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Du mich auch, Du Trottel - Teil 02

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Veronika schaffte es gerade so eben sich präsentabel herzurichten bis Bert kam. Er sprang kurz unter die Dusche und dann waren beide in Abendgarderobe unterwegs. Bert war maulig, weil er mit dem Fahrrad hatte zum Sport fahren müssen, und sie nicht damit rausrückte, wo sie gewesen war. Bei seinen Eltern saß sie buchstäblich und im übertragenen Sinne wie auf heißen Kohlen. Ihre Backen brannten weiter vor sich hin. Und die Gespräche drehten sich wie üblich um Business und die gemeinsame Zukunft von Bert und ihr. Und wie üblich war es völliger Konsens, daß Veronika sich mittelfristig aus dem Berufsleben zurückziehen würde.

Als sie am späten Abend im Auto saßen, war sie mindestens ebenso maulig wie Bert. Sie hatten beide die glückliche Fassade vor seinen Eltern aufrecht erhalten und den Abend mit Anstand hinter sich gebracht. Aber beiden war klar, daß sie Gesprächsbedarf hatten. Und beiden war klar, daß es darauf hinauslaufen sollte, daß Bert sich durchsetzte. Allerdings wußte nur Veronika, daß man die Rechnung nicht ohne den Wirt machen sollte. Sie schäumte förmlich.

Zuhause nahm Bert sie sanft in die Arme und hob an, ihr begreiflich zu machen, wie gut sie es hätte und das es in ihren Kreisen auch gesellschaftliche Konventionen zu beachten galt.

Sie gönnte ihm einige Allgemeinplätze und dann platzte sie. Sie sah Bert direkt in die Augen. Ihre Stimme war gefährlich leise.

„Bert, du bringst mich sowas von auf die Palme! Du ahnst es nicht! Wut oder Zorn liegen mir für gewöhnlich fern! Aber im Moment bin ich geradezu gotteslästerlich wütend! Genau das habe ich auch dem Krause gesagt, als ich ihn bei den Eiern hatte!"

„Du hattest ihn wo?"

„Das tut jetzt nichts zur Sache. Ich und meine Zukunft, oder unsere, sind nicht eines Deiner beruflichen Projekte. Ich kann es nicht leiden, wenn mich jemand für dumm hält. Dir paßt doch die ganze Nummer nicht. Hinter deiner Fassade bist du ein Chauvi. Ein Macker für den die Frau an den Herd gehört. Dir paßt es immer weniger, daß ich versuche erfolgreich im Beruf zu sein. Vielleicht sogar erfolgreicher sein werde als du irgendwann. Nein, sag jetzt nichts. Es hat gedauert, aber ich bin es endgültig Leid. Ich habe keinen Bock mehr. Ich gehe. Tschüß!!!"

Bert schnappte fassungslos nach Luft. Auf dem Weg durch die Diele schnappte sich sich ihre Handtasche und den Autoschlüssel -- soll er doch zu Fuß gehen -- und knallte die Wohnungstür hinter sich zu. Dann saß sie im Auto und mußte schrill auflachen. Sie hatte ihren Kerl abgesägt und wußte nicht weiter.

'Das hast du toll gemacht', schalt sie sich, 'es ist dunkel, weiß der Geier wie spät, du bist gepißt wie selten, und müde, und weißt nicht wohin.'

Sie wühlte in ihrer Handtasche nach Zigaretten. Eigentlich rauchte sie nicht, außer in Notfällen. Jetzt war ein Notfall. Statt der Kippen fand sie den Zweitschlüssel zu Krauses Haus. Den hatte sie immer noch einstecken seit ihrer heimlichen Besuche. Für irgendeinen Notfall. Jetzt war ein Notfall beschloß sie kurzentschlossen. Veronika ließ den Motor an und verließ sich darauf, daß das Auto den Weg findet. Und das Auto fand den Weg. Und Veronika fand die Tür zum Schlüssel. Und schon stand sie in der Wohnung.

„Roooooolaaaand."

Veronika öffnete die Tür. Die Diele war dunkel, nichts regte sich. Der Wohnraum lag ebenfalls im Dunklen.

„Roooooolaaaand."

Sie öffnete die Schlafzimmertür und hörte einen unterdrückten Fluch.

„Oh mein Gott. Habe ich Dir die Tür vor den Kopf geschlagen?"

„Allerdings. Warum schreien Sie so? Und wie kommen Sie ins Haus? Und was wollen Sie überhaupt schon wieder hier? Und wieso sind wir überhaupt wieder auf du und du auf einmal? Habe ich irgendwas verpaßt? Frau Braun?"

„Scheiß auf Frau Braun. Kannst Du mich mal festhalten? Darf ich Deine Schulter zum Weinen haben? Ich habe übrigens Deinen Zweitschlüssel immer noch."

Veronika warf sich in Rolands Arme. Ihm blieb nichts übrig, als mit ihr aufs Bett zu sinken und sie sich ihren Gefühlen hingeben zu lassen. Unter Schluchzen und Schniefen erklärte sie ihm, was sie zu ihm getrieben hatte. Was er davon halten sollte, wußte er nicht. Ihm schien es am Besten, daß sie erstmal zur Ruhe kam und eine Mütze voll Schlaf bekam.

„Habe ich es richtig verstanden, daß Du Deinen Kerl verlassen hast und heute hier schlafen möchtest?"

„Das war nicht der Plan, aber irgendwie bin ich jetzt hier."

„Na dann. Von mir aus."

„Danke."

Veronika rückte von Roland ab und musterte ihn.

„Ist das so bequem für Dich? So halb im Sitzen, halb im Liegen?"

„Ja, geht schon."

Veronika legte ihren Kopf in seinen Schoß. Roland trug einen altmodischen Schlafanzug mit Knopf und Eingriff an der Hose und vier Knöpfen an der Schlafanzugjacke. Sie mußte unwillkürlich an alte Filme denken. Nur hatten die Hauptdarsteller damals bei den Dreharbeiten sicher keine Erektion gehabt. Sie hauchte ihren warmen Atem über den Hosenschlitz. Die Erektion wurde deutlich wahrnehmbar stärker. Sie hatte keine Ahnung, welche Gedanken Roland durch den Kopf schossen. Und es war ihr auch egal. Sie öffnete den Knopf, befreite den Schwanz aus der Hose und ließ ihn tief in ihren Mund gleiten.

Als sie wieder alle Sinne beieinander hatte war es immer noch dunkle Nacht und sie hatte einen salzigen Geschmack im Mund.

Am Morgen waren beide ziemlich verlegen.

„Und nu?"

Veronika zuckte hilflos mit den Schultern. In den letzten Wochen hatte sich ihr Bild von Roland gewandelt.

„Magst Du mich denn nicht, außer intellektuell?"

Roland sah sie mit großen Augen an.

„Naja, die letzten Wochen haben mich nachdenklich gemacht. Du bist so männlich und trotzdem einfühlsam. Jajaja, ich weiß. Das klingt dämlich, weil auch Männer einfühlsam sein können. Was ich sagen will, ich fühle mich irgendwie zu Dir hingezogen. Du bist älter und kannst so ein Arsch sein. Aber ich weiß ja mittlerweile, was dahintersteckt. Jedenfalls bist du moderner drauf als Bert."

„Was wird das jetzt?"

„Und du bist eine gemeine, dominante Drecksau beim Sex. Ich habe nie gedacht, daß es mich mal anmachen würde, daß ein Kerl mit mir macht, was ich mir nicht vorzustellen wagte. Das soll übrigens darauf hinauslaufen, daß ich hier einziehe. Vielleicht. Hast Du eigentlich Kinder?"

„Ja, habe ich. Aber das ist ein anderes Kapitel. Und..... Mooooment. Da habe ich auch noch ein Wort mitzureden. Du bist attraktiv, intelligent, gebildet. Und Du bist jung. Ich bin alt. Der Nachmittag war geil, in der Tat. Und Dein Übergriff heute Nacht, was soll ich sagen? Aber das ist kein Maßstab, geschweige denn eine Basis. Wie stehts mit Kino, Theater, Kultur? Ich alt, Du jung. Kinder, kochen, die Kollegen, die Freunde?"

„Schaaaaatz, ich stelle fest, daß wir Gesprächsbedarf haben", lachte sie Roland an, „und ich fand es irgendwie geil als ich Dich im Krankenbett angepißt habe. Du willst aber nicht, wissen was ich Dir dabei an den Kopf geknallt habe."

„Nennen Sie mich nicht Schatz, machen Sie lieber Frühstück. Frau Braun.", funkelte Roland zurück, „und unterlassen Sie Ihre Sauereien möglichst vorm Frühstück."

Veronika verzog sich in die Küche und Roland ahnte, daß es ein weiterer langer, intensiver Tag würde. Natürlich fühlte er sich auch mittlerweile sehr zu Veronika hingezogen. Aber einer mußte doch den Tatsachen und der Vernunft ins Auge sehen.

Schlußendlich siegten weibliche Logik und Reize. Und welcher Mann läßt sich gern Spießer nennen? Die Lolita siegte über ihren Herrn und beugte sich seinem Willen.

Roland war nun schon seit vier Wochen wieder in der Firma und der tägliche Machtkampf im Büro fand wieder statt. Nach einer wieder offensichtlich heftigen Auseinandersetzung setzte sich Kollege Werner auf Rolands Schreibtischkante und sah ihn mitleidig an.

„Wie erträgst Du das nur? Ewig dieses Gezicke. Oder bist Du unerkannter Masochist und wirst geil dabei?", feixte er.

„Nö, nicht wirklich. Aber sie macht es an. Und außerdem ist es ihre Art nach Schlägen zu betteln."

„Ach? Sowas weißt Du? Und natürlich verdrischt Du sie später, daß sie nicht sitzen kann."

„So in der Art", erwiderte Roland und konnte sich das Grinsen kaum verkneifen.

„Na wenn Du meinst."

Werner sah ihn nochmal mitleidig an und machte sich aus dem Staub. Er dachte, daß Roland endgültig kurz vor dem Burn-out stehen mußte.

Was er nicht wissen konnte: Offiziell wohnte Veronika wieder bei ihren Eltern. Tatsächlich aber wohnte sie seit der Trennung von Bert bei Roland. Sie hatten allerdings eine Abmachung. Sie würden ihre Liaison erst amtlich machen, wenn er sie verführt, mißbraucht und geschwängert hatte. Das entspräche dem Klischee von Liebe am Arbeitsplatz und würde anläßlich der betrieblichen Weihnachtsfeier inszeniert werden. Aber bis dahin dauerte es noch einige Monate. Monate, die Veronika nicht schwanger werden durfte. Aber es gab soviel auszuprobieren für sie. Und auf jeden ihrer Übergriffe reagierte Rolang angemessen. Mehr oder weniger.....

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Anonymous
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9 Kommentare
AnonymousAnonymvor 11 Monaten

Sehr schön und lustig. Das Ende von Teil 2 lässt Phantasie aufkommen. Es könnte ein Abschluss sein. Schöner wäre es wenn wir noch ein bisschen am Bürozoff teilhaben könnten und dann die Bombe auf der Weihnachtsfeier platzt.

SchweisstreibendSchweisstreibendvor 11 MonatenAutor

@Dreamliner @Reyhani2022

Der eine bringt mich auf Ideen, die ich nicht hatte. Der andere findet Erklärungen, die ich nicht im Kopf hatte. Jedenfalls erschließen sich mir neue Sichtweisen. Ich bin schier geflasht.

Sollte/müßte ich übrigens sagen 'Die eine, die andere'?

Anyway. Vielen Dank für die Auseinandersetzung mit dem Text und der resultierenden Inspiration.

Reyhani2022Reyhani2022vor 11 Monaten

Ich möchte eine Lanze für den zweiten Teil brechen. Ich sehe da keinen Stilbruch, die angebliche Bdsm -Szene bedeutet eigentlich etwas ganz anderes: nämlich Krauses Versuch auf die ständigen Grenzverletzungen seiner Chefin mit einer ebensolchen zu reagieren. Letztendlich ein hilfloser Versuch, denn er lässt sich damit auf das Spiel ein. Den größeren Spaß daran scheint jedenfalls Frau Braun zu haben und sie kommt ihrem Ziel, die persönlichen und gesellschaftlichen Grenzen zwischen ihnen gewaltsam einzureißen, ein Stück näher.

So ist auch die Pinkelaktion vom Anfang zu verstehen (noch unbewusst von Frau Brauns Seite) und insofern finde ich sie zwar krass aber konsequent.

Ich wünsch beiden eine lange und glückliche Beziehung.

Dreamliner61Dreamliner61vor 11 Monaten

Es ist eine geile Geschichte. Durch die Grenzverletzungen baust du immer wieder neue Spannungsbögen auf. Ich bin gespannt, ob die Geschichte noch ein paar Teile erhält und ob sie so überraschend bleibt.

SchweisstreibendSchweisstreibendvor 11 MonatenAutor

Bert ist in Mailand und kommt tatsächlich zu früh auf den Plan. Vielen Dank dafür, Commander. Das ist mir durchgerutscht, trotz mehrmaligem Korrekturlesens.

Was nun das Treffen auf dem Straßenfest angeht: Der Ablauf in Stichworten -->> Treffen an der Bühne -->> Kaffee und Kuchen am Stand der Konditorei mit Gespräch (der Stand ist ein Teil des Straßenfestes, wie auch die Bühne und andere - nicht genannte - Freß- und Saufbuden) -->> besagter Ritt -- >> Abschied

Ich kann nicht erkennen, daß etwas fehlt. Es spielt sich im Rahmen des Straßenfestes ab.

Was nun den Ausflug in die BDSM-Szene angeht, sie paßte in meinen Plan. Die Protagonisten bewegen sich nicht selten in Grenzbereichen. Immerhin stelle ich binnen kurzer Zeit ihr Leben auf den Kopf :-D

Es ist übrigens auch denkbar, daß es Leser gibt, die sich mit der Natursektsequenz in Teil 1 nicht anfreunden können. Auch so eine grenzwertige Situation. Allerdings hat sich bislang keiner dazu geäußert.

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