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Das Refugium Teil 2 - Kapitel 12

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Einer Eingebung folgend, rief Sandy die Schulungsunterlagen für die Techniker auf, und probierte die dort enthaltenen Demo-Schlüssel. Bereits der oberste in der Liste war ein Volltreffer, und Sandy war im System. Ihr Jubelschrei war so laut, dass Manfred sofort herbeieilte.

Gespannt lasen sie die Nachrichten mit, die über ihren Bildschirm scrollten. Sandy schaltete Filter hinzu, um Wichtige von Unwichtigem zu trennen, und aus dem Strom der Informationen wurde erst ein plätschernder Bach, dann ein Rinnsal, und am Ende tropften nur noch einzelne Nachrichten, die mit höchster Geheimhaltungsstufe gesendet wurden, heraus. Als Sandy schließlich den Filter so weit hochdrehte, dass nur noch die Nachrichten der obersten Militär- und Regierungsspitze zu sehen gewesen wären, versiegte der Strom ganz.

Manfred und Sandy warteten eine Weile, aber keine einzige Nachricht erschien. "Verdammt", sprach Manfred es schließlich aus, "die Führungsspitze verwendet ein anderes System. Mich wundert es nicht, schließlich haben sie herausgefunden, dass sie sich auf amerikanische Technik eingelassen haben, wenn auch unfreiwillig. Radomir war immer extrem misstrauisch, für seinen inneren Zirkel würde er etwas Besseres suchen."

"Was könnte das sein?" Sandy war ratlos und maßlos enttäuscht. Gerade noch hatte sie einen Silberstreif am Horizont gesehen, aber die Hoffnung hatte sich ebenso schnell wieder zerschlagen.

"Enigma. Ich würde Enigma einsetzen."

"Aber die haben die Briten doch geknackt?"

"Die erste Version, die später verhunzt wurde, um den Apparat bequemer bedienbar zu machen, wäre selbst heute nicht zu knacken. Einem kleinen Kreis von intelligenten Bedienern könnte man beibringen, wie man die Nachrichten so variiert, dass eine KPA-Attacke, wie Turing sie mit seiner "Bombe" ausgeführt hat, keine Aussicht auf Erfolg mehr hätte. Es ist wie so oft, die Technik wäre unknackbar, solange man nicht unsachgemäß an ihr herumoptimiert, und solange man sie nicht Trotteln überlässt, die sie dann aus Bequemlichkeit kompromittieren. Ich weiß aus internen Berichten, dass sich Radomir sehr für die Technik begeistert hat, es wäre naheliegend, dass er sie nun für sich einsetzt."

"Und was bedeutet das für uns?"

"Dass wir den Einbruch in seinen inneren Datenverkehr vergessen können. Radomir ist zu intelligent, um Fehler zu machen, die vor ihm schon Andere um Kopf und Kragen gebracht haben. Er wird die Technik der Enigma mit modernen Schlüsselaustauschverfahren kombiniert und seine engsten Getreuen angewiesen haben, niemals kurze und inhaltlich ähnliche Nachrichten zu senden. Wenn sich alle daran halten, und in einem kleinen Kreis kann man das durchsetzen, kann der Enigma Code nicht gebrochen werden. Selbst die Anlagen der Station hätten zur Zeit der Dinosaurier zu rechnen beginnen müssen, um jetzt mal so langsam erste Zwischenergebnisse liefern zu können."

"42". Sandy brachte es auf den Punkt.

"Ja, 42". Manfred lächelte humorlos. Die Nerd-Zahl. Das passte zu Sandy.

"Aber wir sind weit gekommen, das muss für etwas gut sein." Manfred widmete sich wieder den Nachrichten, die über das gehackte System ausgetauscht wurden. In auffallend vielen Nachrichten ging es nicht um Staatsgeheimnisse, sondern um Alltagsquatsch. Wer holt die Kinder von der Schule, wer fährt nach der Arbeit auf dem Heimweg noch beim Supermarkt vorbei, um eine vergessene Tube Senf zu holen, der Hund hat Brechdurchfall, tu was, und bring, wenn Du die Limo in der Garage parkst, unbedingt noch den Müll raus. Die Oberen unterhielten sich mit ihren Ehefrauen.

Oft genug chatteten sie parallel dazu auch mit ihren Mätressen, da ging es dann allerdings naturgemäß eher selten um die Frage, wer welchen Teil der Hausarbeiten übernimmt.

"Such nach Kalina Karajeva", wies Manfred Sandy an. Es dauerte nicht lange, und Sandy fand die Gesuchte. Sie tauschte sich regelmäßig mit Freundinnen aus, es ging meistens um Tratsch, Kosmetiktipps und Sport, dazwischen fanden sich aber auch viele Chats zu medienpolitischen Themen, sie war dort wohl eine große Nummer, außerdem schien sie in mehreren Wohlfahrtsprojekten aktiv zu sein.

"Wer ist diese Kalina?", fragte Sandy neugierig.

"Das ist seine Frau. Über die kommen wir vielleicht an Radomir heran. Das war immer schon so. Gewinne das Ohr der Ehefrau, und Du sitzt auch im Gehörgang ihres Mannes."

"Und was genau willst Du ihr sagen? Hallo Kalina, ich bin der Manfred, ich sitze hier in einer streng geheimen Forschungsanlage unter einem Gebirge auf einem Haufen High-Tech, und ein Trupp abtrünniger Soldaten möchte sie uns wegnehmen, um damit Deinen Mann zu entmachten? Kannst Du ihn mal bitte an den Apparat holen, ich muss mit ihm reden? Mal ehrlich, wenn mir jemand so eine Geschichte auftischen würde, ich würde ihn in eine Klapse einweisen lassen."

"Da hast Du vollkommen Recht, das würde ich auch tun. Aber es gibt da jemanden, dem wird sie zuhören."

"Und wer soll das sein?"

"Eine Freundin aus alten Tagen, mit der es früher eine enge Verbindung gab. Ihr wird sie glauben, egal wie weit her geholt die Geschichte klingt."

"Wer ist das? Kenne ich die Person?"

"Mach den Heli flugbereit", antwortete Manfred ausweichend, "wir müssen eine Person unverzüglich hier her holen, die ich eigentlich in diesem Leben nicht mehr wiedersehen wollte. Und Du wirst dafür sorgen, dass sie alles stehen und liegen lässt, und mitkommt, obwohl das vermutlich das Letzte ist, was sie gerne tun möchte. Ich erkläre es Dir unterwegs, wir haben keine Zeit zu verlieren."

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5 Kommentare
AnonymousAnonymvor 11 Monaten

Falls das der Knopf für die A-Bombe sein sollte, muß er ja nicht losgehen. Die Hoffnung stirbt zuletzt!

Sunny3429Sunny3429vor 11 MonatenAutor

"Dann soll es so sein", sagrte Manfred, und mit seinem letztern Blick suchte er Sandys ängstlich aufgerissene Augen, als er auf den roten Knopf drückte.

RembremerdingRembremerdingvor 11 Monaten

Die Spannung steigt und es sieht nicht besonders gut für ein HappyEnd aus.

Ich hoffe aber Sunny ist ein Fan von HappyEnds!

AnonymousAnonymvor 11 Monaten

Spannung steigt…

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