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Servas 03: Veränderungen Teil 05

Geschichte Info
Ein unerwartetes Wiedersehen und neue Freunde.
25.8k Wörter
4.65
4.7k
1
Geschichte hat keine Tags

Teil 20 der 33 teiligen Serie

Aktualisiert 06/11/2023
Erstellt 01/08/2022
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Am Samstag Morgen ließ Miss Isabella sie wesentlich länger und auch schneller laufen als üblich. Außerdem war die Gymnastik viel anstrengender und auch die Haltungen ließ sie sie wesentlich länger und gründlicher üben, als an Wochentagen.

Nachdem Mara reichlich erschöpft nach Hause kam, kam auch Herrin Rebecca gerade mit Sportsachen und einem Handtuch über der Schulter, aus dem Keller. Sie hatte dort anscheinend eine Extrarunde ihrer Rückengymnastik eingelegt. Sie gingen zusammen ins Bad, wo sie sich gründlich duschten.

Zu Maras Erstaunen lagen bereits die Kleider für heute bereit. Sie zog Rebecca wie üblich einen Schlüpfer an, diesem folgten dunkle Socken aus Wolle, was sie angesichts des schönen Wetters etwas seltsam fand.

Dann kam ein weißes Leibchen an die Reihe und diesem folgte ein weißes Oberteil aus einem feinen Wollstoff. Dieses hatte lange Ärmel mit geknöpften Bündchen und reichte Rebecca bis zur Mitte der Unterschenkel.

Das Korsett für heute war ebenfalls aus einem feinen Wollstoff und war in einem dunklen Braun gehalten. Es besaß vorne weder Haken noch Schnallen, dafür aber breite Schulterträger und die Stäbe waren nur schwach zu erkennen.

Es war sowohl am Ausschnitt als auch an der Unterkante mit einem weißen Band abgesetzt.

Zu ihrem Erstaunen fiel es Mara nicht all zu schwer, dieses Korsett komplett zu schließen und auch Rebecca schien sich damit leichter zu tun als üblich.

»Was ist denn? Ich wollte schon lange mal ein Korsett haben mit dem ich auch Luft bekomme«, sagte diese schmunzelnd.

Dem Korsett folgte ein Paar flacher, schwarzer Lackschuhe mit silbernen Schnallen und weißen Senkeln.

»Wie sehe ich aus?«, fragte Rebecca und betrachtete sich im Spiegel.

Mara schaute sie ein wenig verwirrt an. Sie fragte sich, ob sie etwa so unter Menschen gehen wollte. »Naja, es sieht schon etwas seltsam aus«, sagt sie.

»Meinst du?«, fragte Rebecca. »Sollte ich vielleicht noch einen Schal anziehen?«

Mara schaute sie an und fragte sich, ob sie das ernst meinte. »Eine Hose oder einen Rock vielleicht«, sagte sie.

»Meinst du?«, fragte Rebecca, scheinbar etwas verwirrt, worauf hin Mara nur die Stirn runzelte und nickte.

Nun brach es aus Rebecca heraus. »Du hast heute so viel Humor wie ein hungriges Bison«, sagte sie, nachdem sie sich etwas beruhigt hatte, lachend. »Mein Rock ist da in der Schachtel.«

Nun merkte Mara, daß Rebecca sie ganz offensichtlich auf den Arm genommen hatte und musste auch lachen. Sie öffnete die Schachtel und holte den Rock hervor. Das Karomuster, es war rot mit weißen Streifen und grünen Flächen, war offenbar schottischen Ursprunges.

Mara half Rebecca in den Rock, dessen obere Kante mit weißer Spitze gesäumt war und band ihn hinter ihrem Rücken. Dann richtete sie ihn noch einmal so daß die spitz nach unten zulaufende Kante genau mittig von Rebeccas Taille lag.

In der Schachtel lag noch ein ein Tuch aus dem selben Stoff. »Was ist denn hiermit?«, wollte Mara wissen.

»Das brauche ich im Moment noch nicht. Aber nimm es nachher mit nach unten.«

»Ja, Herrin«, sagte Mara und wollte sich eine Tunika holen.

»Halt«, sagte Rebecca. »Deine Sachen sind da drinne.« Sie deutete auf eine weitere Pappschachtel.

Mara öffnete diese und sah zuerst ein weißes Leibchen aus einem groben Leinenstoff. So etwas sollte sie anziehen?

Doch sie beschloss, lieber nichts zu sagen und zog es sich über. Es hatte einen geraden Schnitt und reichte ihr bis zu den Knien. Wieder Erwarten war dieses Leibchen recht bequem und kratzte überhaupt nicht, wie sie bei diesem Stoff eigentlich vermutet hätte.

Dann folgte eine Art Kleid aus einem erdbraunen Stoff. Der einfache Kragen war kreisrund und mit dunkelgrünem Band abgesetzt. Der Ausschnitt war recht kurz und wurde mit drei silbernen, Kugelförmigen Knöpfen geschlossen.

Der Saum war ebenfalls mit einem grünen Band abgesetzt, welches etwa eine Hand breit war und auch an den Bündchen befand sich grünes Band welches sich eng um ihre Handgelenke wand und mit je einem Knopf geschlossen werden musste. Durch dieses engen Bündchen wirkten die weiten und durchgehend geraden Ärmel an ihren Handgelenken etwas aufgeplustert

Sie betrachtete sich im Spiegel und stellte fest, daß dieses Kleid, welches bis zum Boden reichte, ebenfalls einen komplett geraden Schnitt besaß, der lediglich im Bereich ihrer Brust etwas großzügiger bemessen war. Die einzige Verzierung war eine hellgraue, kreuzförmige Stickerei die sich über dem Saum befand.

Rebecca holte einen hellbraunen Gürtel aus Leder aus der Schachtel und band ihn Mara um die Taille.

»Halt, da fehlt ja noch was«, sagte sie und löste das Lederband wieder. Sie holte eine Art Tasche aus Leder, schob den Gürtel durch die Schlaufen dieser Tasche und band ihn wieder um Maras Taille. Die Tasche schob sie auf Maras linke Seite.

Sie war etwas größer als ein halbes Blatt Schreibpapier und wurde mit einer einfachen Klappe geschlossen sie man anscheinend mit zwei dünnen Lederriemen schließen musste, indem man diese zusammen band.

»Na, was sagst du?«, fragte Rebecca, als Mara sich im Spiegel betrachtete.

»Es ist... ähm... hübsch«, sagte Mara wenig begeistert.

»Na toll. Hübsch ist der kleine Bruder von hässlich«, sagte Rebecca mit verzogenem Gesicht. »Was hast du denn erwartet? Einen Pelzkragen? Der steht einer Dienerin nun mal nicht zu.«

»Nein Herrin, so meine ich das doch nicht. Es sieht ja nicht schlecht aus. Aber irgendwie passt es doch gar nicht hier her«, versuchte Mara sich zu entschuldigen. »Auf einem dieser Historienfeste passt es wahrscheinlich ganz gut.« Sie war mit ihrer Familie einmal auf einem solchen Fest gewesen und hatte beschlossen, daß so etwas nicht unbedingt ihr Geschmack war.

»Das scheint dir ja nicht sonderlich zu gefallen«, sagte Rebecca. »Das tut mir zwar leid für dich, aber die nächsten zwei Wochen wirst du sowas wohl ertragen müssen.«

»Wir fahren auf so ein Fest?«, fragte Mara. Sie hatte keine Ahnung, daß Rebecca so etwas mochte.

»Naja, fast. Lass dich einfach überraschen. Zieh dir jetzt die Schuhe an und den Mantel«, sagte Rebecca.

»Ja, Herrin«, sagte Mara resigniert. Sie hatte keine besondere Lust, ganze zwei Wochen auf so einem Fest zu verbringen. Am Besten noch in einem Zelt und rund herum irgend welche Leute, die es als netten Spaß betrachteten sich so etwas einen Tag lang anzusehen.

Sie zog die grauen Wollsocken an, die auf den Schuhen lagen, nahm diese aus der Karton und zog sie sich an. Es waren Stiefel aus rauem Leder, die mit langen Riemen verschlossen wurden. Dann holte sie den Mantel aus der Schachtel, zog ihn sich über und betrachtete sich im Spiegel. Damit konnte sie sich schon eher anfreunden, fand sie.

Der Mantel war im gleichen Grün wie Saum, Kragen und Bündchen des Kleides. Er hatte einen weiten Rundkragen und reichte ihr bis zur Mitte der Unterschenkel. Rund herum war er mit einem breiten, hellgrauen Band abgesetzt. Die Ärmel reichten ihr lediglich bis zur Mitte der Unterarme und waren ebenfalls mit diesem Band abgesetzt. Es gab keinen Gummizug und nicht einmal Knöpfe oder einen Gürtel.

Rebecca zupfte etwas an dem Mantel herum und richtete ihn ein wenig, so daß er gut eine Hand breit offen stand. »Das sieht toll aus, finde ich«, sagte sie und nahm Mara in die Arme.

»Danke, Herrin«, sagte Mara. Sie fühlte sich zwar nicht besonders wohl in diesem Aufzug, doch so schlimm sah es nun gar nicht mehr aus, fand sie. Außerdem war dieser Leinenstoff sehr weich und fühlte sich nicht schlecht an.

Nur die Tatsache, für zwei Wochen auf so einem Fest verbringen zu müssen war ihr nicht ganz geheuer.

»Entschuldige mein Schatz, ich dachte das würde dir genauso gefallen wie mir. Aber jetzt lässt es sich nicht mehr ändern. Unsere anderen Sachen für die nächsten zwei Wochen sind schon im Koffer«, sagte Rebecca.

»Es tut mir leid, Herrin. Ich mein, ich finde es doch toll, daß du mir die Sachen gekauft hast. Und sie fühlen sich ja auch ganz gut an. Aber ich mag solche Feste nicht besonders«, sagte Mara angelehnt an Rebeccas Schulter.

»Na, warte doch erst mal ab. Vielleicht gefällt es dir ja nachher doch noch«, sagte Rebecca und strich ihr über die Haare.

»Ja, Herrin«, sagte Mara, hob ihren Kopf und schürzte die Lippen.

Rebecca gab ihr einen langen Kuss und ließ sie nach einer Weile los.

»Dann lass uns mal nach unten gehen und etwas Essen, bevor wir los fahren«, sagte Rebecca.

Mara hielt ihr die Tür auf und folgte ihr nach unten. Es duftete nach frischen Brötchen, die Saphira, wie Mara wusste, frisch aufgebacken hatte. Andere waren nicht im Haus und bestellen konnte Saphira noch immer nichts.

Im Esszimmer hielt sie Rebeccas Stuhl und setzte sich dann zu ihrer Linken neben sie.

Saphira kam mit einem Korb Brötchen gerade aus der Küche und knickste lächelnd.

Mara war über ihren Aufzug nicht besonders erstaunt. Sie trug ein ähnliches Kleid wie sie selbst, nur daß dieses hellgrün und komplett ohne Verzierungen war. Darüber trug sie eine einfache, braune Schürze, welche an den Seiten offen und mit einem langen, schmalen Ledergürtel gebunden war.

Saphira stellte den Korb mit den Brötchen auf den Tisch und setzte sich auf ein Zeichen Rebeccas. So frühstückten sie in aller Ruhe und nachdem sie fertig waren, fragte Rebecca Saphira, ob alles schon im Wagen war.

»Ja, Herrin. Es ist alles im Wagen, wie Sie es verlangt haben.«

Rebecca nickte und trank ihren Kaffee aus, während Saphira den Tisch abdeckte. Mara wollte ihr helfen, doch Rebecca hob die Hand und deutete ihr, sitzen zu bleiben.

Erst eine halbe Stunde später sagte Rebecca »Wenn du dich noch mal frisch machen willst, dann geh bitte schnell.«

Mara nickte, stand auf, knickste und ging noch einmal ins Badezimmer. Als sie wieder nach unten kam, standen Rebecca und Saphira bereits in der Halle und warteten auf sie.

Sie reichte Rebecca das Tuch mit der Kapuze und half ihr, es sich über die Schultern zu legen.

Sie fand diesen Aufzug für diese Jahreszeit reichlich warm. Und obwohl es noch relativ früh am Morgen war, war es schon recht warm. Sie fragte sich, wie das erst heute Mittag werden sollte.

In der Einfahrt stand nur einer der Elektrowagen. Mara fragte sich ernsthaft, wo sie damit wohl hinfahren sollten. Sie wollte Rebecca die Beifahrertür auf halten, doch diese ging auf die andere Seite und setzte sich hinters Lenkrad. Mara setzte sich darauf hin auf den Beifahrersitz, während Saphira auf der Rückbank Platz nahm.

Dann fuhr Rebecca los. Sie fuhr den Weg entlang, den Mara jeden Morgen nahm, um zum Laden zu kommen, wenn sie mit dem Wagen fuhr. Doch dann bog Rebecca nach links ab. Diese Gegend des Geländes kannte sie nicht so gut. Hier gab es außer einigen Wohnblocks, dem Flughafen und einem großen umzäunten Waldstück auf dem man Paintball spielen konnte sonst nichts interessantes. Doch dann traf sie die Erkenntnis wie ein Schlag in die Magengrube. »Nein Herrin. Bitte nicht zum Flugplatz«, sagte sie leise und schaute Rebecca an.

Doch diese sagte nichts und hielt direkt auf die Einfahrt des Flugfeldes zu.

Mara wurde kreidebleich im Gesicht. Doch dann hielt Rebecca vor dem Tor. Eine Frau, die bisher auf einer Bank gesessen hatte, stand auf, stellte zwei Koffer auf die Ladefläche und setzte sich neben Saphira. Es war Sonja, die Cheftrainerin und Leiterin des Stalles.

Sie trug ein ähnliches Kleid wie Rebecca, nur ohne das Korsett und ihr Rock war in einem schlichten Dunkelblau gehalten.

»Einen schönen guten Morgen, Lady Winther«, sagte sie freundlich und begrüßte Mara mit einem »Hallo, Sunrise.« Zu Saphira sagte sie lediglich freundlich »Hallo.«

Mara war erleichtert, daß sie nur Sonja hier abholten.

»Na, alles gepackt für einen schottischen Sommer?«, fragte sie.

»Sicher doch. Ich hoffe nur, es wird nicht zu kalt«, gab Rebecca lachend zurück und fuhr weiter.

Die Erkenntnis traf Mara erneut. Schottland? Das würde ganz sicher nicht ohne zu fliegen gehen. Doch bevor sie noch etwas sagen konnte, fuhr Rebecca durch das Tor auf den Flugplatz und auf den Hangar zu.

In dem Hangar stand das selbe, schwarze Flugzeug, mit dem sie damals aus London zurück geflogen waren. Mara spürte wie ihr die Knie weich wurden und klammerte sich krampfhaft am Türgriff fest.

Rebecca stellte den Wagen neben dem Hangar ab und sagte zu Saphira »Bring bitte schon mal das Gepäck rein.«

Saphira knickste und stieg aus dem Wagen. Auch Sonja stieg aus und ging zu dem Flugzeug.

»So, jetzt zu dir mein Schatz«, sagte Rebecca. »Es gibt leider keine andere Möglichkeit schnell nach Schottland zu kommen. Deshalb wirst du wohl in den sauren Apfel beißen und fliegen müssen.«

Mara schaute sie mit noch immer blassem Gesicht an »Kann ich nicht einfach hier bleiben, Herrin?«

»Tut mir leid, das wird nichts. Ich weiß daß du nicht gerne fliegst. Aber das letzte Mal hat es doch auch funktioniert. Wenn du willst, kannst du wieder mit ins Cockpit. Und wenn nicht, Saphira hat ein leichtes Beruhigungsmittel eingepackt.«

Mara versuchte sich zusammen zu nehmen und schüttelte den Kopf. »Lieber keine Beruhigungsmittel«, sagte sie und stand langsam auf. Sie merkte, daß ihre Beine sie nur schwerlich tragen wollten, nahm die Hand, die Rebecca ihr anbot und folgte dieser leicht zitternd zum Flugzeug.

Rebecca brachte sie hinein und ging dann wieder nach draußen.

»Ist alles in Ordnung?«, fragte Sonja als sie Mara sah.

»Es geht schon«, sagte diese nur und setzte sich auf einen der Sitze, ohne sich jedoch anzuschnallen.

»Soll ich dir helfen beim Anschnallen?«, fragte Sonja und löste ihren Gurt.

»Danke, aber ich warte lieber auf Herrin Rebecca.«

»Na dann.« Sonja warf ihr ein aufmunterndes Lächeln zu. »So schlimm ist Fliegen gar nicht. Ich bin schon so oft geflogen und immer wieder heil runter gekommen.«

Es dauerte eine Weile, bis Rebecca endlich herein kam und die Tür hinter sich schloss. Von draußen hörte man, wie die Einstiegstreppe weg gerollt wurde und Rebecca ging zum Cockpit.

»Was ist Mara, kommst du oder willst du lieber hier bleiben?«.

Schnell stand Mara auf und folgte Rebecca. Diese hatte sich bereits auf den Pilotensitz gesetzt und ging die Checkliste durch. »Du weißt ja, Hinsetzen, anschnallen, Spucktüte nehmen und nichts anfassen«, sagte sie und strich Mara über die Wange.

Mara setzte sich vorsichtig auf den Sitz des Copiloten und griff unter diesen, um sich eine Tüte zu nehmen. Dann schnallte sie sich an und legte die Hände auf die Beine.

Rebecca sprach mit dem Tower und bekam sie Startfreigabe.

Sie schaltete das obligatorische »Bitte Anschnallen« Schild im Passagierabteil ein und startete die Triebwerke.

Mara schaute ihr aufmerksam zu. Ihr war das lieber als nach draußen zu sehen. Das Flugzeug setzte sich langsam in Bewegung und rollte aus dem Hangar auf die Startbahn zu.

Ohne große Worte zu verlieren, nahm Rebecca Maras linke Hand und legte sie auf die Schubhebel.

Sie umfasste Maras Hand und warf ihr einen aufmunternden Blick zu. »So, jetzt ganz nach vorne damit.«

Mara schob die vier nebeneinander liegenden Hebel langsam nach vorne. Doch Rebecca ging das offenbar nicht schnell genug und sie drückte Maras Hand und mit dieser auch die Hebel, in einem schnellen Zug bis zum Anschlag nach vorne.

Die Triebwerke heulten laut auf, doch das Flugzeug blieb an Ort und Stelle stehen, bis Rebecca die Bremsen der Räder löste.

Darauf hin setzte sich das Flugzeug ruckartig in Bewegung und nahm schnell Fahrt auf.

Das Ruckeln als die Räder über die Fugen der Betonplatten hinweg rollte, wurde immer schneller und das Ende der Startbahn kam immer näher.

Nachdem sie ungefähr zwei Drittel der Startbahn hinter sich gelassen hatten und das Ruckeln der Räder im Takt von etwa einer halben Sekunde durch das Flugzeug fuhr, zog Rebecca langsam das Steuerhorn zu sich heran und das Flugzeug hob wenig sanft ab. Mara fühlte sich in den Sitz gedrückt und nahm schnell die Hand von den Hebeln.

»So, wir sind in der Luft. Was kommt jetzt?«, fragte Rebecca.

Mara versuchte sich zu erinnern. »Die Räder einfahren?«, fragte sie.

Grinsend nickte Rebecca und deutete auf den entsprechenden Hebel. Doch Mara schüttelte energisch den Kopf. Darauf hin betätigte Rebecca diesen selbst. Das Rumpeln als das Fahrwerk eingezogen wurde und die Klappen sich schlossen ging durch das ganze Flugzeug.

Sie flog eine langgezogene Linkskurve, bei der das Flugzeug immer mehr an Höhe gewann.

Als sie die richtige Höhe erreicht hatten, schaltete Rebecca den Autopiloten ein, das »Bitte Anschnallen« Schild aus und lehnte sich zurück.

»So, das war's erst mal«, sagte Rebecca. »War's denn so schlimm?«

Mara schaute sie lange an und schüttelte denn den Kopf.

»Na, also. Noch ein paar Mal und du steigst ohne dir in die Hose zu machen in ein Flugzeug«, sagte Rebecca schmunzelnd.

»Ich hab mir gar nicht in die Hose gemacht«, sagte Mara schmollend, worauf hin Rebecca lachen musste.

»Das hoffe ich doch sehr. Sonst müsstest du dir eine Windel anziehen.«

Nun merkte Mara, daß Rebecca sie schon wieder auf den Arm nahm und musste selbst lachen.

Lächelnd strich Rebecca ihr über die Wange. »Dann geh uns doch bitte mal einen Kaffee holen.«

»Schau mal, kennst du die Stadt?«, fragte Rebecca, nachdem sie eine gute viertel Stunde lang in der Luft waren.

Mara schaute aus dem Cockpitfenster und sah eine größere Stadt. Zwar konnte sie keine Einzelheiten erkennen, aber einige Details kamen ihr doch bekannt vor. »Da wohnt Herrin Julia«, sagte sie.

»Genau. Also wenn du sie besuchen möchtest, wir haben auch Fallschirme hinten.«

»Lieber nicht«, sagte Mara. »Also besuchen würde ich sie schon gerne. Aber lieber nicht mit dem Fallschirm.«

»Na, vielleicht auf dem Rückweg«, sagte Rebecca.

Mara nickte und schaute schweigend aus dem Fenster. Etwa eine halbe Stunde später erreichten sie die Küste und flogen dann über die offene See.

Die ganze Zeit über war auf der linken Seite in größerer Entfernung Land zu sehen.

»Das ist England«, erklärte Rebecca. »Wir fliegen nicht direkt nach Schottland sondern parallel zur Küste entlang. Dann machen wir eine weite Linkskurve und landen dann in Schottland. Siehst du rechts die riesigen Windfarmen? Die versorgen einen großen Teil Nordeuropas mit Strom und Wasserstoff.« Rebecca erklärte Mara noch das ein oder andere, was es zu sehen gab. Es schien fast so als ob das offene Meer gar nicht so leer war, wie es schien. Immer wieder gab es große Windfarmen, Bohrinseln und Schiffe zu sehen.

Nach gut zwei Stunden begann das Flugzeug von selbst eine weite Linkskurve zu fliegen und der Autopilot gab ein lautes Piepsen von sich.

Rebecca schaltete das »Bitte Anschnallen« Schild wieder ein und sagte auch Mara sie solle sich wieder anschnallen.

Sie flogen direkt auf eine Küste zu und zwei Minuten später drosselte Rebecca das Tempo.

»Das da unten ist der River Spey, von dem die Region hier ihren Namen hat«, erklärte Rebecca.

»Ist hier auch irgendwo das Loch Ness?«, wollte Mara wissen.

»Das ist weiter westlich, aber das siehst du jetzt nicht. Wolltest du Nessie suchen?«

Mara schaute grinsend zu Rebecca »Wer weiß, vielleicht kann man es ja aus der Luft sehen.«

»Ich glaube nicht, dann hätte es wohl schon längst jemand gefunden.«

Rebecca musste sich nun auf die Landung konzentrieren und sagte daher nichts mehr. Sie flog immer tiefer, bis Mara das Gefühl hatte, die Spitzen der Bäume berühren zu können, über die sie hinweg flogen.

Nur eine Minute später tauchte vor ihnen eine Stadt auf. Rebecca flog erneut eine Kurve und vor ihnen tauchten zwischen grünen Wiesen und Feldern mehrere Häuser auf. Im Hintergrund konnte Mara die Ruine einer alten Burg erkennen.

Rebecca brachte das Flugzeug in der Luft zum Stehen, fuhr das Fahrwerk aus und landete auf einer Wiese, nur etwa hundert Meter entfernt von den Häusern.

»Willkommen auf Achadh uaine«, sagte Rebecca, nachdem sie die Triebwerke abgeschaltet hatte. Sie schaltete auch die anderen Instrumente aus und schnallte sich ab.

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