Die Wiedergeburt der Katze

„O ja, Jonas, o ja... das ist gut", kam es wie aus einer anderen Welt.

Abermals griff ihre rechte Hand zur Schublade neben dem Bett, jetzt wild und hektisch. Ich hatte alle Mühe, in ihr drin zu bleiben. Sie wühlte in der Tiefe unter ihrer Wäsche und warf das Fundstück neben uns aufs Bett. Eine hochfeine Arbeit aus schwarzem und weinrotem Leder, die deutliche Gebrauchsspuren aufwies. Meine Augen weiteten sich schockiert bei dem unerwarteten Wiedersehen. War das ein vorbestimmtes Déjà-vu mit meinen Alpträumen? Eine Art Prüfung? Ich sah auf den makellosen Rücken, der sich vor mir wand, die Seite von ihr, die gänzlich unversehrt war. Wie durfte ich es wagen, diese zu verletzen? Im Gegensatz zu meinen brachialen Träumen, in denen ich in wilder Raserei das weiße Fleisch zu einer blutigen Masse zerfetzt hatte, geriet ich jetzt in eine ängstliche Erstarrung, regungslos wie eine Maus im Angesicht einer Schlange.

„Bitte!", presste sie ungeduldig wie in Trance hervor.

Ich nahm die Neunschwänzige Katze mit zitternden Händen auf und ließ die Enden der geflochtenen Lederschnüre erst leicht auf ihrem Rücken tanzen. Im Gegensatz zum Flogger war die Katze wegen der kleinen harten Knoten an den Enden absolut kein Instrument für Anfänger! Wohldosiert setzte ich ein paar vorsichtige Hiebe, die sie mit lautem Keuchen, das in ein lustvolles Schreien überging, quittierte. Ihr Körper spannte sich plötzlich wie ein Bogen und sie krallte ihre Hände ins Kopfkissen. Ich ahnte, dass wir jetzt beide kurz vor dem Höhepunkt standen.

Ein kräftigerer Strich quer über ihre Arschbacken löste die ultimative Kettenreaktion aus. Mit einem kehligen Schrei und anhaltenden, rhythmischen Kontraktionen ihres Analsphinkters beförderte sie gefühlt literweise Sperma aus meinen Samenbläschen direkt in ihren Mastdarm. Keuchend begrub ich sie unter mir und wir blieben minutenlang liegen, wie zwei gefällte Bäume, die sich nach dem Kippen ineinander verhakt hatten. Irgendwann drehte ich uns auf die linke Seite und wir blieben fast eine Viertelstunde in Löffelstellung wortlos liegen, während mein erschlaffter Penis aus ihr rutschte und den Weg für einen nicht endenden Creampie freimachte, der über ihre linke Pobacke auf die Bettwäsche rann.

Schließlich ergriff sie leise das Wort.

„Ich wollte das Ding erst verbrennen, so einen Ekel hatte ich davor. Lag dann aber wochenlang nur unten im Schrank rum. Dann wollte ich sie in die Mülltonne werfen, hatte den Deckel schon auf, hatte mich aus Gründen, die mir damals noch nicht klar waren, aber nicht dazu überwinden können."

„Und dann?", hakte ich nach einer Weile neugierig nach, als ihre Stimme im dämmrigen Schlafzimmer verhallt war.

„Ich... ich... lege oft selbst Hand an mich, weißt du. Ich bin schließlich nicht asexuell. Außerdem der ganze Stress im Studium und so. Und wenn du keinen Partner findest, was bleibt dir dann übrig? Glaubst du, ich will nicht meinen kleinen Spaß zwischendurch haben? Ich habe dann halt bemerkt, dass es am besten klappt, wenn ich mir hinten was reinschiebe und mich dabei gleichzeitig kneife. Irgendwann habe ich mich dann überwinden können, mir in einem Online-Store ein paar Dildos zu bestellen. Vorne tuts halt doch ziemlich weh. Bei einer Gelegenheit ist mir dann dein geschmackvolles Geschenk eingefallen und ich habe angefangen, mich beim Masturbieren selbst zu geißeln."

„Und das hat wirklich funktioniert?"

„Und wie! Hab dabei bemerkt, dass ich in dem Moment keine Schmerzen mehr von... von..."

Ich drückte sie leicht an mich und gab ihr einen Kuss in den Nacken.

„Dann weiß ich ja, was ich in Zukunft zu tun habe!"

Sie drehte sich zu mir und wir umarmten uns. Ich schwor mir, Claire nie wieder loszulassen.

„Ach, Jonas, wenn du meine Lust kontrollierst, tötest du meinen Schmerz! Und ohne Schmerzen bin ich der glücklichste Mensch der Welt!"

„Na... dann lass uns einfach so oft wie möglich glücklich sein!", entgegnete ich und wir lachten uns befreit an.

ENDE