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Das Refugium Teil 2 - Kapitel 09

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Inzwischen wusste Marianne allerdings, wie der Ingenieur dachte. Zwischen den einzelnen Fallgruben musste es feste Punkte geben, sonst hätte man das Durchhängen des Netzes bemerkt. Marianne ging zurück zum Tunnel, und borgte sich das längste Brett von dem Steg, der zur Felsnase führte. Sie befestigte das Ende ihres Seils am Brettende, stützte das Andere mit ihrem Fuß, und ließ das Brett dann wie eine Zugbrücke über die erste Fallgrube des Laubwegs nieder. Das Brett setzte sicher auf, und Marianne ging darüber, und suchte, das Brett hinter sich herziehend, mit dem Bogen als Fühler die nächste Fallgrube. Dort wiederholte sie ihren Trick mit dem Brett, bis sie schließlich am Ende der Laubstrecke nur noch festen Boden fand

Immerhin schien das jetzt aber die letzte schwierige Stelle gewesen zu sein, die Klamm war zu Ende, ab hier gab es wieder viele mögliche Wege, weiter das Tal hinaufzugehen, und damit waren die Möglichkeiten, einen Eindringling sicher verunglücken zu lassen, erschöpft. Trotzdem suchte sich Marianne, als sie weiter bergwärts aufstieg, einen möglichst eigenen Weg über unberührte Stellen, und erlebte keine weiteren bösen Überraschungen mehr.

Das Tal erweiterte sich zu einem steil ansteigenden Geröllhang, und dann sah Marianne, dass sich die Mühe gelohnt hatte. Mitten im Hang schmiegte sich die Ruine einer alten Schutzhütte in die Felsen. Natürlich war sie stark zerstört, offensichtlich hatte es gebrannt, und Marianne war sich sicher, dass die Marauder vorher alles Brauchbare weggeschleppt hatten. Aber solche Gebäude hatten immer Keller, möglicherweise auch Nebengebäude, wo man sich einen wettersicheren Unterschlupf schaffen konnte. Zumindest gaben sie geeignetes Baumaterial her.

Aber vorher musste Marianne noch herausfinden, wer der oder die Erbauer der raffinierten Fallen waren. Niemand war zu sehen, ob sie überhaupt noch lebten? Es mussten jedenfalls erfahrene Bergsteiger sein, und zumindest einer musste dabei sein, der sich sehr gut mit Technik auskannte. Marianne suchte sich eine günstige Position, von der aus sie den ganzen Hang überblicken konnte, zückte das Fernglas, und begann methodisch Meter für Meter abzusuchen.

Als erstes fand sie an den Felswänden installierte Seilstrecken, die in unbekannte Höhen führten. Marianne erriet völlig richtig, dass es sich dabei um Fluchtwege aus der Reichweite der Marauder handelte. Aber niemand war zu sehen.

Naheliegend war, die Ruine als Wohnsitz zu nützen. Marianne suchte die bröckelige Fassade ab, und sah durch die leeren Fensterhöhlen so gut es ging ins Innere, aber sie konnte keine verdächtige Bewegung ausmachen. Also suchte sie den Hang ab, und fand nur Steine, zwischen denen sich tausend Verstecke finden ließen. Aber nirgendwo gab es eine Spur von den Erbauern der Fallen in der Schlucht. Bald wurde Marianne der erfolglosen Sucherei überdrüssig. Wozu eigentlich das Ganze? Hier lebten ganz sicher keine Marauder, sondern vermutlich Menschen, die sich so wie sie vor ihnen verstecken mussten. Der Feind meines Feindes ist mein Freund. Entschlossen stand Marianne auf, und stieß einen gellenden Pfiff aus.

"Hallo, Wirtschaft!" rief sie mit lauter Stimme, und näherte sich mit festem Schritt zielstrebig dem verlassenen Haus, "Einmal Pommes rot-weiss und ein Helles, bitte!". Sie bekam keine Antwort. Vorsichtig spähte sie durch eins der fehlenden Fenster ins Innere. Nichts zu sehen. Also ging sie durch das Loch, wo früher einmal die Türe gewesen war, hinein. Drinnen sah sie nur kahle Räume und überall Schutt und Asche. Hier wohnte sicher keiner. Ob die Hütte wohl einen Keller gehabt hatte? Marianne sah nirgendwo eine Stiege nach unten führen.

Schließlich verließ sie die Ruine wieder, und setzte sich davor auf die Reste der einstigen Terrasse. Es war wunderschön hier, absolut friedlich, nebenan murmelte einer der vielen Bäche, die später vereint zu einem reißenden Fluss die Klamm entlang schossen, und die Sonne begann schon, den Himmel in zartes Abendrot zu tauchen. Marianne setzte den Rucksack ab, und machte die Beine lang auf den warmen Steinen. Sie widerstand dem spontanen Gedanken, einige Kleidungsstücke auszuziehen und sich wie früher die Haut bräunen zu lassen.

Aus den Augenwinkeln sah sie eine flüchtige Bewegung zwischen einigen mannshohen Steintrümmern, hörte einen lauten Schnalzer und danach ein schnell näherkommendes Pfeifen. "Scheisse, die haben eine Steinschleuder," konnte sie gerade noch denken, da traf sie der Stein direkt an der Schläfe, und sie sah Sterne, bevor sich ihr Bewusstsein ausknipste.

Als Marianne eine unbestimmte Zeit später wieder zu sich kam, nahm sie als erstes war, dass sie offenbar gefesselt mit dem Rücken an etwas angelehnt saß.

"Natürlich", dachte sie, "das tun sie immer als erstes. Fesseln. Blödes Spiel."

Marianne machte schnell Inventur, ihr Körper schien vollständig und bekleidet zu sein, aber ihr Kopf dröhnte wie eine Glocke, und an der linken Schläfe fühlte sie da wo sie der Stein getroffen hatte einen pochenden Schmerz. Immerhin schien es, dass ihr jemand einen kühlenden Wickel gemacht hatte. Es würde trotzdem eine ziemliche Beule geben. Schnell spürte Marianne zwischen ihre Beine, und zu ihrer Erleichterung nahm sie keinerlei Anzeichen wahr, dass ihre Muschi während ihrer Ohnmacht von jemandem in Besitz genommen worden war. Das alles machte Marianne sicher, dass sie es weder mit Maraudern noch mit anderen Strauchdieben zu tun hatte.

Trotzdem beschloss Marianne, erst einmal behutsam die Lage zu peilen, und einen auf schwache, verletzte Frau zu machen. Sie ließ die Augen noch geschlossen, und ließ ein leises Stöhnen hören.

"Sie wacht auf", kommentierte eine tiefe Männerstimme ihre kleine Vorstellung.

"Sie ist seit mindestens zwei Minuten wach", sagte ein anderer wichtig. "Ich sehe das an den Bewegungen ihrer Augenlider."

"Bühnenreife Show", ließ sich eine helle Frauenstimme vernehmen, "aber jetzt lass den kindischen Quatsch, wir haben ein paar ernste Fragen an Dich."

Marianne machte gehorsam die Augen auf. Sie befand sich offenbar in einer Art von Menschenhand geschaffener Höhle. Qualmende Kienspäne spendeten ein wenig schummriges Licht, Marianne lehnte an Händen und Füßen gefesselt wie ein Sack Kartoffeln in einer Ecke. Ihr gegenüber hockten, in etwa zwei bis drei Metern Abstand, zwei Männer, beide drahtige Endvierziger, und zwischen ihnen eine wesentlich jüngere Frau.

"Seid ihr immer so nett zu euren Gästen?", fragte Marianne.

"Nur wenn sie ohne Einladung um unser Haus schleichen", gab einer der beiden Männer zurück.

"Ok," sagte Marianne, und bemühte sich weiterhin die Situation zu entspannen, "nächstes Mal rufe ich vorher an. Ich heiße übrigens Marianne, nett euch kennen zu lernen."

"Ich heiße Walter", antwortete einer der beiden Männer, "und mir ist nicht nach Smalltalk. Wie bist du an unseren Fallen vorbei gekommen? Das hat vor Dir noch niemand geschafft. Bist Du Lara Croft oder sowas?"

"So ungefähr, ich bin ehemalige Kunstturnerin", gab Marianne zurück. "Das waren echt raffiniert gebaute Dinger, beinahe hätten sie mich erwischt. Hast Du das gebaut?"

"Das war Hans." Walter deutete auf seinen Nebenmann.

"Reife Leistung, Hans!" schmeichelte Marianne, und ließ ihren Blick zu der Frau wandern. "Du hast auch einen Namen?"

"Eva", kam es einsilbig zurück.

"Also gut, Walter, Hans und Eva, da wir uns nun kennen gelernt haben, dürft ihr mich jetzt losbinden." Heimlich war Marianne aber bereits dabei, die Fesseln selber abzustreifen. Sie hatte da eine Weile Unterricht genommen bei einem Zirkusartisten. Nur für den Fall, dass ein Kunde im Rahmen einer BDSM Sitzung die Spielregeln missachten und Mariannes Grenzen überschreiten wollte.

"Nicht so schnell,", kam es von Walter zurück, "woher sollen wir wissen, dass du nichts Böses im Schild führst?"

"Dazu gibt es seit dem Mittelalter den Handschlag zur Begrüßung. So konnte jeder selber prüfen und sicher sein, dass sein Gegenüber keine Waffe in der Hand verbirgt. Also hallo, ich komme in friedlicher Absicht." Und Marianne streckte den drei Verdutzen ihren Arm entgegen, vom Handgelenk baumelte noch das Stück Repschnur, mit dem sie Marianne gefesselt hatten.

"Du steckst voller Überraschungen,", sagte Walter, gar nicht mehr so unfreundlich, und nahm die dargebotene Hand. Sein Händedruck war fest und kräftig, wie der von Manfred, stellte Marianne beiläufig fest.

"Und ihr?", fragte sie an Hans und Eva gewandt, "kommt schon, ich werde euch nicht beißen".

Etwas zögernd griff nun auch Hans zu, während Eva es vorzog, Marianne mit einem gnädigen Kopfnicken zu begrüßen. "Wo kommst du her?" Sie war immer noch misstrauisch. "Du bist viel zu gepflegt für eine Marauder-Braut, und Deine Ausrüstung ist erste Sahne."

"Lange Geschichte, nur so viel, ich habe in einem Palast ganz gut gelebt, und bin erst kürzlich rausgeflogen, weil sich der Hausherr arg von mir verletzt fühlte. Jetzt suche ich Anschluss an eine neue Horde. Darf ich eine Weile bei euch bleiben? Ihr scheint nett zu sein, wenigstens zwei von euch, und ich kann euch sehr nützlich sein." Mit dem Kinn wies Marianne auf ihren Bogen. "Zwei Mal Vize-Staatsmeisterin. Ist schon eine Weile her, aber ich bin in Übung geblieben."

"Ich bin angenehm unbeeindruckt", ätzte Eva, "aber gegen meine Schleuder warst Du chancenlos. Ich habe damit auch regelmäßig Preise abgeräumt, bei fast jeder Kirmes. Hier oben versorgt sie uns mit leckerem Murmeltier-Eintopf. Wir haben hier oben eigentlich keinen Bedarf an einer weiteren Meisterschützin."

"Na dann, ich sehe schon, ihr versteht euch prächtig". Walter schien der Obermufti hier zu sein, und er strahlte eine natürliche Autorität aus. "Eva, sei bitte lieb zu ihr, und lass Dich nicht provozieren." Er war früher vermutlich Anwalt oder sowas gewesen. "Jeder der uns hilft zu überleben ist uns willkommen. Wir haben nicht viel Platz hier, aber wenn wir eng zusammenrücken, wird es gehen.", und er zwinkerte Eva verschwörerisch zu.

Für Mariannes geübten Blick war damit die Sache klar, die beiden gehörten zusammen. Wenn sie von ihren weiblichen Reizen Gebrauch machen wollte, wäre Hans das vielversprechendste Ziel.

"Kann ich mich hier irgendwo waschen?", fragte sie so harmlos wie möglich, und räkelte sich, so dass ihre vollendeten Formen Hans trotz der schlechten Beleuchtung ganz sicher auffallen mussten.

"Klar," sagte Walter, "wir haben sogar etwas warmes Wasser, aber sei sparsam damit, es muss für alle reichen. Hans hat die Anlage gebaut, sie ist drüben im Haus, er kann Dir zeigen, wie es funktioniert." Und er zwinkerte Hans aufmunternd zu.

"Na gut," brummte Hans gutmütig. Marianne war eine dieser Frauen, die ihn sofort unwiderstehlich anzogen, die ihn aber auch jedes Mal sofort zutiefst verunsicherten, so dass er es stets vorzog, das Weite zu suchen, bevor es Ernst werden konnte.

"Komm mit", bedeutete er ihr mit einer Handbewegung zum Eingang, "aber Deine Sachen bleiben hier."

Hans hatte ihren Rucksack gemeint. Marianne nahm ihn wörtlich. "Wie Du willst," antwortete sie mit einem amüsierten Lächeln, ließ die Bergjacke fallen und begann, an den Knöpfen ihres Hemdes zu nesteln. Nicht nur Hans fielen fast die Augen aus dem Kopf als sie begann, ihre durchgeschwitzten Sachen Stück für Stück auszuziehen und auf den Boden fallen zu lassen.

"Habt ihr einen Bademantel für mich, es könnte draußen inzwischen ziemlich kalt geworden sein?"

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9 Kommentare
Sunny3429Sunny3429vor etwa 1 JahrAutor

Ja klar musste Marianne wieder ran, als ich Manfred den Nebelwerfer habe drücken lassen wusste ich das schon.

An sich wollte ich ja immer jugendfrei und nicht-jugendfrei abwechseln, aber das ging einfach von der Dramaturgie her diesmal nicht. Marianne noch nicht ganz auferstanden, Lisa außer Gefecht, Sandy zwar mit Manfred allein zu Haus, aber voller Sorge um ihre Schwester, da läuft nichts.

Jetzt kann ich wieder so wie versprochen. Der nächste Teil ist bei Literotica eingereicht, ich denke, er entspricht euren Erwartungen. Also Jungs, Tuben bereit, es wird heiß :-)

Sunny.

AnonymousAnonymvor etwa 1 Jahr

Es mag zwar überheblich klingen, aber nachdem ich die Zusammenfassung der ersten Geschichte gelesen hatte, war mir schon klar, dass Marianne irgendwann nochmal auftaucht oder zumindest, dass sie nicht gestorben ist :) Welchen Raum sie nun weiterhin einnehmen wird, bleibt ja abzuwarten. Alles in allem ist auch der 2. Teil ne tolle Geschichte bzw. toll geschrieben. Jedoch möchte ich dennoch aus meiner Sicht kritisch anmerken, dass die Kürze der Fortsetzungen und die Zeitdauer zwischen ihnen, der Geschichte doch etwas von ihrem Reiz nehmen. Leider. Ja, man mag es Ungeduld nennen, aber die ist es nicht. Vielmehr gehe ich davon aus, dass die Geschichte im Grundgerüst und im Kopf des Schreibers so gut wie fertig ist^^. Auch wenn es länger gedauert hat zu lesen, aber eine abgeschlossene Geschichte oder aber Teile davon, die einen nicht "verhungern" lassen, wenn man grade den Teller gefüllt hat...um es mal sinnblidlich auszudrücken, sind da doch eherblich angenehmer aus Lesersicht. Vllt. irre ich mich auch, bezüglich der "fertigen! Geschichte, aber dann würde ich tatsächlich umfangreichere Fortsetzungne bevorzugen, selbst wenn die dann nicht direkt zum Ende führen :)

AnonymousAnonymvor etwa 1 Jahr

Mein lieberSchwan, ist das eine Geschichte!

Jetzt taucht die Marianne wieder auf, und alle Optionen sind wieder offen.

Eines kann ich jetzt schon sagen, wenn die Geschichte fertig ist, werde ich sie mir nocheinmal komplett am Stück reinziehen, und keiner soll es wagen mich dabei zu stören! :-))

LennierLenniervor etwa 1 Jahr

Yippie, Marianne ist wieder da! Ich bin begeistert, nicht nur von Marianne, sondern von der ganzen Geschichte. Bitte unbedingt weiter schreiben!

Vielen, vielen Dank!!!

jane2902jane2902vor etwa 1 Jahr

Wieder einmal genial geschrieben.

Zur Identität des "Bosses": Sieg und fette Beute! Ich war mir so sicher, dass es Marianne ist, dass ich einen Monatslohn gewettet hätte.

(Geschult durch die Bücher von Andreas Suchanek, ein Meister in Sachen Cliffhanger, Plottwist & Co.)

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