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Zur Domina gemacht Teil 16 Band III

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Anna erschrak. Warum dachte sie schon wieder an ihn? Was war los in ihrem Kopf? Alexander war zehn Jahre älter, dick und alles andere als hübsch. Und warum repetierte sie immer wieder seine Makel? Sie hatten doch bisher gar keine Bedeutung für sie gehabt.

Einen Masochisten als Partner? Wie sollte das funktionieren? Es würde genau die Konstellation bedeuten, die für sie so überhaupt nicht in Frage kam. Sie wollte einen Pakt. Ein Bündnis. Einen Mann, der um und für sie kämpfte. Sie wollte nicht mehr diesen ewigen Kampf. Dieses allem alleine gegenübertreten müssen. Ihr Leben war ihr momentan so zuwider.

Wieder klingelte das Telefon. Vielleicht jemand, der sie aus ihrem Trübsal zu lösen vermochte?

„Pelzig!" Sie nannte ihren Namen gereizt und aggressiv. Vielleicht ein Kunde, der ihr absagen wollte? Dann war es genau der richtige Tonfall für ihn.

„Du bist Anna?" Fragte eine kräftige Frauenstimme.

„Wer will das wissen?"

„Bennys Mutter."

„Wer?" Annas Überraschung folgte Entsetzen.

„Sie haben mich schon verstanden. Könnte ich meinen Sohn sprechen?"

Annas Gedanken begannen zu rasen.

„Nein. Er ist hier schon seit Wochen nicht mehr gewesen. Kann ihnen Häger nicht etwas sagen? Benny arbeitet doch für ihn."

„Seid ihr nicht mehr zusammen, Anna?"

Die Stimme der Frau klang besorgt.

„Nein. Sind wir nicht. Er meldet sich auch schon seit etlichen Tagen nicht mehr bei mir. Vielleicht hat er sich anderweitig umgesehen?"

„Anna, bitte. Er ist doch mein Sohn. Hattet ihr Streit? Vielleicht fällt dir ein Ort ein, an dem ich ihn suchen könnte?"

„Weiß diese ..." Anna fiel der Name von Bennys Kollegin nicht ein. „... na die mit ihm zusammengearbeitet hat, nicht´s von ihm? Er hat doch bei ihr geschlafen."

„Du meinst Chara?"

Anna fiel der Name nun ebenfalls wieder ein. Vielleicht war sie sogar der Grund für ihre Trennung gewesen?

Anna seufzte. Schwer vorstellbar. Die hatte mit SM nicht´s am Hut gehabt.

„Ja, so heißt sie wohl."

Bennys Mutter am anderen Ende der Leitung weinte. Ihre Stimmung ließ Anna nicht unberührt. Trotz der Tatsache, dass sie den Kontakt zu ihrem Sohn abgebrochen hatte, ohne seine Freundin eine Chance zu geben sich ihr vorzustellen, geschweige denn zu erklären.

„Anna! Er war dort nie. Wir wissen gar nichts und die Polizei verweigert mir die Auskunft. Er will keinen Kontakt zu mir, teilte man mir mit."

„Dann sind wir schon zu zweit. Tut mir leid, wenn ich mir das Mitleid ihnen gegenüber aufsparen muss. Ich habe ihn nämlich damals aufgenommen, als sie ihn aus der Wohnung gejagt haben. Erinnern sie sich noch? Und zum Dank dafür, hat er mich und meinen Bruder sitzengelassen. Ich war ihm anscheinend nicht böse genug."

Die Stimme am anderen Ende der Leitung wandelte sich zum Aggressiven.

„Ohne dich Hure wäre er doch gar nicht so geworden. Er hätte jetzt seine Ausbildung gemacht und ein ganz normales Mädchen ..."

Sie legte auf, doch es war zu spät. Die Worte von Bennys Mutter, hatten bereits bei ihr gegriffen.

Die Alte hatte Recht! Ihr Sohn hatte nie eine Wahl gehabt. Auch wenn sie ihm diese aufgezeigt hatte. Zu groß war sein Verlangen nach ihr gewesen, von Anfang an. Er hätte alles für sie gemacht. Und tatsächlich hatte sie es sich ja auch von ihm ständig vor Augen führen lassen.

Ein Mensch zerstört? Traf Benny überhaupt eine Schuld?

Anna ging in die Hocke und presste ihre zu Fäusten geballten Hände in den Bauch hinein. Eine quälende Übelkeit breitete sich darin aus.

Es dauerte fast eine viertel Stunde, bevor sie sich wieder in den Griff bekam. Sie würde sich dort hinten auf die Couch setzen und an ihren Bruder denken, der jeden Moment auftauchen konnte. Er allein war für sie wichtig. Sonst niemand.

„Anna! Ich war bei Berti!" Erklärte ihr der Bruder über die Sprechanlage. „Lässt du uns rein?"

Annas Stimme klang hohl und müde.

„Ich mache dir die Tür auf, Ralfi. Detlef und Berti müssen nach Hause."

Detlefs Stimme zog ihre Aufmerksamkeit auf sich.

„Er hat sich gestoßen, Anna. Ich habe die Beule gekühlt, habe die beiden dann aber weiterspielen lassen."

Annas Gedanken waren sofort bei ihrem Bruder.

„Keine Platzwunde?"

„Nein. Alles in Ordnung soweit. Bis morgen, sollten wir uns in der Betreuung sehen."

Sie hasste das. Wie schnell ihre Antipathie gegenüber Menschen verflog, wenn sie ein wenig Freundlichkeit erfuhr. War das ihrem Wunsch nach Normalität geschuldet? Ein Zustand, den es, abgesehen von einer kurzen Phase in ihrer Kindheit, für sie nie gegeben hatte?

Sie öffnete die Wohnungstür, hörte bereits unten im Erdgeschoß das Summen des Schließers, dann bemerkte sie die Kabine, die aus dem obersten Stockwerk kommend in das Unterste fuhr. Ein oder zwei Minuten noch, dann würde sie ihren kleinen Schatz wieder in den Armen halten.

„Ist alles okay, Süßer?" Fragte sie ihren Bruder, ging in die Hocke und öffnete für den Jungen ihre Arme.

Der kam ihr entgegen geschlurft, drückte sich kurz an sie, ein Kuss, dann drängte er auch schon wieder an ihr vorbei in das Innere der Wohnung.

„Berti hat eine Modellhausstadt. Und wenn wir spielen, bekomme ich immer nur das Kleinste. Ich finde das gemein."

Anna folgte ihm, ließ ihn seinen Tornister an der Garderobe abstellen und bat ihm zum Sofa zu gehen.

„Und die Beule?"

Der Junge kletterte zu ihr aufs Sofa, lehnte sich an ihren Körper und gähnte.

„Ich bin mit dem Kopf gegen einen Stuhl geknallt. Ich habe Berti mit dem Lambo verfolgt, aber er sagt, dass der Ferrari schneller ist. Dabei steht in Valentins Quartett etwas ganz anderes."

„Bist du sehr müde?"

Ralfi blickte hoffnungsvoll zu dem Fernsehen rüber.

„Sehen wir einen Film an?"

Anna verneinte.

„Wie wäre es denn, wenn wir in der Stadt was Essen gehen?"

„Bei Benny?"

Sofort blickte der Bruder zu ihr auf. Seine Augen glänzten, sein kleiner Mund stand offen, seine Hoffnung schien alle seine Sinne auf ihre Reaktion auszurichten.

„Bei Clemens, ja. Benny scheint dort nicht mehr zu arbeiten."

Der Junge schien nachzudenken.

„Wo ist er denn jetzt?"

Anna hob ihre Schultern, um sie kurz darauf wieder fallen zu lassen.

„Ich weiß es wirklich nicht. Vielleicht dort, wo er jetzt glücklicher ist?"

Sie hatte mit Ralf nie richtig über die Trennung gesprochen. Vielleicht, weil sie gar nicht richtig stattgefunden hatte? Bis zum Schluss hatte sich ihr Exfreund immer noch die Möglichkeit offengehalten zu ihr zurückzukommen.

„Warum verlassen sich Mamas und Papas immer?" Fragte der Junge schließlich nach einigem Nachdenken.

„Sie verstehen sich nicht mehr. Die schöne Zeit fehlt ihnen."

„Du verlässt mich aber nicht, oder? Ich meine, wenn du böse auf mich bist."

Der Junge legte seinen Kopf schräg, damit er zu ihr aufsehen konnte.

„Hab ich das denn schon mal?" Fragte sie erstaunt.

Ralfi verneinte.

„Siehst du. Was glaubst du, was ich dich lieb habe? Das ist doch schon nicht mehr normal."

Ihr Bruder lächelte und spielte mit ihrem langen Zopf.

„Ich habe dich auch lieb. Du brauchst auch gar keinen Freund mehr, ich bin doch da."

Anna konnte nicht anders, sie musste lachen, obwohl ihr eigentlich gänzlich gegenteilig zumute war.

„So einfach ist es nicht, mein Schatz. Du kannst zwar immer mein Bruder sein, aber nicht mein Freund. Das ist leider so. Obwohl du sicher mal ein sehr guter Freund werden wirst, nur eben nicht meiner."

„Und warum nicht?" Ralf schien enttäuscht.

„Das hat die Natur so vorgesehen. Ein Mädchen sucht sich ihren Freund oder Mann in anderen Familien und bei den Jungs ist das nicht anders."

„Du meinst Sex?"

Anna reagierte geschockt.

„Was?" Sie löste sich von ihrem Bruder und blickte auf ihn herunter.

„Na der Penis vom Mann wird in die Wagna der Frau gesteckt. Danach wächst dann ein Kind in ihrem Bauch."

„Wer hat dir das denn erzählt?"

Ralf grinste.

„Berti. Der hat es von seinem Cousin. Der ist schon groß."

Anna wollte den Themenwechsel. Sie deutete auf die Garderobe und forderte ihren Bruder dazu auf aufzustehen und sich noch einmal anzuziehen.

Sie würde Franz anrufen, damit er sie in die Stadt brachte. Auch dieser Taxifahrer war ein Freund, so seltsam ihre Beziehung zueinander auch wirkte. Sie redeten wenig miteinander und verstanden sich dennoch gut. Anna hatte bei ihm nie das Gefühl, dass sie an seine Integrität oder Rechenschaft zweifeln müsste. Ganz im Gegenteil, er war ihr schon oft entgegengekommen und hatte sogar den Wagen geholt und seine Freizeit abgebrochen, wenn sie längere Fahrten unternehmen musste.

Mit dem Telefon am Ohr schloss sie die Tür hinter ihnen ab, gingen rüber zum Fahrstuhl und fuhren nach unten.

„Ja, wir stehen beide unten, bis gleich."

An der Straße angekommen, warteten die beiden auf den Taxifahrer. Das Wetter war schön wie lange nicht mehr und der Himmel zeigte nur wenig Wolken, dafür aber viele Sterne. Sie sahen beide hinauf, suchten nach ihnen bekannten Zeichen, fanden aber nur zwei von ihnen. Anna hatte sich wenigstens an sie erinnern können, doch hatte sie ihre Bedeutung vergessen.

Es dauerte nicht lange, dann fuhr ein Taxi die Straße hinauf und Franz stieg aus, um ihnen beim Einsteigen zu helfen. Ein ständig wiederholendes Ritual, von dem sich der Fahrer nicht abbringen ließ.

Zwanzig Minuten später wurden sie von dem alten Herren in der Innenstadt rausgelassen. Franz wollte an einem nahegelegenen Taxistand warten und vielleicht zwischenzeitlich ein paar Fahrten erledigen, bevor er sie wieder zurück nach Hause fuhr. Anna musste sich um ihn nicht sorgen. Immer war er da gewesen, wenn sie ihn gebraucht hatte.

Und ihre Gegenleistung? Treue Kundin? Nettigkeit? Sie wollte die Bindung zwischen ihnen nicht näher hinterfragen, zu schnell rieb sie sich an Attributen ihres Seins, die nicht zu ihr gehören sollten.

Ralf war schon längst vorausgelaufen. Drückte die Eingangstür zum Café auf, das sie schon so oft betreten hatte, überblickte den ihr so vertrauten Gastraum und erinnerte sich an dem Moment, wo Benny in ihr Leben getreten war. Ein Junge, kein Mann. So wie sie selbst noch keine Frau gewesen war, zumindest nicht in ihrem Kopf. War sie denn jetzt eine? Sie fand darauf so schnell keine Antwort.

„Hallo! Ist Clemens da?"

Die rothaarige Bedienung fuhr herum und sah erschrocken zu ihnen rüber.

„Du bist doch Anna, oder? Ralf?"

Chara kam zu ihnen rüber. Sie schien verwirrt und blickte an ihnen vorbei nach draußen auf die Straße.

„Benny ist ..."

„Nein. Ich weiß auch nicht´s. Seine Mutter hat mich angerufen."

Chara nickte und wandte sich zur Theke um, wo ein Mann, um die dreißig Jahre alt, Gläser polierte. Man sah ihr an, dass sie Benny vermisste und sich um ihn sorgte. Ein Umstand, der früher eine tiefsitzende Eifersucht bei ihr geweckt hätte.

„Wollen wir uns kurz setzen, Anna? Ich mache mir Sorgen um Benny."

Anna war einverstanden und reichte Ralf ausnahmsweise ihr Handy, damit sie sich mit der Servicekraft ungestört unterhalten konnte.

„Er hat nie bei dir geschlafen, oder?"

Chara schüttelte ihren Kopf, dabei nervös mit ihrem Kassenschlüsselband spielend.

„Nein. Er ist nun schon seit fast zwei Wochen weg. Und niemand weiß wohin. Seine Kündigung kam noch per Post, dann auch noch ein ärztliches Attest für die restliche Vertragszeit. Clemens war so enttäuscht von ihm. Er hätte das nie für möglich gehalten."

„Du wolltest was von ihm, habe ich Recht?"

Chara blickte erstaunt zu ihr auf. Ihr hübsches, von natürlichen roten Haaren umrandetes Gesicht, weckte sofort in Annas Fühlen Eifersucht und Ablehnung.

„Ja, du hast Recht. Er war genau mein Typ. War cool mit ihm zu arbeiten."

„Aber ihr habt nie ...?"

Die Bedienung verneinte.

„Ich wollte schon, er aber nicht. Er hatte jemand anderes. Groß, hübsch, aber sehr künstlich wirkend. Ein wenig so wie du, wenn ich das sagen darf."

Anna schloss für einen Moment ihre Augen und atmete tief durch. Sie hatte Victoria nicht vergessen, doch dass ihr Freund wirklich einen bleibenden Kontakt zu dieser Frau aufgebaut haben sollte, war das fehlende Stück, um das Maß vollzumachen. Er hatte genau gewusst, was für eine Ablehnung sie gegenüber dieser Frau empfand. Sie überlegte. Vielleicht war es an der Zeit gegenüber Benny klare Worte zu finden, um selbst einen Schlusspunkt zu setzen?

„Hast du eine Adresse?"

Chara schrak aus ihren Gedanken. Vergebens suchte ein Gast im hinteren Bereich des Raumes ihre Aufmerksamkeit zu erregen.

„Ich glaube, Clemens hat eine auf seinen Tisch liegen. Benny hat ihm richtig übel mitgespielt. Der Alte kommt damit nicht gut klar."

„Sind wir schon zu zweit. Holst du sie mir? Ich muss mit ihm reden, damit ich endlich von ihm loskomme."

„Liebst du ihn nicht mehr?" Fragte Chara.

Anna blickte an ihr vorbei. Ralf war ganz in seinem Spiel mit dem Handy versunken.

„Ich will ihn nicht mehr lieben. Das umschreibt es besser."

Die Irin sah zum Barkeeper rüber. Sie schienen sich wirklich nicht viel einander abgewinnen zu können. Dafür warf er Anna gerade zu penetrante Blicke zu.

„Wenn du möchtest, kann ich mitkommen ..."

Anna wollte das nicht und fand harsche Worte.

„Vielleicht wartest du noch ein wenig damit ab, um ihn anzumachen, einverstanden?"

Charas grüne Augen verrieten deutlich, wie sehr sie sich an den regelrecht vor ihr hingespuckten Worten der ganz in schwarz gekleideten Frau störte. Schweigend blickte sie zu ihr auf, wandte sich dann aber wortlos von ihr ab.

Anna blickte ihr nach, konnte sich aber nicht dazu überwinden ihr nachzurufen. Dennoch hatte sie ein Problem, den Chara würde ihr nun nicht mehr die Adresse bringen wollen.

Ihr Blick traf sich mit dem des Keepers, so ging sie also zur Bar, winkte ihn lässig zu sich heran und bat ihn darum, die Adresse holen zu gehen. Er aber zögerte, schien sich zu fragen, warum Chara so abrupt das Gespräch mit dem Gast beendet hatte.

„Das kann ich nicht. Am besten sie bitten Herr Häger darum."

„Gut. Dann rufen sie ihn jetzt bitte an und sagen ihm, dass eine Anna ihn sprechen möchte."

Der Keeper zögerte und schien unsicher.

„Aber er hat doch Feierabend. Das geht nicht so einfach."

„Du brauchst nur seine Nummer wählen und ihm meine Nachricht übermitteln. Das bekommst du hin, bist doch schon ein Großer."

Der Typ blickte in dieses hübsche, aber auch arrogant und kühl wirkende Gesicht. Ihr Ton missfiel ihm, aber er wollte auch nicht bei Häger einen schlechten Eindruck hinterlassen.

„Schaffst du es, dich heute noch zu überwinden? Oder muss ich wirklich morgen noch einmal kommen, um persönlich mit ihm zu sprechen?" Anna unterlegte ihre Stimme mit einem gereizten Ton und klopfte ungeduldig mit ihren behandschuhten Fingern auf der Theke herum.

Endlich hatte sich der Mann vom Service durchgerungen, griff zum Hörer und drückte eine Kurzwahltaste. Anna folgte dem kurzen Gespräch, dann bekam sie das Schnurlostelefon gereicht.

„Clemens? Ich möchte dich nicht lange stören. Du weißt, dass ich mit Benny nicht mehr zusammen bin?" Aus dem Telefon drang Hägers aufgeregte Stimme heraus. „Ja, ich fand es auch schade. War ähnlich überrascht, wie du wahrscheinlich auch. Trotzdem habe ich noch einiges mit ihm zu klären, könntest du mir seine derzeitige Adresse geben?"

Anna winkte mit einer beiläufigen Geste zum Keeper rüber, damit dieser ihr Stift und Zettel reichte, dankte ihm aber nicht und notierte sich das, was ihr von Häger genannt wurde.

„Hab Dank, Clemens. Wenn sich etwas ergeben sollte, dann gebe ich dir Bescheid."

Chara kam zurück in den Raum, gab etwas in die Kasse ein und reichte dem Mann hinter der Theke einen Zettel.

„Ja, aber ganz ehrlich, Clemens. Ob er es verdient hat, dass wir uns Sorgen um ihn machen, glaube ich immer weniger."

Anna verabschiedete sich von Häger, legte das Telefon zurück auf die Theke und rief Ralf zu, dass sie nun gehen wollte. Der Junge löste sich nur widerwillig von seinem Spiel und Anna musste ihm das Handy wegnehmen, worauf er zu Heulen begann.

Was war das wieder für ein beschissener Abend. Anna suchte die Wut des Kleinen zu ignorieren, zog ihn mit sich fort, hinaus auf die Straße.

„Franz? Holst du uns?" Der Taxifahrer versprach sich auf den Weg zu machen. Anna hatte noch einen weiteren Anruf, blickte müde auf Ralf herunter, der mit verschränkten Armen neben ihr stand und seiner Wut auf einen weit entfernten Punkt fokussierte. „Gülen? Ich muss heute noch jemanden besuchen. Könntest du auf Ralf aufpassen? Nein! Ist nicht beruflich. Geht das?"

Der kleine Junge merkte auf, sah zu seiner Schwester hoch und verfolgte mit Spannung das Gespräch.

„Bis Morgen. Würde das bei euch gehen? Von der Schule hole ich ihn dann ab."

Ralfs Laune schien sich deutlich gebessert zu haben. Zumal jetzt auch das Taxi kam, dass sie zu den türkischen Freunden fahren würde.

„Super. Danke Euch." Annas Miene wurde ernst. „Nein, Gülen. Da gibt es nichts, wofür ihr euch bei mir bedanken müsst. Auch bei Alexander nicht. Er hat Geld in euch investiert, nicht mehr und nicht weniger."

Franz stieg aus, öffnete die hintere rechte Wagentür und ließ die beiden einsteigen. Anna nickte ihm zu, das Handy nach wie vor an ihrem Ohr haltend.

„Warte mal, Güllen. Ich gebe Franz eure Adresse."

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4 Kommentare
Sena78Sena78vor mehr als 3 JahrenAutor

Der nächste Teil ist eingestellt. Vielleicht mit ein wenig Glück morgen.

AnonymousAnonymvor mehr als 3 Jahren

Sehr vielschichtig geschriebene Geschichte, wenn das Thema auch etwas abwegig erscheint. Sehr spannend!

Wann geht es denn weiter?

Sena78Sena78vor mehr als 3 JahrenAutor

Du hast Recht. Hab es schon gemeldet. Danke für den Hinweis.

silverdryversilverdryvervor mehr als 3 Jahren
Wieder eine perfekt geschriebene Fortsetzung,

aber:

Könnte es sein, dass du dich versehentlich mit der Nummerierung geirrt hast. Meiner Meinung sollte dieser Teil bereits Nr. 16 sein. Teil 15 wurde bereits am 1,9, gepostet.

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