Väter & Söhne (08)

"Oh, Sie haben Besuch, dann will ich nicht stören."

"Sie stören doch nicht, Sie doch nicht Emily. Darf ich Ihnen Herrn Sundermann vorstellen, er ist der Landschaftsgärtner von den Schnedermanns und den Pomochelkoops."

"Guten Tag, Herr Sundermann. Ich bin Emily Rochester!"

"Freut mich Sie kennenzulernen, gnädige Frau!" begrüßte Monti sie als perfekter Gentleman.

"Ach, hören Sie doch auf mit der gnädigen Frau."

"Ich wünsche Ihrem Gatten schnelle Genesung und habe soeben seine Arbeit hier bewundert und würde ihn, natürlich erst, wenn es ihm wieder besser geht, gerne kennenlernen."

"Oh, das halte ich für keine gute Idee. Er leidet jetzt schon darunter, dass er sich nicht mehr um den Garten kümmern kann. Ich fürchte, das wird ihm sehr weh tun."

"Da wüsste ich eine Lösung."

"Emily, Herr Sundermann wird sich von nun an anstelle von Victor um meinen Garten kümmern, er wird hoffentlich auch Juan einstellen." sagte ich, eigentlich ohne vorher mit Monti darüber gesprochen zu haben.

"Ich sehe, Ihr geschätzter Ehemann ist ein Meister seines Faches und ich würde mich gerne mit ihm über seine Konzepte austauschen. Vielleicht kann er mir ein paar gute Tipps geben und mich fachlich beraten. Dann kann er sein Wissen, auch wenn er körperlich nicht mehr arbeiten kann, an mich und meine Mitarbeiter, quasi als Berater weitergeben."

Emily freute sich innerlich und wurde rot im Gesicht, denn sie erkannte sofort, dass ihre bessere Hälfte so vielleicht doch nicht ganz mit der Gartengestaltung aufhören musste.

"Darf ich meinem Mann von Ihrem Angebot erzählen?" fragte sie sofort.

"Unbedingt, gnädige Frau, unbedingt. Ich würde auch gerne mit ihm telefonieren oder ihn einmal besuchen, um ihn kennenzulernen und um ihm mein Angebot persönlich zu unterbreiten."

"Eigentlich gerne, aber ich würde es gerne als Druckmittel einsetzen."

"Als Druckmittel?" fragte Monti entgeistert.

"Sein Arzt möchte ihn gerne zur Reha schicken, aber Victor weigert sich strikt."

Monti grinste.

"Wenn ich dazu beitragen kann, dass Ihr Mann schneller wieder gesund wird, dann natürlich gerne."

"Herr Sundermann, Sie wissen gar nicht, welche Freude Sie mir und auch ihm machen!"

"Das freut mich!"

"Dann fahre ich gleich wieder zurück und werde ihm davon erzählen und ihn unter Druck setzen."

"Ja, machen Sie ihm gehörig die Hölle heiß, dem alten Dickschädel!" mischte ich mich ein.

Und so schnell wie sie gekommen war, war sie auch schon wieder verschwunden und ließ mich mit Monti grinsend zurück.

"Wollen wir noch ne Runde schwimmen?" fragte ich, als mir Monti auch schon seine Badehose an den Finger hängte und mit einer Arschbombe in den Pool sprang. Ich schlüpfte schnell aus meiner Hose und sprang ihm hinterher. Wir drehten ein paar Bahnen und als wir genug hatten, trafen wir uns wie zuvor an der gleichen Stelle am Beckenrand.

"Nochmal herzlichen Dank für Deine Gastfreundschaft und die Einladung in Deinem fantastischen Pool zu schwimmen und dann auch noch ohne lästige Badehose, Du weißt gar nicht, was Du mir damit für eine Freude gemacht hast."

"Wie gesagt, jederzeit gerne. Auch wenn mein Mitbewohner Jörg, ein Freund meines Sohnes, hier ist. Er ist mittlerweile, was das Nacktsein angeht, auch lockerer geworden."

"War das der junge Mann, der gestern auch hier war, als wir uns besprochen haben?"

"Ja genau, er hat Ärger mit seinem Vater und brauchte etwas Abstand, da habe ich ihn bei mir aufgenommen. Die beiden kennen sich bereits seit dem Kindergarten."

"Und ich dachte schon, dass sei Dein Sohn!"

"Nein, ist er nicht. Wieso kamst Du drauf?"

"Ihr habt so vertraut miteinander gewirkt!"

"Kein Wunder, über die Jahre wurde er fast ein Teil der Familie!"

"Also wie ein 2. Sohn?"

"Ja, so könnte man sagen!"

"Gut, Frank, ich glaube, ich muss mich mal langsam wieder aufmachen!"

"Hast Du noch einen Kundentermin?"

"Nein, das nicht, aber ich habe Dich doch viel zu lange von Deiner Arbeit abgehalten!"

Monti setzte an sich am Beckenrand abzustützen, um aus dem Wasser zu steigen, und sofort legte ich ihm meine Hand auf die Schulter, um ihn davon abzuhalten.

"Dann bleib doch einfach noch ein bisschen!" und überrascht schaute er mich über seine Schulter an und als sich unsere Blicke trafen, sah ich, dass er in Wirklichkeit gar nicht gehen wollte, sondern nur höflich war.

"Wenn Du möchtest, dass ich bleibe, dann mach ich das gerne, sehr gerne sogar." sagte er mit einem vielsagenden Blick, als ich bemerkte, dass meine Hand noch immer auf seiner, von der Gartenarbeit muskulösen Schulter lag. Sofort zog ich meine Hand zurück und sein Gesichtsausdruck schien für einen Moment mir zu sagen: Schade!

"Schön, wenn Du bleiben kannst, ich nehme mir gerne den Tag für Dich frei. Worauf hast Du Lust? Was möchtest Du machen?`"

"Ich wüsste da schon was?"

"Dann sag es einfach. Wollen wir grillen, soll ich Dir das Haus zeigen oder wollen wir einfach nur faul in der Sonne liegen?"

"Wann kommt denn Dein Jörg wieder?"

"Gar nicht?"

"Wie gar nicht?"

"Erst auf einem Lehrgang bis zum Ende der Woche."

"Und Emily, kommt sie heute noch mal?"

"Nein, Du hast doch mitbekommen, dass heute eigentlich ihr freier Tag ist."

"Dann...!" sagte er geheimnisvoll und schaute mir auf die Brust und schnell folgte seinem Blick sein Finger, der mich auf meiner Brust berührte.

"Könnten wir uns doch eigentlich noch ein bisschen besser kennenlernen, oder?" fragte er und als ich keinen Widerstand leistete, dass er mich berührte und ich stattdessen meine Augen schloss und heftig zu atmen begann, nahm das Spiel seinen Lauf. Seit jeher war es eine Fantasie meinerseits mit einem wildfremden Mann im Wasser intim zu werden und jetzt wo dies unverhofft passierte, meinte ich mich zu erinnern, dass in meinen Fantasien dies auch immer immer ein älterer, kerniger Mann gewesen war, der zudem noch, wie Monti die Initiative übernahm.