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Verfallen

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„Sie wollen nicht?"

„Sagen wir, ich habe für mich schon vor einiger Zeit damit abgeschlossen."

„Vor sieben Jahren und drei Monaten."

„Genau! Ich habe versagt und will das nicht noch einmal erleben."

„Warum dann, die vielen Ratschläge?"

„Ich habe dich vor dem Schaufenster stehen sehen und habe verstanden, dass du von alledem sehr beeindruckt bist. Allerdings warst du und bist es immer noch, wie ein verlorenes Schaf in einem finsteren Wald, wo hinter jedem Baum ein Wolf lauert."

„Sie zeichnen ja ermutigende Bilder."

„Ich versuche nur ehrlich zu sein. Du hättest dich sehen sollen."

„Weil ich so verloren ausgesehen habe, haben Sie mich angesprochen?"

„Ich wollte helfen."

„Ohne Hintergedanken?"

„Welche Hintergedanken sollte ich denn haben?"

Es entsteht eine längere Pause. Ich muss mir erst darüber klar werden, ob er es wirklich so meint, wie er es sagt. Ich hatte keinen Zweifel daran, dass bei ihm alles darauf abzielt, dass ich ihn am Ende bitte, mein Meister zu werden. Doch ich glaube ihm, dass er es nicht darauf angelegt hat. Er wirkt plötzlich selbst unsicher.

„War es wirklich nicht Ihre Absicht, mich zu ködern?"

„Wie ich schon sagte, ich habe seit Conny keine feste Partnerin mehr. Bis du mir vorgeworfen hast, ich würde mich einschleichen, habe ich nicht einmal daran gedacht, ich könnte eine neue Beziehung eingehen. Du hast mich irgendwie ins Grübeln gebracht. Ich könnte dir beim besten Willen nicht einmal sagen, ob ich schon reif für etwas Neues wäre, wenn ich wollte."

„Sie sprechen nicht von Sklavin, Sie sprechen von Beziehung und Partnerin. Wie das?"

„Das Wort Sklavin wertet die Frau ab. Doch genau das soll es nicht. Ich stelle mir das Ganze als Beziehung vor, in der zwar ich der dominante Teil bin. Die Frau ist aber genauso wichtig, wenn nicht wichtiger. Der Penis eines Mannes passt perfekt in die Vagina einer Frau. Zu überlegen, ob das eine besser oder wichtiger ist als das andere, ist doch Blödsinn. Ohne das Eine kann das Andere sich nicht richtig entfalten und Freude bereiten. Selbstbefriedigung ist auf Dauer auch keine Lösung."

„So habe ich das noch gar nicht betrachtet."

„So sehen es natürlich die Wenigsten. Vor allem die Männer wollen die Macht ausüben, um keine Probleme mit der Frau zu haben. Ihnen ist wichtig, dass sie einen Befehl geben und die Frau gehorcht. Damit können sie ihren Willen jederzeit durchsetzen", antwortet er nachdenklich. „Diese Einstellung jedoch finde ich sehr schade. Wobei es weniger um den Unterschied bei der Benennung als vielmehr, um die Einstellung geht, die hinter der Beziehung an sich steckt. Eine Sklavin ist austauschbar und ein Mensch, den man, wie einen Gegenstand besitzt und benutzt. Eine Partnerin dagegen ist einem wichtig, man nimmt Rücksicht und macht sich Sorgen um sie."

Mit einem Mal bekommt die ganze Sache für mich eine ganz neue Bedeutung. Eine Sklavin zu sein, könnte ich mir wirklich nicht vorstellen. Doch seine Überlegungen einer etwas spezielleren Partnerschaft, üben durchaus einen speziellen Reiz auf mich aus. Mir wird aber dabei auch immer mehr klar, dass ich dann unbedingt ihn brauche. Nur er versteht mich und nur er scheint sich wirklich Gedanken über das Ganze gemacht zu haben. Unsere Ansichten stimmen weitgehend überein.

„Können sie sich nicht doch eine solche Beziehung mit mir vorstellen?", frage ich schüchtern.

Mein Gott, ich bettle darum, mich ihm unterwerfen zu dürfen. So etwas hätte ich mir nie vorstellen können. Aber inzwischen ist mir klar, ich möchte es wirklich versuchen.

„Das ist eine schwierige Frage?", meint er. „Du bist heute sicher nicht losgezogen mit der Absicht, eine Partnerschaft einzugehen und dann auch noch eine so spezielle."

„Das nicht", gebe ich kleinlaut zu.

„Ich auch nicht."

„Trotzdem sind wir uns begegnet", werfe ich ein. „Trotzdem sitzen wir hier und reden. Das Leben besteht eben manchmal aus Momenten, bei denen es einem vorkommt, als würde man einen Wendepunkt erreichen. Man spürt, dass es der richtige Moment ist und den muss man beim Schopf packen, weil er sonst nicht wiederkommt. Manchmal muss man im Leben mutige Entscheidungen treffen, wenn man etwas erreichen will."

„Wir sind uns begegnet, da hast du Recht."

„Das ist doch Schicksal?"

„Schicksal? Was ist Schicksal?"

„Was weiß ich! Nennen Sie es Vorsehung, Bestimmung, Kismet oder wie immer Sie wollen", sage ich ungeduldig. Mit seinen Einwänden macht er mich nervös. „Sie sind schon lange allein und ich entdecke plötzlich einen neuen Weg für mich. Da kann es nicht ohne Bedeutung sein, dass ausgerechnet wir uns genau in diesem Abschnitt unseres Lebens genau vor diesem einen Schaufenster dieses Clubs über den Weg laufen."

„Gelaufen sind wir nicht", grinst er.

„Seien Sie nicht albern. Sie wissen ganz genau, wie ich es meine."

„Ich kann nicht mit jeder Frau eine Beziehung eingehen, die ich auf der Straße treffe. Wie stellst du dir das vor."

„Das sind doch nur Ausflüchte. Ich bin nicht jede. Aber ich kann mich nicht mit jedem auf dieses Abenteuer einlassen."

„Es ist für dich also ein Abenteuer."

„Ja, für mich ist es ein Wagnis, denn ich bin völlig unerfahren. Wie Sie schon sagten, es braucht Vertrauen. Das habe ich inzwischen verstanden", antworte ich voller Überzeugung. „Das nötige Vertrauen habe ich aber nur zu Ihnen, Sir!"

Er sträubt sich. Das bereitet mir unglaubliche Sorge. Sogar mehr, als ich mir je hätte vorstellen können. Ohne wirklich eine Entscheidung getroffen zu haben, tue ich alles, um diesen Weg mit ihm gehen zu können. Mich fasziniert plötzlich der Gedanke, die Kontrolle abzugeben. Allerdings nur an ihn. Ganz instinktiv weiß ich, dass ich diese Erfahrung nur mit ihm machen will. Es kommt kein anderer für mich in Frage. Mit seiner Entscheidung steht und fällt mein Wunsch. Ich würde auch um alles auf der Welt wetten, dass er sexuell sehr erfahren ist und ich viel von ihm lernen könnte. Ich bin dabei ihn regelrecht anzuflehen, mich zu erhören.

„Du willst es tatsächlich."

„Ja, ich will diese Erfahrung machen. Aber nur mit Ihnen", stelle ich noch einmal ungeduldig klar.

„Warum nur mit mir? Du findest sicher jemand anderem, dem du vertrauen kannst. Du musst nur suchen."

„Einen anderen wird es nie geben, weil ich keinen Besseren als sie finde kann. Weil es keinen gibt, der Ihre Einstellung hat."

In der Zwischenzeit hat sich das Lokal gefüllt. Ich habe gar nicht mehr darauf geachtet, denn ich war zu sehr auf unser Gespräch konzentriert. Bei den meisten Gästen handelt es sich um Männer, die ihre Sklavin dabeihaben. Genauer gesagt, sie führen sie vor, sie brüsten sich mit ihnen und sie erniedrigen sie, um selbst mächtig dastehen zu können.

Einige lassen sich von ihr den Schwanz lutschen, andere präsentieren sie beinahe obszön und eine Sklavin trägt Klemmen an den Brustwarzen und an den Schamlippen. Sie bekommt auch immer wieder von ihrem Meister Hiebe mit einer Gerte. Ganz offen beobachten zu müssen, wie sich die Mädchen und Frauen an den offen präsentierten Schwänzen der Männer abmühen und dabei ihre intimsten Stellen präsentieren müssen, wäre ganz sicher nicht das, was ich möchte. Glücklich sehen die Frauen allesamt nicht aus.

Es sind auch drei Frauen unter den Gästen, die einen männlichen Sklaven mitführen. Auch diesen geht es eigentlich nur darum, dass die anderen Gäste sehen können, dass sie einen Sklaven besitzen. Im Grunde geht es bei allen nur darum, zu zeigen, was man hat und, dass man damit machen darf, was immer man gerade möchte. Es geht nie um den Partner in diesen Beziehungen. Ohne jede Erfahrung zu haben, ist mir das sofort klar, wenn ich die Paare auch nur kurz beobachte.

„Schauen Sie sich doch um. Keiner im Raum hat eine Einstellung, wie Sie sie eben beschrieben haben. Die Sklavinnen und Sklaven sind nur dazu da, die Macht der Besitzerin oder den Besitzer zu zeigen. Deshalb steht mein Entschluss definitiv fest: Ich lasse mich gerne auf diese neue Erfahrung ein. Aber nur mit Ihnen!"

„Du willst es wirklich?"

„Ja, ich will es."

„Gut!"

Er sagt nur dieses eine Wort. Nur drei Buchstaben. Danach entsteht eine längere Pause. Ich würde am liebsten frohlocken, bin mir aber andererseits nicht ganz sicher, ob er damit tatsächlich das gesagt hat, was ich so innständig hoffe. Da er keine Anstalten macht, noch etwas zu sagen, habe ich die Befürchtung, ich könnte mich verhört haben oder etwas falsch zu interpretieren. War am Ende nur der Wunsch der Vater des Gedankens? Hat er es anders gemeint? Das Herz schlägt mir bis zum Hals und die Unsicherheit bringt mich fast um. Die Unsicherheit schnürt mir die Kehle zu.

„Echt? Gut?", frage ich so zaghaft, wie noch nie in meinen Leben.

„Ja, lass es uns versuchen."

Nun ist es klar. Am liebsten würde ich ihm um den Hals fallen. Ich weiß nur nicht, ob so etwas angebracht ist. Hier drinnen müssen sich die Sklavinnen in Zurückhaltung üben und meine Überschwänglichkeit würde auffallen. Die anderen können schließlich nicht wissen, dass ich noch keine Sklavin bin. Oder bin ich durch seine Zustimmung zu unserem Arrangement bereits an einen bestimmten Verhaltenskodex gebunden. Könnte ja sein. Allein schon wegen dieses einen Wortes: Gut.

„Wie geht es jetzt weiter?", frage ich unsicher. „Ich habe keine Ahnung, wie so etwas abläuft."

„Das geht, wie bei jeder anderen Beziehung. Man verabredet sich und man versucht sich kennen zu lernen. Das ist in diesem Fall noch viel wichtiger als bei einer normalen Beziehung. Ich muss dich so gut wie möglich einschätzen können und umgekehrt ist es wohl ähnlich. Der Unterschied liegt lediglich darin, dass ich ein Gefühl dafür kriegen muss, wie weit ich mit dir gehen kann und du musst Vertrauen aufbauen. Deshalb würde ich vorschlagen, du kommst morgen Abend zu mir zum Abendessen und wir klären, wie wir weiter vorgehen."

„Das klingt irgendwie komisch", stelle ich fest. „So konventionell!"

„Ist es ja auch", kontert er. „Hast du einen besseren Vorschlag?"

„Nein, eigentlich nicht", antworte ich kleinlaut. „Wie geht es heute weiter?"

„Willst du noch die Zimmer oben sehen?"

„Bringt das was?"

„Nicht für uns. Der Club ist nicht wirklich unsere Welt", antwortet er. „Für dich hingegen könnte es interessant sein, damit du verstehst, wie die Szene tickt. Dann kannst du vermutlich etwas besser einschätzen, ob du dich in unserer Beziehung wohlfühlst. Du siehst, was andere machen, was andere miteinander anstellen und kannst überlegen, ob du das auch möchtest oder ob du etwas ausschließen willst. Wir müssen die Grenzen klar abstecken. Da kann es nicht schaden, wenn du dich hier umgeschaut hast."

„Wenn Sie meinen, dass es für mich von Vorteil ist, dann überlasse ich Ihnen mit Freude die Entscheidung. Darauf läuft unsere Partnerschaft sowieso hinaus. Sie sagen, wo es langgeht."

„Wenn ich jetzt sagen würde, wir gehen in ein Zimmer und ich ficke dich, würdest du es tun?"

„Wird mir vermutlich nichts anderes übrigbleiben, jetzt wo ich mich entschieden habe, mich Ihnen zu unterwerfen."

Er blickt mich mit großen Augen an. Ich nehme an, mit dieser Antwort hat er nicht gerechnet. Er will etwas sagen, aber wir werden von einem Mann abgelenkt, der eine komplett nackte Frau hinter sich herzieht. Das einzige, was sie trägt, ist ein Halsband, an dem eine Leine festgemacht ist. Die Frau hat die Hände hinter ihrem Rücken zusammengebunden.

„Komm schon, du Schlampe!", ruft der Mann so laut, dass es alle im Raum hören.

„Ich möchte nie an Stelle dieser armen Frau sein", stelle ich klar.

„Da fehlt völlig der Respekt", meint mein Begleiter. In seiner Stimme schwingt tiefe Traurigkeit mit. „Die Frau dort ist Conny mit Max, für den sie mich verlassen hat."

„Scheiße!", entfährt mir. Ich fange mich aber gleich und lege eine Hand auf meinen Mund. „Oh Entschuldigung!"

„Nein, nein, du hast schon Recht. Ich habe keine Ahnung, was sie an diesem Mann findet."

Jetzt wo ich weiß, dass es sich bei der Frau um seine Ex handelt, beobachte ich die beiden etwas genauer. Er schubst sie herum, schlägt ihr immer wieder mit einer Gerte auf den Po oder auf die Brüste und einmal gibt er ihr eine schallende Ohrfeige, dass ihr Gesicht nur so zur Seite fliegt. Als er auf einen Tisch etwas weiter hinten zugeht, muss sie neben ihm auf den Boden kauern. Ihr Körper weist zahlreiche Striemen auf. Sie haben eine unterschiedliche Färbung, weshalb ich annehme, dass sie unterschiedlich alt sind.

„So möchte ich definitiv nicht leben."

„Dann sind wir schon einmal darin einer Meinung", meint er nachdenklich. „Das mit uns könnte tatsächlich etwas werden."

Dieser eine Satz lässt mich aufhorchen. Er denkt bereits über uns nach. Völlig überraschend steigt in mir ein Glücksgefühl auf, wie ich es bisher noch nie verspürt habe. Mir wird immer mehr bewusst, dass ich diese etwas andere Beziehung mit ihm wirklich haben will. Es ist mein sehnlichster Wunsch.

„Komm, lass uns schauen, was in den Zimmern los ist", meint er. Dabei steht er auf und wendet sich zum Gehen.

„Gerne, Sir!", antworte ich. Dann stehe auch ich auf und folge ihm.

Wir schlängeln und zwischen den Tischen und Stühlen durch und müssen dabei auch an Conny und ihrem Meister vorbei.

„Was hast du da für ein possierliches Ficktierchen?", quatscht Connys Begleiter ihn an. „Der würde ich es gerne so richtig besorgen."

Bei diesen Worten mustert er mich mit einem unangenehm direkten Blick. Er zieht mich förmlich mit den Augen aus. Zu meiner Überraschung freut es mich, dass ihm offenbar gefällt, was er sieht. In seinen Augen blitzt unbändiges Verlangen auf. Was mich aber besonders freut ist, dass er offenbar neidisch auf meinen Meister ist. Und zwar nur wegen mir.

„Die Kleine hat aber viel zu viel an", fügt er hinzu.

„Die Kleine ist genau richtig", kontert mein Meister. „Komm Amy!"

Mein Begleiter legt den Arm um meine Taille und zieht mich am Tisch vorbei. Max mustert mich weiterhin mit offener Lüsternheit. Als ich an ihm vorbeigehe, greift er überraschend nach meinem Rock und reißt ihn hoch.

„Verdammt, ist das ein geiler Arsch! Aber die hat ja noch den Slip an. Das geht doch gar nicht", stellt Max fest. „Außerdem ist sie noch viel zu jung für dich. Du solltest sie mir überlassen."

„Lass das meine Sorge sein", kontert mein Meister.

„Die wird nicht lange bei dir bleiben, wenn du es ihr nicht ordentlich besorgen kannst", provoziert Max meinen Begleiter weiter. „He, Kleine, wenn du einen ordentlichen Stecher brauchst, der dich so richtig vor Geilheit zum Schreien bringt, dann komm einfach zu mir. Conny hat es auch nicht bereut. Sie kommt inzwischen allerdings in die Jahre und ich könnte frisches Fickfleisch brauchen."

Während wir vorbeigehen, beobachte ich vor allem Conny. Ich schaue ihr direkt in die leer wirkenden Augen und mir ist sofort klar, dass sie ihren Schritt schon lange bereut. Sie ist mir ganz offensichtlich neidisch, dass ich mit ihrem alten Meister zusammen bin. Ich denke, sie kommt aus irgendeinem Grund nicht von diesem widerlichen Typen los. Sie tut mir wirklich leid.

„Bevor ich zu dir gehe, werde ich Nonne", entfährt es mir. „Aber da besteht absolut keine Gefahr. Ich bin mit allem, was mir mein Meister zu bieten kann, mehr als zufrieden."

Ich wollte mich eigentlich zurückhalten, um meinen Meister nicht bloßzustellen. Doch das überhebliche Getue von Max und die fiese Art, wie er meinen Begleiter ärgern will und wie er Conny erniedrigt, ist dann doch zu viel für mich.

„Die Kleine hast du nicht gut im Griff. Die ist viel zu vorlaut", spottet Max. „Schick sie zu mir, dann treibe ich ihr diese Flausen schon aus."

„Lass sie nur, sie ist genau richtig, so wie sie ist", antwortet mein Meister gelassen. „Eine Frau soll Charakter haben."

Dieser Seitenhieb gilt vermutlich Conny. Diese zuckt auch sichtlich zusammen. Sie würde liebend gerne an meiner Stelle sein. Doch sie hat meinem Meister das Herz gebrochen. Das kann ich in seinen Augen erkennen. Da ist kein Gefühl mehr für sie. Wenn er sie auch einmal geliebt hat, mag das sein, aber das ist umgeschlagen in Gleichgültigkeit. Da sieht er mich schon ganz anders an und das macht mich unglaublich stolz.

Wir gehen weiter und lassen die beiden stehen. Innerlich frohlocke ich, denn wir haben so getan, als seien wir bereits länger zusammen. So sonderbar dies auch erscheinen mag, ich bin tatsächlich stolz darauf. Ich hätte so etwas vor wenigen Stunden absolut nicht für möglich gehalten, aber ich bin tatsächlich froh, dass er mich als seine devote Partnerin anerkennt. Ich bin glücklich, diesen Weg gefunden und eingeschlagen zu haben.

Mein Meister führt mich in ein mit warmem, rotem Licht beleuchtetes Treppenhaus. Vermutlich ist das Rotlicht der Inbegriff von Sex und Verruchtheit. Kann auch sein, dass es die Instinkte entfesselt. Keine Ahnung.

Im ersten Stock zweigt ein langer Gang ab, von dem zahlreiche Türen abgehen. Neben einigen sind große Fenster, durch die man in den Raum hineinblicken kann.

Vor so einem Fenster bleibt mein Meister stehen. Drinnen sehe ich ein Bett, auf dem eine Frau mit weit gespreizten Gliedern und mit dem Bauch nach unten daliegt. Ein Mann steht über ihr und versetzt ihr mit verschiedenen Schlaginstrumenten Hiebe, die sicher sehr schmerzhaft sind. Als er einmal direkt zum Fenster schaut, schrecke ich zurück.

„Keine Angst, er kann nicht sehen, ob jemand vor dem Fenster steht. Es handelt sich um verspiegeltes Glas", beruhigt mich mein Meister.

„Was findet ein Mann daran, einer Frau Schmerzen zuzufügen?"

„Das darfst du mich nicht fragen. Ich tue so etwas nicht", meint er. „Ich verstehe aber auch nicht, warum sich Frauen schlagen lassen."

„Conny ist nicht glücklich", platze ich heraus.

Auch wenn das jetzt komplett aus dem Kontext gerissen ist, ich musste es los werden. Mein Meister schaut mich mit großen Augen an. Er weiß im ersten Moment nicht, was er darauf antworten soll. Ich bereue, es gesagt zu haben. Ich habe wohl nicht genug nachgedacht. Was, wenn er jetzt Conny aus den Fängen von Max befreien will und ich dann für ihn nicht mehr zähle?

„Ich weiß", antwortet er.

„Warum unternehmen Sie dann nichts?"

„Weil es mir nicht zusteht und auch nicht mehr meine Sache ist."

Ich schaue ihn erstaunt an. Diese Antwort hätte ich nicht erwartet. Ich war der Meinung, er trauert seiner großen Liebe immer noch hinterher. Da wäre es nur konsequent, wenn er sie wieder zurückhaben möchte.

„Sie hat diesen Weg gewählt. Und das aus freien Stücken. Ich verstehe zwar nicht, warum sie weiterhin bei Max bleibt, aber ich nehme einmal an, dass sie Angst davor hat, alleine zu bleiben. Sie ist es nicht mehr gewohnt, für sich selbst zu entscheiden. Sie hat eben nicht nur die Kontrolle abgegeben, sondern auch zu Denken aufgehört", erklärt er. „Ich bin raus. Mir ist klar geworden, dass wir nicht zusammenpassen, egal wie es mit Max weitergeht."

„Und doch denken Sie immer an sie?", frage ich.

„Ich habe heute fast nie an sie gedacht. Deinetwegen! Deshalb ist mir klar geworden, dass ich nach vorne schauen und nicht in der Vergangenheit festhängen sollte. Das hast du bewirkt."

Ich bin erstaunt von seinen Worten, vor allem von seiner Offenheit. Kann es wirklich sein, dass ich ihm über Conny hinweghelfen kann. Wenn dem wirklich so ist, dann werde ich es versuchen. Das wäre meine Möglichkeit, ihm dafür zu danken, dass er mich in diese Welt einführt und mir völlig neue Horizonte ermöglicht.

„Ich finde es auch toll von dir, mir das zu sagen."

„Warum?"

„Du konntest nicht wissen, dass ich es schon wusste. Obwohl die Gefahr bestand, dass ich losrenne, um Conny zu retten und du das Nachsehen hast, warst du ehrlich zu mir. Das ist schon einmal eine sehr gute Basis."

„Wofür?", frage ich überrascht.

„Für unsere Beziehung."

Ich bin erneut überrascht, wie er das Verhältnis zwischen uns bereits akzeptiert hat. Er nimmt die Sache ernster, als ich gedacht habe und darüber bin ich froh.

Inzwischen hat sich der Mann in dem Raum auf die gefesselte Frau gelegt und fickt sie von hinten. Er nimmt dabei keine Rücksicht auf sie. Es ist mehr als offensichtlich, dass er nur an sich und seine eigene Befriedigung denkt. Ich habe fast den Eindruck, es geht ihm nur darum, seine Macht zu demonstrieren und ihr zu zeigen, dass sie nur zum Ficken da ist.

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