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Servas 03: Veränderungen Teil 05

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»Danke, Herrin«, sagte sie leise, so daß nur Rebecca es hören konnte.

Diese warf ihr einen fragenden Blick zu, worauf hin Mara aber lediglich lächelte.

Rebecca schaute sie an und schüttelte schmunzelnd den Kopf.

Noch immer sinnierte Mara darüber, daß ihre Aufgaben als Serva eigentlich bei Herrin Rebecca gar nicht so schlimm waren. Das, was sie in der Schule gelernt hatte, war wesentlich schlimmer gewesen.

Schlimmer?

Nein, schlimmer vielleicht nicht. Aber den ganzen Abend neben der Tür stehen zu müssen und die Anderen zu bedienen war zwar nicht unbedingt das, was sie für besonders erstrebenswert hielt, doch es gehörte nun einmal dazu.

Und entgegen dem, was sie gelernt hatte, hatte sie auch viele Freiräume, die andere Serva nicht hatten. Wo anders würde sie selbst vermutlich jetzt an Saphiras Stelle sein und die Einkäufe zu Fuß machen müssen. Und das vermutlich sogar jeden Tag. Sie müsste jeden Tag das Haus putzen anstatt ihre Ausbildung abzuschließen. Und anstatt Pony zu spielen, müsste sie vermutlich andere Arbeiten erledigen.

Sie könnte sich auch sicher nicht jedes Wochenende und oft sogar an Wochentagen mit den Anderen treffen. Einer Serva steht mindestens ein freier Tag im Monat zu, hatte Miss Isabella ihnen damals erklärt. Das kam nicht einmal annähernd an ihre Realität heran, stellte sie fest, nachdem sie kurz überschlagen hatte, wie viele freie Tage sie alleine im letzten Monat gehabt hatte.

Sie ließ die Zeit, seitdem Herrin Julia sie gekauft hatte, Revue passieren und stellte fest, daß sie es seit dem eigentlich dauernd besser hatte, als sie es hätte haben müssen.

Eigentlich war es für sie wahrscheinlich das Beste, was ihr passieren konnte, in die Schule gegangen zu sein. Wahrscheinlich hätte sie, wäre sie damals nicht zu Hause weggelaufen, nicht mal halb so viele Freiräume wie sie sie jetzt hatte. Sie müsste arbeiten, wahrscheinlich in dem selben Supermarkt in dem sie damals ihre Ausbildung angefangen hatte, hätte wahrscheinlich gerade genug Geld um sich eine Wohnung leisten zu können. An Ausgehen, so wie sie es jetzt oft und gerne tat, wäre wahrscheinlich nicht zu denken gewesen, vor allem da sie wohl auch an Samstagen hätte arbeiten müssen, und das ganz sicher oft auch bis zum Schichtwechsel um 20 Uhr oder sogar in der Nachtschicht.

Und einfach mal so für 14 Tage nach Schottland zu fliegen wäre wahrscheinlich höchstens einmal im Jahr möglich, wenn sie dann überhaupt genug Geld dafür gehabt hätte. Und wo sonst hätte sie schon die Gelegenheit gehabt, direkt beim Piloten mit fliegen zu können? Und das nicht nur einmal.

Natürlich würde sie auch hier etwas dafür tun müssen, doch was sollte das denn schon großartig sein? Die Anderen in der Gegend herum fahren, ohne Führerschein wäre das ja auch nicht einmal möglich. Das Essen machen, wenn Saphira das nicht tun würde. Und Herrin Rebecca jeden Morgen beim Anziehen helfen, war das überhaupt Arbeit? Es war eine Aufgabe die sie liebend gerne verrichtete.

Herrin Rebecca.

Wäre sie nicht Serva geworden, sie hätte sie überhaupt nicht kennen gelernt. Ohne sie würde ihr wesentlich mehr fehlen als dieses kleine Bisschen Freiheit das sie nun nicht mehr hatte.

Das, was sie für sie empfand, war mehr, als nur dieses Kribbeln in der Magengegend, wenn sie sie an sah und mehr als die Schmetterlinge im Bauch, die sie damals gefühlt hatte, als sie nach Horizons gekommen war und sie sie in die Arme genommen hatte und das sich auch jetzt noch oft bemerkbar machte.

Das, was sie für sie empfand war mehr als nur das.

Am liebsten würde sie ihr es immer wieder sagen. Mehr als nur dieses eine Mal als sie das erste Mal bei ihr im Bett gelegen hatte. Ohne wirklich darüber nachzudenken, sprach sie es aus.

Irgend etwas hatte sich gerade schlagartig verändert. Irgend etwas war anders. Sie öffnete die Augen. Wann hatte sie diese geschlossen? Sie sah auf und schaute in Heikes Gesicht, die ihr gegenüber saß und sie schweigend und nachdenklich ansah. Auch die Anderen sahen sie an und niemand sagte ein Wort.

Jemand berührte ihre rechte Schulter. Sie drehte den Kopf und schaute direkt in Herrin Rebeccas Augen. »Ich dich auch«, sagte diese leise, zog sie zu sich heran und legte die Lippen auf ihre.

Als ob nichts gewesen wäre, begannen die Anderen, sich wieder zu unterhalten, als Herrin Rebecca den Kuss löste und ihr noch einmal über die Wange streichelte.

»Jetzt fang aber langsam mal an zu essen, bevor die leckere Suppe kalt wird«, sagte Andrea, die Herrin Rebecca gegenüber am Tisch saß.

'Welche Suppe?', fragte sich Mara und schaute nach unten. Vor ihr stand tatsächlich ein Teller Suppe in der kleinere Stücke Fleisch schwammen. Sie fragte sich, wann die denn gekommen war.

Sie setzte sich gerade hin, nahm den Löffel und begann die Suppe zu essen.

Hühnersuppe, stellte sie fest. Diese schmeckte wirklich sehr gut.

Sie nahm das Glas welches neben ihrem Teller stand und trank einen Schluck Limonade.

Sie erinnerte sich nicht daran, diese bestellt zu haben. Sie fragte sich, wie lange sie wohl ihren Gedanken hinterher gehangen hatte.

Als alle mit der Suppe fertig waren, kamen mehrere Kellner herein und räumten die Teller ab. Es dauerte eine Weile, bis die Kellner wieder herein kamen und den nächsten Gang auftischten, geräucherte Forelle mit einer schaumigen Senfsauce auf frischem Salat wie der Kellner, der Herrin Rebecca servierte gerade verkündete. Obwohl Mara Fisch nicht besonders gerne aß, schmeckte diese Forelle ihr sehr gut. Sie war schon ordentlich satt, als die Kellner die leeren Teller weg räumten.

Sie dachte daran zurück, daß sie in der Schule etwas gegessen hatten, das wie Hundefutter aussah und auch in eben solchen Dosen verpackt gewesen war. Zum Glück hatte sich später herausgestellt daß das, was sie damals gegessen hatten alles mehr oder minder normales Essen gewesen war, welches nur in Hundefutterdosen verpackt gewesen war. Da war das Essen, welches sie bei Herrin Rebecca bisher bekam, wesentlich besser gewesen. Aber vermutlich würden nicht alle Serva so ein Essen bekommen.

Zu ihrem Erstaunen kamen die Kellner noch einmal herein und brachten anstatt einem Nachtisch einen weiteren Gang. Es gab Lendensteak vom Angusrind mit Honigmelonensauce und Zwiebeln, dazu Kartoffelbrei und gestampfte Rüben.

Mara fragte sich ernsthaft, wer wohl so viel essen konnte. Nachdem sie nun wirklich satt war, stellte sie fest, daß sie nicht die Einzige war, die etwas von dem Kartoffelbrei und den Rüben auf dem Teller lassen mussten.

Lediglich Rolf und Flo hatten ihre Teller leer gegessen und machten den Eindruck als wollten sie fragen wo denn der Nachschlag blieb.

»Isst du das noch?«, fragte Flo seine Frau und tauschte ohne eine Antwort abzuwarten deren Teller mit seinem. Rolf tat das Selbe, fragte allerdings nicht einmal.

»Na mach schon, ich hoffe ja, daß es nicht noch einen Gang gibt«, sagte Anke lachend.

»Wie? Ich hoffe doch mal, es kommt noch was«, sagte Rolf lachend, während er den restlichen Kartoffelbrei aß.

Auch diese Teller holten die Kellner wieder ab. Doch dieses Mal dauerte es etwas länger, bis sie mit einem weiteren Gang, schottischem Applecrumble, zurück kamen. Waren die Portionen bisher schon alle recht groß gewesen, so übertraf diese Portion die der vorherigen Gänge sogar noch.

Mara stellte fest, daß die Kellner bei jedem Gang die Gläser der Anderen ebenfalls ausgetauscht hatten. Lediglich bei ihr selbst und bei Alice füllten sie die Gläser lediglich nach. Sie waren auch die Einzigen die Limonade tranken, während die Anderen offenbar Whisky bekamen.

Auch die Nachspeise schmeckte köstlich. Und wäre sie nicht bereits vorher schon satt gewesen, hätte sie von dieser am liebsten noch einen Nachschlag gehabt.

Nachdem die Kellner auch diese leeren Teller abgeräumt hatten, brachten sie mehrere Flaschen Whisky und frische Gläser an den Tisch.

Die Unterhaltung, die während dem Essen doch recht verhalten war, kam nun wieder in Gang.

»Komm doch bitte mal mit«, sagte Herrin Rebecca nach einer Weile zu Mara.

Die Beiden standen auf und gingen nach draußen. Rebecca holte eine Schachtel Zigarillos aus der Tasche und bot Mara ebenfalls einen davon an. So standen sie schweigend vor der Tür.

»Was war denn vorhin mit dir los?«, fragte Rebecca. »Du warst ja gar nicht mehr anwesend.«

»Entschuldigung, Herrin«, sagte Mara und senkte den Kopf.

»Da gibt es doch nichts, wofür du dich entschuldigen muss. Ich würde nur gerne wissen, worüber du so angestrengt nachgedacht hast.«

»Ich habe darüber nachgedacht, wie gut es mir bei dir geht. Die meisten anderen Serva haben es wahrscheinlich nicht so gut.«

»Ich denke, Larissa, Frida und Vivian haben es bei ihren Herrinnen auch nicht schlecht. Aber bie vielen Anderen hast du vermutlich Recht. Aber wie kommst du denn gerade jetzt darauf?«

»Ich weiß nicht Herrin. Das kam einfach so.«

»Das hat nicht zufällig etwas damit zu tun, daß Saphira die ganzen Einkäufe alleine auf die Farm bringen muss?«

»Vielleicht. Sie hat mir leid getan als ich sie vorhin gesehen habe, mit den beiden schweren Taschen und dem Rucksack. Hoffentlich hat sie es noch geschafft, bevor die zwei Stunden um waren, zur Farm zurück zu kommen.«

»Da kann ich dich beruhigen. Das hat sie«, sagte Rebecca. »Aber hast du mir vielleicht irgend etwas zu sagen?«

Mara schaute Rebecca kurz an und senkte dann ihren Blick. »Ich habe ihr angeboten, sie mit zu nehmen als ich wieder zur Farm gefahren bin. Aber sie wollte nicht. Sie wollte auch nicht, daß ich die Taschen mit nehme.«

»Damit hat sie ja alles richtig gemacht«, sagte Rebecca, wobei sie das 'sie' betonte.

»Entschuldigung, Herrin«, sagte Mara leise.

»Darüber reden wir am Besten morgen noch mal. Ich glaube nämlich nicht, daß man sowas besprechen sollte, wenn man schon vier Gläser Whisky getrunken hat«, sagte Rebecca grinsend.

Sie drückte ihren Zigarillo im Ascher neben der Tür aus und nahm Mara in die Arme. »Und das, was du vorhin so ganz zusammenhanglos durch den Raum gerufen hast?«

»Gerufen?«, fragte Mara.

»Naja, geflüstert hast du nicht gerade. Es haben auf jeden Fall alle laut und deutlich gehört.«

»Oh je. Das habe ich gar nicht gemerkt.«

»Das dachte ich mir schon. Du warst ja wirklich kaum anwesend. Ich weiß nicht, ob ich dich so nachher noch Auto fahren lassen möchte. Aber weißt du was?«

Mara schaute Rebecca fragend an.

»Ich dich auch mein Schatz«, sagte Rebecca, zog Mara zu sich heran und gab ihr einen langen Kuss.

»Wo wart ihr denn so lange? Wir wollten schon einen Suchtrupp los schicken«, sagte Julia, als die Beiden wieder den Raum betraten.

»Jetzt sind wir ja wieder da«, gab Rebecca grinsend zurück und setzte sich ihr gegenüber auf den freien Stuhl. Flo und Anke hatten es sich mittlerweile auf den Plätzen bequem gemacht auf denen Rebecca und Mara vorhin gesessen hatten.

»Wir haben gerade über euch geredet«, sagte Andrea.

»Über uns?«, fragte Rebecca.

»Ja, wir finden es schon schade, daß Sunrise nicht mit gekommen ist.«

»Wie kommst du denn darauf?«, fragte Rebecca erstaunt.

»Als ich Mara vorhin danach gefragt habe, hat sie gesagt, daß sie nicht glaubt, daß sie mit gekommen ist«, sagte Julia.

»So so. Das glaubst du also?«, fragte Rebecca grinsend. »Im Flugzeug sind noch zwei Koffer. Wer weiß, was da alles so drinne ist. Und soweit ich weiß, hat Sonja ihre Ruby auch mit gebracht. Wenn sich noch jemand melden sollte, dann können wir sogar die Kutsche, die in der Scheune steht raus holen. Mit vier Ponys sollte das wohl gehen.«

»Was sagst du denn dazu Sonja?«, fragte Andrea, bevor Mara noch in der Lage war, etwas dazu zu sagen. Ein Blick zu Alice zeigte ihr, daß diese sich auch nicht besonders wohl bei der Vorstellung fühlte, eine schwere Kutsche zu ziehen.

Sonja schaute etwas verwirrt zu Andrea. »Was?«, fragte sie.

»Wir haben uns gerade gefragt, ob es für vier Ponys wohl möglich wäre, eine richtige Kutsche zu ziehen«, wiederholte Andrea das, worüber sie gerade gesprochen hatten.

»Eine Kutsche? Bestimmt, wenn sie nicht zu schwer ist«, sagte Sonja. »Aber wo wollen Sie denn vier Ponys her bekommen?«

»Wir hätten Sunrise und Arabella«, sagte Andrea und deutete dabei auf Mara und Alice. »Und Rebecca sagte, du hast auch alles dabei.«

»Also Ruby wäre auf jeden Fall dabei. Dann fehlt nur noch eins. Aber als Rebecca mir erzählt hat, worum es geht, habe ich vorsichtshalber noch ein Paar Stiefel eingepackt. Und den Rest natürlich auch«, sagte Sonja lachend. »Dann brauchen wir nur noch eine Freiwillige.«

»Wenn euch normale Schuhe auch Recht sind, wir haben doch zwei starke Männer hier, die würden das ganz sicher auch alleine schaffen«, sagte Andrea breit grinsend mit einem Blick zu Rolf und Flo.

»Was? Nee nee. Da lasst uns mal raus. Aber hier habt ihr eure Freiwillige«, sagte Rolf und klopfte Heike auf die Schulter.

»Worum geht es?«, fragte diese. Sie hatte sich gerade mit ihrer Schwester unterhalten und dadurch nicht mitbekommen, worum es eigentlich ging.

»Sag einfach mal ja«, sagte Rolf.

»Ja?«, fragte Heike verwirrt.

»Na, prima. Da habt ihr eure Freiwillige. Und wenn Heike mit macht, macht Anke ganz sicher auch mit«, sagte Flo mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Nun schauten die beiden Schwestern verwirrt ihre Männer an. »Ich habe keine Ahnung, worum es überhaupt geht«, sagte Anke.

»Macht nichts. Ihr habt euch gerade freiwillig gemeldet«, gab Flo zurück.

»Na, bestens«, sagte Andrea lachend. »Dann kann Sonja ja die Kutscherin spielen.«

»Kutscherin?« Heike sah nun noch verwirrter aus, als zuvor.

Julia, die bisher noch nichts dazu gesagt hatte, saß lachend am Tisch und schüttelte den Kopf.

»Wir schauen uns die Kutsche morgen mal an«, sagte Rebecca zu Sonja. Diese nickte und unterhielt sich dann weiter mit Rolf und Flo.

Nachdem sich alle noch eine ganze Weile unterhalten hatten, kam ein Mann in den Raum, der sich ihnen als Eric vorstellte und Rebecca offenbar bereits kannte.

Eric gab ihnen eine private Führung durch die Destille und natürlich gab es auch noch eine Whiskyprobe, der besonders Rolf und Flo gut zusprachen.

Diese Führung dauerte recht lange, da sich insbesondere Andrea sehr für die Kunst der Whiskyherstellung interessierte, während vor allem Rolf und Flo den Whiskyproben besonders zusprachen. Daher nahmen alle in der Gaststätte noch ein Abendessen zu sich, danach brachte Mara sie wieder mit dem Wagen zurück zur Farm.

Als sie alle dort wieder eingetroffen waren, war es bereits dunkel. Doch ins Bett wollte, außer Julia, noch niemand gehen. Diese ließ sich von Alice in ihr Zimmer bringen.

Als die Anderen in geselliger Runde an dem großen Küchentisch saßen, holten Rolf und Flo jeweils zwei Flaschen unter ihren Kilts hervor.

»So, jetzt gibt's noch einen Schlummertrunk«, sagte Rolf und füllte zehn Gläser aus der ersten Flasche. »Den anderen probieren wir morgen«, erklärte Flo, während er jedem ein Glas hin stellte.

»Stop«, warf Andrea ein. »Alice bekommt keinen Whisky.«

»Ach komm schon Tante Andrea«, sagte Rolf. »Einen verträgt sie bestimmt.«

»Lieber nicht«, sagte Alice. »Ich hab schon so lange nichts mehr getrunken, das ist bestimmt nicht gut.«

Mara schob das Glas wieder zu Flo und schüttelte nur den Kopf.

»Ihr wisst ja nicht, was ihr da verpasst«, sagte Rolf. »Was ist mit dir Saphira?«

Diese schaute Rebecca an, die zustimmend nickte. »Aber nur ein Glas«, sagte diese.

Damit Alice und Mara nicht leer ausgehen mussten, holte Anke eine Flasche Saft, nahm die Gläser der Beiden, trank sie schnell aus und schenkte ihnen den Saft ein. Dabei ließ sie allerdings noch einen guten Schluck Whisky in den Gläsern.

»Was soll das denn werden?«, fragte Flo. »Du bekommst jetzt aber nichts mehr.«

»Das vertrag ich auch noch. Mach dir da mal keine Sorgen«, sagte Heike breit grinsend.

»Na warte, dafür kannst du aber was erleben«, erwiderte Flo, worauf hin Heike ihn, noch immer grinsend, ansah und zustimmend nickte. Mara, die das bemerkt hatte, fragte sich, was das wohl zu bedeuten hatte.

Nachdem alle ihre Gläser hatten, hob Rolf sein Glas und die Anderen taten es ihm gleich. »Auf zwei schöne Wochen«, sagte er und prostete den Anderen zu.

Diese prosteten sich ebenfalls zu und tranken.

Alice schaute ein wenig erstaunt auf ihr Glas und dann zu Heike, die ihr und Mara zuzwinkerte.

»Was machen wir eigentlich in den zwei Wochen so?«, wollte Sonja wissen.

»Naja, Während der ganzen nächsten Woche gibt es in der Stadt das Stadtfest mit Highlandspielen, Musik, Feiern und so. Am Freitag gibt es einen großen Festumzug an dem alle Vereine und alle Betriebe der Stadt teilnehmen.

Soweit ich das mitbekommen habe, sind alle Hotels und Pensionen in der Stadt und drum herum voll belegt«, erklärte Rolf.

»Und danach machen wir einfach mal eine Woche Urlaub«, fuhr Flo nahtlos fort. »Ich wollte schon immer mal nach Schottland.«

»Und wir beide haben übernächste Woche noch einiges zu tun«, sagte Rebecca zu Sonja.

»Sag mal Tante Andrea, wenn alle Hotels hier belegt sind, was machen wir dann mit du weißt schon wem?«, fragte Rolf.

»Au ja. Daran hatte ich gar nicht mehr gedacht«, sagte Flo.

»Ich denke, daß das kein großes Problem ist. Immerhin gibt es hier zehn Zimmer«, sagte Andrea. »Also sind noch drei frei. Das sollte ja wohl ausreichen.«

Die Anderen schauten die Drei verwirrt an. Von weiteren Besuchern hatte bisher noch niemand etwas gesagt. Rebecca war ein wenig erstaunt darüber, daß sie davon nichts wusste. Immerhin hätte man ihr als Gastgeberin so etwas schon mal sagen können, fand sie.

Nachdem alle ihre Gläser ausgetrunken hatten, gingen sie gemeinsam nach oben und in ihre Zimmer.

Mara schnürte Rebecca aus ihrem Korsett und half ihr beim Ausziehen. Sie gab ihr ein Nachthemd und zog sich dann selbst um.

Sie gingen ins Bad wo sie sich frisch machten und legten sich dann in das große Doppelbett, welches Saphira, wie alle anderen Betten auch, bereits gemacht hatte.

Rebecca legte sich hinter Mara und zog sie zu sich heran. So zu schlafen mochte Mara gerne, sie konnte sich ganz nah an Rebecca heran kuscheln und in ihren Armen liegen.

»Du brauchst mich morgen nicht zu wecken«, sagte Rebecca noch, bevor sie sich eine gute Nacht wünschten und einschliefen.

- - -

Am nächsten Morgen wachte Mara von ihrem Wecker auf. Sie wand sich aus Rebeccas Armen und ging leise zum Kleiderschrank, wo sie sich ihre Sportsachen anzog. Sie stellte fest, daß sogar ihre Sportstiefel im Schrank standen. Diese nahm sie und ging nach unten.

»Guten Morgen«, sagte Alice, die ebenfalls mit Sportsachen in der Küche stand.

»Morgen, Alice«, sagte Mara und ging nach draußen, wo sie sich die Stiefel anzog.

Alice folgte ihr und beobachtete sie, wie sie die Stiefel schnürte. »Du machst den Morgenlauf mit den Stiefeln?«, fragte Alice erstaunt.

»Du nicht?«, fragte Mara »Ich hätte damit gerechnet, daß Herrin Julia dir welche gegeben hätte.«

»Nein. Herrin Julia war ja bis vor ein paar Wochen im Krankenhaus. Den Morgenlauf habe ich immer so gemacht«, sagte Alice und deutete auf ihre Turnschuhe.

»Hallo, ihr Beiden. Darf ich bitte mit laufen?«, fragte Saphira, die gerade aus dem Haus kam.

»Geht das denn?«, wollte Mara wissen und deutete auf Saphiras Fuß an dem sich der Nervenblocker befand.

»Solange ich in ihrer Nähe bleibe, geht das Miss.«

Alice schaute zu Mara und verdrehte die Augen, worauf hin diese grinsen musste. »Ich fürchte, daran wirst du dich gewöhnen müssen«, sagte Mara.

Als Mara fertig war, stand sie auf und lief einfach los.

»Hey, wo laufen wir denn lang?«, fragte Alice. »Ich habe mich bei Herrin Julia schon mal verlaufen. Ich hab zwei Stunden gebraucht, bis ich wieder zurück gefunden habe.«

Mara war stehen geblieben und lachte. »Ich dachte schon, ich wäre die Einzige, der das passiert.«

Auch Alice musste nun lachen.

»Am Besten, wir laufen bis zur Straße und drehen dann wieder um«, sagte Mara und lief weiter.

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