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Servas 02: Neuanfang Teil 06

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Julia nickte. »Vielleicht waren aus auch 25.« Sie deutete auf ihren Koffer.

Mara nahm diesen und ihre Reisetasche und folgte Julia zum Ausgang. Dort stiegen die Beiden in ein Taxi welches sie nach Hause brachte. Dort angekommen, räumte Mara erst Julias Koffer aus, dann ihre eigene Tasche. Den weißen Plüschbären, der zu oberst in der Tasche lag, stellte sie auf ihren Nachttisch. Beim Ausräumen fand sie die Wachsfigur, die Rebecca im Wachsfigurenkabinett hatte machen lassen. Doch sie stellte fest, daß es gar nicht ihre eigene war sondern die von Rebecca. Sie fragte sich, wann sie die beiden Figuren wohl verwechselt hatten. Wahrscheinlich war das bereits geschehen, als Rebecca sie gestern Abend aus dem Beutel geholt hatte.

Sie beschloss, die Figur balde zu Rebecca zu schicken. Herrin Julia hatte bestimmt die Adresse ihrer Schwester. Bis dahin stellte sie sie auf das Regal in ihrem Wohnzimmer, wo sie vor der Sonne geschützt sein würde.

Als es Zeit zum Abendessen wurde, machte Mara eine einfache Suppe aus den noch im Kühlschrank vorhandenen Resten, die sie vor der Abreise nicht entsorgt hatte.

Als sie zusammen aßen, verzog Herrin Julia ein wenig das Gesicht, worauf hin Mara schnell zum Schrank ging, um Salz zu holen. Sie reichte es Herrin Julia mit einem »Entschuldigung, ich glaube, da hab ich wohl zu wenig dran gemacht.«

»Danke, ich brauche wirklich keins mehr«, sagte Julia und schaute etwas verwirrt zu Mara, die ihre Suppe ordentlich nachsalzte. »Mara, ich denke, in der nächsten Zeit solltest du das Salz besser weg lassen. Ich mache mir das dann lieber selbst aufs Essen«, sagte sie.

Mara schaute sie etwas erstaunt an und fragte sich, warum Herrin Julia nicht nachsalzte, wenn das Essen doch so fade schmeckte. »Ja, Herrin«, sagte sie nur und aß weiter.

Nachdem Mara die Küche nach dem Essen wieder aufgeräumt hatte, ging sie ins Wohnzimmer und wünschte Herrin Julia eine gute Nacht. Dann ging sie nach oben in ihr Zimmer, duschte sich und legte sich ins Bett. Den Plüschbären nahm sie in die Arme und schlief, in Gedanken an das vergangene Wochenende, schnell ein.

- - -

Der Flug nach Horizons dauerte nicht einmal eine Stunde und verlief ohne besondere Ereignisse. Rebecca wollte gerade die Koffer nach oben bringen um, sie aus zu räumen, doch Andrea sagte ihr, sie sollte eine Kanne Tee machen und dann in den Salon kommen. Die Koffer sollte sie später ausräumen.

Mit einer Kanne Tee und drei Tassen kam Rebecca in den Salon, wo Andrea und Alice bereits saßen. Alice saß in einem Sessel und machte den Eindruck, sich nicht wirklich wohl zu fühlen. Rebecca konnte es ihr nach ihrer Drohung, sie über glühende Kohlen laufen zu lassen nicht einmal verübeln. Sie schenkte den Tee ein und stellte die Tassen auf den Tisch. Auf ein Zeichen Andreas setzte sie sich und schaute erwartungsvoll zu Andrea.

»Rebecca, du fragst dich sicher, was das zu bedeuten hat«, sagte Andrea, worauf hin Rebecca nickte. »Gut, dann will ich es dir erklären. Alice, steh bitte auf und zieh die Tunika aus.«

Alice stand auf und sah eingeschüchtert zu Andrea. Sie ließ die Tunika einfach fallen und stand nun nackt im Raum. Ohne daß es ihr gesagt wurde präsentierte sie sich.

»Wer hat dir das angetan?«, fragte Andrea.

Zögernd schaute Alice sie an und erst nach einem ermunternden nicken von Andrea, sagte sie: »Das war die Mistress.«

»Was?«, entfuhr es Rebecca. Sie hätte erwartet, daß Andreas Bruder Alice das angetan hatte.

»Danke Alice, du kannst dich wieder anziehen und setzen«, sagte Andrea.

Während Alice sich wieder anzog trank Andrea einen Schluck. »Alice, bitte erzähl Rebecca, was vorgestern Abend passiert ist«, sagte sie.

Rebecca schaute erwartungsvoll zu Alice. Diese schluckte und begann zu erzählen. »Die Mistress hat mich geweckt, als alle schon geschlafen haben und hat mich in den Garten gebracht. Dann musste ich mich unter die Stange stellen und sie hat mich angebunden. Dann hat sie mich ausgepeitscht, weil ich die zwei Teller fallen gelassen habe«, sagte Alice stockend.

»Wie hat sie dich geweckt und nach draußen gebracht?«, fragte Andrea.

Wieder schluckte Alice. »Sie hat mich getreten bis ich aufgestanden bin. Dann hat sie die Kette vom Haken abgemacht und mich nach draußen gezogen. Als ich hingefallen bin hat sie weiter gezogen und ich musste hinter ihr her krabbeln, weil ich nicht so schnell aufstehen konnte. Dann hat sie mich an die Stange gefesselt. Mit den Händen ganz oben an der Stange.«

Rebecca schaute ungläubig zu Alice. Diese war gute zehn Zentimeter kleiner als sie selbst und sie selbst hatte schon Probleme gehabt, an die Stange zu kommen um sich fest zu halten. Alice musste demnach regelrecht an der Stange gehangen haben.

»Was ist dann passiert?«, hakte Andrea nach.

»Die Mistress hat mich ausgepeitscht wegen den Tellern. Und dann ist sie ins Haus gegangen.«

»Und wann hat sie dich wieder los gemacht?«

»Das war gestern Morgen, kurz bevor Rebecca runter gekommen ist.«

Rebecca sah entsetzt abwechselnd Andrea und Alice an. Diese saß in dem Sessel und eine Träne lief ihre Wange herab. Obwohl sie sich in dem Sessel ganz klein machte, konnte Rebecca auch so etwas wie Erleichterung in Alices Blick erkennen.

»Wie oft ist sowas passiert?«, wollte sie wissen.

»Jedes Mal wenn ich einen Fehler gemacht habe«, sagte Alice leise und mit matter Stimme.

»Und wie oft?« Rebecca hatte unwillkürlich die Hände zu Fäusten geballt.

»Ich weiß nicht. Einmal im Monat, manchmal mehr«, sagte Alice leise.

»Hat das denn niemand mitbekommen?«, fragte Rebecca. »Was war denn mit deinem Herren? Hat der das nicht gesehen?«

Alice schüttelte den Kopf. »Die Mistress ist immer erst gekommen, wenn schon alle geschlafen haben. Sie hat mir immer etwas in den Mund gesteckt damit ich nicht schreie.«

»Rebecca, wo willst du hin?«, fragte Andrea. Rebecca war aufgestanden und zur Tür gegangen.

»Ich nehme das Flugzeug und fliege zurück nach London. Dann kann diese Frau ihre eigene Medizin schmecken«, sagte Rebecca aufgebracht.

»Rebecca, setz dich!«, sagte Andrea nachdrücklich.

Rebecca schloss kurz die Augen und versuchte sich zu beruhigen. Anstatt sich zu setzen ging sie zu Alice und nahm diese in den Arm. Diese schaute Rebecca kurz an und lehnte sich dann an ihre Schulter. Eine Träne lief ihre Wange herunter, dann noch eine und noch eine. Zitternd lag sie in Rebeccas Arm und weinte. Es dauerte eine ganze Weile, bis sie keine Tränen mehr hervorbringen konnte und nur noch schluchzte.

»Setz dich bitte wieder Rebecca«, sagte Andrea.

Rebecca ließ Alice los und setzte sich wieder in den Sessel. Sie nahm einen großen Schluck Tee und saß dann mit zusammen gekniffenen Lippen eine Weile so da.

»Es wird nicht nötig sein, daß du noch mal nach London fliegst Rebecca. Gordon war außer sich vor Wut, als er mitbekommen hat, wie seine Frau Alice behandelt hat. Und ich fürchte, das, was wir gestern nach unserem Theaterbesuch alles erfahren haben, war nur die Spitze des Eisbergs. Er hat Roxane vor die Wahl gestellt. Entweder er ruft die Polizei, zeigt sie an und reicht die Scheidung ein oder sie bleibt als Serva bei ihm.«

»Als Serva?«, fragte Rebecca und Alice schaute Andrea erstaunt an.

»Wenn eine Frau Serva werden will, muss sie dazu nicht unbedingt in die Schule gehen. Es reicht auch eine Erklärung, daß man alle Rechte aufgibt und sich jemandem als dessen Eigentum gibt. Wer dies macht, hat zwar nicht die Ausbildung die man an einer Schule bekommt, die ja anscheinend auch nicht immer das gelbe vom Ei ist, wie man bei Alice sieht, aber man hat dann genau die selben Rechte und Pflichten wie jede andere Serva auch«, erklärte Andrea. »Und ich glaube, Gehorsam kann sich Gordon auch selbst verschaffen.«

»Sollten wir deshalb alles stehen und liegen lassen?«, fragte Rebecca, nachdem sie einen Schluck des mittlerweile nur noch lauwarmen Tee getrunken hatte.

Andrea bestätigte dies.

Alice hob zögernd die Hand.

»Ja?«, fragte Andrea.

»Was passiert jetzt mit mir, Mistress?«

»Du gehörst ganz offiziell mir. Wir werden in den nächsten Tagen die Registrierung vornehmen. Dann lässt du bitte dieses Mistress. Wenn du mich anredest, dann bitte als Herrin. Und da Rebecca in der nächsten Zeit deine Lehrerin sein wird, wirst du sie mit Miss anreden.« Diese schaute Andrea mit offenem Mund an »Rebecca wird mit dir morgen die selbe Runde machen, die sie selbst machen musste, als sie hier her gekommen ist. Ich werde alles nötige morgen früh veranlassen. Du wirst neue Kleider bekommen und alles andere, was notwendig ist. Dann wirst du zu einer Ärztin gehen, ich fürchte allerdings, das wird eine ganze Weile in Anspruch nehmen. Und ab Mittwoch oder Donnerstag, je nachdem wie lange es dauert, bis die Formalitäten erledigt sind, wirst du hier ganz normal anfangen deinen Dienst zu verrichten. Rebecca wird dich dabei unterstützen und dir helfen eine anständige Serva zu werden. Ich glaube nämlich, daß du mit etwas Anstrengung und lernen eine ganz gute Serva werden kannst, so wie Rebecca es ist. Und soweit ich weiß, hat sie in der Schule einen großen Teil ihrer Zeit damit verbracht, irgend welchen Unsinn anzustellen.«

Rebecca sah sie an und verschluckte sich an ihrem Tee, den sie gerade trank.

»Miss Isabella hat mir so einiges erzählt, was ihr so angestellt habt«, sagte Andrea grinsend. »Und vieles davon war sicher nicht all zu hilfreich, um Serva zu werden.«

Rebecca hustete noch einmal. »Diese Verräterin«, sagte sie leise.

Andrea lachte. »Nichts für ungut. Aber ich denke, wir alle haben während unserer Schulzeit nicht nur stur gelernt. Ihr Beiden geht jetzt nach oben. Du zeigst Alice ihr Zimmer. Alice, du duschst dich bitte und zeihst dir eine anständige Tunika an. Rebecca wird dir, bis du eigene Sachen hast, sicher eine ihrer Tuniken geben. In einer Stunde fahren wir ins Zentrum und essen zu Abend. Die Koffer lasst so lange stehen. Die könnt ihr morgen auspacken.«

»Ja, Herrin«, sagte Rebecca, stand auf, knickste vor Andrea und wartete darauf, das Alice aufstand.

»Ach, Rebecca,«, sagte Andrea als diese gerade den Salon verlassen wollte, »die Sache mit den glühenden Kohlen ist nicht vergessen.«

Rebecca drehte sich noch einmal um. »Ja, Herrin. Ich werde Trish bitten, am Wochenende alles vorzubereiten.

Dann können wir das zusammen machen.« Sie knickste schnell und ging nach draußen, bevor Andrea Zeit hatte, noch etwas dazu zu sagen.

»Komm, wir nehmen das Gepäck schon mal mit nach oben ins Wäschezimmer, das muss nicht alles in der Halle rum stehen«, sagte Rebecca. Sie nahm Andreas Koffer und ging, gefolgt von Alice, die Rebeccas Reisetasche nahm nach oben.

»Bitte, ich will nicht über heiße Kohlen laufen«, sagte Alice auf dem Weg nach oben. Sie machte dabei einen ziemlich ängstlichen Eindruck.

»Das ist eine ganz tolle Erfahrung. Das tut nicht weh und es passiert auch nichts dabei«, versuchte Rebecca sie, allerdings erfolglos, zu beruhigen.

»Bitte nicht.«

»Erst mal muss ich Trish fragen, ob sie überhaupt Zeit hat. Und wenn, dann kannst du dir das vorher ansehen und dann entscheiden, ob du es machen willst oder nicht. Aber bis dahin haben wir erst mal anderes zu tun.«

Die Beiden gingen durch das Wäschezimmer, wo Rebecca Andreas Koffer abstellte. »Meine Tasche nimm bitte mit, aber sei vorsichtig, da sind zerbrechliche Sachen drinne«, sagte Rebecca. Sie ging in das Wohnzimmer, wo sie Alice bat, die Tasche abzustellen. Dann zeigte sie Alice das Badezimmer, wo diese sich erst einmal duschen musste. Rebecca blieb dabei und war erstaunt, wie viel Schmutz von Alice herunter kam. Sie fragte sich, wie lange diese sich schon nicht mehr ordentlich gewaschen hatte. Sie gab ihr nach dem sie sich abgetrocknet hatte, eine frische Zahnbürste. Nachdem auch das erledigt war, gab sie Alice eine Bürste für die Haare und ging in ihr Zimmer, um Alice eine Tunika heraus zu suchen. Als sie ihr Zimmer wieder verlassen wollte, sah sie, daß die grüne Lampe an dem Schlüsselkasten leuchtete. Sie überlegte nicht lange sondern nahm den Schlüssel mit ins Wohnzimmer.

Als Alice aus dem Bad kam, ihre Haare würden sicher noch einige Stunden Bürsten vertragen, gab Rebecca ihr die Tunika, zog ihre eigene aus und steckte den Schlüssel in das Schloss ihres Keuschheitsgürtels. Sie drehte diesen bis er einmal schloss und entledigte sich des Korsetts, welches sie am Morgen für den Flug angelegt hatte. Alice schaute ihr dabei stumm zu.

Rebecca zog ihre Tunika wieder an und schaute zu Alice. »So geht das auf keinen Fall«, sagte sie. Die Tunika war Alice viel zu lang und schleifte auf dem Boden herum.

Sie ging in ihr Zimmer und winkte Alice, ihr zu folgen.

»Zieh dich wieder aus«, sagte sie.

Alice zog die Tunika aus und legte sie auf die Kommode. Dann ging sie vor Rebecca in die Knie und öffnete deren Tunika.

»Hey, was wird das denn?«, fragte Rebecca. Sie trat einen Schritt zurück und schloss ihre Tunika wieder. »Erstens, was soll das und zweitens geht das sowieso nicht, solange ich den Gürtel trage.« In diesem Moment war sie tatsächlich froh darüber, den Keuschheitsgürtel zu tragen.

»Entschuldigung, aber warum sind wir denn sonst in deinem Zimmer?«, fragte Alice leise.

»Was?« Rebecca sah sie ungläubig an. »Nein, dafür sind wir ganz bestimmt nicht hier. Woher hast du das überhaupt? In der Schule hast du das doch sicher nicht so gelernt, oder?«

»Das musste ich jedes Mal machen, wenn die Mistress mich in ihr Zimmer gerufen hat. Wenn ich das nicht wollte, dann hat sie mich getreten und geschlagen«, erzählte Alice. Rebecca sah sie an und spürte erneut wie die Wut in ihr aufstieg. Sie machte eine kurze Atemübung um sich zu beruhigen. »Du bist gerade hier, weil du die Tunika nicht anziehen kannst«, sagte sie ruhig.

»Aber die war doch hübsch«, sagte Alice. »Soll ich doch die alte wieder anziehen.«

»Auf keinen Fall. Aber hast du mal gesehen wie die Tunika auf dem Boden geschleift hat? Die ist dir viel zu lang.« Rebecca ging zu ihrem Schrank und holte eine andere Tunika heraus. Aber auch diese war Alice zu lang. Sie trat einen Schritt zurück und betrachtete ihre Tuniken, die alle gleich lang waren. Dann hatte sie eine Idee und holte eines ihrer Kleider heraus und hielt es Alice an. Es war nur ein relativ dünnes Sommerkleid, aber eines der wenigen Kleidungsstücke die Alice passen würden. Sie schüttelte den Kopf. »Also so geht das nicht. Wir können dir ja kaum eine Decke umlegen und die als Toga verkaufen.«

»Als aller erstes müssen wir morgen Kleidung für dich besorgen«, sagte Rebecca und gab Alice die Tunika wieder. »Zieh die an und stell dich auf den Stuhl.«

Eine Minute später stand Alice in der ihr viel zu langen Tunika auf dem Stuhl vor Rebecca. Diese holte einige Sicherheitsnadeln aus der Kommoder und begann damit, den Saum der Tunika einzukürzen. Das sah zwar alles andere als schön aus und außerdem war die Tunika viel zu weit für Alice, so daß Rebecca den Gürtel noch mal öffnete und auch an den Schultern einige Sicherheitsnadeln anbrachte damit diese etwas enger am Hals anlag.

Eine halbe Stunde zu spät kamen die Beiden wieder nach unten, wo Andrea bereits fertig angezogen im Salon wartete.

»Es tut mir leid Herrin, aber wir hatten einige Probleme etwas passendes zum Anziehen für Alice zu finden. Und Sommerkleidung wollte ich ihr bei dem Wetter nicht geben«, entschuldigte sich Rebecca.

»Du hättest wenigstens Bescheid geben können«, sagte Andrea. »Aber lassen wir das jetzt.« Sie stand auf und Rebecca hielt ihr die Tür auf. Sie gingen nach draußen, nahmen den Elektrowagen und fuhren zum Zentrum, wo sie in die Kantine gingen um etwas zu essen.

Alice kniete sich neben den Tisch zwischen die Beiden.

»Setz dich bitte«, sagte Andrea und deutete auf einen Stuhl.

Nur zögernd stand Alice auf und setzte sich auf die vorderste Kante des Stuhles. Die Hände legte sie auf ihre Knie und schaute sich unruhig um.

Als die Bedienung kam, stand sie auf und knickste vor dieser. Die Frau schaute etwas verwirrt, fragte dann aber, was die Drei essen wollten.

Andrea bestellte sich Lachs im Speckmantel mit Süßkartoffeln und ein Glas Weißwein. Rebecca überlegte kurz und bestellte sich ein kleines Schnitzel mit Kroketten und einem großen Salat. Dazu eine große Limo. Als Alice an der Reihe war, wusste diese nicht, was sie bestellen sollte. »Ich esse dann die Reste«, sagte sie leise.

»Auf keinen Fall«, sagten Rebecca und Andrea fast gleichzeitig. Sie sahen sich an und mussten beide grinsen.

»Was isst du denn gerne?«, fragte Rebecca.

»Ich weiß nicht. In der Schule gab es nur Brei und manchmal Obst und Gemüse. Und bei Master Gordon habe ich immer nur die Reste bekommen, die die Mistress mir gegeben hat.«

»Gibt es was, was du gerne gegessen hast, bevor du in die Schule gekommen bist?«, hakte Rebecca nach.

»Ich würde gerne mal wieder einen ... Aber das geht doch nicht«, sagte Alice leise.

»Komm schon, einen was würdest du gerne mal wieder essen?«

Leise, so das man kaum etwas verstand, sagte sie »Einen Burger.«

»Na also, einen Burger«, sagte Rebecca. »Und dazu eine Limo?«

Alice nickte nur.

»Gut, dann einen Burger und eine Limo«, sagte Rebecca zu der Bedienung.

»Klein, mittel, groß oder wow?«, fragte die Bedienung.

»Wow?«, fragte Rebecca.

»Ja, aber der ist eher für zwei gedacht.«

»Bei so vielen Frauen die hier wohnen hätte ich eher Größen wie 'Ich hab eigentlich keinen Hunger', 'Ich muss doch abnehmen' und 'Dann muss ich eben mehr Sport machen' erwartet«, sagte Rebecca trocken. »Ich denke mittel sollte reichen.«

Die Bedienung lachte, tippte die Bestellung in ihr Pad und ging.

Andrea, die das schweigend mit angehört hatte, grinste schon die ganze Zeit über und lachte nun laut los.

»Entschuldigung Herrin, aber was soll wow denn für eine Größe sein?«, sagte Rebecca.

»Auf jeden Fall scheint wow auch für Drei zu reichen«, sagte Andrea und deutete auf den Nebentisch, an dem sich drei Frauen einen dieser Burger teilten.

Es dauerte nicht lange, dann kamen die Getränke, kurze darauf brachte die Bedienung dann auch die drei Teller mit dem Essen.

»Ist das alles für mich?«, fragte Alice schüchtern als die Bedienung gegangen war.

»Aber sicher doch«, sagte Andrea und deutete den Beiden anzufangen.

Das Essen schmeckte wie immer hervorragend und so verlief es sehr ruhig. Rebecca staunte, wie schnell Alice ihren doch recht ansehnlichen Burger aufgegessen hatte und sich dann den Bauch hielt. Obwohl es den Anschein hatte, daß der Burger doch etwas viel für sie gewesen war, machte sie einen angesichts ihrer Vergangenheit relativ zufriedenen Eindruck.

- - -

»Emylia, beruhige dich doch bitte.« Linda stand in dem winzigen Büro ihrer Chefin und versuchte, diese etwas zu beruhigen.

»Beruhigen? Ich will mich gar nicht beruhigen. Ich will Köpfe rollen sehen. Wenn es sein muss, sogar im wörtlichen Sinn. Die haben mich verdächtigt, mit diesen Entführungen etwas zu tun zu haben. Ich will, daß das alles restlos aufgeklärt wird. Ich will wissen, wer dafür verantwortlich ist, daß sowas hier unter diesem Gelände passieren konnte. Zum Glück hat die Sondereinheit draußen den Ausgang vom Bergwerk gefunden durch den diese Verbrecher hier ein und aus gegangen sind. Sonst würde ich immer noch in Untersuchungshaft sitzen. Und jetzt? Ich darf das Gelände nicht verlassen. Die behandeln mich wie eine Schwerverbrecherin«, schrie Emylia wütend.

»Emylia. Die Polizisten machen doch auch nur ihre Arbeit, ich bin mir sicher, daß du balde komplett rehabilitiert bist«, versuchte Linda sie zu beschwichtigen. Sie wusste, wenn Emylia erst einmal entlastet war, würde der Verdacht irgend wann auf sie selbst zurück fallen. Sie war die Einzige, die noch die Möglichkeit hatte, die Akten zu fingieren, um die leerstehenden Teile des Bergwerkes für ihre Zwecke benutzen zu können. Sie war außer Emylia auch die Einzige, die die Lieferungen an Material und Ausrüstung genehmigen konnte, das die Sklavenhändler benutzt hatten. Ihr war klar, daß sie selbst irgend wann unter Verdacht geraten würde. Doch sie wollte das so lange wie nur irgendwie möglich herauszögern. Nur so konnte sie ihre Flucht vorbereiten, sich eine neue Identität verschaffen und irgend wo untertauchen.

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