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Servas 03: Veränderungen Teil 06

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»Was passiert eigentlich mit den ganzen Sachen, die der Bürgermeister da bekommen hat?«, fragte Julia, die sich von Alice in ihrem Rollstuhl schieben ließ. »Ich glaube kaum, daß der Bürgermeister in seinem Leben so viel Whisky trinken kann, wie er heute bekommen hat, oder auch nur so viel Brot essen kann, wie er von dieser Bäckerei bekommen hat, bevor es trocken wird.«

»Die ganze Woche über sind Lose verkauft worden«, erklärte Rebecca. »Und wenn der Umzug durch ist, kann man die Sachen gewinnen. Der Erlös der Tombola geht dann an einen gemeinnützigen Verein.«

»Du scheinst dich ja ziemlich gut informiert zu haben«, sagte Julia anerkennend.

Rebecca blieb stehen und schaute sie belustigt an. »So kann man das auch nennen. Nachdem mir Mr. Fraser erklärt hat, daß ich als Besitzerin der Destille dem Bürgermeister ein Geschenk überreichen muss, habe ich einfach mal im Programmheft zum Fest nachgelesen.«

»So kann man es auch machen«, sagte Andrea amüsiert.

Sie gingen weiter und trafen am Rand der Wiese auf Ceana, die Viki auf dem Arm hielt.

Da Ceana bereits heute Abend wieder mit dem Zug fahren musste, wollte sie noch eine Weile mit Alice über die Festwiese gehen und mit ihr zusammen etwas essen. Andrea stimmte dem zu und so gingen die Beiden zu einem nahegelegenen Restaurant. Alice hatte Viki auf dem Arm, die vergnügt vor sich hin brabbelte, als sie gingen.

Andrea, Julia und Rebecca unterhielten sich kurz. »Wir Drei haben noch etwas zu besprechen«, sagte Andrea. Rebecca schob Julias Rollstuhl und die Drei gingen in Richtung Burg.

Mara wollte ihnen folgen doch Rebecca blieb kurz stehen. »Bleib du mal so lange bei den Anderen«, sagte sie zu Mara und ging weiter.

Als Mara sich umdrehte um zu den Anderen zu gehen, sah sie nur noch wie Rolf und Flo zusammen um die Ecke zwischen zwei Verkaufsbuden gingen. Auch Saphira, Anke und Heike, waren nicht mehr zu sehen und so stand sie etwas ratlos auf der freien Fläche zwischen zwei Buden herum und schaute sich etwas ratlos um. Zwar machte sie sich keine großen Sorgen, doch es war das erste Mal seit langem daß sie irgendwo wirklich alleine und auf sich gestellt war.

-

»Na, hat dich deine Herrschaft einfach stehen lassen?«, ertönte hinter ihr eine Stimme.

Sie drehte sich um und schaute in ein Paar blaue Augen.

»Hallo, ich bin Diana«, sagte die Frau lächelnd. Wie Mara trug sie ein silbern glänzendes Halsband mit einem Ring daran.

»Hallo, ich bin Mara«, sagte diese knapp, etwas erstaunt darüber, einfach so angesprochen zu werden.

»Hallo, Mara«, sagte Diana und reichte ihr die Hand. »Ich hab gesehen, daß die Anderen mit denen du hier warst, alle gegangen sind. Du bist nicht von hier, oder?« Die Frau machte einen recht freundliche Eindruck auf Mara.

»Nein, wir sind hier wegen dem Fest und wollen dann noch eine Woche bleiben«, sagte Mara.

»Verstehe. Dann habt ihr sicher irgendwo in der Stadt ein Zimmer.«

»Nein, wir wohnen auf der Farm«, sagte Mara und deutete in die entsprechende Richtung.

»Auf der Farm von Mrs. Winther? Die ist doch total heruntergekommen«, sagte Diana etwas erstaunt.

»Nein, eigentlich nicht. Ich glaube, die ist aber erst vor Kurzem renoviert worden«, erklärte Mara.

»Dann gehört deinen Herrschaften die Farm?«

»Ja, meiner Herrin«, sagte Mara und musterte die Frau. Sie war etwas größer als sie selbst und hatte langes, blondes Haar, welches sie, wie für eine Serva üblich, offen trug. Sie trug eine einfache Tunika, die mit einem breiten Ledergürtel verschlossen war.

»Hast du schon was gegessen?«, fragte Diana.

»Seit dem Frühstück noch nicht«, antwortete Mara.

»Ich bin gerade auf dem Weg ins Café. Wenn du magst, kannst du gerne mit kommen. Es sei denn, du willst lieber alleine hier herum laufen«, sagte Diana.

»Gerne«, sagte Mara. »Aber ich weiß nicht, wann meine Herrin mich ruft.«

»Das macht doch nichts, das ist doch normal. Das Café ist gleich da vorne in dem Haus neben der Kirche.« Sie deutete in Richtung der Kirche, die neben dem Parkplatz stand, auf dem Mara in den letzten Tagen des Öfteren das Auto abgestellt hatte.

Mara nickte und folgte Diana, die in Richtung der Kirche ging. »Man sieht nicht viele Serva hier in der Gegend. Im Sommer sind zwar ein paar Serva mit ihren Herrschaften hier, aber in der Stadt sind wir nur zu dritt.« Diana hatte eine recht offene und freundliche Art, die Mara gefiel.

»Wo kommst du denn her, wenn ich fragen darf?«, fragte sie, während sie in Richtung der Kirche gingen.

»Wir kommen aus Deutschland. Aus der Nähe von Leipzig«, erklärte Mara.

»Hast du's gut. Ich bin seit 5 Jahren bei meinem Herren, aber irgend wo hin mitgenommen hat er mich noch nie.«

Kurz darauf erreichten sie die Kirche. Diana ging zu dem Haus neben dieser und betrat das Café, welches sich in diesem befand. »Hallo, Mrs. Blake«, sagte sie zu der Frau, die hinter der Theke stand.

»Hallo, Diana. Wen hast du denn da mit gebracht?«, fragte die Frau freundlich.

»Das ist Mara. Sie wohnt mit ihren Herrschaften auf der alten Winther Farm«, sagte Diana.

»Auf der Winther Farm? Dann ist deine Herrin die neue Besitzerin der Destille?«

Mara nickte lediglich.

»Dann werden wir uns ja wahrscheinlich öfter mal sehen. Herzlich willkommen.«

Mara knickste etwas schüchtern und bedankte sich.

»Bei mir brauchst du das nicht zu machen«, sagte die Frau lächelnd. Zu Diana sagte sie »Die Anderen sind hinten, geht nur rein. Ich bringe euch gleich was zu Essen.«

Diana ging an der Theke vorbei und durch die Tür die sich hinter dieser befand. Dort drehte sie sich um und winkte Mara zu sich. »Willst du da stehen bleiben?«, fragte sie.

Mara schüttelte den Kopf und folgte ihr.

Sie betraten einen recht kleinen Raum, dessen Einrichtung recht zusammengewürfelt aussah.

Auf einem der beiden Sofas saßen zwei Serva, die Mara neugierig anschauten. Mara schaute zu den Beiden und knickste, worauf hin die Beiden anfingen zu kichern.

»Willkommen in der Fasgadh«, sagte Diana. Das sind Kendra und Antje«, stellte sie die Beiden vor. »Das ist Mara. Sie wohnt auf der Winther Farm. Ihrer Herrin gehört die Winther Destille.«

Die Beiden begrüßten sie freundlich und hießen sie ebenfalls herzlich willkommen.

Diana ließ sich auf das leere Sofa fallen und deutete neben sich. »Setz dich«, sagte sie.

Mara setzte sich zögernd neben sie. »Danke«, sagte sie schüchtern.

Während Antje, Mara wunderte sich über diesen Namen, der so überhaupt nicht hier her zu passen schien, ihr ein Glas Saft einschenkte, fragte Kendra sie, wo sie her kam. Mara gab bereitwillig Auskunft, soweit sie meinte, etwas sagen zu dürfen, ohne Herrin Rebecca zu verärgern.

»Und in welcher Schule warst du?«, wollte Diana wissen.

»In Straßburg«, antwortete Mara.

»Da war ich auch. Ist Miss Wilhelmina immer noch Schulleiterin?«, wollte Antje wissen, was Mara bestätigte.

»Gibt es denn noch den Rosenstrauch im Garten?«, fragte Antje.

»Den von Sarah? Ja, den gibt es noch«, sagte Mara.

»Du kennst die Geschichte?« Antje sah sie fragend an.

»Ja. Unsere Lehrerin hat sie uns erzählt, als Larissa beinah ein paar Zweige abgebrochen hat.«

»Wir hatten eine ganz junge Lehrerin und wir waren ihre erste Gruppe, die sie allein hatte. Sie hat jedes Mal davor geknickst, wenn sie daran vorbei gegangen ist. Als wir sie gefragt haben, ob wir das auch machen müssen, hat sie uns die Geschichte erzählt. Sie sagte, daß sie nicht glaubt, daß Sarah damals wirklich ertrunken ist«, erzählte Antje. »Ich wüsste zu gerne, ob sie damit Recht hatte.«

Mara nickte nur. Zwar hätte sie gerne gesagt, daß sie eben diese Sarah erst vor einer Stunde das letzte Mal gesehen hatte, aber das war ganz sicher keine all zu gute Idee.

»Was ist das für eine Geschichte?«, wollte Kendra wissen. »Davon hast du uns noch nie etwas erzählt.«

»Die Geschichte hat uns unsere Lehrerin erzählt. Als sie selbst noch in der Schule war, hat es eine Schülerin namens Sarah gegeben. Irgend wann hat sie sich mit einer anderen Schülerin gestritten und dabei ist irgend etwas zu Bruch gegangen. Die andere Schülerin wollte die Schuld auf sich nehmen, aber Sarah wollte das nicht. Soweit ich verstanden habe, weil die Beiden ein Paar waren. Sarah hat dann gesagt, daß sie ganz alleine daran Schuld war. Und als Strafe sollte sie für ein paar Tage in den Keller gehen. Als es dann soweit war, hat sie aber Angst davor bekommen und ist weggelaufen«, erzählte Antje. Mara hörte erstaunt zu, da von hatten weder Miss Isabella noch Saphira etwas erzählt.

»Was heißt denn in den Keller?«, unterbrach Diana sie.

»Wenn man in den Keller musste, wurde man an Händen und Füßen an die Wand gekettet und bekommt nur Wasser und Brot. Und alle die da waren, waren danach ziemlich fertig. Zum Glück ist mir das nie passiert«, sagte Antje.

»Ich war eine Nacht im Keller. Das hat mir schon gereicht«, sagte Mara, um nicht nur zuzuhören.

»Au weh. Da musst du ja schon ganz schön was angestellt haben«, sagte Antje.

»Ich habe meiner Lehrerin und Miss Wilhelmina gesagt, sie sollen mich in Ruhe lassen und habe sie einfach stehen lassen«, sagte Mara etwas verlegen.

»Sowas hätte ich mich nie getraut«, sagte Kendra.

Mara wollte nicht weiter darüber reden und war froh, daß Diana Antje aufforderte, die Geschichte von Sarah weiter zu erzählen.

»Na ja, Sarah ist weg gelaufen und als sie nach zwölf Stunden nicht wieder aufgetaucht ist, musste die Schulleiterin natürlich die Polizei verständigen. Auf einer Brücke hatten sie sie dann gestellt, aber Sarah wollte nicht ins Gefängnis und ist in den Fluss gesprungen. Und irgend wann stand dann in der Zeitung, daß man sie nicht gefunden hat und sie wahrscheinlich ertrunken ist. Jedenfalls, Sarah hatte anscheinend Blumen sehr geliebt und hatte im Garten in der Schule einen Rosenstock gepflanzt. Und unsere Lehrerin und einige andere, die Sarah gekannt hatten, haben sich immer um diesen Rosenstock gekümmert«, beendete Antje die Geschichte. »Eigentlich wollte ich mir ja einen Ableger von dem Rosenstock mit nehmen, aber nach der Versteigerung war ich viel zu aufgeregt und es ging auch alles so schnell, daß ich nicht mehr dazu gekommen bin.«

So hatte Mara diese Geschichte noch nie gehört. Diese Version warf ein ganz anderes Licht auf Saphira, fand sie.

In diesem Moment ging die Tür auf und die Frau, die vorhin im Café gestanden hatte, kam mit einem Tablett voller Teller herein und stellte es auf den Tisch. »Hier, euer Mittagessen. Den hat mein Mann frisch gekocht. Lasst es Euch schmecken.«

Die Anderen bedankten sich freundlich und Mara tat es ihnen gleich.

Nachdem die Frau wieder gegangen war, verteilte Diana die Teller und wünschte einen guten Appetit.

Mara begann, als auch die Anderen anfingen, zu essen. Der Eintopf aus Möhren, Kartoffeln, grünen Bohnen und Bratwurststücken schmeckte sehr gut und machte auch ordentlich satt.

Nachdem sie aufgegessen hatte, schaute sie sich ein wenig in dem Raum um.

Er war nicht all zu groß und war durch die beiden Sofas und den Tisch zwischen diesen sowie einem kleinen Sideboard neben der Tür schon sehr ausgefüllt. An den Wänden hingen Poster und Plakate von diversen Künstlern. Aber auch einige Fotos hingen, mal mit Reißzwecken, mal in richtigen Rahmen an der Wand.

Über der Tür stand mit blauer Farbe das Wort » Fasgadh« geschrieben.

»Was ist das hier eigentlich für ein Raum?«, fragte Mara.

»Kennst du das Café von Klara in Straßburg?«, fragte Antje.

Mara bejahte dies.

»Das hier war meine Idee. Ich habe meine Herrschaften gefragt, ob wir hier nicht auch so etwas wie das Café in Straßburg machen können. Aber da wir Drei die einzigen Serva in der Stadt sind, hätte sich das wohl nicht gelohnt. Aber meine Herrin hat mir dann erlaubt, diesen Raum hier dafür einrichten zu dürfen. Wir haben es Fasgadh genannt. Das ist Gälisch und bedeutet soviel wie Zuflucht«, erklärte Antje.

»Der Name war Kendras Idee«, sagte Diana.

»Ich war in Edinburgh in der Schule. Da hätten wir sowas manchmal gut brauchen können«, sagte Kendra.

Mara nickte erneut. Sie hatte von Alice einiges über die Schule in Edinburgh gehört und war froh, nicht dort gewesen zu sein.

»Und deine Herrin ist die neue Besitzerin der Winther Destille? Dann bleibt ihr jetzt länger hier?«, fragte Kendra Mara.

»Ich glaube nicht. Meine Herrin hat ja eine Arbeit und ich muss meine Ausbildung auch noch fertig machen. Und außerdem hat mich eine Freundin gebeten, im Sommer ihre Brautjungfer zu sein und meine Herrin ist ihre Trauzeugin. Wir fliegen in einer Woche wieder nach Hause«, erklärte Mara.

»Verstehe. Aber ihr kommt sicher öfter hier her, oder?«

»Das weiß ich nicht. Aber wahrscheinlich schon. Herrin Rebecca hat gesagt, daß sie jedes Jahr ein paar Wochen hier sein muss wegen der Destille.

Während sie sich weiter unterhielten, stellten die Drei Mara viele Fragen, die sie wenn es ging auch beantwortete.

»Hast du auch einen Freund oder eine Freundin?«, wollte Antje irgend wann wissen.

Mara überlegte kurz, ob sie darauf antworten sollte, denn Herrin Rebecca war ja nicht einfach nur ihre Herrin, so wie Herrin Julia es gewesen war sondern auch ihre Freundin. »Ja«, sagte sie verlegen. »Meine Herrin.«

»Deine Herrin ist deine Freundin?«, fragte Antje nach.

»Ja.«

»Na toll. Bin ich denn die Einzige, die das Schlafzimmer ihrer Herrschaften nur zum Putzen und betten Machen betreten darf?«, fragte Antje mit einem schmollen im Gesicht. »Und einen Freund findet man als Serva hier ja auch nicht.«

Kendra und Diana schauten sie an und begannen zu kichern.

Es stellte sich heraus, daß dieses Thema schon oft zur Sprache gekommen war.

»Also Saphira hat auch niemanden. Und ich weiß nicht, ob Alice mit ihrer Herrin irgend was hat«, sagte Mara.

»Wer sind denn Alice und Saphira?«, wollte Kendra wissen.

Mara überlegte kurz, wie viel sie sagen konnte. »Saphira ist auch Herrin Rebeccas Serva und Alice und Andrea, ihre Herrin wohnen in den zwei Wochen auch bei uns auf der Farm«, sagte Mara. Es war ihr recht unangenehm, nur über sich selbst zu sprechen. »Und wie ist das bei Euch?«, fragte sie, um das Thema von sich abzulenken.

Sie erfuhr, daß Antje aus Den Haag kam und nach der Schule von Mrs. Blake, der Besitzerin des Cafés, gekauft wurde und seit dem hier lebt. Diana, die als freiwillige Schülerin in London auf der Schule war, wurde von ihrem Herren dort ersteigert und lebte seit dem mit diesem zusammen hier. Eigentlich hätte sie letztes Jahr freigelassen werden sollen, doch sie hatte ihren Herren gebeten, bei ihm bleiben zu dürfen, da sie sich in diesen verliebt hatte. Seit dem hatte sie zwar viel mehr Freiheiten als zuvor, war aber noch immer seine Serva, da sie selbst das so wollte.

Kendra war in Edinburgh zur Schule gegangen und musste noch mindestens acht Jahre als Serva dienen, bevor sie freigelassen werden konnte. Doch auch sie war sich sicher, auch danach bei ihrem Herren bleiben zu wollen.

Mara hatte zwar selbst schon darüber nach gedacht, doch im Moment stellte sich ihr diese Frage überhaupt nicht, da sie noch fast 25 Jahre als Serva dienen musste. Doch sie war sich ziemlich sicher, auch bei Herrin Rebecca bleiben zu wollen. Aber ob sie danach noch Serva sein wollte, war ihr im Moment auch nicht klar.

-

Nachdem sie sich noch eine weile unterhalten hatten, es war mittlerweile schon fast 15 Uhr, piepste Maras Comm. Sie warf den Anderen einen entschuldigenden Blick zu und tippte auf das Comm.

»Hallo?«, sagte sie.

»Hallo, Mara. Wir sind Kaffee trinken gegangen. Wenn du möchtest, kannst du zu uns kommen. Aber danach wollten wir wieder zurück fahren«, erklang Herrin Rebeccas Stimme aus dem Comm.

»Wo soll ich denn hin kommen Herrin?«, fragte sie.

»Neben dem Festplatz, bei dem Parkplatz, da ist eine alte Kirche. Und daneben ist ein Café. Das kannst du gar nicht verfehlen«, sagte Herrin Rebecca.

Diana, Antje und Kendra konnten sich ein Lachen nur schwer verkneifen. Als Mara das bemerkte, musste sie selbst laut lachen.

»Lachst du mich gerade aus?«, erklang Herrin Rebeccas Stimme vorwurfsvoll aus dem Comm.

»Nein, Herrin. Entschuldigung«, sagte Mara, die sich nur mit Mühe wieder beruhigte. »Aber da bin ich schon«, sagte sie.

»Willst du mich auf den Arm nehmen?« Herrin Rebecca klang nun etwas ungehalten. »Hier ist zwar alles voll, aber dich können wir hier nirgend wo sehen.«

Mara warf den Dreien einen entschuldigenden Blick zu, als sie aufstand und zur Tür ging. Diese nickten verstehend. »Ich bin gleich bei dir, Herrin«, sagte Mara und ging in den Gastraum. Dort sah sie Herrin Rebecca, Ceana mit Viki, Andrea und Julia an einem Tisch sitzen und Saphira und Alice knieten neben diesem.

Herrin Rebecca bemerkte sie und beendete das Gespräch, als Mara zu ihnen ging und knickste.

»Entschuldigung, Herrin. Ich wollte dich bestimmt nicht auf den Arm nehmen«, sagte sie und kniete sich neben dieser auf den Boden.

»Wo kommst du denn auf einmal her?«, fragte Rebecca erstaunt.

»Das Hinterzimmer ist so etwas wie Klaras Café in Straßburg. Ich habe eine Serva getroffen, die hier wohnt und sie hat es mir gezeigt«, erklärte Mara.

Rebecca schaute sie an und musste nun selbst lachen. »Dann muss ich mich bei dir entschuldigen mein Schatz. Aber ich habe mich eben wirklich etwas auf den Arm genommen gefühlt«, sagte Rebecca. Sie beugte sich zu Mara herunter und gab ihr einen Kuss.

»Ich hätte nicht gedacht, daß es in so einer kleinen Stadt sowas überhaupt gibt«, sagte sie, nachdem sie sich wieder aufgerichtet hatte.

»Es gibt auch nur drei Serva, die hier leben«, sagte Mara.

»Ich verstehe. Wenn du möchtest, dann geh wieder zu den Dreien. Ich sage dir dann Bescheid, wenn wir gehen wollen.«

Mara überlegte kurz. Sie hatte sich von Diana, Kendra und Antje nicht einmal richtig verabschiedet. »Danke, Herrin«, sagte sie, stand auf und knickste noch einmal, bevor sie zurück in das Hinterzimmer gehen wollte.

»Warte«, sagte Rebecca, als sie gerade gehen wollte.

Mara drehte sich noch einmal um und Rebecca winkte sie zu sich. Sie zog sie zu sich heran und gab ihr noch einen Kuss, dann ließ sie Mara gehen.

Als sie dort herein kam, saßen nur noch Diana und Kendra dort.

»Du bist aber schnell wieder hier«, sagte Kendra lachend.

»Ich habe meiner Herrin erzählt, daß das hier so etwas wie Klaras Café ist. Sie ruft mich, wenn sie gehen wollen«, erklärte Mara und setzte sich wieder.

Kurz darauf kam Antje mit Saphira und Alice herein und deutete auf die Sofas.

»Deine Herrin ist ja ganz schön Großzügig«, sagte Antje. »Sie hat für uns alle Kaffee und Kuchen bestellt.« Sie ging wieder nach draußen und kam mit einem Tablett voller Kaffeetassen zurück, das sie auf den Tisch stellte. Sie ging wieder nach draußen und kam kurz darauf mit einem weiteren Tablett wieder, auf dem sechs Teller mit Kuchen standen und verteilte diesen.

Mara stellte alle einander vor, während sie den Kuchen aßen und es entspann sich eine angeregte Unterhaltung, während derer nun auch Alice und Saphira von sich erzählten. Saphiras Geschichte hatte Mara so noch nie gehört und sie war etwas erstaunt darüber, diese erfundene Geschichte zu hören.

Nach gut zwei Stunden klopfte es an der Tür und nachdem Antje »Herein« gerufen hatte, betrat Herrin Rebecca den Raum, der nun wirklich so voll war, daß wirklich niemand mehr herein passte.

»Es tut mir leid, die Unterhaltung zu unterbrechen, aber wir wollen langsam aufbrechen. Mara, gib Saphira bitte den Autoschlüssel, damit sie es her holen kann. Es steht ja noch bei der Destille«, sagte sie.

Mara holte den Schlüssel aus ihrer Tasche und gab ihn Saphira, die sofort aufstand und sich auf den Weg machte, um es her zu holen.

»Entschuldigen Sie bitte, aber Sie sind auch eine Serva?«, fragte Kendra erstaunt, als sie Rebeccas Halsband bemerkte.

»Sieht man das?«, fragte Rebecca gespielt erstaunt und fasste sich an den Hals, wo sie ihr Halsband betastete, wofür sie ein leises Lachen erntete. »Ja, ich bin selbst Serva. Bis vor kurzem habe ich auch noch einer Herrin gedient und nun bin ich selbst Herrin. Es hat mich damals selbst ziemlich überrascht, daß ich einen Tag Serva war und am nächsten schon Herrin.«