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Alle Kommentare zu 'Experimentelle Therapie'

von Usi58

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  • 8 Kommentare
AnonymousAnonymvor fast 2 Jahren

lass es bleiben

UtaussUtaussvor fast 2 Jahren

Sehr gut geschrieben, danke!

UtaussUtaussvor fast 2 Jahren

Sehr gut geschrieben, danke!

kater001kater001vor fast 2 Jahren

Eine ungewöhnliche Geschichte, eegrn der Gewalt eigentlich nicht mein Geschmack, aber zum Glück habe ich sie bis zum Ende gelesen, und da macht der Ausgang großen Späß.

AnonymousAnonymvor mehr als 1 Jahr

Wow, eine so kurze Geschichte! Und das Kopfkino läuft. Respekt!

AnonymousAnonymvor mehr als 1 Jahr

Toll geschrieben und nachvollziehbar. Trotzdem bleibt ein schaler Beigeschmack, warum zum Teufel haben die beiden nicht miteinander geredet?

Auden JamesAuden Jamesvor 11 Monaten
Pointierte Therapie

Das nenne ich mal eine angenehme Überraschung – sowohl für die Hauptfigur als auch den Leser! Die Pointe, insbesondere was die verabreichte Pille anlangt, sitzt und geht wunderbar auf, finde ich, lediglich der Vorschlußsatz sträubt sich da merklicher: Das Beziehungsproblem ist doch offenkundig gelöst, was für eine „Aufarbeitung“ wäre also noch vonnöten?

Was den Schreibstil anlangt, so bin ich diesem Gestotter in einzelnen Wörtern und Wortgruppen („Mein Brüllen erstickt. Vom Knebel. Meine Tränen versickert. In der Maske.“), das kaum einmal zu einem vollständigen Satz gelangt, grundsätzlich eher abgeneigt, aber aufgrund der gegebenen Kürze der Geschichte ist dieses im vorliegenden Falle vielleicht noch halbwegs zu verschmerzen. Allerdings war ich am Anfang ob des einschlägigen BDSM-Umfelds von dem fast schon keusch anmutenden „Po“, wie der hauptfigürliche Ehemann seinen Allerwertesten bezeichnet, doch etwas verwirrt; angesichts des Wandels seiner Haltung paßt es dann natürlich, daß er das Hinterteil seiner Frau am Ende als „Arsch“ betrachtet, da jedoch aus der Geschichte nicht hervorgeht, als was er dieses vor seinem Wandel betrachtete, ist das weniger eindrücklich, als wenn eine Änderung der Selbstbezeichnung für seine Kehrseite Eingang in die Geschichte gefunden hätte (bzw. umgekehrt vorhergehend der kehrseitige Blick auf seine Frau).

Auch ist die Art seines Wandels weder ganz klar noch überzeugend, denn einerseits scheint er ja vorher schon grundsätzlich willens gewesen zu sein, seine Frau „härter ran[zu]nehmen“, wie er am Ende offenbart („Das konnte sie haben.“), andererseits erschiene sein Wandel so weniger als ein Wandel denn vielmehr als das Ende seiner Verstellung, was wiederum die Frage aufwirft, wie so jemand seine wahre Haltung so umfänglich und langwierig verstellen können sollte, daß am Ende eine derartig „experimentelle Therapie“ wie in der vorliegenden Geschichte notwendig würde, um ihn aus seiner Verstellung zu lösen? Das fällt, finde ich, nicht mit der Frage des letzten Anonymus zusammen, warum denn die Eheleute „nicht miteinander geredet“ hätten; eine vielleicht berechtigte Frage, die aber ob der Gesprächslosigkeit vieler Ehen sich weit weniger dringend stellt als die nach dem Zustandekommen und Auflösen der Verstellung des Ehemanns in der vorliegenden Geschichte. Der Schreiber hätte in letzterer Hinsicht den Wandel stärker herausarbeiten und durchhalten müssen, um diesen wirklich glaubhaft zu machen. So wirkt der Ehemann am Morgen nach der potenzmittelunterstützten Offenbarungsnacht beispielsweise unverdrossen seiner „lieb[en]“ Haltung verhaftet, schleicht er sich doch erst heimlich aus dem Zimmer und wirft sich dann nach dem belauschten Ferngespräch seiner Frau bäuchlings zurück aufs Bett (auch wenn der Erzähler keine Tränen erwähnt, so ist ihr Fluß es doch, was der geneigte Leser an dieser Stelle angesichts der vorherigen Charakterzeichnung erwartet). Dann legt er plötzlich einen Schalter um und – puff – Verwandlung! Dieses unversehene Schalterumlegen ist zu schematisch und offenkundig dem gewollten Handlungsgang geschuldet, n i c h t dem Charakter des Ehemanns, um zu überzeugen! Angesichts der unklaren Anlage seines Charakters, der weder als bloße hartnäckige Verstellung noch vorgeblicher tiefgreifender Wandel eine durchgängige Entfaltung findet, ist diese fehlende Überzeugungskraft allerdings auch nicht weiter verwunderlich.

Trotzdem, das Thema der Männlichkeit (bzw. ihrer sogenannten „Krise“) ist sicherlich geschickt und zeitig gewählt, wie dem sinnigen Beschauer nicht nur auf LIT, sondern auch in der breiten Gesellschaft schon seit längerem auffallen dürfte. Die hier vorgeschlagene Lösung ist dann wohl doch etwas zusehr Hauruck und unausgereift, wie ja die Geschichte selbst ingesamt auch, aber durch ihre überraschende Wendung und erfreuliche Achtung vor den Grundregeln der deutschen Sprache, wie sie offenkundig – leider! – längst nicht mehr im dt. LIT üblich ist, bietet diese „Experimentelle Therapie“ dem geneigten Leser die Gelegenheit für leserische Kurzweil, die durchaus sogar zum Nachdenken anzuregen vermag!

–AJ

Anonymous
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