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Zwischen Lust & Liebe

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Die Frau ging die Treppen herab und der Moderator kündigte die nächste Frau an.

Er riss TIm das Geld aus der Hand. "Meine Frau fickt niemand anderes außer mir." posaunte er rum.

Er zwinkerte noch und versuchte cool auszusehen. Der allgemeine Promille-Pegel half ihm dabei, dass seine Unsicherheit überspielt wurde.

Die Jungs jubelten ihm zu. "Was beim Junggesellenabschied passiert, bleibt beim Junggesellenabschied " riefen sie noch. Dem war wirklich so, das wusste er.

Doch er hatte nichts zu befürchten.

Wenn Nina machte was sie wollte, könnte er das Gleiche tun.

Er stand auf und torkelte in die Richtung, in der die Frauen darauf warteten, gebucht zu werden. Direkt suchte er die Frau, die eben auf der Bühne war auf. Aus der Nähe sah sie noch weniger aus wie Nina. Egal.

"Wie viel für Verkehr", lallte er ihr zu.

"Ficken 100€ 15Minuten", antwortete sie in akzentfreiem Deutsch.

Leon nickte und drückte ihr die Scheine in die Hand. Dann folgte er ihr in einen separaten Raum.

Lasziv zog sie sich den wenigen Stoff, den sie noch anhatte, aus. Sie war schlanker als Nina. Er wurde angetrieben von dem Gefühl, etwas beweisen zu müssen.

"Ich will....doggy" murmelte er alkoholisiert vor sich hin, doch sie verstand ihn scheinbar.

Wenig später wichste sie ihn. Er war erleichtert festzustellen, dass er eine Erektion bekam. Das hatte er die letzten Male nüchtern beim Verkehr mit Nina nicht hinbekommen. Er hatte sich immer mit Marek verglichen, der so viel besser bestückt war, was ihn blockierte.

Doch das spielte hier keine Rolle. Sie zog ihm ein Kondom über und übergoss seinen Schwanz anschließend mit Gleitmittel.

Wenig später reckte sie ihm den Po entgegen.

Von hinten trat er an sie heran.

Problemlos drang er in sie ein. Er begann, sie so hart zu stoßen, wie er konnte.

Es war ein gutes Gefühl. Und mit einem Mal sah er sich nicht eine Prostituierte ficken.

Es war Nina, die unter seinen Stößen stöhnte. Er zeigte ihr, dass er es noch drauf hatte.

Und er bewies sich selbst, dass er nicht nur der unterwürfige Cuck war.

13

Eng umschlungen stolperten Nina und Marek in das Hotelzimmer. Für beide war es reizvoll gewesen, den ganzen Abend über zu spüren, wie der sexuelle Druck immer größer wurde. Diese unbändige Lust aufeinander heraus zu zögern.

Mareks Penis stand bereits steif in seiner Hose und auch Nina konnte deutlich die physischen Merkmale ihrer Erektion spüren.

Wild kreisten ihre Zungen umeinander. Marek griff sich den Hinterkopf seiner Gespielin. Mit zartem Druck beförderte er sie auf ihre Knie. Sie lächelte ihn an, als sie zu ihm aufschaute und den Gürtel der Anzughose löste.

Ihre Hand legte sich kurz um den pulsierenden Schaft und wenig später verschwand er in ihrem Mund.

Verglichen mit den ersten ungeschickten Versuchen eines Blowjobs war es, als bekäme er jetzt den Schwanz von einer professionellen geblasen. Dass das sein Verdienst war, erregte ihn umso mehr.

Immer wieder bewegte Nina ihren Kopf vor und zurück. Gelegentlich suchte sie bestätigung suchend seinen Augenkontakt. Sein lüsterner Blick genügte ihr und sie machte sich weiter mit dem Mund an seinem besten Stück zu schaffen. Marek hatte den ganzen Abend darauf gewartet.

Er zückte das Smartphone und wartete, bis Nina wieder aufblickte. Dann schoss er ein Foto von ihr, das er nicht weiter beachtete..

"Okay stop, sonst komme ich noch vor dem Hauptteil", sagte er. Er wusste, dass er nicht mehr lange standhalten konnte.

Nina zog ihren Kopf nach hinten, wichste seinen nassen Schwanz aber weiter.

"Vielleicht will ich das ja", sagte sie provokant und grinste ihn frech an.

"Dann musst du aber..."

Ohne Vorwarnung begann Nina erneut an seiner Eichel zu saugen. Immer schneller werdend lutschte sie gierig an ihm.

"Oh fuck!"

Marek griff nach Ninas Dutt und packte ihn fest. Er begann sich entgegen ihrer Bewegungen hin und her zu bewegen und fickte so ihren Mund.

Nina hörte nicht auf. Speichel begann, ihren Mundwinkel heraus zu laufen und Marek gab sich dem nun hin.

Es dauerte keine Minute bis seine Eichel in ihrem Mund anschwoll und wenig später schoss er seine Ladung in ihren Mund.

Marek keuchte, als er wieder bei Sinnen.

"Du kleines, geiles Luder!"

Nina schaute ihn stolz an. Sie öffnete den Mund, um ihm zu zeigen, wohin sein Sperma verschwunden war.

Es dauerte nicht lange, bis er bereit für Runde 2 war.

14

Leon fühlte sich am nächsten Tag furchtbar. Der Alkohol hatte ihn in der kurzen Nacht schlecht schlafen lassen. Ein flüchtiger Blick durch den Raum ließ ihn bemerken, dass sein Zimmerkollege nicht im Raum war. Es dauerte kurz, bis er sich orientiert hatte.

Der Alkohol durchströmte noch immer seinen Körper und die Erinnerungen an die Vorkommnisse der gestrigen Nacht kamen langsam zurück. Er hatte sich in einem Moment der Schwäche und des Zorns dazu verleiten lassen, eine Nutte dafür zu bezahlen mit ihm Sex zu haben. Vom Gefühl des Sieges, dass er es noch immer konnte, den Akt zu vollziehen, blieb nichts übrig. Er war zwar immer noch sauer auf Nina, dennoch meldete sich das schlechte Gewissen. Sofort wusste er, dass er einen furchtbaren Fehler begangen hat.

Er konnte sich nicht beantworten, ob der Alkohol oder die Verzweiflung dafür verantwortlich war. Vermutlich eine Mischung aus beidem. Und beides stellte keine Entschuldigung dar.

Er holte das Smartphone hervor.

2 neue Nachrichten von 2 Absendern.

Er wischte mit dem Finger über das Display und öffnete die Nachrichten. Die erste war vom Abend zuvor und von Marek.

Es war ein Foto von Nina, wie sie Mareks Schwanz im Mund hatte. In dem Outfit, in dem er sie zuvor gesehen hatte. Sofort ergriff ihn eine Mischung von Panik, Lust und... Erleichterung!

Die zweite Nachricht war von Nina.

"Ich hoffe du hast dich über die kleine Überraschung gefreut. Ich freue mich darauf, dich wiederzusehen. Bis bald! Ich liebe dich."

Die Erleichterung wich einem massiven Gefühl von Schuld. Sein Fehler war damit nun noch bedeutungsschwerer geworden. Nina hatte ihm lediglich im Rahmen ihres Spiels einen neuen Reiz geboten. Der zugegebenermaßen extrem erregend für Leon gewesen wäre, wenn er nicht mit den Schuldgefühlen zu kämpfen gehabt hätte.

Es war nicht Nina, die die Spielregeln gebrochen hatte. Er war derjenige gewesen.

Leon wurde schlecht bei der Erkenntnis und übergab sich in die Toilette des Hotelzimmers.

15

Nina spürte noch immer die Nachwehen der intensiven Nacht. Glücklicherweise konnte sie auf der Heimreise im Zug den fehlenden Schlaf zumindest etwas nachholen.

Nun wartete sie zuhause darauf, dass Leon wieder nach Hause kam.

Für Leon hatte sich der ganze Tag surreal angefühlt. Seine Gedanken wurden komplett von den Schuldgefühlen dominiert. Er konnte keinen klaren Gedanken fassen, wie er damit umgehen sollte. In erster Linie hasste er sich selbst dafür.

Egal wie er es drehte und wendete. In jedem Szenario kam er nicht umhin, Nina zu beichten. Er hatte keine Angst davor, dass sie ungehalten reagieren würde. Sie war mit großer Sicherheit deutlich nachsichtiger als er es mit sich selbst war.

Und vielleicht würde es ihm dabei helfen, das Thema zu verarbeiten.

Es waren quälend lange Stunden vergangen, bis er endlich zuhause ankam.

Nina begrüßte ihn freudig. Sie sah müde, aber glücklich aus. Sie nahm ihn lange in den Arm. Das befeuerte seinen Selbsthass weiter und er hatte das Gefühl, in Tränen auszubrechen.

"Was ist los?" Nina hatte seine Stimmung bemerkt.

"Ich...muss dir etwas erzählen..." Tim fiel es schwer zu versprechen. Ninas Gesichtsausdruck veränderte sich sofort. Er fuhr fort.

"Ich habe einen großen Fehler gemacht."

Dann brach alles aus Leon heraus. Er beichtete ihr vollständig, was passiert war. Er konnte dabei beobachten, wie sich Ninas Mimik von beginnender Skepsis zu loderndem Zorn entwickelte.

Nina hörte Leon die Worte sagen, doch sie konnte nicht glauben, was sie da hörte. Sie hatte das Gefühl, dass man ihr den Boden unter den Füßen weggezogen hatte.

Einen Moment lang sah sie in Leons Gesicht. Er schaffte es nicht einmal, ihr in die Augen zu sehen. Sie wurde erschüttert und dem Entsetzen folgte blinde Wut.

"Du hast WAS?" hörte sie sich selbst schreien.

"Leon, sag mir, dass das ein Scherz ist." Sie rüttelte an seinen Schultern, doch Leon hielt den Kopf weiter gesenkt. Zaghaft schüttelte er mit dem Kopf. Er sagte die Wahrheit.

"Du kriegst seit Wochen keinen hoch, wenn ich mit dir schlafen will. Aber bei einer scheiß Nutte klappt es??" Das war das kränkendste an dem Ganzen.

"Nina, ich...es ist nur, weil du..." Leon begann zu schluchzen.

"Weil ich was?"

"Weil du ja auch mit...Marek...." stotterte er.

"AUF DEINEN WUNSCH! Hab ich dir vielleicht erzählt, dass es mich geil macht, wenn du eine scheiß NUTTE fickst? Hab ich?"

Nina geriet in Rage. Nicht nur, weil ihr Leon das angetan hatte. Nun gab er ihr auch die Schuld.

"Nein, aber..."

"Nichts aber" Nina wollte seine Ausreden nicht hören.

Leon weinte nun heftig. Sein Selbstmitleid widerte Nina geradezu an. Er allein war schuld daran und nun tat er so, als sei er Opfer des Ganzen.

"Nina, es tut mir so Leid." flehte er sie an.

Doch Nina spürte nichts dabei. Es war etwas in ihr zerbrochen. Das unerschütterliche Bild von ihm als perfekten Ehemann war verschwunden.

"Zu spät." sagte sie ruhig. Gefasst.

"Bitte...lass uns einfach die Zeit zurückdrehen. Alles vergessen und es wieder so sein lassen wie früher. Nur wir beide."

"Damit du Nutten ficken kannst und ich es mir selbst machen kann, weil du keinen hochbekommst?" Jede Faser in Nina war angespannt. Der Wut trieb ihr die Röte ins Gesicht. Und Nina bemerkte ein seltsames Gefühl von sich anbahnender Lust. Sie hatte nie Gefallen daran gefunden, mit Leon zu streiten. Doch nun hatte er es verdient und es fühlte sich beinahe gut an, ihn für seinen Fehler bezahlen zu lassen. Es war das erste Mal, dass sie nicht das Gefühl hatte, sich mit ihm auf Augenhöhe zu befinden.

"Das kannst du schön vergessen, hörst du? Genauso wie die Hochzeit."

Leon ließ sich in einem Weinkrampf auf die Couch fallen.

Und Nina stürmte aus der Wohnung.

Sie setzte sich ans Steuer ihres Autos. Ziellos fuhr sie für einige Zeit herum. Versuchte, ihre Gedanken und Gefühle zu sortieren. Leon anschreien hatte für kurze Zeit als Ventil gedient, doch nun stauten sich die Emotionen erneut in ihr.

Sie musste sie irgendwie loswerden. Sie hatte das Bedürfnis mit jemandem darüber zu reden. Ihre Freundschaften hatten in den letzten Wochen gelitten, da sie kaum Zeit in sie investierte. Doch sie wusste, dass Anna immer für sie da war, wenn sie sie brauchte.

Aber was sollte sie erzählen? Sie konnte ihr die Situation nicht erklären, ohne erklären zu müssen, auf was für einen sexuellen Pfad sie sich gegeben hatte. Und das kam nicht in Frage.

Also fuhr sie. Eine ganze Weile lang. Bis sie an ihrem Ziel war

15

Marek stand von der Couch auf, als er das Läuten der Klingel hörte. Er hatte keine Ahnung, wer so spät am Sonntagabend noch bei ihm vorbeikam. Er hatte eine böse Vorahnung und hoffte inständig, dass es nicht Hanna war, die ihn aufsuchte. Er öffnete die Kamera der Türklingel.

Nina stand davor und tippelte nervös mit den Füßen. Damit hatte er noch weniger gerechnet.

Er ging zur Tür und machte diese auf.

"Nina...was machst du...?"

Bevor er zu Ende sprechen konnte, warf sie sich ihm an den Hals.

"Fick mich. Jetzt. So hart du kannst."

Marek musste unwillkürlich lachen. Es benötigte etwas Kraft, um sie von sich zu schieben.

"Langsam, langsam. Was ist denn los?"

Nina blickte finster drein. So hatte er sie noch nie gesehen. Und irgendwie stand es ihr. Zu gerne würde er ihr den Wunsch erfüllen. Doch etwas an diesem Besuch stimmte nicht.

Nina wirkte nervös. Also bestand er darauf, dass sie sich setzte.

Und dann erzählte sie ihm alles. Marek konnte ihren Zorn förmlich spüren, während sie erzählte. Ihr Wunsch war also ein Ausdruck von Rachegefühlen. Das tilgte Mareks Lust. Er empfand keine Erregung, bei dem Gedanken als Werkzeug benutzt zu werden.

Und die Situation hatte sich so eben gewaltig geändert. Marek gefiel ganz und gar nicht, was er da hörte. Alles, was sich bisher entwickelt hatte, wurde dadurch gefährdet. Auch wenn es nur bedingt mit der Situation zwischen ihm und Hanna zu vergleichen war, wusste er: Das Ergebnis könnte am Ende das selbe sein.

Doch Nina war zu wertvoll, um es soweit kommen zu lassen.

Eine halbe Stunde lang hörte sich Marek ihre Hasstiraden an. Es beruhigte sie soweit, bis sie sich resigniert und erschöpft auf der Couch zurücklehnte. Mit den Händen fuhr sie sich über die Stirn und das Gesicht. Ratlosigkeit machte sich in ihrem Gesicht breit.

Sie schaute ihn an.

"Was soll ich nur tun?"

Es war keine einfache Situation für Marek. Doch seine Erfahrung mit anderen Paaren half ihm dabei, sich in Mann und Frau einer solchen Beziehung hineinzuversetzen. Auch ein Cuckold hatte in seinem Inneren immer noch das Gefühl, seinen Wert als Mann beweisen zu müssen. Egal wie stark jemandes Persönlichkeit war, in einem Ausnahmezustand konnte eine falsch wahrgenommene Situation dieses Gefühl an die Oberfläche hervorholen.

Leon war sich am Anfang unsicher gewesen. Doch Marek hatte schnell begriffen, dass Leon sich mehr wünschte, als nur seine Frau mit einem Anderen zu teilen. Sein Fehler konnte also eine Chance bedeuten. Für alle Drei darin involvierten.

"Das kann ich dir nicht sagen. Das musst du wissen."

"Tolle Antwort. Darauf wär ich ja selbst nicht gekommen." sagte sie sarkastisch.

Marek gesellte sich zu ihr. Sanft packte er ihren Zopf und zog daran.

"Nicht so frech oder willst du irgendwann nochmal von mir gefickt werden?" Nina schaute ihn erst erschrocken, dann extrem lüstern an.

Er lockerte seinen Griff.

"Nein, aber jetzt im Ernst: Hast du geglaubt, dass sich eure Beziehung ganz unbelastet weiterentwickelt, nachdem das mit uns angefangen hat?"

Nina nickte nachdenklich.

"Dass ihr es überhaupt so weit geschafft habt, liegt nur daran, weil ihr eure Beziehung stabil gehalten habt, indem ihr offen zueinander wart. Leon hat einen Fehler gemacht und es dir gestanden. Ich finde es nicht gut, was er gemacht hat - Denke aber du kannst darüber stehen"

Nina verharrte einen kurzen Moment.

"Weißt du, als er mir das gesagt hat. Da wurde ich nicht traurig. Das Einzige, was ich gespürt habe, war Wut. Wut und die Sehnsucht danach, ihn zu bestrafen."

Marek verstand, was sie ihm da sagte. Es war der Moment, an dem er alles beenden musste. Doch er konnte es nicht. Also blieb ihm nur die Flucht nach vorne.

"Wenn du es nicht akzeptieren kannst, ist das okay. Dann gibt es aber nur eine Lösung: Du musst dich von ihm trennen."

Nina nickte langsam. Dann schüttelte sie wieder mit dem Kopf.

"Ich weiß, dass du recht hast..." sagte sie.

"Aber?" Marek wartete geduldig auf die Antwort.

"Es würde nicht nur meine Beziehung beenden. Sondern alles, was ich in meinem Leben aufgebaut habe."

Auch das konnte Marek verstehen.

"Es gäbe da noch eine Möglichkeit." Marek wusste, dass er sich gewaltig die Finger daran verbrennen konnte. Doch der Reiz war zu groß, die Sehnsucht nach Nina zu ausgeprägt, um widerstehen zu können.

"Welche?"

"Gib ihm, was er will."

Marek sah die Verwirrung in Ninas Augen. Er musste grinsen.

"Du bist wirklich eine Wahnsinns-Frau, liebe Nina. Aber du hast die Wünsche und Sehnsüchte deines Verlobten immer noch nicht so richtig verstanden."

Während er Nina erklärte, was er meinte, wurde ihm schlagartig etwas klar.

Nina war es die ganze Zeit um sich selbst gegangen.

Eine erregende Erkenntnis.

Und ein Versprechen an die Zukunft, dass er noch mehr in Nina zum Vorschein bringen konnte.

16

Leon hatte sich krank gemeldet. Die lästigen Nachfragen seiner Kollegen, was mit ihm los sei ignorierte er. Taschentücher hatten sich auf dem kleinen Tisch vor der Couch und auf dem Boden gesammelt. Mit einigen hatte er sich die Tränen aus den Augen gewischt. In andere hatte er ejakuliert. Ihm war alles entglitten und ein Sturm der Emotionen und Empfindungen tobte in seinem Inneren. Der schmerzenden Erkenntnis, dass er Nina womöglich verloren hatte, folgte eine unkontrollierbare Erektion, für die er sich selbst verabscheute, der er aber letzten Endes jedes Mal nachgab. Nur um durch die einsetzende Reue erneut angeregt zu werden.

Immer wieder fragte er sich, warum er so sein musste. Er hasste es, nicht normal zu sein. Und dass sein ganzes Leben dadurch zerstört wurde. Dass er Erregung dadurch spürte.

Nina überraschte ihn. Er hatte nicht mit ihr gerechnet. Auch sie sah müde aus.

Sie ignorierte das Chaos um ihn herum.

"Können wir reden?" Sie klang weder traurig noch bemitleidend, dennoch hatte es etwas Einfühlsames.

"Ja, klar." sagte er. Schließlich konnte es nicht schlimmer werden. Oder besser, wenn man seinen Schwanz befragte.

"Ich habe nun verstanden, dass du verwirrt warst. Dass dein kleiner...Ausrutscher...keine Absicht war. Nichts mit mir zu tun hatte."

Hoffnung keimte in ihm auf.

"Ich war vielleicht etwas unfair zu dir und habe zu viel erwartet. Also habe ich darüber nachgedacht, was du gesagt hast. Dass wir die Zeit zurück drehen und..." sie streichelte sanft über seine Hand. "...ich denke auch, dass es das Beste für uns wäre."

100 Steine fielen von Leons Herzen. Tränen schossen ihm in die Augen. Er schaffte es nur, sanft zu lächeln.

"Okay..." Er kämpfte gegen den Drang an zu protestieren. Der ihm einflüsterte, dass er wollte, dass sie ihn verlässt.

Sie lächelte ihn ebenfalls.

"Dann wird alles wieder wie früher." Sagte sie und grinste dabei zufrieden.

"Also heiraten wir am Samstag?"

"Na klar, du Dummkopf."

Er richtete sich auf, um sie zu küssen. Doch Nina wandte sich bereits wieder von ihm ab.

Und Leon war einfach nur froh darüber. Zumindest der größte Teil von ihm.

Sie hatten es wirklich geschafft, die letzte Woche vor ihrem großen Tag ganz normal zu verbringen. Leon hatte anfangs Zweifel gehabt, doch auch wenn Nina immer noch sauer auf ihn war, hat es gut funktioniert. Natürlich vermisste Leon bereits die sexuelle Stimmung. Doch wenn er seine Beziehung retten wollte, musste er stark sein. Wie ein Alkoholiker auf Entzug.

Er steckt seine ganze Energie in die Vorbereitung des wichtigsten Tages in Ninas Leben. Er wollte, dass alles perfekt ist.

Der Tag kam näher. Für Leon fühlte sich die Woche ewig lang an. Er wusste nicht, ob es daran lag, dass er seinem inneren Verlangen widerstehen musste oder ob es schlicht die Aufregung war.

Doch er hatte es geschafft.

Auf Ninas Wunsch hin heirateten sie kirchlich. Ihm war die Ironie dabei durchaus bewusst, immerhin stand ihre Beziehung ganz und gar nicht für christlich-konservative Werte. Doch Nina bestand darauf. Nicht, weil es ihr selbst wichtig war. Viel mehr ging es darum, die Wünsche ihrer Verwandtschaft, insbesondere Eltern, zu erfüllen.

Leon stand vor dem Gebäude. Er war spät eingetroffen und die Gäste hatten sich bereits ins Innere begeben. Dennoch war er früh genug dran, um seine Position einzunehmen und am Altar auf seine Liebste zu warten.

Er atmete tief durch und schritt durch die Tür. Der Raum war gut gefüllt. Freundlich grüßte er Verwandte und Freunde. Er ignorierte dabei das Grinsen seiner Freunde, die um seinen Fehltritt am Junggesellenabschied wussten.

Schließlich stand er vorne. Im Blickfeld aller Gäste. Er hoffte, dass Nina nicht allzu lange auf sich warten lassen würde. Sein Blick schweifte durch den Raum.

Er blieb in einer der hintersten Ecken hängen. Mit einem Mal verkrampfte sein ganzer Körper.

Glockengeläut riss ihn aus der Schockstarre. Es kündigte das Eintreffen der Braut an. Die Gäste erhoben sich und warteten mit Spannung auf ihr Eintreffen.

Nina schritt mit aller Gemütlichkeit den Gang entlang und genoss die bewundernden Blicke der vor allem weiblichen Hochzeitsgesellschaft. Eine gefühlte Ewigkeit später hatte sie ihn erreicht. Sie gab ihm einen flüchtigen Kuss, bevor sich die beiden auf die ihnen angedachten Plätze setzten.

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