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Zwei Schwestern

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John glaubte, sich verhört zu haben. „Nein, Amy. Das wäre keine gute Entscheidung."

„Ich kann damit leben, dass ich nicht deine erste Wahl bin ... Aber du siehst ja, dass Mary dich nicht will. Ich aber schon."

„Was redest du da?"

„Ich weiß genau, dass ich jede Selbstachtung vor mir verloren habe ... Aber ich liebe dich und will immer bei dir sein. Nimm mich bitte mit ... Mary wird bestimmt nie wieder ein Wort mit mir wechseln. Ich kann hier nicht bleiben."

„Amy ..."

„Ich werde dir immer eine gute Frau und Geliebte sein!", platzte es aus Amy heraus.

Tränen waren in ihre Augen getreten. Eine kullerte ihre Wange herab. John empfand Mitleid für Amy, doch er konnte sie unmöglich mit sich nehmen. Das würde Marys Hass auf ihn noch stärker werden lassen.

„Es geht nicht."

„Hat es dir gar nichts bedeutet, was zwischen uns gewesen ist ...? Wir haben miteinander geschlafen. Vielleicht erwarte ich längst ein Kind von dir."

John lief es eiskalt den Rücken runter. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er beide Schwestern geschwängert haben könnte. Ihm wurde übel und leicht schwindelig. Was sollte er nur tun?

„Lass mich mit dir gehen. Zurück zu deiner Familie", bat Amy flehend. „Ich werde immer für dich da sein und dir sämtliche Wünsche erfüllen. Ich kann arbeiten und auf deiner Farm helfen. Ich werde alles tun, was du von mir verlangst."

John hob die Stimme an. „Nein. Schluss jetzt! Es wird nicht funktionieren. Ich liebe dich nicht! Ich habe es nie getan. Es war schön mit dir, aber nicht mehr. Verstehe das doch endlich."

Amy brach in Tränen aus und rannte fort. Als sie hinter dem Haus verschwunden war, machte sich John auf den Weg, das letzte Mal den Dachboden zu betreten, wo alles angefangen hatte. Wenige Augenblicke später stand er wieder vor der Scheune und ließ seinen Blick über die Gebäude schweifen. Keine der Schwestern war gekommen, um ihn zu verabschieden. Es wunderte ihn nicht. Er atmete tief durch und machte sich dann auf seiner Krücke gestützt auf den Weg Richtung Heimat. Er würde keine kurze Reise werden und John wusste nicht, welche Gefahren und Widerstände sich ihm in den Weg stellen würden. Er würde viel Zeit haben, bis zu seiner Rückkehr über alles in Ruhe nachzudenken. John setzte sich in Bewegung. Als er den Waldrand erreichte, widerstand er dem Drang, einen letzten Blick zurückzuwerfen.

Plötzlich ertönte ein lauter Knall, der zwischen den Bäumen hallte. Ein brennender Schmerz machte sich auf seinem Rücken breit. Blut floss aus einer klaffenden Wunde und tränkte sein Hemd. John fiel nach vorne und landete im Dreck des sandigen Weges. Er fühlte sich wie gelähmt, konnte nicht erfassen, was geschehen war. Unter Schmerzen drehte er den Kopf in die Richtung, aus der er gekommen war. Er blickte gegen die hochstehende Sonne und erkannte die Silhouette einer Person, die knapp dreißig Meter entfernt auf dem Weg stand und die Schrotflinte im Anschlag hielt. John wollte nicht wahrhaben, was ihm widerfahren war. Jemand hatte auf ihn geschossen. Hinterrücks und ohne Vorwarnung.

Er strengte seine Augen an und blinzelte in die Sonne. Jetzt nahm der Täter die Waffe herunter und blieb auf der Stelle stehen. John spürte das Leben aus seinem gepeinigten Körper entweichen und schloss mit seinem Dasein auf dieser Welt ab. Er wurde müde und fand sich mit seinem Schicksal ab. Mit jedem Tropfen Blut, der in den Sand sickerte, näherte er sich dem endgültigen Lebensende. Er machte seinen Frieden mit sich und freute sich auf die ewige Ruhe, die ihn bald umgeben würde. Schemenhaft nahm er eine Gestalt wahr, die sich ihm rasch und aufgeregt näherte und neben ihm auf die Knie sank. Jemand berührte ihn am Arm, schüttelte ihn verzweifelt und redete auf ihn ein. Mit letzter Kraft riss John die Augen auf und blickte in das Antlitz einer wunderschönen Frau:

Mary.

Ihr Gesicht war tränenüberströmt, sie schrie, versuchte zu verstehen, was geschehen war. Mary zog den Sterbenden an sich, nahm ihn in ihre Arme und schmiegte sich in tiefer Trauer an ihn. John wollte etwas sagen, ihr Mut zusprechen, doch ihm versagte die Stimme. Er war zu schwach. Marys Tränen tropften auf seine Wange. Er fühlte sich geborgen und umsorgt, war bereit für den letzten Schritt ins gleißend helle Licht. Eine leise Stimme versuchte ihn flehentlich zu erreichen. John konzentrierte sich mit allem, was er hatte, auf Marys letzte

Worte.

„Verzeih mir John ... Ich liebe dich."

Weitere Worte gingen in ihrem Schluchzen unter. Aus den Augenwinkeln sah John eine zweite Person an ihn herantreten. Das Metall der Schrotflinte glitzerte in der Sonne. Das blaue Sommerkleid flatterte sanft im Wind. John verzieh der Frau, die ihrer tief sitzenden Enttäuschung nicht anders als mit dieser Gewalttat begegnen konnte. Sein letzter Atemzug auf Erden galt jedoch der anderen Frau, die ihn fürsorglich in ihren Armen hielt. „Ich ... lieb ..."

Dann schloss er seine Augen und trat hinüber ins ewige Nichts.

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Anonymous
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7 Kommentare
FraGe1963FraGe1963vor mehr als 1 Jahr

Hat mir gut gefallen. Ich habe von S.B. einige Bücher gelesen. U.a. auch der Hof.

Die Adaption der Geschichte hat mir sehr gut gefallen, wenn ich auch mehr auf Happy Ends stehe.

Vielen Dank jedenfalls für die Arbeit!

AnonymousAnonymvor fast 2 Jahren

Das ist ein wirklich gut geschriebenes Drama.

Schade, aber insgeheim hatten wir auf eine "Menage à Trois" gehofft.

Wir wissen wie schön und erfüllend das sein kann.

Ueli, Mia und ich Saoirse (Sör-scha) leben schon 2 1/2 Jahren in einer glücklichen polyamoren Beziehung.

Bissous

Saoirse

hardcorefrankhardcorefrankvor mehr als 7 Jahren
Gut geschrieben!

Obwohl auch diese Geschichte grammatikalisch nicht ganz perfekt ist, gehört sie in stilistischer Hinsicht zu Deinen besten Stories. Auf den "Intimbereich" und die "Lustgewinnung" wird wohltuenderweise verzichtet.

Was den "nicht näher bezeichneten Krieg" im Amerika des 19. Jahrhunderts angeht, würde ich auf den Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südstaaten tippen. Bei diesem handelte es sich in erster Linie um einen Infanteriekrieg, was die Tatsache erklären würde, daß John (Johnny Reb?) eben nicht zu Pferde auf der Farm der Schwestern auftaucht. Sowohl auf Unions- als auch auf Konföderiertenseite stellte die Kavallerie eine im Vergleich zur Infanterie eher kleine Elite dar.

Johns Beinwunde hingegen hätte seinerzeit vermutlich größere Probleme mit sich gebracht, selbst wenn es sich nur um einen Streifschuß gehandelt haben mag. Immerhin gab es damals noch keine Antibiotika. Von einem direkten Treffer durch eines der damals gebräuchlichen .58er-Minié-Geschosse will ich hier erst gar nicht reden. Die Gewebe zerfetzende und knochen zerschmetternde Wirkung dieser Kugeln, zumal aus Musketen mit gezogenem Lauf abgefeuert, war verheerend und führte im Civil War zu überdurchschnittlich vielen Amputationen.

swriterswritervor mehr als 9 JahrenAutor
@helios53

Zunächst einmal danke ich dir für dein ehrliches Urteil.

Wer auf Happy Ends steht, wird mit dieser Geschichte wahrscheinlich nicht glücklich. Meiner Meinung nach müssen Stories aber nicht nur mit glücklichen Menschen enden, daher dieses gewählte Ende, das wohl am besten zu der Entwicklung der Geschichte passt.

Du hast recht - das Western-Szenario habe ich nicht konsequent verfolgt. Sehr wahrscheinlich, weil die Zeit und der Ort dann doch eher nebensächlich für mich und für den Verlauf der Handlung waren.

Wie viel Simon Beckett steckt drin? Ich wünsche mir einen Kommentar von einem Leser, der sowohl meine Geschichte als auch die des namenhaften Autors gelesen hat. Dieser Leser könnte am ehesten beurteilen, was ich übernommen habe und was ich dazu gedichtet habe. Bis auf die Ausgangssituation dürften nicht allzu viele Parallelen vorhanden sein.

Wer eher Becketts Geschichten um den Rechtsmediziner David Hunter mag, wird sich mit dem Buch 'Der Hof' möglicherweise schwertun. Muss aber nicht sein. Aber ein wenig langatmig ist das Buch schon. Nun ja, mir hat es gefallen und immerhin hat es mich zum Schreiben dieser Geschichte motiviert.

"Es ist nicht alles gut, was du schreibst"

Es sollte mich wundern, wenn es einen Leser gibt, der alle meine veröffentlichten Geschichten für gut befinden würde. Ich bin schon froh, wenn möglichst viele Leser bei der ein oder anderen Geschichte hängen bleiben und sie gerne lesen.

Danke für deinen Kommentar.

swriter

helios53helios53vor mehr als 9 Jahren
Schwierige Entscheidung

Um mir ein fundiertes Urteil zu bilden, stehe ich auf schwankendem Boden. Erstens kenne ich "Der Hof" von Simon Beckett nicht und die mehr negativen Kritiken zu diesem Buch machen es auch unwahrscheinlich, dass ich es mir anschaffen werde. Daher kann ich nicht beurteilen, wie viel Beckett und wie viel swriter in der Handlung steckt. Und ob es - beispielsweise - Beckett war oder swriter, der zu verantworten hat (u.a.), dass in diesem "Western" nicht nach Westernart geritten oder mit dem Pferdewagen gefahren, sondern nach europäischer Art marschiert wird.

Infolgedessen ist Vorsicht geboten.

Zweitens aber bin ich nach der Lektüre infolge meines Faibles für Happy Ends voreingenommen. Die finale Entwicklung, wenn auch auf Grund de Obsession der jüngeren Schwester durchaus konsequent entwickelt, gefällt mir nicht. Schon gar nicht in Zusammenhang mit Erotik, denn da bin ich der Überzeugung, dass Sex Spaß machen soll, Lebensfreude widerspiegeln und nicht Dramen hervorrufen. (Ich weiß, ich weiß, reines Wunschdenken). Und daher gefällt mir die Geschichte auch nicht.

Also: Ich weiß nicht, ob swriter kreativ war, ich weiß nicht, ob der Handlungsablauf wirklich so sein musste und so kann ich nur mein Unbehagen ausdrücken. Da die anderen zwei Kommentare positiv sind, muss swriter ja doch einiges richtig gemacht haben, egal, ob es mir gefällt.

Swriter, lass dich von dümmlicher Häme nicht beeindrucken und mach dein Ding. Es ist nicht alles gut, was du schreibst, aber wer kann das schon von sich behaupten? Nicht mal Goethe, vermute ich mal.

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