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Strandopfer

Geschichte Info
Eine Reise ins Glück.
27.5k Wörter
25.4k
23
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Endlich Ruhe. Es war eine verdammt lange Reise gewesen. Weil Mama nicht fliegen wollte, waren wir mit dem Nachtzug nach Kroatien gefahren. Die Adriaküste runter nach Dubrovnik. Von da mit einer Fähre zur Insel Lopud übergesetzt.

Viel gesehen hatten wir nicht mehr, die Unterkunft aufgesucht, waren kurz essen gegangen. Als wir zurückkamen, war es schon nach zehn. Eine Wohnung hatte meine Tante Sophie für uns gebucht. Ein Schlafzimmer, das sie sich mit meiner Mutter teilte.

Und ich schlief im Wohnzimmer, auf einem ausziehbaren Sofa. Na, die Woche, die wir hier verbringen würden, war das in Ordnung. Sehr günstig, was meine Mutter wiederum überzeugt hatte. Eigentlich war der Urlaub anders geplant gewesen.

Meine Eltern hatten wie üblich einen Urlaub in Deutschland geplant gehabt, diesmal war der Schwarzwald auserkoren worden. Doch ein Arbeitsunfall hatte meinem Vater einen relativ kurzen Krankenhausaufenthalt und nun drei Wochen Reha eingebracht.

Meine Mutter hatte sich irrsinnig auf den Urlaub gefreut, mir war es eher egal gewesen. Als dann ihre vier Jahre ältere Schwester Sophie den Vorschlag machte, dass wir uns ihr anschließen und mit nach Kroatien kommen, hatte sie sich für ihre Verhältnisse erstaunlich schnell überzeugen lassen.

Auch, weil die Rehaklinik meines Vaters fast dreißig Kilometer entfernt lag und weder sie noch ich Auto fahren konnten, also Besuche dort ohnehin nur selten möglich gewesen wären. Mein Vater war gar nicht böse drum, mal drei Wochen Ruhe zu haben und unterstützte die spontanen Pläne sofort.

Eine Woche auf dieser Insel, wo es keine Autos gab, nur schöne alte Häuser und Strände. Das war Tante Sophies Leistung, meiner Mutter das abzuringen; die Zweite würde es dann Kampf-Sightseeing in Kroatien nach ihren Vorlieben geben.

Was ich wollte, interessierte sowieso keinen. Ich musste mit, weil ich nicht allein zu Haus bleiben konnte, obwohl ich achtzehn war. Ein paar von meinen Freunden waren Zelten gefahren, da hätte ich mitgekonnt, aber richtig Lust hatte ich darauf auch nicht.

Bei diesen Gelegenheiten wurde für meinen Geschmack zu viel getrunken und lächerlich Mädchen hinterher gelechzt, ohne dass unter uns einer gewesen wäre, der sich an welche ran getraut hätte. Ja, meine Freunde waren wie ich absolut nicht die Bringer, was das anging.

Ohne das genau zu wissen, ging ich davon aus, dass dreiviertel davon Jungfrauen waren wie ich. Und beim letzten Viertel konnte man sich nicht sicher sein, ob ihre berichteten Erlebnisse nicht Fiktion waren. Die meisten hielten sich einfach bedeckt über ihren tatsächlichen Status.

Tante Sophie war erst im letzten Jahr wieder in unsere Stadt gezogen, nachdem sie eine Weile erst in Australien, dann Hamburg gelebt hatte. Was sie dort genau gemacht hatte, wusste ich nicht, auch nicht, warum sie wieder zurückgekommen war. Ich kannte sie eigentlich nur von zwei Familienfeiern.

Früher waren sie und meine Mutter wohl hervorragend miteinander ausgekommen, in der Kindheit und Jugend, bevor meine Mutter heiratete, dann irgendwann erst meine ältere Schwester Christiane und zwei Jahre später mich bekommen hatte. Christiane war letztes Jahr ausgezogen.

Boah, war das warm. Meine Mutter hielt es für Verschwendung, nachts die Klimaanlage laufen zu lassen, also wurde darauf verzichtet. Ich hatte die Balkontür weit geöffnet, damit frische Luft reinkam. Mama und Tante Sophie hatten vor dem Zubettgehen noch geduscht.

Kalt, es gab kein Warmwasser. Darauf hatte ich überhaupt keinen Bock. Na, am nächsten Morgen würde ich es wohl auch probieren müssen. Toll gelegen war die Wohnung ja, direkt am Strand, aber nicht unbedingt luxuriös.

Kein Handyempfang. Im Wohnzimmer funktionierte wenigstens W-LAN, in ihrem Schlafzimmer nebenan wohl nur sporadisch. Wenigstens etwas. Ich war kein Social-Media-Freak, wie einige aus meiner Clique, deswegen war es für mich nicht wichtig.

Aber um mir abends Anregungen zu holen, schon. Die hörbaren Unterhaltungen im Nebenzimmer waren längst verstummt, die beiden schliefen sicher. Also das iPad raus, Kopfhörer auf und ran an den Speck. Unter dem Leinentuch zu warm und schwierig.

Also weg damit und die kurze Schlafanzughose erfüllte gerade auch keinen Zweck. Und mit dem Kasper ordentlich Theater machen. Na, langsam Theater machen. Immer noch zu warm, um sich irgendwie anzustrengen.

Boah, dass die immer so übertrieben stöhnten und Sprüche machen mussten. War das wirklich so? Musste ich das auch bringen? Erwarteten Mädchen das? Würde ich das jemals herausfinden? Egal. Dieses Mädel auf dem Bildschirm, das ich jetzt für meine finale Aktion heranzog, war mir jetzt und für gegenwärtige Zwecke in ausreichender Form zugänglich.

Tat, was ich verstand und ja ebenfalls machte. Stöhnte nicht so übertrieben, aber sehr, sehr anregend. Spielte dabei sehr schön sichtbar mit ihrer Pussy. Ja. Das machst du ... gut ... spiel damit ... ah ... so schön ... ich tue ... es auch ... und wir kommen ... bald ... nein ... zu früh ... och, Mädel.

Dann die letzten Meter eben allein, runter mit dem Kopfhörer, unter dem meine Ohren schwitzten und ... jetzt ...

„Oh, Shit. Sorry", hörte ich nur.

Erstarrte. Öffnete meine gerade für die letzte Sequenz geschlossenen Augen. Und sah meine Tante mit dem Handy in der Hand und einer Kippe in der anderen an der geöffneten Balkontüre stehen. Die ihren kleinen Schock erheblich schneller als ich verarbeitete.

„Ich wollte nur sehen, ob ich besseren Empfang kriege. Wollte dich nicht stören. Will ich auch jetzt nicht", erklärte sie schon mit einem leichten Grinsen. „Also. Weitermachen!", brachte sie noch heraus und drehte sich um.

Verschwand vermutlich zumindest auf ihre Seite des Balkons. Fuck. Daran hatte ich gar nicht gedacht, dass der Balkon ja vom Schlafzimmer aus gleichfalls zu erreichen war. Von wegen, weitermachen. Daran war überhaupt nicht zu denken.

War das mega-peinlich. Auf der Fähre hatte sie mir noch gesagt, sie freute sich darauf, mich endlich richtig kennenzulernen. Weil sie mich bisher so selten gesehen hatte. Nun sah sie mich am ersten Abend mit dem Schwanz in der Hand. Na klasse.

Ob sie das Mama erzählen würde? Bestimmt. Oder? Scheiße. Wenn ja, dann kriegte ich doch Sprüche ohne Ende von ihr. Dass sich so etwas nicht gehörte, mit den beiden im Nebenzimmer und alles. Dass sie mich so nicht erzogen hatte. So ein Dreck. Der Urlaub ging ja gut los.

Scheiße. Nee, an Wichsen war absolut nicht mehr zu denken. Erstmal runterkommen. Das Kasperle verbeugte sich nach dieser Vorstellung gerade ohnehin schon. Puh. Und jetzt? Auch eine rauchen gehen? Mama würde da jetzt hoffentlich nicht ebenfalls noch rumgeistern. Aber meine Tante vielleicht.

Vielleicht gerade deshalb? Sie wirkte doch locker, soweit. Vielleicht könnte ich Stillschweigen abringen, bevor das ein nerviges Thema für den Rest der Fahrt wurde? Ja, ein Bursche mit Mumm würde das jetzt bringen. Das war ich aber nicht. Dreck.

Hose an. Die Zigaretten gesucht. Dass ich weiterhin rauchte, wusste meine Mutter natürlich nicht. Zuhause ging das nicht mehr. Nur, wenn ich draußen war und vor der Schule natürlich. Ja, da sind sie. Und wo ist das verfluchte Feuerzeug? Sag nicht, du hast es vergessen einzupacken, du Idiot.

Oh, fuck, tatsächlich. Und wie seile ich mich morgen ab, um mir eins zu besorgen? Und wie hieß Feuerzeug auf Kroatisch, oder wenigstens Englisch? Scheiße, das ging nicht gut los. Na, zumindest war der Ständer weg. So konnte ich mich auf den Balkon trauen. Tat ich das? Also gut, Augen zu und durch.

Sie war tatsächlich weiterhin da. Rauchte immer noch, auf das Geländer des Balkons gestützt und sah hinaus auf die malerische Umgebung, die nur von wenigen Lichtern erleuchtet wurde. Bekam erst gar nicht mit, dass ich relativ lautlos hinzugekommen war.

Nahm dann aber meine Bewegung aus den Augenwinkeln war. Drehte mir ihren Kopf zu und schmunzelte.

„Schon fertig? Ging ja schnell."

„Ging gar nicht mehr, eh, das tut mir echt leid, ich habe nicht daran gedacht ..."

„Hör auf, mir tut es leid, dass ich dich dabei so rüde unterbrochen habe. Na, war doch irgendwie auch lustig."

„Für dich vielleicht. Geht das ... dass Mama da nichts von erfährt? Sie ... ist da komisch."

„Sicher. Mach dir keinen Kopf. Kann ich dann mal kurz in dein Zimmer? Ich wollte noch Nachrichten verschicken, aber die scheinen weder von drüben noch hier vom Balkon durchzugehen."

„Natürlich. Ehm ... ich hab' mein Feuerzeug vergessen ..."

„Oh, du rauchst? Hast du doch die ganze Zeit nicht? Ah, verstehe, Karens Knute. Armer Junge, hier, nimm."

„Auch das sollte sie möglichst nicht erfahren."

„Du bist doch bald volljährig, dann kannst du machen, was du willst", versuchte sie mich aufzubauen.

„Das bin ich doch längst, drei Monate schon, hast du das vergessen?"

„Stimmt, ich war sogar zum Kaffee. Na, in meinem Alter wird man langsam vergesslich."

Na, sie war auf jeden Fall besser drauf als meine Mutter. Verschwand jetzt im Wohnzimmer, während ich versuchte, bei der Kippe, die ich mir mit zitternden Händen anzündete, runterzukommen. Ganz langsam gelang mir das.

Puh. Also würde ich eben nur ihr für den Rest der Fahrt nicht in die Augen schauen können. Sie war viel zu schnell zurück.

„Jetzt hat es funktioniert. Was ist das bloß, hat das Teil so eine geringe Reichweite?"

„Bestimmt. Das sieht wie Millennium-Ware aus."

Erst jetzt fiel mir auf, wie leicht mein Tantchen bekleidet war. Ein kurzes weißes Nachthemd, das gerade mal so über den etwas breiter wirkenden Hintern reichte, wenn ich gerade Gesehenes zum Vergleich heranzog. Wie achtundvierzig sah sie nicht aus, eigentlich sah meine Mutter wie die ältere der beiden aus.

Na, sie hatte keine Kinder oder eine Ehe hinter sich, soweit ich das wusste. Einen ganz schönen Vorbau, das war gerade überdeutlich zu sehen. Bloß nicht so hinstarren. Dann hielt sie mich erst recht für einen kleinen Perversling.

„Gibst du mir eine von deinen? Ich hatte nur die eine mitgenommen gehabt."

„Klar. Mama schläft doch hoffentlich?"

„Und sägt wie eh und je. Ich hatte ja gehofft, dass sich wenigstens das geändert hätte. Wollen wir uns nicht setzen?"

Es gab einen kleinen Tisch und zwei Stühle auf dem Balkon, einen dritten würden wir zum Frühstück aus der Küche holen, sobald wir eingekauft hatten, wie meine Mutter bereits bestimmt hatte. Wir setzten uns und rauchten eine Weile schweigend.

„Okay, bevor das irgendwie eine Sache wird, lass es uns kurz ansprechen. Es muss dir nicht peinlich sein. Deine Mutter hört davon nichts und ich verspreche dir, dass ich zukünftig nachts nicht mehr auf Empfang-Suche gehe."

„Danke, Tante Sophie."

„Hör mal mit Tante auf. Wir sind beide erwachsen. Einfach Sophie."

„Okay, Sophie."

„Siehst du. Alles gut. Ganz schön erwachsen bist du übrigens."

„Hm?"

„Na, an den entscheidenden Stellen."

Oh, fuck. Jetzt kriegte ich stattdessen von ihr Sprüche. Und musste zu allem Überfluss auch noch grinsen.

„Das war mega-peinlich, es tut mir echt leid. So wolltest du mich sicher nicht kennenlernen."

„Ach, Unsinn. Wer weiß ... na, vielleicht auch nicht. Karen ist ja leider nicht so aufgeschlossen. Hier gibt es tolle Strände. Zum Beispiel in der Sunj-Bucht. Hast du davon gehört?"

„Ehm ... nö. Wir wohnen direkt am Strand. Der sieht doch geil aus. Was ist da anders?"

„Dass man dort ohne Klamotten liegen und schwimmen kann."

Oh. Ja, toll. Gott sei Dank würden wir da meine Mutter im Leben nicht hinbekommen.

„Das wäre für Mama sicher nichts. Mir wahrscheinlich auch zu abgedreht."

„Warum denn das? Also, nicht deine Mutter, das ist mir schon relativ klar, aber du?"

„Ich? Würde wahrscheinlich ununterbrochen auf dem Bauch liegen müssen."

„Ach, Unsinn. Man gewöhnt sich daran schneller, als man denkt. In Australien war ich oft an FKK-Stränden. Da laufen nur selten mal welche mit'm Ständer rum. Na, an manchen schon. Aber nur, weil eine dran rumspielte. Oder sie selbst."

Was? Ach, du grüne Güte.

„Im Ernst?"

„Ja, an manchen haben Pärchen sogar richtig Sex gehabt. Hat keinen gestört, im Gegenteil. War manchmal ganz nett anzusehen. Ist was Anderes als auf dem Bildschirm."

Uff. Jetzt erzählte sie mir auch noch solche Sachen. Na toll. Sie sah mir sicher an, wie unangenehm mir das war.

„Hey, Stefan. Wir sind Erwachsene. Erwachsene haben Sex. Manche gehen lockerer damit um als andere. Kriegen halt einen Kick davon. Ist doch völlig okay, oder?"

„Wenn du das sagst."

„Hast du denn mit deinen Mäuschen nicht mal im Freien Spaß gehabt? Eure Generation geht mit den Geschichten doch deutlich lässiger um als wir, oder nicht?"

„Nicht alle", war alles, was ich mich dazu zu sagen traute.

„Du also nicht?"

So, und jetzt?

„Na, es gibt wohl in jeder Generation ... Spätzünder."

„Ach, du meinst, du hast einfach noch nicht genug Erfahrungen, um das entscheiden zu können?"

„Genau", erwiderte ich. Damit schien sie zufrieden zu sein. Deshalb überraschte ich mich vor allem selbst, als ich „Gar keine" zwar leise, aber deutlich genug vernehmbar nachschob.

„Verstehe", meinte sie nur und sah mich schmunzelnd an. „Auch das muss dir nicht peinlich sein. Und wenn dich das beruhigt, das war bei mir in deinem Alter nicht anders."

„Echt?"

„Ja, ich habe das erste Mal mit fünfundzwanzig Sex gehabt. Nicht, dass ich eine Spätzünderin war, ich war einfach nicht attraktiv genug, dass sich irgendjemand für mich interessierte. Ich war fett schon als Kind, das zog sich durch meine Jugend. War ein Drüsenproblem, zum Teil jedenfalls, das ein Arzt dann später endlich mal erkannte und in den Griff bekam. Na, aber weil es sowieso keinen Unterschied zu machen schien, hatte ich zusätzlich noch Tonnen von Kuchen und Süßigkeiten aus Frust in mich reingefressen. Das war ein langer Kampf, um eine Figur, wie ich sie momentan immer noch habe, zu bekommen und zu halten."

„Na, jetzt siehst du top aus für dein Alter. Jünger als Mama."

„Kleiner Charmeur, danke schön. Da steckt aber auch jede Menge Arbeit drin, um das aufrechtzuerhalten, für die deine arme Mutter sicher weder Zeit noch Mittel hat. Als wir aufwuchsen, war sie dafür eines der schönsten Mädchen und später die bestaussehende junge Frau, die ich kannte. Sie hätte mit hunderten Männern ins Bett gehen können, aber ihre ... einzigartige Einstellung in Bezug auf Sex hat sie davon absehen lassen. Mit anderen Worten, sie hat auf ‚den Richtigen' gewartet und nichts zugelassen. Ich war ständig geil und wäre mit absolut jedem ins Bett gegangen, nur wollte das keiner. Kannst du dir eventuell vorstellen, wie frustrierend das für mich war."

Also nicht nur Sprüche, sie war tatsächlich so gewesen, schau an.

„Es war also selbst damals nicht üblich, wie Mama drauf war?"

„Nee, weiß Gott nicht. Die hat nicht mal ... das sollte ich dir vielleicht nicht erzählen. Na, warum nicht, du wirst es ja wohl kaum weiterzählen, oder? Gut, also, sie hat nicht einmal masturbiert. Im Gegensatz zu ihrer großen Schwester, die sie ständig dabei erwischt hat. Wenn du glaubst, dass das eben peinlich für dich war, frag dich mal, wie es kommt, bei einem Gurkenabenteuer von der lieben Schwester und ihrer besten Freundin erwischt zu werden."

Gurkenabenteuer? Oh ... Alter. Ist das krass. Sie grinste mich an.

„Schockt dich das? Junge, glaubst du, nur ihr Burschen braucht es? Und wir würden nicht einsetzen, was wir irgendwie nutzen könnten? Meine ganze Familie hatte sich damals sehr über mein plötzliches Interesse an Obst und Gemüse gefreut. Hat einfach eine Weile gedauert, bis ich mich in einen Sexshop getraut habe, um mir Spielzeug ohne Verfallsdatum zu besorgen."

Nun musste ich doch grinsen. Sie war eigentlich echt locker drauf. Irgendwas musste ich wohl sagen.

„Ja, klar. Das würde ich auch nicht bringen. Gibt ja wohl so einige Geschichten für Männer."

„Klar, gibt es. Wenn du allerdings meine Empfehlung hören möchtest: besorge dir einfach eine richtige Frau."

„Nee, das könnte ich nicht. Für Geld und so."

Sie lachte herzlich.

„Das habe ich damit nicht gemeint. Es gibt tatsächlich Frauen, die kein Geld dafür haben wollen. Du bist richtig niedlich. Und solltest eigentlich überhaupt keine Probleme haben, dir was Nettes an Land zu ziehen."

Seufz.

„Na, wenn das mal so einfach wäre. Möchtest du auch noch eine?"

„Gern. Du traust dich nicht, Frauen anzusprechen, nicht wahr?"

„Stimmt schon. Bislang waren es Mädchen, die waren schon irgendwie aus einer anderen Welt. Jetzt ... haben die in meinem Alter schon fast alle Erfahrung ... Ansprüche ... keine Ahnung, ich fühle mich einfach unwohl. Ich bin nicht so der Selbstdarsteller, das erleichtert es nicht gerade. Ganz ehrlich ... ich hoffe irgendwie auf das Mädel, das auf mich abfährt und die ganze Sache in die Hand nimmt. Der ich wichtig bin und nicht meine Erfahrung, oder wie ich aussehe, oder sonst was."

„Das habe ich damals ebenfalls gehofft, dass mal jemandem mein Aussehen nicht so wichtig wäre, mich als Mensch attraktiv findet. Eben nicht oberflächlich ist. Das Blöde ist nur ... die meisten sind es. Auch während des Studiums, da war ich halt die lustige kleine Murmel, mit der man Pferde stehlen kann, aber wo niemand auf die Idee kam, dass man ihr auch mal den Hengst machen könnte."

Alter. Die war echt gut drauf. Den Hengst machen, oh Mann.

„Du lachst, schön. Ich habe ebenfalls viel gelacht, war eben beliebt, weil ich andere zum Lachen brachte. Aber verliebt hat sich trotzdem niemand in mich. Ja, ich hätte auf den Zufall warten können, dass der unwahrscheinliche Fall doch mal eintritt und ich auf einen fettliebenden Märchenprinzen treffe. Damals war das mit dem Internet ja gerade erst am Anfang; heutzutage, als Frau mit reichlich Pfunden, hast du Möglichkeiten, einfach Männer zu finden, die genau darauf abfahren. Die genau das wollen, Frauen wie mich oder wie damals halt war, bevorzugen. In freier Wildbahn traf man die aber eher nicht."

„Und ... was hast du gemacht?"

„An mir gearbeitet. An meinen Pfunden gearbeitet. Es war nicht der erste Punkt auf meiner Agenda, das war das Studium, weil ich irgendwie ahnte, dass egal, was sonst in meinem Leben passierte, mein Beruf und meine Karriere mal das Wichtigste für mich sein würden. Also wollte ich nicht nur bestehen, ich wollte die Beste sein, weil, das hatte ich in der Hand. Ich arbeitete einfach mehr als andere, las Dinge, die ich gar nicht hätte lesen müssen. Begriff schneller Zusammenhänge, schuf die Grundlage für die späteren Inhalte meines Lebens. Und zum Ausgleich habe ich an mir gearbeitet."

„Du meinst ... Diät machen und so?"

„Auch, aber nicht gezielt. Schon immer mehr auf Sahnetorten und Süßes verzichtet, aber ich habe vor allem mit Sport angefangen. Mich durch einsame Wälder gewalzt, bis Trampelpfade entstanden, die es vorher nicht gab. Morgens Aerobic-Übungen gemacht, bis denen unter mir der Putz von der Decke fiel. Mir Pfund für Pfund runterquält, bis ich mit einem Lächeln in den Spiegel gucken konnte und meine Klamotten als Umstandskleider auf dem Flohmarkt verticken. Als ich dann zu arbeiten anfing, war ich etwas molliger als die meisten anderen, aber kein Fettkloß mehr."

„Das war bestimmt nicht einfach."

„Nein, das war es nicht. Es war das Härteste, was ich jemals in meinem Leben tun musste. Und ... der Erfolg stellte sich ein. Auf der allerersten Betriebsfeier, wo wir alle ganz schön einen am Segel hatten, hat mich einer dann so schön gefunden, dass er mir endlich das gab, wovon ich mein Leben lang geträumt hatte. Na, oder zumindest die Idee, wie das wäre, wenn es länger als fünf Minuten dauert."

„Du bist echt irre, Ta ... Sophie. Echt gut drauf. Oh, Mann."

„Ja, vielleicht habe ich deshalb die Firma so liebgewonnen. Keine Ahnung. Das war nicht das einzige Abenteuer dort, ich hatte sogar eine richtige Affäre mit einem Kollegen. Aber plötzlich war das alles nicht mehr so wichtig. Denn ich machte dort richtig Karriere, stieg in der Firma auf. Als sie mir dann anboten, unsere Niederlassung in Australien zu leiten ... das war dann die Belohnung, für all die harte Arbeit, die ich investiert hatte. Und das ist, in allen Bereichen, verstehst du?"

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