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Servas 03: Veränderungen Teil 02

Geschichte Info
Zwei Schwestern treffen sich unter ungewöhnlichen Umständen.
31.6k Wörter
4.69
6.4k
3
Geschichte hat keine Tags

Teil 17 der 33 teiligen Serie

Aktualisiert 06/11/2023
Erstellt 01/08/2022
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Rebecca lehnte zusammen mit Charlotte am Zaun der Koppel und beobachtete Sunrise und die beiden anderen Ponys. Sie schienen sich auch ohne Worte gut zu unterhalten und ihren Spaß zu haben. Natürlich wusste sie, daß Madonna und Dahlia keine Keuschheitsgürtel trugen sondern Gummihosen in denen ein ferngesteuerter Vibrator eingearbeitet war. Doch das wollte sie Mara im Moment noch nicht zumuten, sie wusste nicht, ob sie bei Julia etwas derartiges schon getragen hatte und wollte auch nicht gleich danach fragen. Während sie beobachtete, wie Dahlia und Sunrise um die Wette liefen, piepste ihr Comm. »Isabella« stand auf dem Display.

Sie tippte auf dieses. »Hallo Isa, kannst du mich heute Abend noch mal anrufen? Im Moment hab ich gerade zu tun«, sagte sie.

»Rebecca, ich habe Mist gebaut«, erklang Isabellas Stimme aufgeregt aus dem Comm. »Wir haben ein Problem.«

»Was ist denn los?«, fragte Rebecca. So aufgeregt hatte sie Isabella, seitdem sie sie vor gut einem Jahr wieder getroffen hatte, nicht erlebt.

»Ich hatte doch nicht die geringste Ahnung, daß Mara hier her kommt. Und eben ist ihre Schwester hier angekommen. Sie geht ab Montag hier in die Schule. Was ist denn, wenn die beiden sich zufällig hier treffen?«

Rebecca schaute kurz zu Mara, die offensichtlich ganz in ihrer Rolle als Pony aufging. »Was soll dann sein? Dann werden beide ein paar Tage lang damit zu tun haben, sich unterhalten zu wollen und ihre Aufgaben vernachlässigen. Ich habe bei Mara kein Problem damit. Ich denke es würde ihr gut tun, ihre Schwester wieder zu sehen. Aber wir wissen Beide, daß gerade die ersten Tage in der Schule etwas mehr Aufmerksamkeit erfordern.«

»Genau das meine ich ja«, sagte Isabella.

Rebecca musste unwillkürlich lachen. Es war nicht das erste Mal, daß eine von ihnen einen Fehler begangen hatte, den dann die andere ausbügeln durfte. In der Schule war so etwas des Öfteren vorgekommen. »Wie wäre es denn, wenn du morgen Vormittag mit ihr zusammen zu uns kommst? Dann kannst du behaupten, daß das so geplant war.«

»Ich habe kein Problem damit, meine Fehler zuzugeben«, sagte Isabella beleidigt. »Aber ich denke daß das eine gute Idee ist.«

»Na, also. Dann sehen wir uns morgen«, sagte Rebecca lachend. Sie beendete das Gespräch und schaute noch eine Weile den drei Frauen zu.

»Ich denke es ist Zeit«, sagte Charlotte und deutete auf die umzäunte Freifläche. »Sonst ist Mittag und mit vollem Bauch läuft es sich nicht so gut.«

Rebecca sah auf. »In Ordnung«, sagte sie.

Während Charlotte die Longe holte, nahm Rebecca die Führleine und ging in die Koppel. Als Sunrise sie bemerkte, kam sie zu ihr. Sie lächelte sie trotz der Trense in ihrem Mund freudig an und lehnte sich bei ihr an. »Na, gefällt es dir hier?«, fragte Rebecca.

Sunrise nahm den Kopf von Rebeccas Schulter und erwiderte ihren Blick. Sie nickte und trat einmal mit dem Huf auf. Dann lehnte sie sich wieder bei ihr an. Rebecca nahm sie in die Arme und streichelte ihr den Kopf. Sie bemerkte die Veränderung erst als Sunrise aufgeregt mit den Hufen scharrte und unruhig wurde.

Sunrise genoss die Berührungen und hatte die Augen geschlossen. Sie war Rebecca dankbar dafür, daß sie mit ihr hier war und versuchte es ihr zu zeigen indem sie ihren Kopf an Rebeccas rieb, während diese ihren Kopf streichelte. Als sie die Augen öffnete, sah sie wie zwei Frauen den Weg entlang auf sie zu kamen. Eine der Beiden trug eine einfache Schultunika, die andere war relativ normal gekleidet. Doch ihr fielen die rot gefärbten, kurzen Haare auf, deren dunkelblonder Ansatz zeigte, daß diese wohl schon seit längerem nicht mehr nachgefärbt worden waren. Eigentlich hätte sie den beiden Frauen wohl als Sunrise kaum Beachtung geschenkt, doch als sie sie erkannte, schaltete sich ihr Bewusstsein schlagartig wieder ein.

»Kira«, wollte sie rufen, doch durch die Trense klang das nur nach »iiiiAaa!«. Sie riss sich von Rebecca los und lief durch das geöffnete Gatter auf ihre Schwester zu.

»Was ist das denn?«, fragte Kira Kati, als sie sah, daß es hier gar keine echten Pferde gab, sondern daß es sich um Frauen handelte, die sich mit seltsamen Anzügen, Geschirren und komischen Schuhen als Ponys verkleidet hatten und mit albern aussehenden Schritten über kleine Hürden sprangen, angetrieben von anderen Frauen, die sie mit langen Reitgerten antrieben. Auf dem Weg hier her hatte sie zwei Frauen gesehen, die mit einem Wagen unterwegs waren. Eine davon, war auch als Pferd verkleidet und zog diesen Wagen. Während die andere darin saß und sich ziehen ließ.

»Ich sag doch, du sollst nicht zu enttäuscht sein«, sagte Kati mit breitem Grinsen.

»Sind die verrückt oder werden sie dazu gezwungen?«, wollte Kira wissen.

»Weder noch. Die machen das freiwillig. Das macht denen sogar Spaß«, erklärte Kati. »So wie ich das verstanden habe, gibt es da sogar richtige Wettbewerbe für.«

Sie gingen auf eine Koppel zu, in der mehrere Frauen standen. Drei von ihnen trugen dieses seltsame Outfit, während die Vierte, die eine der Drei gerade in die Arme nahm, eine Tunika trug. Irgend etwas erregte Kiras Aufmerksamkeit, doch plötzlich löste sich die Frau mit den roten Haaren von der anderen, rief etwas, was wie »ii Aaa« klang und kam durch das offene Tor auf sie zu gerannt. Sie hatte schon Angst, daß die Frau sie umrennen würde, doch die blieb eine halbe Armlänge vor ihr stehen und schaute sie einfach an.

»Mara?«, fragte Kira leise als sie sie erkannte. Sie spürte wie ihr Tränen in die Augen schossen.

Mara nickte aufgeregt und kam noch einen Schritt auf sie zu. Sie hatte ebenfalls tränen in den Augen und lehnte sich bei ihr an, wie eben bei der anderen Frau. Kira umarmte Mara fest und brachte keinen Ton mehr hervor. Weinend lag Mara Kira in den Armen.

Rebecca versuchte noch, Sunrise aufzuhalten, doch da war es schon zu spät. Sie rannte durch das offene Gatter auf zwei Frauen zu, die den Weg entlang gingen. Sie blieb vor einer der Beiden stehen, schaute sie einen Moment lang an und dann nahm diese Frau Mara in die Arme.

Rebecca erkannte, daß diese Frau weinte. Langsam ging sie zu den Beiden. Die andere Frau stand ein wenig Abseits und schaute etwas verwirrt zu den Beiden.

Rebecca tippte auf ihr Comm und sagte nur »Isabella. Komm sofort zum Stall!«

Sie trat hinter Mara und löste die Schnürung des Monohandschuhs. Als sie ihre Arme frei hatte, erwiderte Mara die Umarmung der Frau. Rebecca war klar, daß das nur Maras Schwester sein konnte. Sie löste nun auch die Trense so daß Mara reden konnte und stellte sich zu der anderen Frau, die die Beiden fragend an sah.

»Was ist das denn?«, fragte die Frau. »Kennen die Beiden sich?«

»Mara ist Kiras Schwester«, sagte Rebecca leise und beobachtete die Beiden ebenfalls. Sie lagen sich noch immer weinend in den Armen. Keine der Beiden sagte ein Wort.

Hinter sich hörte Rebecca Charlotte fluchen. Sie rannte hinter Dahlia her, die es anscheinend ausgenutzt hatte, daß das Gatter offen stand und versuchte, diese einzufangen. Doch das interessierte Rebecca im Moment herzlich wenig. Schweigend beobachtete sie die Beiden aus einiger Entfernung und wartete ab, was passierte.

Nach einer ganzen Weile hörte sie hinter sich ein angestrengtes Keuchen und drehte sich um.

»Ich nehme an, sie gehört hier her«, sagte Isabella. Sie hielt Dahlia an ihrem Geschirr fest und kam auf Rebecca zu. Diese deutete nur auf die Koppel, und schaute wieder zu Mara und Kira, die sich anscheinend etwas beruhigt hatten, sich aber immer noch schweigend in den Armen lagen.

Isabella brachte Dahlia in die Koppel zurück und schloss das Gatter sorgfältig.

»Und? Warum musste ich jetzt so schnell hier her kommen?«, fragte sie Rebecca.

Diese deutete nur auf Mara und Kira.

»Das hab ich bereits gesehen. Ich denke, wir sollten den Beiden etwas Zeit geben, damit sie sich aussprechen können«, sagte Isabella.

»Das denke ich auch. Aber immerhin ist sie deine Schülerin.«

»Ich denke, ich kann da genau so wenig tun wie du. Das müssen die Beiden unter sich ausmachen. Am Besten, du nimmst sie mit zu dir. Die Schule ist dafür sicher nicht der geeignete Ort.«

Rebecca nickte. »Das denke ich auch. Wenn die Beiden sich beruhigt haben, sollten wir trotzdem mal mit ihnen reden.«

Nun nickte auch Isabella und lehnte sich an den Zaun hinter ihr. Kati stand noch immer etwas ratlos neben den Beiden und schaute zu ihnen.

Isabella rief sie zu sich. »Kati, am Besten, du gehst wieder in die Schule. Die Beiden werden sicher einige Zeit für sich brauchen.

»Ja, Miss«, sagte Kati, knickste und ging langsam zurück in die Schule.

Mara wusste von Miss Isabella zwar, daß Kira irgendwann an die Schule hier kommen wollte, aber sie wusste nicht, wann das sein sollte. Außerdem war sie sich nicht sicher gewesen, ob sie wirklich auf die Schule gehen würde. Sie hatte sich immer wieder überlegt, was sie sagen würde, wenn sie sie endlich wieder sehen würde, doch all diese Worte waren jetzt vergessen. Ihr fiel ein, daß sie ihr die Jacke hatte schenken wollen, da sie selbst sie jetzt nicht mehr brauchte, doch auch das spielte nun keine Rolle mehr, da Kira sie im Moment sicher noch weniger brauchen würde, wie sie selbst. Das Einzige, was ihr einfiel war »Was machst du denn hier?« Ihr kam in den Sinn, daß das eine ziemlich dumme Frage war.

Kira schluckte. »Ich gehe ab Montag in die Schule«, sagte sie leise. »Und du?«

»Ich wohne hier«, sagte Mara. Sie schaute sich kurz um. »Da ist meine Herrin«, sagte sie und deutete in die Richtung wo Rebecca und Isabella standen.

»Warum... Warum hat Miss Isabella mir das denn nicht gesagt, als ich vor einem halben Jahr hier war?«, fragte Kira.

»Ich bin erst seit zwei Wochen bei Herrin Rebecca. Vorher war ich bei Herrin Julia«, sagte Mara.

Kira zog am Taillengurt von Maras Geschirr. »Und das hier?«, fragte sie.

»Das sieht toll aus, nicht wahr? Das hat Herrin Julia mir geschenkt, bevor sie mich hier her gebracht hatte.« Einen Augenblick lang dachte sie traurig daran, daß sie diese bestimmt eine ganze Weile nicht sehen würde. Doch die Freude darüber, hier bei Rebecca sein zu können und jetzt auch noch Kira wieder zu sehen, ließ ihre Trauer schnell wieder verfliegen. »Und es fühlt sich so toll an.«

»Du machst das freiwillig?«, fragte Kira erstaunt.

»Das ist wirklich toll. Man fühlt sich ganz anders als sonst. Man hört einfach auf zu denken«, sagte Mara begeistert. »Das solltest du auch mal versuchen.«

Kira warf ihr einen verwunderten Blick zu und wollte etwas sagen, doch Isabella, die zu den Beiden gekommen war und das mitbekommen hatte, sagte »Ponyplay als Zusatzqualifikation für Serva, das wär ja mal ganz was neues. Als ob Anschauungsunterricht im SM-Club statt Musikunterricht nicht schon reicht«, sagte sie lachend.

»Hoffentlich steht das nicht in meiner Akte, Miss«, sagte Mara und schaute Isabella fragend an.

Rebecca, die nun hinter ihr stand, sagte »Du weißt nicht, was in deiner Akte steht? Also meine Lehrerin hat uns die damals gezeigt, als wir mit der Schule fertig waren. Du solltest mal ein ernstes Wort mit deiner Lehrerin reden, wenn sie das nicht getan hat.«

Mara schaute erst Rebecca an und dann Isabella. »Lieber nicht«, sagte sie und konnte sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.

»Das muss ja eine ziemlich schlechte Lehrerin gewesen sein die du da in der Schule hattest«, sagte Rebecca und schaute feixend zu Isabella.

»Ach halt bloß die Klappe«, sagte Isabella und musste lachen. Auch Rebecca und Mara fielen in das Gelächter mit ein. Nur Kira stand etwas ratlos dabei.

»Ich glaube, ich hatte großes Glück mit meiner Lehrerin. Sie war zwar ziemlich streng aber auch sehr nett«, sagte Mara ernst, nachdem sich alle etwas beruhigt hatten.

»Jetzt schleimst du dich aber ganz schön ein«, sagte Isabella. Doch das Kompliment welches Mara ihr damit gerade gemacht hatte, freute sie ungemein. »Aber anscheinend hat sie dir ja doch vergessen, etwas beizubringen«, sagte sie grinsend.

Mara schaute sie verblüfft an. »Was denn, Miss?«

»Das man Leute die sich nicht kennen, die man selbst aber kennt, einander vorstellt«, sagte Rebecca hinter ihr und musste sich ein breites Grinsen verkneifen.

Mara drehte sich zu Rebecca um. Diese sah daß sie ziemlich rot im Gesicht geworden war. »Entschuldigung, Herrin«, sagte sie. Sie schaute zu Kira, die diese Unterhaltung stumm mit angehört hatte und dann zu Rebecca.

»Herrin, darf ich vorstellen, daß ist Kira, meine Schwester.« Sie deutete auf Kira. »Kira, das ist Herrin Rebecca.« Nun deutete sie zu Rebecca.

»Hallo Kira, freut mich, dich kennen zu lernen«, sagte Rebecca lachend.

»Guten Tag, Herrin Rebecca«, sagte Kira.

»Lass das Herrin mal besser weg«, sagte Rebecca und reichte Kira die Hand.

Diese ergriff schweigend Rebeccas Hand.

»Also das sollte wohl besser mal etwas gründlicher im Unterricht durchgenommen werden«, sagte Isabella. »Aber ich muss jetzt erst mal los. Ich musste meine wöchentliche Besprechung schon auf morgen verschieben. Die anderen Termine will ich nicht auch noch verschieben müssen.« Sie wandte sich an Rebecca »Denk bitte dran, daß Kira um 22 Uhr in ihrem Bett sein muss.« Sie winkte den Dreien und machte sich auf den Weg zurück in die Schule.

»Ich würde sagen, wir gehen nach Hause. Ihr Beiden habt euch sicher einiges zu erzählen«, sagte Rebecca.

»Gerne, Herrin«, sagte Mara, nahm Kira an der Hand und wollte sich auf den Weg machen.

»Mara«, sagte Rebecca, als die Beiden einige Schritte gegangen waren.

Mara blieb stehen und drehte sich noch einmal um »Ja, Herrin?«

»Hast du nicht was vergessen?« Rebecca deutete auf den Sulky, der neben der Koppel stand.

Mara schaute kurz in die Richtung, ging dann zu Rebecca, wandte ihr den Rücken zu und legte die Arme zusammen. Diese legte Mara den Monohandschuh wieder richtig an und schnürte ihn, ohne ihn dieses Mal jedoch danach etwas zu lösen. Die wenigen Minuten bis nach Hause sollte Mara das auch so aushalten können, ohne Probleme zu bekommen.

Nachdem der Handschuh fertig geschnürt war, wandte Mara sich um. »Danke, Herrin«, sagte sie leise und schürzte die Lippen.

Rebecca gab ihr einen Kuss und steckte ihr die Trense wieder in den Mund. Sie fasste Mara an dem Ring in die normalerweise der Zügel eingehakt wurde und führte sie zum Sulky. Sie befestigte die Anzen an den entsprechenden Ringen des Geschirres und hakte die Zügel in die Ringe des Kopfgeschirres ein.

Kira hatte alle dem bisher nur zugesehen und wunderte sich darüber, daß Mara das mit sich machen ließ und sogar noch Gefallen daran zu finden schien. Die Frau, die Mara ihr als Herrin Rebecca vorgestellt hatte, winkte sie zu sich heran. »Setzt dich Kira. Sunrise kennt ja den Weg. Ich komme dann mit der Bahn nach«, sagte sie und deutete auf den Wagen.

Kira schaute verdutzt zu dem Wagen vor dem ihre Schwester wie ein Pferd angespannt war. Sollte sie sich von Mara jetzt etwa ziehen lassen? Das wollte sie ihr auf keinen Fall zumuten, also schüttelte sie energisch den Kopf.

»Entweder so oder du läufst neben uns her. Ich glaube zwar, daß sie es problemlos schaffen würde, uns beide zu ziehen,« bei diesen Worten scharrte Mara mit dem Fuß, nickte und trat fest mit einem Fuß auf, »aber das werde ich ihr ganz sicher nicht zumuten.

Kira wollte auf keinen Fall, daß Mara sie hier auch noch ziehen musste, es kam ihr schon seltsam genug vor, sie hier und in so einem Aufzug zu treffen. »Ich glaube, dann laufe ich lieber neben her«, sagte sie leise. Obwohl die Frau anscheinend sehr freundlich war, flößte sie ihr aus irgend einem Grund einen gehörigen Respekt ein.

Sie fand es außerdem etwas seltsam, daß Mara sie, obwohl sie eine Tunika und ein Halsband trug, Herrin nannte. Sie schaute kurz zu Mara und als ihre Blicke sich trafen, verdrehte diese die Augen und grinste breit.

Die Frau setzte sich auf den Wagen, nahm die Zügel, die mit dem Geschirr an Maras Kopf verbunden waren in die Hände. »Dann komm«, sagte sie lachend, ließ die Zügel einmal schnalzen und Mara ging langsam los. Kira schaute ihr zu, wie sie ging. Bei jedem Schritt hob sie die Füße weit nach oben und machte dann einen winzigen Hüpfer, bevor sie den Fuß auf den Boden setzte und den anderen anhob, wobei sich dieses Hüpfen wiederholte.

Erst als die Beiden bereits einige Meter weit weg waren, folgte Kira ihnen. Sie ging etwas schneller, bis sie zu Mara aufgeschlossen hatte und ging dann im selben Tempo neben ihr her. Doch Mara schien sehr konzentriert nach vorne zu schauen. Erst als sie an eine Abzweigung kamen und die Frau so an den Zügeln zog, daß Mara ihren Kopf nach links wandte, erkannte sie, daß diese ihre Augen geschlossen hatte und sie meinte ein zufriedenes Lächeln in ihrem Gesicht zu sehen.

So ging es noch etwa hundert Meter weiter, bis sie zur Zufahrt zu einem Haus kamen. Dort lenkte die Frau den Wagen bis zu einer Stange, die neben der Auffahrt im Gras stand und ließ Mara anhalten.

Sie stieg von dem Wagen und sagte etwas zu Mara, was Kira nicht hörte, da sie zu leise sprach. Mara trat darauf hin einmal mit dem Fuß auf.

Die Frau spannte Mara dann von dem Wagen ab und gab Kira die Zügel, die noch immer an dem Kopfgeschirr festgeschnallt waren. Als sie dann mit dem Wagen verschwand und auch nach einer Weile nicht zurück kam, wusste Kira nicht genau, was sie tun sollte.

Mara wollte irgend etwas sagen, doch durch die Trense, die sich noch immer in ihrem Mund befand, konnte Kira auch das nicht verstehen. Sie wollte Mara die Trense aus dem Mund nehmen, was ihr erst beim zweiten Versuch gelang.

Mara kicherte als sie die Trense endlich los war. »Herrin Rebecca bringt den Sulky in den Keller und geht schon mal rein. Kannst du mir bitte helfen, die Stiefel aus zu ziehen? Mit denen darf ich nicht ins Haus.«

Kira wusste noch immer nicht so Recht, was sie sagen sollte. Sie bückte sich um Maras Stiefel zu öffnen.

»Nicht hier. Ich muss mich dabei setzen, sonst falle ich«, sagte Mara und ging zu der Treppe welche zur Eingangstür hinauf führte. Dort setzte sie sich und hielt Kira die Füße hin. Als diese die Schnürungen geöffnet hatten, was durch die vielen Löcher, durch die die Schnürsenkel liefen, ein wenig dauerte, zog sie ihr die Stiefel aus. Mara stellte sich darauf hin vorsichtig hin, knickste und bedankte sich mit einem Lächeln.

»Komm, wir gehen nach oben, dann kann ich mich umziehen«, sagte Mara und ging auf die Haustür zu. Hier gab es keinen Klingelknopf sonder nur einen altmodischen Klingelzug. Kira wollte daran ziehen doch Mara sagte »Das brauchst du nicht, die Tür geht so auf, wenn ich davor stehe.« Sie stellte sich vor die Tür und Kira fasste den Knauf. Die Tür ließ sich tatsächlich einfach so öffnen.

»Habt ihr keine Angst, daß jemand einfach so rein geht?«, wollte Kira wissen.

»Nein. Die Tür geht nur auf, wenn jemand davor steht, der das richtige Comm dabei hat«, erklärte Mara und ging hinein. Kira folgte ihr und fand sich in einer großen Halle wieder, auf deren Boden einige Teppiche lagen. Sie folgte Mara eine geschwungene Treppe hinauf, schaute sich in der Halle um und stellte fest, daß diese ziemlich prunkvoll aussah. Der Fußboden war mit weißem Stein belegt und an den Wänden hingen helle Stoffbahnen anstelle einer Tapete. Gegenüber der Treppe befand sich ein breiter Laufsteg mit einem hölzernen Geländer, der zu einer Tür führte die, anscheinend ins Freie ging. Selbst der Flur in dem sie sich nun befanden war recht geräumig. Mara ging zielstrebig auf eine Tür zu und blieb dort stehen. »Machst du bitte auf?«, fragte sie.

Kira öffnete die Tür, Mara knickste und ging hindurch. Der Raum in dem sie sich nun befanden war anscheinend so etwas wie ein Hausarbeitszimmer. Hier gab es große, einfache Schränke, ein Bügelbrett und in einer Ecke standen einige Putzgeräte. Schlief Mara etwa in einer Abstellkammer, fragte sie sich. Doch nachdem sie, auf Maras Bitte hin, auch die nächste Tür geöffnet hatte, befanden sie sich in einem hellen und geräumigen Wohnzimmer mit einer großen Couch und zwei Sesseln, die um einen kleinen Couchtisch herum standen. In einer Ecke gab es eine kleine Kochnische und an den Seitenwänden befanden sich mehrere Wohnzimmerschränke und Regale.