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Servas 03: Veränderungen Teil 06

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Nur langsam beruhigte sich der Atem der Vier wieder. Ihre Brüste hoben und senkten sich weit, während sie sich langsam von dem Spurt erholten.

Rebecca stieg aus der Kutsche und trat neben Sunrise. Diese atmete nicht nur schwer sondern schien auch etwas zu zittern. »Na mein Schatz, alles in Ordnung?«, fragte sie leise, während sie ihr über die Arme streichelte.

Sunrise schaute sie mit glasigen Augen an und nickte nur.

Grinsend legte Rebecca ihr die Hand in den Nacken und kraulte sie dort. »Ich wusste doch, daß dir das Spielzeug gefallen wird«, flüsterte sie ihr ins Ohr, worauf hin ihr Sunrise einen Blick zu warf und lächelte.

Zwei Frauen kamen aus der Reithalle heraus. »Was ist das denn«?, fragte eine der Beiden.

Sonja stieg vom Bock und ging zu ihnen. »Ich hab doch gesagt, daß wir mal vorbei kommen«, sagte sie und begrüßte die Beiden Frauen.

Sie stellte alle einander vor und erklärte Rebecca, daß die Beiden es waren, denen sie die Kutsche und die beiden Sulkys zu verdanken hatten.

Dann stellte sie die vier Ponys vor. »Das sind Sunrise, Arabella, Nera und Midnight.«

Während Sonja sich mit den Beiden unterhielt, holte Rebecca die Wasserflaschen aus der Kutsche und gab den vier Ponys etwas zu Trinken.

Mittlerweile waren noch mehr Leute herbei gekommen und betrachteten, teils staunend, teils neugierig die Kutsche und die vier Ponys.

Die beiden Frauen wollten noch einiges wissen und so beschlossen sie, in das kleine Bistro zu gehen, welches sich auf dem Gelände des Vereines befand.

»Und was macht ihr so lange mit euren vier, ähm, Pferdchen? Fragte eine der Frauen.

Rebecca schaute kurz zu der Kutsche. »Habt ihr eine Box frei? Dann können wir sie da solange unterstellen.«

Während Midnight und Nera eher verärgert drein schauten, traten Arabella und Sunrise beide einmal mit dem Huf auf. Damit wusste Rebecca, daß das in Ordnung ging. Die Vier wurden abgespannt und eine der beiden Frauen nahm Sunrise und Arabella an den Zügeln. Zusammen mit Rebecca brachte sie sie in eine Box im Stall. Dort nahm Rebecca ihnen die Zügel ab und die Tür der Box wurde geschlossen.

Nun standen die Beiden Ponys in der Box deren Boden dick mit frischen Stroh belegt war. In einer Ecke gab es eine Tränke und daneben eine offenbar frisch gefüllte Heuraufe.

Die Box war für ihre Verhältnisse riesig und es roch natürlich nach Pferd.

Sunrise schaute sich eine Weile um und ging dann zu der Tränke. Etwas ungeschickt begann sie, zu trinken und mit leisem Rauschen strömte Wasser nach.

Auch Arabella trank etwas und dann machten die Beiden es sich auf dem Boden bequem, indem sie das Stroh zu einem Haufen zusammen schoben, sich dann auf diesen Haufen setzten und an die Wand lehnten.

Es dauerte nicht all zu lange und die Beiden waren, aneinander gelehnt eingedöst.

Als sie von draußen das Klappern schwerer Hufe vernahmen, wachten beide wieder auf, blieben aber sitzen.

Die Tür der Box wurde geöffnet und eine junge Frau kam zusammen mit einem relativ kleinen, braunen Pferd in die Box.

»Was ist denn hier los?«, fragte diese reichlich erstaunt.

Da sowohl Arabella aber auch Sunrise einfache, mit Kunststoff überzogene Trensen trugen, die ihnen Rebecca nicht abgenommen hatte, konnten sie nicht antworten, standen aber sofort als sie das Pferd erblickten auf und zogen sich in die hinterste Ecke der Box zurück. Denn obwohl das Pferd, ein Fuchs mit glänzendem Fell und Blesse, relativ klein war, wirkte es auf die Beiden doch sehr groß.

Verlegen schauten sie zu der Frau, die sie aus der Box heraus beförderte und das Stroh wieder verteilte.

So standen die Beiden etwas verloren in dem Gang vor den Boxen und schauten sich um. Mit einem breiten Grinsen deutete Sunrise zu dem offenen Tor. Arabella trat einmal auf und wollte schon los laufen. Doch jemand fasste sie und auch Sunrise an ihrem Kopfgeschirr. »Ne ne, weggelaufen wird nicht. Erst will ich wissen, was das hier soll. Wenn das ein Witz sein sollte, so lustig finde ich das nicht.«

Die Frau zog die Beiden mit sich und brachte sie in einen kleinen Aufenthaltsraum neben dem Stall, dort deutete sie auf zwei Stühle und nahm ihnen die Trensen aus den Mündern.

Es dauerte eine ganze Weile, bis sie der Frau, die sich ihnen als Finley vorstellte, erklärt hatten, warum sie hier waren.

Lachend machte Finley, als sie endlich verstanden hatte, was hier vorging, einen Kaffee und sie unterhielten sich eine ganze Weile mit ihr. Eigentlich waren es eher Mara und Alice, die redeten, während Finley nur gelegentlich einige Fragen stellte. Sie war anscheinend sehr fasziniert davon, was die Beiden als Ponys machten und kicherte, als sie ihr erzählten, wie sie vor einer Woche weggelaufen waren und Rebecca und Andrea versucht hatten, sie einzufangen.

»Sowas kenne ich. Paco, daß ist der Wallach, den ich eben in die Box gebracht hatte, macht das auch gerne, wenn man ihn nicht irgend wo anbindet. Und es ist jedes Mal eine ziemliche Arbeit, ihn wieder einzufangen. Ich kann mir gut vorstellen, wie es da euren Herrinnen gegangen ist«, sagte sie. »Da bin ich ja froh, daß ich euch gerade noch rechtzeitig festgehalten hab. Obwohl, Mit Paco hätte ich euch sicher schnell wieder eingefangen. Solange er am Zügel ist, ist er das folgsamste Tier weit und Breit.«

Während sie sich unterhielten, bemerkten sie, daß draußen ziemlich viel gerufen wurde und eine gewisse Unruhe aufkam.

Plötzlich öffnete sich die Tür und eine andere Frau kam herein. »Hi Finley, wir suchen hier zwei...«, sagte die Frau und verstummte als sie Mara und Alice bemerkte. Sie drehte sich um und rief laut »Ich glaube, ich hab sie gefunden.«

Mara schaute zu der Frau auf. »Oh je, nicht schon wieder«, stöhnte sie.

»Schon wieder? Passiert das mit dir öfters?«, fragte Finley amüsiert.

Mara erzählte, daß sie schon einmal aus einer Box weggelaufen war und sich versteckt hatte, worauf hin alle sie gesucht haben. Bei dieser Erklärung kicherte Finley erneut und schaute sie belustigt an. »Genau wie Paco.«

»Na, so hab ich mir das ja vorgestellt. Alle suchen nach euch und ihr Beiden macht es euch hier mit einem Kaffee gemütlich«, sagte Rebecca lachend als sie herein kam.

»Das ist meine Schuld«, erklärte Finley. »Ich wollte Paco in seine Box bringen und hab die Beiden darin gefunden. Und bevor sie weglaufen konnten, hab ich sie hier rein gebracht.«

Auch mit Rebecca unterhielt sich Finley noch einen Moment, dann steckte diese Sunrise und Arabella wieder die Trensen in die Münder und brachte sie nach draußen, wo sie sie bei der Kutsche fest band.

Dann ging Rebecca zu einem langgezogenen, offenen Gebäude. Eigentlich war es nur ein etwa zwei Meter breiter, überdachter und eingezäunter Pfad unter dessen Dach an Schienen mehrere Trennwände entlang fuhren. Hinter einigen dieser Trennwände liefen Pferde. Das Ganze war eine langgezogene Führanlage bei der die Pferde nicht nur im Kreis laufen mussten sondern es auch mehrere lange Geraden gab.

Rebecca öffnete ein Tor an der Seite der Anlage und holte Nera und Midnight aus dieser heraus.

Die Beiden schauten recht verärgert zu Julia, die bereits wieder in der Kutsche Platz genommen hatte.

»Schaut nicht so böse. Ihr seid doch selbst Schuld. Wenn ihr nicht so rumgezickt hättet, hätten wir euch auch in eine Box gebracht. Und außerdem, ich bin eure böse Schwiegermutter und darf das«, sagte Julia lachend, worauf sie wieder einige böse Blicke von den Beiden erntete.

Sonja und Rebecca spannten die Beiden und nach ihnen auch Arabella und Sunrise wieder vor die Kutsche.

Sie verabschiedeten sich von den Frauen mit denen sie sich unterhalten hatten und stiegen dann wieder in die Kutsche.

Sie fuhren wieder durch die Stadt zur Farm, wobei sie erneut viele erstaunte aber auch bewundernde Blicke auf sich zogen.

Auf der Farm wurden sie wieder abgespannt und durften sich erst einmal duschen, bevor es Abendessen gab.

Auch die nächsten beiden Tage fuhren sie mit der Kutsche durch die Gegend, wobei sie jedes Mal durch die Stadt fuhren, wo sich die Leute anscheinend langsam an ihren Anblick gewöhnten.

Am Freitag waren sie sogar noch einmal zur Destille gefahren. Als sie dort ankamen, machte sich gerade eine Gruppe von Touristen auf um in einem Planwagen, der von vier der riesigen, schwarzen Shire Horses gezogen wurde, zu einer Führung durch die Stadt mit gleichzeitiger Whiskyprobe auf.

Mehrere der Touristen fragten, ob sie die Führung auch in der Kutsche mit machen konnten. Nach kurzer Rücksprache mit Mara, Alice und den Zwillingen, willigte Rebecca ein.

Sie besorgte noch etwas zu Essen und zu Trinken für die vier Ponys und drei der Touristen bestiegen zusammen mit einem der Führer die Kutsche.

Sie folgten zuerst dem Planwagen, als sich allerdings heraus stellte, daß sie nicht ganz so schnell fuhren wie dieser, beschloss der Führer die Tour von diesen getrennt zu beenden.

Diese dauerte fast den ganzen Tag, doch es gab genug Pausen in denen die vier Ponys ausruhen konnten, so daß es eigentlich gar nicht anstrengend war.

Trotzdem waren sie, als sie am Abend wieder zur Farm kamen, recht erschöpft. Aber sie hatten dennoch auch ihren Spaß gehabt. Und Sonja hatte den ein oder anderen Whisky selbst kosten dürfen und war, als sie endlich auf der Farm an kamen nicht mehr wirklich nüchtern. Doch zum Glück fand Sunrise, die sich während der letzten Tage als Leitpony hervorgetan hatte, den Weg auch ohne deren Hilfe.

Der Samstag war der letzte Tag ihres Aufenthaltes hier und so packten sie nach dem Frühstück alle wieder ihre Sachen zusammen und brachten die ersten Koffer und Taschen schon mal in das Flugzeug.

Kurz vor dem Mittagessen kamen noch Antje, Kendra sowie Diana mit ihrem Herren vorbei. Rebecca lud sie spontan zum Essen ein und so erfuhren sie, daß Diana sie am Mittwoch Morgen in der Stadt gesehen hatte. Doch außer Alice hatten alle ihre Sachen schon soweit in das Flugzeug geladen, so daß nur diese die Vier noch einmal für jeweils eine kurze Runde mit dem Sulky um die Farm fahren konnte.

Erst am Abend verabschiedeten sich die Vier dann.

Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, gingen Mara, Alice und Saphira noch einmal durch das Haus, fegte es noch einmal durch und räumten auf. Sie waren dann auch die Letzten

die in das Flugzeug stiegen, bevor sie abflogen.

-

Sie machten auf dem Rückflug einen Zwischenstopp und brachten Julia, Andrea, Alice und die vier Zwillinge nach Hause.

Rebecca, Mara, Saphira und Sonja blieben zum Mittagessen.

Mara schaute sich etwas wehmütig im Haus um und warf auch einen Blick in den Antiquitätenladen. Dieser war viel ordentlicher als sie ihn selbst das letzte Mal verlassen hatte. Offenbar hatte Andrea hier in der letzten Zeit noch einiges getan. Die Uhren, die sie selbst begonnen hatte, zu reinigen, hingen in mehreren Reihen ordentlich an der Wand und in einer kleinen Vitrine standen mehrere kleine geschnitzte Holzfiguren säuberlich aufgereiht nebeneinander.

Als Andrea in den Laden kam, um nach Mara zu sehen, fand sie sie vor einer Büchervitrine stehend. Diese war geöffnet und Mara schien in dem Buch, einem Folianten, vertieft. Andächtig blätterte sie die Seiten um und las. Das erstaunte Andrea etwas, da dieser Foliant in altgriechisch geschrieben war. Doch Maras Zeigefinger folgte den Zeilen und ihre Lippen bewegten sich stumm.

»Du kannst das lesen?«, fragte Andrea nach einer Weile.

»Es will zu ihr«, sagte Mara leise als sie sich umdrehte mit einem Blick, der nicht ins Hier und Jetzt gerichtet schien.

»Zu wen?«, fragte Andrea reichlich verwirrt.

»Zu seiner Herrin.«

»Du kannst altgriechisch lesen?«, fragte Andrea noch einmal.

Maras Blick hatte sich verändert. Sie schien jetzt wieder geistig anwesend zu sein.

»Nein. Ich habe mir nur die Bilder angesehen. Die Frau auf der letzten Seite sieht irgendwie aus wie Helen«, sagte sie.

Andrea schaute Mara, verwirrt über den Themenwechsel, an. »Das habe ich mir auch schon gedacht, als ich sie das erste Mal gesehen habe, nachdem sie nach Horizons gekommen ist. Aber das hat Rebecca ja auch über die Wachsfigur damals in London gedacht. Ich denke, es ist nur Zufall, daß sie den Beiden so ähnlich sieht. Obwohl, die Frau die damals als eine der ersten Serva in die Schule gekommen ist, war ja auch Helens Ururundsoweiter Großmutter.«

»Vielleicht ist das auch eine ihrer Vorfahren«, sagte Mara und deutete auf das Bild.

»Gut möglich. Das Buch soll aber auch erst 400 Jahre alt sein.« Andrea ging zu diesem, klappte es zu und schloss die Vitrine. »Komm jetzt, wir wollen Essen.«

Mara knickste vor Andrea und folgte ihr nach oben, wo alle bereits am Tisch saßen und auf sie warteten.

Nach dem Mittagessen unterhielten sie sich noch eine Weile, dann verabschiedeten sie sich mit vielen Umarmungen voneinander. Rolf brachte sie mit Julias Auto zurück zum Flughafen, wo er sich von den Vieren mit kräftigen Umarmungen verabschiedete.

Mara setzte sich wieder zu Rebecca ins Cockpit und überstand diesen Flug ohne große Probleme.

- - -

In den sechs Wochen, seit sie aus Schottland wieder zurück waren, hatte Rebecca kaum einen ruhigen Tag gehabt.

Emylia wollte die neue Serie an Spielzeugen unbedingt noch vor der Urlaubssaison auf den Markt bringen und so musste Rebecca fast jeden Tag einen neuen Entwurf abliefern und Prototypen herstellen lassen.

Rebecca hatte die Arbeit aufgeteilt. Sie selbst erstellte nur noch Zeichnungen und machte erste Entwürfe, während ihre mittlerweile zwei Mitarbeiterinnen diese am Computer umsetzten.

Zu allem Überfluss wollte Emylia auch noch, daß die neuen Prototypen eingehend getestet wurden. Zwar gab es hauptberufliche Testerinnen und Tester, die neue Spielzeuge testeten, doch auch die Entwickler selbst sollten ihre Produkte testen, um Schwachstellen, eventuelle Fehler oder zu verbessernde Details erkennen zu können, bevor die erste Vorserie an die eigentlichen Tester ging. Hier zeigte sich nach drei Wochen, daß die Arbeit als Designerin für Sexspielzeuge auch körperlich recht anstrengend werden konnte, womit Rebecca anfangs am allerwenigsten gerechnet hätte.

»Was denkst du denn?«, hatte Emylia lachend gefragt, als Rebecca sie darauf ansprach. »Es ist doch nur gerecht, wenn du selbst auch weißt, wie es sich für tausende Kundinnen anfühlt, was ihr da in Silikon zaubert.«

Auch Mara wurde von diesen Tests etwas in Mitleidenschaft gezogen, denn mehrmals in der Woche brachte Rebecca einen oder sogar mehrere neue Prototypen mit nach Hause und wollte diese natürlich nicht alleine testen.

So kam es, daß Mara, zwei Wochen nachdem sie aus Schottland zurück gekommen waren, sich ein kleines Vorhängeschloss besorgt und ihren Keuschheitsgürtel damit zusätzlich zu dem normalen Schloss abgeschlossen hatte.

Als Rebecca dies abends bemerkte, hatte Mara mit einem verlegenen Grinsen reagiert. »Entschuldige, Herrin, aber den Schlüssel habe ich, glaube ich, in der Tasche meiner Arbeitskleidung vergessen. Und die ist im Laden.«

Rebecca hatte darauf hin die Hände in die Hüften gestemmt und sie wortlos mit gespielt empörtem Blick angesehen.

»Ich kann dir doch trotzdem helfen«, hatte Mara darauf hin gesagt und endlich selbst einmal die Initiative ergriffen, sich das neue Spielzeug genommen und Rebecca damit die halbe Nacht lang verwöhnt.

Zwar freute Rebecca sich insgeheim darüber daß Mara endlich mehr von sich aus in dieser Richtung unternahm, war aber nicht besonders erfreut über die Umstände.

Aber anscheinend kam Mara nun endlich ein wenig mehr aus sich heraus, was sich ganz allmählich auch auf den Alltag abseits des Schlafzimmers auswirkte, eine Entwicklung über die Rebecca sich ebenfalls freute.

Zu der zunehmenden Hektik in der Werkstatt kam auch noch, daß sie und Scarlett langsam die Details von Vivians und Veras Hochzeit planen mussten.

Emylia hatte Rebecca versprochen, Vivians Jungesellinnenabschied komplett zu bezahlen, wenn bis zum Stichtag die abgesprochene Anzahl an verschiedenen Spielzeugen Serienreif sein würde. Dies hatten Rebecca und ihre Mitarbeiterinnen, für die Rebecca ebenfalls einen guten Bonus heraus geschlagen hatte, schließlich noch geschafft.

Und zu allem Überfluss war es noch ihre eigene Idee gewesen, die beiden Gästesuiten im Haus umbauen zu lassen, so daß nun vier Gästezimmer mit eigenem Bad zur Verfügung standen. Zwar hatte sie mit dem Umbau selbst nicht all zu viel zu tun, doch auch dieser kostete sie einige Zeit, die sie damit beschäftigt war, mit der Architektin die Pläne zu besprechen und zumindest gelegentlich die eigentlichen Arbeiten zu überwachen.

-

Heute Vormittag hatte Rebecca Saphira zu Emylia gebracht, wo diese das Wochenende über verbringen sollte. Nun stand sie im Hangar des kleinen Flugplatzes am Rande des Geländes und sprach mit Scarlett ein letztes Mal über das Comm um abzuklären ob alles wie geplant lief.

»Seid ihr Bereit?«, fragte Rebecca bestimmt schon zum dritten Mal.

»Ja doch, Himmel noch eins!« Scarlett schien nicht weniger aufgeregt als Rebecca, blieb im Gegensatz zu dieser aber recht ruhig und locker.

»Entschuldigung. Aber ich mache das zum ersten Mal«, gab Rebecca zurück.

»Meinst du denn, ich mache sowas dauernd? Das ist auch der erste Jungesellinnenabschied, den ich organisiere. Mir geht es nicht anders als dir.« Scarlett wünschte Rebecca viel Erfolg und beendete das Gespräch.

Gerade hatten Trish und Lucy sich bei ihnen gemeldet und ihnen mitgeteilt, daß sie die Beiden nun abholten.

Es dauerte noch einige Minuten, bis das Elektroauto um die Ecke gefahren kam. Vivian saß neben Trish und schaute etwas verwirrt umher, als sie erkannte, wo sie sich befanden. Trish fasste sie an der Hand und zog sie mit sich in den Hangar.

»Überraschung!«, riefen die Anderen, als sie herein kamen.

Vivian schaute verwirrt zu ihnen. »Was ist denn hier los?«, gestikulierte sie. Sie sah Larissa, Mara, Frida, Veronica und Rebecca. Dann sah sie, daß Steffi und Ellen, zwei Mitschülerinnen aus Straßburg, bei den Anderen standen und winkten. Mit den Beiden traf sie sich mehrmals im Jahr. Das hatte Herrin Vera mit den Herrschaften der Beiden so, schon nachdem sie wenige Monate bei ihr war, verabredet und organisierte diese Treffen. Und auch Kirsten, ihre beste Freundin, die sie schon aus dem Kindergarten kannte, war dabei.

Sie betrachtete die Frauen und ihr fiel auf, daß alle blaue Jeans und schwarze T-Shirts trugen auf denen das Bild einer Frau abgebildet war unter dem etwas geschrieben stand. Außerdem trugen alle Kränze aus Blüten auf den Köpfen, was zwar etwas seltsam aussah, aber irgend wie zu dem Gesamtbild passte. Jemand kam zu ihr, reichte ihr eine ebensolche Hose und ein weißes T-Shirt. Sie betrachtete das Shirt und las den Text, der unter dem selben Bild einer Frau stand: »Braut« stand dort in geschwungenen Lettern.

»Brautjungfer«, stand auf den Shirts von Larissa, Frida, Mara und Veronica, während auf den Shirts welche Steffi, Ellen, Kirsten und Trish das Wort »Brautgefolge« stand. Auf dem Shirt, welches Rebecca trug, stand »Trauzeugin«. Mit weißem Stift hatte jemand noch das Wort »Aufseherin« darunter geschrieben.

»Was habt ihr denn vor?«, fragte Vivian aufgeregt gestikulierend.

»Zieh dich erst mal vernünftig an und dann geht es los«, sagte Rebecca. »Alles Andere wirst du schon sehen. Ich bin mir ziemlich sicher, daß es dir Spaß machen wird.«

Nur zögernd nahm Vivian die Hose und zog sie unter ihrer Tunika an. Doch als sie das Shirt anziehen wollte, musste sie ihre Tunika nun doch ausziehen. Das war ihr ein wenig unangenehm, doch sie drehte sich um und zog schnell das Shirt über, bevor die Anderen sie lange halb nackt sehen mussten.

Jemand setzte ihr einen Blumenkranz auf den Kopf, wie die Anderen ihn bereits trugen. Ihrer war zusätzlich sogar mit einem weißen Schleier ausgestattet. Dann begrüßten alle sie sehr herzlich mit vielen Umarmungen. Besonders Steffi, Ellen und Kirsten, die sie seit mehreren Monaten schon nicht mehr gesehen hatte, umarmten sie lange und ausdauernd.