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Gezielt, ja, das Eigenartige war, dass es kein bewusster Prozess war, ich mir keinerlei Gedanken darüber gemacht hatte, was sie eventuell wollte, oder was das Erlebnis für sie intensivieren konnte. Ich dockte erneut einfach an, nahm sie wild und erstaunlicherweise ausdauernd.

Wenn man so lange wie ich mit keiner Frau mehr geschlafen hatte, verblasst die Erinnerung. Nicht daran, wie großartig es sich anfühlte, mit einem Menschen so intim verbunden zu sein. Aber das Gefühl an sich geht im Laufe der Jahre verloren.

Nichtsdestotrotz war ich mir absolut sicher, dass es sich nie zuvor so überwältigend und mitreißend angefühlt hatte. Nie zuvor hatte ich ein so direktes und unter die Haut gehendes Feedback von einer Frau dabei bekommen, nie das Gefühl, in einem in sich perfekten Gefüge aus Lust, Ekstase und Selbstvergessenheit eingebunden zu sein.

Das sich selbst genügte und dennoch immer mehr von einem stärker werdenden Gefühl umhüllt und durchdrungen wurde. Pulsierendes Verliebt-Sein, wobei auf der Zirkumferenz bei höchster Ausdehnung des Pulses klare Linien echter Liebe bereits erkennbar wurden.

Wir verbanden uns, ließen uns vollständig aufeinander ein, gaben uns dem anderen und deren Wünschen und Sehnsüchten hin. Und das alles in einem Inferno unfassbar starker und schlicht geiler körperlicher Sensationen.

Riss die Mächtigkeit des Empfundenen die Kontinuität ein, zerfetzte es in atemlose Einzelimpressionen, ein ekstatisches Stroboskop, das dann in der Fokussierung auf Simones verzücktes, von der unmittelbaren Nähe des Höchsten kündendes Gesicht Verlangsamung und Stillstand erfuhr.

Mich ihr folgender Orgasmus auf allen Ebenen durchrüttelte, gleichfalls mein Körpergefühl noch einmal intensivierte. Mich näher und näher an mein eigenes Gipfelerlebnis brachte, mich ihm auslieferte. Denn der Wunsch war eindeutig der des nicht enden Wollens.

Des Verharrens im höchsten Glück. Aussichtslos, aber im Angesicht der Wucht und der Schönheit dieses erlösenden Gefühls im selben Moment bedeutungslos. Oh. Mein. Gott. Das strahlende Gesicht unter mir drückte exakt meine Gefühle aus.

„Wow", musste ich zusätzlich noch ein akustisches Signal loswerden.

„Ja, wow. Wir verstehen uns."

„Oh, ich habe deine Arme halb zerquetscht, das gibt bestimmt blaue Flecke, sorry."

„Ja, geil", kam die etwas überraschende Antwort. Na, auch wieder nicht.

„Du bist einmalig. Einzigartig, in absolut jeder Hinsicht."

„Wäre ja auch noch schöner, wenn ich im Zehnerpack käme."

„Hör auf, ich wollte mich in Richtung Liebesschwur stammeln. Kürzen wir es also ab: Mädel, ich fange ernsthaft an, mich in dich zu verlieben. Aber auch in den, der ich mit dir bin, den du aus mir herausholst."

„Ein aufrechter Narzisst, kurzsichtig genug, um nur mich wahrzunehmen und der Fähigkeit, meine Welt und insbesondere meine Möse mit zehn auf der Richterskala zu erschüttern."

„Und nur noch einem Wunsch."

„Jetzt kommt der Wunsch?"

„Jetzt kommt der Wunsch: Lass mich nie mehr los."

„Das wird sich problemlos machen lassen. Ist das wirklich, was du willst?"

„Ja."

„Wirklich? Kein neues Modell, noch keine Hardware-, aber erhebliche Softwareprobleme. High Maintenance, wie das im englischen Sprachraum so schön heißt."

„Ja."

„Wirklich. Du wirst dein Leben lang auf selbstgebackenen Kuchen verzichten müssen. Bin ich das wirklich wert?"

„Ja.

„Puh. Für einen Moment hatte ich wirklich gedacht, du wärst eine harte Nuss. Und dir nicht wünschen, was du ohnehin nicht hättest verhindern können. Du wirst mich nicht mehr los."

Halleluja. Support auf Lebenszeit. Aber nur zu gern. Gott sei Dank bin ich so verdammt hilfsbereit.