Willkommen in Der Realität. Teil 14

Diese Gedankengänge hatten nur Millisekunden gedauert und so antwortete Sabine fast ohne Verzögerung.

„Ja Claudia, ich wünsche mir einen Orgasmus."

„Schön, dann besorge ihn dir selbst, wir werden aufmerksame Zuschauer und Zuhörer sein."

„Kann ich bitte einen Vibrator haben?"

„Nein, du kannst das doch sicherlich auch ohne."

„Ehrlich, ich weiß es nicht. Mein letztes Masturbieren ohne Vibrator liegt schon jahrelang zurück."

„Interessant, brauchst du eine Anleitung oder gar Hilfe?"

„Ich versuch's erst mal allein."

Sabine mühte sich redlich ab, fingerte sich selbst, rieb ihre Clit -- erfolglos.

„Was bist du denn für eine dumme Fotze, kann es sich nicht einmal selbst machen", echauffierte sich Claudia.

„Gib ihr schon ihren Vibrator, ich hab nicht ewig Zeit und möchte mir den Höhepunkt nicht entgehen lassen, wenn ich schon so lange hier bin."

Claudia gab Sabine ihre geliebte und wie sie jetzt wusste, unabdingbare Magic Wand.

Es dauerte nur kurze Zeit und Sabine ergab sich lautstark und squirtend ihrem Höhepunkt.

Kaum war sie gekommen, kam sie sich erniedrigt vor. Dass sie es sich vor einer ihr unbekannten Frau und Claudia selbst machen musste, entsprach nicht so recht ihren Vorstellungen. Vor allem, dass sie jetzt noch immer mit geöffneten Schenkeln und tropfender Fotze dasaß, passte ihr nicht. Andererseits fühlte sie sich auch nicht hilflos gefesselt, denn die Hände konnte sie -- wenn auch eingeschränkt durch die Handschellen -- noch immer benutzen.

Lisbeth hatte sich inzwischen verabschiedet und die Hoffnung geäußert, dass sie irgendwann einmal mit Sabine spielen könne. Fast gleichzeitig mit dem Verlassen des sog. Showrooms fesselte Claudia wieder Sabines Hände auf den Rücken.

„Ich finde es geil, wie du kommst und ich finde es noch viel geiler, dass du squirtest. Bisher sind mir damit noch nicht viele Frauen begegnet."

„Sag mal Claudia, war das nötig, dass ich mir hier vor einer mir völlig fremden Frau selbst einen Orgasmus besorge?"

„Sag du mal, was du du eigentlich willst? Jetzt muss ich mal Klartext reden, ob es dir passt oder nicht. Du spielst dich hier auf als Herrin und Organisatorin einer angehenden Dreierbeziehung, Gleichzeitig willst du aber Sklavin sein und quasi als Seiteneinsteigerin sehr weit oben anfangen. Du redest davon, dass eine Frau zur Sklavin wird, wenn sie nackt und gefesselt ist. Alternativ natürlich dein Klaus. Du propagierst den totalen Machtaustausch. Für wen gilt der? Für Marion und Klaus, während du außen vor bist? Ok, ich habe noch keine Aufstellung deiner weichen und harten Tabus, aber wir haben die Ampel-Regelung vereinbart. Wenn dir die Selbstbefriedigung vor Lisbeth und mir zu viel war, warum stoppst du sie dann nicht mit ROT? Sabine, es wird Zeit, dass DU mal in der Realität ankommst. Ob der Strom mit hoher Intensität durch dich fließt und du in deinen Fesseln hin und her geworfen wirst, ob dir die Tränen übers Gesicht laufen oder du vor Schmerzen schreist, ROT wäre überall und immer das Zauberwort. Aber dazu bist du zu dickköpfig oder zu stolz oder eben beides. Du willst mir auf Teufel komm raus beweisen, wie stark du doch bist. Mein Gott Sabine, wenn ich es darauf anlegen würde, du würdest auf Knien zu mir rutschen und um Gnade winseln. Du spielst im Moment Sklavin, du bist es nicht. Du willst mir beweisen, dass du stärker bist als ich. Was soll das? Ich als deine Herrin habe kein Codewort, deshalb muss ich innerhalb gewisser Grenzen bleiben, auch wenn ich die oft sehr fließend interpretiere. Lass dich fallen, sei geil, genieße die Fesseln, die du so sehr liebst, aber höre auf zu kämpfen und vor allem mich zu bekämpfen. Glaube mir, wenn ich mein Repertoire ausgeschöpft hätte, wir würden jetzt nicht hier sitzen, sondern du würdest wimmernd im Bett liegen. Als Sklavin hast du es einfach, du kannst die Herrin in ihren Möglichkeiten durch deine Tabus beschränken. Wenn du aber vereinbarte Codewörter nicht nutzt, bist du selbst schuld.

Abgesehen davon, was du dir vorstellst, hat mit einer Sklavin wenig zu tun. Das sind Strafen oder Foltern aneinandergereiht. Du hast dich inspirieren lassen von den Videos, in denen zum Aufgeilen der Zuschauer solche Szenen dominieren. Du brauchst das nicht um dich aufzugeilen, da hast du weiß Gott keine Defizite. Du brauchst das, um dir hinterher auf die Schultern klopfen zu können, wie leidensfähig und stark du doch bist."

„Mist! Mist! Mist! Ich muss dir im Wesentlichen recht geben, Claudia."

„Ich bin Sadistin, deine Schreie und dein Stöhnen sind Musik in meinen Ohren. Aber mit deinen Wünschen degradierst du dich selbst zum leidenden Objekt, weit weg von einer Sklavin."

„Und was willst du tun, um aus mir eine Sklavin zu machen, die Spaß daran hat, Sklavin zu sein?"

„Was willst du jetzt von mir hören? Eine Anleitung zur Sklavin?"