Swipe, um zu sehen, wer jetzt online ist!

Servas 03: Veränderungen Teil 04

ÖFFENTLICHE BETA

Hinweis: Sie können die Schriftgröße und das Schriftbild ändern und den Dunkelmodus aktivieren, indem Sie im Story-Infofeld auf die Registerkarte "A" klicken.

Sie können während unseres laufenden öffentlichen Betatests vorübergehend zu einem Classic Literotica® Erlebnis zurückkehren. Bitte erwägen Sie, Feedback zu Problemen zu hinterlassen oder Verbesserungsvorschläge zu machen.

Klicke hier

»Eigentlich schon. Aber man kann es hier mit auch verschließen.

Dann sieht man gar nichts mehr«, antwortete Herrin Rebecca. Wieder machte sich jemand zwischen ihren Beinen zu schaffen und die leichte Frische dort verschwand als ihre Scham offenbar mit etwas abgedeckt wurde.

»So kann man auch in die Öffentlichkeit fahren. Aber ohne ist es halt einfacher wenn sie mal muss«, erklärte ihre Herrin mit der gleichen Sachlichkeit, die sie eben bereits bei Emylia vernommen hatte.

Diese Vorführung bei der offenbar auch noch andere anwesend waren, dauerte eine ganze Weile. Offenbar wurde ihr gesamtes Outfit vom Kopf bis zu den Füßen eingehend betrachtet und erklärt. Sowohl Emylia als auch die anderen gaben ihre Kommentare dazu ab und es schien ihnen gut zu gefallen, was sie sahen.

»Sie sieht einfach toll aus«, sagte eine ihr unbekannte Stimme. »Darf ich?«

Eine Hand fuhr ihr über die Arme und untersuchte anscheinend ihren Anzug. Es fühlte sich etwas ungewohnt an und dann fing diese Hand auch noch an, sie zu kraulen. Auch das fühlte sich sehr seltsam an und rief eine Gänsehaut auf ihrem Rücken hervor.

»Also sowas will ich für Wintermute auf jeden Fall auch haben«, sagte die Unbekannte. Auch einige der anderen stimmten dem zu und wollten anscheinend auch so ein Outfit haben. Das musste etwas ganz besonderes sein, was sie da trug.

»Wie sieht es denn aus wenn es kalt oder warm ist?«, fragte eine andere Stimme.

»Das ist ein recht neues Funktionsgewebe«, begann Herrin Rebecca zu erklären. »Dieses hier kann man so wie es ist bei Temperaturen von null bis 25 Grad verwenden. Es ist eigentlich für Leistungssportler gemacht und regelt in gewissen Grenzen die Temperatur selbst. Es ist nicht wasserdicht sondern transportiert Feuchtigkeit schnell nach außen. Ich habe es in der Werkstatt ausprobiert. Man kann damit sogar duschen und wird dabei auch sauber. Für höhere Außentemperaturen gibt es eine dünnere Version die von 15 bis 30 Grad tragbar sein soll. Und dann gibt es noch eine dickere Version mit mehr Fäden. Die soll angeblich von minus 20 bis plus 10 Grad verwendbar sein.« Sunrise lauschte den Ausführungen ihrer Herrin aufmerksam.

»Sozusagen ein Sommerfell und ein Winterfell?«, fragte eine der Frauen.

»Ja, so ungefähr«, sagte Herrin Rebecca lachend. »Das hier ist die Standardversion.«

»Gibt es schon Langzeiterfahrungen damit?«, wollte jemand wissen.

»Laut dem Hersteller ja. Aber nach dem Wochenende kann ich euch mehr erzählen. Es ist Anfang Mai, also wird es Nachts ja immer noch etwas frischer«, antwortete ihre Herrin. Sollte das etwa heißen, daß sie das das ganze Wochenende tragen sollte?, fuhr es Sunrise durch den Kopf.

»Wir setzen uns am Montag mal mit dem Hersteller in Verbindung. Aber trotzdem müssen wir bestimmt noch ausgiebig alles testen. Vielleicht schicken wir ja mal jemanden damit nach Sibirien oder in die Sahara«, sagte Emylia, worauf hin die anderen lachten.

Es folgten noch einige Fragen, die Herrin Rebecca beantwortete und alle schienen ihr Outfit zu bewundern. Nach einer ganzen Weile kehrte Ruhe ein und die anderen schienen zu gehen.

»Das hast du toll gemacht, Sunrise«, sagte Herrin Rebecca und streichelte ihr den Kopf. Sie schmiegte ihr Gesicht in die Hand die sie sanft berührte. Diese ganze Aufmerksamkeit war ihr unangenehm und eigentlich schon zu viel gewesen, doch sie ahnte, daß dies nicht das letzte Mal gewesen sein würde, daß sie, oder eher ihr neues Outfit, so vorgeführt werden würde und sie war mittlerweile recht froh darüber, daß sie die Augenbinde trug und nichts sehen konnte. Doch nun wollte sie selbst sehen, was sie da eigentlich trug. Und sie wollte endlich richtig laufen. Das ganze herum Stehen war ihr langweilig geworden.

»So, wir fahren jetzt zum Stall. Dann nehme ich dir die Augenbinde ab und du kannst dich im Spiegel bewundern. Ist das in Ordnung?«

Sunrise nickte und trat kräftig mit dem Huf auf.

Herrin Rebecca setzte sich in den Sulky und schnalzte leicht mit den Zügeln, was Sunrise deutlich spürte. Langsam zog sie an und ging im Schritttempo los. Nachdem sie anscheinend wieder auf der Straße waren, spürte sie ein weiteres Schnalzen der Zügel und beschleunigte ihren Gang bis zum leichten Trab. Es dauerte nicht all zu lange, bis sie die Straße erneut verließen. Die Geräusche veränderten sich schlagartig. Ihre gedämpften Schritte hallten leicht nach und auch der Geruch hatte sich verändert. Es roch vertraut nach Stroh und Heu, nach Schweiß und Leder und nach Sand und Gras.

Nach wenigen Schritten änderte sich der Untergrund. Er war nun nicht mehr glatt und fest sondern gab leicht unter ihren Schritten nach. Sie hörte Hufgetrappel und auf einmal erklangen bewundernde Pfiffe. Einige Stimmen, ziemlich nah, sprachen durcheinander.

»Wartet bitte erst mal«, rief Herrin Rebecca und zog am Zügel, bis Sunrise zum Stehen kam. Sie zog wahrscheinlich nicht all zu fest doch der Zug auf ihren Mund war dennoch recht ordentlich.

Herrin Rebecca stieg ab und spannte anscheinend den Sulky aus.

Ein Zug an der Trense signalisiert ihr, ihrer Herrin zu folgen. Sie hört wie sich hinter ihr eine Tür schloss und blieb stehen als der Zug an der Trense nach lies.

»So, mach mal die Augen zu. Ich nehme dir jetzt die Augenbinde ab«, hörte sie Herrin Rebecca sagen und schloss die Augen.

Als sie spürte daß die Binde nun fort war, sagte Herrin Rebecca »So, mach die Augen langsam auf.«

Sie öffnete langsam die Augen und blinzelte etwas, weil es in dem Raum ziemlich hell war.

Langsam konnte sie wieder sehen und bemerkt jede Menge helle Lampen über sich an der Decke. Doch viel wichtiger war der mannshohe Spiegel direkt vor ihr.

Sie bewegte sich und konnte nicht glauben, daß diese Person da im Spiegel, oder besser dieses Pony welches sie sah, wirklich sie selbst sein sollte.

Dieses Pony hatte ein echtes Fell. Oder zumindest etwas, was wie ein echtes Fell aussah. Es war glatt und glänzte seidig. Alles an diesem Pony war mit Fell bedeckt, außer den Augen und der Partie um Mund und Nase. Ihre eigenen Ohren waren unter diesem Fell verschwunden, dafür gab es oben am Kopf zwei Ohren die denen eines echten Pferdes verblüffend ähnlich sahen.

Ihre eigenen Haare ragten hinter ihrem Kopf wie eine echte Mähne in einem schmalen Streifen durch dieses Fell, welches fast die selbe Farbe hatte, wie ihre eigenen Haare. Vor ihrem Gesicht fiel ein Teil ihrer Haare vor ihre Augen. Ihr ganzer Körper und auch ihre Arme und Beine waren von diesem Fell bedeckt. Nun wunderte es sie nicht mehr, daß es sich so seltsam anfühlte als sie vorhin gestreichelt und gekrault worden war. Auch über den Stiefelschäften war dieses Fell, dort allerdings etwas länger als am Rest ihres Körpers. Die Schwarzen Hufe, die noch zu sehen waren, passten gut zu dem Fell, fand sie.

Sie drehte sich zur Seite und erkannte, daß auch ihre Vorderhufe, die in schwarzen Handschuhen steckten fast komplett mit Fell bedeckt waren. Auch hier waren die Haare etwas länger.

Zwischen ihren Beinen war ebenfalls alles von Fell bedeckt. Auch dieses war anscheinend ein wenig länger als am Rest ihres Körpers und auf ihrer Stirn prangte eine weiße Blesse, deren Form sie allerdings nicht so genau erkennen konnte, da auf ihrer Stirn das gut zwei Finger breite Band des Kopfgeschirres lag. Dieses war, wie auch das restliche Geschirr glänzend schwarz und am Rand mit jeder Menge Ziernieten versehen. In der Mitte des Bandes prangten drei glänzende Schmucksteine.

Neben ihren Kiefergelenken befand sich auf beiden Seiten ein großer Ring von dem alle Bänder des Kopfgeschirres ausgingen. Ein Riemen führte unter ihrem Kinn zur anderen Seite, ein weiteres von jedem der beiden Ringe bis über ihre Nase, wo genau zwischen ihren Augen ein weiterer, kleinerer Ring saß, von dem aus ein Band nach oben lief bis zu dem Stirnband.

Von den seitlichen Ringen führten weitere Riemen gerade nach oben, wo sie sich mit den Riemen vereinigten die von dem Stirnband her nach hinten liefen und ihre Mähne seitlich einrahmten.

Ein letzter Riemen ging von den Ringen aus gerade nach hinten und lief durch ihren Nacken.

An den Seitlichen Riemen befanden sich große Scheuklappen, die ihr den Blick zur Seite wirkungsvoll verwehrten.

Die Trense wurde ebenfalls von Riemen gehalten, die von den seitlichen Ringen ausgingen. Doch auch dort, wo die beiden schwarzen Plastikteile aus ihrem Maul heraus kamen, befand sich auf jeder Seite ein Ring, etwas unterhalb und ein Stück hinter den Mundwinkeln an denen im Moment die Führleine eingehakt war.

Ihr Halsband war bis auf den Ring, der vorne unter ihrem Fell heraus schaute, komplett von diesem bedeckt. Statt dessen gab es an den Seiten ihres Halses, anscheinend fest mit dem Fell verbunden, zwei Metallplaketten auf denen links ihre Nummer und rechts ihr Name stand.

Sie ließ ihren Blick nach unten gehen um ihr Geschirr anzusehen. Dieses bestand hauptsächlich aus einer breiten, schneeweißen, ledernen Corsage die ihre Taille komplett bedeckte und bis direkt unter ihre Brüste reichte. Von dieser Corsage führte ein breiter Riemen nach oben, zwischen ihren Brüsten hindurch die durch diesen etwas zur Seite gedrückt wurden. Auf der Mitte des Sternums befand sich ein großer Ring von dem aus zwei ebenso breite Riemen über ihre Schultern nach hinten liefen.

Nach unten hin gab es zwei schmalere Riemen, die bis in ihren Schritt führten und anscheinend hinten ebenfalls an der Corsage befestigt waren.

Sie drehte sich um und wandte den Kopf so daß sie ihren Rücken sehen konnte. Die beiden Schulterriemen führten bis zu der geschnürten Corsage und die schmalen Schrittriemen kamen aus ihrer Schrittfalte heraus nach oben und waren ebenfalls an der Corsage befestigt. Alle Bänder besaßen hinten silberne Schnallen mit denen sie geschlossen waren.

Zusätzlich gab es noch schmalere Riemen die einmal knapp unter ihren Achseln hindurch liefen und einmal an den Schrittriemen befestigt waren und diese weit nach außen zogen. Obwohl sie von vorne nichts sehen konnte, da alles mit Fell bedeckt war, war ihr

die Wirkung dieser Riemen durchaus klar. Sie sorgten dafür daß die Schrittriemen rechts und links ihrer Schamlippen entlang liefen und diese vermutlich sehr offen präsentieren würden, wenn dieses Fell nicht dort gewesen wäre.

Sie drehte sich wieder um und bemerkte nun, daß ihre Brustwarzen durch das Fell recht gut zu sehen waren, was ihr nicht ganz behagte. An ihren Oberarmen, knapp über den Ellenbogen befanden sich breite Riemen die mit der Corsage fest verbunden waren und dafür sorgten, daß sie ihre Oberarme nicht mehr bewegen konnte. Da ihre Handschuhe hinter ihrem Rücken ebenfalls verbunden waren, konnte sie die Arme tatsächlich kaum noch bewegen. Doch unbequem war das Ganze überhaupt nicht.

»Na, wie gefällt dir dein Fell?«, fragte Herrin Rebecca, die sich bisher im Hintergrund gehalten hatte. Sunrise lief zu ihr und rieb den Kopf an ihrer Schulter.

Herrin Rebecca lächelte ihr zu und legte ihre Lippen auf die ihren. Wieder konnte sie den Kuss nicht erwidern sondern musste ihn einfach genießen. Sie schloss ihre Augen und versank in diesem Kuss.

Nach einer Weile löste ihre Herrin diesen Kuss. »So, dann wollen wir mal nach draußen gehen, damit die anderen dich bewundern können«, sagte sie.

Sunrise trat zwei mal auf und schüttelte den Kopf.

»Was ist denn?«, fragte Herrin Rebecca.

Da sie nicht antworten konnte, kreuzte Sunrise die Knie und ging etwas in die Hocke in der Hoffnung, daß sie verstand.

»Du musst mal?«, fragte sie, worauf hin Sunrise fest auftrat.

Herrin Rebecca sah sie nun ein wenig ratlos an. »Ähm, daran habe ich noch gar nicht gedacht«, sagte sie. »Moment. Ich gehe mal zu Charlotte und frage sie.«

Herrin Rebecca ließ sie alleine in diesem Raum stehen und kam kurz darauf mit Charlotte wieder.

»Du musst mal?«, fragte sie Sunrise. Diese trat einmal kräftig auf und nickte energisch.

»Na, dann komm mal mit.« Charlotte fasste Sunrises Führleine und zog sie mit sich durch eine Tür in eine recht geräumige Toilette. »So, bitte sehr. Wenn du fertig bist, dann ruf einfach«, sagte Charlotte und wollte gehen. Doch Sunrise trat dreimal auf und schaute nach unten zu ihrem Schritt, der komplett durch das Fell verdeckt war.

»Rebecca, so funktioniert das aber nicht«, sagte Charlotte.

Herrin Rebecca kam ebenfalls herein, beugte sich vor und nahm ein Stück Fell ab, so daß Sunrises Scham komplett frei lag. Sie schaute an sich herab und bemerkte, daß ihre Befürchtungen vollkommen richtig waren. Durch die beiden Riemen die seitlich an ihren Schamlippen vorbei liefen, wurden diese zusammen und weit heraus gedrückt, so daß diese äußerst gut sichtbar präsentiert wurden.

»Nun setz dich und ruf, wenn du fertig bist«, sagte Charlotte und sie und Herrin Rebecca ließen sie alleine.

Sunrise setzte sich und als sie fertig war, stellte sie fest, daß sie sich mit gefesselten Armen nicht selbst abputzen konnte. Schicksalsergeben versuchte sie zu rufen, brachte jedoch nur ein lautes »Aaa« hervor.

Doch anscheinend reichte das, denn kurze Zeit später kam Herrin Rebecca herein und schaute sie an.

Sie schaute etwas verlegen nach unten, worauf hin Herrin Rebecca Papier nahm und sie abputzte. Dies gefiel Sunrise überhaupt nicht. So etwas musste sie das letzte Mal über sich ergehen lassen, als sie sechzehn war und sich beim Sport in der Schule beide Arme auf einmal gebrochen hatte.

»Na, ging es?«, fragte Charlotte, als Sunrise wieder in den Raum kam.

Diese brummte etwas verlegen und wog den Kopf hin und her.

»Keine Angst, in deiner Box gibt es eine Toilette und du bekommst nachts die Arme frei«, erklärte Charlotte lachend.

»Es gibt eine Toilette in der Box?«, fragte Herrin Rebecca erstaunt.

»Toilette, Waschbecken und Dusche. Das Gesundheitsamt hat uns das als Vorgabe gemacht. Das ist zwar alles andere als stilecht aber die wollten es so. Die wollten sogar eine auf jeder Weide haben, aber da haben wir dann Einspruch eingelegt. Bringt sowieso nichts, wenn die Ponys die Arme gefesselt haben, wie es sich auf der Weide gehört. Aber ich denke, hier ist das alles nur halb so wild. Auf dem Gut meiner Tante müssen alle Ponys Katheter tragen. Die werden vier mal am Tag geöffnet. Ich denke da ist es schon angenehmer so wie wir es hier machen. Wenn jemand muss, braucht sie das einfach nur anzeigen. Wir sind ja schließlich kein großes Gut mit Gästen«, erklärte Charlotte.

Nachdem diese Peinlichkeit überstanden und das Stück Fell wieder an Ort und Stelle war, wurde Sunrise, da es bereits dämmerte, in eine Halle gebracht. Viele andere Frauen und auch Ponys kamen zu ihr und bewunderten ihre Aufmachung und einige bekundeten, daß sie selbst gerne ein so echt wirkendes Fell haben wollten. Doch Herrin Rebecca musste sie vertrösten, da es sich hierbei noch um ein Einzelstück handelte. Aber vielleicht würde es das ja in einigen Monaten zu kaufen geben. Nach und nach hatten alle genug gesehen und verließen die Halle, wurden in den Stall gebracht oder wandten sich wieder ihren normalen Tätigkeiten zu. Charlotte führte Sunrise in eine Ecke und hakte ihre Führleine in einen Haken an der Wand. Sie unterhielt sich noch etwas mit Herrin Rebecca, bis diese noch einmal zu ihr kam und sich verabschiedete.

»So mein Schatz, du bleibst das Wochenende über hier. Ich komme morgen Nachmittag wieder. Ich wünsch dir viel Spaß«, sagte sie, gab ihr noch einen Kuss und verließ dann die Halle.

'Na toll, was soll ich denn nun so lange machen?', fragte sich Sunrise und schaute den anderen Ponys beim Training zu. Charlotte stand in der Mitte eines großen Viereckes, hatte eines der Ponys an der Longe und ließ es im Kreis laufen. Mal schneller mal langsamer, mal in die eine, mal in die andere Richtung. Dabei benutzte sie eine Longierpeitsche mit der sie ihre Kommandos unterstützte. Sunrise fragte sich, wie es wohl wäre, so an der Longe zu laufen.

Ein anderes Pony lief auf einem Parcours herum, ihre Trainerin lief neben ihm her und gab ihm Kommandos. Sunrise bemerkte, daß dieses Pony die Augen verbunden hatte und trotzdem sauber über die Hürden sprang, durch die Hindernisse lief und das sogar ziemlich schnell und sicher, ohne vor den Hindernissen stehen zu bleiben.

Im dritten Bereich der Halle liefen zwei Ponys in einem Bereich herum, der mit roter Farbe auf dem Boden markiert war. Dabei liefen sie anscheinend synchron in gegenüberliegenden Ecken dieses Viereckes. Sie gingen, besser gesagt sie schritten, eine anscheinend vorgegebene Abfolge von Schritten ab, wobei eine Trainerin ihnen Kommandos gab. Dabei hoben sie die Beine bis die Oberschenkel in der Waagerechten waren, beugten sich etwas vor und ließen den Huf dann langsam zu Boden sinken, bevor sie das Selbe mit dem anderen Huf wiederholten. Sie drehten sich mal nach rechts, mal nach links, schritten ein Stück Rückwärts, aufeinander zu und voneinander weg. Beide sahen sehr konzentriert aus und hatten die Augen anscheinend geschlossen. Es sah toll aus, fand Sunrise.

»So, dann komm mal mit«, riss Charlotte sie aus ihren Gedanken. Sie löste die Leine und zog sie mit sich zum Longierplatz. Sie band ihr die Longe an und stellte sie in die Nähe der Abgrenzung.

»Go!«, rief Charlotte. Sunrise wusste nicht, was sie tun sollte und schaute sie fragend an.

»Go!«, rief Charlotte erneut doch Sunrise blieb weiterhin stehen. Sie fragte sich, was das sollte. Was das englische Kommando bedeutete, war ihr zwar durchaus klar, aber sie kannte die ganzen anderen Kommandos noch gar nicht.

Kurz darauf bekam sie einen ziemlich heftigen Schlag mit der Peitsche auf den Allerwertesten.

Anstatt los zu laufen, wie Charlotte es sicher von ihr erwartete, drehte sie sich zu ihr und warf ihr einen vorwurfsvollen Blick zu.

Charlotte erwiderte den Blick leicht verärgert und runzelte die Stirn.

»Go!«, rief sie noch einmal. Doch nun wollte Sunrise nicht mehr. Es war eine Sache, wenn Herrin Rebecca sie auspeitschte und eine Sache wenn sie bestraft wurde. Aber daß Charlotte sie geschlagen hatte, nahm sie ihr, auch wenn sie sie recht gerne hatte, ziemlich übel.

Dem nächsten Schlag der Peitsche wich sie nach hinten aus, zog dabei allerdings auch an der Longe. Charlotte, die damit nicht gerechnet hatte, fiel der Länge nach in die Sägespäne, mit denen der Boden bedeckt war.

Einige der anderen, die das mitbekommen hatten, unterbrachen ihre Übungen und schauten lachend zu Charlotte und ihr.

Charlotte rappelte sich auf, ohne die Longe los zu lassen. Langsam ging sie auf Sunrise zu, doch jedes Mal, wenn Charlotte einen Schritt getan hatte, machte auch Sunrise einen Schritt rückwärts, bis sie in dem Hindernisparcours stand, in dem gerade ein anderes Pony trainierte.

Charlotte machte noch einen Schritt auf sie zu und als Sunrise einen weiteren Schritt machte, stieß sie gegen die abgeschrägte Wand der Halle. Doch das Pony, welches mit verbundenen Augen den Parcours trainierte, sah die Longe natürlich nicht und stolperte über die Leine. Das hatte zur Folge, daß durch den Zug an der Leine auch Sunrise hin fiel. Nur Charlotte, die das hatte kommen sehen, blieb stehen. Sie zog sich an der Longe Stück für Stück zu Sunrise, die mittlerweile auch aufgestanden war, bis sie direkt vor ihr stand.

»Sag mal, was soll das denn? Du kannst doch nicht einfach hier durch die Gegend laufen wie es dir gefällt. Und wenn ich ein Kommando gebe, dann hast du das auch auszuführen. Bloß weil du Rebeccas Pony bist, gibt es hier für dich keine Sonderbehandlung. Und so schwer sind die Kommandos doch auch nicht zu verstehen«, sagte Charlotte verärgert.

Sunrise hatte fest damit gerechnet, daß Charlotte ihr zur strafe eins mit der Gerte oder der Peitsche geben würde. Doch auch der Ton, den sie gerade anschlug, gefiel Sunrise nicht im Geringsten.

Charlotte zog sie hinter sich her und stellte sie wieder auf den Platz an dem sie eben gestanden hatte.

»Ich erkläre dir das jetzt einmal. Und wenn du nicht gehorchst, dann wirst du schon sehen, was du davon hast«, sagte Charlotte und erklärte Sunrise die Kommandos. Doch diese malte mit dem Huf Kreise in die Sägespäne auf dem Boden und hörte, wenn überhaupt, nur mit halben Ohr zu. Die Kommandos waren ihr natürlich schon klar. Also war es ihr relativ egal, was Charlotte da sagte. Im Moment war sie einfach nur verärgert über den Schlag den sie bekommen hatte. Charlotte war schließlich nicht ihre Herrin.

123456...9