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Servas 05: Finale Teil 05

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Der Techniker führte, nachdem alle sich die Boxen angesehen hatten, die Funktion des Panels vor. Damit ließ sich auch diese Klappe öffnen, hinter der sich ein Bildschirm befand. Dieser konnte Bilder einiger Außenkameras anzeigen, man konnte sich im Netz einbuchen und sogar Filme ansehen. Alles wurde mit dem Panel bedient, dessen Schalter sehr groß und für die Bedienung mit Hufhandschuhen ausgelegt waren.

Die Boxen sah Mr. Wilkins sich nur stichprobenartig an, achtete dabei aber auf viele Details, von denen er wieder Bilder machte und etwas dazu schrieb.

Nachdem alle Funktionen, wie das Licht, die Rollblenden unter den Lichtbändern in der Decke und die Lautsprecher- und Kameraanlage, die sich sowohl mithilfe von Pads und Comms als auch aus einem zentralen Überwachungsraum aus bedienen ließen, überprüft waren, ging es schließlich in die Nebengebäude.

Im ersten Nebengebäude gab es im Erdgeschoss eine voll ausgestattete Küche mitsamt Vorratslager und Kühlräumen, Waschräume und WCs und ein kleines Materiallager.

Im Obergeschoss gab es dann zwei große Wellnessbereiche und Aufenthaltsräume und im Dachgeschoss gab es mehrere Schlafräume mit mehreren Betten sowie einen Aufenthaltsraum mitsamt Küchenzeile.

Das Nebengebäude des zweiten Stalles war ähnlich ausgestattet, nur daß es hier statt der Küche einen Sanitätsbereich im Erdgeschoss gab. Im Obergeschoss gab es mehrere Büros und sogenannte Bereitschaftsräume sowie die Überwachungszentrale, von der aus alles in den Ställen gesteuert und überwacht werden konnte und im Dachgeschoss gab es wieder Wohnräume, diese aber als Einzelzimmer mitsamt eigener Dusche ausgestattet.

Dann ging es in das vierstöckige Zwischengebäude, welches die beiden Ställe über einen langen Flur miteinander verband. Hier gab es auch zwei Treppenhäuser und Ausgänge zu beiden Seiten des Gebäudes hin.

Von den Ausgängen, die nach links führten, erreichte man den Bereich zwischen den Ställen. Dieser konnte mit verschiedenen Stoff- und Folienbahnen überspannt werden, um ihn je nach Wetter anpassen zu können.

Im Nebengebäude selbst gab es eine große Umkleide und ein vollautomatisches Lager.

Mara verstand nicht ganz, wozu diese Umkleide überhaupt da war, was Sonja ihr erklärte.

Jemand, der als Pony als Gast her kam, konnte diesen Bereich als Mensch betreten, sich hier umziehen und ihn auf der anderen Seite als Pony verlassen. Im Lager wurde dann entweder die Zivilkleidung oder die Ponyausrüstung gelagert.

Im ersten Obergeschoss des Zwischenbaus gab es noch eine Sattlerwerkstatt, eine Schneiderei und eine Wäscherei sowie ein Ausrüstungslager.

Das zweite Obergeschoss und das Dachgeschoss dienten, wie auch die Dachgeschosse der beiden Nebengebäude, als Wohnbereich für Betreuer und Trainer.

Aus den Fenstern des Dachgeschosses hatte man einen guten Ausblick über das gesamte Gelände, welches sich seit dem sie das letzte Mal hier gewesen waren, sehr verändert hatte. Durch die Bauweise aus Holz, welches gerade mit einer dunklen Holzschutzfarbe angestrichen wurden und die Ziegeldächer fügten sich die Gebäude gut in die hügelige Landschaft ein, die man von hier ebenfalls sehen konnte.

Unterbrochen durch ein ausgiebiges Mittagessen, welches wieder Mrs. Mason organisiert hatte, dauerte die Besichtigung der Ställe fast den ganzen Tag. Die Besichtigung des Longierplatzes und der zweiten Führanlage, die durch ein Wasserbecken führte, dauerte danach nur eine gute Stunde.

Obwohl, oder vielleicht auch gerade, weil Mara sich den Tag über kaum bewegt oder angestrengt hatte, war sie schon, während sie das Abendessen zubereitete, ziemlich müde, so daß sie sich, nachdem sie den Tisch abgeräumt hatte, entschuldigte und nach oben ging, wo sie sich nach dem Umziehen ins Bett fallen ließ und schnell einschlief.

Daß Rebecca später nach oben kam, sich zu ihr legte und ihren Wecker ausschaltete, bekam sie nicht mehr mit.

- - -

Am nächsten Morgen wachte Mara auf, weil es im Zimmer recht hell wurde. Etwas verwirrt schaute sie auf ihr Comm und bemerkte, daß es bereits elf Uhr Vormittags war.

»Ach du Scheiße«, rief sie aus, sprang aus dem Bett und ging ins Bad um sich zu waschen. Sie zog ihre Unterwäsche an und die Tunika darüber. Dann rief sie Rebecca an.

»Na, ausgeschlafen?«, meldete diese sich scheinbar amüsiert.

»Entschuldigung, Herrin, ich habe den Wecker wohl nicht gehört.«

»Nein, wie denn auch? Ich habe ihn ausgestellt. Wenn du dich angezogen hast, dann geh in die Küche, da steht etwas zu Essen. Aber ich bezweifele, daß der Kaffee noch heiß ist. Und danach fährst du in die Stadt. Dein Board steht in der Küche. Ich wünsch dir viel Spaß und sei bitte um 20 Uhr wieder zurück«, sagte Rebecca.

»Ja, aber ich...«, weiter kam Mara nicht.

»Kein Aber. Das Protokoll nimmt Mrs. Masons Tochter auf. Also amüsier dich schön. Ich muss jetzt weiter machen. Wir sind gerade im Hotel und anscheinend gibt es hier ein Problem. Also bis heute Abend, mein Schatz.« Mit diesen Worten beendete Rebecca das Gespräch und ließ Mara etwas verwirrt zurück.

Sie ging in die Küche und tatsächlich stand auf dem Tisch ein Teller, Brötchen und Aufschnitt sowie ein Ei. In einer Warmhaltekanne fand sie Kaffee.

Sie setzte sich und begann, zu frühstücken. Der Kaffee war tatsächlich nicht mehr heiß, aber noch warm genug um ihn trinken zu können.

Nachdem sie gegessen hatte, wollte sie alles weg räumen. Sie nahm den Teller und die Tasse, um sie in die Spülmaschine zu stellen, dabei fiel ihr ein Zettel auf.

»Finger weg! Das mache ich später«, stand auf diesem.

Sie stellte beides, Teller und Tasse, wieder auf den Tisch und sah sich um. Tatsächlich war bereits alles, bis auf ihr Geschirr, gespült oder in der Spülmaschine.

Neben der Tür fand sie ihr Longboard und die dazu gehörende Schutzkleidung.

Sie nahm diese und zog sie an. Als sie das Board nehmen und nach draußen gehen wollte, fasste sie an ihre Tunika, dort wo sich die Innentasche befand. Diese war allerdings leer.

Also ging sie noch einmal nach oben, um ihre Geldbörse, die sie vor drei Monaten von Rebecca bekommen hatte, zu holen. Sie steckte diese in die Innentasche und ging wieder nach unten.

Dort nahm sie ihr Board und trug es über den Hof, da dieser mit Kies bedeckt war.

An der Schirrhalle stand das Gerüst, welches vorgestern noch bei der Trainingshalle gestanden hatte und neben diesem standen mehrere der Arbeiter und schauten zu ihr. Jemand pfiff hinter ihr her und sie drehte sich um. Es war die selbe Frau, die ihr vorgestern ein zweifelhaftes Kompliment über ihre Unterwäsche gemacht hatte. »Na, wieder diese nette Unterwäsche an?«, fragte diese lautstark und die andern Arbeiter lachten.

Etwas verärgert ging Mara zu der Frau. Sie hatte vorgestern schon überlegt, wie sie dieser Frau eins auswischen konnte und hatte sogleich die passende Antwort parat. »Sicher doch. Und ihre? Ist ihr Schlüpfer noch trocken oder schon feucht?«, fragte sie wenig respektvoll. Die anderen Arbeiter fingen an zu lachen und schauten grinsend zu ihrer Kollegin.

»Noch nicht, aber jemand der so hübsch ist, wie du, kann das ja ändern«, gab die Frau schlagfertig zurück.

»Lieber nicht«, sagte Mara und überlegte krampfhaft, was sie noch sagen konnte. Doch dann fiel es ihr ein. »Meine Unterwäsche ist rostfrei. Vielleicht sollten Sie sowas auch mal probieren«, sagte sie und klopfte mit dem Knöchel auf das Taillenband, so daß ein gedämpftes, metallisches Geräusch erklang.

Die Frau schaute entgeistert zu Mara. Diese drehte sich um und ließ die Frau einfach stehen. Sie hörte noch, wie die anderen Arbeiter erneut lachten, drehte sich aber erst um, als sie den Hof bereits verlassen hatte. Sie stellte ihr Board auf die Straße, stellte sich darauf und winkte der Frau zu, bevor sie grinsend los fuhr.

Sie fuhr die frisch asphaltierte Straße, die zur Hauptstraße führte, entlang. Diese war neu und noch sehr glatt, also überlegte sie nicht lange und schaltete den Antrieb ein. Immer schneller werdend fuhr sie die Straße entlang. Erst als sie kurz vor der Einmündung auf die Hauptstraße war, schaute sie auf ihr Comm und schaltete sofort den Antrieb aus. Wäre sie mit einem Auto so schnell gefahren, wäre sie wahrscheinlich längst im Straßengraben gelandet.

Wenige Meter, bevor es auf die Hauptstraße ging, stellte sie das Board quer. Da gerade kein Auto zu sehen war, ließ sie es dann weiter rollen und schaltete auf der Hauptstraße den Antrieb wieder ein.

Sie genoss den Fahrtwind und ging in den wenigen, weiten Kurven tief in die Hocke, wobei sie jedes Mal den Handschuh mit den Plastikstoppern über den Asphalt schleifen ließ.

Bei der nächsten Kreuzung sah sie von rechts ein Auto kommen und fuhr langsamer. Erst als dieses vorbei gefahren war, beschleunigte sie wieder und bog nach links ab, auf die Straße die in die Stadt führte. Dabei kam sie dem Auto immer näher, doch als sie das Ortsschild passierte, wurde sie langsamer, da es von hier an nun stetig bergauf ging.

Sie fuhr nun gemütlich weiter und sah sich ein wenig um, was sie im Auto noch nie getan hatte.

Zu ihrer Rechten sah sie eine Kirche, die sie zuvor noch nicht bemerkt hatte und fragte sich, was diese jetzt wohl beherbergen würde.

Sie fuhr weiter die Straße hinauf. Rechts standen mehrere zweistöckige Reihenhäuser, die bereits zu der Zeit, als es noch einen König in England gab, stammen mochten. Als die Straße eine leichte Linkskurve machte, sah sie zur Linken eine Tankstelle. Vor dieser stand eine Frau mit Tunika, auf einem Besen gestützt und unterhielt sich mit einem älteren Mann.

Als sie diese Frau erkannte, überlegte sie nicht lange und fuhr auf das Gelände der Tankstelle. Der ältere Mann hatte sich offenbar gerade verabschiedet und ging nun die Straße hinauf.

»Hallo, Gas, Strom oder was Altmodisches?«, fragte die Frau, als Mara vor ihr stehen blieb.

»Hallo, Diana«, sagte Mara und nahm ihren Helm ab.

»Kennen wir uns?«, fragte diese erstaunt. Doch als sie Mara erkannte, ließ sie den Besen fallen und umarmte sie herzlich. »Hallo, Mara, schön dich mal wieder zu sehen«, sagte sie fröhlich. »Was machst du denn um diese Jahreszeit hier? Macht ihr Urlaub?«

Mara zog sich die Handschuhe aus und steckte sie unter den Gürtel ihrer Tunika. »Nein, Urlaub ist das wohl nicht. Herrin Rebecca und Sonja, Charlotte und Frau Kroll sind hier wegen der Bauabnahme auf der Farm«, erklärte Mara.

»Verstehe«, sagte Diana. »Dann wirst du wohl nicht länger bleiben, oder?«

»Eigentlich wollen wir erst am Samstag zurück fliegen«, antwortete Mara.

»Farm?«, fragte eine Männerstimme hinter ihnen. Mara drehte sich um und sah einen Mann in der Tür der Tankstelle stehen. Er hatte sich in den Rahmen gelehnt und hatte eine dampfende Tasse in der Hand, aus der er gerade einen Schluck trank.

Diana wandte sich dem Mann zu und knickste. »Das ist Mara, wir haben uns vor zwei Jahren auf dem Fest kennengelernt. Ihrer Herrin gehört die alte Winther-Farm. Mara, das ist Collin, entschuldige, Mr. Galen, mein Herr«, stellte Diana die Beiden einander vor.

»Freut mich, Sie kennenzulernen«, sagte Mara und knickste ebenfalls.

»Die Winther-Farm? Hab da ein paar Mal was hin gebracht. Scheint ja was ganz großes zu werden«, sagte der Mann. »Riesige Reithalle und Ställe und so.«

»Ja, das wird ein Gut für Ponys«, sagte Mara.

»Ponys?« Dianas Herr sah sie reichlich verwundert an.

»Ja mein Herr, Ponys. Die, die so tun, als ob sie welche sind«, sagte Diana.

Nun hellte sich die Miene des Mannes etwas auf. »Ach so, verstehe. Für Pferde und so gibt's hier ja schon genug. Dann bin ich ja mal gespannt, was das wird.«

Diana kicherte. »Ja, mal sehen«, sagte sie. »Hast du etwas dagegen, wenn ich mit Mara in die Fasgadh gehe?«

»Nein, mach nur. Aber denk dran, heut Abend kommen meine Eltern. Hab den Kuchen schon im Ofen«, sagte Dianas Herr. »Lass mich mit den Beiden bitte nicht zu lange alleine.«

»Keine Sorge. Ich bin rechtzeitig zurück«, sagte Diana. Sie stellte den Besen an die Wand des Gebäudes und nahm ein Fahrrad, welches dort lehnte.

»Winther... Wenn Ihrer Herrin die Winther-Farm gehört, hat sie vielleicht etwas mit der alten Liz zu tun?«, fragte Dianas Herr.

»Liz?«, fragte Mara.

»Elisabeth Winther. Hier haben sie alle nur Liz genannt«, erklärte Diana.

»Ah«, sagte Mara verstehend. »Ja, das war ihre Großtante.«

»War eine nette alte Lady, die alte Liz. Ist bis kurz vorm Ende jeden Freitag hier vorbei gekommen und hat ihren alten Bentley waschen lassen und voll getankt. Hab ihn immer noch in der Garage stehen. Schön zugedeckt mit 'ner Plane. Sie hat ihn mir hinterlassen, aber ich trau mich nicht, den zu fahren. Ich hab noch nie ein Auto mit Benzinmotor gefahren. Sie hat vielen hier im Ort was vermacht. Meistens Kleinigkeiten. Reverend Michaels hat sie die beiden Löwen vermacht, die sie im Vorgarten stehen hatte. Stehen jetzt vorne am Eingang zur Kirche. Sie hat immer davon geredet, die Farm zu renovieren und zu verpachten. Ich glaub, das hat ihr ganz schön zu schaffen gemacht, daß die so runter gekommen ist. Genau wie das Schloss. Aber das sieht ja jetzt alles richtig gut aus. Hat sie also doch noch bekommen, was sie wollte, die alte Liz. Naja, wünsche euch viel Spaß. Bis nachher Diana.« Dianas Herr prostete ihnen mit der Tasse zu und ging zurück in das Tankstellengebäude.

»Sie war wohl sehr beliebt?«, fragte Mara, während sie Helm und Handschuhe wieder anzog.

»Mrs. Winther? Ja, ich hab sie kennen gelernt, als Collin, Entschuldigung, er möchte nicht, daß ich ihn Herr nenne, kurz nachdem ich zu ihm gekommen bin. Sie war eine nette, alte Lady. Ich glaube wirklich, ihr hätte gefallen, daß die Farm jetzt wieder so schön aussieht. Sie hat, als sie klein war, da gewohnt«, erzählte Diana. »Komm, lass uns los. Aber vorher sag ich den Anderen Bescheid.«

Sie nahm ein Comm aus der Tasche und tippte eine Nachricht. Dann setzte sie sich auf ihr Fahrrad und fuhr los.

Mara stellte sich auf ihr Board und fuhr neben Diana her durch die Stadt.

Während Mara sich mit ihrem Board kaum anstrengen musste, musste Diana sich auf ihrem Fahrrad ziemlich abstrampeln, um den Berg hinauf zu kommen. Mara ließ sich etwas zurückfallen, legte ihr die Hand auf den Rücken und schob sie, bis sie am Uhrenturm mitten in der Stadt angekommen waren.

Ab hier fuhr Diana weiter vor, an einer Schule vorbei, in der die Kinder anscheinend gerade Pause hatten, bis zu einer Feuerwache, die im Gegensatz zu den überwiegend historisch aussehenden Gebäuden, sehr modern war und bogen dort ab, bis sie an die Kirche kamen, neben der sich das Café befand.

Mara nahm das Board unter den Arm und folgte Diana in das Café. Dort stand Antjes Herrin hinter dem Tresen und begrüßte Diana herzlich.

»Dich hab ich aber auch schon mal gesehen«, sagte sie zu Mara.

»Ja, Mara war vor zwei Jahren schon mal hier. Auf dem Stadtfest«, erklärte Diana.

»Ach ja, richtig. Deiner Herrin gehört die Winther Destille und die Farm, oder?«

»Ja, Miss«, sagte Mara und knickste.

Die Frau lachte und deutete auf die Tür hinter dem Tresen. »Antje ist schon drinne. Sie hat gesagt, Kendra kommt auch balde. Möchtet ihr Kaffee und Kuchen?«

»Gerne, Mrs. Blake«, sagte Diana und schob Mara durch die Tür in den kleinen Raum hinein, der mit allerlei gebrauchten Möbeln vollgestopft war. An der Wand hingen noch immer viele Bilder.

Auf einem der Sofas saß Antje. Sie sprang auf, als Diana und Mara herein kamen und begrüßte beide stürmisch.

Mara stellte ihr Board an die Kommode und zog ihre Ausrüstung aus, die sie auf die Kommode legte.

»Sag mal, ist das nicht etwas übertrieben, das ganze Zeug?«, fragte Diana und deutete auf die ganzen Sachen, die Mara auszog.

Mara zuckte mit den Schultern und setzte sich auf einen freien Platz. »Vielleicht. Aber Herrin Rebecca will das so. Sie hat Angst, daß mir was passiert. Und irgendwie macht es auch mehr Spaß, wenn man weiß, daß nicht so viel passieren kann.«

»Wer kauft jemandem bloß so ein Höllengerät?«, fragte Antje und deutete auf Maras Board.

»Das hat Herrin Rebecca mir letztes Jahr zum Neujahrsfest geschenkt«, sagte Mara empört.

»Kannst du damit eigentlich auch richtig schnell fahren oder geht das nur mit dem Motor?«, wollte Diana wissen.

Mara hob ihren Arm und schaute auf ihr Comm. »Also auf der Hauptstraße bin ich vorhin ein bisschen Schneller gefahren«, sagte sie und zeigte Diana ihr Comm, auf dem ihre Höchstgeschwindigkeit stand.

»Na, kein Wunder, daß du das alles anziehen musst«, sagte diese grinsend.

»Komm, lass mich auch mal sehen«, sagte Antje.

Als Mara ihr das Comm zeigen wollte, klopfte es zaghaft an der Tür.

»Komm rein Wenda«, rief Diana und sah zur Tür.

»Was gibt es denn, daß du uns gerufen hast?«, fragte die Frau, die gerade herein kam. Obwohl sie sicher einen halben Kopf größer war als Mara, machte sie den Eindruck, sich so klein wie möglich machen zu wollen, als sie Mara sah.

»Ach du Schande, an dich hab ich gar nicht gedacht. Tut mir leid. Eigentlich wollte ich nur Antje und Kendra Bescheid sagen. Na, egal, so kommst du wenigstens auch mal raus«, sagte Diana entschuldigend zu der Frau. Ihre Haare sahen genauso aus wie Maras, Kupferrot, lang und lockig.

»Soll ich wieder gehen?«, fragte die Frau schüchtern.

»Blödsinn. Setz dich«, sagte Antje und deutete auf einen freien Platz. »Wenda, das ist Mara, Ihrer Herrin gehört die Winther-Destille und die Winther-Farm. Mara, das ist Wenda. Ihre Herrin ist Miss Jones, sie ist Lehrerin an der Grundschule hier.«

Mara und Wenda begrüßten sich mit einem Handschlag und setzten sich wieder, als die Tür aufgestoßen wurde und Kendra herein kam. Sie hatte ein Tablett mit Tassen und einem ganzen Kuchen dabei, das sie auf den Tisch stellte. Ohne zu grüßen, setzte sie sich neben Wenda. »Wer ist gestorben?«, fragte sie statt dessen.

Diana lachte. »Niemand. Daß du immer an das Schlimmste denken musst. Du erinnerst dich an Mara?«

Kendra sah auf und hob die Hand. »Natürlich nicht. Ist ja schon fast zwei Jahre her. Ich kann mir Gesichter und Personen einfach nie merken«, sagte sie mit einem vor Ironie triefenden Unterton. »Hallo, Mara.«

»Hallo, Kendra«, sagte Mara amüsiert und hob die Hand ebenfalls zum Gruß.

»Bleibst du länger hier? Und was gibt's neues?«, fragte sie an Mara gewandt.

»Nur diese Woche. Aber ich glaube, ich werde in Zukunft öfter hier sein, wenn die Farm eröffnet wird. Und was es neues gibt...« Statt etwas zu sagen, legte sie mit einem breiten Grinsen die linke Hand auf den Tisch.

Die vier schauten auf Maras Hand und schienen nicht ganz zu verstehen. Es war Antje, die als erste begeistert aufschrie. »Du und deine Herrin?«, fragte sie, worauf hin Mara grinsend nickte. Nun stieß auch Diana einen begeisterten Schrei aus und gratulierte Mara.

Als sie sich etwas beruhigt hatten, musste Mara haarklein von dem doppelten Antrag erzählen, was Diana und Antje zum Lachen brachte. Kendra gratulierte Mara nun auch fröhlich, während Wenda laut seufzte.

»Was hast du denn?«, fragte Kendra sie.

»Ich wünschte, sie würde das auch machen«, sagte Wenda leise.

»Was? Darla? Du bist jetzt fast ein ganzes Jahr bei ihr und hast dich bis jetzt doch noch nicht mal getraut, zu ihr ins Schlafzimmer zu gehen«, sagte Kendra trocken, worauf hin Antje und Diana anfingen zu kichern. »Warum sollte sie dir da einen Antrag machen? Viel wahrscheinlicher ist doch, daß sie dich zurück bringt nach London, wenn du nicht endlich mal den Anfang machst.«

»Doch, war ich«, sagte Wenda. Obwohl sie ziemlich leise sprach, war deutlich der Trotz in ihrer Stimme zu hören.

»Was? Wann?«, fragten Antje und Diana fast gleichzeitig und schauten sie begeistert an.

»Vorgestern«, sagte Wenda leise.

»Los, erzähl endlich. Wie war es? Was habt ihr gemacht? Ich will alles wissen«, sagte Antje eindringlich.

»Es war schön«, sagte Wenda mit einem verlegenen Grinsen im Gesicht. »Und gestern Morgen hat sie mich gefragt, ob ich nicht bei ihr bleiben möchte, also ob ich jeden Abend in ihrem Zimmer schlafen will meine ich.«