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Wenn das Ende den Anfang löscht

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Ich bleibe so plötzlich stehen, dass ich fast stolpere und komme mir schrecklich dämlich vor.

"Ja danke, ganz gut!" kommt dann auch noch als unbeholfene Antwort, was bei meinem Gegenüber ein belustigtes Schmunzeln auslöst -- ganz ähnlich dem Moment, als wir vor wenigen Stunden in der Innenstadt aufeinandergetroffen sind.

Eigentlich will ich möglichst rasch das Weite suchen, doch das Mädchen neigt den Kopf (samt Riesenhut) ein wenig zur Seite und meint:

„Möchtest du dich nicht ein wenig zu mir setzen? Ich bin ganz alleine hier!"

Was wie eine ziemlich plumpe Anmache klingt, war wohl ganz harmlos gemeint. Dennoch fühle ich verlegene Röte in mein Gesicht steigen. Ein Mann meines Alters ist derartige Sätze vom anderen Geschlecht nicht gewohnt. Andererseits schmeichelt die Einladung auch mächtig. Wann ist mir Derartiges zum letzten Mal passiert?

"Wo sind denn deine beiden Freundinnen" frage ich und schiebe mich auf einen der hohen, schwarzen Barhocker neben ihr.

"Die pennen beide! Gestern war unsere erste Nacht hier und die hat recht lange gedauert! Die Zwei halten einfach nichts aus!"

Sie grinst von einem Ohr zum anderen und rührt mit dem Strohhalm die Eiswürfel in einem bunten Drink, dessen Glas am Rand mit Zuckerkristallen verziert ist.

Das Mädchen ist ausgesprochen hübsch. Die tiefbraune Haut gibt ihr zusammen mit großen, dunklen Augen und dem fast schwarzen Haar einen exotischen Touch. Auf ihrer zierlichen Nase schimmert ein kleiner Ring, den man nur aus der Nähe erkennen kann, ebenso wie die Anflüge von Sommersprossen unter dem dunklen Teint.

„Ich bin Nora!" sagt sie und ihre vollen, roten Lippen werfen mir wieder ein freundliches Lächeln zu. „Kommst du auch aus Deutschland?"

„Ja! Freut mich! Ich bin Toni!"

Ich bestelle ein kleines Bier und verrate natürlich nicht, dass mir ihr Name ohnehin schon bekannt ist. Und als meinen Wohnort gebe ich -- warum auch immer -- das kleine Städtchen im ehemaligen Osten an, in dem meine Großeltern aufgewachsen sind.

Nora hat ein rundes Gesicht, mit hochstehenden Backenknochen. Sie ist im selben Alter wie Valentina, eine Spur kräftiger gebaut und ein ganzes Stück kleiner als meine Tochter. Außer einem grauen T-Shirt trägt sie nichts weiter als ein pinkes Bikinihöschen, das an den Hüften nur mit Schnüren zusammengeknüpft ist.

„Bist du alleine hier auf Urlaub?" fragt sie neugierig.

Ich nicke und erkläre ihr, dass eine Reise ohne Begleitung auch seine Reize hat: Unabhängigkeit, die Freiheit auf niemandem Rücksicht nehmen zu müssen und die Chance neue Leute kennenzulernen. Alles Dinge, mit denen ein Mädchen in ihrem Alter allerdings mit Sicherheit nichts anzufangen weiß.

„Krass!" sagt sie, spitzt die Lippen um das Ende des Strohhalmes herum und saugt daran, wobei sich die runden Wangen ein wenig nach innen wölben.

Wie lange es ist her, dass ich zum letzten Mal mit einer Frau an einer Bar gesessen bin? Ich ertappe mich dabei, dass mein Blick -- geschützt von einer verspiegelten Sonnenbrille -- reichlich ungeniert über die triefbraune, pfirsichartige Haut ihres Oberschenkels gleitet. Nora hat ein Bein über das andere gelegt und die Haltung betont den runden Schwung ihrer Hüfte. Und natürlich fallen mir ihre Brüste auf, deren Kurven den Stoff des Shirts zu einem ausladenden Balkon modellieren.

Meine eigene Unverschämtheit erinnert mich sehr drastisch an jenes männliche Interesse, welches mir bei Valentina solches Kopfzerbrechen bereiten.

„Wird dir das nicht langweilig auf die Dauer?" fragt sie und wippt dabei mit dem Fuß.

Ich schüttle den Kopf, worauf das Mädchen kichert und mich aufmerksam mustert.

„Kannst du mal die Brille abnehmen?" fragt sie und augenblicklich fühle ich mich ertappt.

„Warum?"

„Mach es einfach, bitte!"

Nora legt den Kopf schief und studiert mich eine kleine Weile.

„Es gibt da einen Film!" stellt sie plötzlich fest. „Du siehst dem Hauptdarsteller irgendwie ähnlich!"

„Ich weiß!" seufzte ich. „Sacha Baron Cohen! Borat!"

Sie nickt und kichert.

„Kulturelle Lernung von Amerika, um Benefiz für glorreiche Nation von Kasachstan zu machen!" imitiere ich den Akzent der Deutschen Synchronfassung und ernte damit heiteres Gelächter.

„Genau den habe ich gemeint. Die Ähnlichkeit ist wirklich krass!"

„Ich mag diesen Vergleich eigentlich nicht!" erkläre ich und streiche durch meinen dichten Schnauzbart. „Vielleicht sollte ich den abmachen!"

Nora schüttelt den Kopf und lacht immer noch.

„Nein, lass das mal. Steht dir doch ganz gut! Und außerdem soll so ein Bart ja ganz toll beim Küssen sein!"

Die Offenheit dieses Mädchens fasziniert und verstört mich in gleichem Maße. Ob Valentina auch so ist? Frech und unbefangen, auf amüsante und gleichzeitig schockierende Weise naiv?

„Ich weiß nicht!" antworte ich. „Aber du solltest mit einem Mann in meinem Alter andere Gesprächsthemen haben als das Küssen!"

Die Eiswürfel in ihrem Drink klimpern leise als sie wieder umrührt.

„Wie alt bist du denn? Vierzig?"

Ach, Kindchen! Innerlich muss ich lächeln. Als ich ihr die zweiundfünfzig Jahre verrate scheint sie ziemlich unbeeindruckt, obwohl dieses Alter in ihren Augen wohl dem eines „Opas" entsprechen muss.

„Weißt du was das Schöne an so einem Urlaub ist?" meint Nora dann. „Abgesehen von der vielen Sonne und den guten Drinks? Man kann tun und lassen was man will! Niemand hier kennt einen und es gibt anschließend keinerlei dummes Gerede! Wenn man eine Dummheit begeht, dann bleibt die hier und ist nach der Heimreise wieder ausgelöscht!"

„Du meinst, du kannst du Dummheit begehen und hier mit einem alten Opa einen Drink nehmen und niemand wird dich dafür auslachen?"

Ich habe die Brille inzwischen wieder aufgesetzt und kann erkennen, dass Nora mich frontal ansieht. Ein kurzes Lächeln huscht abermals über ihre hübschen Lippen.

„Wenn du es so sagen willst, ja. Wobei ich einen Drink nehmen noch nicht als Dummheit bezeichnen würde. Da gibt es schließlich ganz andere Sachen!"

Ich fühle mein Herz bis in den Hals hinauf schlagen. Kann es tatsächlich sein, dass dieses Mädchen gerade dabei ist, mit mir zu flirten?

Ich wische den Gedanken als lächerlich beiseite und vermeide tunlichst weiter darauf einzugehen. Sie ist frech und unbefangen, das habe ich ja vorhin schon festgestellt.

„Da hast du bestimmt recht!" antworte ich knapp und wohlüberlegt. „Wobei jede Dummheit, wann und wo auch immer geschehen, einem im Nachhinein leidtun kann!"

(3)

Ein paar Stunden später mache ich mich für das Abendessen zurecht.

Nora ist noch an der Bar sitzen geblieben, bis ihr Drink leer war. Ich habe überlegt, ihr einen zweiten zu spendieren, doch das Risiko damit aufdringlich zu wirken erschien mir zu groß. Ebenso wie jenes, den Inhalt unseres Gespräches auf Valentina zu lenken. Somit blieb es bei recht oberflächlichem Gequatsche über belanglose Dinge wie das Wetter und die vielen britischen Urlauber in der Stadt.

Nachdem sie sich verabschiedet hat, „um nach den beiden Langweilerinnen am Zimmer zu sehen" konnte ich nicht anders, als die reizvolle Form ihres Hinterns zu bewundern, der sich Schritt für Schritt in Richtung des Hoteleingangs entfernte. Das schmale, pinke Dreieck des Bikinihöschens spannte sich über zwei fantastische Pobacken, deren fester, kurviger Bau wohl nur durch die Jugend ermöglich wird.

So verrückt es klingen mag, dieses nur wenige Sekunden andauernde Schauspiel rückte alle Sorgen über den Verlauf der kommenden Tage (und vor allem was nach diesem Urlaub passieren sollte) in weite Ferne. Ich starrte gebannt auf das hypnotisierende Schaukeln dieser braungebrannten Rückansicht, bis er aus meinem Blickfeld verschwand und erntete prompt ein verschmitztes Zwinkern des griechischen Barkeepers.

Um die große Anzahl an Gästen zu bewältigen, gibt es zwei verschiedene Essenszeiten. Ich sitze zusammen mit einem älteren Ehepaar aus München an einem Tisch und führe knappe, höfliche Konversation, die Augen immer wieder auf den Eingangsbereich des Saales gerichtet. Als die Hauptspeise serviert wird, ist mir klar, dass Valentina und ihre Freundinnen wohl die zweite Essenszeit gewählt haben und erst hier eintreffen werden, wenn wir aus der ersten Schicht schon abgefertigt sind.

Ich verzichte auf die Nachspeise und gehe nach draußen, wo langsam die Sonne untergeht und das knapp einhundert Meter entfernte Meer in orangerotes Licht taucht. Immer noch ist es drückend heiß. Aber die Temperaturen sind wenigstens auf ein halbwegs erträgliches Maß gesunken.

Vereinzelt spazieren Pärchen Hand in Hand im immer schwächer werdenden Licht und am beleuchteten Pool tummelt sich eine Handvoll Kinder. Hier sind viele Familien untergebracht und wieder einmal kehren meine Gedanken zu dem Umstand zurück, dass mich Valentinas Mutter um diese Jahre betrogen hat. Wie schön wäre es doch gewesen, mit ihr als kleines Mädchen für ein paar Tage ans Meer zu fahren und unbeschwerte Tage zu genießen!

Von der See her kommt ein warmer Wind auf, rauscht in den Blättern der in geometrischen Formen angepflanzter Palmen und rüttelt am losen Stoff der nun eingeklappten Sonnenschirme. Ich setzte mich auf eine Liege, ziehe die Schuhe aus und stelle die nackten Füße in den immer noch warmen Sand. Ich will nicht an das Nachher denken, daran dass ich Valentina bald als ebensolcher Lügner gegenüberstehen könnte wie ihre Mutter. Ich möchte die wenigen Tagen hier genießen und vielleicht ergibt sich ja tatsächlich die Möglichkeit, meine Tochter dabei näher kennenzulernen.

Es ist schon dunkel, als ich zum Hotel zurückkehre. Die Gehwege in der Anlage sind erleuchtet und dutzende Insekten kreisen wie verrückt um jeden einzelnen Scheinwerfer. Auch an der Bar, in der ich heute Nachmittag mit Nora so gut wie alleine gesessen bin, ist einiges los. Gedämpftes orangeviolettes Licht und die so unerkennbare Klangatmosphäre aus leiser Musik, Stimmen und dem Klirren von Gläsern breiten sich aus.

Ich werde einen kurzen Stopp einlegen und dann eine weitere Runde drehen. Wahrscheinlich sind die Drei inzwischen schon mit dem Abendessen fertig und treiben sich hier irgendwo herum.

„Hallo Toni!"

Nora befindet sich fast exakt an derselben Stelle der langen Theke, an der wir heute Nachmittag zusammengesessen sind. Sie reißt den Arm hoch und winkt mit übermütig. Ich tue erst so, als ob ich sie nicht schon längst gesehen hätte, setze dann ein überraschtes Lächeln auf und nähere mich den drei Mädchen.

„Hallo wie geht´s?" ruft Nora und lächelt strahlend.

Unmittelbar neben ihr sitzt Valentina auf einem Barhocker Platz, flankiert von ihren stehenden Freundinnen.

Mein Herz bleibt für einen Moment stehen. Noch nie war ich meiner Tochter so nahe und bin derart unmittelbar im Zentrum ihrer Aufmerksamkeit gestanden, wenn man von dem flüchtigen Gruß am Vormittag absieht.

Das einzig erkennbare Kleidungsstück Valentinas spottet eigentlich er Bezeichnung „Kleid". Es wirkt mehr wie ein hautenges Top, das gerade mal irgendwie Po und Hüften bedeckt, und kaum richtig auf dem Hocker zu sitzen erlaubt, ohne dabei Gefahr zu laufen, dass man bis zum Ansatz ihrer endlosen Beine blicken kann. Dazu trägt sie unmöglich hohe High-Heels mit bleistiftdünnen Absätzen und ganz offensichtlich keinen Bh. Während sich ein bitterer Geschmack in meinem Mund ausbreitet, weigere ich mich auf die deutlich erkennbaren Erhebungen ihrer Nippel zu starren, die sich penetrant unter dem dünnen Stoff abzeichnen.

„Das ist Toni! Ihr erinnert euch bestimmt noch!" sagt Nora, „Wir haben uns heute schon im Bus und in der Stadt gesehen. Er war so freundlich, mir am Nachmittag einen Drink zu spendieren!"

Sie setzt ein freches Grinsen auf, stupst mich in einer unerwartet vertrauten Geste an und kommt mir dabei so nahe, dass ich ihr süßliches Parfum riechen kann.

„Oder soll ich Borat sagen?" kichert sie frech.

Nora trägt ein ähnlich freizügiges Kleid wie Valentina. Auch bei ihr reicht die Länge gerade mal aus, um den fantastischen Hintern zu bedecken und der feine Stoff schmiegt sich an den Körper wie eine zweite Haut. Die Figur des Mädchens erinnert an eine Sanduhr und ich erkenne, dass ihr Bauch nicht ganz so flach und fest sein dürfte, wie jener von Valentina. Den echten Blickfang stellen allerdings die üppigen Brüste dar, deren Kurven einfach nicht zu übersehen sind. Nora hat nicht auf einen Bh verzichtet und der drückt ihre Dinger in ein offenherziges Dekolleté zusammen, das scheinbar jeden Moment überzuquellen droht. Es stellt eine echte Herausforderung dar, nicht allzu offensichtlich zu glotzen.

„Hallo! Ich bin Valentina!"

Meine Tochter streckt mir höflich die Hand entgegen und für einen Moment bin ich wie erstarrt. Ich fühle die überraschend kühle Berührung ihrer Finger in meiner Hand und starre, vollkommen überwältigt von Emotionen, in das bildhübsche Gesicht. Sie strahlt mich an, ihre grünen Augen funkeln wie Edelsteine und der große Mund mit den weichen, vollen Lippen -- ganz ähnlich dem ihrer Mutter -- formt sich zu einem freundlichen Lächeln.

Das dritte Mädchen im Bunde heißt Yvette und sieht von Typ her aus wie das Paradigma einer klassischen Blondine aus dem Norden. Sie ist größer als die beiden anderen und ihr langer, fast schon zu dünner Körper zeigt wenig weibliche Attribute. Dafür hat sie das vollkommen makellose, bildhübsche Gesicht einer Puppe, scheinbar endlos lange Beine und ihr helles Haar fällt bis weit über den Rücken einer simplen, weißen Bluse hinab. Yvettes fahle, blasse Hautfarbe fällt jetzt noch stärker auf als bei unserem kurzen Zusammentreffen in der Stadt. Die wenige Stunden an der Sonne haben bereits rote Sicheln auf ihre Backenknochen gezaubert, über denen zwei große, stahlblaue Augen wie Edelsteine blitzen.

„Darf ich euch auf etwas einladen?" frage ich, nachdem ich mich wieder halbwegs gefangen habe und winke dem Barkeeper.

Ich weiß, wie wichtig es ist, an solchen Orten reichlich Trinkgeld zu geben und das Personal scheint mich diesbezüglich richtig einzuschätzen. Obwohl noch eine ganze Reihe anderer Gäste wartet, steht sofort ein junger Mann da und nimmt sich ausreichend Zeit für die Bestellung, während sich die Mädchen gegenseitig die Cocktailkarte zureichen.

Schon nach wenigen Minuten bringt er drei bunte Drinks und eine Flasche Bier und wir stoßen zusammen an. Ich bin in einer Mischung aus Euphorie und Erschaudern gefangen. Wollte ich Valentina doch ursprünglich nur aus sicherer Entfernung beobachten, andererseits ergibt sich mit einem Mal sogar die völlig unerwartete Chance des persönlichen Kontaktes.

„Toni und ich haben uns heute über Dummheiten unterhalten, die oft in solchen Urlauben passieren!" erzählt Nora und schmunzelt geheimnisvoll.

Sie steht so nahe bei mir, dass sich unsere Oberarme berühren und ich kann nicht verhindern, dass ein wohliger Schauer über meinen Rücken läuft. Valentina nickt nur, aber Yvette sieht mich stirnrunzelnd an. Ich versuche ihre Gedanken zu erraten, die sich wohl darum drehen, was in aller Welt ihre Freundin dazu führt, sich mit einem derart alten Typen abzugeben? Ich denke verstört an diese Tatsache, während meine Augen sich einfach nicht davon abbringen lassen, immer wieder verstohlen in den himmlischen Ausschnitt neben mir zu glotzen.

„Bist du schon länger hier?" fragt mich Valentina schließlich.

„Ich bin gestern angekommen!"

„Ach, so wie wir! Dann weißt du auch nicht, ob es hier etwas zum Tanzen gibt?"

„Vergiss es!" schaltet Yvette sich ein. „In der Beschreibung steht zwar was davon, aber das ist bestimmt nichts für uns!"

„Geht ihr zuhause denn gerne in die Disco?" frage ich neugierig.

„Das heißt Club!" bessert mich die Blondine aus. „Diskotheken gab´s in der Steinzeit!"

„Mann, ist doch egal!" Nora spitzt die Lippen wie am Nachmittag und saugt an ihrem Strohhalm. „Wir wissen alle was er meint. Wir sind da jeden Samstag. Unter der Woche ganz brav, und am Weekend Party, Party, Party ......"

Sie untermalt die Aussage mit wüstem Kreisen ihres Beckens, dessen Schwingungen knapp davorstehen, die Brüste wirklich aus dem Ausschnitt hüpfen zu lassen.

„Mach mal halblang und übertreib nicht!" wirft Valentina ein. „JEDEN Samstag sind wir auch nicht da. Aber eben so oft es geht!"

Himmel ist dieses Mädchen hübsch! Trotz der Verrücktheit der ganzen Situation bin ich noch nie davor so glücklich und stolz gewesen, ihr Vater zu sein!

Die Bar füllt sich mehr und mehr und aus den Augenwinkeln kann ich immer wieder junge Burschen sehen, deren Aufmerksamkeit dem Trio an meiner Seite gilt. Offenbar liegt es an meiner Anwesenheit, dass sie sich noch nicht näher herangewagt haben.

Die Cocktails sind bald leer und auf meine Frage, ob die Drei denn noch eine Runde möchten ernte ich allgemeines Nicken.

Ich winke den Barkeeper herbei und bestelle erneut. Weil der junge Mann dabei er die leeren Gläser einsammelt, tritt Nora an die Theke, um ihres abzustellen. Sie drückt sich dabei von hinten ganz ungeniert gegen meinen Rücken und lässt mich nur allzu deutlich ihre Schenkel, den Bauch und die voluminösen Rundungen ihrer Busen fühlen. So sehr ich diese Berührung auch verwirren mag, ich bin viel mehr gefangen von der Empfindung, derart nahe neben meiner Tochter zu stehen. Ich kann durchsichtige Härchen auf ihrem Unterarm erkennen und den Duft eines frischen, blumigen Parfums riechen, der sich mit dem ihrer Haut mischt. Wenn nur nicht diese deutlich erkennbaren Nippel wären, die sich so ordinär durch den Stoff drücken!

Yvette hingegen wirft mir nur ein schales Lächeln zu. Ich bemerke, dass sie Blickkontakt zu einem der Jungen sucht, der immer wieder herübergrinst. Wahrscheinlich kann sie es gar nicht mehr erwarten, bis ich endlich das Weite suche.

Ich bezahle die Drinks und verteile sie. Dann wird hinter uns ein Tisch frei und ich sehe mit einer Mischung aus Besorgnis und Amüsement dabei zu, wie Valentina krampfhaft den Saum ihres Kleidchens nach unten zieht, als sie von dem Barhocker steigt.

Wir stoßen an und Nora zieht einen kessen Schmollmund.

„Auf einen schönen Urlaub! Und danke für die Einladung! Was machst du denn so an deinen freien Wochenenden?"

„Ich habe ein Segelboot. Das nimmt einen großen Teil meiner Freizeit in Anspruch!"

„Verdienst du denn so viel Geld?"

Belustigt über diese Frage zucke ich nur mit den Schultern.

„Was arbeitest du eigentlich?" will Valentina daraufhin wissen.

„Ich bin in der Werbebranche. Da lässt es sich gut verdienen, wenn man kreativ ist!"

„Dann bist du also ein hohes Tier?"

Nora bewegt ihren Oberkörper ein wenig und für einen Augenblick meine ich, am Rand des Dekolletés die feine Sichel der dunklen Haut ihres Vorhofes aufblitzen zu sehen. Himmel, bin ich froh, dass Valentinas Kleid wenigstens hochgeschlossen ist.

„Ich besitze ein eigenes Unternehmen. Nicht allzu groß, aber wie gesagt, man kann gut davon leben!"

„Wow! Du bist also dein eigener Chef? Davon träume ich auch mal!"

„Das hat aber nicht nur Sonnenseiten, glaub mir!"

Sie legt den Kopf ein wenig schief und ihre dunklen Augen funkeln mich an.

„Vielleicht ist es ja auch klüger, einfach einen reichen Mann zu heiraten! Du wärst bestimmt eine gute Partie, Toni!"

Ich weiß nicht was das schwarzhaarige Mädchen im Schilde führt. Vielleicht sieht sie in mir eine Chance den ganzen Urlaub kostenlos zu Drinks zu kommen, vielleicht flirtet sie auch nur aus bloßer Abenteuerlust mit mir. Jedenfalls zieht sie jetzt das Stäbchen mit der aufgespießten Kirsche aus ihrem Drink, streckt die Zunge heraus und leckt sachte darüber, ehe sie es zwischen die Lippen schiebt. Und die ganze Zeit über blickt sie mir dabei herausfordernd in die Augen.

„Wie lange bleibt ihr hier?" frage ich, ohne weiter auf Nora einzugehen.

Ich kenne die Antwort natürlich schon, das Pauschalangebot des Reisebüros geht über vier ganze Tage.

„Wir feiern unser Abitur!" erzählt Valentina. „Ein paar Tage abschalten, feiern, Spaß haben!"

„Ist bei mir auch so. Nur das mit dem Feiern werde ich bleiben lassen. In meinem Alter geht man es schon etwas ruhiger an!"