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Servas 03: Veränderungen Teil 02

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Kira konnte lange nicht einschlafen und dachte über den heutigen Tag nach. Sie hatte sich gefreut, Mara wieder zu sehen. Es machte auf sie den Eindruck, daß sie ihre Herrin sehr mochte. Aber alles andere was sie heute gesehen hatte, war für sie sehr verwirrend. Die komischen Sachen, die Mara getragen hatte, daß sie diesen Wagen gezogen hatte und daß ihr das sogar gefallen hatte, die ganzen Sexspielzeuge die sie in ihrem Schrank gesehen hatte und dann auch noch diese Peitsche, diese Seite von Mara kannte sie gar nicht. Sie fragte sich, ob sie das auch früher schon gemocht hatte. Doch das konnte sie sich nicht vorstellen. Solche Dinge hätte sie in Maras Schränken zu Hause ganz sicher gefunden, wenn sie so etwas dort schon gehabt hätte. Sie nahm sich vor, sie morgen darauf anzusprechen.

Es tat ihr leid, daß Mara erfahren musste, daß ihre Eltern sich getrennt hatten. Kira wusste, wie sehr Mara an ihrer Mutter hing. Sie selbst trauerte ihr ja auch nach, doch ihre Mutter hatte sich nach der Scheidung anscheinend auch sehr verändert, wie sie bei den wenigen Gesprächen festgestellt hatte.

Aber ihr Vater würde sich bestimmt auch freuen, zu erfahren daß es Mara gut ging.

»Papa«, sagte sie leise. Sie stand auf und ging zu ihrem Schrank, der neben ihrem Bett stand und suchte in ihrer Tasche nach ihrem Comm.

»Hey, wir sollen nachts nicht aufstehen«, sagte Kati neben ihr leise.

»Verrat mich bitte nicht. Es ist wirklich wichtig«, sagte Kira. Sie tippte eine Nachricht an ihren Vater, daß sie Mara gefunden hatte, das es ihr gut ging und das sie sich morgen melden würde.

Es dauerte eine Weile bis eine Nachricht zurück kam.

»Danke.« war das einzige, was in dieser Nachricht stand.

Sie steckte das Comm wieder in ihre Tasche und legte sich wieder hin.

Irgend wann fiel sie in einen unruhigen Schlaf und träumte davon, zusammen mit Mara einen solchen Wagen zu ziehen in dem Miss Isabella und Maras Herrin saßen und sie abwechselnd dadurch antrieben indem sie ihnen irgendwelche Sexspielzeuge in den Rücken warfen.

- - -

»Ich denke, wir sollten uns auch langsam hin legen«, sagte Rebecca. Sie und Mara hatten noch eine ganze Weile Arm in Arm auf dem Sofa in Maras Wohnzimmer gesessen und sich unterhalten. Über Kira, Maras Eltern und darüber daß Mara sich die Schuld daran gab, daß ihre Mutter weggegangen war. Rebecca hatte versucht, ihr klar zu machen, daß sie ganz sicher nicht daran Schuld war, doch wirklich überzeugt war Mara davon nicht.

Rebecca brachte sie, wie die letzten Abende auch, in ihr Zimmer. Sie nahm ihr noch den BH ab, den sie selbst nicht öffnen konnte, da man dafür einen Schlüssel benötigte. Dann gab sie ihr einen Gutenachtkuß und verließ das Zimmer.

Nun lag sie wach in ihrem Bett und konnte nicht schlafen weil ihr alle Möglichen Dinge durch den Kopf gingen. Sie fühlte sich seltsam unruhig. Einerseits weil sie sich darüber freute, Kira wiedergesehen zu haben, andererseits aber auch weil sie sich die Schuld dafür gab, daß ihre Familie zerbrochen war. Diese Mischung aus Trauer und Freude hinderte sie daran, endlich einzuschlafen. Sie spürte, daß sie etwas brauchte um sich zu beruhigen. Ihr fiel nur eine Sache ein, die für sie wirklich beruhigend war und sie dazu brachte, sich wirklich entspannen zu können. Sie dachte eine ganze Weile darüber nach ob sie das wirklich tun konnte.

Schließlich setzte sich sich auf, nahm das Haargummi, welches sie tagsüber, für den Fall daß sie es brachte, am Arm trug und band sich die Haare zusammen.

Wenige Minuten später war sie in Herrin Rebeccas Ankleidezimmer. Sie klopfte an die Tür zum Schlafzimmer und als sie Schritte hinter der Tür hörte, kniete sie sich mit etwas Abstand vor die Tür.

Ein Klopfen an der Tür riss Rebecca aus dem Schlaf. Sie setzte sich auf und überlegte, ob das real gewesen war oder nur in ihrem Traum. Doch als es erneut klopfte, war sie sich sicher, daß es real war. Sie zog ihre Hausschuhe an und streifte den Bademantel über, der über dem Stuhl hing und ging zur Tür. Sie öffnete diese und erwartete Mara davor stehen zu sehen. Doch erst als sie den Blick etwas senkte, sah sie diese vor sich knien. In den ausgestreckten Händen hielt sie eine Peitsche mit mehreren langen Lederriemen.

Wirklich wundern tat sie sich darüber nicht. Sie hatte von Julia einiges über Mara erfahren, als sie mit dieser gesprochen hatte. Sie schaute einen Moment lang zu Mara und erkannte im Dämmerlicht der Nachttischlampe ihren bittenden Blick.

»Bist du dir sicher?«, fragte sie nur.

»Bitte, Herrin«, sagte Mara leise.

Sie hätte das sicher auch hier machen können, doch von Julia wusste sie, daß es Mara leichter fiel, sich fallen zu lassen, wenn sie sich dabei nicht bewegen konnte. »Geh in den Keller. Ich komme gleich nach«, sagte sie und nahm die Peitsche aus Maras Händen. Diese stand auf und verließ das Ankleidezimmer Richtung Flur.

Sie wusste, daß dieser Moment einmal kommen würde, doch sie hatte nicht damit gerechnet, daß es so früh passieren würde. Sie machte einige Atemübungen, die Miss Wilhelmina ihnen in der Schule gezeigt hatte, um sich zu beruhigen. Sie überlegte kurz, ob sie sich etwas anderes anziehen sollte, doch entschied sich dann dagegen. Der Bademantel war eigentlich recht bequem und störte sicher auch nicht. Sie schaute sich die Peitsche kurz an. Es war ein Flogger mit zwanzig oder dreißig etwa einen Zentimeter breiten Riemen, jeder etwas mehr als einen Meter lang. Sie schob das linke Bein aus dem Bademantel und schlug sich damit fest auf das Bein. Fast lautlos fuhren die weichen Lederriemen durch die Luft. So schlimm war er eigentlich gar nicht, fand sie. Doch fast sofort bildeten sich einige hellrote Striemen, die auch gleich anfingen leicht zu brennen.

Sie atmete noch einmal tief durch und folgte Mara dann in den Keller.

Mara war aufgeregt als sie in den Keller ging. Sie fragte sich, ob sie das Richtige tat. Doch nun gab es kein Zurück mehr. Ihre letzten Zweifel weg werfend, zog sie das Nachthemd aus, faltete es ordentlich zusammen und legte es auf den Tisch mit den vielen Schnallen und Riemen. Dann kniete sie sich mitten in den Raum und wartete. Dabei machte sie einige Atemübungen, die Miss Isabella ihr beigebracht hatte, um sich zu beruhigen.

Es dauerte eine Weile, dann öffnete sich die Tür und Herrin Rebecca kam herein. Sie stellte eine Flasche und ein Glas auf den kleinen Schrank neben der Tür und kam dann zu ihr. Sie erschien ihr vollkommen ruhig und deutete auf den Bock, der neben ihr stand.

Mara stand auf und kniete sich auf diesen Bock. Sie streckte die Arme nach unten und legte diese auf die gepolsterten Lehnen. Nun hockte sie mit geradem Rücken auf dem Bock und schloss die Augen. Sie spürte wie Herrin Rebecca die breiten Bänder um ihre Arme legte und diese mit den Klettbändern verschloss. Das Selbe tat sie auch mit ihren Beinen. Nun war sie vollkommen unfähig sich zu bewegen. So angebunden war es ihr unmöglich den Schlägen der Peitsche auszuweichen.

Sie spürte, wie Herrin Rebecca ihr etwas in die Hand gab. Sie öffnete kurz die Augen und sah daß sie mehrere Metallplatten in der Hand hielt. Auch in die andere Hand gab sie ihr solche Metallplatten. Sie schaute ihr kurz ins Gesicht und nickte wortlos. Sie spürte, daß jedes Wort zu viel wäre. Wieder schloss sie die Augen und wartete einfach ab.

Der erste Schlag traf sie vollkommen unvorbereitet. Leise stöhnte sie auf, als sie den Schmerz spürte, der sich auf ihrem Rücken ausbreitete. Der zweite Schlag ließ nicht lange auf sich warten. Wieder breitete sich der Schmerz über ihren Rücken aus, bis tief in ihr Bewusstsein. Jedes Mal wenn die vielen Riemen der Peitsche ihren Rücken berührten, grub sich der Schmerz tiefer in ihren Geist und löschte einen Gedanken nach dem anderen aus. Mit geschlossenen Augen erwartete sie den nächsten Schlag. Sie fühlte sich leicht und unbeschwert. Aber etwas war anders als jedes Mal zuvor. Sie spürte wie sie immer weiter aus der Realität weg gerissen wurde, doch ein Gedanke hielt sich eisern in ihrem Bewusstsein fest, füllte dieses immer weiter aus. Sie fühlte sich leicht und frei. Frei von sich selbst und von allem anderen. Es war ein herrliches Gefühl, doch dieser eine Gedanke ließ sie nicht los sondern nahm immer mehr Raum ein.

Ein neuer Schlag durchfuhr ihren Körper, nahm den Weg in ihren Geist ohne den Umweg über den Kopf, riss sie endgültig aus dieser Welt in ihre eigene, in der nur noch dieses warme Gefühl existierte, in der es nur noch sie selbst gab. Und diesen einen Gedanken.

Wieder traf ein Schlag ihren Rücken. Sie spürte den Schlag nicht sondern fühlte ihn tief in ihrem Inneren, in dem sie alleine mit sich selbst war. Und mit diesem Gedanken, der bei jedem Schlag größer wurde und stärker. Dieser Gedanke begann sie mit sich zu reißen, sie wie schwerelos durch ihr nun vollkommen freies Selbst zu treiben. Ein Bild manifestierte sich, trat aus dem Nebel der anderen, verstummten Gedanken hervor, gewann Konturen. Sie sah braune Augen, dunkelblonde Haare, ein Gesicht, ein Lächeln.

Der nächste Schlag durchfuhr sie mit einem wohligen Schauer. Der Gedanke in ihr, der einzige, der überhaupt noch wichtig war, umhüllte sie, machte sie größer, stärker. Ein Gefühl wuchs aus diesem Gedanken, wurde mächtiger mit jedem Mal wenn die Peitsche ihren Rücken sanft streichelte, nahm sie vollkommen ein.

Rebecca fragte sich, wie lange sie ihr das noch antun konnte, dreißig Mal hatte sie nun schon alles andere als locker zugeschlagen. Mara lag auf dem Bock, den Kopf in ihre Richtung gedreht und entrückt lächelnd. Sie verlängerte die Pause zwischen den Schlägen. Doch als diese zu lang wurden, veränderte sich Maras Gesichtsausdruck kaum merklich. Erst als sie die Pausen wieder etwas verkürzte, trat dieses Lächeln wieder in ihr Gesicht. Sie hatte bereits nach dem fünften Schlag aufgehört zu stöhnen und sah vollkommen entspannt aus. Speichel lief ihr in einem feinen Faden aus dem Mund und tropfte auf das Leder des Polsters. Sie nahm etwas Kraft aus ihren Schlägen. Aus eigener Erfahrung wusste sie, daß sie sich keine Gedanken um Maras Gesundheit machen musste. Mit diesem Flogger würde sie auch hundert mal zuschlagen können, ohne daß außer einigen aufgeplatzten Striemen etwas passieren würde, solange sie einige bestimmte Stellen ausließ. Und im Gegensatz zu ihr selbst, hatte Mara an den richtigen Stellen einige Polster, die die Kraft der Schläge abmilderten. Was ihr allerdings Sorgen bereitete war die Tatsache, daß sie selbst langsam die Kraft verließ.

Nach vierzig Schlägen beschloss sie, daß es genug war. Zwar hatte sie Mara die Bleche in die Hände gedrückt, die ein lautes Geräusch von sich geben würden, wenn sie diese fallen lassen würde, doch sie war sich nicht sicher, ob sie das überhaupt tun würde. Sie schlug noch einmal ganz locker zu und ließ den Flogger sinken. Sie beobachtete Maras Gesicht und stellte eine leichte Veränderung fest. Sie bewegte ihre Lippen als wollte sie etwas sagen.

Sie beugte sich vor und streichelte ihren Kopf. Wieder bewegte sie die Lippen. Mara flüsterte nur ein Wort: »Mehr.«

‘Hatte sie noch nicht genug?’, fragte sich Rebecca. Sie nahm den Flogger wieder auf und schlug noch einmal zu. Dieses Mal so fest sie noch konnte. Ein leichtes Zucken ging durch Maras ganzen Körper. Wieder trat dieses Lächeln in ihr Gesicht. Nach fünf weiteren Schlägen vernahm sie ein leises stöhnen von Mara. Ihr Atem ging schneller und sie begann leicht zu zucken.

Rebecca beschleunigte die Schläge etwas und schlug noch immer fest zu, bis Mara sich in ihren Fesseln aufbäumte und laut stöhnte. Ihre Arme und Beine zuckten heftig mit jedem Schlag und das Stöhnen wurde immer lauter.

Erst als Mara zusammen sackte und nun langsam und gleichmäßig atmete, ließ sie die Peitsche endgültig sinken und setzte sich auf den Hocker den sie sich heran zog. Sie beobachtete Mara eingehend. Als sie selbst sich wieder etwas gesammelt hatte, fand sie das es an der Zeit war sie langsam wieder herunter zu holen von ihrer Wolke. Sie legte die Peitsche bei Seite und streichelte ihr sanft über die Wange, den Hals und die Schulter.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sie endlich die Augen öffnete und noch etwas länger, bis sie sie wahrzunehmen schien.

»Na, wieder da?«, fragte sie leise.

Mara nickte lediglich und schaute sie mit einem verklärten Lächeln an.

Rebecca stand auf, schenkte etwas Wasser in das Glas, welches sie mit gebracht hatte und setzte sich wieder auf den Hocker. Sie hielt Mara das Glas hin und steckte ihr den Strohhalm zwischen die Lippen. Gierig trank Mara das ganze Glas aus.

Rebecca stellte das Glas einfach neben sich auf den Boden, stand auf und ging zu dem Schrank an der Wand. Sie holte die Sprühflasche heraus, die sie vor einigen Tagen schon besorgt hatte. »Das brennt jetzt vermutlich etwas«, sagte sie und legte die Hand auf Maras Wange. Diese nickte kaum merklich. Sie sprühte Mara etwas von dem Mittel auf den Rücken. Dieses sollte laut der Apothekerin den Schmerz lindern und leicht desinfizierend wirken.

Mara quittierte das mit einem leisen Zischen als sie die Luft zwischen den Zähnen einsog.

Rebecca stellte die Flasche bei Seite und begann damit die Fesseln zu lösen. »Kannst du laufen?«, fragte sie nachdem sie noch eine ganze Weile abgewartet hatte.

Mara schaute sie an, schüttelte schwach grinsend den Kopf und sagte »Du musst mich tragen, Herrin.«

»Soweit kommt’s noch«, sagte Rebecca und musste ebenfalls grinsen. Offenbar war Mara wieder weit genug im Hier und Jetzt um Scherze zu machen. Sie half ihr dabei, auf zu stehen und fasste sie unter den Armen. Eng an sie angelehnt ließ Mara sich aus dem Raum führen, die Treppen hinauf bis in den ersten Stock, wo sie sich kurz an die Wand lehnte. Als sie weiter gehen und Mara in ihr Zimmer bringen wollte, blieb diese stehen und wandte sich in die andere Richtung.

»Bitte, Herrin«, sagte sie leise und mit gesenktem Blick.

Rebecca schaute sie kurz an und merkte sofort, daß sie das ernst meinte. Zwar fragte sie sich, ob das nicht viel zu schnell ging, doch im Moment brauchte sie sich sicher keine Gedanken machen. Erstens war Mara sicher genauso erschöpft, wie sie selbst und zweitens trugen sie beide noch die Gürtel.

Sie führte Mara Schritt für Schritt weiter, bis sie endlich vor dem Bett standen. Sie setzte Mara vorsichtig auf die Kante und zog den Bademantel aus. Als sie sich umdrehte, um sich selbst hin zu legen, lag Mara bereits im Bett. Sie legte sich zu ihr und nahm sie in die Arme. Mara lag auf der Seite. Sie legte sofort einen Arm um sie herum und zog sich zu ihr heran.

Mara fragte sich, ob das wirklich richtig war, doch nun saß sie schon auf der Kante vom Rebeccas Bett und beobachtete sie dabei, wie sie den Bademantel aus zog. Sie legte sich hin und drehte sich sofort auf die Seite als sie ein Brennen spürte, welches von ihrem Rücken ausging. Herrin Rebecca legte sich zu ihr und zog die Decke über sie beide. Sie legte den Arm um ihre Herrin und zog sich zu ihr. Mit geschlossenen Augen lehnte sie ihre Stirn gegen Rebeccas. Ihre Gedanken waren vollkommen ruhig und sie fühlte sich so entspannt wie schon lange nicht mehr. Noch immer war es dieser eine Gedanke, der ihr im Kopf herum schwirrte und sie vollkommen vereinnahmte. Sie öffnete noch einmal die Augen und sah wieder dieses Bild vor sich, doch dieses Mal war es nicht nur ein Bild in ihrem Kopf, sondern es war real. Es war das Gesicht ihrer Herrin. Sie schloss die Augen und da war wieder dieses Gefühl. Es war schon seit langer Zeit da, als ein Kribbeln in der Magengegend, hatte sich in tausend Schmetterlinge verwandelt als sie sich das erste Mal geküsst hatten.

Sie rutschte so nah es ging zu Rebecca, nachdem diese das Licht ausgeschaltet hatte. Sie wollte diese Nähe genießen und dieses Gefühl für immer fest halten. »Herrin«, flüsterte sie tonlos. Sie hatte einen Kloß im Hals, der ihr die Stimme nahm.

»Mara?«, fragte Rebecca ebenso leise wie sie selbst.

Sie flüsterte es ganz leise, so daß sie es selbst kaum hören konnte.

Statt einer Antwort, legte Rebecca die Hand in ihren Nacken und zog sie ganz nah zu sich bis ihre Lippen sich berührten, sie miteinander verschmolzen und eins wurden und die Schmetterlinge in ihrem Bauch wieder wild herum flatterten.

- - -

»Was ist das alles?« Bernd schaute auf die Speichermodule, welche die Besucherin auf seinen Tisch gelegt hatte. Er nahm den Stapel Papiere und blätterte diese durch. Es waren Listen mit Namen. Auf einer fanden sich Namen die ihm Bekannt vor kamen. Er musste nicht lange überlegen, es waren Namen von Richtern. Genau die selben Richter, deren Prozessakten er und seine Kollegen in den letzten Wochen intensiv studiert hatten. Was dahinter stand, war allerdings alles andere als beruhigend. Dort standen Aktenzeichen, Daten und Geldbeträge.

»In Leipzig befindet sich eine Frau in Untersuchungshaft. Die Originale dieser Daten können eindeutig mit ihr in Verbindung gebracht werden. Daher ist es wichtig, daß diese Daten möglichst schnell zu einem Staatsanwalt kommen. Zusammen mit den Ergebnissen ihrer Untersuchungen. Selbst wenn Sie damit noch nicht fertig sein sollten. Diese Frau wird nicht mehr lange schweigen. Es bleiben Ihnen noch eine, höchstens eineinhalb Wochen. Doch wenn sie mit diesen Daten konfrontiert wird, wird sie ihr Schweigen auf jeden Fall brechen«, sagte Bernds Gegenüber. Wie bei ihrem ersten Besuch, war diese Frau äußerst elegant gekleidet. Aber sie machte nicht den Eindruck, an solche Kleidung gewohnt zu sein. Ihr Auftreten erinnerte ihn eher an Melissa, als sie vor ein paar Tagen im Theater waren. Zwar hatte sie in ihrem Abendkleid äußerst schick ausgesehen, aber auch ihr war deutlich anzumerken gewesen, daß sie sich in diesem Kleid nicht wohl fühlte. Genau so, wie er das jetzt dieser Yanna ansehen konnte.

»Gut. Ich werde sehen, was ich tun kann. Aber versprechen kann ich Ihnen nichts«, sagte Bernd.

»Es ist wirklich wichtig. Wenn an die Öffentlichkeit kommt, daß diese Frau in Leipzig verhaftet wurde, dann werden die Personen auf diesen Listen die Beweise gegen sie vernichten wollen oder sich absetzen. Und das darf auf gar keinen Fall geschehen.«

»Ich verstehe. Aber ich kann dennoch nichts versprechen, bevor wir diese Daten gesichtet haben.«

»Bitte, lassen Sie es nicht zu lange dauern.«

»Ich werde mich mit meinen Kollegen besprechen und sehen, was wir tun können.«

»Danke.« Die Frau entspannte sich nun etwas. Irgend was in ihrem Verhalten änderte sich. »Damit wäre das geklärt. Das wird wohl das letzte Mal sein, daß wir uns sehen.«

»Wieso das?«, wollte Bernd wissen.

»Glauben Sie mir, es ist besser, wenn Sie das nicht wissen«, sagte die Frau, stand auf und verabschiedete sich.

Bernd schaute der Frau nach, bis sich die Tür hinter ihr geschlossen hatte. Dann begann er, die Listen durch zu blättern. Eine davon war gute zwei Zentimeter dick. Auf jeder Seite befanden sich vier Einträge, allesamt Namen von Frauen, Urteile und Aktenzeichen. Er nahm diesen Stapel Papier nur an der Ecke und ließ ihn durch seine Finger laufen. Er stockte, als er einen Eintrag bemerkte, der mit einem gelben Marker gekennzeichnet war. Langsam ließ er das Papier erneut durch die Finger laufen, bis er diesen Eintrag wieder fand. Er schaute sich den Eintrag genau an und riss das Blatt einfach heraus. In der ersten Liste suchte er nach dem entsprechenden Aktenzeichen. Dort fand er den Namen des Richters und weitere Aktenzeichen. Er war sich sicher, daß diese sich allesamt in diesem Stapel befanden. Hinter dem Namen des Richters stand ein fünfstelliger Betrag.

»Scheiße«, rief er laut aus und schlug mit der Faust auf den Tisch.

- - -

»Sooo, das war also nur ein kleiner Scherz?« Isabella sah die Schülerin die ihr gegenüber saß, ernst an. »Wenn eine Schülerin ihrer Lehrerin eine Lockstoff für Mücken auf die Tunika sprüht, das ist ein Scherz. Oder wenn eine Schülerin die Tunika ihrer Lehrerin so präpariert, daß diese vor zwei Dutzend Besuchern in ihre Einzelteile zerfällt, das kann ich auch noch als Scherz ansehen. Aber wenn eine Lehrerin mit einer Platzwunde am Kopf ins Krankenhaus muss, ist das für mich kein harmloser Scherz mehr, verdammt noch mal. Ihr habt hier an dieser Schule mehr Freiheiten als an vielen anderen Schulen. Aber das geht zu weit. Was hältst du denn davon, wenn das jemand mit dir anstellt? Dafür sollte ich dich glatt wieder zurück schicken in deine alte Schule.«