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Servas 05: Finale Teil 05

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Rund um den eingezäunten Bereich herum standen mehrere Kleintransporter. Arbeiterinnen und Arbeiter waren dabei, die Wände der Gebäude mit einer dunklen Farbe zu streichen und ein leicht beißender Geruch wehte von diesen herüber, der wohl von der Farbe stammte.

»Keine Sorge, der Geruch verfliegt in ein oder zwei Wochen. Das ist das Holzschutzmittel, das gerade auf allen Außenwänden aufgetragen wird. Innen sind die Holzelemente nur geölt, aber außen ist ein guter Schutz für das Holz nötig«, sagte Mrs. Mason und deutete auf die große Halle zu ihrer Linken. »Ich schlage vor, wir beginnen mit der Trainingshalle.«

Die Anderen stimmten ihr zu und so gingen sie zu der großen Halle, die sie durch eines der Tore betraten.

Der Boden der Halle war mit einer Mischung aus Sand und Sägespänen bestreut und rund herum befanden sich abgeschrägte Bretter, die von der Unterkante der Fenster bis zum Boden reichten.

Die Dachkonstruktion bestand aus mehreren unten gewölbten Holzträgern und das Dach war vom First aus in einer Breite von gut fünf Metern zu beiden Seiten hin mit einem Lichtband ausgestattet, welches das Tageslicht herein ließ und die Halle sehr hell und freundlich aussehen ließ.

Die Halle war etwa fünfzig Meter lang und halb so breit. Die linke Schmalseite befand sich offensichtlich nicht an der Außenwand, statt dessen gab es hier mehrere Türen.

Zuerst führte Mrs. Mason die Ausstattung der Halle ausführlich vor. Sie fuhr die Abdeckungen des Lichtbandes und der Fenster mehrmals zu und wieder auf, schaltete die Beleuchtung ein und schob schließlich mit dem Stiefel den Bodenbelag bei Seite, so daß der Untergrund zum Vorschein kam. »Der Untergrund besteht aus vier Zoll dicken Gummimatten und darunter befindet sich eine Schicht aus Kies und eine Dränage«, erklärte sie. »Das ist der selbe Untergrund wie auch in den Boxen der Ställe und der Paddocks. Der Belag besteht zu 80 Prozent aus Flusssand und zu 20 Prozent aus Sägemehl. Der Belag für die Außenbereiche lagert noch in den Containern, um ihn nicht jetzt schon dem Wetter auszusetzen.«

Charlotte schaute sich kurz in der Halle um und lief dann einige Meter weit.

»Ich hätte Madonna mit bringen sollen«, sagte sie. »Dann hätten wir das alles schon ausprobieren können.«

Sonja lachte. »Oder Dahlia. Aber wir haben ja Holly. Die wird das nachher sicher gerne mal ausprobieren wollen.«

Charlotte sah Sonja kritisch an. »Wieso denn Holly? Warum nicht Ruby oder Sunrise?«

Rebecca lachte über diese Unterhaltung. »Ob Sunrise will, können wir sie ja nachher fragen. Aber Holly und Ruby sollten dann auf jeden Fall auch dabei sein.«

Sonja und Charlotte schauten sie an und schwiegen.

»Jetzt aber bitte mal wieder zurück zur Arbeit«, sagte Rebecca.

Mrs. Mason erklärte einiges über die Konstruktion der Halle und zeigte ihnen dann die Nebenräume, die sich durch die Türen an der linken Seite erreichen ließen. Es handelte sich hauptsächlich um Lagerräume für Werkzeuge und Trainingsmaterial. Aber es gab auch einen kleinen Vorbereitungsraum sowie einen Sanitärbereich und über diesen Räumen, durch eine Treppe zu erreichen, einen Aufenthaltsraum und eine Art Zuschauerraum, die mit Fenstern in die Halle ausgestattet waren. In der Mitte der Halle, fast unter dem First, gab es einen weiteren Raum mit Fenster zur Halle. Dieser war etwas vor gesetzt und noch einmal etwas erhöht. Von hier aus konnte man die gesamte Halle gut übersehen und es gab ein Pult mit Mikrofonen. Daneben befand sich ein Pult mit mehreren großen Bildschirmen und einigen Schaltern. Von hier aus konnte man die gesamte Technik, wie die Lautsprecher, die Beleuchtung, die Abdeckungen der Fenster und die Dachluken steuern.

Als sie zurück in die Halle gingen, bat Mr. Wilkins, er hatte sich vorhin als Bausachverständiger vorgestellt, Mara einige Bilder mit der Drohne zu machen. Dabei deutete er auf die Bereiche, von denen er Bilder haben wollte und schaute sich diese auf Maras Pad an. Die Bilder ließ er sich auf sein eigenes Pad schicken und schrieb einige Kommentare zu diesen.

Er bat Charlotte und den Chef der Technikfirma, sich in die Sprecherkanzel zu begeben und die verschiedenen Funktionen noch einmal vorzuführen.

Mr. Wilkins schaute sich viele Details der Halle sehr gründlich an und ließ Mara immer wieder Bilder machen.

Während sie damit beschäftigt war, Bilder aufzunehmen bemerkte Mara, daß auf dem Pad einige Textzeilen erschienen.

{Frau Kroll verlässt den Raum}

{Frau Winter verlässt den Raum}

{Mrs. Mason verlässt den Raum}

{Frau Haberland verlässt den Raum}

stand dort. Tatsächlich hatten die Vier die Halle verlassen und standen draußen vor dem geöffneten Tor. Emylia verteilte gerade etwas an die Anderen und kurz darauf stieg blauer Rauch über ihren Köpfen auf.

»Hey, macht gefälligst das Tor zu, es zieht«, ertönte Charlottes Stimme aus den Lautsprechern und das Tor schloss sich, ohne daß jemand es bewegte.

»Geht doch«, sagte Charlotte, als es geschlossen war.

Mr. Wilkins schaute sich noch eine ganze Weile in der Halle um und kroch sogar auf allen Vieren in die Ecken der Halle um sich dort etwas anzusehen und Bilder zu machen, die er dann auf Maras Pad schickte.

Als er im Inneren fertig war, ging er zusammen, mit Mara und gefolgt von den Anderen, nach draußen und schaute sich dort alles eingehend an. Mithilfe eines Gerüstes, welches die Maler aufgestellt hatten, kletterte er sogar auf das Dach um sich dieses anzusehen. Mara musste ihm notgedrungen folgen, blieb aber auf dem Gerüst stehen. Das Dach wollte sie nicht unbedingt betreten.

»Entschuldigung«, rief eine Frauenstimme, als Mara Mr. Wilkins dabei beobachtete, wie er auf dem Dach herum lief, als befände er sich auf dem Boden. Mara sah nach unten, dort stand eine Frau im Blaumann und hatte die Hände in die Hüften gestemmt. »Sorry, aber wir müssen das Gerüst weiter schieben, können Sie mal runter kommen?«, rief die Frau.

Mara rief Mr. Wilkins und erklärte ihm, daß die Maler das Gerüst verschieben wollten. Er sagte Mara, daß sie schon mal nach unten gehen könne, er selbst wollte sich noch etwas ansehen.

Also kletterte Mara die Leitern in dem Gerüst herunter.

»Nette Unterwäsche«, sagte die Frau, die noch immer neben dem Gerüst stand.

»Was?«, fragte Mara überrascht.

»Man kann ihre Unterwäsche von unten sehen«, sagte die Frau grinsend, hob die Augenbrauen und zwinkerte Mara zu.

Mara schaute an sich herunter und errötete. Daran, daß man von unten gut unter die Tunika sehen konnte, hatte sie noch nie einen Gedanken verschwendet und nahm sich vor, in Zukunft besser aufzupassen, daß so etwas nicht noch einmal passierte.

Die Besichtigung nur dieser einen Halle hatte insgesamt drei Stunden gedauert. Gleich darauf ging es zur Schirrhalle, in der man alles, was an Ausrüstung benötigt würde, gelagert werden konnte. Diese war nur wenig kleiner als die Trainingshalle, erschien im Inneren jedoch viel kleiner, da sie in mehrere Bereiche aufgeteilt war. Es gab Stellplätze für Wagen und Sulkys und einen Bereich in dem Heuballen eingelagert werden konnten. In einer Ecke der Halle befand sich eine Anlage zum Mischen von Sand und Sägemehl und an der vorderen kurzen Wand gab es einen Bereich, in dem es zwanzig abgeteilte Räume von zwei mal drei Metern Größe gab, die durch Zwischenwände voneinander getrennt waren. Vorne gab es nur ein halbhohes Gitter, in dem sich Türen befanden. Dies waren, wie Mara erfuhr, Boxen in denen Trainer und Helfer alles, was sie für ihre Arbeit benötigten, lagern konnten. Außerdem gab es eine Werkstatt für einen Stellmacher.

Auch die Besichtigung dieser Halle dauerte gute drei Stunden. Doch diese wurde unterbrochen, da Mrs. Mason für 13 Uhr einen Caterer bestellt hatte, der für alle Anwesenden ein ausgiebiges Mittagessen brachte, welches sie in der Küche des Haupthauses einnahmen.

Obwohl die Besichtigung der beiden Hallen und der Longierhalle mitsamt der darum herum verlaufenden Führanlage nicht sonderlich anstrengend war, waren alle froh, als der Tag vorüber war und sie in der Küche saßen. Mara hatte im Ofen ein Feuer entfacht und zwei Aufläufe in das Backrohr geschoben. Das Abendessen verlief recht still, nur Sonja und Charlotte diskutierten zusammen mit Emylia, die sich gelegentlich einmischte, darüber, wie das alles später aufgezogen werden sollte.

Mara verstand nicht so recht, worum es überhaupt ging, bis Rebecca ihr schließlich erklärte, daß die Farm und das Hotel zwar ihr gehörten, der Stall aber von Horizons gepachtet werden sollte, von wo dessen Betrieb auch geleitet werden sollte. Dies sollten entweder Sonja oder Charlotte übernehmen, die sich aber beide noch nicht sicher waren, ob sie diese Aufgabe annehmen wollten. Das Hotel und alles was damit zu tun hatte, gehörte Rebecca und sollte von einem erfahrenen Hotelmanager geleitet werden. Dieser war heute Morgen auch kurz anwesend, hatte aber mit dem Stall nichts zu tun, weshalb er wieder ins Hotel gegangen war, welches sich, etwas zurückgesetzt, neben den beiden Stallgebäuden befand, um dort die Einrichtungsarbeiten weiter zu überwachen und zu leiten.

Hotel und Stall sollten in Zukunft zusammen arbeiten. Wie diese Zusammenarbeit genau aussehen sollte, musste aber erst noch erarbeitet werden. Doch im Grunde genommen ging es darum, daß einige der im Stall untergebrachten Ponys den Hotelgästen für Ausfahrten zur Verfügung stehen sollten, daß Leute, die die Trainerausbildung machen wollten, im Hotel untergebracht werden sollten und daß Paare hier für eine paar Wochen wohnen sollten, bei denen einer der Partner für eine Weile als Pony leben wollte.

Nach dieser Erklärung verstand Mara zumindest, warum Sonja oder Charlotte die Leitung des Stalles hier übernehmen sollten.

Mara überlegte kurz und befand für sich, daß das zwar sicher eine interessante Aufgabe sein würde, sie selbst sich aber ganz bestimmt nicht darum reißen würde. Sie gefiel sich selbst viel besser in Sunrise' Rolle als Pony und musste nicht lange überlegen, um für sich festzustellen, daß eine solche Verantwortung für sie selbst viel zu groß war. Deshalb bewunderte sie auch Emylia, die alleine nicht nur MarEmy leitete, sondern auch noch Horizons. Und auch Rebecca bewunderte sie dafür, daß sie anscheinend keine Probleme damit hatte, mit der Maschinenbaufirma, der Destille und nun auch noch der Farm und dem Hotel gleich für drei Firmen verantwortlich zu sein. Sicher, in der Maschinenbaufirma gab es Geschäftsführer und in der Destille den Produktionsleiter, die ihr einen großen Teil der Aufgaben abnahmen, doch die wirklich wichtigen Entscheidungen musste sie wohl selbst treffen. Mara fragte sich, wen sie wohl als Geschäftsführer für die Farm und das Hotel einsetzen würde. Schließlich gehörte nicht nur die Verwaltung der Gebäude und des Hotels, sondern wie sie erfahren hatte, auch die Verwaltung der zu der Farm gehörenden Felder, Ländereien.

Sie selbst hatte zwar während ihrer Ausbildung zumindest theoretisch gelernt, wie man einen Laden zu führen hatte, aber da sie bisher nur als Verkäuferin gearbeitet hatte, hatte sie nur sehr wenig Kenntnisse darüber, was es bedeutete, als Geschäftsführerin einen Laden eigenständig zu führen. Aber das wenige, was Gaby ihr gezeigt hatte, war bereits sehr viel gewesen und natürlich ergab sich daraus auch eine große Verantwortung, nicht nur für den geschäftlichen Erfolg, sondern auch für die Mitarbeiter.

»Hey, wie du die Idee findest, habe ich gefragt«, sagte Emylia und stupste Mara an.

Mara schreckte aus ihren Gedanken und sah Emylia erstaunt an. »Ent... Entschuldigung, ich glaube, ich habe nicht zugehört«, sagte sie verlegen.

»Na, das hab ich gemerkt«, sagte Emylia und grinste Mara breit an.

»Was denn für eine Idee?«, fragte Mara.

»Emylia hatte die großartige Idee, den Whisky, der in der Destille gebrannt wird, mit einem Wagen ausliefern zu lassen, der von Ponys gezogen wird«, erklärte Sonja.

Mara schaute Emylia unverwandt an. »Wo hin denn?«, fragte sie.

»Na, überall hin, wo er getrunken wird«, gab Emylia leicht beleidigt zurück.

»Sollen die Ponys schwimmen?«, fragte Mara ein wenig verwirrt.

»Schwimmen?« Emylia sah nun wirklich beleidigt aus.

»Der meiste Whisky wird doch nach Europa geliefert. Oder sollen sie nur den ausliefern, der in England und Schottland getrunken wird? Das wird aber auch ganz schön weit.« Mara erinnerte sich an die Statistiken von der Destille, welche sie gesehen hatte. Nur ein kleiner Teil des Whiskys wurde nach England verkauft und in Schottland wurde er nur hier in der Gegend getrunken, weil die meisten Leute den Whisky, der in ihrer eigenen Gegend gebrannt wurde, bevorzugten, wie sie erfahren hatte.

Emylia verschränkte die Arme vor der Brust und lehnte sich in ihrem Stuhl zurück, während sie Mara anschaute. »Dann eben nicht. Ich dachte, das wäre eine gute Idee, die Destille und die Farm zu verbinden.«

»Vielleicht könnte man den Whisky, der hier im Ort getrunken wird, mit einem Gespann an die Pubs und Inns liefern«, wandte Mara ein. »Aber viel ist das wahrscheinlich nicht.«

»Hmh«, machte Emylia. »War ja nur eine Idee.« Sie nahm das Glas, welches vor ihr stand und trank einen Schluck. »Wie auch immer, es wird Zeit. Ich gehe mal langsam ins Bett.« Sie trank den letzten Schluck aus und stand auf.

Auch Sonja und Charlotte gingen in ihre Zimmer.

»Dann lass uns auch nach oben gehen«, sagte Rebecca und stand ebenfalls auf.

»Ich muss noch hier aufräumen, Herrin«, sagte Mara. Sie stand auf und begann damit, den Tisch ab zu räumen und das Geschirr in die Spülmaschine zu stellen. Rebecca schaute kurz zu und half ihr dann beim Aufräumen.

»Also langsam glaube ich fast, wir brauchen noch jemanden, der uns im Haushalt hilft. So geht das einfach nicht«, sagte Rebecca, als sie eine der Auflaufformen abtrocknete, die Mara mit der Hand gespült hatte, da sie nicht mehr in die Spülmaschine passte. »Vielleicht sollten wir eine Serva kaufen«, sagte sie kichernd.

Mara ließ darauf hin die Pfanne, die sie gerade spülte fallen, so daß diese im Wasser landete, von dem sie einen großen Schwall abbekam. »Was? So wie Miss Isabella?«, fragte sie entsetzt.

Rebecca schaute sie an und musste lachen, als sie sie in ihrer durchnässten Tunika vor der Spüle stehen sah. »Mara, das war doch nur ein Scherz«, sagte sie, stellte die Auflaufform auf den Tisch und nahm Mara in die Arme.

Diese atmete erleichtert auf. »Ich dachte schon, du meinst das ernst.«

»Nein, ich habe doch dich mein Schatz. Aber so geht das trotzdem nicht.« Sie fuhr Mara mit der Hand durch die Haare. »Komm, lass das Wasser raus und spül alles ab, dann gehen wir nach oben. Das kann bis morgen früh auch alleine trocknen.«

Mara nickte und löste sich aus Rebeccas Umarmung. Sie spülte mit dem Brauseschlauch das restliche Geschirr in der Spüle heiß ab und ging dann mit Rebecca nach oben, wo sie sich sofort ihre durchnässte Tunika auszog und in den Wäschekorb steckte. Obwohl sie erst einen Tag hier waren, war dieser bereits halb voll, also würde sie morgen wohl auch noch Waschen müssen.

Nackt, nur mit ihrem Gürtel bekleidet, ging sie ins Bad, wo sie sich wusch und zog dann ihr Nachthemd an. Als Rebecca aus dem Bad kam, lag sie bereits im Bett und war eingeschlafen.

Rebecca legte sich zu ihr und nahm sie in die Arme. Im Schlaf kuschelte Mara sich bei ihr an, ohne aufzuwachen.

'Irgend was müssen wir wohl wirklich machen', überlegte Rebecca, während sie Maras Hand hielt.

-

Am nächsten Morgen war Mara etwas früher aufgestanden. Nachdem sie eine halbe Stunde gelaufen war und sich geduscht hatte, holte sie die Tüte mit den Brötchen herein, die sie gestern bestellt hatte und bereitete das Frühstück zu. Sie legte fünf Eier in einen Topf und stellte diesen auf den Herd, dann stellte sie alles nötige auf den Tisch. Nebenbei spülte sie noch das restliche Geschirr und räumte auch das, was sich in der Spülmaschine befand, in die Schränke.

Um halb sieben kochte sie Kaffee und stellte die letzten Teller auf den Tisch. Sie nahm sich eine Tasse des frisch gebrühten Kaffees und setzte sich an den Tisch. Sie legte die Arme auf den Tisch, beugte sich vor und legte den Kopf auf diese. So ungefähr musste sich Lilly wohl jeden Morgen fühlen, wenn sie, wie so oft, unausgeschlafen in den Laden kam und erst nach zwei Tassen schwarzem Kaffee ansprechbar war.

Mit einem fröhlichen »Guten Morgen!«, kamen Sonja und Charlotte in die Küche. Mara hob den Kopf und wollte aufstehen. »Bleib sitzen, den Hampelmann kannst du für Andere machen«, sagte Sonja. Sie setzte sich Mara gegenüber an den Tisch und schenkte sich Kaffee ein. Charlotte tat das Selbe und begann damit, sich ein Brötchen zu machen. Kurz darauf kamen Emylia und etwas später Rebecca herunter. Beide Male stand Mara auf, knickste und schenkte Kaffee ein.

»Hast du auch Eier gemacht?«, fragte Rebecca.

Mara riss die Augen auf und ging schnell zum Herd. Das meiste Wasser war bereits verkocht. Sie nahm den Topf vom Herd und ließ kaltes Wasser über die Eier laufen, die sie dann heraus nahm und zum Tisch brachte.

Charlotte schaute auf die Eier. »So wie's aussieht, bekomme ich kein weich gekochtes Ei, oder?«, fragte sie.

»Entschuldige, ich setze noch mal welche auf«, sagte Mara und ging zum Kühlschrank um neue Eier zu holen.

»Lass gut sein. Dann ess ich eben ein hartgekochtes«, sagte Charlotte und pellte das Ei, welches sie dann in Scheiben schnitt und zusammen mit Schinken und Käse auf ein Brötchen drapierte. »Ich finde es ja schon toll, überhaupt mal ein Ei zum Frühstück zu bekommen. Zu Hause gibt's ja nicht mal ordentliches Frühstück. Normalerweise ess ich zum Frühstück ein Sandwich aus der Kantine und trinke Kaffee aus dem Vollautomaten im Büro.«

»Ach? Echt?«, fragte Emylia. »Warum bestellt ihr euch denn kein Frühstück in der Kantine? Das kommt ziemlich pünktlich und sogar die Brötchen sind noch warm, wenn es ankommt und die Eier sind genau so, wie man sie haben will.«

»Du hast gut Reden. Ob du eine halbe Stunde früher oder später in dein Büro kommst, ist doch vollkommen egal. Ich schaffe es morgens meistens gerade so, rechtzeitig aus dem Bett zu kommen. Pauline hat es da schon besser. Solange sie ihre Arbeit fertig bekommt, kann sie kommen und gehen, wann sie will. Aber wenn ich mal fünf Minuten nach acht ankomme, ist im Stall schon die Hölle los«, sagte Charlotte mit vollem Mund.

Pünktlich um ach Uhr kamen Mrs. Mason und die anderen an der Abnahme Beteiligten und nachdem alle einen Kaffee getrunken hatte, Mara hatte diese Zeit genutzt, um den Tisch abzuräumen, ging es wieder nach draußen. Wegen des andauernden Nieselregens schlug Mrs. Mason vor, sich heute zu erst die Ställe anzusehen.

Es gab zwei Stallgebäude, die über einen Zwischenbau miteinander verbunden waren. Die beiden Stallgebäude hatten je einen Hauptgang, von dem links die beiden Boxengänge abzweigten. Zur Rechten gab es mehrere Türen zu den Nebengebäuden.

In jedem der Boxengänge gab es rechts und links je sieben Boxen, also insgesamt 56 Stück.

Geplant waren ursprünglich nur 50 Boxen, doch Mrs. Mason erklärte, daß es mit zwei identischen Gebäuden sogar noch weniger gekostet hatte, als wenn man eines der beiden Gebäude kürzer gebaut hätte.

Jede der Boxen war drei mal drei Meter groß und von der Nachbarbox mit einer eineinhalb Meter hohen Holzwand getrennt. Die vordere Wand war nur einen Meter hoch und darüber befand sich ein etwa einen Meter hohes Gitter.

Gegenüber der Gangseite gab es eine Tür, deren obere Hälfte man getrennt öffnen konnte. Diese führte zu dem zu jeder Box gehörenden Außenpaddock der, wie auch die Boxen und die Gänge davor, mit schwarzen Matten aus Gummigranulat ausgestattet war. In den Boxen würde später Heu oder Stroh liegen und in den Paddocks das Sand-Sägemehlgemisch.

In jeder der Boxen gab es eine Liege, die man hoch klappen konnte und neben dem Eingangstor ein kleines Regal sowie eine Tränke. An der Wand zum Gang hin gab es ein Panel mit Notrufknopf, einer Bedienung für eine Audioanlage und einigen anderen Schaltern für Licht und Lüftung. An der Wand neben dem Regal gab es eine Klappe im Holz, deren Funktion Mara nicht erkennen konnte sowie eine Tränke.