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Servas 03: Veränderungen Teil 05

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Die anderen Beiden folgten ihr und nach einer guten halben Stunde waren sie wieder an der Farm angekommen.

Sie gingen in ihre Zimmer, Alice und Saphira teilten sich eines, und duschten sich. Danach trafen sie sich wieder in der Küche, wo sie das Frühstück zubereiteten und Kaffee kochten.

Doch es dauerte noch zwei Stunden, bis die Ersten herunter kamen.

»Wehe ihr steht auf oder knickst«, sagte Rolf verschlafen. Er trug einen Bademantel und seine Haare und sein sonst so ordentlicher Bart sahen recht wirr aus.

Kurz darauf kam auch Flo in die Küche, der nicht besser als sein Bruder aussah. Die Beiden setzten sich und gossen sich Kaffee ein.

Sie tranken diesen schweigend und erst, nachdem sie sich eine zweite Tasse eingegossen hatten, wurden sie etwas gesprächiger. Doch man konnte ihnen deutlich ansehen, daß sie am Liebsten liegen geblieben wären um ihren Kater auszuschlafen.

Nach und nach kamen nun auch die Anderen herunter.

»Ich glaube, du solltest mal nach Mama sehen. Sie ist glaube ich auch schon wach«, sagte Flo müde zu Alice. »Und wehe, du knickst jetzt vor mir«, fügte er drohend hinzu als Alice sich ihm zuwandte. Statt dessen ging sie einfach nach oben.

Mit einem munteren »Schönen guten Morgen zusammen«, kam Rebecca in die Küche. Sie war wie die Anderen auch mit einem Bademantel bekleidet und setzte sich an den Tisch.

»Wie kann man denn nur so wach sein, nach so viel Whisky?«, fragte Anke, deren Augen immer wieder zu fielen.

Kurz darauf kamen Julia und Alice herunter. Julia war außer den drei Serva die Einzige, die bereits angezogen war und setzte sich zwischen Rolf und Flo an den Tisch.

Das Frühstück verlief sehr ruhig, da die Meisten noch ziemlich müde waren. Nachdem alle gegessen hatten, begannen Mara, Saphira und Alice den Tisch ab zu räumen.

»Das kann ich mir ja nicht mit ansehen. Ihr bringt je eine furchtbare Hektik hier rein«, sagte Flo kopfschüttelnd und ging mit der Tasse in der Hand nach draußen, wo er sich auf eine der Bänke vor der Scheune setzte und sich die Morgensonne ins Gesicht schienen ließ. Sein Bruder folgte ihm und setzte sich neben ihn.

Sonja, Andrea und Julia gingen wieder auf ihre Zimmer, wo sie sich noch etwas hinlegen wollten.

Auch Rebecca ging mit Mara nach oben, jedoch nur um sich beim Anziehen helfen zu lassen.

Sie trug heute wieder einen Rock mit Schottenkaro und ließ sich in ein leichtes Vollkorsett schnüren. Dazu zog sie lange Stiefel an.

»Geh bitte schon mal nach unten«, sagte sie. »Ich komme gleich nach.«

»Ja, Herrin«, sagte Mara, knickste und ging nach unten, wo Saphira bereits das Geschirr gespült hatte und es nun abtrocknete.

Kurz darauf kam Rebecca nach unten. In der Hand hatte sie einen Rucksack in den sie eine Flasche Saft, eine Flasche Wasser und einen Becher einpackte. Sie gab diesen Mara die ihn aufziehen musste und nahm sie an die Hand.

Zusammen gingen die Beiden nach draußen. Auf der Bank saßen noch immer Rolf und Flo und schienen zu schlafen.

Sie gingen an den Beiden vorbei in Richtung des Schlosses, wobei Rebecca noch immer Maras Hand hielt.

Als sie etwa auf halbem Weg zum Schloss waren, sagte Rebecca »Ich habe dir gestern ja gesagt, daß wir nochmal darüber reden müssen, daß du Saphira helfen wolltest.«

Mara hob den Kopf und schaute Rebecca an. Sie schluckte ein paar Mal, da sie ahnte, was nun auf sie zukommen würde. »Ja, Herrin«, sagte sie.

»Weißt du, ich bin ja eigentlich froh, daß du Mitleid mit ihr hattest und es ihr angeboten hast. Aber das ist nun mal die Strafe dafür, was sie in den letzten Wochen gemacht hat. Und sie wird in den nächsten beiden Wochen jeden Tag früh genug aufstehen und die Einkäufe erledigen. Danach ist ihre Strafe abgegolten. Auch wenn du das noch nicht gewusst hast, hast du dennoch mitbekommen, daß ich es ihr genau so aufgetragen habe.« Sie schaute Mara an und wartete auf eine Antwort.

»Ja, Herrin. Es tut mir leid.«

»Du weißt, daß das nicht reicht«, sagte Rebecca.

Mara nickte darauf hin lediglich.

»Gut«, sagte Rebecca und ging, noch immer Maras Hand haltend, weiter auf die Ruine des Schlosses zu.

Dort angekommen, gingen sie durch den einzigen Eingang in der südlichen Mauer hinein. Sie befanden sich nun anscheinend im ehemaligen Schlosshof, in dessen Mitte die Reste des eigentlichen Schlosses standen. Dort führte eine Treppe, die früher im Inneren des Schlosses gewesen sein musste, nach oben. Sie befanden sich nun in einem großen Raum dessen südliche und ein Teil der westlichen Wand fehlten.

Mara hatte im Moment keinen Blick für die Architektur der Ruine und wartete einfach ab, was nun passieren würde.

»Das müssen die Anderen nicht unbedingt mitbekommen. Deshalb sind wir hier her gekommen. Ich glaube, das ist dir auch ganz Recht«, sagte Rebecca »Bitte zieh dich aus. Aber die Schuhe lass an.«

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch zog Mara sich aus. Dies war das erste Mal, daß Herrin Rebecca sie wirklich für etwas bestrafte. Zwar war sie sich sicher, daß ihr nichts schlimmes passieren würde, aber sie musste vor sich selbst zugeben, daß sie Angst vor dem, hatte, was nun kommen würde.

»Ich möchte, daß du weißt, warum das jetzt passiert. Nicht etwa weil du Saphira helfen wolltest, sondern weil du dadurch eine klare Anweisung, die ich ihr gegeben habe, in Frage gestellt hast.«

Mara nickte und musste schlucken als sie sah, daß Rebecca eine gut zwei Meter lange, geflochtene Lederpeitsche aus dem Rucksack holte und diese entrollte. Sie stellte sich in die Mitte des Raumes und schwang diese mehrmals herum.

»Stell sich bitte an das Fenster dort«, sagte Rebecca und deutete auf eine leere Fensteröffnung in der gut einen Meter dicken Mauer.

Zögernd ging Mara zu der Fensteröffnung, stellte sich breitbeinig vor diese und lehnte sich mit den Händen rechts und links davon an die Wand. So stand sie mit weit ausgebreiteten Armen vor dem Fenster und schaute aus diesem hinaus auf die Wiese. In einigen hundert Metern Entfernung konnte sie ein kleines Waldstück erkennen.

Herrin Rebecca trat hinter sie und legte ihre Haare vor die Schultern, dann streichelte sie ihr über den Rücken.

»Ich weiß, was passiert, wenn du dich jetzt entspannst. Deshalb will ich, daß du jeden der zehn Schläge mit zählst. Und zwar laut und deutlich. Hast du das verstanden?«

»Ja, Herrin«, sagte Mara leise.

»Gut«, sagte Rebecca.

Sie trat einen Schritt zurück und holte mit der Peitsche aus. Der erste Schlag traf Mara vollkommen unerwartet und sie zuckte zusammen als der Schmerz durch ihren Körper fuhr.

»Eins«, sagte sie laut und wartete den nächsten Schlag ab.

Auch der zweite Schlag traf sie unerwartet, so daß sie keine Möglichkeit hatte, sich auf diesen vorzubereiten.

»Zwei«, sagte sie und wartete mit geschlossenen Augen auf den nächsten Schlag.

Der dritte Schlag ließ ebenso lange auf sich warten wie der zweite und so war sie auf den Schmerz vorbereitet. Sie biss die Zähne zusammen als dieser sie traf und sagte dann »Drei.«

Auch die nächsten Schläge trafen sie nicht mehr unvorbereitet. Herrin Rebecca hielt den selben Rhythmus ein, so daß sie genau wusste, wann sie den Schlag zu erwarten hatte.

Es fühlte sich dennoch wie eine Ewigkeit an, bis endlich der zehnte Schlag ihren Rücken traf und sie diesen gezählt hatte.

Sie hielt die Augen geschlossen und versuchte, den Schmerz weg zu atmen, als sie eine Berührung auf ihrem Rücken spürte. Sie zuckte heftig zusammen da sie dachte, Herrin Rebecca würde einfach weiter schlagen. Doch es waren nur die Hände ihrer Herrin, die ihr eine kühlende Salbe auf dem Rücken auftrugen und diese sanft verrieben.

Als sie damit fertig war, fasste sie Mara an den Händen und zog sie mit sanftem Nachdruck mit sich. Sie setzte sie auf einen Vorsprung an der Wand der früher wohl eine Sitzbank gewesen sein musste, auf den sie Maras Kleider ausgebreitet hatte. Sie setzte sich neben sie und zog sie zu sich heran.

Nun saß Mara neben ihr, hatte den Kopf an ihrer Schulter liegen und spürte ihre Hand auf ihrer Wange.

»Entschuldigung, Herrin. Es tut mir leid«, sagte Mara nach einer Weile, als sie nicht mehr zitterte und sich etwas beruhigt hatte.

»Es gibt nichts, wofür du dich entschuldigen müsstest. Du hast etwas getan was nicht in Ordnung war, aber du hast es zugegeben und die Konsequenz daraus zu spüren bekommen. Damit ist das Thema erledigt und beim nächsten Mal weißt du, daß du das nicht machen darfst.«

Mara nickte leicht.

»Willst du dich noch etwas ausruhen oder wollen wir zurück zu den Anderen gehen?«, fragte Rebecca.

»Lieber noch etwas hier bleiben Herrin«, sagte Mara. Sie drehte sich etwas auf der Bank und legte ihren Kopf auf Herrin Rebeccas Beine. Diese hielt ihre Hand und kraulte ihr mit der freien Hand weiter den Nacken.

Sie betrachtete Mara schweigend, während sie so da saßen. Irgend wann bemerkte sie daß Mara langsam und gleichmäßig atmete.

Mit dem Fuß zog sie den Rucksack herbei und holte die Wolldecke aus diesem heraus die sie vorsorglich eingepackt hatte. Sie legte sie ihr vorsichtig über den Rücken und deckte sie zu.

Während der ganzen Zeit über kraulte sie ihr weiter den Nacken. Sie wusste mittlerweile wie sehr Mara das genoss. Und vielleicht half es ihr jetzt, sich trotz der Schmerzen, die sie haben musste, etwas zu entspannen und sich zu beruhigen.

Zwar tat sie ihr mehr als nur leid, wie sie so da lag und gelegentlich leise im Schlaf seufzte, doch ihr war auch bewusst daß das, was sie eben getan hatte, nötig gewesen war.

Nein, wirklich nötig war das nicht gewesen. Aber auch wenn sie Mara mehr als nur gerne hatte, durfte diese nicht vergessen, daß sie eine Serva war und für etwas, was sie angestellt hatte, bestraft werden würde. Vermutlich hätte es auch vollkommen ausgereicht, ihr eine lange Standpauke zu halten, aber mit dieser Strafe war das, was sie getan hatte endgültig abgegolten und es gab weder für Mara noch für sie selbst einen Grund, das je wieder zu erwähnen. Aus eigener Erfahrung wusste sie, daß es so wesentlich leichter für Mara war.

Als Mara aufwachte und sich bewusst gemacht hatte, wo sie sich befand, sah sie, daß die Sonne bereits ziemlich hoch am Himmel stand. Sie hätte auf ihr Comm schauen können um nach der Uhrzeit zu sehen, doch dann hätte sie sich bewegen müssen.

Sie war verschlafen und noch nicht richtig wach. Ihre Beine und die Arme taten vom Liegen auf der harten Bank weh. Und ihr Rücken schmerzte entsetzlich.

Nein, eigentlich tat ihr der Rücken weniger weh als sonst, wenn sie mit Herrin Rebecca im Keller gewesen war. Aber dieser Schmerz erinnerte sie nicht an etwas schönes sondern an etwas unangenehmes, etwas das sie nie wieder erleben wollte. Daß sie die Schläge hatte mit zählen müssen, war eine neue Erfahrung für sie gewesen. Es war ihr schwer gefallen sich zu erinnern wie viele Schläge sie bereits bekommen hatte, da sie immer wieder kurz davor gewesen war, in ihre eigene Welt zu gleiten. Sie hatte sich dazu zwingen müssen, die Zahlen zu sagen.

Mehr als einmal war sie kurz davor gewesen in ihre eigene Welt abzudriften und den Schmerz zu genießen, doch dieses Mal musste sie sich selbst jedes Mal wieder in die Realität zwingen um nicht zu vergessen mit zu zählen und so traf sie die Peitsche jedes Mal mit vollem Bewusstsein.

Rebecca bemerkte, daß Mara wieder wach war. Sie gönnte ihr noch einige Minuten, bevor sie ihre Hände weg nahm und sie in einen sitzende Position schob, was Mara nur widerwillig mit machte.

Sie stellte sich vor Mara und reichte ihr die Hände, zog sie von der Bank weg und holte Maras Kleider von der Bank.

Rebecca schüttelte die Sachen aus und reichte sie Mara in der richtigen Reihenfolge.

Dabei schaute sie sich ihren Rücken an und stellte zufrieden fest, daß außer einigen roten Striemen, die nahezu gerade über ihren Rücken liefen, nichts zu sehen war. Nichts war aufgeplatzt und doch waren die roten Streifen auf ihrer hellen Haut gut zu sehen.

Nachdem Mara endlich fertig angezogen war, holte Rebecca die Saftflasche aus dem Rucksack und gab sie Mara, damit diese etwas trinken konnte, während sie selbst die Decke zusammen faltete und zurück in den Rucksack packte.

Sie packte eigenhändig alles wieder in den Rucksack, den sie dann Mara gab. Mit einem leisen Stöhnen zog diese den Rucksack auf. Rebecca nahm ihre Hand und sie machten sich auf den Weg zurück zur Farm. Als sie dort ankamen, war es bereits Zeit, das Mittagessen zuzubereiten.

Während sie zusammen mit Alice und Saphira das Mittagessen kochte, versuchte Mara sich nichts anmerken zu lassen. Dennoch wurde sie immer wieder wenn sie sich bewegte an ihren schmerzenden Rücken erinnert.

Nachdem alle zu Mittag gegessen hatten, schickte Rebecca Mara in ihr Zimmer, wo sie sich etwas hin legte, während Rebecca und Sonja in die Scheune gingen um sich die Kutsche anzusehen.

In der Scheune war es nicht all zu hell, daher öffneten die Beiden das große Tor. Tatsächlich stand ganz hinten in der Scheune eine mit einer schwarzen Plane abgedeckte Kutsche, von der lediglich die Räder und die Deichsel zu sehen war.

Mit Hilfe von Rolf und Flo räumten sie einige Dinge aus dem Weg, die vor der Kutsche standen und zogen diese ins Freie. Im Freien konnte man erkennen, wie mitgenommen die Plane aussah. Sie hatte mehrere große Löcher und war sehr staubig. Als sie diese von der Kutsche zogen, breitete sich eine Staubwolke im Hof aus.

Mit in die Hüften gestemmten Armen stand Sonja neben der Kutsche und betrachtete sie eingehend.

»Also ich glaube, das wird wohl nichts«, sagte sie. »Die ist viel zu schwer. Außerdem müsste man die vorher noch gründlich sauber machen und wahrscheinlich auch noch reparieren.«

»Schade«, sagte Rebecca. »Mara hätte sich bestimmt gefreut. Aber da kann man wohl leider nichts machen.«

»Also wenn da nicht noch eine drinne steht oder du im Flugzeug nicht noch eine versteckt hast, wird das eher nichts. Tut mir leid«, sagte Sonja bedauernd.

»Naja, was soll's. Dann lasst sie uns mal wieder zurück bringen. Ich werde die Tage mal mit Mrs. Campbell, das ist die Sekretärin von Mr. Rogers, reden. Vielleicht kann der Kulturverein die ja brauchen. Oder es gibt hier irgendwo ein Gestüt mit echten Pferden, denen man sowas schenken kann«, sagte Rebecca.

Zu viert legten sie die Plane wieder über die Kutsche und schoben sie zurück in die Scheune. Sie schlossen das Tor, setzten sich auf die Bänke vor der Scheune und unterhielten sich noch eine Weile.

Der Rest des Tages verlief eher ruhig und nach dem Abendessen saßen alle noch in gemütlicher Runde zusammen und spielten Karten.

»Ihr habt den Beiden wieder mal eure fiesen Tricks beigebracht«, sagte Julia, als Alice und Mara mehrmals hintereinander gewannen.

»Ach Mama, sowas würden wir doch nie machen«, sagte Rolf. »Wir haben ihnen eben das Spiel so beigebracht, daß sie es richtig spielen können.«

»Was können wir denn dafür, wenn du das nicht lernst?«, fragte Flo sie vorwurfsvoll.

Julias Antwort ging im Gelächter der Anderen unter.

Als es schließlich an der Zeit war, gingen alle nach und nach in ihre Betten.

Mara legte sich zu Rebecca ins Bett und lehnte sich mit dem Rücken zu ihr gewandt bei ihr an.

»Ist alles in Ordnung?«, fragte Rebecca, während sie ihren Bauch streichelte.

»Mir tut der Rücken ein Bisschen weh«, sagte Mara leise und rutschte noch ein Stück näher zu Rebecca.

»Soll ich ihn dir noch mal eincremen?«, fragte Rebecca.

»Danke, aber es geht schon, Herrin«, sagte Mara leise. »Es ist nur... Es ist anders als sonst.«

»Anders? Es fühlt sich nicht so gut an, wie sonst, nehme ich an.«

»Ja.« Mara versuchte, sich noch mehr zu Rebecca hin zu bewegen.

»Weißt du, ich würde lügen, wenn ich sagen würde, das tut mir nicht leid. Aber du weißt genau so wie ich, daß das nun mal dazu gehört. Es sollte eine Strafe sein. Und eine Strafe soll sich auch nicht gut anfühlen.«

»Ich weiß, Herrin«, sagte Mara. Sie löste sich aus Rebeccas Armen und drehte sich zu ihr um. »Bitte sei mir nicht mehr böse. Ich wollte Saphira doch nur helfen.«

Rebecca schaltete die Nachttischlampe wieder ein und sah Mara in die Augen. »Hör mal, ich bin dir doch nicht böse. Wie kommst du denn darauf?«, fragte Rebecca und wischte Mara eine Träne von der Wange. Sie hätte nie gedacht, daß diese Strafe Mara so mitnehmen würde.

»Weil, nach dem Mittagessen hast du mich weggeschickt und dann beim Abendessen warst du auch so komisch.«

»Ich hab dich was?«, fragte Rebecca erstaunt. Sie legte die Hand auf Maras Wange und wischte ihr noch eine Träne weg. »Ich wollte daß du dich etwas ausruhst weil ich dir angesehen hab, daß dich das ziemlich mitgenommen hat. Ich hab dich doch nicht weg geschickt. Und beim Abendessen? Wieso war ich den da komisch? Oder meinst du etwa, weil wir nicht nebeneinander gesessen haben?«

Mara nickte darauf hin lediglich.

»Hör mal Mara. Ich möchte hier keine Sitzordnung einführen. Ist es denn so schlimm, wenn wir nicht nebeneinander sitzen? Hast du mal die Zwillinge beobachtet? Die haben auch nicht dauernd zusammen gesessen. Und egal wie ich das betrachte, egal ob ich dich als Serva sehe oder als meine Freundin, dauernd aufeinander hocken das geht einfach nicht. Du brauchst genauso Zeit für dich, wie ich auch.«

»Du bist mir nicht mehr böse?«, fragte Mara nun unter Tränen.

»Nein. Das bin ich ganz sicher nicht.« Rebecca zog Mara zu sich und nahm sie in die Arme, während sie ihr die Tränen weg wischte. »Und wenn du nochmal sowas denkst, dann komm bitte zu mir und rede mit mir. Es bringt nämlich niemandem etwas, wenn du das den ganzen Abend über in dich rein frisst. In Ordnung?«

Wieder nickte Mara und legte ihren Kopf an Rebeccas Brust. So blieben sie eine ganze Weile liegen und Rebecca streichelte Maras Rücken, bis diese endlich einschlief.

Rebecca blieb noch länger wach und betrachtete Mara eingehend.

Sicher hatte sie sie gerne in ihrer Nähe. Aber sie wollte sie sich auch nicht sprichwörtlich auf den Rücken binden. Dennoch konnte sie auch Mara verstehen, für diese war das alles noch ganz neu. Sie selbst aber hatte bereits genug Erfahrungen gesammelt und wusste, daß es nicht gut war so aufeinander zu hocken, daß sie beide ihre Freiräume brauchten. Und irgendwann würde Mara das sicher auch begreifen.

Während sie darüber nach dachte, fiel sie selbst irgend wann in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

-

Rebecca wachte am nächsten Morgen relativ früh auf.

Zuerst wusste sie nicht, warum sie überhaupt aufgewacht war, doch dann bemerkte sie laute Stimmen, die durch den Flur zu hören waren.

Mara lag nicht mehr im Bett und so stand sie selbst auf, zog sich einen Bademantel an und ging den Stimmen nach in die Küche.

»Ich war das bestimmt nicht. Hältst du mich denn für so blöd daß ich mir sowas noch mal einfangen will?«, rief Mara laut durch die Küche als Rebecca diese betrat.

»Wer soll das denn sonst gewesen sein? Du hast doch die Liste selber geschrieben. Und alles was da drauf steht ist hier«, rief Saphira ihr ebenso laut entgegen.

»Woher soll ich denn wissen, wer das war?«, rief Mara zurück.

»Dann warst du das!«, fuhr Saphira nun Alice an, die den Beiden gegenüber am Tisch stand.

»Wie sollte ich das denn gewesen sein? Hätte ich laufen sollen? Ich habe doch den Schlüssel für das Auto nicht«, sagte Alice, die ziemlich eingeschüchtert aussah.

»Den hast du aber«, rief Saphira und schaute wieder zu Mara.

»Was ist denn hier los, verdammt noch mal?«, rief Rebecca lautstark.

Die Drei drehten sich erschrocken zu ihr. Die Erste, die sich wieder fasste, war Alice, die sich zu ihr drehte und knickste, wobei sei einen sehr erleichterten Eindruck auf Rebecca machte. Dann knicksten auch Mara und Saphira.

»Jemand hat die Einkäufe die ich heute morgen holen sollte, irgend wann heute Nacht geholt«, sagte Saphira. Rebecca sah deutlich, daß sie große Mühe hatte, sich zusammen zu nehmen um nicht laut zu werden.

»Sie hat behauptet, daß ich das gewesen bin«, sagte Mara. »Aber ich war doch bis eben bei dir im Bett, Herrin.«

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