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Servas 03: Veränderungen Teil 01

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»Dann wolltest du..« Mara schaute Rebecca kurz an. »Dann wollten Sie, daß ich den anziehe?«

»Nein. Ich kann mir vorstellen, daß das Herrin Andreas Idee war.«

Während Mara sich fragte, wozu das überhaupt gut sein sollte, war Rebecca bereits wieder in das Wohnzimmer gegangen.

»Sag mal, die Sachen unten in der Halle, waren die alle von dir?«, fragte sie.

»Ja, Herrin«, antwortete Mara.

»Dann komm, lass uns die Kisten gleich hoch holen und einräumen. Danach zeige ich dir ein wenig von dem Gelände hier, wenn du magst«, sagte Rebecca und war bereits auf dem Weg nach unten. Als Mara ankam, hatte Rebecca bereits eine der Kisten gepackt und trug sie nach oben. Es dauerte nicht lange, bis sie die fünf Umzugskisten, Maras Reisetasche und einen Koffer nach oben getragen hatten. Mara schaute zu Rebecca und wartete darauf, daß diese ging um endlich auspacken zu können, doch Rebecca machte keine Anstalten zu gehen. Stattdessen hob sie eine der Kisten aufs Bett und öffnete sie.

»Schick«, sagte sie. Mara ahnte bereits schlimmes und bekam einen hochroten Kopf, als sie zu ihr ging. »Das hast du alles von Herrin Julia bekommen?«, fragte Rebecca und hielt das lange Abendkleid hoch.

Mara war erleichtert, daß es die Kiste mit den Kleidern war, die sie zuerst geöffnet hatte. »Ja, ich habe die Tuniken eigentlich kaum getragen.« Sie nahm das Abendkleid entgegen und hängte es in den Kleiderschrank.

Rebecca holte die nächste Garnitur heraus, einen schwarz, weiß gemusterten Rock mit weißer Bluse und ockerfarbener Strickjacke. »Das habe ich immer im Laden getragen. Aber ich sehe damit aus, wie meine Grundschullehrerin«, kommentierte Mara diese Garnitur.

Rebecca schaute sie die Teile genauer an und musste lachen. »Ja, damit kann ich mir das gut vorstellen. Ich mag ja Tuniken lieber. Die sind viel bequemer, finde ich.«

Sie reichte Mara die Teile an, die sie in den Schrank hängte. Schnell war die erste Kiste leer und Rebecca stellte die zweite einfach in die erste hinein. Mara schloss die Augen als Rebecca diese öffnete. Doch in dieser Kiste befanden sich nur ihre Schuhe, die ebenfalls schnell im Kleiderschrank eingeräumt waren. Nun gab es nur noch die zwei Kisten mit dem Spielzeug und eine, in der sich ihre Tuniken und ein Teil der Sachen, die sie in der Schule bekommen hatte, befanden.

»Also ich glaube, für die ganzen Sachen brauchen wir jede Menge Chips zum Markieren für die Wäscherei«, merkte Rebecca an als sie die nächste Kiste aufs Bett wuchtete. »Meine Güte, hast du da Bücher drinne?«, fragte sie und öffnete den Deckel, den sie zu den anderen legte. »Ähm, ich denke, diese Kiste solltest du lieber selbst ausräumen«, sagte sie mit grinsend und schloss die Kiste wieder. Sie stellte sie vor den Schreibtisch und stellte die nächste Kiste aufs Bett.

Mara schaute weg als sie diese öffnete.

»Na, das nenn ich mal interessant.« Rebecca hielt den Stretchanzug hoch und musterte ihn. Mara nahm ihn ihr ab, faltete ihn ordentlich zusammen und legte ihn in den Schrank in ein noch freies Fach.

»Also das gehört wahrscheinlich alles dazu«, meinte Rebecca und gab Mara das Ponygeschirr und die dazugehörenden Stiefel. »Sieht sicher schick aus, wenn du das trägst. Das würde ich bei Gelegenheit ja zu gerne mal sehen.« Sie gab Mara das Kopfgeschirr mit den großen Federbüscheln und den Scheuklappen. Den dazu gehörenden Plug mit dem Pferdeschweif hielt sie am Schweif als sie ihn Mara gab. »Hast du das freiwillig getragen oder wollte Herrin Julia das?«

»Es fühlt sich ziemlich gut an«, sagte Mara wahrheitsgemäß, aber mit hochrotem Kopf.

»Na, dann werde ich wohl mal Reitstunden nehmen müssen«, sagte Rebecca. Sie lachte als sie Maras verlegenen Blick bemerkte. »Das muss dir nicht peinlich sein. Sowas sehe ich nicht zum ersten Mal. Aber die hier«, sie gab Mara die Sportstiefel mit den Stahleinsätzen in der Sohle, »ziehst du bitte nicht im Haus an. Die sind sicher nicht all zu gut für den Fußboden.«

»Ja, Herrin«, sagte Mara. Sie wunderte sich, daß Rebecca das alles so gelassen hin nahm. »Die habe ich immer morgens angezogen. Beim Laufen.«

»Na, ich hab nichts dagegen, wenn du das auch weiter so machst. Aber stell dich drauf ein, daß die Anderen dich fragen werden, warum du sie trägst. Hier laufen morgens so einige in der Gegend herum. Die Frauen aus der Schule kommen auch meistens hier vorbei«, erklärte Rebecca.

»Ziehst du auch so einen Wagen? So einen leichten mit den großen Rädern, meine ich«, wollte Rebecca wissen.

»Einen Sulky? Ja. Das hat mir wirklich Spaß gemacht.«

»Sulky heißen die? Das werd ich mir merken. Am Besten ich frage mal im Stall nach, ob sie mir Unterricht geben.«

»Im Stall?« Mara schaute sie erstaunt an.

»Ich sag ja, ich sehe sowas nicht zum ersten Mal. Hinter dem Sportplatz gibt es einen Stall. Da wohnen glaube ich einige Frauen auch über längere Zeit und spielen Pony. Die stehen nachts in richtigen Boxen und trainieren in einer Halle mit Sägespänen auf dem Boden. Und es gibt eine Führanlage und einen Platz für Parcours und sogar einen mit Hürden zum Spring... ähm.. reiten. Wenn die mit ihren Wagen durch die Gegend fahren, und Wettrennen machen, muss man schon echt aufpassen, daß sie einen nicht umrennen. Aber bei dem Wetter besteht da eher keine Gefahr.«

Die restlichen Sachen waren recht schnell ausgepackt. In der letzten Kiste befanden sich nur noch Tuniken, die Mara ordentlich nebeneinander auf eine der Kleiderstangen hängte. Auch in ihrer Reisetasche und dem Koffer befanden sich nur noch eher normale Kleidungsstücke.

»So, fertig nehme ich mal an. Und die Kiste, packst du nachher alleine aus.« Rebecca deutete auf die Kiste in der sich das ganze Spielzeug befand. »Es ist balde Mittag. Zieh dir mal war warmes an. Dann gehen wir essen.« Rebecca ließ sie in ihrem neuen Zimmer alleine.

‘So schlimm war das ja gar nicht’, dachte sie bei sich. ‘Sie hat es eigentlich ziemlich locker aufgenommen.’ Schnell zog sie die Tunika aus und holte eine gefütterte Tunika und flache, gefütterte Stoffschuhe aus dem Schrank. Sie zog ein Paar dicke Stricksocken an und dann die Tunika und die Schuhe. Den Gürtel fand sie im Moment eigentlich gar nicht so störend. Das Geschirr machte sich viel mehr bemerkbar als dieser Keuschheitsgürtel. Mit diesem konnte sie fast ganz normal gehen.

Nachdem sie sich fertig angezogen und einen Umhang aus dem Schrank genommen hatte, ging sie in das Wohnzimmer und wartete auf Rebecca.

»Schon fertig?«, fragte diese, als sie aus ihrem Zimmer kam. »Geh schon mal in die Halle und warte da. Ich muss nur noch kurz ins Bad, dann komme ich nach.«

Mara war gerade in der Halle angekommen, als es irgend wo her klingelte. Das konnte nur die Haustür sein. Sie ging zu dieser und öffnete sie. Wie sie es gelernt hatte, knickste sie und sagte »Einen schönen guten Morgen.«

Die blonde Serva musterte sie kritisch von oben bis unten und knickste dann ebenfalls. Dann machte sie einige Zeichen mit ihren Händen.

»Ähm, kann ich Ihnen helfen?«, fragte Mara »Wollen Sie zu Herrin Rebecca?«

Die Frau rollte mit den Augen, nickte energisch und ging einfach an ihr vorbei. Dann holte sie eine Karte in der Größe einer Spielkarte aus einer kleinen Tasche, die sie bei sich trug und gab sie Mara.

»Hallo, ich bin Vivian«, stand auf der Karte. Nun begriff Mara. Sie konnte anscheinend nicht sprechen.

»Hallo, Vivian. Ich bin Mara.«

Vivian holte eine weitere Karte und einen Stift aus ihrer Tasche. Sie schrieb etwas auf diese Karte und gab sie Mara. »Tut mir leid aber ich kann nicht sprechen. Ich wollte zu Rebecca. Wie geht es ihr denn?«

»Ich denke, es geht ihr ganz gut«, sagte Mara. »Sie wollte gleich runter kommen.«

Vivian hob den Daumen und deutete dann demonstrativ auf den Boden vor sich. Vermutlich sollte das heißen, daß sie hier warten sollte.

»Sie wollen hier auf sie warten?«, fragte Mara, um sicher zu gehen, sie richtig verstanden zu haben.

Vivian nickte, tippte dann auf ihr Halsband und machte einige Zeichen.

»Sie hat dir das Du angeboten«, sagte Rebecca, die gerade die Treppe herunter kam.

Mara wandte sich wieder zu Vivian. »Hallo, Vivian, ich bin Mara«, sagte sie und reichte Vivian die Hand. Diese gab ihr die Hand und lächelte sie breit an.

Dann wandte sie sich zu Rebecca und machte wieder einige Zeichen.

»Danke, mir geht es blendend«, sagte Rebecca. »Wer war gestern Abend eigentlich alles dabei?«

Vivian machte eine schnelle Folge von Handzeichen und Mara wunderte sich, wie man das überhaupt verstehen konnte.

»Alle? Den ganzen Weg vom Zentrum hier her? Auch du Schande. Dann bin ich euch ja was schuldig«, sagte Rebecca grinsend.

Vivian nickte energisch und lachte tonlos. Dann wandte sie sich wieder Mara zu und machte einige Zeichen. Mara schaute fragend zu Rebecca.

»Am Besten, du lernst Gebärdensprache«, sagte Rebecca lachend, worauf hin Vivian wieder nickte. »Vivian hat gefragt, wo du her kommst und ob du länger hier bleibst«, übersetzte Rebecca.

Bevor Mara antworten konnte, sagte Rebecca »Ich glaube, diese Fragerunde wirst du nicht nur einmal mitmachen müssen. Am Besten, wir treffen uns balde mal abends alle im Zentrum. Oben im Bistro. Dann musst du nicht alles zig mal erklären«, sagte Rebecca und wandte sich dann an Vivian. »Sagst du bitte den anderen Bescheid, daß ich mich melde?«

Wieder machte Vivian einige Gesten. Rebecca schaute sie grinsend an, legte die rechte Hand flach auf die Brust und zog Mara zu sich heran. Darauf hin grinste Vivian, knickste und ging.

»Was heißt das denn?«, fragte Mara und machte die Geste nach, die Rebecca gemacht hatte.

»Das lernst du auch noch.« Rebecca lächelte und ging dann nach draußen. Mara folgte ihr zu einem kleinen Elektroauto, welches an einen Golfwagen erinnerte. Rebecca nahm auf dem Fahrersitz Platz, während Mara auf der anderen Seite einstieg. Dann fuhr sie los.

»Da wohnt Vivian mit Vera, ihrer Herrin«, Rebecca deutete auf einen großen Wohnblock, der mitten im verschneiten Wald stand. Beim nächsten Wohnblock an dem sie vorbei fuhren, sagte Rebecca »Und wenn du mit deiner Herrin Probleme hast, da wohnt die Schulleiterin der hiesigen Schule. Zu der kannst du jederzeit hin gehen, wenn du eine halbwegs vernünftige Person zum Reden brauchst.« Rebecca grinste als sie das sagte.

»Halbwegs vernünftig?«, fragte Mara nach.

»Was erwartest du von einer Lehrerin, die ihren Schülerinnen elektrische Zahnbürsten schenkt?«, fragte Rebecca und schaute kurz zu Mara.

Es dauerte einen Moment, bis Mara begriffen hatte. »Miss Isabella wohnt hier?«, fragte sie erstaunt, drehte sich noch einmal um und schaute zu dem Wohnblock.

Rebecca fuhr weiter ohne darauf einzugehen, dann bog sie nach rechts auf eine größere Straße ab und hielt nach einigen Metern. »Da unten ist der Eingang zum Bergwerk. Und da hinten das große Gebäude, das ist das Zentrum. Da findest du alles, was du brauchst. Schwimmbad, Kletterhalle, die Kantine, mehrere Tanzlokale, ein Bistro, Squashhalle und so weiter.«

Rebecca fuhr weiter und deutete auf ein großes, langes Gebäude dessen Fenster alle leer aussahen. Ein Flügel dieses Gebäudes war über einen kleinen Fluss gebaut worden, wie eine Brücke. »Und das da ist das sogenannte Besucherzentrum. Aber soweit ich weiß, ist das seit dem das alles hier umgebaut wurde, im Bau.«

Rebecca zeigte Mara das komplette Gelände. Nach dem Besucherzentrum folgte eines der beiden Schlösser, wobei dieses Schloss eher ein recht modernes Gebäude war welches im Stil eines Schlosses aus einem Märchenfilm gebaut worden war. Dann folgte der große See. »Der ist angeblich immer mindestens 20 Grad warm, deshalb auch der Nebel der um diese Jahreszeit immer darüber liegt. Aber warum das so ist, wollte mir noch niemand erklären. Ich war selbst nur einmal da. Aber da ist mir nichts ungewöhnliches aufgefallen, außer, daß das Wasser wirklich ziemlich warm ist und da anscheinend recht große Fische drinne herum schwimmen.«

Danach ging es weiter zum Verwaltungsgebäude. Dahinter, erklärte Rebecca, war die Fabrik, die man aber nur dann betreten durfte, wenn man da arbeitete. Beim weiter fahren konnte man die großen Hallen sehen, die sich hinter einem hohen Zaun befanden.

»Was wird hier eigentlich gemacht? Und was ist das ganze hier überhaupt für ein Gelände?«, wollte Mara wissen.

»Ich zeige dir noch alles, dann gehen wir was essen. Dann zeige ich dir den Katalog«, sagte Rebecca. »Im Krieg waren diese ganzen Wohnblöcke hier als Wohnungen für die Arbeiter der Fabrik gedacht. In dem Bergwerk waren Produktionsstätten für Panzer und Flugzeuge. Und in der Fabrik wurden auch Waffen gebaut. Nach dem Krieg stand das alles hier lange leer bis Emylia das Gelände gekauft und eine eigene Fabrik aufgemacht hat. Jetzt ist das Gelände hier sowas wie eine Zufluchtsstätte für Frauen die von Männern nichts wissen wollen. Obwohl auch ein paar Männer hier wohnen. Die Meisten aber, so wie ich das verstanden habe, nur deshalb weil sie mit einer Frau die hier arbeitet zusammen sind. Außerdem gibt es hier viele Frauen, die etwas außergewöhnliche Ansichten vom Leben haben. Nin hat mir das mal so erklärt: Das Ganze hier ist ein einziger großer SM, Fetisch, Sex und Swingerclub, in dem zufällig auch eine Hand voll Leute leben die damit überhaupt nichts am Hut haben. Und viele der Leute die hier leben, arbeiten in der Fabrik.«

»Wer ist diese Emylia? Hat die so viel Geld?«, fragte Mara erstaunt.

Rebecca schaute erstaunt zu Mara. »Also ich glaube, es spricht für dich, daß du gerade danach fragst und nicht nach den anderen Sachen. Emylia war mit Isabella und mir zusammen in der Schule. Den Namen Kroll hast du sicher schon mal gehört, oder?«

»Die die Kühlschränke und sowas bauen?«

»Haushaltsgeräte, Elektronik, Comms, Baumaschinen, such dir was aus. Emylias Vater gehört der ganze Konzern.«

»Kennst du das da?«, fragte Rebecca als sie an einem kleinen Flugplatz vorbei fuhren und deutete auf eines der Flugzeuge, das gerade aus einem Hangar rollte.

Mara schaute zu dem Flugzeug, welches ihr recht bekannt vorkam.

»Das müsste das sein, mit dem wir aus London zurück geflogen sind«, sagte Rebecca schmunzelnd.

Dann fuhr Rebecca zum Zentrum. Sie gingen in die große Eingangshalle und auf eine Tür zu, über der auf einem Schild »Kantine« stand. Wie eine Kantine sah es hier allerdings nicht aus, eher wie in einem sehr teuren Restaurant. Rebecca deutete auf die Garderobe neben der Tür. »Häng deinen Umhang da hin«, sagte sie.

Als Mara zurück kam, gingen sie zu einem der Tische. Mara hielt Rebecca den Stuhl, wie sie es in der Schule gelernt hatte. Rebecca schaute erst ein wenig verwirrt, ließ sich dann aber mit dem Stuhl helfen.

Sie deutete auf den Platz zu ihrer Linken und Mara setzte sich. Sie schaute sich um und sah, daß ausschließlich Frauen hier zu Gast waren. Einige trugen elegante Kleider, aber auch einige Frauen in Overalls saßen an einem der Tische und unterhielten sich lautstark. Die meisten trugen allerdings ganz normale Kleidung und auch einige Serva konnte Mara ausmachen.

»Hallo Rebecca, heute ohne Andrea?«, fragte eine Frau in der Uniform einer Kellnerin, die gerade an den Tisch gekommen war.

»Andrea ist gestern ausgezogen«, sagte Rebecca.

»Oh, das wusste ich gar nicht. Was machst du denn dann jetzt?«

»Ich weiß noch nicht so genau. Emylia hat mir ein paar Stellen angeboten. Mal sehen, was ich machen werde.«

»Dann viel Erfolg bei der Stellensuche«, sagte die Frau. »Was darf ich euch denn bringen?«

»Also ich nehme Rindergeschnetzeltes mit Käsespätzle«, sagte Rebecca.

»In Ordnung. Und zu trinken wie immer?«

Darauf hin nickte Rebecca lediglich.

»Also Limo. Und was darf ich dir bringen?«, fragte die Frau Mara.

»Ich hab mir doch die Karte noch gar nicht angesehen«, sagte Mara etwas verwirrt.

Die Frau lachte kurz »Eine Karte kannst du gerne haben, wenn du unbedingt willst. Aber wenn du einfach sagst, was du haben möchtest, geht’s sicher schneller.«

»Das funktioniert hier etwas anders, als in einem normalen Restaurant«, sagte Rebecca schmunzelnd. »Du sagst, was du haben möchtest und du bekommst es. Außer du willst irgendwas spezielles wie Pekingente oder Koberind zum Beispiel. Sowas muss man vorbestellen.«

»Egal was?«, fragte Mara erstaunt.

»Ganz egal was. Wenn es das gibt, bekommst du es hier, außer man braucht spezielle Zutaten«, erklärte die Bedienung.

»Kann ich auch einen Burger haben?«, fragte Mara.

»Sicher doch. Klein, mittel, groß oder wow?«

Rebecca schaute die Frau an und als diese ihren Blick erwiderte mussten beide lachen.

»Ich denke mal, mittel sollte reichen«, meinte Rebecca trocken.

»In Ordnung. Was trinkst du denn?«

Mara bestellte sich ebenfalls eine Limo. Die Bedienung ging und es dauerte nicht lange bis sie die Getränke und einen großen Teller mit gemischtem Salat brachte, den sie vor Mara abstellte.

»Worauf wartest du? Fang schon mal an. Bis der Rest kommt, dauert es noch ein paar Minuten«, sagte Rebecca und deutete auf den Salatteller.

Mara schaute auf. »Aber das geht doch nicht. Ich kann doch nicht vor Ihnen anfangen.«

Rebecca rollte mit den Augen, nahm ihre Gabel und stibitzte sich eine Cocktailtomate vom Maras Teller. »Stimmt auch wieder. Ich hab angefangen, jetzt darfst du.«

Mara grinste, sagte »Vielen Dank, Herrin« und begann zu essen.

Es dauerte nicht lange, dann kam der Rest des Essens. Der Burger schmeckte wirklich ausgezeichnet und auch Rebecca widmete sich eingehend ihren Spätzle, so aßen sie schweigend. Rebecca warf gelegentlich einen Blick zu Mara und betrachtete ihre Sommersprossen.

Nach dem Essen fuhren sie wieder zum Haus. Dort setzten sie sich im Wohnzimmer auf die Couch. Mara wollte sich vor diese knien doch Rebecca schüttelte mit dem Kopf und deutete neben sich. Sie holte zwei Wolldecken, von denen sie eine Mara gab und sich selbst mit der anderen zudeckte, wobei sie die Füße auf die Couch nahm.

- - -

Während sie äußerlich versuchte, ruhig zu bleiben, tobte Linda innerlich. Das war nun bereits das dritte Mal, daß zwei Frauen verschwunden waren. Sie stand in Emylias privatem Spielplatz für perverse und starrte fassungslos auf das leere Bett. Wie waren die Beiden hier raus gekommen? Die Kameras die sich an den Stahltoren befanden, hatten nichts aufgezeichnet. Und die Kameras hier drinne zeichneten aus verständlichen Gründen nichts auf. Im Kontrollraum prüfte sie die Protokolle der einzelnen Räume und deren Spielgeräte, doch laut diesen gab es nur in dem Raum in dem sich das Bett befand gelegentlich eine Bewegung. Das mussten die Beiden Frauen gewesen sein. Es wurde keine der Türen geöffnet und keines der Spielgeräte, die sie auf einen automatischen Modus programmiert hatte, war angesprungen.

Es war zum Verrückt werden. Wie sollte sie diesem Russen jetzt erklären, daß er schon das zweite Mal keine Lieferung bekam? Sie hatte es ihm trotz der Probleme fest zugesagt, das war wohl ein Fehler gewesen. Aber nun musste sie unbedingt liefern. Egal wie. Doch sie würde schon ein Problem damit bekommen, zwei neue Frauen zu finden. In den Dorfdiscos, in denen sie die letzten Sechs unter Drogen gesetzt und mit genommen hatte, brauchte sie nicht mehr auftauchen. Und die Frauen, die ihre sogenannten Mitarbeiter kurz vor dem Desaster hier weg geschafft hatten, arbeiteten mittlerweile alle in irgend welchen illegalen Bordellen in Nordafrika und die Leute die für sie gearbeitet hatten, waren alle untergetaucht.

Sie musste es einfach noch einmal versuchen. Dieses Mal würde sie diesen Russen nicht enttäuschen. Sie wusste genau, was mit ihr passieren würde, wenn sie ihn noch einmal vertrösten würde. Dann würde sie, als Geschenk verpackt, bei seiner Frau enden und das würde sicher kein Zuckerschlecken werden. Sie wusste, was für einen Verschleiß an Sklavinnen diese Frau hatte. Sie musste es noch ein letztes Mal versuchen. Es gab noch genug Dörfer in der Umgebung, in denen man irgend welche ahnungslosen Landeier ansprechen konnte. Sich einfach hier auf dem Gelände zu bedienen, wollte sie nur als allerletzte Möglichkeit in Betracht ziehen, denn das würde einen sehr überstürzten Aufbruch zur Folge haben, den sie unbedingt vermeiden wollte.

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