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In der Nähe so fern

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Zweieinhalb Stunden später zog Aiko eine halbleere Flasche Jim Beam aus dem Tiefkühler, dann legte sie ihre Schlüssel auf der Arbeitsplatte ab. Da sie keine Tumbler hatte, nahm sie ein kleines Saftglas aus der Spülmaschine und füllte es bis oben hin voll. Sie trottete mit ihrem Glas Whiskey und Rucksack in ihr Zimmer. Paul hockte am Bettrand, still lesend im gedämpften Lichtschein der Tischlampe. Seine Silhouette war unerträglich reizvoll.

»Bleib so«, sagte Aiko. Sie setzte das Glas ab und zog ihre analoge Kamera aus dem Rucksack. Sie zielte, fokussierte die Linse, bannte dann das Bild auf Film. Zufrieden nahm sie das Glas wieder auf und begab sich zum Bett.

Aiko stellte die Kamera auf den Nachttisch, dann das Glas. Sein feuchter Boden formte ein nasses Siegel auf der Tischoberfläche. Sie erstarrte.

Paul schloss das Tagebuch in seinen beiden großen Händen. Er hielt es wie einen schweren Stein zwischen den Knien.

Eine übelkeiterregende, ohrenzerreißende Stille füllte den Raum zwischen ihnen. Aikos Eingeweide krampften zusammen, während sie ihn stier ansah. Sein Blick haftete an seinen Händen.

»Wer ist ›A‹«, stieß er schwach hervor, seine Stimme unmerklich brechend. Es war schwerlich eine Frage, vielmehr eine kalte Forderung nach Auskunft.

Aiko schauderte beim Klang seiner Stimme, bei dem, was er sagte. Geistesabwesend hob sie eine zitternde Hand, um ihr erhitztes Gesicht zu bedecken.

»Er war dieser Typ, den ich in Japan traf.«

»Sprichst du noch immer mit ihm?«, fragte Paul finster.

»Nein.« Aiko schüttelte schier gewaltsam den Kopf. »Ich habe mich von ihm getrennt, als – als ich herausfand, dass er nur jemanden wollte, der ihn in die Staaten bringt.«

Er atmete scharf ein, seine Augen dunkel und unlesbar. Paul nahm das Tagebuch in eine Hand und legte es behutsam neben sich aufs Bett.

Obgleich eine Stimme in ihr lauthals protestierte, die das plötzliche Verhör und das Verlangen, sich zu erklären, verurteilte, rief Aiko aus: »Er bedeutet mir nichts!«

Er zeigte keine Reaktion. Wie kann er verstehen, dachte sie verzweifelt. Wie kann ich es ihm je verständlich machen? Sie konnte es nicht. Sie stand machtlos vor ihm, ihre Hände zu kleinen erbitterten Fäusten geballt, und betrachtete ihn, wie er regungslos auf ihrem Bett saß. Paul hielt den Blick abgewandt, seine Miene undurchdringlich. Für eine gefühlte Ewigkeit hielt er den Blick abgewandt, bevor er ihn prompt zu ihr zurückwandte. Mit Entsetzen bemerkte sie unzählbare Emotionen in seinen finsteren Gesichtszügen flimmern und flackern, die Muskeln und Sehnen seines Körpers wie eine Bombe zum Bersten gespannt.

Aiko sah ihn aufspringen und seine Hand zurückwerfen, als wollte er auf sie einschlagen. Sie schreckte zusammen. Für einige Augenblicke kam die Zeit zum Stillstand. Sie öffnete ihre Augen, als seine Hände sich um ihre Schultern klammerten, um sie aufs Bett zu schleudern. Sie landete auf der Decke und er war auf ihr, forsch ihre von Panik erfassten Handgelenke über ihrem Haar festhaltend. Seine Augen muteten wie heiße schwarze Kohlen an, als Paul zur Klarstellung, dass sie ihre Hände nicht zu bewegen habe, sie mehrere Male ins Bettzeug zwang. Sie folgte mit den Blicken seinem T-Hemd, das er von sich schälte, inzwischen leicht feucht mit seinem Schweiß, und zu einem dicken, behelfsmäßigen Strick wrang. Rittlings auf ihr sitzend machte er sich daran, ihre Hände zu fesseln.

Pauls Finger zitterten sichtlich, als er das Hemd an ihre Handgelenke führte. Aikos Körper unter ihm zitterte noch stärker. Ihre Augen waren fest geschlossen. Pauls Lippen zu einer blassen, straffen Linie zusammengepresst. Seine Brust hievte heftig einige angestrengte Atemzüge. Wortlos setzte er sich auf und warf das eingerollte Hemd zu Boden.

»Sieh mich an«, befahl er, seine Stimme überraschend gedämpft. »Aiko, sieh mich an.« Zögerlich blinzelte sie ihre Augen auf, plötzlich sich noch wehrloser fühlend als zuvor.

Wohltuende Erleichterung erfasste sie, als Paul zu beiden Seiten ihrer Schultern einen Ellbogen ablegte, ihren Körper mit dem seinen umschließend. Sie studierte sein Gesicht, suchte nach einem Ausdruck oder fassbaren Wort auf seinen Lippen. Stattdessen beugte er sich herab und umspielte die Seite ihres Halses mit seinem Mund, seine glutheiße Zunge flach über ihre nackte Haut streichend. Aiko gasperte und drehte ihr Gesicht zur Seite. Ihre Hände fanden seine Schultern. Ihr Blut pulste unter seiner Zunge wie ein weiter, fiebriger Fluss.

»Paul …«, hauchte Aiko, das Wort kaum ein Wispern. Ihre Finger fassten ihn bei den Schultern und dem samtigen Ansatz seines Nackens, als er die Last seiner Erektion auf ihre Hüften niederdrückte. Von einem flachen Schnauben begleitet umfuhr seine Hand ihren Hals, zog eine Spur zwischen ihre Brüste und rutschte tiefer, um ihre Jeans aufzuknöpfen. Den Reißverschluss erledigt löste er sie von ihrer Taille, ihr Höschen mit abstreifend, als er sie über ihre Schenkel hinweg nach unten zerrte. Sie schloss sich stumm dem abgelegten Hemd auf dem Boden an. Paul umfasste ihre Fesseln und drückte ihre Knie an ihre Brust. Er presste seine Handfläche auf ihr Geschlecht, seine Hitze und seine Zartheit fühlend.

»Sieh mich an«, sagte er erneut. Seine Augenbrauen waren verkrampft vor Verlangen. Sie tat, was er sagte, seinen Blick mit dem ihrem verhakend, als er einen Zeigefinger in ihre Muschi steckte. Aiko stöhnte. Ihre äußeren Lippen waren trocken, aber sein Finger kam dick überzogen mit ihren glitschigen Säften wieder zum Vorschein. Sie biss die Zähne zusammen, als er sie aufs Neue prüfte, dieses Mal mit zwei Fingern. Er spürte ihre Muskeln sich eng um seine Finger schließen, während sie sich unter ihm wand.

»J-Jetzt fick mich schon endlich«, stöhnte sie, ihre Augen sich schnell verdunkelnd vor Frustration. Sie fand sein Tempo unerträglich. Er gab nach und setzte sich zurück in die Hocke, um seine eigene Hose aufzuknöpfen. Ungeduldig griff Aiko danach und öffnete sie mit einem Ruck. Sie tauchte ihre Hand unter das Band seiner Boxer und holte ohne Umschweife seinen steifen Schwanz heraus. Ihr starrer Blick bohrte sich in seine Augen, während sie ihn abwichste, ihr begieriger Mund weit offen. Paul seufzte heiser unter der Berührung und angesichts ihrer plötzlichen Unverzagtheit. Ihre Hand war voll mit seinem Schwanz, als sie einen großen, klaren Tropfen Vorsaft seiner Spitze entlockte. Mit ihrem Daumen verrieb sie ihn auf der Kuppe, überall um die prallen Ränder streichend.

Aiko wälzte sich herum auf ihre Knie, Paul ihre Rückseite zugewandt. Sie beugte sich nach vorn und führte die Spitze ohne Zögern an ihre bereite Öffnung. Sie drängte gegen ihren nassen Schlitz mit gerade genug Druck, um Lustschauer durch ihren gesamten Körper zu jagen. Ihre Augen waren geschlossen in einem ekstatischen Krampf, als Paul sie bei der Taille packte und zurückwälzte, um ihm ins Gesicht zu sehen, dieses Mal sie auf seinen Schoß hebend. Er legte sich zurück, seine Hände nach wie vor fest um das Fleisch ihrer Hüften geklammert.

»Sieh mich an«, forderte er bestimmt, sein Blick unbeirrbar, »ich will, dass du mich ansiehst, während du mich fickst.«

Zähneknirschend zog Aiko einen scharfen Atemzug ein und fügte sich. Sie nahm seinen Schwanz in die Hand und führte ihn erneut an ihre glitschige Muschi. Ihre Augen auf die seinen gerichtet setzte sie sich langsam nieder und spürte ihn in ihr schmales Loch rutschen. Seine Dicke drohte sie zu zerreißen. Aiko versuchte, keine Miene zu verziehen, als sie sich anstrengte, seinen Umfang aufzunehmen. Paul hielt den Atem an, sein Gesicht von Schweiß überzogen.

Ohne Vorwarnung zwang er ihre Hüften geradewegs auf seine eigenen herab, gegen den zähen Widerstand ihrer Muskeln sich in die Tiefen ihrer Muschi versenkend. Sie schrie auf.

»Fuck –«, keuchte er und sah ihr ins Gesicht, das sich in einer Mischung aus Euphorie und Schmerz verzog. Aiko krümmte sich auf ihm, die Backen ihres Arsches fest gegen die Haut seines Hodensacks gepresst. Sie atmete schwer, die Augen nur halb offen, aber ihn ungebrochen ansehend. Er spürte die starken Muskeln ihres Kanals ihn umklammern, die Enge aufgedehnt durch die Spitze seines Schwanzes.

Langsam hob Paul sie hoch, seine Finger in ihr Fleisch bohrend. Der plötzliche Kontrast zwischen Ausgefülltsein und Leere brachte sie zum Stöhnen. Er balancierte sie genau auf der Spitze, ließ sie zur Gänze herausrutschen und gegen ihren Kitzler reiben.

»Wo hast – du gelernt, so zu ficken?«, hauchte Aiko, die Silben kamen ihr kaum über die Lippen. Ihre Hände hielten sich fest an der schweißglatten Haut seiner Unterarme.

»Viel gelesen.« Paul positionierte sie über sich, und bevor sie verarbeiten konnte, was das bedeutete, rammte er sich mit derselben Wucht wie im ersten Stoß erneut in sie hinein, mit voller Kraft gegen dasselbe tiefe Hindernis hämmernd.

»Oh Gott – Paul –«, schrie sie schrill. Aiko befürchtete, dass er etwas in ihr kaputt machen würde, aber ihre weit größere Befürchtung war, dass er aufhören könnte. »Paul –«

»Ist okay«, versicherte er im Flüsterton, »ist okay.« Er hob sie an und hämmerte aufs Neue in sie hinein, dieses Mal fließender und mit weniger Wildheit. Nach und nach verfielen sie mehr in einen raschen, rastlosen Rhythmus.

»Denke daran, mich anzusehen«, sagte er immer, wenn ihre Augen sich entrückt von seinem Sturmlauf schlossen. Aiko öffnete sie mit großer Mühe, unkontrolliert keuchend, während ihre Brüste kleine Sprünge machten und erbebten unter seinen unerbittlichen Stößen. Der Raum war erfüllt von ihrem Stöhnen und Grunzen und den nassen Fickgeräuschen.

Pauls Gesicht verkrampfte sich durch den zunehmenden Druck. Sie sah ihn trocken schlucken, die Zahnreihen sich schließen hinter seinen ausgedörrten Lippen.

»Paul –«, keuchte sie. »Ich werde – kommen, wenn wir so weiter –«

»Ich auch.«

Gerade spürte sie ihren Bauch sich anspannen, als er flink sich aufsetzte und sie rücklings aufs Bett drückte. Er rammte sich weiter in sie hinein, jeden Stoß jetzt gegen die Bauchwand ihres Tunnels treibend. Aiko warf ihren Kopf zurück in einem unerträglichen Lustrausch – sie war so nah.

Paul vergrub eine Hand in ihrem Haar und drehte ihren Kopf zurück, um ihr ins Gesicht zu sehen. Seine andere Hand fand ihre Brust durch den Stoff ihres Oberteils und bildete deren Form nach. Er hatte die empfindlich geschwollene Brustwarze zwischen die Knöchel seines Mittel- und Ringfingers geklemmt.

»Sieh mich an, wenn du kommst, Aiko«, wisperte er, sein eigener Orgasmus sich anbahnend.

Jeder seiner Stöße donnerte in sie wie ein Fünfzehntausendtonnengüterzug. Ihr Körper fuhr in heftigen Krämpfen zusammen, ihre Finger fanden die straffe Haut seines Bauches und bohrten sich hinein. Sie glaubte sich am Rande eines schwarzen, tosenden Todes, als sie kam. Paul beugte sich rasch vor, gerade rechtzeitig, um ihren Schrei mit seinem Mund zu ersticken. Ihre Pupillen weiteten sich stumm zu unergründlichen schwarzen Scheiben, während sie in seine Augen starrte.

Ihre Muskeln pressten sich mit erbarmungsloser Kraft ringsum ihn zusammen, ihn hinaustreibend über den blendenden Punkt, ab dem es kein Zurück mehr gab. Sein gesamter Körper spannte sich an und erstarrte, als er zur Hälfte in ihr gefangen war. Heißer Samen strömte in schaudernden Schüben aus ihm heraus und in ihren erschöpften Körper.

*

In den frühen Morgenstunden erwachte Paul still und leise.

Eine müde Aiko lag dicht hinter ihm. Sie atmete flache, ruhige Atemzüge. Er rührte sich nicht. Er schlug die übernächtigten Augen auf und sah ihre umgefallene Kamera auf dem Boden, getränkt in Whiskey. Ein leeres Saftglas lag auf seiner Seite einige Zoll entfernt.

In seinem Halbschlaf stellte er sich vor, wie die Inhalte der Kamera sich sogleich auflösen würden, die Filmrolle in ihrem Gehäuse ein knorriges Band aus atemberaubenden, unsichtbaren Farben.


Nachbemerkung des Übersetzers

Ich danke ohmanon für die Bereitwilligkeit, dieses Werk mit uns Lesern im Internet frei zu teilen. Ich danke ferner der verehrten Wespe für ihre kollegiale Hilfe und Unterstützung, ohne die ich die Übersetzung aller Anstrengung zum Trotz nicht in der vorliegenden Form hätte vollenden können. Auch danke ich meinen kritischen Lesern für ihre nützlichen Anmerkungen und Hinweise, die zum Feinschliff des Übersetzungstexts ihren Teil beigetragen haben.

  • KOMMENTARE
Anonymous
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21 Kommentare
AnonymousAnonymvor mehr als 2 Jahren

Auden James,der Mann der alle anderen Geschichtenschreiber gerne belehrt,was eine gute Geschichte ist,schafft es selber nicht einmal,gut zu übersetzen.Er entwürdigt die japanische Kultur auf despektierliche Weise.Shame on you.

KlarensaKlarensavor mehr als 6 Jahren
Also ist die Geschichte ...

nicht mal von dir, sondern einfach nur übersetzt ?

Ok dann hab ich wohl den Sinn dieser Seite hier nicht verstanden, denn ich dachte es ginge darum SEINE eigenen Geschichten zu veröffentlichen und bewerten zu lassen .

Aber dafür das du ständig die Werke anderer regelrecht in der Luft zerreißt ist das doch mehr als nur schwach, ja gerade zu peinlich schwach ist das !

WespeWespevor mehr als 6 Jahren
Respekt, Anerkennung und Kritik für einen besonderen Text

Lieber Auden James,

als Erstes bitte ich um Entschuldigung, dass der versprochene Kommentar zu deinem Text doch länger als geplant auf sich hat warten lassen.

Aber nun - und weil mir diese Übersetzung am Herzen liegt - hier ein paar subjektive Eindrücke und Anmerkungen meinerseits:

Zunächst möchte ich betonen, dass ich mir noch immer nicht sicher bin, ob deine Entscheidung, mit der Übersetzung so nah wie nur irgend möglich am englischen Original zu verweilen, eine gute war / ist.

Den Grund hierfür konntest du bereits in einigen anderen Kommentaren lesen. Der vorliegende Text ist - trotz aller Mühe - nicht mit der im Englischen vorhandenen Melancholie, Flüssigkeit, Sanftheit, Weichheit ec. zu lesen.

Gerade diese Merkmale machen das englische Original aber eben zu einer besonderen Geschichte.

Für diesen Mangel kann man allerdings nicht dich als Übersetzer verantwortlich machen.

Meiner Meinung nach liegt dies einfach in der "Härte" der deutschen Sprache begründet.

Die unterschiedlichen "Melodien" beider Sprachen werden nie 100%ig harmonisieren.

Positiv anzumerken ist - und damit verteidige ich deine Entscheidung gegen deine Kritiker - deine Achtung vor dem englischen Original und der englischen Sprache an sich!

Es wäre natürlich um Längen einfacher gewesen, "An Aperture Apart" in eine flüssig zu lesende, deutschsprachige Literotica-Geschichte umzuwandeln, einen kurzen Verweis auf das Original zu hinterlassen und zu betonen, dass man das Geschehen um Aiko und Paul der deutschen Sprache angepasst hat... 0815 halt.

Du hast dich für den schweren Weg entschieden und dafür gebührt dir Respekt!

Ich bin mir nicht sicher, ob die folgende Anmerkung für (hoffentlich) zukünftige Übersetzungen Lösungen bietet, aber ich möchte sie dennoch mitteilen:

Meiner Meinung nach sollte bei "kritischen", will sagen schwierigen Textstellen, der

direkte Kontakt zu dem Autor des englischen Originals gesucht werden.

Ich meine, es gibt keinen besseren Ansprechpartner, um die Bedeutung einzelner Passagen zu hinterfragen. So hätten vlt. einige "stelzige" Textstellen vermieden werden können.

Hier einige Beispiel, die mich u.a. nicht wirklich glücklich machen:

- Hannah gänzlich ignorierend riss er mit einem Ruck die Kühlschranktür auf, einen staubigen Basketball noch immer zwischen seine Hüfte und andere Hand geklemmt.

- »Lass dich von ihm nicht hinter die Fichte führen«

- Sie verharrte kurz am Fuß von Hannahs Beischlagtreppe. Sie hatten vorläufigen Abschied nehmend Augenblicke zuvor sich umarmt, und die Tür war in ihrem Rücken gerade ins Schloss gefallen.

(Hier hätte vlt. die Setzung von Kommas den Text vereinfacht?)

---> "Sie hatten, vorläufigen Abschied nehmend, Augenblicke zuvor sich umarmt, und die Tür war in ihrem Rücken gerade ins Schloss gefallen."

- »Machst auch Aufnahmen?« Er warf einen Blick auf ihre Kamera, dann zu ihr zurück.

Ohne die Verwendung des "DU" klingt diese Passage im Deutschen einfach nur nachlässig.

""Taking pictures too?" könnte ebenso gut mit "Werden auch Bilder gemacht?" übersetzt werden. Wie gesagt, eine direkte Rücksprache mit dem Verfasser des Originaltextes wäre wahrscheinlich sinnvoll gewesen...

- Die zweimalige Verwendung des Wortes "Beischlagtreppe" erscheint mir ebenfalls unglücklich, zumal "Stoop" eher für eine "offene Verandatreppe" steht. Eine solche erzeugt beim deutschen Leser - meiner Meinung nach - völlig andere Bilder als eine "BeiSCHLAGtreppe", wo ich dann wieder bei der Härte der deutschen Sprache angelangt wäre...

Ebenfalls unglücklich erscheinen mir - gerade in der Passage in welcher Paul und Aiko endlich zueinander finden - einige überlange oder zumindest für die Situation unvorteilhaft ausladende Sätze:

- Seine Augen muteten wie heiße schwarze Kohlen an, als Paul zur Klarstellung, dass sie ihre Hände nicht zu bewegen habe, sie mehrere Male ins Bettzeug zwang.

- Ihre Augen waren geschlossen in einem ekstatischen Krampf, als Paul sie bei der Taille packte und zurückwälzte, um ihm ins Gesicht zu sehen, dieses Mal sie auf seinen Schoß hebend.

Wie gesagt: Meine Hochachtung für deinen Mut, dich unbedingt an das englische Original gehalten zu haben!

Als abschließendes Fazit kann ich für mich sagen, das die plastische Beschreibung einer jeden Szene dennoch gelungen ist, das klassische Kopfkino läuft und wird befriedigt.

Dem geneigten Leser sollte allerdings klar sein, dass man "In der Nähe so fern" nicht mal eben im vorbeischauen genießen kann. Es sollte hinreichend Muse und Geduld aufgebracht werden, um sich auf diesen besonderen Text einzulassen.

Es lohnt sich allemal!

Mit besten Grüßen

Wespe

tom0664tom0664vor mehr als 6 Jahren
q.e.d.

Als ich meinen Kommentar geschrieben habe, bin davon ausgegangen, dass "Auden James" erstens umgehend antworten wird und er mir zweitens im Detail erklären kann, warum die von ihm gewählte Übersetzung doch die bessere ist. Wenn ich seine Antwort nun lese, kann ich nur sagen: Was zu beweisen war!

Lieber "Auden James", Deine Antwort auf meinen Kommentar untermauert eindrücklich, was in Deinem Text immer wieder zu lesen ist: auf der Jagd nach der möglichst originalgetreuen (also wörtlichen) Übersetzung opferst Du ein ums andere Mal das Gebot, dass eine Übersetzung in ihrer Zielsprache idiomatisch sein sollte! Auch Sprachen, die so eng verwandt sind wie Englisch und Deutsch, sind gerade in ihren gebräuchlichen Redewendung so verschieden, dass man sie oftmals nicht wörtlich übersetzen sollte. Ich nenne mal ein sehr banales (und etwas vulgäres): "fucking cold", sollte man sicher nicht mit: "verfickt kalt" und schon gar nicht mit: "fickend kalt" übersetzen sondern mit: "scheißkalt" oder "arschkalt". Aber das weißt Du natürlich.

Auf eine Detaildiskussion lasse ich mich heute nicht mehr ein - da gucke ich nachher lieber Tatort:-) Der ist hoffentlich spannender...

In diesem Sinne

tom0664

Auden JamesAuden Jamesvor mehr als 6 JahrenAutor
@ tom0664

Vielen Dank, „tom0664“, auch für Ihre kritischen Anmerkungen! Ich werde, wie schon bei Ihren Vorkommentatoren, auf die von Ihnen angeführten Textstellen eingehen und erklären, was ich mir bei der Übersetzung derselben dachte; außerdem werde ich angelegentlich auf Ihre Verbesserungsvorschläge, die Sie lobenswerterweise vorzubringen (großteils) nicht unterließen, eingehen. Gehen wir der Reihe nach:

1. Ja, an die herzige Alternative zur Übersetzung von „in full“ habe ich auch schon gedacht. Nur sehe ich in der erwiderten Umarmung „aus vollem/ganzen Herzen“ auch die Gefahr, das Original zu verkitschen. Zudem, finde ich, hätte es für den Autor unkomplizierte Herz-Alternativen gegeben, wenn er denn tatsächlich hier, wie Sie vermeinen, das genaue Gegenteil von „halbherzig“ gemeint hätte, z. B. „dearly“, „wholeheartedly“, „with all her heart“ u. dgl. mehr. Der Autor aber entschied sich für das eher von Kapitalgeschäften her bekannte „in full“ (vgl. „paid in full“), was, wie ich denke, als subtiler Hinweis darauf zu lesen ist, daß Aiko hier eher mechanisch, im Sinne des rituellen Austauschs freundschaftlicher Gesten, oder abgestumpft bzw. gefühllos handelt. Dafür spricht auch, daß sie drei Zeilen später ihrer freudig erregten Freundin nur „matter-of-factly“ antwortet und, was nicht vergessen werden darf, am Vorabend – oder auch am selben Nachmittag noch (der Text ist in diesem Punkt nicht eineindeutig)! – eine ganze Flasche Sake sich eingeflößt hat.

2. Die inkriminierte anatomische Unmöglichkeit, daß ein Seufzer in den Lungen entstehe, außer acht lassend, sei auf das Original verwiesen, wo wir lesen: „She released a shallow sigh from her lungs [...].“ Dem Autor schien es also – warum auch immer – wichtig zu sein, daß hier nicht einfach nur geseufzt (wofür ein simples „sighed“ ausgereicht hätte) oder ein Seufzer ausgestoßen oder von sich gegeben (dem ein „uttered a sigh“ o. ä. entsprochen hätte) werde; sondern jener Seufzer eben aus den Lungen „released“ wird. Somit bliebe für eine texttreue Übersetzung nur die Frage, wie dieses „released“ übersetzt werden sollte. Ich entschied mich für „entlassen“, weil dieses Verb auch für die Beschreibung anderer (körperlicher) Lautäußerungen gebräuchlich ist (z. B. „entließ ein wohliges Stöhnen“ o. ä.).

Das mit dem angeblich schrägen „ins Auge fassen“ kann ich nicht nachvollziehen, weil für mich die Redewendung „jmd./etw. (scharf) ins Auge fassen“ nicht ungeläufig ist. Falls dies, wie Sie implizieren, jedoch ungewöhnlich sei, weil jene Redewendung (zumindest Ihrer Meinung nach) vor allem im übertragenen Sinne gebraucht werde, so finde ich wiederum den Verweis auf das Original naheliegend, wo wir lesen: „[She] eyed the full suitcase [...].“ Als Alternativen für „to eye sb./sth.“ böten sich bspw. „betrachten“, „beäugen“, „ins Visier nehmen“ oder „seinen Blick auf jnd./etw. richten“ an. Von all diesen Alternativen käme, denk ich einzig, die letztere in Betracht; aber im Vergleich scheint mir „ins Auge fassen“ durch den Bezug zum Auge näher am Original zu sein, wohingegen der Blick eher in anderen englischen Verben („glance“, „look“) anklingt, wie ich finde.

3. Zum Satz mit der Hand und dem Schwanz hätte ich zu gerne die Ihrer Meinung nach ganz sicher bessere deutsche Variante erfahren! Leider führen Sie diese aber nicht an – ...

4. Zu Ihrem Vorschlag, daß die „Eingangstreppe“ anstelle der „Beischlagtreppe“ es ebenfalls getan hätte, muß ich sagen, daß die Beischlagtreppe nun einmal die fachterminologisch exakte deutsche Entsprechung für die „(front) stoop“ ist, wie sie viele Häuser (nicht nur) in Brooklyn aufweisen. Es mag sein, daß mit Ihrem Hintergrundwissen Sie genau wissen, was für einer Art von Treppe gemeint ist, wenn von der „Eingangstreppe“ jener Häuser in Brooklyn die Rede ist, aber im deutschen Kontext ist die „Eingangstreppe“ nun einmal ein viel weiterer Begriff, der, wie ich finde, nicht die Genauigkeit der Bezeichnung aufweist wie die „Beischlagtreppe“ (die im übrigen ein Spezialfall der Vortreppe ist). Und was ist daran verwerflich, wenn die Lektüre einer literarischen Übersetzung Sie zum Googeln und Dazulernen anregt?

Mit freundlichen Grüßen

Auden James

tom0664tom0664vor mehr als 6 Jahren
Übersetzung

Auf den "Akzent" einer Übersetzung (wie helios53 es ganz anschaulich nennt), kann ich sehr gut verzichten! Bei Übersetzungen aus dem Englischen muss ich immer schmunzeln, wenn man ganz sicher erraten kann, wie die Originalformulierung hieß, für mich ist das aber ganz sicher kein Qualitätsmerkmal. Wenn ich nämlich die Originalsprache nicht beherrsche, wundere ich mich höchstens kopfschüttelnd über das seltsame Deutsch. Der Grund, warum Übersetzungen in aller Regel von Muttersprachlern der jeweiligen Zielsprache angefertigt werden, ist nun mal, dass sie sich in der Sprache am sichersten ausdrücken können.

Zum Thema "gestelzte Sprache" könnte ich jetzt boshaft fragen, was man von diesem Autor/Übersetzer (allein angesichts der Sprache in seinen Kommentaren) anderes erwartet;-) Aber so platt möchte ich dann doch nicht argumentieren. Also gehe ich auf die bereits diskutierten Beispiele ein:

„Aiko erwiderte ihre Umarmung vollumfänglich" Das ist eine von vielen schlechten Möglichkeiten, das "in full" zu übersetzen (völlig oder vollständig wären auch nicht besser). Wie wäre es mit: "aus vollem Herzen"? Denn es ist hier ja genau das Gegenteil von halbherzig gemeint.

„Sie entließ einen seichten Seufzer aus ihren Lungen und fasste den vollen Reisekoffer ins Auge [...].“

Es ist einfach der gesamte erste Halbsatz, der eben gestelzt klingt! Egal, ob der Seufzer nun seicht ist oder nicht, man kann ihn ausstoßen, von sich geben oder, oder, aber man entlässt ihn nicht aus seinen Lungen - anatomisch ist das sowieso Quatsch, weil man aus den Lungen nur Luft entlässt, der Seufzer/Ton/Laut entsteht viel höher. Und der zweite Halbsatz ist deshalb schräg, weil die Redewendung "etwas in Auge fassen" hauptsächlich figurativ im Sinne von "planen", "sich etwas vornehmen" verwendet.

Auch für den Satz mit der Hand und dem Schwanz gäbe es sicher bessere deutsche Varianten...

Warum man nun Wörter wie T-shirt oder muscle shirt so krampfhaft eindeutschen muss, erschließt sich mir ebenso wenig wie die Verwendung des Wortes Beischlagtreppe! Ich weiß nicht, ob da im Original stoop, porch oder sonstwas stand, aber Beischlag musst ich erst einmal nachschlagen, obwohl ich mich für einigermaßen belesen halte. Eingangstreppe hätte es z.B. auch getan.

Ansonsten hat sich der Autor/Übersetzer erwartungsgemäß mit seinen Repliken auf die vorigen Kommentare profiliert, bei denen sich jeder Leser entscheiden kann, ob sie mehr von Gelehrsamkeit oder von Beratungsresistenz zeugen;-)

Schönen Abend allerseits

tom0664

Auden JamesAuden Jamesvor mehr als 6 JahrenAutor
@ ogaboo: Ungünstige Zeichen

Werter „ogaboo“, wenn Sie wollten, daß auch die anderen Leser ihren umfangreichen (negativen) Kommentar lesen können, so sollten Sie beim (wiederholten) Einstellen desselben auf die Verwendung der spitzen Klammerzeichen bzw. Größer-als-und-kleiner-als-Zeichen verzichten; deren Verwendung führt aus mir unbekannten Gründen nämlich zum Verschlucken des nachfolgenden Textes im LIT-Kommentarfeld.

Im Kontrollbereich für Autoren konnte ich jedoch Ihren unverschluckten Kommentar einsehen und lesen. Zwei Punkte würden mich, falls Sie sich nochmals für eine Antwort zum vorliegenden Beitrag hergeben könnten, interessieren.

1. Wieso genau fehle der Übersetzung in Ihren Augen „komplett die Farbe, Schraffur oder was auch immer des Originals“? Die Einwände, die sie gegen den Text vorbringen, wirken auf mich, ehrlich gesagt, nämlich eher wie Lappalien. Ich meine, von einem Imperativ mit -e am Ende, einem überflüssigen Wort („gasperte“), der Verdeutschung eines „guten alten“ amerikanischen Kleidungsstücks („t-shirt“) und Längenmaßes („inch“) werden doch nicht die „Farbe, Schraffur oder was auch immer“ des Ausgangstextes beeinträchtigt. (Durch das „was auch immer“ erscheint Ihre Kritik übrigens reichlich vage, denn ein solches Je-ne-sais-quoi sagt im Prinzip nichts aus und läßt sich im Zweifel dennoch ex post stets so drehen, daß damit etwas ganz Bestimmtes gemeint gewesen sei.) Was also verstehen Sie unter diesen Begriffen? Und wo sehen Sie das, was Sie unter jenen Begriffen verstehen mögen, im Übersetzungstext verloren?

2. Ich stimme Ihnen zu, daß nicht alle (zweideutigen) Anspielungen des Originaltitels im dt. Titel enthalten sind; ich sah (und sehe) jedoch auch schlechterdings keine Möglichkeit, dies zu erreichen. Der Originaltitel („An Aperture Apart“) ist thematisch mindestens dreifach kodiert: a) Nähe und Entfernung, b) Photographie, c) Sexualität. Zu dieser Mehrdeutigkeit kommt eine gewisse Lyrizität hinzu, die durch die Alliterationen des Originaltitels noch unterstrichen wird. Der dt. Titel fängt, wie ich finde, zumindest diese Lyrizität sowie den thematische Hauptsinn (Nähe und Entfernung) des Originaltitels ein. Wenn Sie den von mir gewählten dt. Titel trotzdessen „selten dämlich“ finden, so würde mich ernstlich interessieren, was für einen Alternativtitel Sie vorschlagen würden?

–AJ

AnonymousAnonymvor mehr als 6 Jahren
Schnauze voll!

Hab' versucht, umfangreich (negativ) zu kommentieren. Geht nicht. Blöd.

Gruß, ogaboo

AnonymousAnonymvor mehr als 6 Jahren
??? Gibt es hier eine quantitative Begrenzung für Anonyme?

Gleiche Ecke, falscher Imperativ: ">>Bleibe so<<, sagte Aiko." Ah, ja. Wer so schreibt, übersetzt sicherlich folgerichtig auch "Look at me" mit "Siehe mich an"!?

2. Die Übersetzung ist sinnlos, wenn aus einem guten alten T-Shirt ein T-Hemd wird. Das klingt nach T-Modell von Ford, nämlich altertümlich, sprich: gestelzt. MIA wird ja korrekterweise auch sinngemäß übertragen...

3. "pushing her onto her back" ist sicherlich nicht "auf den Rücken drängen".

Aber das sind allesamt nur Belege, für unglückliche Versuche, zu übersetzen.

4. Darum nun Vorwurf Nummer Zwei: Jede gute Übersetzung muss frei sein. Zwang geht nach hinten los. So wird es albern, einerseits den amerikanischen Whiskey korrekt mit ey zu schreiben (um ihn vom anglo-schottischen zu unterscheiden), andererseits aber aus inches Zoll zu machen. Sich auf die Schulter zu klopfen, weil am Anfang der Geschichte eine unselige zeitliche Bestimmung eindimensional in ihrer Satzposition übertragen wird? Ja, bitte, wenn das denn wenigstens einheitlich geschehe... Aber am Schluss des Textes, an nicht minder exponierter Stellung, wird gegen solche Reihung verstoßen: aus "breathing ... breaths" wird "Atemzüge atmend" anstatt "atmend ... Atem". Mag banal klingen, ist es aber nicht. Es ist die von mir ziemlich willkürlich gewählte Probe, wie es mit dem selbst gestellten Anspruch denn nun funktioniere. Und siehe da, es funktioniert eben nicht.

5. Vorhaltung Drei: Der Titel ist selten dämlich übersetzt... Fast wie bei alten Hollywoodschinken, wenn es um die Eindeutschung ging und das, weil diese nicht funktionieren konnte, zur Realsatire geriet. An anderer Stelle echauffiert sich AJ, seine Übersetzung habe die Alliteration der Vorlage aufgefangen. Ach, ja, und hier? Wirkmächtig wie kaum an anderer Stelle, hat ein Titel deutlich mehr auszusagen, als den bloßen Wortlaut. Ganz zu schweigen von den delikaten Andeutungen, die sich aus beieinanderliegenden Löchern oder Öffnungen ergeben, wird nur der trennende Gedanke eingefangen. Dabei reicht eine schnelle Suche, um diese Sprachpretiose (auf einer Pornoseite der übleren Sorte) zu entdecken: "Thick dong will now tear this slit aperture apart"

Macht daraus, was Ihr wollt. Das Original hat für mich keinerlei hohen Reiz, die Übersetzung jedoch gar keinen.

Gruß, ogaboo

AnonymousAnonymvor mehr als 6 Jahren
Entschuldigung, mein Kommentar wurde verstümmelt.

Also, für einen so vernichtend urteilenden Kritiker wie AJ ist diese Geschichte eigentlich zu miserabel übersetzt. Oder, um es präziser zu formulieren, sie ist so miserabel übersetzt, dass sich AJ angesichts seiner Übersetzung den gleichenTiraden auszusetzen hat, die er sonst gerne selbst ausstieß.

Allerdings ist das Original für mich auch nicht von besonderer Güte; mein Gott, halbwegs talentierte Schreriber oder auch Schreiberinnen gibt's zu Hauf, da muss niemand in Verzückung geraten. Dann einen Text zu produzieren, dem wahrlich entgegengehalten werden muss, er klinge gestelzt und auf diesen Vorwurf noch leicht pikiert zu reagieren - ist das die Mühe wert?

1. Der Übersetzung fehlt komplett die Farbe, Schraffur oder was auch immer des Originals. Der Versuch, das zu kopieren, ging nach hinten los.

Bsp.: "Aiko gasperte" - Danke für das Wort. Braucht nur keine Sau. Gasping heißt schlicht keuchen oder schnaufen.

Gleiche Ecke, falscher Imperativ: ">>Bleibe so<<, sagte Aiko." Ah, ja. Wer so schreibt, übersetzt sicherlich folgerichtig auch "Look at me" mit "Siehe mich an"!?

2. Die Übersetzung ist sinnlos, wenn aus einem guten alten T-Shirt ein T-Hemd wird. Das klingt nach T-Modell von Ford, nämlich altertümlich, sprich: gestelzt. MIA wird ja korrekterweise auch sinngemäß übertragen...

3. "pushing her onto her back" ist sicherlich nicht "auf den Rücken drängen".

Aber das sind allesamt nur Belege, für unglückliche Versuche, zu übersetzen.

4. Darum nun Vorwurf Nummer Zwei: Jede gute Übersetzung muss frei sein. Zwang geht nach hinten los. So wird es albern, einerseits den amerikanischen Whiskey korrekt mit ey zu schreiben (um ihn vom anglo-schottischen zu unterscheiden), andererseits aber aus inches Zoll zu machen. Sich auf die Schulter zu klopfen, weil am Anfang der Geschichte eine unselige zeitliche Bestimmung eindimensional in ihrer Satzposition übertragen wird? Ja, bitte, wenn das denn wenigstens einheitlich geschehe... Aber am Schluss des Textes, an nicht minder exponierter Stellung, wird gegen solche Reihung verstoßen: aus "breathing ... breaths" wird "Atemzüge atmend" anstatt "atmend ... Atem". Mag banal klingen, ist es aber nicht. Es ist die von mir ziemlich willkürlich gewählte Probe, wie es mit dem selbst gestellten Anspruch denn nun funktioniere. Und siehe da, es funktioniert eben nicht.

5. Vorhaltung Drei: Der Titel ist selten dämlich übersetzt... Fast wie bei alten Hollywoodschinken, wenn es um die Eindeutschung ging und das, weil diese nicht funktionieren konnte, zur Realsatire geriet. An anderer Stelle echauffiert sich AJ, seine Übersetzung habe die Alliteration der Vorlage aufgefangen. Ach, ja, und hier? Wirkmächtig wie kaum an anderer Stelle, hat ein Titel deutlich mehr auszusagen, als den bloßen Wortlaut. Ganz zu schweigen von den delikaten Andeutungen, die sich aus beieinanderliegenden Löchern oder Öffnungen ergeben, wird nur der trennende Gedanke eingefangen. Dabei reicht eine schnelle Suche, um diese Sprachpretiose (auf einer Pornoseite der übleren Sorte) zu entdecken: "Thick dong will now tear this slit aperture apart"

Macht daraus, was Ihr wollt. Das Original hat für mich keinerlei hohen Reiz, die Übersetzung jedoch gar keinen.

Gruß, ogaboo

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