte Kira.

»Willst du schon mal Trainieren?«

Kira nickte und trank einen weiteren Schluck Kaffee. Sie nahm sich ein Brötchen und schmierte es sich mit Marmelade.

Melissa lachte erneut »Dann kannst du ja auch gleich die Haltungen üben. Kontrollieren kann ich sie ja, aber das mit der Gerte werde ich ganz bestimmt nicht machen.«

»Das kann ja Papa machen«, sagte Kira und musste lachen.

»Was soll ich machen?« Bernd war gerade die Treppe herunter gekommen und setzte sich im Bademantel an den Tisch.

Kira beobachtet ihn einen Moment und verdrehte die Augen »Kannst du das nicht lassen? Dazu habt ihr doch die ganze Nacht Zeit gehabt. Beim Essen muss das doch wirklich nicht sein.«

»Was meinst du denn?«, fragte Bernd leicht verwundert. »Ich mache doch gar nichts.«

»Na, du ziehst Melissa mit den Augen aus. Und erzähl mir nicht, ihr hättet das Licht ausgemacht.«

Bernd schaute verlegen auf sein Brötchen und widmete der Butter die er darauf schmierte sehr große Aufmerksamkeit. »Ich weiß gar nicht, wovon du redest.«

Kira grinste breit und schaute zu Melissa die von ihrem Brötchen auf sah und sagte »Was hast du denn dagegen? Das ist doch ganz normal. Jeder tut das.«

»Schon. Aber muss das unbedingt so laut sein daß ich nicht schlafen kann? In einem Halben Jahr bin ich in der Schule, dann stört mich das nicht mehr, aber ich muss mich auch mal auf meine Prüfungen vorbereiten. Und dazu gehört halt, das ich nachts ausschlafen kann«, sagte Kira leicht pikiert.

»Ich verstehe. Auf deine Prüfungen vorbereiten. So nennt man das also«, sagte Bernd und verkniff sich ein breites Grinsen.

»So nennt man was?«, wollte Kira wissen.

»Na, wenn ihr euch so auf die Prüfungen vorbereitet, wenn Dominique hier ist, dann hoffe ich ja, daß du vorher schon genug gelernt hast.«

Nun wurde Kira rot im Gesicht. »Du hast das mitbekommen? Du lauschst doch nicht etwa an meiner Tür? Oder?«

»Nein«, sagte Bernd. Nun schaffte er es nicht mehr, sein Grinsen zu verbergen. »Aber wenn hier im Wohnzimmer fast die Lampen von der Decke fallen, wenn ihr Beiden in deinem Zimmer seid und lernt, dann ist das doch schon ziemlich offensichtlich.«

»Oh Mann, das war einmal«, sagte Kira. »Wir sind vom Bett gefallen. Sowas passiert halt mal.«

»Ach ja? Einmal? Eine ganze Woche lang? Jeden Nachmittag? So oft kann man doch gar nicht vom Bett fallen.«

»Schon gut, ich sage ja schon nichts mehr.« Kira lehnte sich in ihren Stuhl, kreuzte die Arme und sah ihren Vater beleidigt an. Dieser grinste nur und aß sein zweites Brötchen.

- - -

Frida lag neben Maja und hatte das Bein über Majas Knie gelegt. Ihr Fuß lag zwischen Majas Füßen und Isabellas Fuß lag auf ihrem eigenen.

»Das ist ein ganz tolles Geburtstagsgeschenk«, sagte Maja. Sie hatte die Ringe, die sich Isabella und Frida hatten stechen lassen, ausgiebig bewundert und auch sehr intensiv ausprobiert. Nun waren alle Drei reichlich erschöpft und glücklich.

»Wir haben noch eine Überraschung für dich«, sagte Isabella. Sie drehte sich kurz zu ihrem Nachttisch, nahm die kleine Schachtel die dort lag und gab sie Maja. Diese nahm ihre Arme unter den Köpfen der Beiden heraus und rutschte etwas nach oben. Sie lehnte sich an den Kopfteil des Bettes und schaute sich das Päckchen an. »Was ist das?«, fragte sie.

Isabella beugte sich über Majas Bauch und gab Frida einen Kuss, bevor sie sich aufrichtete. »Mach es doch auf«, sagte sie.

Auch Frida richtete sich auf. Sie wollte unbedingt Majas Gesichtsausdruck sehen wenn sie das Päckchen öffnete. Sie warf einen grinsenden Blick zu Isabella als Maja die gelbe Schleife aus Stoff öffnete und den Deckel von der Schachtel hob.

»Sind die für mich?«, fragte Maja. Man konnte deutlich sehen, wie sehr sie sich über die sieben kleinen, silbernen Ringe freute, die in der Schachtel lagen.

»Natürlich sind die für dich«, sagte Frida. »Wenn du willst, können wir heute noch zu Trish gehen.«

Auch Isabella grinste breit.

»Schade, das wird wohl nicht gehen. Bis nachher die Gäste kommen, sind nur noch drei Stunden und wir müssen doch noch alles fertig machen. Der Tisch muss gedeckt werden und außerdem muss das Essen vorbereitet werden. Es sind noch nicht alle Kuchen fertig und Kaffee muss auch gekocht werden«, sagte Maja leicht enttäuscht.

»Dann geht ihr Beiden doch zu Trish, ich mache das schon«, sagte Frida.

»Kommt doch gar nicht in Frage«, sagte Maja bestimmt. »Ich möchte doch daß du auch dabei bist.«

»Maja hat recht«, sagte Isabella. »Das sollten wir schon zusammen machen. Du gehörst schließlich genauso dazu.«

Beide beugten sich zu Frida und zogen sie zu sich heran. Die Drei legten die Köpfe zusammen und küssten sich eine ganze weile, bis es an der Tür klingelte.

»Jetzt schon?«, fragte Frida und schaute auf den Wecker der gerade mal halb zwölf Uhr Mittags zeigte. »Ich dachte die kommen alle erst gegen drei?«

»Gehst du bitte aufmachen?«, fragte Isabella »Es ist sowieso Zeit, aus dem Bett zu kommen.«

»Ja, Herrin«, sagte Frida. Sie gab beiden noch einen Kuss und stand auf. Sie zog sich schnell eine Tunika über und ging zum Aufzug. Ohne zu fragen drückte sie den Knopf um diesen freizugeben und sagte »Sechster Stock«, in die Sprechanlage.

Es kam keine Antwort. Statt dessen sah sie, daß der Aufzug nach oben fuhr. Sie stellte sich neben die Tür und wartete, bis dieser angekommen war. Die Tür öffnete sich und eine Stimme sagte ein wenig schüchtern: »Schönen guten Tag, ich soll hier die Schulleiterin treffen.«

»Heute?«, fragte Frida ein wenig missmutig. Sie war froh gewesen das ihre Herrin an Majas Geburtstag nicht arbeiten musste. Sie wusste, das Maja sich sehr darauf gefreut hatte, daß sie den Tag zusammen und mit ihren Freunden und ihrer Familie verbringen würden und nun kam irgend jemand und wollte etwas von ihrer Herrin als Schulleiterin.

Eine Frau mit schulterlangen, braunen Haaren kam aus dem Aufzug. Sie trug eine beige, einfache Tunika, hatte eine Reisetasche in der Hand schaute sich etwas schüchtern um. Frida musterte die Frau und trat einen Schritt zurück.

»Chris!« rief sie laut und umarmte ihre ehemalig Mitschülerin kräftig.

»Frida«, rief Chris. Sie erwiderte die Umarmung ebenso kräftig und schien recht erleichtert zu sein, sie zu sehen.

»Chris, schön dich zu sehen«, sagte Frida, »komm rein. Die Tasche lass einfach im Flur stehen.« Sie fasste Chris an der Hand und zog sie ins Wohnzimmer. In diesem Moment kam Isabella nackt aus dem Durchgang zum Schlafzimmer. »Ach du meine Fresse«, sagte sie, drehte sich auf dem Absatz um und ging zurück ins Schlafzimmer.

Chris schaute ihr ungläubig hinterher. »Sag mal, hatte sie eben wirklich da unten Ringe oder hab ich mich da verguckt?«

Frida musste laut lachen. Sie trat einen Schritt zurück und öffnete ihre Tunika. Chris schaute sie noch ungläubiger an, nachdem sie diese wieder korrekt geschlossen hatte. »Du auch?«

Frida nickte lachend.

»Wo bin ich hier denn hin geraten?«, fragte sie und schüttelte den Kopf.

»Das ist Majas Geschenk«, sagte Frida noch immer lachend. »Sie hat heute Geburtstag.«

»Heute?«, fragte Chris.

»Ja. Heute.«

»Ohje. Ich hab nicht mal ein Geschenk. Ich hab bloß dir was mit gebracht.«

»Was? Mir? Wieso denn das? Ich freue mich auch so, dich wieder zu sehen«, gab Frida zurück.

»Das geb ich dir besser später«, meinte Chris grinsend. »Wir Beide müssen uns sowieso noch unterhalten.«

»Wieso? Was ist denn los?«, fragte Frida neugierig.

»Ich sage nur Hundefutter«, meinte Chris.

Darauf hin brach Frida in lautes Gelächter aus.

»So witzig haben meine Schülerinnen das nicht gefunden. Es hat ganz schön gedauert, bis ich sie wieder beruhigt habe und ihnen klar machen konnte, das sie kein Hundefutter an der Schule bekommen«, sagte Chris ernst.

»Das habe ich ihr auch gesagt, als sie mir das erzählt hat. Da mische ich mich aber nicht ein. Du bist jetzt Lehrerin und kannst das selber«, sagte Isabella, die nun angezogen aus dem Schlafzimmer kam.

Chris ging zu ihr, knickste und sagte »Guten Tag, Miss Isabella.«

»Hallo, Chris. Das brauchst du hier nicht zu machen. In der Schule ist es angebracht, aber nicht hier.« Sie ging zu Chris und umarmte sie. »Schön dich wieder zu sehen.«

»Was wird das denn hier? Ich dachte, ihr Beiden wolltet anfangen den Kuchen fertig zu machen und den Tisch decken. So wir das nie alles rechtzeitig fertig.« Maja war aus dem Schlafzimmer gekommen und schaute grinsend in die Runde.

»Sei du mal bloß froh, daß du heute Geburtstag hast«, sagte Isabella grinsend. »Außerdem wären wir schon längst fertig, aber du musstest ja unbedingt dein Geschenk ausprobieren.«

Maja lachte, knickste vor Isabella und sagte »Entschuldige, Herrin. Aber das war einfach zu verlockend. Und euch hat es ja auch Spaß gemacht, oder wollt ihr das etwa abstreiten?«

»Ich streite gar nichts ab«, sagte Isabella noch immer grinsend. »Du kennst Chris noch?«

»Sicher doch«, sagte Maja und wandte sich zu Chris. »Hallo Chris, schön dich wieder zu sehen.«

»Hallo Maja. Ich wünsch dir alles gute zum Geburtstag«, sagte Chris und knickste vor ihr. »Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich dir ein Geschenk mit gebracht.«

»Das macht doch nichts. Ich nehme an, du willst dich mit Isabella unterhalten. Frida und ich gehen solange in die Küche. Wir müssen uns langsam mal beeilen, sonst wird das heute nichts mehr bis der Besuch kommt.« Sie fasste Frida an der Hand und ging mit ihr in die Küche, wo die Beiden sofort anfingen alles vorzubereiten. Frida holte eine Schale Erdbeeren aus dem Kühlschrank und wusch diese, bevor sie sie halbierte und auf einen fertigen Boden legte.

»Hee, die sind für den Kuchen, wenn du dauernd welche klaust, hab ich ein Problem«, sagte Frida und zog die Schale aus Majas Reichweite.

»Was denn? Erdbeeren im Winter bekommt man nun mal nicht so einfach. Und ich liebe Erdbeeren«, sagte Maja lachend.

»Was meinst du denn, warum ich die sonst besorgt habe? Ich hätte mehr kaufen sollen, jetzt hab ich wirklich nicht mehr genug für den Kuchen«, sagte Frida schmollend und holte eine Banane aus dem Obstkorb. Sie schälte diese und schnitt sie in fingerdicke Scheiben, die sie in die Mitte des Bodens legte. Sie nahm eine der letzten Erdbeeren und hielt sie Maja hin. Diese schnappte danach doch Frida zog sie schnell zurück und steckte sie sich mit einem provozierenden Blick zwischen die Zähne. Mit offenem Mund und der Erdbeere zwischen den Zähnen grinste sie Maja an. Diese kam zu ihr und legte ihre Hand fest in Fridas Nacken. Sie zog sie zu sich heran und drückte ihre Lippen auf Fridas. Dabei biss sie ein großes Stück der Erdbeere ab und gab Frida einen langen Kuss. »Dankeschön«, sagte sie nachdem sie das Stück gegessen hatte. »So schmecken die sogar noch viel besser.«

»Stimmt«, sagte Frida und leckte sich die Lippen. Dann ließ sie einige Blätter Gelatine aufquellen und gab nebenher etwas Wasser und einige Löffel Zucker in einen kleinen Topf. Dazu gab sie einige Tropfen Zitronensaft, etwas rote Lebensmittelfarbe und die Flüssigkeit von den Erdbeeren die sie gestern Abend schon gezuckert hatte.

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