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Verfallen

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Eine schicksalhafte Begegnung.
24.1k Wörter
4.66
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Es ist Samstagabend und irgendwie treibt es mich hinaus. Ich habe keine Lust, alleine zu Hause herumzusitzen. Da fällt mir ja doch nur die Decke auf den Kopf! Aber, was könnte ich unternehmen? Alle meine Freundinnen haben irgendwelche Pläne oder Familienfeiern, eine hat ein Klassentreffen. Das bedeutet, dass ich allein bin und das ausgerechnet an einem Samstagabend. Wie gesagt, ich hätte so richtig Lust, einen so richtig aufregenden Abend zu verbringen. Ich könnte die Welt aus den Angeln heben. Es kribbelt mir so richtig in den Fingern. Ich weiß allerdings nicht warum. Es hat in letzter Zeit nichts gegeben, was mich besonders antreiben würde. Es ist halt so. Wird schon der Mond sein, oder das Wetter oder die Hormone -- egal, es ist einfach so.

Wenn ich heute den richtigen Kerl treffe, dann kann ich für gar nichts garantieren. Besonders reizen würde mich, etwas völlig Neues, etwas komplett Verrücktes zu machen. Ich hätte große Lust, heute etwas Ausgefallenes auszuprobieren, das ich so noch nie erlebt habe. Etwas, von dem ich noch gar nicht weiß, dass es so etwas gibt oder zumindest, wie es sich anfühlt. Aber was soll das sein? So ganz allein und ohne meine Mädchen verrückt und ausgelassen zu sein, macht schließlich auch nicht wirklich Spaß.

Ganz allein um die Häuser zu ziehen, kommt mir auch nicht ganz geheuer vor. Zu oft hört man in letzter Zeit von Übergriffen auf junge Frauen. Ich habe keine Lust, überfallen oder mit Ko-Tropfen betäubt zu werden. Das fällt dann ganz sicher nicht in die Kategorie „ausgefallen". Ich bin frustriert. Einerseits weiß ich nicht, was ich unternehmen könnte und andererseits habe ich null Bock drauf, zu Hause zu vergammeln. Es ist schließlich Samstagabend, hallo! Ich werde also doch alleine losziehen, in der Hoffnung, trotz allem Leute zu treffen, die ich kenne und denen ich mich anschließen und einen aufregenden Abend verbringen kann.

--

Ich stehe vor meinem Schrank, betrachte meine Klamotten und überlege ewig lange hin und her. Da ich nicht so recht weiß, was der Abend bringen wird, ist es auch ausgesprochen schwierig, das passende Outfit zu wählen. Doch wie schon gesagt, ich habe heute richtig Bock drauf, auszugehen und die Sau rauszulassen. Ich ziehe am Ende einen sehr knappen Ledermini und ein Top an, das mir nur knapp unter die Brüste reicht. Es ist ein lauer Sommerabend und ich habe wieder einmal Lust, viel Haut zu zeigen. Mein straffer Bauch kann sich wirklich sehen lassen. Wenn ich ihn nicht jetzt im Sommer zeige, wann dann? Einen Moment bin ich dann doch unsicher, denn mein Outfit ist schon echt gewagt. Ich sehe wirklich heiß aus. Wäre ich ein Mann, dann würde ich sicher anbeißen. Schließlich habe ich auch einiges zu bieten. Wer von unten hochblickt, kann die Rundungen meiner Brüste perfekt sehen. Das Shirt ist wirklich verdammt kurz und einen BH kann ich bei diesem Teil unmöglich anziehen. Unter meinem Rock ist auch nicht viel. Passend zum Outfit wähle ich einen winzigen Tanga, der gerade notdürftig meine Muschi bedeckt und sehr viel Raum für die Fantasie lässt.

Als ich das Haus schließlich verlasse, bin ich ein echter Hingucker. Es gefällt mir, zu zeigen, wie hübsch ich bin. Als Zwanzigjährige kann ich noch stolz auf meinen Körper sein. Wie lange das so bleibt, weiß schließlich keiner. Also genieße ich den Augenblick und mache mir noch kein Sorgen, wie es in ein paar Jahren sein wird. Ich lebe nach dem Motto, das Hier und Jetzt zählt. Was kümmert mich das Morgen.

--

Ich schlendere ziellos durch die Straßen. Ich bin zwar auf dem Weg zu einem Club, habe es aber nicht sonderlich eilig. Die Stimmung kocht erst in etwa zwei Stunden hoch, sodass ich noch genügend Zeit habe. Jetzt würde ich mich vermutlich nur langweilen. Deshalb trödle ich ein wenig und schlendere durch die Stadt.

Beim Vorbeigehen entdecke ich das Schaufenster eines neuen Clubs und bleibe instinktiv stehen. Vor allem die Bilder ziehen mich auf eine noch nie dagewesene Art und Weise magisch an. Auf den Bildern sind meist Frauen zu sehen, auf einigen anderen allerdings auch Männer, die in unterwürfigen Haltungen dargestellt sind. Die Aufnahmen zeigen ausnahmslos eine eindeutige Situation der Dominanz. Meist sieht man den dominanten Part zwar nicht, aber er ist trotzdem irgendwie präsent. Ob der devote Teil mit einem Halsband versehen, gefesselt, geknebelt oder sonst wie fixiert ist, die Bilder üben auf mich eine Faszination aus, wie ich sie bei so etwas nie für möglich gehalten hätte.

Eigentlich hasse ich Dominanz, weil ich der Meinung bin, dass alle Menschen gleich sind. Doch das hier strahlt etwas aus, das ich nicht benennen kann. Es fasziniert mich. Ich ertappe mich dabei, wie ich mir vorstelle, ich wäre eine dieser Frauen. Mich machen nicht alle Bilder gleichermaßen an. Doch bei einigen wünschte ich ehrlich, ich könnte die Frau auf dem Foto sein.

Das sind Regungen, wie ich sie mir nie hätte vorstellen können. Ich bin von mir selber überrascht. Vor allem, da ich mir nicht sicher bin, was das letztendlich zu bedeuten hat. Kann es sein, dass ich eine devote Neigung besitze? Das wäre mir bisher nicht an mir aufgefallen. Oder ist es einfach so, dass jede Frau irgendwann solche Fantasien durchmacht, sie aber nur wenige ausleben?

Schon öfters hat mir die eine oder andere Freundin von Träumen erzählt, die in eine ähnliche Richtung gingen. Ich selbst habe bisher nie ein solches Bedürfnis verspürt, davon geträumt oder gar erlebt. Deshalb ist es für mich eine völlig neue Erfahrung. Unklar ist mir auch, ob das, was ich gerade verspüre, nur Fantasie, Wunsch oder tatsächlich Neigung ist. Ich habe plötzlich den Eindruck, mich doch nicht so ganz zu kennen.

Über dem Eingang befindet sich eine wenig aussagekräftige Leuchtschrift. `Der Club` steht dort. Konkreter Name steht keiner dabei, was mir eher eigenartig vorkommt. Die nüchterne Bezeichnung `Der Club` wirkt kalt und unpersönlich, passt aber irgendwie dann doch wieder zu den Bildern und zu dem etwas anderen Verhältnis, in dem die auf den Fotos abgebildeten Personen zueinander wohl stehen. Da ist keine Romantik dabei. Die Bilder spiegeln durchwegs eine distanzierte Beziehung wider.

Während ich immer noch darüber nachgrüble, ob ich tatsächlich eine der abgebildeten Personen sein möchte und wenn ja, welche, werde ich auf einen ein Mann aufmerksam, der neben mir steht. Keine Ahnung, wie lange er schon dort ist und mich beobachtet. Oder schaut er selbst nur in das Schaufenster? Ich schätze ihn auf Mitte Dreißig. Er ist einen ganzen Kopf größer als ich, muskulös gebaut aber nicht korpulent und, was mir sofort auffällt, er wirkt äußerst gepflegt und ist ausgesprochen gut gekleidet.

„Interesse?", meint er.

„Nein!"

„Aber du schaust sehr interessiert."

„Das kann schon sein."

„Also doch Interesse?"

„Nein Neugier!"

„Ist auch schon etwas."

Ein Schmunzeln huscht über seine Lippen, ein sehr zufriedenes Lächeln. Was soll das denn bitte bedeuten? Es entsteht eine längere Pause. Keiner von uns sagt etwas, beide bewegen wir uns auch keinen Millimeter. Ich habe keine Angst vor ihm. Ganz im Gegenteil fühle ich mich in seiner Nähe aus einem mir unbekannten Grund geborgen. Er strahlt eine Sicherheit aus, die ich nur selten bei einem anderen Menschen so wahrgenommen habe. Der Mann interessiert mich. Ich finde ihn trotz der ein wenig ungewöhnlichen Begegnung und dem speziellen Ort auf eine ganz bestimmte Art und Weise anziehend. Er übt auf mich eine mir unbekannte Faszination aus. Dabei kenne ich den Typ überhaupt nicht!

„Bist du zu einem Ergebnis gekommen?", will er nach einiger Zeit wissen.

„Zu was für einem Ergebnis soll ich denn gekommen sein?", frage ich überrascht. „Sollte ich das überhaupt?"

„Ob du Interesse hast oder nicht."

„Ich bin neugierig. Das habe ich doch schon gesagt."

„Möchtest du hinein gehen?"

„Ich? Da hinein? Als Frau? Allein?"

„Kein Problem, ich würde dich begleiten."

„Weil wir uns schon so gut kennen?"

„Hast du Angst vor mir?"

„Nein, Angst ganz bestimmt nicht."

„Na dann, wo liegt das Problem?"

„Sie würden mich einfach so mit hineinnehmen, damit ich mir den Laden anschauen kann?", bohre ich nach. „Das ist doch etwas schräg."

„Warum denn schräg?"

„Na klar! Sie würden mir nichts tun, mich zu nichts zwingen?"

„Warum sollte ich?"

„Na hören Sie, wenn ich mir die Fotos im Schaufenster anschaue, dann erweckt das nicht gerade Vertrauen."

„Diese Bilder zeige Unterwerfung und Dominanz. Aber auch Vertrauen und Verantwortung."

„Vertrauen und Verantwortung? Ach ja!"

„Warum bist du so abweisend? Die Frauen auf den Fotos machen alles freiwillig. Das sieht man daran, wie locker sie sich präsentieren. Hätten sie kein Vertrauen, hätten sie sich sicher nicht darauf eingelassen."

„Und was hat das mit Verantwortung zu tun?"

„Wenn dir Vertrauen geschenkt wird, dann bedeutet dies für dich automatisch Verantwortung. Es geht darum, das Vertrauen nicht zu missbrauchen, die Wünsche zu erfüllen und den Erwartungen gerecht zu werden. Das ist der schwierigere Teil als nur zu vertrauen."

„Sie meinen, die Frau hat Erwartungen dem Mann gegenüber?"

„Natürlich! Warum sollte sie es sonst machen? Sie legt sich aus einem ganz bestimmten Grund so hin. Leistung und Gegenleistung, das ist ein uraltes Prinzip."

„So habe ich das noch gar nicht gesehen", gebe ich ehrlich zu.

„Ich werde dir nichts tun und dich zu nichts zwingen. Versprochen!", wiederholt er sich. „Schau dir einfach den Club an."

Ich bin unsicher. Ich würde mir diesen Club liebend gerne anschauen. Die Neugier hat mich gepackt. Vor allem seine Worte von Vertrauen und Verantwortung bringen mich zum Nachdenken. Je mehr ich darüber nachdenke, umso logischer erscheinen mir seine Überlegungen. Vermutlich hatte ich bisher mehr Angst davor, dass die Macht missbraucht wird, als dass ich in einer solchen Erfahrung, Neues erleben könnte. Wenn dem aber nun nicht so ist, wovor habe ich dann Sorge. Ich bin heute doch losgezogen, getrieben vom Wunsch, etwas zu erleben, das ich nicht kenne. Kann das Zufall sein?

Es interessiert mich einfach und ich möchte herausfinden, ob lediglich von den Bildern im Schaufenster diese besondere Magie ausgeht oder ob mich auch ähnliche Szenen im Club ansprechen würden. Meine Vorsicht mahnt mich allerdings dazu, nicht leichtgläubig in eine Falle zu tappen. Mein Instinkt hingegen sagt mir, dass ich mich voll und ganz auf diesen Mann verlassen kann.

„Ich kann gehen, wann immer ich will?"

„Natürlich, du bist ein freier Mensch", stellt er klar. Dann grinst er. „Noch!"

„Noch? Was soll das schon wieder heißen?", frage ich erschrocken.

„Solange du dich nicht unterwirfst bist du frei."

„Wem sollte ich mich denn unterwerfen?"

„Mir natürlich!"

„Natürlich?"

„Glaube mir, du wirst mich bitten, dich mir unterwerfen zu dürfen."

„Das werde ich niemals tun!", stelle ich empört klar. „Träumen Sie weiter."

Dabei schweift mein Blick unwillkürlich wieder zurück zu den Bildern im Schaufenster. Sie machen mir einerseits Angst, ziehen mich andererseits aber auch magisch an. Vor allem die nackte, junge Frau, die an einer Leine und auf allen Vieren krabbelnd einem Mann folgt, hat es mir angetan. Ein Teil von mir wünscht sich, diese Frau zu sein. Deshalb ist meine Empörung über seine in Aussicht gestellte Unterwerfung nicht ganz ehrlich. Ich könnte mir tatsächlich vorstellen, diese Frau zu sein.

„Bist du dir da so sicher?"

„Ganz sicher!"

„Dann wirst du immer ein freier Mensch bleiben", beteuert er. „Außerdem suche ich keine devote Partnerin."

„Sind Sie nicht dominant?"

„Doch, aber ich suche überhaupt keine Partner", sagt er lächelnd. „Trotzdem wirst du dir noch im Laufe des Abends wünschen, dich mir unterwerfen zu dürfen."

Warum habe ich das Gefühl, dass dieser Mann ganz genau weiß, wie fasziniert ich von der nackten Hündin bin, die auf dem Foto ihrem Herrn nachkrabbelt. Das Bild ist halb von der Seite aufgenommen, sodass man zwar ihren knackigen Hintern in seiner ganzen Pracht sieht, ein Blick auf die Scham bleibt dem Betrachter allerdings ganz knapp verwehrt. Ich könnte wetten, dass sie feucht und erregt ist. Ich bin mir auch sicher, dass sie ihm gerne ihre Scheide präsentieren würde und sich nichts sehnlichster wünscht, als von ihm genommen zu werden, wie eine läufige Hündin. Genau deshalb krabbelt sie ja hinter ihm her. Ich halte in meinen Gedanken inne und bin schockiert davon. Was malt sich um Gottes Willen mein Hirn nur aus? Ich denke bereits weiter und lege Wünsche und Gedanken in das Bild, die von mir und nicht von der Frau sind. Ich fühle mich ertappt. Ich verspüre eine leichte Wärme auf meinen Wangen. Ich fühle mich nicht nur von mir, sondern auch von ihm ertappt, denn ich bin mir sicher, er kennt diese meine Gedanken. Verdammt! Ich bin erregt!

„Wenn Sie mir versichern, dass ich unbehelligt bleibe, dann würde ich gerne einen Blick in den Club werfen."

„Dann komm!"

Er macht mit der rechten Hand eine einladende Geste und öffnet die Eingangstür. Er ist nicht nur ausgesprochen vornehm gekleidet, er hat auch perfekte Manieren. Als ich an ihm vorbei in den Club schlüpfe, erhasche ich zum ersten Mal einen kurzen Blick auf seine Augen. Sie sind schwarz! Wow! Ich habe noch nie so dunkle Augen gesehen. Allerdings flackern darin immer wieder feurig-rote Blitze auf, als seien es Edelsteine. Unwillkürlich wird mir bewusst, welche Energie und welche Entschlossenheit in diesem Mann stecken muss. Ein Gedanke schießt durch meinen Kopf und setzt sich darin fest. Dieser Mann könnte mir tatsächlich gefährlich werden. Oder bin ich ihm gar schon verfallen?

Seine Augen ziehen mich unweigerlich in ihren Bann. Ich versuche mich dagegen zu wehren, bin aber vom ersten Augenblick an machtlos, hoffnungslos verloren. Tief in mir drinnen regt sich mein Fluchtinstinkt und ich würde am liebsten auf der Stelle umdrehen und davonlaufen. Aber ich bleibe stehen und blicke ihm einfach nur in diese unglaublichen Augen. Ich komme mir vor, wie das Kaninchen vor der Schlange. Mein Kopf sagt, ich muss mich gegen diesen Mann auflehnen, mein Bauch hingegen würde sich ihm auf der Stelle und bereitwillig unterwerfen, sich von ihm in diese neue, bizarre Welt einführen lassen. Als er weitergeht, folge ich ihm. Mir ist klar, dass das mein Untergang und meine Neugeburt zugleich sein wird.

Als er vor mir ins Lokal geht, sich dann umdreht und den Arm um meine Taille legt, empfinde ich das als überraschend angenehm. Bei jedem anderen Mann hätte ich mich sofort dagegen gewehrt und ihm zu verstehen gegeben, dass ich das nicht will. Vermutlich hätte ich ihm klipp und klar gesagt, dass er seine Hände von mir nehmen soll. Schließlich lasse ich mich nicht von jedem anfassen. Von diesem Mann jedoch gehen eine unglaubliche Ruhe und Geborgenheit aus, sodass ich die Berührung nicht nur dulde, sondern sogar als äußerst angenehm empfinde. Ich schmiege mich noch ein klein wenig mehr in seinen Arm.

Er hat das natürlich sofort bemerkt. Ein zufriedenes und siegessicheres Lächeln schleicht sich auf sein Gesicht. Seine Zuversicht macht mir ein wenig Angst. Ich habe das Gefühl, als würde er mich besser kennen als ich mich selbst. Genau dieser Gedanke bereitet mir Sorge und ein Gefühl der Geborgenheit gleichermaßen. Ich habe den Eindruck, als sei ich angekommen. Dabei war ich doch gar nicht auf der Suche.

Ich habe die Befürchtung, dass ich ihm bereits jetzt hilflos verfallen bin. Dieses Gefühl beschleicht mich immer stärker. Dabei hat er praktisch noch nichts gemacht. Er ist einfach nur in meiner Nähe. Aber er hat eine Ausstrahlung, der ich mich unmöglich entziehen kann.

Das Absurde dabei ist, ich wollte im Augenblick nichts von Männern wissen, außer ab und zu ein wenig Spaß. Alles, was über einen zwanglosen Fick hinausgeht, hätte ich bis kurz vorher noch für absolut unmöglich gehalten und habe in den letzten Monaten auch genau nach diesem Grundsatz gelebt. Zu frisch ist noch die Wunde, die mein Ex aufgerissen hat, als ich ihn im Bett meiner besten Freundin erwischt habe. Das Bild von seinem Arsch, der sich rhythmisch zwischen ihren gespreizten Schenkeln hebt und senkt und die Vorstellung, wie sich dabei sein Schwanz jedes Mal in ihre Muschi bohrt, wird mir so schnell nicht mehr aus dem Kopf gehen. Männer sind untreue Kreaturen und als Frau tut man gut daran, sie nur zu benutzen, wenn man seinen Spaß haben will. Das zumindest war meine Überzeugung, bis vorhin noch.

„Was möchtest du sehen?", erkundigt er sich freundlich. Damit reißt er mich aus meinen Gedanken. Ich brauche etwas, um die Bedeutung seiner Frage zu realisieren.

„Was gibt es denn alles zu bewundern und zu bestaunen?"

Ich versuche ein wenig provozierend zu sein. Das wird wohl meine Art sein, die Unsicherheit zu überspielen. Oder ist es sogar der letzte zaghafte Versuch, mich gegen ihn aufzulehnen? Dieser Mann wirft mich komplett aus der Bahn. Er zeigt kein offensichtliches Interesse an mir, bekommt aber genau das, was er will: Meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Mich interessiert nicht, was um mich herum geschieht, ich bin voll auf ihn fokussiert. Genauso neu für mich, wie die Bilder im Schaufenster an der Straße, ist auch, wie er sich gibt. Seine Selbstsicherheit und seine Gewissheit, zu bekommen, was er will, schüchtert mich ein. Allerdings bin ich dadurch nicht verängstigt, sondern er gibt mir damit die Sicherheit, dass er genau weiß, was er macht. Er übernimmt die Kontrolle über mich, ohne sie wirklich zu verlangen. Er hat mich nicht gefragt und ich habe dem auch nicht zugestimmt. Aber wir wissen beide, dass es schon lange so ist, dass er sagt, wo es langgeht.

„Wir können uns an einen Tisch setzen und gemütlich die Leute beobachten, die vorbeigehen oder hier unten sitzen, oder wir gehen nach oben und schauen, was in den Zimmern so los ist."

„In was für Zimmer?"

„Zimmer eben, zum Spielen, zum Ficken, zum Quälen. Da gibt es unzählige Möglichkeiten."

„Aha", bringe ich gerade so heraus.

Ich muss heftig schlucken. Diese Auswahl an Möglichkeiten erschreckt mich. Nicht wegen der Zahl, sondern wegen der Art der Möglichkeiten. Vor allem die dritte jagt mir einen kalten Schauer über den Rücken. Er sagt es aber auch mit einer Selbstverständlichkeit, als würde er über das Wetter reden. In mir erweckt er den Eindruck, als würde das Quälen einfach dazugehören. Doch was hat das mit Verantwortung zu tun, von der er vorhin gesprochen hat und auf die er so großen Wert gelegt hat. Das erschreckt mich aber auch aus einem anderen Grund, denn obwohl es auf mich sehr abschreckend wirkt, zieht er mich m gleichen Moment auch wieder an.

„Ich würde mich lieber an einen Tisch setzen und das Ambiente in Ruhe auf mich wirken lassen", sage ich. „Zumindest für den Anfang."

„Du bist der vorsichtige Typ", meint er. Dabei lacht er vergnügt.

„Lachen Sie mich etwa aus?", frage ich ein wenig gekränkt.

„Aber nein, das war nur eine Feststellung."

Er schaut sich kurz um, nimmt mich erneut um die Taille und führt mich an einen ganz bestimmten Tisch. Anfangs verstehe ich nicht, warum er ausgerechnet zu diesem will. Doch als wir sitzen wird mir klar, dass ich von dieser Position aus, einen wunderbaren Überblick über das gesamte Geschehen im Raum habe.

„Was ist Ihre Vorliebe?", erkundige ich mich.

„Inwiefern?"

„Spielen, ficken oder quälen?"

„Ach das, meinst du", lacht er auf. „Keine Sorge, ich würde unglaublich gerne mit dir spielen und dich anschließend so richtig hart durchficken. Quälen jedoch ist nicht Meins. Bei solchen Dingen müssen schon wirklich beide darauf stehen, dann ist es für mich ok. Allerdings gibt es nur wenige Paare, die wirklich in Punkto Schmerzen auf demselben Niveau sind. Meiner Erfahrung nach gibt es in dieser Frage bei fast allen Paaren, auch wenn sie etwas anderes behaupten, Unterschiede. Die Lust zum Quälen und gequält zu werden ist ganz oder teilweise einseitig."

„Einseitig?", frage ich. „Wie meinen Sie das?"

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