Schwimmkurs für Fortgeschrittene

Er sagte mir, Dani wolle nicht mehr mit ihm schlafen seit der Geburt von Niklas und sie habe ihm mehr oder weniger zugestanden, nebenbei eine Affäre zu haben, solange es nur um Sex geht. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Ich habe schon viele Geschichten von Männern gehört und noch mehr gelesen. Ehrlich gesagt, es war mir einfach egal in dem Moment.

Er hat sich dann auch verliebt und unsere Affäre war dann doch mehr als nur Sex. Sowas passiert halt. Wir sind keine Maschinen, auch Markus nicht. Irgendwann ein paar Wochen später sagte er mir, Steffi habe es herausgefunden. Keine Ahnung wie. Er hat sich wohl verplappert mit seinen Terminen, angeblich war er ja immer auf Arbeit oder auf einer Tagung, wenn er bei mir war. Sie hat ihm wohl eine Riesenszene gemacht, ist ja auch ihr gutes Recht.

Dann kam er zu mir, hat gesagt, er müsse das jetzt sofort beenden, er wollte nicht seine Familie gefährden. Er hat mir unter Tränen geschildert, er hat Dani nur eine unbedeutende Affäre beichten können, das müsse ich verstehen. Klar habe ich ihm gesagt, dass ich das gut verstehe und ihn nicht hängen lasse. Wir hatten dann noch ein letztes Mal Sex, das war wirklich fantastisch. Ich habe einige Tage getrauert, aber ich habs verstanden. Ich hätte auch wirklich nicht Schuld dran sein wollen, dass er seine Familie verlässt. Die Geschichte, dass Dani einverstanden ist, dass er mit anderen Frauen schläft, das hat wohl irgendwie nicht gestimmt. Vielleicht hat er sich das gewünscht, aber was weiß ich schon."

„Okay, das verstehe ich. Aber die Geschichte mit David. Stimmt die auch nicht?"

„Ich sag ja gar nicht, dass Dani lügt. Ich verstehe sie sogar. Markus hat sie hintergangen und hat mir ein Märchen erzählt. Und ich hab´s geglaubt. Das ist das einzige, was ich mir vorwerfen kann. Ich wusste ja, dass er verheiratet ist. Aber ich hätte mich nicht mit ihm eingelassen, wenn er nicht so deutliche Signale gesendet hätte und mir erzählt hätte, dass Dani quasi einverstanden ist. Und das mit David, das war ganz anders."

„Dani hat halt drauf bestanden, dass es bei Markus und David genau gleich abgelaufen ist. Deswegen ist sie auch überzeugt, dass du eine männerfressende Nymphomanin bist", sagte ich lachend.

Steffi fletschte die Zähne und stürzte sich spielerisch auf mich, biss mir in die linke Brustwarze und griff nach meinem schlaffen Pimmel und zog daran.

„Ja, ich fresse dich", rief sie mit einer Comic-Stimme. Wir rauften ein bisschen und wären fast wieder beim Sex gelandet, wäre sie nicht plötzlich wieder ernst geworden und hätte sich wieder aufgerichtet.

„Hey, bei David war es völlig anders. Es stimmt, ich hatte auch mit David was. Aber nur einmal und es war nicht mal richtig Sex. Es war jedenfalls keine Affäre. Julia war nicht dabei, weil sie auf ihre Tochter aufpassen musste. Die haben so eine Verabredung, dass abwechselnd jeder einmal in der Woche ausgehen kann und der andere dann die Kinderbetreuung macht. Jedenfalls war David am Karnevalssamstag allein im Fantastic. Das ist der Club in der Moritzstraße, den kennst du doch."

Ich nickte. Ich wusste, wo dieser Club war, war aber noch nie drin gewesen. Steffi erzählte weiter:

„Er hatte einiges getrunken. Ich war auch da und auch nicht mehr ganz nüchtern. Wir haben miteinander getanzt, kannten uns doch aus dem Kindergarten. Danach haben wir im Gang an der Garderobe ein bisschen geknutscht und gefummelt. Hey, es war schließlich Karneval. Und er ist auch wirklich ganz in Ordnung, aber nüchtern hätte ich wohl nix mit ihm angefangen. Ich hatte so ein Hexenkostüm an, obenrum ziemlich freizügig. Man konnte von der Seite reingucken. Ziemlich sexy, ohne BH. Er hat unter den Stoff gefasst und meine Brüste und Nippel gestreichelt. Und das hat mich angemacht. Ich hab ihm ins Ohr geflüstert, ob er mit zu mir kommt. Ok, das hätte ich nicht tun sollen, stimmt. Aber er ist natürlich ohne Zögern mitgekommen hierher. Wir haben hier ein bisschen rumgemacht auf dem Bett, geknutscht und so. Dann hat er mich gefingert und wollte dann mit mir schlafen. Ich wollte es auch. Aber bevor er überhaupt mit seinem Schwanz in meiner Möse war, hat er schon abgespritzt. War wohl der Alkohol dran schuld. Wir haben uns dann einfach noch ein bisschen gestreichelt, und er hat meinen Po massiert und noch mal zwei Finger in meine Möse gesteckt. Nach einer Weile ist er aufgebrochen, wieder zu seiner Frau nachhause. Wirklich, wir haben nicht mal richtig Sex gehabt."

„Wie kommt Dani bloß dazu, das ganz anders zu erzählen?"

„Keine Ahnung, wie sie darauf kommen, dass es genau gleich abgelaufen sein soll, so mit Handwerkersachen in meiner Wohnung. Glauben die, ich brauche Hilfe beim Glühbirnenreinschrauben oder Abflussreinigen? Das kann ich alles selbst erledigen.

Wahrscheinlich hat David mit Markus gesprochen, die beiden sind eh alte Kumpel. Die kennen sich schon aus der Schule. Die Affäre von Markus hat die Runde bis zu David gemacht und ich schätze, Markus hat David später den Tipp gegeben, dass er seiner Frau die gleiche Geschichte erzählt, von wegen, ich hätte sie quasi überfallen, ich sei sexsüchtig und wolle ihre Ehen kaputt machen. Klar, dass Dani und Julia das lieber glauben, sie müssten sich ja sonst vielleicht fragen, warum sich ihre Männer überhaupt mit einer anderen Frau einlassen. Und dann soll ich die Männer praktisch überfallen haben, hinterrücks in mein Bett gezogen? Wer glaubt denn so einen Quatsch? Du etwa? Hast du das wirklich geglaubt?" Steffi grinste und kniff mir in die Wange.

„Nein, eigentlich nicht. Aber ich musste mir erstmal deine Seite der Geschichte anhören, oder?", sagte ich. „Und letzte Woche, das ging schon ziemlich flott mit dir", wagte ich einzuwerfen.

„Hey, das ist was völlig anderes", rief sie, „dich liebe ich doch." Kaum hatte sie das gesagt, biss sie sich auf die Zunge. „Oh Mist, das wollte ich eigentlich noch nicht sagen. Aber ok, jetzt ist es raus. Ich gehe volles Risiko. Du musst nicht jetzt und gleich antworten."

Ich schluckte. Eine Liebeserklärung von Steffi? Das war mehr als ich erhofft hatte. Hatte ich etwa eine Glückssträhne? Ich musste das Glück unbedingt festhalten. Ich neigte mich zu ihr und nahm sie in beide Arme. Es wurde die längste und festeste Umarmung jemals.