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Nun sah Jonas sich vollkommen überfordert im Wald um.

"Das ist doch völlig krank! Du bist krank! Ihr seid krank!", keifte er Leonie und Kati dann an und lief weg in die Richtung, aus der sie gekommen waren.

"Jonas!", rief Leonie ihm verzweifelt hinterher und wollte ihm folgen, doch Kati hielt sie auf.

"Lass ihn", bat sie Leonie, "du kennst ihn doch, da ist jetzt nichts zu machen. Aber du hattest ein paar gute Argumente. Wenn er ein bisschen darüber nachdenkt, sieht die Welt bald ganz anders aus. Und wenn das nicht reicht, bin ich ja auch noch da. Ich bieg das hin, versprochen."

Zweifelnd sah Leonie ihrem besten Freund nach und atmete einmal tief durch.

"Okay."

Mit einigem Abstand zu Jonas gingen auch die Mädchen den Waldweg zum Haus zurück. In etwa auf Höhe des Sees fasste Leonie sich ein Herz und erzählte Kati etwas:

"Ich hab mich wirklich riesig gefreut, als wir in Holland von euch erfahren haben, dass ihr zusammen seid. Aber nicht nur für euch beide. Ich hatte sofort den Traum, dass wir alle Vier richtig gute Freunde werden."

"Das kann ich gut verstehen", erwiderte Kati.

"Und jetzt gerade habe ich irgendwie das Gefühl, das hier ist vielleicht der richtige Moment, dich zu fragen, ob wir... also, ob wir Freundinnen sein könnten?"

"Hast du keine Angst mehr, dass ich dir deinen Bruder wegnehmen könnte?", grinste Kati.

"Der wollte dich eh nie haben. Kriegt ja nicht mal einen hoch bei dir", rutschte es Leonie heraus.

"Du bist ja eine tolle Freundin", kommentierte Kati den Spruch ironisch, ohne ihn übel zu nehmen.

Leonie wurde wieder ernst:

"Jonas und dir werde ich auch nicht im Weg stehen."

"Na, dann führt wohl kein Weg dran vorbei, oder?"

"Woran?"

"Wenn wir die Jungsfrage geklärt haben, schätze ich, wir müssen Freundinnen werden. Vielleicht sogar beste. Hast du eine beste Freundin?"

Leonie ging das Herz auf.

"Jetzt schon", grinste sie.

Kati lachte.

"Wir sind uns ähnlicher, als du dir bisher vielleicht vorstellen konntest", stellte sie fest und erzählte, wie sie Flo gegenüber in Prag in einem sehr ähnlichen Wortlaut geantwortet hatte.

Die nächsten Tage vergingen, ohne dass Leonie etwas von Jonas oder Kati hörte. Dennoch kreisten ihre Gedanken zunächst pausenlos um ihren besten Freund. Flo gab sein Bestes, seine Schwester abzulenken. Wenn das Wetter gut genug war, gingen sie im See schwimmen, sie sahen sich gemeinsam Kinofilme an und sie spielten zusammen Tischtennis auf einem Spielplatz. Er war einfach für sie da und es wirkte: Irgendwann stellte sie fest, dass sie tatsächlich für ein paar Stunden nicht mehr an Jonas gedacht hatte.

Einen Tag später saß ihr Bruder wie gewohnt nach dem Frühstück in ihrem Zimmer wartend auf ihrem Bett. Normalerweise erzählte er ihr nun ungefragt, welches Tagesprogramm er sich ausgedacht hatte, doch diesmal kam sie ihm gut gelaunt mit einer Frage zuvor:

"Na, was machen wir heute?"

Flo zog die Mundwinkel herunter.

"Ich weiß es nicht."

"Wie? Du hast kein Ablenkungsprogramm vorbereitet?"

"Irgendwann sind meine Ideen auch mal erschöpft. Außerdem kann ich dich nicht unser Leben lang ablenken."

"Aber in mein Zimmer gekommen bist du trotzdem."

"Ich passe eben auf dich auf. Es freut mich aber, dass du heute so gut drauf bist. Vielleicht musst du ja gar nicht mehr abgelenkt werden."

Leonie ging zurück zur Zimmertür. Ihrem Bruder fiel ihr knappes Outfit ins Auge, das aus einem roten, bauchfreien, im Nacken zugeschnürten Top, einer engen Mini-Jeanspants und pinken Sneakersocken bestand. Nachdem sie die Tür geschlossen hatte, drehte sie sich wieder zu Flo um und raunte ihm verführerisch zu:

"Ich wüsste da schon noch einen Programmpunkt..."

Die Geschwister hatten seit der Rückkehr aus den Niederlanden keinen Sex mehr gehabt. Abgesehen davon, dass ihnen zu Hause tagsüber die Gelegenheiten fehlten, war Leonies Kopf wegen der Probleme mit Jonas nicht frei genug dafür gewesen. Auch jetzt war eigentlich keine gute Gelegenheit, fand Flo:

"Ich würde auch gerne. Aber Mama und Papa sind da und können uns jederzeit stören. Das ist zu gefährlich."

Leonie kam auf ihn zu und strich zärtlich durch seine Haare. Ihr schöner Bauch erschien direkt vor seinen Augen.

"Gefährlich - und spannend", flüsterte sie, "bitte, Flo, übermorgen kriege ich wahrscheinlich meine Tage und wir können eine Woche lang nicht... Sie werden uns schon nicht stören, lass es uns einmal riskieren!"

Flo war nicht überzeugt, schmiegte sich jedoch mit seiner Wange an ihren Bauch. Sie schob ihre Hand hinten in sein T-Shirt, das er mit einer kurzen Hose kombiniert hatte, und kraulte ihm den Nacken. Eine prickelnde Gänsehaut bildete sich auf seinem ganzen Körper.

"Oder wir bleiben einfach genau so", schlug er mit seinem halb gegen Leonies Bauch gepressten Mund vor.

Heimlich löste sie den Knoten, der ihr Top im Nacken zusammenhielt, konnte vor ihrem Bruder aber nicht verbergen, dass sie es auszog. Sie trug keinen BH darunter.

"Wirklich, Maus, das geht nicht...", trat Flo abermals auf die Bremse.

"Nur ein paar Küsschen auf meine Brüste", bettelte Leonie mit Schmollblick, dem ihr Bruder nicht widerstehen konnte. Er legte seine Arme um ihre schmale Taille und saugte mit den Lippen an ihren kleinen Nippeln, die schnell hart wurden.

Leonie öffnete den Knopf an ihrer Jeanspants, führte ihre rechte Hand in den schwarzen Slip, den sie darunter trug und massierte ihre Muschi ein wenig von außen. Unsicher blickte Flo sie von unten an, seufzte resigniert, stand auf und stellte sich hinter sie, um ihr seine rechte Hand ebenfalls in den Slip zu schieben. Er küsste ihren Hals, Leonie streckte den Kopf zu ihrem Bruder nach hinten und berührte seinen Schritt mit ihrem Po. Sein Schwanz drückte sich hart durch die kurze Hose an Leonies Jeanspants, in der ihre Hände gemeinsam mit ihrer Muschi spielten, bis seine Schwester sich zu ihm herumdrehte und ihn leidenschaftlich küsste. Mit einem eindringlichen Blick schubste er sie sanft auf das Bett, zog ihr Jeanspants und Slip herunter und streifte sie von ihren Beinen ab, die er dann spreizte, um seinen Kopf dazwischen zu platzieren.

Leonie legte ihre Füße auf seinen Schultern ab, er tauchte seine Zunge in ihre feuchte Spalte ein und genoss es, endlich wieder den herrlichen Saft seiner Schwester zu schmecken, von dem ihm erst jetzt klar wurde, wie sehr er ihn in den letzten Tagen vermisst hatte. Er leckte ihren Schlitz und bahnte sich seinen Weg zu ihrem Kitzler, auf den er immer wieder ganz leicht Druck ausübte, bis Leonies Körper sich beim Orgasmus unter bemüht leisem Seufzen hin und her wand und ihre Muschi wild zuckte. Er kam zwischen ihren Beinen hervor und küsste sie liebevoll.

Sie schob ihn vom Bett weg. Ihm blieb nichts anderes übrig, als aufrecht davor stehen zu bleiben. Seine Schwester setzte sich auf die Bettkante, öffnete seine Hose und zog sie zusammen mit der Boxershorts darunter auf den Boden. Flos Schwanz sprang steil in die Luft stehend heraus, seine Vorhaut hatte sich bereits hinter die Eichel zurückgezogen. Am Schaft nahm Leonie ihn in die Hand, dann öffnete sie ihren Mund und umschloss mit ihren Lippen die Schwanzspitze, um den Ständer anschließend kontinuierlich zu blasen und zu wichsen.

Seine Schwester von oben zu sehen, wie sie mit ihrem kleinen Mund seinen dicken Schwanz lutschte und ihm mit ihren süßen, dunkelblauen Augen einen unterwürfigen Blick schenkte, war absolut traumhaft. Erneut genoss Flo ihre hervorragende Blastechnik. Schnell wollte er die Notbremse ziehen, als er einen Samenerguss in sich aufsteigen spürte.

Aber es war zu spät.

Es gelang ihm gerade noch, seinen Schwanz aus Leonies Mund herauszuholen, er verlor aber völlig die Kontrolle über das, was danach passierte und spritzte seiner Schwester mit sieben Schüben direkt ins Gesicht. Sie reagierte blitzschnell, schloss die Augen, öffnete den Mund weit und streckte ihre Zunge heraus.

Leonie hatte Glück: Ihre Augen blieben verschont. Die Spritzer trafen ihre Stirn, die Wangen, das Kinn und größtenteils die Zunge, auf der sie das Sperma leicht in den Mund befördern und herunterschlucken konnte.

"Entschuldige", meldete Flo sich schwer atmend, "das hatte ich nicht mehr unter Kontrolle."

"Schon okay", antwortete seine bespritzte Schwester, "ich wollte mir sowieso mal von dir ins Gesicht spritzen lassen. Ist ja irgendwie auch ein Kompliment, wenn es so schnell passiert."

Flo fasste einen klaren Gedanken und hob Leonies Slip und die Jeanspants vom Boden auf, um sie ihr zuzuwerfen.

"Wir müssen uns wieder anziehen. Bevor Mama und Papa was merken!"

"Das war's jetzt schon?", beschwerte sich Leonie. "Wir haben doch noch gar nicht gefickt!"

"Leonie!", ermahnte Flo sie, "wir hatten jetzt schon mehr Glück als Verstand und sind beide gekommen! Es dauert, bis ich wieder einen hoch kriege! Lass es uns nicht ausreizen!"

"Ich hab dein Sperma im Gesicht. Du könntest mich mit deinem Sperma im Gesicht ficken", hielt sie frech dagegen.

"Hör auf damit!"

"Das macht dich geil, wenn ich das Wort Sperma sage, oder?"

Genüsslich breitete sie das Wort ein weiteres Mal vor ihm aus:

"Speeer - maaaaaa!"

"Zum letzten Mal: Nicht jetzt!"

Leonie schmollte.

"Also gut. Aber komm wenigstens noch ein bisschen kuscheln."

Sie breitete ihre Arme aus.

"Meinetwegen", gab Flo nach und wollte sich zu seiner Schwester legen, die den Zeigefinger erhob.

"Shirt aus!"

Er verdrehte die Augen, zog das T-Shirt aus, stieg zu Leonie ins Bett und schmiegte sich an sie. Die beiden küssten sich innig. Zwischen ihren Beinen richtete Flos Schwanz sich wieder auf. Sie nahm ihn in die Hand, rieb ein wenig daran und raunte ihm zu:

"Hörst du das? Meine nasse Muschi ruft ganz leise: Fick mich, Flo, komm, bitte fick mich!"

Nervös sah er zur Tür und erlag der Versuchung.

"Also gut! Aber schnell und leise!"

Um für diesen Anspruch die richtige Stellung zu finden, brauchten die Geschwister einen Moment. Sie probierten die Missionarsstellung, in der Flo den Anblick des vollgespritzten Gesichts seiner Schwester genoss, doch sie wollte es beim vermutlich letzten Sex für eine Woche nicht nur in einer Stellung treiben. In der Reiterstellung ging es Flo zu langsam voran für seinen Plan, schnell fertig zu werden. Letztendlich einigten sie sich auf Doggystyle. Als er von hinten mit seinem Schwanz auf ihre Muschi zukam, erfreute er sich am reizvollen Anblick ihrer pinken Socken. Dann drang er in sie ein und fickte sie immer schneller. Währenddessen tropfte Leonie ein wenig von dem Sperma, das sie noch auf der Stirn hatte, ins rechte Auge. Sie kniff das brennende Auge zu, in dem sich nun Tränen bildeten. Doch sie wollte das aushalten, bis sie beide ein weiteres Mal gekommen waren.

Flos Schwanz versank in Leonies Muschi.

Die Schenkel ihres Bruders klatschten gegen ihren Po.

Aus dem Auge flossen die Tränen.

Die Türklinke wurde heruntergedrückt und die Zimmertür öffnete sich. Die Mutter der beiden stand mit einem Wäschekorb davor und sah ihnen frontal in ihre Gesichter.

Geschockt ließ sie den Wäschekorb fallen.

Die Geschwister sprangen auseinander, Leonie verschwand hektisch unter ihrer Bettdecke, Flo griff panisch nach Boxershorts und T-Shirt und zog sich an.

Kaum war er nicht mehr nackt, hatte seine Mutter den ersten Schock überstanden, packte ihn und beförderte ihn ruppig aus dem Zimmer.

"Verschwinde!", fuhr sie ihn voller Hass an, "und komm ja nicht auf die Idee, dich hier ungefragt wieder blicken zu lassen!"

"Nein, Mama!", wimmerte Leonie unter der Bettdecke, "Du verstehst das nicht!"

"Es ist alles gut, Kleine, ich bin bei dir. Du musst keine Angst mehr haben", sprach sie ihre Tochter ruhig an. In Flos Richtung zischte sie:

"Raus hier! Sonst rufe ich sofort die Polizei!"

"Mama, Flo hat mir nichts getan! Wir lieben uns! Das ist doch alles ganz anders!", schrie Leonie schluchzend.

"Darüber reden wir noch mal", bestimmte ihre Mutter und empfahl Flo ein drittes Mal nachdrücklich:

"Geh jetzt!"

Langsam setzte er sich in Bewegung. Seine Mutter nahm das zur Kenntnis und wandte sich Leonie zu, die sich im Bett weinend zusammengerollt hatte. Mit dem herzzerreißenden Schluchzen seiner Schwester im Ohr lief Flo barfuß in T-Shirt und Boxershorts die Treppe hinunter und aus dem Haus auf die Straße, ohne seinen Vater noch eines Blickes zu würdigen. Der Schock ließ ihn den harten Asphalt unter seinen Fußsohlen beim Weglaufen nicht spüren. Erst drei Straßen weiter blieb er völlig außer Atem stehen, stützte sich mit seinen Händen auf den Knien ab und holte tief Luft.

Es war vorbei.

Ihm schossen Tränen in die Augen. Er setzte sich auf die Straße und fing an, bitterlich zu weinen.

Drei Tage lang hörte Leonie absolut nichts von ihrem Bruder. Sie quälten die Gedanken, wo er war, wie es ihm ging und wie es jetzt weitergehen sollte. Ihre Eltern hatten ihr das Handy abgenommen, Kontakt zur Außenwelt war nicht mehr möglich. Den Anblick, wie Flo sie gefickt hatte und ihr dabei Tränen aus dem Auge gelaufen waren, hatte ihre Mutter so interpretiert, dass er Leonie vergewaltigt hatte. Die Beteuerungen ihrer Tochter, dass alles vollkommen freiwillig passiert war, verstand sie als einen daraus entstandenen psychischen Schaden, bei dem Leonie ihren eigenen und Flos Willen nicht mehr auseinanderhalten konnte. Nachdem die Schülerin bemerkt hatte, dass ihre Eltern ihre Version gar nicht hören wollten, redete sie lieber gar nicht mehr. Im Besonderen weigerte sie sich, Flo bei der Polizei anzuzeigen.

Am vierten Tag überreichte ihre Mutter ihr vermeintliche Post von ihrem Mobilfunkanbieter. Weil sie davon ausging, dass sich in dem Umschlag Werbung befinden würde, öffnete sie ihn in Anwesenheit ihrer Eltern.

"Nein, Danke", kommentierte Leonie den Brief, als wäre er tatsächlich ein Werbeangebot, "das kommt direkt ins Altpapier!"

Sie ging mit dem Zettel in die Küche, wo die Familie in einem Korb das Altpapier sammelte. Dann las sie noch einmal genau:

"Komm zu mir. J. Um den Rest kümmern wir uns. K. Alles wird gut. F."

Leonie überlegte, was das für sie bedeutete und begriff, dass ihre Aufgabe war, es irgendwie zu Jonas zu schaffen. Schnell hatte sie eine Idee. Sie faltete Umschlag und Brief mehrfach und steckte sich beides zusammen in die Hosentasche.

Um für ihre Eltern keinen Zusammenhang mit der angeblichen Mobilfunkanbieterpost herzustellen, wartete sie bis zum nächsten Tag. Beim Frühstück zeigte sie sich einsichtig:

"Vielleicht habt ihr Recht. Ich muss mit jemandem darüber reden."

Ihre Mutter nahm ihre Hand.

"Wir sind für dich da", versicherte sie.

Ihr hört mir nicht zu, dachte Leonie.

"Ich habe eher an jemand anderen gedacht. Nicht aus der Familie."

"Einen Therapeuten?", kombinierte ihre Mutter. "Das ist bestimmt keine schlechte Idee."

"Vielleicht später", spielte Leonie weiter, "ich meinte eher einen Freund. Kann ich mich mit Jonas treffen?"

Ihre Mutter nickte.

"Warum nicht. Ruf ihn an und lad ihn zu uns ein."

Genervt verdrehte Leonie die Augen.

"Muss das hier sein? Ich will mal wieder raus..."

Ihre Mutter tätschelte ihren Kopf.

"Wir machen uns doch nur Sorgen um dich."

"Vielleicht ein bisschen zu viele", schaltete ihr Vater sich jetzt ein. "Leonie konnte seit fünf Tagen das Haus nicht verlassen. Eigentlich ist sie alt genug, frei zu entscheiden, wo sie hingeht. Oder willst du sie ihr Leben lang einsperren?"

Das war das Vernünftigste, was Leonie seit Tagen von ihren Eltern gehört hatte.

"Nein, aber so lange ich nicht weiß, wo er ist!"

Er hat einen Namen und ist dein Sohn, dachte Leonie traurig. Doch jetzt war nicht der Moment, unnötig Öl ins Feuer zu gießen.

"Wir können sie ja zu Jonas hinbringen, vor der Tür warten und wieder nach Hause fahren", schlug ihr Vater vor.

Das war schon wieder ein bisschen weniger vernünftig.

Kurz zögerte ihre Mutter, nickte aber dann.

Leonie hatte nicht viel erreicht, aber dennoch ihre Aufgabe erfüllt. Vielleicht reichte es für Jonas', Katis und Flos Plan.

Sie musste sich in Anwesenheit ihrer Eltern über das Telefon mit Jonas verabreden und ließ in dem Gespräch beiläufig fallen, dass ihr Vater sie zu ihm bringen würde. Jonas verstand den versteckten Hinweis, sodass Flo und Kati einige Zeit früher bei ihm aufgeschlagen waren und längst in seinem Zimmer auf Leonie warteten, als sie dort auftauchte. Sie fiel ihrem neu eingekleideten Bruder um den Hals und hielt ihn fest im Arm.

Dann begrüßte sie auch Kati mit einer Umarmung und wollte von Jonas wissen, warum er ihr und Flo auf einmal half.

"Ich hab doch gesagt, ich bieg das hin", klopfte sich Kati auf die Schulter.

"Da hast du eine echt gute Freundin", bestätigte Jonas. "Sie hat mir klar gemacht, dass du Recht hast: Mir sollte nur wichtig sein, dass du glücklich bist."

"Danke", strahlte Leonie.

"Beste Freunde - für immer?"

"Für immer!", nickte sie froh.

Von Flo erfuhr sie, dass er in den letzten Tagen bei Kati untergekommen war. Da er nur in T-Shirt und Boxershorts vor ihrer Tür gestanden hatte, hatte sie ihm zunächst ein paar Sachen von ihrem Vater geliehen, damit sie so zusammen das Nötigste shoppen gehen konnten.

"Wie läuft es mit Mama und Papa?", stellte er dann die Frage, die ihm auf den Nägeln brannte.

"Nicht gut", gab Leonie zu. "Sie lassen sich nicht von der Idee abbringen, dass du mich vergewaltigt hast. Deshalb wollen sie mich vor dir beschützen, also sitzt Papa jetzt gerade vor der Tür und wartet darauf, mich wieder mit nach Hause zu nehmen."

Flo nickte mit leerem Gesichtsausdruck.

"So in etwa habe ich das befürchtet."

"Wir haben ihn immerhin jetzt schon ausgetrickst", versuchte Kati, Hoffnung zu verbreiten.

Flo nahm Leonies beide Hände und sah ihr in die Augen.

"Hör zu, Süße: Wir haben immer gewusst, dass das mit uns hier niemals eine Zukunft hat. Und die Chancen sind gerade ganz bestimmt nicht besser geworden. Du weißt, dass ich dich über alles liebe und für immer mit dir zusammenbleiben möchte, aber wenn das noch klappen soll, sehe ich da leider nur einen Ausweg."

Leonie wurde hellhörig.

"Es gibt einen Ausweg?"

Flo warf ihr einen ernsten Blick zu.

"Freu dich nicht zu früh. Dieser Ausweg würde bedeuten, wir lassen alles hinter uns und gehen weg von hier."

Sie war hin- und hergerissen, ob sie mehr wissen wollte. Kati nahm ihr die Entscheidung ab.

"Ich habe einen Bekannten, der übrigens zufälligerweise Leon heißt", erklärte sie und sah dabei Leonie an, "dessen Mutter ist zum einen ziemlich locker drauf und betreibt außerdem ein Gästehaus in Spanien. Ich habe ihr eure Geschichte erzählt. Sie würde euch erst mal gratis dort wohnen lassen."

"In Spanien...", wiederholte Leonie gedankenverloren.

Jonas sah Kati fragend an.

"Ist das...", setzte er an und Flo bestätigte prompt:

"Céline Juna."

"Wer?", hakte Leonie irritiert nach.

"Eine ehemalige Pornodarstellerin, die sich ein neues Geschäft aufgebaut hat. Die Geschichte war neulich in vielen Zeitungen", erläuterte Jonas.

Flo sah seine Schwester an.

"Wir müssen das nicht sofort entscheiden. Stell dir die Frage, ob du dir vorstellen kannst, mit mir zusammen heimlich zu verschwinden und nicht wieder zurückzukehren. Fahr wieder nach Hause und lass dir genug Zeit. Du musst dir nur klar machen: Hier werden wir nicht zusammenbleiben können. Und ich bin für dich zu allem bereit."

"Okay", antwortete Leonie, "aber nur mal theoretisch angenommen, wir entscheiden uns dafür: Wie entkomme ich dann unseren Eltern?"

Flo grinste.

"Die Ferien sind nicht mehr lang. In der Schule werden sie dich nicht pausenlos überwachen können."

Kati ergänzte:

"Und egal, ob Flucht, ein heimliches Leben in Spanien oder ein wie auch immer geartetes Leben hier: Ihr werdet immer auf eure besten Freunde zählen können."

"Immer", unterstrich Jonas die Aussage noch einmal.

Nach sorgfältigem Abwägen entschied Leonie sich für den einschneidenden Schritt, gemeinsam mit Flo ihr bisheriges Leben zu verlassen. Natürlich fiel es ihnen beiden nicht leicht, doch unter dem Strich war es ihre Liebe, die größer war als alles andere und die sie deshalb unter keinen Umständen aufgeben wollten. Ihre Entscheidung übermittelte sie ihrem Bruder in geschickt codierten Botschaften an Jonas, der ihr in den Augen ihrer Eltern als Freund guttat und zu dem sie deshalb Kontakt haben durfte.

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