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Die Galamex-Saga - Teil 01

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Allmählich machte sich jedoch Erschöpfung in mir breit. Ich hatte in den letzten Wochen nicht allzu viel geschlafen. Die letzte Nacht hatte ich vor lauter Aufregung hinsichtlich der bevorstehenden Intimität mit Ornella praktisch kein Auge zugetan. Die Unruhe war in dem Augenblick verflogen, in dem ich sie erblickt hatte, ersetzt von dem weitaus angenehmeren Gefühl der Erregung. Doch nun da diese (vorerst) gestillt war, befiel mich eine tonnenschwere Müdigkeit.

Ich glitt aus ihr heraus und legte mich hin.

"Liebes, ich brauche eine Mütze Schlaf."

"Dann schliess die Augen, Liebling. Ich gehe noch kurz ins Bad und bin gleich wieder bei dir" sagte sie und stand auf. Ich blickte ihr nach und bewunderte verträumt ihren nackten Hintern. Ihre Rückkehr kriegte ich nicht mehr mit.

Ich erwachte aus meinem Schlummer und fand mich wieder im Elysium. Ich lag seitlich, eng angeschmiegt an der Frau meiner Träume. Meine linke Hand umfasste ihre rechte Brust, während der Duft ihrer Haare meine Nase erfüllte. Mein Glied war steinhart und drückte gegen die Unterseite ihres Pos, im verzweifelten Bestreben gänzlich aufzustehen. Ich versuchte mein Becken von ihr zu lösen, doch Ornella rutschte augenblicklich nach.

"Bist du wach?" flüsterte ich.

"Ja - aber du gehst nirgendwo hin, Löffelchen", gab Ornella zurück.

"Ich will nicht weg", antwortete ich kichernd. "Ich möchte nur... etwas umdisponieren."

"Oh!" erwiderte sie, als sie meiner Erektion gewahr wurde. Sie rutschte etwas nach oben, hob das linke Bein und griff zwischen ihre Beine. Sie kriegte mein Glied zu fassen und liess ihn in sich hineinsinken. "Besser so?"

"Mmmmmhhh, viiiiel besser!"

"Nicht bewegen!" befahl sie. "Ich will dich einfach nur in mir spüren."

"Wie du wünschst, Liebste", antwortete ich und küsste vergnügt ihren Nacken. Ornella gab ein wohliges Schnurren von sich.

"Ich nehme an, du hast gut geschlafen?"

"Besser denn je!" antwortete ich gähnend. "Und du?"

"Prächtig! Aber es war mehr ein Dösen, da ich nicht wirklich müde war. Du bist allerdings das beste Löffelchen diesseits des Orion, Cygnus. Einfach nur so nackt in deinen Armen zu liegen, könnte glatt meine Lieblingsbeschäftigung werden."

Bei diesen Worten zuckte mein Penis.

"Korrektur: Meine zweitliebste Beschäftigung", fügte sie schnurrend hinzu und bewegte ihr Becken.

"Ornella, nichts gegen Runde zwei, aber vorher würde ich mich gerne mit dir unterhalten."

Sie hielt in ihrer Bewegung inne. "Klingt ernst. Schiess los!"

"Ich würde dir dabei gerne in die Augen schauen."

Für einen kurzen Moment bedauerte ich meine Worte, denn mein Penis verliess ihren warmen Kern. Doch kurz darauf drehte sie sich um und schob mich sanft auf den Rücken. Dann setzte sie sich auf mich und führte mich wieder ein.

"Ornella! Wie soll ich so ein vernünftiges Gespräch mit dir führen?!" wandte ich halbherzig ein, während ich in ihr vollendetes Gesicht blickte.

"Wie wäre es mit einem ehrlichen Gespräch?" erwiderte sie lächelnd. "Ich erkenne an deinem Tonfall, dass du etwas wichtiges auf dem Herzen hast. Das hier - " Sie deutete auf unsere geschlechtliche Vereinigung. " - stellt sicher, dass wir aufrichtig zueinander sind."

Ich wollte gerade einen Einwand erheben, denn Marla hatte mich oft genug beim Sex angelogen. Dann wurde mir bewusst, dass dies hier, mit Ornella, nicht einfach bloss Sex war. Das war mehr. So viel mehr.

"Na schön", gab ich nach, auch wenn es mir Mühe bereitete, mich auf die Formulierung von Worten zu konzentrieren. "Du weisst, dass ich... sehr viel für dich empfinde, Ornella."

"Das beruht auf Gegenseitigkeit. Und weiter?"

"Diese Gefühle... bergen Risiken. Für uns beide." fuhr ich in ernstem Tonfall fort. Ihre Augen verengten sich."

"Inwiefern?"

"Weisst du, wem das Sleeping Comet gehört?"

"Es gehört einer Hotelkette an, die im Besitz von Astral Solutions ist. Aber was hat das mit uns zu tun?"

"Nun, da ich mich vorher beim Einchecken ausweisen musste, weiss der Verwaltungsrat von Astral Solutions spätestens in einigen Stunden darüber Bescheid - unter anderem auch, mit wem ich das Hotel aufgesucht habe." Ornella schien verwirrt zu sein, nach wie vor im Unklaren, worauf ich eigentlich hinaus wollte. Ich holte daher etwas weiter aus. "Mein Unternehmen, CyCo, ist seit seiner Entstehung explosionsartig gewachsen. Inzwischen haben wir bereits unsere Fühler in benachbarte Systeme ausgestreckt. CyCo wächst allmählich zum interstellaren Konzern an - und wird damit zum direkten Konkurrenten für die etablierten Grosskonzerne. Unsere Geschäftsführerin, Alina Sparks, die früher selbst für Astral Solutions gearbeitet hat, hegt keinen Zweifel daran, dass die Grosskonzerne nichts unversucht lassen werden, uns zu behindern. Sie werden sowohl legale als auch illegale Mittel dazu verwenden, Einfluss auf uns zu üben. Sie werden daher mit Sicherheit auch versuchen, über dich an mich zu gelangen."

"Und wie sollen sie das anstellen? Ich bin bei der Flotte, nicht bei irgendeinem Konzern", wandte Ornella ein.

"Dein Sektor-Vorgesetzter, Admiral Forrester, hat familiäre Verbindungen zu Astral Solutions. Über ihn könnten sie beispielsweise veranlassen, dass du ans andere Ende der Kolonien, tausende von Lichtjahren entfernt, versetzt wirst. Oder noch schlimmer - zumindest für mich - auf ein Tiefraum-Forschungsschiff und somit jeglichen Kontakt zwischen uns über Jahre hinweg verhindern. Du hast mir erzählt, dass es der Gedanke an die Tiefraumforschung war, der dich überhaupt zur Flotte gebracht hat. Für dich würde daher vielleicht sogar ein Traum in Erfüllung gehen. Aber für das hier - " Es war jetzt an mir, auf unsere körperliche Vereinigung zu deuten. " - könnte dies das Ende bedeuten."

Allmählich begann die Bedeutung meiner Worte bei Ornella einzusickern. Ihre Miene verdunkelte sich, während Zweifel ihre Stirn in Falten legten.

"Erwartest du von mir, dass ich die Flotte verlasse?" fragte sie mich unsicher.

"Nein! Meine Güte, nein!" Ich zog sie zu mir nach unten und küsste sie. "Das würde ich nie von dir verlangen, noch von dir erwarten, Ornella! Ich weiss, wie sehr du die Flotte liebst. Ich weiss, wie sehr du dich danach sehnst, als erste auf unberührten Planeten Fuss zu setzen. Ich würde nie von dir wollen, dass du meinetwegen deine Träume aufgibst."

"Was willst du dann?" fragte sie zögernd.

"Ich... ich will nur, dass du vorbereitet bist auf das, was meinetwegen noch auf dich zukommen könnte."

*** Ornella ***

In diesem Augenblick wusste ich nicht, was ich sagen sollte. Ich wusste nicht, was ich denken sollte. Ich wusste nicht, was ich fühlen sollte!

Während ich noch vor einigen Minuten auf einem unbeschreiblichen Hochgefühl geritten hatte, überrollte mich nun ein Sturm aus Zweifeln und Unsicherheit. Cygnus Worte ergaben tatsächlich Sinn. Die Aussicht darauf, auf irgendeinen entlegenen Aussenposten der Flotte versetzt zu werden, unerreichbar weit weg von Cygnus, versetzte mich in Angst und Schrecken. Selbst die Aussicht auf einen Tiefraum-Einsatz wirkte nun nicht mehr so einladend - was mich noch mehr verstörte. Ich hatte ein Leben lang davon geträumt, meine gesamte Ausbildung lang die Berichte von Forschungsschiffen verschlungen, in der Hoffnung irgendwann selbst fremde Welten zu bereisen! Und nun...? Wie war es möglich, dass ich nach nur einer einzigen intimen Begegnung, mit einem Mann den ich nüchtern betrachtet nicht wirklich kannte, alles in Frage stellte, wofür ich mein Leben lang hart gearbeitet hatte?

Ich sah die Sorge in Cygnus' Gesicht, den Schmerz der ihm meine Unsicherheit bescherte. Und ich fühlte, wie er allmählich in meinem Inneren erschlaffte. Aber das wollte ich nicht zulassen. Er war ehrlich zu mir gewesen. Und er hatte die Tatsache respektiert, dass ich eigene Träume hatte und diese vor seine eigenen Bedürfnisse gestellt.

Ich begann ganz langsam, mein Becken auf und ab zu bewegen, um Friktion zu erzeugen. Zufrieden stellte ich fest, dass meine Anstrengungen Wirkung zeigten, denn die vorherige Härte kehrte zurück. Ich verdrängte die Gedanken an eine unsichere Zukunft vollends. Was zählte war das Hier und Jetzt. Hier und Jetzt lag der Mann unter mir, der mir die drei besten Orgasmen meines Lebens geschenkt hatte. Hier und Jetzt brauchte er mich - und ich ihn.

"Ornella - " begann er, doch ich legte ihm lächelnd einen Finger auf den Mund.

"Schhht, lass die Zukunft Zukunft sein, Cygnus. Das Hier und Jetzt gehört uns. Nur uns."

Ich erhöhte mein Tempo und spürte, wie das Feuer der Lust erneut entfacht wurde.

"Ornella", hauchte Cygnus und fuhr meinen Bauch entlang zu meinen Brüsten.

"Schhht, Liebster. Sei einfach still und geniess es. Geniess mich! Ich bin dein!"

Ich schaltete noch einen Gang höher. Unsere Körper klatschten nun hörbar gegeneinander, vermutlich auch weil meine Säfte nun ausgiebig flossen. Dieses Geräusch war dermassen erotisch, dass ich schon befürchtete, viel zu schnell zum Höhepunkt zu gelangen. Denn ich wollte eine Wiederholung des letzten, des gemeinsamen Orgasmus erleben. Und erneut schienen Cygnus und ich synchron zu laufen. Sein Becken stiess nun rhytmisch nach oben, meine eigenen Bewegungen spiegelnd, während sich seine Hände in meinem Busen festkrallten. Dann, als sich sein Mund zu einem stummen Schrei verzog, explodierten wir beide gleichzeitig wie zwei Zwilling-Supernovas, die gemeinsam die Galaxis erhellen wollten.

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44 Kommentare
theoretikertheoretikervor 4 Monaten

Großartige Geschichte. Diese Mischung von SF, Sozialkritik, Romantik und Erotik, gepaart mit Deiner wunderbaren Erzählweise, kann überhaupt nicht lang genug sein.

AnonymousAnonymvor 6 Monaten

Sehr sehr gute Geschichte

Baerchen_1967Baerchen_1967vor 7 Monaten

Ich hasse überlange Kommentare, aber das hier scheint es wert zu sein. Ich hoffe, dass der Autor neben seiner Schreibausdauer auch Leselust und meinen bärigen Humor verträgt.

1.: Wertung.

Von mir bekommst Du 5 Galaxien mit ihren gesamten winzig kleinen Sternchen und mein Herzchen für die Aufnahme in die Best-of-Lit-Liste.

II.: Fehler

Der gröbste, war Dein erstes Wort *** Ornella ***

Ornella ist der Nick einer Autorin, die mich mit ihren unvergleichlichen Geschichten bei Lit. verführte. Da sie lt. ihrer Info 42 und verheiratet ist, erwartete ich nun ein Duett zwischen Ihr und ihrem 55-jährigen Lebenspartner Djinn68. Für mich war diese Erkenntnis richtig verführerisch. Google mal die Geschichten von – Ornella_devot – hier bei Lit und finde meinen Denkfehler. Liebe Ornella, verzeih mir diesen Text.

II-a.: Kleine Probleme mit dem Fehlerteufel.

Als ich vor etwa 50 Jahren meinen ersten Schüppenstiel abbracht, kriegte ich Angst vor meinem Opa, der mich immer zur Sparsamkeit aufrief.

Sein Lächeln und der Satz, dass nur Menschen, die noch nie gearbeitet hätten, fehlerfrei wären, änderte mein Denken nachhaltig. Dann kriegte ich 20 DM und wurde mit dem Rad losgeschickt, um einen neuen Stiel zu kaufen. So bekam ich eine Pause dieser eintönigen Arbeit und kriegte eine Einweisung, um Stiele auszuwechseln. Nach dem erfolgreichen Wechsel kriegte ich sogar das restliche Geld geschenkt.

Wo wollte ich hin? Kommt das Wort kriegen aus dem Wortstamm Krieg? Egal, Du hast 35.000 Wörter gebraucht, um mindestens 4x kriegen zu schreiben. Ich kann sowas in 90 Wörtern unterbringen. Wenn Du, genau wie ich jetzt über meine Blödelei lachen kannst, wissen wir beide, dass:

- ich Angst bekam.

- 20 DM erhielt.

- etwas Neues erlernte, dass mich weniger Schwitzen lies.

- und dass jeder sein Taschengeld mit etwas Krafteinsatz aufbessern kann.

PS.: Männern in einer Beziehung empfehle ich hier das freiwillige Bügeln. Frauen könnte ein Ölwechsel helfen. Macht ihren Knitterrock richtig glatt oder füllt das Öl seines Lieblings bis zum Deckel auf. – Dann gibt der Partner Ruhe und lässt dich Fußball schauen, während er bügelt. Oder er pflegt ihr Auto, während sie mit seinem Liebling zum Shoppen fährt.

II-B.: Lösungen.

Lektor mag helfen. Wer einen Text am PC schreibt, bekommt Hilfe, wenn er den Text per Copy&Paste in ein Zweites Tool eingibt. Statt Office oder Word können Open Office und andere Freewaretools helfen. Am oberen Ende Genusskette steht Profi-Software, die Kommafehler erkennt, einen Duden nutzt und Synonyme anzeigt oder dir sogar den Text vor dem Veröffentlichen vorliest. Glaub mir, meine eigenen Tippfehler überlese ich gern, wenn ich mir meinen Text jedoch vorlesen lasse, bekomme ich die Fehler von einem anderem erzählt und erkenne, dass sich mein Ohr nicht betrügen lässt.

C.: Sifi-spezifisch.

Vor einigen Jahren war alles besser. Die Faust war gut, eine Keule tat mehr weh. Nach den Panzern und Atomraketen sind wir jetzt im Drohnenzeitalter. Im Weltraum reichte der Raumpatrouille Orion sogar ein Bügeleisen zum Steuern. Mit Enterprise begann das beamen. Denkt an die erste Folge.

„Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2200. Dies sind die Abenteuer des Raumschiffs Enterprise, das mit seiner 400 Mann starken Besatzung 5 Jahre lang unterwegs ist, um neue Welten zu erforschen, neues Leben und neue Zivilisationen. Viele Lichtjahre von der Erde entfernt, dringt die Enterprise in Galaxien vor, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat.“

Tja, in der ersten Folge wurde nicht alles erklärt, sowas braucht Zeit. Habt Geduld beim Lesen.

LG

Ein nach dem Lesen schnurrendes Bärchen.

LiteroCat1147LiteroCat1147vor 7 Monaten

Hallo Djinn,

Tolle Geschichte! Interessante Ideen, flüssig 'zu Papier' gebracht. Ob die Ideen alle so realistisch sind, wie sich das ein Astrophysiker vorstellen könnte, ist weniger wichtig. Schliesslich geht es bei Lit. nicht um naturwissenschaftliche Weiterbildung, sondern darum, Spass zu haben. Weiter so!

@_Faith_: Dass Lit. keine Lesezeichen unterstützt, kann ich verschmerzen, weil das mein Browser tut.

LG LiteroCat1147

_Faith__Faith_vor 8 Monaten

Hallo Djinn,

vor ein paar Tagen habe ich die Gesichte schon einmal angeklickt, gesehen, dass sie über 30k Wörter lang ist und habe sie wieder zu gemacht. Nachdem ich im Forum einen guten Eindruck von dir bekommen habe. Habe ich mich heute noch mal mental gesammelt, mir für den Abend nichts vorgenommen und bin das Textmonster angegangen.

Verstehe mich nicht falsch, ich habe keine Angst vor dicken Büchern, aber bei online-Texten tränen mir nach 8 bis 10k meistens die Augen und man kann bei Lit. leider keine Lesezeichen setzen. Mit kürzeren Beiträgen erzeugst du für dich insgesamt mehr Content und die Leser haben jeweils Textlängen die man nach Feierabend lesen kann und dennoch rechtzeitig ins Bett kommt.

Um die bisherige Story in einem Satz zu beschreiben:

Neo-sozialistische Romanze in einem Cyber-Italowestern Setting.

Ja und das funktioniert. Ich hab die 12 Seiten durchgehalten, weil mich die Handlung interessierte. Du kannst flüssig schreiben, der Film läuft im Kopf. Und das Spinnen und Zusammenführen von Handlungsfäden gelingt dir auf eine Art, die eine angenehme Spannung erzeug. Wobei die Handlung an sich keine Thriller-hafte Spannung aufbaut, ich wollte aber wissen wie es weitergeht.

Mir sind im Laufe der Erzählung ein paar Unstimmigkeiten aufgefallen, auf die ich eingehe, weil du diese Dinge detailliert beschreibst, um innerhalb des Sci-Fi-Settings plausibel zu bleiben und es genau aus diesem Grund nicht schaffst.

Zu beginn beschreibst du den Planeten als Rohstoffarm, allerdings ist der Boden so eisenhaltig, dass dieses Element (über den Umweg der Bäume) im Tagebau gewonnen werden kann und ein wichtiger Bestandteil der Erzählung wird.

Ich weiß nicht mal, ob es Rohstoffarme Planeten gibt. Denn Felsenplaneten bestehen immer aus den Resten einer Supernova. Da wird der Output, gemäß den Naturgesetzen, die untere Hälfte der Periodentabelle in einem gewissen Verhältnis abbilden. Aus irgendwas muss der Klumpen ja bestehen. Es gibt vielleicht Rohstoffarme Gebiete auf diesem Planeten, aber in seiner Gesamtheit ist immer was zu holen. Und eine sternenreisende Zivilisation wird (muss) diese Rohstoffe auf elementarer Ebene ausbeuten können – das beherrschen wir schon heute.

Damit kommen wir zum nächsten Punkt:

Es ist bereits heute keine Sensation, Mikroorganismen und Pflanzen zur Extraktion oder Aufspaltung von Rohstoffen einzusetzen. Da fragt man sich, warum das die großen Konzerne 400 Jahre später nicht hinbekommen, wenn es ein Siedler über Nacht mit einer Campingausrüstung schafft. Da, und nicht in der Beziehung zwischen Ornella und Cygnus, fängt für mich die Romantik der Geschichte an.

Die Eicheln, die über Nacht zu Bäumen werden, haben mich an den Asterix-Comic erinnert und schmunzeln lassen. Da war es die Zauberkraft des Druiden, also ein Fantasy-Setting.

Der Planet wird als karg und ohne Bewuchs beschrieben. Die Erwähnung von Ozeanen ist mir nicht im Gedächtnis geblieben. Ebenso scheint dort kein Leben entstanden zu sein. Wo kommt dann der ganze atmosphärische Sauerstoff her? Die Leute scheinen auf der Oberfläche ja ohne Atemgeräte herumlaufen zu können. Ohne stetigen Nachschub (durch Photosynthese oder einen anderen kontinuierlichen Prozess) dieses reaktionsfreudigen Elements, würde es irgendwann in anderen Stoffen gebunden sein – auch ohne menschliches Zutun.

Du hast dir zwar viel Mühe mit dem Narrativ gemacht, wie das Eisen aus dem Boden kommt, aber die Weiterverarbeitung zu Eisenbarren passiert dann in einer Wundermaschine, deren Randbedingungen du nicht weiter vertiefst. Dabei besteht die größte Herausforderung bei der Roheisenherstellung in dem horrenden Energiebedarf und dem Bereitstellen von Reduktionsstoffen. Die Menschheit steht gerade vom dem Umbruch, dieses Verfahren zu dekarbonisieren. Da hätte mich mal eine plausible Zukunftsversion interessiert.

Noch ein paar Kleinigkeiten:

Es ist keine gute Idee, den Magellan – Satellit (oder irgend einen Satelliten) abzubremsen, wenn man ihn noch nutzen will. Das führt zu einer spontanen Bahnbeschleunigung bis hin zum direkten Anflug der nächstgrößeren Gravitationsquelle. In dem Fall, den Absturz auf dem Planeten. Das sollte Ornella unbedingt wissen, wenn sie Anflugparameter für Raumschiffe berechnen kann – was ihr ja im weiteren Verlauf der Handlung auch zu gelingen scheint.

Der interplanetare oder interstellare Transport von Roheisen ist ebenfalls keine gute Idee. Der Energiebedarf für den Transport wird auch in einer Welt, in der Antimaterieantriebe zum Alltag gehören, in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen. Gerade Eisen kommt doch recht häufig vor und müsste auf jedem Felsenplanten ausreichend verfügbar sein, da dieses Element das Ergebnis der letzten (ertragreichen) Brennstufe großer Sterne ist und zusätzlich beim finalen Kernkollaps gebildet wird.

Bevor wir die wissenschaftliche Sektion verlassen, ein Tipp:

Entweder ist die Science – Fiktion in einer Black-Box verpackt und funktioniert einfach, ohne weitere Erklärung. Oder du bist in den Details so bewandert, dass die Erläuterungen der Funktionsweisen nicht offensichtlich unmöglich oder unplausibel sind.

Nachdem die ersten zehn Seiten absolut jugendfrei waren, kommt es zum Ende des ersten Teils ganz dick. Die Annäherung der zwei Hauptcharaktere gerät mir etwas zu „schmalzig“. Es mag Menschen geben, die bei solchen Aussagen dahinschmelzen:

"Wirst du etwas Gnade walten lassen, meine Göttin? Oder wirst du mich weiter dieser süssen Folter aussetzen?"

Ich versuchte, nicht auszurutschen, während ich mich durch diesen Abschnitt hangelte.

Entgegen allem was man so empfohlen bekommt, legen die zwei bei ihrem ersten Date ihre bisherigen Partnerschaften auf den Seziertisch. Dabei erfährt der Leser, dass beide zwar schon Sex hatten, aber nicht gerade routiniert oder sonderlich viel auf der Abschussliste vorzuweisen haben. Umso überraschender fällt dann die erste Nacht voller Superlative aus, in der keine Spur von Verlegenheit oder Scheu vor dem Anderen aufkommt. Das geht dann ähnlich steil nach oben, wie Cygnus´ Geschäftsmodell.

Bei einer Geschichte, die in dieser epischen Breite angelegt ist, hätte die erste Nacht etwas „romantischer“ in dem Sinne ausfallen können, dass sie sich herantasten und körperlich kennenlernen. Nach dieser Nacht, in der vier Neutronensterne entstanden (zwei Zwilling-Supernovas)* bin ich gespannt, was da noch in der weiteren Handlung kommen soll.

*plural von Supernova ist Supernovä oder Supernovae

LG

_Faith_

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