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Tabu

Geschichte Info
Junge Lerherin erliegt dem Reiz des Verbotenen!
40.6k Wörter
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65
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Liebe Leserinnen und Leser,

nachdem ich die erste Version dieser Geschichte hochgeladen hatte, habe ich mich natürlich unglaublich über das absolut positive Feedback aus der Leserschaft gefreut. Geschrieben hatte ich die Geschichte während meines Urlaubes auf einem Campingplatz in den Alpen, als es an mehreren aufeinander folgenden Tagen in Strömen regnete und nur sehr selten eine stabile Internetverbindung zur Verfügung stand. Da ich die Geschichte unbedingt zum Wochenende hochladen wollte, musste ich den Moment einer solchen Verbindung abpassen, vergaß aber in der Hektik eine vorherige Fehlerkorrektur. Das Missgeschick fiel mir erst auf, als es bereits zu spät und nicht mehr zu ändern war. Auch habe ich mich später selbst über meine Ungeduld mit dem Hochladen der Geschichte geärgert, denn ich habe für die Geschichte damals nach einem schnellen „Happy End" gesucht, um die bestehende Internetverbindung nutzen zu können. Hierbei geriet das Ende etwas kitschig und ich habe außerdem auf einige Szenen verzichtet, die eigentlich noch in meinem Kopf herumspukten, jedoch noch nicht richtig ausformuliert waren.

In dieser überarbeiteten Version ist die Geschichte in vielen Teilen völlig neu und deutlich länger, so dass ich sie bereits auf mehrere Teile aufsplitten wollte. Da es sich um eine durchgängige Erzählung handelt, habe ich hierauf jedoch verzichtet. Sie ist nun exklusiv bei Literotica in diesem Umfang veröffentlicht, unterscheidet sich also grundlegend von den Versionen, die auf anderen Portalen zu finden sind.

Vielfach wurde der Wunsch an mich herangetragen, auf jeden Fall eine Fortsetzung zu dieser Geschichte zu schreiben, die ich als Erzählung aus der Sicht des Schülers ja bereits angekündigt hatte. Bei der hier nun vorliegenden Endfassung der Geschichte habe ich schließlich nicht nur die ganzen „Lost Scenes" noch in die Erzählung eingebaut, sondern der Geschichte eine völlig andere Wendung gegeben, bei der ich insbesondere Sabine, Biancas junger Kollegin, eine Hauptrolle zugedacht habe. Aus der Episode mit Sabine entwickele ich gerade die Fortsetzung der Geschichte, die ich dann irgendwann als „TABU -- Teil 2" hochladen werde.

Ich danke allen Leserinnen und Lesern, die sich am Ende der Geschichte die Mühe machen, einen Kommentar zu hinterlassen und vielleicht auch eine -- hoffentlich positive -- Bewertung abzugeben. Über Kommentare freue ich mich insbesondere, weil sie mir ein Stimmungsbild der Leserschaft vermitteln und nicht selten Anregungen enthalten, von denen ich als Autor letztlich nur profitieren kann. Diese Kommentare sind für mich der Lohn der Mühe des Schreibens. Andererseits hat es mir sehr viel mehr Spaß als Mühe bereitet, mit der Protagonistin mitzufühlen und mitzuleiden, bis sie endlich die Erfüllung ihrer Sehnsüchte in vollen Zügen genießen konnte.

So, und jetzt wünsche ich euch / Ihnen viel Spaß beim Lesen!

TABU

Eine erotische Geschichte

(Überarbeitete und erweiterte Version)

Hätte mir vor den Sommerferien jemand gesagt, dass ich noch in diesem Sommer Sex mit einem meiner eigenen Schüler haben würde, hätte ich wahrscheinlich schallend gelacht oder ihm einen Vogel gezeigt. Vielleicht hätte ich ihm sogar eine gescheuert. Aber dazu später mehr.

Mein Name ist Bianca, ich werde in wenigen Wochen 27 Jahre alt und bin -- wenn ich es mal mit den Worten meines Opas beschreiben darf -- das, was man bei uns in Hessen ein „lecker Mädsche" nennt. Ich bin also nicht hässlich und habe auch eine recht ansprechende Figur. Allein mein Busen dürfte gern noch eine Nummer größer sein, auch wenn meine beste Freundin immer wieder betont, dass er perfekt zu mir passen würde.

Bis vor einem Jahr hatte ich einen festen Freund, mit dem ich einige Jahre zusammen war. Kennengelernt hatten wir uns auf einer Erstsemester-Party an der Uni. Zumindest von meiner Seite war es Liebe auf den ersten Blick. Tatsächlich befand ich mich in dieser Zeit in einer Traumwelt, in der ich ihn mir schon als Vater unserer gemeinsamen Kinder ausmalte. Diese Traumwelt ist dann allerdings schlagartig in sich zusammengebrochen, als ich feststellen durfte, dass dieses Arschloch neben mir noch ein anderes Eisen im Feuer hatte. Ich naive Kuh hatte ihm doch tatsächlich die Geschichte abgekauft, dass er jeden Mittwoch nach Wilhelmshaven musste, von wo aus er angeblich mit dem Hubschrauber zwei Tage lang zu einem Offshore-Windpark flog, um dort in schwindelerregender Höhe Wartungsarbeiten an den Windkraftanlagen durchzuführen. Während ich also zu Hause saß und wegen seiner gefährlichen Arbeit Angst um ihn hatte, lag er tatsächlich nur zwei Häuserblocks weiter mit dieser Schlampe von der ALDI-Kasse im Bett und vögelte ihr das Hirn raus! Fast zwei Jahre ging das so, ohne dass ich nur das Geringste bemerkt hätte!

Aber gut, Schwamm drüber. Obwohl die ganze Geschichte inzwischen fast ein halbes Jahr her ist, steht mir noch immer nicht der Gedanke nach einer neuen festen Beziehung mit egal was für einem Mann. Anfangs hatte ich sogar tatsächlich eine kurze, dafür aber sehr heftige lesbische Affäre mit einer Studentin aus meiner WG, merkte aber schnell dass dies nur eine Notlösung war, denn es fehlte mir beim Sex immer das "gewisse Etwas", mit dem wir Frauen nun einmal leider von der Natur nicht gesegnet waren. Natürlich gab es den einen oder anderen One-Night-Stand in den vergangenen Monaten. Zu mehr als einer Nummer ist es aber nie gekommen, weil ich nur auf eine kurze, schnelle Befriedigung meines sexuellen Notstandes aus war, nicht aber auf ein gemeinsames Frühstück! Noch war ich einfach zu verletzt und erstickte daher jeglichen Annäherungsversuch im Keim.

Stattdessen konzentrierte ich mich auf den Abschluss meines Studiums, denn ich hatte mein Staatsexamen zu bestehen, liebte meinen Beruf, Lehrerin über alles und freute mich auf die damit verbundenen Herausforderungen. Meine Zielstrebigkeit sollte sich auszahlen, denn ich schloss mein Examen als Jahrgangsbeste ab und da mein Hauptfach Mathematik war, konnte ich mir den Arbeitsplatz anschließend im Prinzip aussuchen. Mathe und Naturwissenschaften waren nicht nur Garant für eine feste Anstellung, sondern sogar für eine rasche Verbeamtung auf Lebenszeit!

Schon früh habe ich mich für eine Karriere an einer Berufsschule für Handwerksberufe entschieden, weil ich lieber mit älteren und reiferen Schülern arbeiten wollte, die neben der Schule auch noch etwas mit ihren Händen anzufangen wussten. Schwätzer, Möchtegerns, verwöhnte Einzelkinder von Helikoptereltern, Nerds und Egomanen hatte ich bereits auf dem Gymnasium zur Genüge kennenlernen dürfen, so dass ich mich mit dieser Spezies nicht auch noch beruflich herumschlagen wollte.

Offensichtlich verschaffte mir mein Prädikatsexamen eine Menge Vorschusslorbeeren, denn gleich mit meinem ersten Tag sollte ich bereits eine Klasse als Klassenlehrerin übernehmen, die ich nicht nur in Mathematik, sondern auch in Buchführung, meinem zweiten Fach, unterrichten sollte. Ich war gespannt, was mich erwarten würde, denn während meines Referendariats an dieser Schule fiel mir auf, dass ich offensichtlich gute Antennen für meine Schüler hatte. Von den meisten von ihnen wurde ich - trotz des nicht allzu großen Altersunterschiedes - nicht nur akzeptiert, sondern auch respektiert. Bei einigen Schülern habe ich mich allerdings schon manchmal gefragt, ob ich mich wirklich für den richtigen Beruf entschieden habe. Kaum, dass diese mehr als zwanzig Follower bei youtube hatten, träumten sie schon von einer Karriere als Influencer und meinten, die Schule deswegen völlig vernachlässigen zu können, zumal der Rest des Lebens ohnehin nur noch aus Party und Geldausgeben bestehen würde. Die spätere Karriere als Hartz IV-Empfänger ist dann meist vorprogrammiert, denn für Defizite in der Hirnleistung gibt es leider noch keinen Download!

Vielleicht tat ich den Heranwachsenden auch Unrecht. Immerhin hatte ich als Referendarin kaum die Möglichkeit, eine engere Beziehung zu ihnen aufzubauen, um sie näher kennen zu lernen. Mit meinem Start ins Berufsleben sollte sich dies jedoch alles ändern und ich hatte sogar bereits einen Plan geschmiedet, wie ich dies anstellen würde.

Als Lehrerin für Mathematik steht man bei vielen Schülern bekanntermaßen auf der Abschussliste, denn die Kids reden sich ihre fehlende Begabung für dieses Fach gern schön, indem sie ihrem Lehrer oder -- wie in meinem Fall -- ihrer Lehrerin unterstellten, dass sie sie nicht mochten und ihnen deswegen schlechte Noten gaben. Hatte man erst einmal diesen Stempel auf der Stirn, ging man als Lehrer nicht selten durch die Hölle. Dieses Schicksal wollte ich mir auf jeden Fall ersparen, wobei mir mein gesundes Selbstbewusstsein, welches ich mir in meiner Jugend durch mehrere Jahre Kampfsport erworben habe, sicher eine große Hilfe war. Schüler erkennen bei ihren Lehrern die kleinste Schwäche sofort und eine solche wollte ich mir daher unter keinen Umständen erlauben.

Ehe das neue Schuljahr begann, verbrachte ich den letzten Sonntag der Sommerferien bei meinen Eltern. Ihr Garten bot mir die beste Gelegenheit, den Plan umzusetzen, den ich mir für meinen ersten Tag im Schuldienst zurechtgelegt hatte. Meine Vorbereitung bestand darin, dass ich den halben Tag in der Wiese saß und etwas tat, was ich schon als Kind geliebt hatte: Ich suchte vierblättrige Kleeblätter! Irgendwie hatte ich hierfür eine besondere Begabung, denn die Geometrie der Vierblättrigen stach mir unter der Vielzahl der Dreiblättrigen immer direkt ins Auge und so konnte ich bis zum Nachmittag stolz eine Ausbeute von zwölf Glücksbringern vorweisen!

Aufgeregt und mit klopfendem Herzen betrat ich am nächsten Tag das Klassenzimmer. Es herrschte ein Tumult, dessen Geräuschpegel es mit dem Pausenhof einer Grundschule gut hätte aufnehmen können. Alle quatschten wild durcheinander und erzählten sich von ihren Erlebnissen während der Sommerferien oder zeigten sich gegenseitig irgendwelche Videos auf ihren Smartphones. Eigentlich herrschte an der Schule absolutes Handyverbot aber ich wollte mich nicht gleich am ersten Tag unbeliebt machen, in dem ich dies besonders betonte. Also stellte ich mich einfach vor die Klasse und tat -- gar nichts. Ich verschränkte einfach nur meine Arme und Blickte über die Köpfe der Kids hinweg, bis irgendwann von allein Ruhe eintrat.

Offensichtlich ist meine Rechnung aufgegangen, denn die Schüler waren es gewohnt, dass man sie lautstark zur Ruhe aufforderte, nicht aber, dass man wortlos vor ihnen stand und abwartete, was passieren würde. Nur noch leises Gemurmel war zu hören und die Klasse blickte mich neugierig an, bis auf zwei Mädchen, die noch immer in ihre Smartphones vertieft waren und alles um sich herum ausgeblendet zu haben schienen. Beim Anblick der beiden auffällig geschminkten und an einigen sichtbaren Hautpartien offensichtlich tätowierten Schülerinnen kam mit das Buch "Die digitale Demenz" von Prof. Manfred Spitzer in den Sinn, jedoch versuchte ich diesen Gedanken möglichst schnell zu verdrängen, um den Mädchen nicht vorschnell einen Stempel aufzudrücken.

„So, wenn dann auch die beiden Damen in der letzten Reihe ihre Herz-Lungenmaschinen in den Flugmodus versetzt und weggeräumt haben, können wir vielleicht zum gemütlichen Teil übergehen?" eröffnete ich die Unterrichtsstunde. Ein Lachen ging durch die Klasse und alles drehte sich zu den beiden Angesprochenen, die mit hochrotem Kopf versuchten, ihre Smartphones in den von mir gewünschten Betriebsmodus zu versetzen.

„Dich würde ich nicht von der Bettkante stoßen!" vernahm ich aus der linken Eckes des Klassenzimmers von einem offensichtlich besonders von sich überzeugten Schüler. Schnell hatte ich den Sprücheklopfer identifiziert, denn als sich unsere Blicke kreuzten, wich er meinem Blick hektisch aus und setzte eine sehr schlecht geschauspielerte Unschuldsmiene auf. Na warte, dir würde ich gleich mal zeigen, wer hier in der Klasse das Alphatier ist, dachte ich mir. Besonders lasziv und mit wiegenden Hüften schritt ich auf ihn zu, platzierte meinen knackigen Hintern, der besonders appetitlich in einer hautengen Jeans verpackt war, auf seinen Tisch, beugte mich zu ihm herab und näherte mich auf eine Handbreite seinem Gesicht. Je mehr ich mich ihm annäherte, umso mehr sackte er auf seinem Stuhl in sich zusammen.

Auf einmal wurde es im Klassenraum so still, dass man die berühmte Stecknadel hätte fallen hören können. Alle schienen gebannt darauf zu warten, wie ich auf den postpubertären Spruch ihres Mitschülers reagieren würde.

„Danke, dass du mir das ‚Du' anbietest aber leider muss ich dich enttäuschen. Ich bevorzuge beim Sex die etwas größere Spielwiese und daher treibe ich es nicht so gern in Kinderbettchen!"

Gleich einem Orkan, brach auf einmal ein Sturm des Gelächters in der Klasse aus. Mit meinem Spruch hatte ich bei den Kids voll ins Schwarze getroffen und ich konnte mich glücklich schätzen, dass der Schüler, dem direkt vor meiner Nase die Schamesröte ins Gesicht stieg, nicht zu der schlagfertigen Sorte gehörte. Nicht auszudenken, wenn er beispielsweise geantwortet hätte, dass er in seiner Bude notfalls auch ein gemütliches Sofa hätte, auf dem man sich hätte näher kommen können. Einen coolen Spruch rauszuhauen ist das Eine. Auf eine schlagfertige Antwort nochmals spontan kontern zu können, das Andere. Umso mehr freute ich mich, dieser Situation unbeschadet entgangen zu sein.

Auf jeden Fall hatte ich den Eindruck, dass ich die Klasse von diesem Moment an auf meiner Seite hatte. Allerdings mit Ausnahme des Schülers, auf dessen Kosten ich diesen kleinen Sieg errungen hatte. Im Laufe des Schuljahres könnte sich dies als nachteilig erweisen, denn ein Schüler, der von Rachegelüsten getrieben wird, kann einem als Lehrerin das Leben ganz schön schwer machen. Ich musste also um jeden Preis auch diesen Schüler für mich gewinnen, koste es, was es wolle! Also beugte ich mich ganz nah zu ihm herab, wohl wissend, dass ich ihm hiermit einen mehr als tiefen Einblick unter meine weit ausgeschnittene Bluse bot, unter der ich keinen BH trug.

Leise flüsterte ich ihm ins Ohr: „Wenn du immer ein braver Schüler bist und bei mir im Unterricht gut mitarbeitest, komme ich gern auf dein Angebot zurück. Aber frühestens, nachdem du deinen Abschluss gemacht hast!"

Die deutliche Beule, die sich in seinem Schritt abzeichnete, signalisierte mir, dass ich nun wohl auch diesen Schüler auf meiner Seite hatte. Gut gelaunt rutschte ich daher von seiner Tischkante herunter, um mich wieder an die ganze Klasse zu wenden.

„So, meine Damen und Herren, nachdem wir das also geklärt haben, würde ich vorschlagen, dass wir nun mit dem Unterricht beginnen."

Aus den Gesichtern der Schüler sprach mir allgemeine Zustimmung entgegen. Zumindest gab es kein Getuschel mehr, sondern nur noch aufmerksame Schülerinnen und Schüler, die gespannt auf meine nächste Ansage warteten. Das Eis war also gebrochen, ehe der Unterricht überhaupt richtig begonnen hatte. Ganz so, wie ich es mir erhofft hatte! Aus meiner Handtasche zog ich einen Stapel gefalteter Namensschilder hervor, die ich bereits vor der ersten Unterrichtsstunde mit Hilfe der Liste vorbereitet hatte, die mir von Frau Glasius, der Schulsekretärin ausgehändigt wurde. Das erste Namensschild war mein eigenes. Gut sichtbar stellte ich das Schild, auf dem in geschwungener Schrift „Bianca Unger" geschrieben stand, auf mein Lehrerpult, ehe ich mir die Schilder mit den Namen meiner Schüler vornahm.

Laut las ich die einzelnen Namen vor und platzierte die Namensschilder jeweils direkt vor derjenigen oder demjenigen, der sich meldete. Auf diese Weise hoffte ich, mir die einzelnen Namen der Schüler besser merken zu können, als wenn sich jeder in der Klasse ein selbstgemaltes und womöglich nur schwer leserliches Schild vor sich auf den Tisch gestellt hätte. Außerdem nutzte ich die Gelegenheit, mit jedem der Kids bei Übergabe seines Namensschildes einen freundschaftlichen Augenkontakt herzustellen und mir das dem jeweiligen Namen zugehörige Gesicht einzuprägen. Einfacher wäre es gewesen, ich hätte von jedem Schüler ein Foto gemacht, allerdings wusste ich, dass man in solchen Fällen mit wütenden eMails einzelner Helikopter-Eltern rechnen musste, die hierin einen Angriff auf die Persönlichkeitsrechte ihrer Kinder witterten. In einem Land, in dem selbst Pippi Langstrumpf und die Augsburger Puppenkiste von einigen übereifrigen Gutmenschen wegen angeblicher Gewaltverherrlichung auf den Index gesetzt werden, musste man mit Allem rechnen!

Nachdem ich schließlich alle Schilder verteilt und mir einen Großteil der Gesichter mit ihren zugehörigen Namen gemerkt hatte, wandte ich mich zufrieden lächelnd an die Klasse. „Da wir also in dieser Klasse offensichtlich keinen Kevin und keine Chantall haben, startet das neue Schuljahr schon mal recht vielversprechend!"

Wieder brach ein lautes Gelächter los und es dauerte eine ganze Weile, bis sich alle wieder beruhigt hatten. Jeder schien einen Kevin oder eine Chantall zu kennen, über die sich jetzt erst einmal mit den jeweiligen Sitznachbarn ausgetauscht werden musste, ehe die Klasse mir wieder ihre Aufmerksamkeit schenkte.

„Also gut, dann kommen wir jetzt zu etwas Ernsterem" ergriff ich wieder das Wort. „Wer von euch hatte oder hat Probleme mit dem Fach Mathematik?"

Fragend blickte ich in die Runde, registrierte jedoch keinerlei Handzeichen. Einige Schüler sahen aus dem Fenster oder an mir vorbei auf die Tafel, als hätten sie meine Frage überhört.

„Gut, da sich niemand von euch angesprochen fühlt, darf ich also davon ausgehen, dass ihr alle im letzten Zeugnis eine eins, eine zwei oder wenigstens eine drei in Mathe hattet?"

Es herrschte betretenes Schweigen. Plötzlich meldete sich eine Schülerin zaghaft, indem sie ihren Ellenbogen unter dem Tisch gerade weit genug beugte, dass ihre Fingerspitze knapp über die Tischkante ragte.

Ich blickte die Schülerin aufmunternd an und fragte sie, ob dies eine Meldung sein sollte. Verschämt blickte sie nach unten, nickte schüchtern mit dem Kopf und hob den Arm langsam so weit hoch, dass dies tatsächlich als echte Meldung zu interpretieren war. Nur wenige Augenblicke später ging der nächste Arm hoch, dann noch einer und noch einer, bis schließlich ganze neun Schüler ihren Arm erhoben hatten. Mir fiel ein Stein vom Herzen, denn ich hatte schon die Befürchtung, es könnten am Ende mehr als Zwölf sein, die in Mathematik Probleme hatten.

Zufrieden griff ich in meine Handtasche und zog den Stapel mit kleinen Bilderrähmchen hervor, in die ich am Abend zuvor die vierblättrigen Kleeblätter unter Glas eingelegt hatte. Jedem der neun Schüler, die sich gemeldet hatten, überreichte ich einen der Bilderrähmchen und wünschte ihnen viel Glück, dass es in diesem Schuljahr besser mit Mathe klappen würde. Ein unruhiges Gemurmel breitete sich unter den Schülern aus, dem ich entnehmen konnte, dass sie von meinem Einfall total begeistert waren. Die Schüler mit den Bilderrähmchen in der Hand blickten mich dankbar lächelnd an. Sie konnten sich nun auf jeden Fall darauf verlassen, dass es absolut nicht meine Absicht war, sie in Mathe fertig zu machen oder ihnen gar aus bösem Willen eine schlechte Note zu verpassen.

„Ich habe noch drei vierblättrige Kleeblätter übrig" wandte ich mich wieder an die Klasse. „Die bekommen dann diejenigen unter Euch, die nachher zum Klassensprecher oder dessen Vertreter gewählt werden, damit sie viel Glück in ihrer Amtszeit haben mögen. Das letzte Kleeblatt ist dann für den Klassenbuchführer, als kleines Dankeschön, für die Extraarbeit, die mit diesem Amt verbunden ist.

Eine Schülerin aus der ersten Reihe hob den Arm.

„Ja, Tamara, was möchtest du gern wissen"?

Die Angesprochene atmete tief durch, ehe sie zum Sprechen ansetzte. Ihre ganze Körperhaltung drückte aus, dass sie offensichtlich etwas von sehr großer Bedeutung mitzuteilen hatte.

„Man sagt doch nicht mehr Klassensprecher, Vertreter und Klassenbuchführer, sondern KlassenspecherIN, VertreterIN und KlassenbuchführerIN!"