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Nachdem sie die Endsilben der drei Klassenämter übertrieben betonte, blickte Tamara triumphierend nach links und rechts, um sich zu vergewissern, dass der Rest der Klasse ihr für ihren Einwand die ihr gebührende Bewunderung entgegen brachte.

„Aha, MAN sagt das also so. Wer ist denn bitte MAN"? Und sagt das nur MAN oder sagt das auch FRAU?

Sichtlich verunsichert blickte mich Tamara an. „Also meine Mama hat mir gesagt, dass man das heute so sagen muss, damit wir Frauen endlich auch zu unserem Recht kommen und nicht mehr von den Männern unterdrückt werden. Und außerdem ist meine Mama Radiosprecherin beim hessischen Rundfunk und deswegen muss sie ja schließlich besser wissen, dass man das heute so sagen MUSS!"

„Also gut, wenn das so ist, nimm dir bitte mal einen Stift und einen Zettel aus deiner Schultasche."

Fragend sah mich Tamara an, tat aber, was ich ihr aufgetragen hatte und legte Zettel und Stift vor sich auf den Tisch.

„Sehr schön. Und jetzt schreibe bitte Folgendes in fehlerfreiem Deutsch auf den Zettel und stelle dir dabei vor, es wäre ein offizielles Diktat, dass du unter Zeitdruck schreiben müsstest:"

Tamara blickte mich fragend an, nahm aber den Stift in die Hand und signalisierte mir ihre Bereitschaft, aufzuschreiben, was ich ihr diktieren würde.

Also setzte ich zu meinem Diktat an und sprach laut und deutlich, mit der bei Diktaten üblichen Betonung: „Die Schüler innen freuten sich darüber Komma dass die Heizung so warm war Komma während sich die Schüler außen vor Kälte fast die Zehen abfroren. Manchmal ging es eben auf dem Internat für schwererziehbare Jungs ziemlich unfair zu!"

Als sie zum zweiten Mal das Wort „Schüler" schreiben sollte, wurde Tamara unruhig und geriet ins Stocken, sicherlich weil sie auch hier mit einer Endung in formvollendeten Genderdeutsch gerechnet hatte. Erst als sich ihr aus dem zweiten Satz erschloss, dass es sich nur um männliche Schüler handelte, merkte sie, dass sie mir in die Falle getappt war und schaute betreten auf das von ihr beschriebene Blatt.

„So, meine Damen und Herren, ich hoffe, Ihnen allen ist aus diesem kleinen Beispiel ersichtlich geworden, wie furchtbar diese Verunstaltung der deutschen Sprache ist und wie schwer man sich das Leben mit diesem Unsinn machen kann. Und wenn dies schon euch an einer deutschen Berufsschule ersichtlich ist, wie schwer muss es dann für einen Schüler oder eine Schülerin im Deutschunterricht in Frankreich, in England, in Polen oder sonst wo auf der Welt sein, unsere Sprache unter diesen angeblich emanzipationsfördernden Bedingungen zu erlernen? Glaubt ihr wirklich, ein Schüler im Ausland wäre zum Erlernen unserer Sprache zu motivieren, wenn er bei seinen Bemühungen derartig verarscht würde? Was glaubt ihr wohl, wie verwirrt dieser Schüler oder diese Schülerin wohl wären, wenn sie zum ersten Mal einen Radiobeitrag im hessischen Rundfunk hören und ihnen ständig diese absurde Gendersprache in den Ohren klingelt? Schon mal darüber nachgedacht?

Ich hatte mich so richtig in Rage geredet und hätte der Klasse zu diesem Thema wahrscheinlich noch bis zum Pausengong und darüber hinaus meine Meinung darlegen können. In meiner ersten Unterrichtsstunde hatte ich aber noch etwas anderes vor und bot daher an, das Thema zu einer späteren Gelegenheit nochmals zu vertiefen. Hiermit waren alle einverstanden, bis auf Tamara, die noch mit sich zu kämpfen schien. Also kniete ich mich so vor ihren Tisch, dass ich mich mit ihr auf Augenhöhe befand und blickte sie freundlich an.

„Tamara, wenn dir ernsthaft daran gelegen ist, dich als junge Frau in dieser von Männern dominierten Welt durchzusetzen, gibt es hierfür andere Wege, als eine zwanghafte Verunstaltung unserer Sprache. Der erfolgversprechendste Weg ist es, einfach besser zu sein, als es die Männer sind! Das sollte dir doch mit Leichtigkeit gelingen, oder?

Mit einem Augenzwinkern richtete ich mich wieder auf und wandte mich an den Rest der Schülerinnen. „Und, Mädels? Seht ihr das nicht genauso?"

Einige der Schülerinnen klatschten begeistert Beifall, während die Jungs eher verunsichert lachten oder wenigstens albern kicherten. Das Wichtigste war mir allerdings, dass Tamara mich wieder anlächelte und meine Botschaft verstanden zu haben schien.

„So, nachdem wir auch dieses Thema geklärt haben, möchte ich, dass ihr jetzt alle einen Zettel und einen Stift zur Hand nehmt. Ich möchte euch gern besser als Klasse kennenlernen und wünsche mir von euch, dass ihr mich alle an eurer Gedankenwelt ein Wenig teilhaben lasst. Schreibt mir bitte einfach auf, welche Gedanken euch durch den Kopf gehen, vielleicht auch, was euch glücklich macht oder auch bedrückt, was ihr gerne tut und was nicht, welche Hobbies ihr habt, was ihr euch von der Zukunft erwartet oder von mir aus einfach nur euer Lieblingsessen, wenn euch nichts Besseres einfällt. Aber bitte schreibt nicht euren Namen auf den Zettel. Ich möchte, dass eure Botschaften an mich anonym bleiben und euch auf diesem Wege gern in eurer Gesamtheit als Klasse kennenlernen. Um jeden einzelnen von euch genau kennenzulernen, bleibt noch genügend Zeit."

Zu meinem großen Erstaunen begannen alle Schüler sofort eifrig zu schreiben. Keiner war unter ihnen, der einfach nur ein leeres Blatt anstarrte oder überlegen musste, wie er die gestellte Aufgabe anzugehen hatte. Ich lehnte mich an die Fensterbank, blickte hinaus auf den Schulhof und nutzte die Zeit, meine Gedanken zu sortieren. Mit dem Verlauf der ersten Unterrichtsstunde konnte ich wirklich zufrieden sein. Es schien, als würden meine Schüler mich trotz meiner geringen Erfahrung respektieren. Vielleicht würden sie mich sogar mögen? Auf jeden Fall hoffte ich dies von ganzem Herzen. Immerhin hätte ich es noch beim Frühstück nicht geglaubt, dass ich tatsächlich die ganze Klasse dazu motiviert bekäme, ruhig und konzentriert eine von mir gestellte Aufgabe anzugehen. Als dann plötzlich der Gong zur kleinen Pause ertönte, wollten nicht wenige von ihnen sogar noch weiterschreiben, als handele es sich um eine Klassenarbeit, bei der unbedingt noch die letzte Sekunde der Unterrichtsstunde herausgekitzelt werden müsste.

Nach und nach kamen meine Schüler nach vorn und überreichten mir ihre Zettel. Alle schenkten mir einen freundlichen Blick, so dass mir ganz warm ums Herz wurde. Ich fühlte mich in meiner Berufswahl zum ersten Mal bestätigt und hatte den Eindruck, als sei ich am Ort meiner Bestimmung angekommen. Vor lauter Glück hatte ich Schmetterlinge im Bauch!

Die zweite Stunde verging wie im Flug. Erstaunlich viele Schüler ließen sich auf die Kandidatenliste zum Klassensprecher setzen. Wer weiß, ob dies an den ausgelobten Kleeblättern lag, denn normalerweise dauert es ewig, bis sich überhaupt jemand bereit erklärte, für dieses Amt zu kandidieren. Galt es bei den Schülern in der Mittelstufe noch als Statussymbol, ein solches Amt zu bekleiden, waren die Schüler dieses Alters abgeklärt genug, um zu verstehen, dass der Rest der Klasse eigentlich nur froh war, diese Aufgabe nicht selbst übernehmen zu müssen.

Gewählt wurde schließlich Stephan, ein gutaussehender, großgewachsener Schüler mit breiten Schultern, der offensichtlich der Mädchenschwarm in der Klasse war. Zu seiner Stellvertreterin wurde mit ebenso großer Mehrheit Samira, eine türkischstämmige Mitschülerin gewählt, die mir bereits bei der Vorstellungsrunde der Kandidaten sehr sympathisch und selbstbewusst erschien und mich durch ihre besondere Sprachbegabung beeindruckte. Zur Klassenbuchführerin wurde Tamara gewählt, sodass ich am Ende der Stunde die verbliebenen Kleeblätter an Stephan, Samira und Tamara übergeben konnte.

Pünktlich zur Übergabe des letzten vierblättrigen Kleeblattes ertönte wieder der Gong, diesmal allerdings zur großen Pause. Fröhlich und gutgelaunt verließen die Kids den Klassenraum, wobei sich alle freundlich von mir verabschiedeten und mir noch einen schönen Tag wünschten. Na ja, mit dem schönen Tag sollte es noch eine Weile dauern, denn am ersten Schultag stand noch die Lehrer-Gesamtkonferenz an, die sich normalerweise bis weit in den Nachmittag hinein zog.

Auf der Konferenz begrüßte der Schulleiter das Kollegium und gratulierte denjenigen nachträglich, die während der Sommerferien ihren Geburtstag gefeiert hatten. Anschließend zählte er einige Projekte auf, die im angefangenen Schuljahr anstanden und für deren erfolgreiche Durchführung freiwillige Helferinnen oder Helfer aus den Reihen des Lehrerkollegiums gesucht wurden. Hierbei war es fast schon peinlich zu beobachten, wie viele Lehrer bei der Verlesung der Projekte unbeteiligt in der Gegend herumschauten, als der Schulleiter um entsprechende Handzeichen bat. Nicht wenige Projekte blieben unbesetzt, nachdem selbst persönlich aufgrund ihrer Qualifikation direkt angesprochene Lehrer tausend Gründe vorbrachten warum sie für die jeweilige Aufgabe nicht in Frage kamen. Noch nie zuvor sah ich das weitverbreitete Klischee vom faulen Beamten derart eindrucksvoll bestätigt. Letzten Endes habe ich mich dann selbst gleich für zwei Projekte als verantwortliche Koordinatorin verpflichten lassen. Es ist schon wirklich peinlich, zu welchem Phlegmatismus das Beamtentum bei manchen Lehrern führte! Die vergebenen Aufgaben waren nun wirklich nicht mit allzu viel Aufwand verbunden. Viele verbeamtete Lehrer waren jedoch davon überzeugt, dass ihnen ein Anrecht auf Freizeitausgleich zustünde, wenn sie an anderer Stelle eine auch noch so kleine Zusatzaufgabe übernahmen. Gab es keinen Freizeitausgleich, tendierte die Bereitschaft zu jeglichem Engagement bei diesen Kolleginnen und Kollegen gegen Null.

Nach meinem ersten Arbeitstag kam ich erst relativ spät und völlig ausgehungert zu Hause an. Zum Kochen hatte ich jetzt keine Lust mehr und darum freute ich mich besonders darüber, dass im Kühlschrank noch eine große Portion Antipasti vom Vorabend auf mich wartete. Am vergangenen Abend hatte ich meine beiden besten Freundinnen zu Besuch. Wie fast jeden Sonntag zelebrierten wir unseren Mädelsabend, der diesmal bei mir stattfand. Zum Glück hatten Paula und Clarissa gestern genauso wenig Hunger, wie ich, so dass die Reste noch für eine mehr als ausreichende Mahlzeit reichten.

Paula ist meine allerbeste Freundin. Wir kennen uns schon seit unserer Schulzeit und haben beide an der gleichen Uni studiert, wo wir auch Clarissa kennenlernten. Paula unterrichtet Deutsch und Physik an der Sekundarstufe 2 eines großen Gymnasiums in Wiesbaden, Clarissa Mathematik und Biologie an einer Gesamtschule in Frankfurt. Keiner von uns wohnt mehr als eine halbe Stunde von den beiden anderen entfernt, so dass der Kontakt während des Studiums und auch danach zum Glück sehr eng geblieben ist.

Paula könnte glatt als mein Körper-Double durchgehen, wäre da nicht ihr Faible, sich an den unmöglichsten Körperstellen Piercings zu setzen oder Tattoos stechen zu lassen. Außerdem hat sie kastanienbraunes Haar. Mein Haar ist dunkelblond. Clarissa ist einen Kopf kleiner als Paula und ich. Außerdem ist sie nicht so schlank wie wir, sondern mit reichlich weiblichen Rundungen und einem in meinen Augen waffenscheinpflichtigen Busen ausgestattet, der sie -- zusammen mit ihren roten Haaren - ins Beuteschema vieler Männer passen lässt. Zumindest schleppt sie alle paar Wochen einen neuen Lover ab und ist auch sonst kein Kind von Traurigkeit. Momentan ist sie jedoch genauso solo, wie Paula und ich, wobei ich den Eindruck habe, dass ich unter dem unbemannten Dasein mehr zu leiden scheine, als meine Freundinnen.

Fein säuberlich arrangierte ich die Antipasti auf einem großen Serviertablett, da das Auge ja bekanntermaßen mitisst. Dazu machte ich mir mit meiner Bialetti einen doppelten Espresso und trug beides zusammen auf dem Balkon, wo ein gemütlicher Liegestuhl ungeduldig darauf wartete, von mir in Besitz genommen zu werden. Schnell noch den Sonnenschirm aufgespannt und die Mappe mit den Werken meiner Schüler geschnappt, mit denen mir dann hoffentlich eine kurzweilige Leserunde bevorstehen würde!

Auf dem Weg zurück ins Wohnzimmer fiel mein Blick auf die Flasche mit der Sonnenmilch, die seit meinem letzten Sonnenbad noch immer auf der Plexiglashaube des Plattenspielers stand. Nicht auszudenken, wenn mein Ex das gesehen hätte, denn die HiFi-Anlage war für ihn immer ein unantastbares Heiligtum, auf dem nichts abgestellt werden durfte, selbst wenn sie damals von meinem Geld angeschafft wurde. Eine Flasche Sonnenmilch auf der Haube des Plattenspielers wäre in seinen Augen einer Gotteslästerung gleichgekommen!

Beim Gedanken an meinen Ex kam mir eine Idee. Breit grinsend öffnete ich Knopf für Knopf meiner Bluse und ließ diese achtlos an mir herabgleiten, wo sie zu meinen Füßen liegenblieb. Im spiegelnden Bildschirm des ausgeschalteten Flachbildfernsehers betrachtete ich meine Brüste, die sich mir auf der schwarzen Fläche regelrecht entgegen zu strecken schienen. Der Anblick meiner nackten Brüste entfachte etwas in mir, was ich schon lange nicht mehr gefühlt hatte. Wie bei einem Striptease öffnete ich den Knopf meiner Jeans und zog ganz langsam den Reißverschluss herab. Zentimeter für Zentimeter beobachtete ich in meinem Spiegelbild, wie meine Jeans in Zeitlupe an meinen Schenkeln herab glitt und den Blick auf meinen schwarzen String freigab, der nur das Allernötigste verbarg. Genussvoll streifte ich auch diesen herab, bis ich meinem völlig nackten Spiegelbild gegenüber stand.

Mit der Sonnenmilch in der Hand trat ich auf den Balkon, wohl wissend, dass man mich aus dem Haus gegenüber in meiner Nacktheit hätte sehen können. Unwahrscheinlich zwar, dass dort um diese Zeit schon jemand zu Hause war aber allein der Gedanke hieran, sandte mir ein wohliges Kribbeln in Richtung meiner Muschi. Hätte mein Ex mich damals so sehen können, wäre er vor Eifersucht schier ausgerastet. Ihm wäre es ja sogar schon zu viel gewesen, wenn ich am Strand mein Oberteil abgelegt oder ihm den Vorschlag unterbreitet hätte, in eine gemischte Sauna zu gehen!

Ganz dicht stellte ich mich an das Balkongeländer, welches nur bis unterhalb Hüfthöhe mit einem Sichtschutz verblendet war. Aus dem Obergeschoss hätte man von gegenüber problemlos meine glattrasierte Scham sehen können. Der Gedanke, dabei beobachtet werden zu können, wie ich die Sonnenmilch genüsslich auf meiner Bauchdecke und meinen Brüsten verteilte, ließ meine Nippel hart werden. War da eben etwa eine kleine Bewegung hinter einem der Vorhänge zu erkennen? Eine Gänsehaut lief mir den Rücken herab, von mir im ersten Moment als erotisches Prickeln wahrgenommen, ehe mir plötzlich ein schrecklicher Gedanke kam. Was wäre, wenn da jemand sein Handy zur Hand hätte und mich so filmen würde? Was wäre, wenn plötzlich ein freizügiges Video von mir online gestellt würde? Was ist nur in mich gefahren, dass ich mich derart freizügig präsentiert habe? Bin ich tatsächlich so untervögelt, dass ich solch einen Kick nötig hätte?

Vor Schreck presste ich mir die Hände auf die Brüste und ging in die Knie, bis ich schließlich vollständig hinter der schützenden Sichtblende abgetaucht war. Mein Puls schlug bis zum Hals und beim Gedanken an meinen Leichtsinn hätte ich mir am liebsten selbst in den Arsch getreten. Mein Entschluss stand fest. Noch in dieser Woche wollte ich in den Baumarkt fahren, um einen höheren Sichtschutz zu kaufen, mit dem ich das Balkongeländer bis zur Oberkante blickdicht abschließen würde!

Auf allen Vieren kroch ich zu meinem Liegestuhl, peinlich darauf bedacht, meine Nacktheit vor fremden Blicken verborgen zu halten. Zur Sicherheit kippte ich den Sonnenschirm noch etwas an, um neugierige Blicke noch besser abwehren zu können. Erst, nachdem ich mich im Liegestuhl sitzend davon überzeugt hatte, dass niemand mehr etwas von meinem Körper sehen könnte, begann ich mich in meiner Nacktheit wieder wohler zu fühlen.

Als ich mich endlich wieder beruhigt hatte, waren die Antipasti schnell verputzt und der Espresso ruck-zuck ausgeschlürft. Es juckte mich bereits in den Fingern, mir die Berichte meiner Schüler vorzunehmen. Gleich beim ersten Bericht musste ich laut lachen. Er stammte offensichtlich von einem Mädchen, dass sich darüber beschwerte, dass sie nur ein Bad in der Wohnung hätten, welches ihr vierzehnjähriger Bruder mehrmals am Tag blockieren würde, um darin zu onanieren. Sie wünschte sich von Herzen ein zweites Bad oder dass ihr Bruder von einer heimtückischen Impotenz heimgesucht würde.

Der nächste Bericht war überhaupt nicht zum Lachen, denn hier beschrieb ein offensichtlich moslemisches Mädchen die Zustände in ihrer Familie. Als älteste von vier Geschwistern verlangten ihre Eltern von ihr, dass sie sich permanent um den Haushalt und ihre beiden Brüder zu kümmern hätte, von denen einer fünf und der andere elf Jahre alt sei. Die Brüder müssten zu Hause nichts helfen und würden sich aufführen, wie die kleinen Prinzen und ihr und ihrer kleinen Schwester sogar befehlen, was sie zu tun hätten. Wenn sie nicht gehorchten, gäbe es jedes Mal Schläge von der Mutter. Ihre Ausbildung zur Schneiderin dürfte sie nur machen, weil sie als Azubi Lehrgeld bekäme, welches sie vollständig bei ihrem Vater abzuliefern hätte.

In der Klasse gab es vier Schülerinnen mit moslemischer Religionszugehörigkeit, von denen drei ein Kopftuch trugen. Samira schied aus, denn die schien aus einer sehr weltoffenen und offensichtlich gebildeten Familie zu stammen. Blieben also noch drei Schülerinnen, die als Verfasserin des Berichtes in Betracht kamen. Ich merkte, wie die Wut in mir hochkroch und ich mich zu verspannen anfing. Es ist doch wirklich nicht zu fassen, dass in manchen Kulturen noch immer tiefstes Mittelalter vorzuherrschen schien!

Der nächste Zettel enthielt nur einen einzigen Satz, der es aber in sich hatte:

„Liebe Frau Unger, ich freue mich schon sehr darauf, dass Sie mich nach meinem Abschluss in meinem Kinderbettchen besuchen wollen!"

Lachend legte ich den Zettel beiseite. Immerhin war er in absolut fehlerfreiem Deutsch geschrieben, was man in der Berufsschule eher selten findet. Beim nächsten Zettel blieb mir allerdings das Lachen im Hals stecken. Ein Schüler beschrieb erschreckend ausführlich das Martyrium, dem er, seine Geschwister und seine Mutter durch den Vater ausgesetzt seien, der ein schweres Alkoholproblem hätte. Der Bericht endete mit den Worten, dass er hoffe, sein Vater würde sich möglichst schnell tot saufen.

Traurig legte ich den Zettel beiseite und versuchte, mich in die Situation dieses Schülers hinein zu versetzen. Auf jeden Fall wollte ich versuchen, möglichst schnell herauszufinden, von welchem meiner Schüler dieser Bericht stammte, um ihm in irgendeiner Weise moralischen Beistand leisten zu können.

Der nächste Bericht zauberte mir wieder ein Lächeln ins Gesicht, als ich seine Einleitung las. Mein Lächeln verflog allerdings sofort, als ich mit der Lektüre fortfuhr. Immer wieder musste ich von vorn mit dem Lesen beginnen und je öfter ich dies tat, umso unruhiger wurde ich.

„Liebe Frau Unger,

ihr Unterricht war heute absolut Hammer! Eigentlich schade das ich eine 3 in Mathe hatte weil ich sonst auch ein Kleeblat von ihnen gekrigt hätte -- lol.

Sie haben gesagt das wir einfach schreiben sollen was uns soo durch den Kopf geht. Also schreibe ich einfach mal weils ja anonüm ist. Mich macht das echt totaal fertig das ich der einzige Junge in der Klasse bin wo noch nie Sex mit einem Mädchen gehabt hat. Auf jeden fall erzähln die anderen Jungs aus der Klasse immer davon was sie so alles erlebt haben mit Mädchen und so. Ich glaub nich das ich schlecht aussehe oder irgendwie anders bin. Zwei mal hab ich auch schon kurz eine Freundin gehabt aber immer wenn was in richtung Sex angefangen hat bin ich weggerant weil ich einfach wansinnig Angst davor hab das ich den Mädchen beim Sex weh tun könnt. Beim duschen nach dem Sport habe ich gesehen das mein Schwanz viel gröser ist als die Schwänze von den anderen Jungs. Sehr viel grösser. Und vor allem Dicker! Hab ich nachgemessen dass er sogar dicker ist wie mein Handgelenk. Das ist echt scheisse weil ich doch auch so gern mal mit einem Mädchen schlafen möchte ohne das die sich weh tut dabei. Ich würde gern zum Arzt gehen und mein Schwanz kleiner machen lassen aber ich trau mich nicht. Gibt es das eigentlich auch bei Mädchen das sie eine grössere Scheide haben die dann zu mein Schwanz passen würde? Schade das ich sie das nicht in echt fragen kann, wegen anonüm und so weil sonst könnten sie mir vieleicht helfen. Meine Eltern kann ich sowas nicht fragen leider."