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Servas 04: Fügungen Teil 04

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»Du möchtest so liegen bleiben?«

»Ja bitte, Herrin«, flüsterte Larissa. »Aber bleib bitte bei mir.«

Johanna richtete sich noch einmal auf, um die leichte Wolldecke aus der Tasche zu holen und breitete sie über Larissas gefesseltem Körper aus. Sie legte sich mit dem Kopf auf Larissas Arm, nachdem sie mit Sand um diesen herum einen kleinen Hügel geschaffen hatte, auf dem sie den Kopf stützen konnte. Die Beine legte sie über Larissas weit abgespreiztes Bein und zog die Decke auch über sich.

»Dann schlaf gut meine Kleine«, sagte sie und gab Larissa einen Kuss.

»Schlaf gut, meine Herrin«, sagte Larissa und schloss die Augen. Sie genoss die Nähe zu ihrer Herrin, deren Hand auf ihrer Brust ruhte und sie sanft streichelte. Durch die noch immer andauernde Reizung durch den Vibrator und nun auch durch die Hand ihrer Herrin, dauerte es eine ganze Weile, bis Larissa endlich einschlief.

- - -

Eine Woche nach Neujahr, trafen sich alle wieder einmal im Zentrum. Alle bewunderten Larissas Verlobungsring und freuten sich für sie. Sie fragten sie, wann denn die Hochzeit stattfinden sollte, doch dafür hatten Johanna und Larissa noch keinen Termin. Sie wollten noch etwas damit abwarten und frühestens im Sommer heiraten, da das Wetter dann besser war.

Auch die Neujahrsgeschenke der Anderen wurden begutachtet und entsprechend gewürdigt.

Zusammen schauten sie sich die Bilder an, die sie während der Silvesterfeier aufgenommen hatten. Besonders gefielen alle die Bilder, die Larissa zeigte.

»Ist das ein echter Hai?«, fragte Frida als Larissa ein Bild zeigte, das eben diesen aus nächster Nähe zeigte.

»Das ist ein Tigerhai. Der war riesig, fast vier Meter groß«, erklärte Larissa. Sie zeigte noch einige Bilder mit Haien, die sie während einer Tauchtour aufgenommen hatte und auch einige Videos zeigte sie den Anderen mit Hilfe von Fridas neuem Comm, einem Prototyp aus der Firma ihres Vaters, das die Bilder als eine Art Hologramm auf den Tisch projizierte.

Unter einigen Bildern, die ein großes Rennboot vor einer sehr kleinen Insel zeigten, gab es ein Bild, welches Larissa splitternackt mit weit gespreizten Armen und Beinen auf dem Strand liegend zeigte.

Larissa wollte schnell das nächste Bild zeigen doch Vivian hielt sie davon ab, so daß alle es sich genauer ansehen konnten und grinsend mit entsprechenden Kommentaren bedachten, worauf hin Larissa ziemlich rot im Gesicht wurde. »Ich weiß gar nicht, wie das da rein gekommen ist. Das solltet ihr doch gar nicht sehen«, sagte sie verlegen.

Schließlich hatten die Meisten ihre Bilder oder ihre Geschenke gezeigt. Doch dann wandte Trish sich an Mara und Vivian: »Was ist mit euch eigentlich? Habt ihr nichts bekommen?«, fragte sie sie.

Nun stand Mara im Zentrum der Aufmerksamkeit, was ihr ein wenig unangenehm war.

»Doch, ich habe ein Kochbuch von meiner Mutter bekommen und von meinem Vater etwas Werkzeug«, sagte sie grinsend.

»Wie? Mehr nicht? Und was hat Rebecca dir geschenkt?«, wollten die Anderen wissen.

»Sowas tolles wie Larissas Ring habe ich nicht bekommen«, sagte Mara und nickte Vivian zu.

Diese hantierte kurz an ihrem Comm und kurz darauf meldete sich Fridas Comm.

Diese verstand und spielte den Film, den sie von Vivian bekommen hatte, ab.

»Das war vorgestern und Vivian hat gestern den halben Tag damit zugebracht, den Film zu schneiden und so«, erklärte Mara als der Film schon lief.

Der Film, der sogar mit Musik untermalt war, zeigte zuerst in verschiedenen Einstellungen, wie Mara sich Ellenbogen- und Knieschützer anlegte, sich eine Weste anzog, einen Helm aufsetzte und Handschützer die ihr fast bis zu den Ellenbogen reichten, anzog. Danach umrundete die Kamera sie und zeigte sie, wie sie auf ein sehr langes Skateboard stieg und, sich mit einem Fuß abstützend, beschleunigte. Es folgten einige Aufnahmen aus Maras Sichtwinkel wie sie immer schneller eine Straße herunter fuhr und eine eingeblendete Anzeige zeigte, daß sie etwa 90 Kilometer pro Stunde den Berg herab fuhr. Dabei ging sie tief in die Hocke und hatte die Hände hinter dem Rücken verschränkt, um den Luftwiderstand möglichst gering zu halten. Sie legte sich in die Kurven und kam dabei dem Asphalt ziemlich nah. Mehrmals stoben Funken von den Handschützern auf, als Mara sich mit diesen auf dem Asphalt abstützte und bremste. Es folgten weitere Einstellungen, in der die Kamera direkt hinter ihr war oder sie umrundete.

Auf einer eingeblendeten Karte der Strecke konnte man sehen, wo Mara sich gerade befand.

»Das sieht ja ganz schön angeberisch aus«, meinte Trish lachend, als das Video zu Ende war. »Woher kannst du das eigentlich so gut?«

Nun wurde Mara etwas rot im Gesicht. Verlegen sagte sie: »Ich bin früher oft mit dem Skateboard gefahren und Herrin Rebecca hat mein altes Board bei meinem Vater gesehen und mir das zu Neujahr geschenkt. Und daß das so angeberisch aussieht, daran ist Vivian schuld.« Diese grinste breit, als Mara fort fuhr: »Wir sind extra bis nach Neustadt gefahren weil da eine Straße ist, die einen etwas größeren Berg herunter geht. Und ich musste sieben Mal den Berg runter fahren, bis Vivian zufrieden war. Das macht zwar Spaß aber irgend wann wird es einfach nur anstrengend.«

»Und was bitte hat Vivian damit zu tun?«, wollte Veronika wissen.

Nun richtete sich die Aufmerksamkeit auf Vivian, die diese grinsend hin nahm. »Ich musste doch mein Geschenk ausprobieren«, gestikulierte sie und zeigte den Anderen ein Bild, auf dem fünf kleine Drohnen zu sehen waren, die allesamt mit Kameras ausgestattet waren.

»Wo für brauchst du denn sowas?«, wollte Larissa wissen.

»Für meine Arbeit«, erklärte Vivian und ihr Grinsen wurde noch viel breiter.

»Ach so, verstehe«, sagte Larissa.

Doch dann hob sie den Kopf und schaute Vivian fragend an. »Was denn für Arbeit? Ich dachte, du bist Veras Serva.

»Aber nur noch bis nächstes Jahr«, begann Vivian zu gestikulieren. »Ich bin nächstes Jahr fünf Jahre Serva und danach frei. Und sie möchte, das ich einen Beruf lerne. Und die Firma hat ein kleines Filmstudio, da werden die Werbefilme gemacht für die ganzen Spielzeuge. Und da fange ich dieses Jahr eine Ausbildung an. Deshalb hat sie mir die geschenkt.«

»Gratuliere«, sagte Frida. »Und dann bist du keine Serva mehr?«

Vivian machte eine wischende Handbewegung vor ihrem Gesicht. »Spinnst du? Natürlich bleibe ich Herrin Veras Serva«, gestikulierte Vivian grinsend.

Nun gratulierten auch die Anderen Vivian und niemand fand das Video, welches sie eben gesehen hatten, mehr angeberisch.

- - -

Die nächsten Wochen verliefen relativ ereignislos. Der Januar brachte eine Menge Schnee, der auch keine Anstalten machte, zu schmelzen. Zum Glück gab es die Magnetbahn und somit hatte niemand Probleme, zur Arbeit zu kommen. Und selbst der Morgenlauf wurde von Miss Isabella wie gehabt weiter geführt. Das Üben der Haltungen im Schnee war allerdings nicht sehr angenehm, doch auch das zog Miss Isabella, genau wie früher, eisern durch. Auch der Februar brachte keine Besserung des Wetters sondern eher noch mehr Schnee, der sich gelegentlich zu hohen Verwehungen auf den Straßen auftürmte. Es dauerte jedes Mal einige Zeit, bis alle Straßen wieder geräumt und befahrbar waren.

Während dieser Wochen fiel das Treffen im Zentrum an den Wochenenden mehrmals aus, weil einige keine große Lust hatten, durch die Kälte laufen zu müssen. Erst Anfang März wurde das Wetter etwas annehmbarer und es dauerte nicht all zu lange, bis es wieder einige wärmere Tage gab und der Schnee anfing zu schmelzen.

Als Mara Anfang März an einem schon recht warmen Tag aus dem Laden nach Hause kam, wurde sie von Saphira begrüßt, die dabei war, die Teppiche in der Halle abzusaugen.

»Hallo, Miss Mara, es ist Post für Sie gekommen«, sagte diese und reichte ihr einen Brief.

Mara war alarmiert, denn normalerweise schrieb ihr niemand Briefe. Der letzte Brief, den sie bekommen hatte, war eine Vorladung vom Gericht zur Neuverhandlung gewesen.

Sie war etwas nervös, als sie den Brief entgegen nahm. Doch von einem Gericht oder auch nur einem Amt war dieser Brief ganz bestimmt nicht, denn der schneeweiße Umschlag war mit einem Siegel aus dunkelblauem Wachs mit rot-weißer Schnur verschlossen. So etwas verwendeten offizielle Stellen normalerweise nicht.

Ihre Nervosität legte sich ein wenig und sie öffnete den Brief, um ihn zu lesen.

»Sehr geehrte Frau Dorscher,

auf unserer vorsaisonalen Jahresbesprechung haben wir durch Frau Spielmann von den außergewöhnlichen Leistungen ihres Ponys Sunrise erfahren und würden uns freuen, diese einmal persönlich in Augenschein nehmen zu können.

Daher möchten wir Sie und ihr Pony Sunrise zu unserem jährlichen Wettbewerb zum Saisonauftakt einladen, welcher im Zeitraum vom 22. bis 24. April 2422 stattfindet.

Anbei senden wir Ihnen das Einladungsschreiben und die Anmeldung zu den Wettbewerben. Wenn Sie sich entschließen wollten, daran teil zu nehmen, worüber wir uns sehr freuen würden, bitten wir Sie, die Anmeldung binnen einer Woche ausgefüllt an uns zurück zu senden oder sie bis zum 11. März 2422 auf unserer Seite im Netz auszufüllen.

Bitte beachten Sie, daß zusätzlich zu Ihnen als Trainerin auch ihr Pony Sunrise diese Anmeldung unterschreibt.

Hochachtungsvoll,

Jutta und Uwe Liebenstein.«

Unter dem handgeschriebenen Brief fanden sich zwei schwungvolle Unterschriften. Außerdem fand Mara in dem Umschlag noch die erwähnte Einladung und den Anmeldebogen.

-

Rebecca kam in den Salon, wo Mara mit ihrer Lieblingsdecke über den Schultern im Schneidersitz auf dem Sofa hockte und auf einem Pad las. Sie stellte sich hinter Mara und beugte sich zu ihr herunter um ihr einen Kuss zu geben.

»Wie war dein Tag?«, fragte sie.

»Ziemlich langweilig. So viele Kunden waren heute nicht da und wir hatten viel Zeit um die Regale neu einzuräumen. Und deiner?« Trotz dem sie ziemlich neugierig war, was Rebecca wohl zu dem Brief sagen würde, hielt sie sich an das unausgesprochene Protokoll, welches sich zwischen ihnen im Laufe der letzten Monate eingespielt hatte.

»Abgesehen von einigen kleineren technischen Problemen ganz gut. Wenn du magst, können wir heute Abend etwas neues ausprobieren«, sagte Rebecca und hielt Mara eine Pappschachtel hin.

Diese schüttelte den Kopf, öffnete die Schachtel aber trotzdem. Sie betrachtete den Inhalt eine Weile, nahm ihn heraus, betastete und begutachtete ihn eingehend. »Sowas? Das sieht echt gruselig aus, sowas will doch bestimmt niemand«, sagte sie. Sie hatte sich angewöhnt, ehrlich zu sagen, was sie über Rebeccas Entwicklungen dachte. Zwar würde sie wohl nicht darum herum kommen, dieses seltsam aussehende Teil, zusammen mit Rebecca, auszuprobieren, aber im Moment waren ihre Gedanken sowieso wo anders.

Rebecca schaute kurz zu ihrer neuesten Entwicklung, die Mara mit spitzen Fingern zurück in die Schachtel legte und diese Schloss. Sie zuckte mit den Schultern und warf einen Blick auf das Pad. »Was liest du denn da?«, fragte sie und deutete auf das Pad. »Sieht aus wie ein Gesetz oder sowas.«

Mara reichte Rebecca das Pad und diese las die Überschrift. »Regeln des Ponysports, Regelwerk mit Erläuterungen und Erklärungen, Abschnitt römisch drei, erweiterte Regeln des Fetischsports«, las sie vor. »Willst du in den Sport einsteigen? Ich dachte, das machst du nur zum Spaß.«

»Ist es für dich denn nur Spaß«, fragte Mara mit erhobenen Augenbrauen.

»Im Grunde genommen schon. Und mit mir als Jockey wird Sunrise auch kaum einen Blumentopf gewinnen können. Dazu bin ich nun mal einfach zu groß und zu schwer«, meinte Rebecca, worauf hin Mara unwillig das Gesicht verzog.

»Mit jemand anderem will ich das aber nicht«, sagte diese. Sie nahm Rebecca das Pad ab, schaltete es aus und legte es bei Seite. »Ich glaube zwar, daß der für dich war aber es steht mein Name drauf. Ich glaube, die haben da was verwechselt. Aber dann müssen wir da gar nicht zusagen. Und wer diese Frau Spielmann ist, weiß ich auch nicht.« Mara nahm den Brief vom Tisch, öffnete ihn und gab ihn Rebecca, die sich mittlerweile neben sie gesetzt hatte.

»Ja, ich glaube wirklich, daß die da etwas verwechselt haben«, sagte Rebecca grinsend, nachdem sie sich den Brief durchgelesen hatte. »Frau Spielmann kennst du recht gut. Das ist Charlotte.« Dann wurde sie ernst. »Was ist es denn für dich? Nur ein Spiel oder würdest du gerne an solchen Wettbewerben teilnehmen?«

Mara schaute sie kurz an, senkte dann aber wieder den Blick. »Ich glaube schon, daß mir das Spaß machen würde. Aber ohne dich möchte ich das nicht. Also kann ich das auch gleich sein lassen.« In Maras Stimme schwang ein wenig Enttäuschung mit.

»Es gibt ja auch genug Wettbewerbe ohne Jockey. Was hältst du denn von Dressur oder vom Springen? Und Parcours gibt es auch ohne Wagen«, versuchte Rebecca Mara etwas aufzumuntern.

Wieder verzog Mara das Gesicht. »Ohne Laufen? Und ohne dich? Soll Sunrise dann am Besten auch noch Baumstämme durch die Gegend ziehen? Dressur finde ich irgendwie albern und springen, naja, ich weiß nicht.«

»So so, albern? Ich verstehe. Und Springen ist für ein echtes Rennpony wie Sunrise natürlich unter ihrer Würde. Und daß es ihr keinen Spaß macht, weißt du auch, ohne es jemals ausprobiert zu haben, schon ganz genau«, sagte Rebecca mit einem leicht ungehaltenen Unterton, der Mara sofort auffiel. »Aber eigentlich ist das ja auch vollkommen egal. Die Bodenprüfung und die Fahrprüfung würde Sunrise sowieso nicht bestehen, so ungehorsam wie sie manchmal ist.«

»Klar würde sie die bestehen. Sunrise kann sich auch zusammen nehmen und konzentrieren«, sagte Mara die anfing, sich zu ärgern.

»Wenn Sunrise einmal die Gelegenheit dazu bekommt, weglaufen zu können, wird sie das auch ausnutzen. Das Einzige, was Sunrise kann ist laufen. Und selbst wenn sie einen anderen Jockey finden würde, ohne die Grundprüfungen kann sie an keinem Wettbewerb teilnehmen.« Rebecca bemühte sich, ruhig zu bleiben und bedachte Mara mit einem fragenden Blick. »Und so wie sie sich manchmal verhält, wer will so denn ihr Jockey sein?«

»Das stimmt doch gar nicht«, rief Mara auf und sprang von dem Sofa auf. »Sunrise kann auch artig sein und gehorchen«, rief sie im Gehen und warf die Tür hinter sich zu, die mit einem lauten Knall ins Schloss fiel.

Rebecca schaute ihr nach und schüttelte den Kopf. Sie hoffte, es nicht übertrieben zu haben, aber Mara war sich hier offenbar viel zu sicher und ein kleiner Dämpfer war einfach nötig.

-

Eine halbe Stunde später war Mara beim Stall und suchte Charlotte. Diese fand sie kurz darauf in ihrem Büro am Schreibtisch sitzend.

»Was ist denn mit dir los?«, fragte Charlotte erstaunt. »So hab ich dich ja noch nie gesehen. Hast du dich mit jemandem gestritten?«

Mara ließ sich ohne Aufforderung auf den Besucherstuhl fallen. »Ja, mit Herrin Rebecca. Sie sagt, Sunrise wäre viel zu ungehorsam um die Grundprüfungen zu bestehen.« Während Mara von dem Brief erzählte und was sich vorhin zu Hause zugetragen hatte, holte Charlotte eine Tasse aus einem Schrank und schenkte Mara Kaffee ein.

Sie hörte geduldig zu, was Mara zu berichten hatte und warf ihr einen taxierenden Blick zu. »Und, meinst du, sie hat Recht?«, fragte sie.

»Natürlich nicht. Sunrise kann doch auch gehorchen, wenn es sein muss.«

»Verstehe. Das muss sie aber erst mal unter Beweis stellen. Außerdem bleibt immer noch das Problem, daß Rebecca für einem solchen Wettbewerb wirklich etwas zu schwer und zu groß ist.« Charlotte nickte um ihre Worte zu bekräftigen.

»Das stimmt doch gar nicht. So schwer ist sie gar nicht. Und außerdem will ich das ohne sie auch gar nicht.«

»Für einen echten Wettbewerb, wo es, gerade auf der Rennbahn, auf jede zehntel Sekunde ankommt wäre ein leichterer Jockey wirklich besser für Sunrise. Vielleicht solltest du es mal von einem anderen Standpunkt aus sehen. Rebecca wird immer Sunrise' Halterin sein. Aber es gibt viele Halter, die nicht selbst fahren sondern Jockeys haben, die leicht und klein sind. Das ändert doch nichts zwischen euch. Und beim Training oder zum Ausfahren kannst du immer noch mit Rebecca fahren. Ich denke nicht, daß sie sich das nehmen lassen wird. Dazu seid ihr Beiden einfach ein viel zu gutes Team. Aber wenn du wirklich an Wettbewerben teilnehmen und dabei auch Erfolg haben willst, solltet ihr euch jemand anderen als Jockey suchen.«

Mara schaute Charlotte aus den Augenwinkeln an. »Und wen soll ich da bitte fragen?«

»Wie wäre es denn mit einer deiner Freundinnen? Diese Larissa ist ziemlich klein und leicht. Oder Vivian. Oder was wäre denn mit dieser Frida oder deiner Schwester?«

»Das geht doch nicht. Die haben alle kaum Zeit. Larissa hilft Johanna, Vivian fängt eine Ausbildung an und Frida muss studieren. Und Kiki... Ich glaube kaum, daß Miss Isabella sie zum Training oder für einen Wettbewerb so lange aus der Schule lassen kann.«

»Hmmm«, machte Charlotte und trank einen großen Schluck Kaffee. »Du bist doch eine freie Serva, soweit ich das mitbekommen habe. Dann kannst du auch selber eine Serva kaufen.«

Mara schaute sie zuerst groß an und brach dann in lautes Gelächter aus. »Ich gehe einfach so an eine Schule und kaufe von meinem Taschengeld eine Serva. Und wenn ich nach Hause komme und sie das erfährt, wird Herrin Rebecca ziemlich einfallslos und ich darf bis hundert zählen oder sogar noch mehr.«

Charlotte ließ ihre Tasse sinken und schaute Mara verständnislos an, worauf hin Mara erneut lachen musste. »Wenn ich was angestellt habe und sie mich bestraft, muss ich die Schläge mit zählen«, erklärte sie verlegen grinsend.

»Und sie schlägt dich hundert mal?«, fragte Charlotte entgeistert.

»Bis jetzt noch nicht. Aber wenn ich mit einer Serva ankomme, dann wird das ganz bestimmt passieren.«

»Verstehe. Aber vermutlich wäre das auch wirklich ein Grund dazu.« Charlotte nahm die Füße vom Tisch und setzte sich gerade auf ihren Stuhl. »Für diese Saison wird das auch nichts mehr mit einem neuen Jockey. Es sei denn, du findest jemanden, der die Prüfungen schon alle abgelegt hat. Aber selbst dann müsstet ihr erst mal lange zusammen trainieren, um ein Team zu werden. Also wäre es meiner Meinung nach wirklich das Beste, erst mal mit Rebecca zu trainieren, damit Sunrise die drei Grundprüfungen ablegen kann. Und wenn es auf diesem Wettbewerb klappt, könnt ihr euch immer noch darüber unterhalten, wie es weiter gehen soll.«

Mara nickte und trank einen weiteren Schluck Kaffee. Doch dann stutzte sie. »Wieso denn drei Grundprüfungen? Es gibt doch nur die Bodenprüfung und die Fahrprüfung. Was soll denn da noch sein?«

Nun musste Charlotte lachen. »Hast du dir mal die Teilnahmebedingungen angesehen? Das sind alles Wettbewerbe mit Handicap. Daß heißt, Sunrise würde während der Wettbewerbe einen Stöpsel bekommen, der dauernd läuft. Und je schneller sie ist oder je besser, je nach Wettbewerb, desto schneller läuft der Vibrator in dem Stöpsel. Diese Ablenkung und das, was manchmal dabei heraus kommt, ist doch gerade der Witz bei solchen Wettbewerben. Und damit dabei nichts passieren kann, gibt es die dritte Prüfung, das ist eine Ablenkungsprüfung bei der beurteilt wird, ob ein Pony mit so einer Ablenkung überhaupt in der Lage ist, sicher weiter zu machen.«

Mara lief rot an und warf Charlotte einen entsetzten Blick zu. »Und das bekommen alle mit? Gibt es denn keinen Wettbewerb wo das nicht nötig ist?«

»Natürlich bekommen das alle mit. Das ist doch der Witz dabei. Es gibt auch Wettbewerbe ohne Handicap. Aber um einen Einstieg in den Sport zu bekommen, ist es besser, wenn man eine Einladung hat, deshalb habe ich ja mit Jutta gesprochen.

Du könntest natürlich auch an einem normalen Wettbewerb teilnehmen. Aber das geht in Richtung Hochleistungssport. Das würde dir ganz sicher keinen Spaß machen. Das sind eigentlich mehr oder weniger Leichtathletikwettkämpfe mit angepassten Sportarten und einem Ponykostüm«, erklärte Charlotte grinsend.

»Und so dazwischen? Gibt es da gar nichts?«, wollte Mara wissen.