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Servas 03: Veränderungen Teil 06

Geschichte Info
Neue Freunde, ein Streik und ein Jungesellinnenabschied.
21.5k Wörter
4.63
5.1k
2
Geschichte hat keine Tags

Teil 21 der 33 teiligen Serie

Aktualisiert 06/11/2023
Erstellt 01/08/2022
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Am Frühstückstisch ging es recht unruhig zu, was vor allem an Viki lag, die ziemlich verwirrt Rolf und Flo sowie Anke und Heike ansah und sich dann immer wieder von einem der Vier auf die Arme nehmen ließ.

»Ihr glaubt ja nicht, wie entspannend es ist, daß sie nicht dauernd bei mir auf den Arm will«, sagte Ceana, Alice' Mutter lachend.

»Ich glaube, sie hat Hunger«, sagte Flo trocken, als Viki seinen Finger in den Mund nahm und darauf herum kaute. Er hob ein Stück seines Brötchens und deutete fragend zu Viki. Als Ceana nickte, gab er es dem Kind, das genüsslich darauf herum kaute.

Nachdem Alice und ihre Mutter sich gestern wieder gesehen hatten, waren sie mit den Anderen noch bis zum Abend durch die Stadt gegangen und hatten sich lange unterhalten. Alice Vater hätte Andreas Einladung nur zu gerne angenommen, doch er befand sich auf einer Geschäftsreise und konnte deshalb nicht herkommen. Alice hatte eine ganze Weile mit ihm übers Comm gesprochen und er hatte versprochen, das nächste Mal mitzukommen um sie wieder zu sehen.

Er und Ceana freuten sich sehr, daß es Alice gut ging.

Am Abend waren alle zum Esen im new Winthers Inn gewesen, bevor sie zurückgefahren waren zur Farm, wo sie sich noch lange unterhalten hatten.

»Was machen wir denn heute?«, fragte Andrea, während Alice, Mara und Saphira den Frühstückstisch abräumten.

»Ich habe da eine Überraschung«, sagte Sonja grinsend. »Vielleicht wollt ihr ja mal nachsehen.«

Alle sahen sie fragend an, doch sie wartete noch, bis die Alice, Saphira und Mara damit fertig waren, die Küche wieder in Ordnung zu bringen, bevor sie aufstand und zur Scheune ging.

Die Anderen folgten ihr gespannt und als alle vor dem Tor standen, öffnete Sonja dieses mit einem »Tadaaa.« Sie deutete mit einer weit ausholenden Geste auf eine leichte Kutsche, die nun darin stand.

»Wo kommt die denn her?«, fragte Julia. Sie stand aus ihrem Rollstuhl auf, ließ sich von Alice ihre Krücken geben und ging in die Scheune.

»Es gibt auf der anderen Seite der Stadt einen Reitverein. Denen habe ich die alte Kutsche gegeben. Rebecca hat gesagt, sie überlässt sie ihnen, wenn wir dafür bis Ende nächster Woche eine andere ausleihen können. Und da habe ich natürlich nicht nein sagen können. Die haben gestern die Kutsche und zwei leichte Sulkys gebracht und die alte Kutsche mit genommen«, erklärte Sonja grinsend.

»Ich weiß ja nicht, ob das der richtige Zeitpunkt ist«, sagte Rebecca, die zu Sonja getreten war, leise und deutete mit einer Kopfbewegung zu Alice' Mutter.

Sonja schaute sie mit einem betretenen Blick an. »Oh, das hab ich ganz vergessen. Tut mir leid.«

»Ihr habt Pferde hier?«, fragte Alice' Mutter erstaunt. »Ich hab noch gar keine hier gesehen.«

»Naja, nicht so direkt Pferde«, sagte Sonja verlegen.

»Nicht so direkt?« Ceana schaute sie fragend an »Was denn dann?«

»Na ja, eher ähm... Ponys«, sagte Rebecca, eben so verlegen wie Sonja.

»Ponys? Wo sind die denn? Habt ihr noch einen Stall?«

»Nein Mum«, sagte Alice mit fester Stimme. »Es gibt hier keine echten Ponys.«

Ceana schaute ihre Tochter verwirrt an. »Wozu denn dann die Kutsche?«

»Die ist für Sunrise und Arabella und noch zwei Ponys«, sagte Alice.

»Und wo sind Sunrise, Arabella und die beiden anderen Ponys?«, fragte Alice' Mutter noch immer reichlich verwirrt.

»Ich bin Arabella«, sagte Alice. »Und Mara ist Sunrise.«

Mara zuckte mit den Schultern und stellte sich neben Alice.

Ceana schaute zu ihrer Tochter und zu Mara. Ihr Blick verriet daß sie langsam ahnte, worauf das hinaus lief.

Anke und Heike stellten sich neben die Beiden. »Und anscheinend sind wir beiden die anderen Ponys«, sagte Heike mit einem Seitenblick zu Flo. Dieser grinste lediglich und musste sich, wie auch Rolf, ziemlich anstrengen, ein Lachen zu verkneifen.

»Ich verstehe. Da bin ich ja mal gespannt«, sagte Ceana, ohne sich anmerken zu lassen, was sie davon hielt.

»Ich denke, ihr solltet das besser später machen«, mischte sich Andrea nun ein. »Soweit ich weiß, seid ihr vier noch nie zusammen gelaufen. Außerdem denke ich, daß Alice die beiden Tage besser mit ihrer Mutter verbringen sollte, anstatt hier Pony zu spielen.«

Alice schaute Andrea etwas gekränkt an. »Ja, Herrin«, sagte sie leise und ließ den Kopf etwas hängen.

Andrea schaute sie ein wenig verwundert an und winkte sie zu sich. »Was ist denn los?«, fragte Andrea. »Ich dachte mir, es wäre besser, wenn deine Mutter das nicht unbedingt mit bekommt.«

»Aber wieso denn nicht, Herrin?«, fragte Alice verwundert.

»Was soll sie denn von dir denken?«, fragte Andrea. »Ich weiß ja, daß dir das Spaß macht. Aber so etwas versteht nun mal nicht jeder.«

»Warum sollte sie es denn nicht verstehen? Es macht mir doch Spaß.«

»Dann macht es dir nichts aus, wenn sie dich so sieht? Wenn sie sieht, was du dabei an hast oder wenn sie sieht, wie du jemanden im Wagen ziehst?« Nun war Andrea doch sehr verwundert.

»Nein, warum denn? Wenn ich dabei den Einsatz in meinem Gürtel hätte, das wäre mir schon ganz schön peinlich, aber so ist das doch nichts Schlimmes, Herrin.«

Mit einem Stirnrunzeln schaute Andrea sie einen Moment lang an. »Dann geh rein und zieh dich um«, sagte sie schließlich.

»Danke, Herrin«, sagte Alice freudig, knickste und ging ins Haus.

»Wo geht sie denn hin?«, fragte Rebecca, nachdem Andrea wieder zurück gekommen war.

»Sie zieht sich um«, sagte Andrea.

Rebecca sah sie an und stellte fest, daß es das erste Mal war daß sie Andrea, die sonst immer so besonnen und ruhig war, so ratlos sah. Innerlich musste sie grinsen. »Kann es sein, daß Du Alice ziemlich gern hast?«, fragte sie so leise, daß nur Andrea es hören konnte.

Andrea bedachte sie mit einem verlegenen Blick, doch bevor sie etwas antworten konnte, kam Mara zu ihnen und knickste.

Rebecca schaute sie fragend an.

»Herrin, darf ich bitte auch?«, fragte Mara. »Sonja hat doch gesagt, daß zwei Sulkys da sind.«

»Na, dann geh dich auch umziehen«, sagte Rebecca.

Als Mara ins Haus lief, kam Alice' Mutter zu Rebecca und Andrea. »Die Beiden wollen doch nicht wirklich diese Kutsche ziehen?«, fragte sie erstaunt.

»Doch, genau das«, sagte Rebecca trocken. »Aber ich denke, es ist am Besten, wenn sie die Sulkys nehmen.«

»Weil die Kutsche zu schwer ist?«, hakte Ceana nach.

»Nein, so schwer ist sie gar nicht. Das würde auch eine der Beiden alleine schaffen, aber das sieht ziemlich albern aus. Und ohne Übung ist es ziemlich schwer als Gespann zu laufen. Deshalb ist es besser, sie nehmen die Sulkys«, erklärte Sonja, die dazu gekommen war.

Nach einer Weile kamen zuerst Alice, dann Mara aus dem Haus. Alice trug einen Stretchanzug mit der Färbung eines Apfelschimmels, wobei ihre blonde Mähne etwas fehl am Platz wirkte und schwarze Stiefel. Ihr Schweif war an dem schwarzen Geschirr befestigt und schwang bei jedem Schritt hin und her.

Mara hatte ihren Fellanzug angezogen und sich das Geschirr ebenfalls schon angelegt.

Beide trugen noch einige Dinge bei sich und gingen zu ihren Herrinnen.

Rebecca prüfte sorgfältig das Geschirr und zog einige Riemen nach. Dann nahm sie den Monohandschuh und zog ihn Mara über die Arme. Während sie ihn schnürte, stöhnte Mara leise.

Andrea prüfte ebenfalls Alice' Geschirr und hielt ihr den Armsack hin, in den dies ihre Arme hinein legte. Dieser Sack war zwar bei weitem nicht so effektiv wie ein Monohandschuh doch auch mit diesem konnte Alice ihre Arme nicht mehr benutzen.

Dann nahm sie die Trense, die wie eine herkömmliche gebrochene Trense aussah, aber nicht aus Stahl, sondern aus einem weichem Kunststoff war, in den Mund und befestigte sie am Kopfgeschirr.

»Was ist das denn?«, fragte Julia Rebecca, die Mara gerade die Trense in den Mund stecken wollte.

Rebecca zeigte ihr die Zahnschiene, die Julia interessiert betrachtete.

»Das ist etwas, an dem ich gerade arbeite. Sie wird auf die Zähne des Oberkiefers geschoben und klemmt sich an denen fest. Das ist wesentlich besser für die Zähne als eine normale Trense«, erklärte Rebecca. »Man braucht wesentlich weniger Kraft um die Richtung zu weisen und sie ist viel feinfühliger.«

»Aber ist das nicht gefährlich? Was ist denn, wenn man zu fest zieht?«, wollte Julia wissen.

Rebecca hielt Mara die Schienentrense hin. Diese öffnete bereitwillig den Mund und ließ sie sich einsetzen. Als sie den Mund schloss, schauten nur noch die beiden kurzen Stangen aus Maras Mundwinkeln heraus, an denen sich die Ringe zum Einhängen der Zügel befanden.

»Überhaupt nicht. Erstens gibt es in den Stangen Sollbruchstellen, die bei zu viel Kraft reißen und zweitens gibt es diese Federdämpfer, die zwischen Trense und Zügel kommen.«

Julia schaute Rebecca genau zu, wie sie erst die Trense mit kleinen Karabinern am Kopfgeschirr befestigte und dann die mit Leder umhüllten Federn an den Trensenringen ein hakte.

»Das ist ja eine tolle Idee«, sagte Julia bewundernd. »Warum gibt es sowas nicht zu kaufen?«

»Wir sind noch dabei das zu entwickeln. Das ist schon die fünfte Version. Die erste Schiene war noch so beschaffen, daß sie nicht sprechen konnte, aber sie war auch ziemlich groß und mit dem Gelenk zwischen den beiden Teilen für Ober- und Unterkiefer zu kompliziert. Aber langsam wird es besser. Sie kann damit essen und trinken und auch sprechen. Aber das macht Sunrise ja sowieso nicht«, erklärte Rebecca und strich Sunrise dabei sanft über die in Leder eingehüllten Arme.

»Wenn die soweit sind, daß ihr sie verkaufen könnt, ich nehme euch die auf jeden Fall ab«, sagte Julia.

»So einfach ist das nicht. Die müssen nach einem Gebissabdruck maßgefertigt werden. Aber daran arbeiten wir dann, wenn alles Andere stimmt«, sagte Rebecca lachend.

Sonja war mittlerweile dabei, den ersten der beiden Sulkys aus der Scheune zu holen.

Als Rebecca diesen sah, fasste sie sich an den Kopf. »Was soll das denn sein?«, fragte sie lachend.

»Wonach sieht es denn aus?«, fragte Sonja. »Könnte ein Reisebus sein. Oder ein Schlauchboot.« Sie schaute Rebecca an und rollte mit den Augen. »Das ist ein geländegängiger Sulky für echte Pferde. Was hast du denn von einem Reitsportverein anderes erwartet?«

Rebecca, Julia und Andrea gingen zu Sonja und betrachteten den Sulky eingehend.

Ceana wollte etwas sagen, merkte aber daß die Drei im Moment überhaupt nicht auf sie achteten.

Rebecca ging um den Sulky herum.

Die Räder hatten einen Durchmesser von etwas mehr als einem halben Meter und besaßen ein sehr grobstolliges Profil. Außerdem waren sie gefedert mit dem Rahmen verbunden.

Unter dem verstellbaren und gefederten Sitz gab es eine breite Ablage für die Füße und ein Netz, in dem man offenbar Sachen verstauen konnte. Der Rahmen war ziemlich massiv und die Anzen für Ponys eigentlich viel zu lang. Doch deren vorderen Enden befanden sich genau in der richtigen Höhe.

Ceana bemerkte, daß die Drei viel zu sehr damit beschäftigt waren, sich den Sulky anzusehen um auf irgend etwas anderes zu achten. Sie zuckte mit den Schultern und setzte sich zu Rolf und Flo auf die Bank vor der Scheune. Zusammen schauten sie grinsend am Farmhaus vorbei in Richtung Schloss.

Andrea setzte sich auf den Sulky und Rebecca trat zwischen die Anzen und hob diese an, während Sonja den Sitz nach Rebeccas Anweisungen einstellte.

»Das sollte genügen. Weiter nach hinten sollte der Sitz nicht«, sagte Rebecca. »Sonst hebt sie ja noch ab«, meinte sie lachend.

Sonja ging nun nach vorne und prüfte das Gewicht, mit dem die Anzen nach unten zogen, selbst nach. »Nein, für die Straße kann man ja noch weniger einstellen. Aber auf den Feldwegen hier ist das so schon besser.«

Zusammen holten sie den zweiten Sulky aus der Scheune. Auf diesen setzte sich Rebecca, während Andrea nach Sonjas Anweisungen den Sitz einstellte.

»Hey, der hat ja sogar eine Bremse«, sagte Rebecca.

»Das ist auch besser so. Wenn der einmal richtig Berg ab rollt, dann hält Sunrise den sonst nicht. Und Arabella wohl erst Recht nicht«, meine Sonja.

Mittlerweile hatten auch Anke und Heike sich auf eine der Bänke gesetzt und schauten in Richtung Schloss. Saphira stand neben ihnen und kicherte. Nur Viki saß auf Ceanas Schoß und versuchte vergnügt immer wieder Rolfs Bart zu fassen zu kriegen.

»So sollte es gehen«, meinte Sonja und befestigte noch die Seile für die Notbremse an den Sulkys.

»Dann lasst uns die Beiden mal anspannen«, sagte Andrea.

Rebecca drehte sich um. »Sunrise, komm her, es geht los«, sagte sie.

Erst jetzt bemerkte sie, daß weder Sunrise noch Arabella zu sehen waren.

»Sunrise!«, rief Rebecca zweimal, doch nichts passierte.

»Habt ihr die Beiden vielleicht gesehen?«, fragte Rebecca die Sechs auf den Bänken.

Als Flo zu ihr schaute, konnte sie deutlich erkennen daß er unter seinem Bart breit grinste. »Also ich habe ja keine Ahnung davon, wie man mit Ponys umgehen muss. Aber wäre ich Trainer, ich hätte sie irgendwo angebunden«, sagte er.

Rebecca schaute ihn fragend an und schaute dann in dieselbe Richtung wie die Anderen.

»Verdammt, hättet ihr nicht mal was sagen können?«, fragte Rebecca vorwurfsvoll.

»Wieso denn? Woher sollen wir denn wissen, daß sie das nicht dürfen?«, fragte Anke kichernd.

Rebecca bedachte sie mit einem vorwurfsvollen Blick und schaute dann wieder in Richtung Schloss. Auf der Wiese, mittlerweile fast 200 Meter entfernt, tollten Arabella und Sunrise herum und sprangen über imaginäre Hindernisse. Man konnte deutlich sehen, daß es den Beiden ziemlich viel Spaß machte, so herumzulaufen. Immer wieder legten sie kurze Sprints ein, bei denen mal Arabella, mal Sunrise vorne lagen.

»Könntet ihr uns mal helfen, sie einzufangen?«, fragte Rebecca und lief in Richtung Schloss, welches die Beiden gerade in entgegengesetzten Richtungen umrundeten.

»Haben wir sie denn einfach so stehen lassen?«, fragte Rolf.

Flo setzte dem noch einen drauf und rief hinter Rebecca her: »Vielleicht solltest du ein Lasso mit nehmen.«

»Na wartet, kommt ihr Beiden noch mal an und wollt, daß wir euch irgend was bestellen«, sagte Andrea zu Rolf und Flo. Dann ging sie erstaunlich schnell hinter Rebecca her. Julia setzte sich wieder in ihren Rollstuhl und bat Saphira, sie zu den Anderen zu schieben. Diese nahm ihr die Krücken ab und verstaute sie in dem Fach im Rollstuhl, dann schob sie zu den Bänken.

Zusammen schauten sie zu Rebecca, die mittlerweile am Schloss angekommen war und hinter Arabella und Sunrise herlief.

Gerade lief sie hinter Arabella her, die zum zweiten Mal das Schloss umrundete. Als Sunrise ihr entgegenkam, versuchte sie, diese zu fassen, verfehlte sie allerdings, strauchelte und fiel der Länge nach ins Gras. Sie rappelte sich wieder auf und lief nun hinter Sunrise her. Diese blieb etwa zehn Meter von ihr entfernt stehen und schaute sie mit einem treuherzigem Blick an. Langsam ging Rebecca nun auf Sunrise zu, doch gerade als sie nah genug war um sie zu fassen zu bekommen, machte Sunrise einen Satz nach vorne und sprintete an ihr vorbei zu Arabella, die langsam hinter ihr her ging.

Als Rebecca sich umdrehte, nachdem sie Sunrise wieder nicht fangen konnte, schaute Arabella sie herausfordernd an und scharrte mit den Hufen, als sie näher kam.

»Na warte«, rief Rebecca, was ihr nur ein herausforderndes Kopfschütteln von Arabella einbrachte.

Die Anderen schauten während dessen zu, wie Rebecca sich abmühte, die Beiden wieder einzufangen. Andrea war ihr dabei kaum eine Hilfe, denn obwohl sie doch recht schnell auf den Beinen war, schaffte sie es nicht, mit den beiden Ponys oder auch nur mit Rebecca mitzuhalten.

»Also ich würde sie ja einfach machen lassen. Irgendwann kommen sie schon zurück, wenn sie Hunger haben«, sagte Ceana trocken und trank einen Schluck Kaffee, den Saphira ihr gebracht hatte.

»Macht es dir eigentlich gar nichts aus, daß Alice so herumläuft, ich meine, weil sie deine Tochter ist?«, wollte Julia wissen.

»Wieso sollte es? Sie ist alt genug und wird schon wissen, was sie tut. Außerdem, warum sollte ich mich aufregen? Wir haben früher immer schon recht offen miteinander geredet. Sowas«, sie deutete vage in Richtung des Schlosses, vor dem sich Rebecca gerade abmühte, Sunrise einzufangen, »kenne ich zwar bisher nur als Wettbewerb aus dem Fernsehen aber mir war schon klar, daß man das auch anders spielen kann.«

»Und du machst dir gar keine Sorgen um sie?«, fragte Julia.

»Natürlich mache ich mir Sorgen. Immerhin ist sie meine Tochter. Und als sie mir gestern erzählt hat, was sie bei deinem Bruder erlebt hat, da musste ich mich schon sehr zusammen reißen. Und ich werde, wenn ich wieder zu Hause bin, einen Anwalt nehmen, der ihren Fall noch mal genau prüfen wird. Aber jetzt, wo ich euch kennen gelernt habe, bin ich mir ziemlich sicher, daß es ihr gut geht. Und mal ganz ehrlich, etwas Disziplin schadet niemandem«, erklärte Ceana recht gelassen.

Julia nickte lediglich. Was sollte sie darauf schon antworten?

Andrea hatte gar nicht erst versucht, die Beiden Ponys einzufangen. Statt dessen stellte sie sich an eine Ecke der Mauer und wartete. Als Sunrise um die Mauer herumgelaufen kam, trat sie lediglich einen Schritt zur Seite und stand dieser nun genau im Weg. Sunrise schaffte es gerade noch so, anzuhalten, bevor sie mit ihr zusammen stieß. Das nutze Andrea aus, indem sie ihren Stock hob und den Griff hinter einen der Riemen von Sunrise' Geschirr einhakte. Somit konnte diese nicht mehr weg laufen. Andrea nahm die Zügel, die sie mitgenommen hatte, befestigte diese an Sunrise' Trense und zog sie mit sich, bis zu einer Infotafel, die einiges über das Schloss erklärte. Diese Tafel war an einem Pfosten befestigt, der in der Erde steckte. Um diesen wand Andrea die Zügel und ließ Sunrise einfach so stehen.

»Damit hat Tante Andrea mal wieder bewiesen, daß es manchmal einfacher ist, etwas nachzudenken, anstatt sich abzuschuften«, kommentierte Flo diese Aktion.

»Ach was, wäre Rebecca nicht hinter Sunrise her gewesen, hätte sie das doch gar nicht machen können. Es kommt immer darauf an, wie beides zusammen spielt«, wandte Rolf ein.

Zum Glück hatte Arabella nicht gesehen, wie Andrea Sunrise eingefangen hatte. So dauerte es nicht all zu lange, bis diese auch sie auf die selbe Weise einfing. Zwar hatte sie keine Zügel mehr dabei, doch sie fasste Arabella einfach am Geschirr und zog sie hinter sich her. Rebecca band Sunrise von dem Schild los und folgte Andrea. Sie war ziemlich außer Atem, doch beide grinsten breit als sie mit den Beiden wieder auf den Hof kamen.

Auch Arabella und Sunrise waren ziemlich außer Atem und schnauften schwer als sie an kamen.

Rebecca band Sunrise an einen Haken, der sich in der wand der Scheune befand und setzte sich zu den Anderen auf eine der Bänke. Sie warf Saphira einen Blick zu und sofort ging diese ins Haus. Sie kam kurz darauf mit zwei Gläsern Wasser zurück, die sie Rebecca und Andrea gab. Diese hatte inzwischen Arabella mit einem weiteren Paar Zügel an den Haken gebunden und sich ebenfalls auf die Bank gesetzt.

»Saphira, bitte bring den beiden Ausreißerinnen etwas zu trinken. Das brauchen sie jetzt sicher. Aber wehe, du machst sie los«, sagte Andrea, nachdem sie etwas getrunken hatte.

»Was passiert mit den Beiden denn jetzt?«, wollte Ceana wissen.

»Was soll passieren? Sie haben nichts falsch gemacht«, sagte Rebecca. »Wir haben selbst vergessen, sie anzubinden.« Sie schaute auf ihr Comm und stellte fest, daß es balde Zeit zum Mittagessen war. Sie bat Saphira, schon mal damit anzufangen, das Essen zuzubereiten.

»Ich weiß nicht, ob ich das wirklich hinbekomme. Ich habe doch noch nie Schnitzel gemacht. Kann Mara mir bitte helfen?«, fragte Saphira.

»Sunrise bleibt erst mal eine Weile da, wo sie jetzt ist. Aber ich denke, wir gehen alle mal rein. Und wenn du Hilfe brauchst, dann bekommen wir das schon hin«, erwiderte Rebecca und stand auf.

Sie ging zusammen mit Saphira ins Haus und setzte sich an den großen Küchentisch. Auch die Anderen folgten ihnen und setzten sich zu ihr, während Saphira damit begann die Schnitzel mit einem Klopfer zu bearbeiten.